Mehr als nur ein Schachspiel von francislissy (Kagome und Inuyasha) ================================================================================ Kapitel 22: Vergissmein(nicht) ------------------------------ Langsam tastete sich Kagome aus dem Schlafzimmer hinaus. Ihre Augen waren total verklebt, sie sah kaum etwas. Ihr war zum kotzen zumute, denn noch immer schmeckte sie den Alkohol in ihrem Rachen.Das alles konnte aber nicht mit den irrsinnig schlimmen Kopfschmerzen konkurrieren, die sie hatte. Sie erinnerte sich nur blass an das Geschehen des Vorabends. Doch dass reichte aus um sie in schlechte Stimmung zu bringen. Ohne auf ihre Umgebung zu achten ging sie zielstrebig ins Bad, zog sich ihre Sachen aus und stieg in die Dusche. Als das warme Wasser über ihren Körper floss, fühlte sie sich etwas besser. Genüsslich schloss sie die Augen und versuchte an überhaupt nichts zu denken. Aber auf einmal schreckte sie auf. Ihr war eingefallen, dass sie ja arbeiten musste. Warum hatte ihr Wecker nicht geläutet? Gestresst drehte sie das Wasser ab und stieg aus der Dusche, griff schnell nach einem Handtuch und wickelte es sich schnell um die nasse Haut. Sie huschte aus dem Bad und betrachtete die Wanduhr. Es war ein Uhr am Nachmittag. Ihre Kinnlade fiel herab, sie war fassungslos. "Oh mein Gott!", sagte sie zu sich selbst. Luise würde sie umbringen, davon ging sie mit hundertprozentiger Sicherheit aus. Kagome sah sich nach ihrem Handy um. Sie ging in der Wohnung umher, suchte überall doch fand es nicht. "Wo bist du behindertes Handy, wo bist du nur?!", rief sie verärgert. Da fiel ihr plötzlich ein, dass sie ja auch das Festnetztelefon benutzen konnte. Gedacht getan. Sie wählte hastig die Nummer des Hotels und wartete. "Rumino Hotel Tokio, sie sprechen mit Jennifer, was kann ich für sie tun?" "Hallo Jenny, hier spricht Kagome" "Kagome?" "Ja, kannst du mich bitte kurz mit Luise.." "Das ist ja komisch, dass du anrufst, es hieß doch, dass du krank wärst und kaum sprechen könntest" "Was?" "Deshalb hat ja Inuyasha für dich angerufen, oder?" "Ehmm...nun..eh...???!!" "Oder stimmt das etwa gar nicht?" "Ehhmm...doch, doch...ich eh..(hust hust, mit einer heißer hohen Stimme spricht) wollte nur nachfragen ob es eh passt, dass ich im Krankenstand bin" "Ja natürlich, Luise hat sogar gesagt, dass du dich mal gescheit auskurieren sollst" "Ach ja?" "Ja" "OOOOkay" "Bis bald Kagome und gute Besserung" "Jjjaa...*hust* Danke" Sie legte den Hörer auf und starrte verwirrt ins Leere. Nachdenklich lies sie sich aufs Sofa sinken. Inuyasha, dachte sie. Dieser Mistkerl, warum machte er es ihr so schwer ihn zu hassen? Da hatte er tatsächlich für sie angerufen, damit sie nicht arbeiten musste. Doch es war egal, überhaupt alles was mit ihm zu tun hatte, war egal. Denn es war vorbei, das wusste sie nur zu gut. Vielleicht war es ohnehin besser so. Sie seufzte schwer und blickte traurig vor sich hin. Das Telefon klingelte und ließ sie aus ihren Gedanken erwachen. "Ja?" "Oh, hallo Mama" "Hallo Liebes. Na? Kommst du nun mit in die Therme?" "Nein, mir geht es nicht so gut" "Och, das ist ja schade! Was hast du denn, du hast dich doch wohl nicht erkältet? Wie oft hab ich dir schon gesagt, dass du dich warm anziehen sollst, du holst dir noch den Tod, wenn du immer mit diesen dünnen Stoff, was du Jacke nennst herumläufst." "Ach, Mama, ich bin doch nicht krank!" "Ist das soooo??" "Jaaaa!" "Tut mir Leid Kagome, aber das kann ich dir nicht so recht glauben" "Von mir aus, dann bin ich halt krank. Bist du nun zufrieden?" "Ich wusste es, warum sagst du es mir denn nicht gleich von Anfang an?" "Ich habe keine Ahnung Mutter" "Nun, dann fahre ich am Abend zu dir und bring dir eine gute Suppe mit, die wird dich wieder fit machen" "Nein, das ist wirklich nicht nötig, mir geht es schon viiiiiel besser" "Ach was, rede doch nicht so ein Unsinn, dir geht es schlecht, ich höre es an deiner Stimme" " Iwo, das ist doch nur der Alkkk.....ich meine Kuchen. Ich habe zu viele Kuchen gegessen, jetzt ist mir schlecht" "Was hat das bitteschön mit deiner Stimme zu tun? Immer diese Lügen, die dir einfallen. Keine Ausreden, ich komme heute Abend vorbei und Basta" "Nein! lass mich in Ruhe Mama!" "Aber Kagome, wie sprichst du denn mit mir?" "Es tut mir Leid, tut mir irrsinnig Leid, dass ich dich angefahren habe, aber....komm nicht vorbei ich werde dir sowieso nicht aufmachen!" Und damit legte sie auf, sank wieder ins Sofa und fing an zu schluchzen. Das Telefon klingelte wieder doch sie ignorierte es einfach. Was war nur mit ihr? Aber die Antwort kannte sie doch bereits. Was fragte sie sich also, wo sie doch wusste, dass es wegen ihm war. Wegen das was er ihr angetan hatte. Ihr Herz, es fühlte sich so auseinandergerissen an. Es lag so schwer in Ihrer Brust als wäre es mit Steinen gefüllt. Eine unendliche tiefe Trauer überkam sie. Der Polster auf dem sie ihr Gesicht vergraben hatte, war von ihren Tränen beinahe durchnässt. Sie hörte plötzlich, dass die Haustüre aufging und jemand in die Wohnung kam. Bitte sei es nicht, bitte sei es nicht, bitte sei es nicht, sei es nicht, sei es nicht, sei es bitte nicht, dachte sie verzweifelt. "Kagome", sagte eine sanfte Stimme. Sie blickte nicht auf, ihr Gesicht noch immer in den Polster versteckt. Er war es. Ihr Herz raste so schnell als würde es einen Marathon laufen. Langsam richtete sie sich auf. Und da stand er. Wie konnte er nur, nach all dem was passiert war, sich so offenkundig vor sie stellen? Sie schaute ihn direkt an. Er wirkte besorgt. Er trat näher zu ihr und fragte: "Wie geht es dir?" Sie gab ihm keine Antwort sondern wendete den Blick von ihm ab. Da kniete er sich vor ihr und ergriff eine Haarsträhne: "Bitte sag mir wie es dir geht, ich komme um vor Sorge" Kagome stand auf, er sah ihr nach, dann sagte sie verbittert: "Das geht dich einen feuchten Dreck an!" "Kagome, lass mich doch bitte erklären...", entgegnete er, stand ebenfalls auf und berührte ihre Hand. Sie zog sie aber schnell weg. Sie fühle sich komisch wenn er sie berührte. Sie fühlte sich komisch wenn sie in seiner Nähe war:"Spar dir deine Erklärungen, spar sie dir für jemanden auf, dem es interessiert was du zu sagen hast. An mir verschwendest du nur deine kostbare Zeit" Ungläubig starrte er sie an: "Wie kannst du nur so was sagen? Du bist mir wichtig, das weist du doch" Die junge Frau kreuzte die Hände vor die Brust und erwiderte: "Hmmm mag sein, doch Kikyo scheint dir WICHTIGER zu sein, deshalb spiel ab jetzt mit ihr weiter" Inuyasha wusste nicht was er tun sollte, so rief er: "Das mit Kikyo will ich dir doch erklären, hör mir doch endlich zu!!!" Kagome, in der jetzt auch die Wut genauso schnell stieg, ging schnellen Schrittes auf ihn zu und sagte mit dunkler vorwurfsvollen Stimme: "Ich will deine dummen Ausreden gar nicht hören! Es war sowieso ein Fehler mit uns. Das hätte niemals passieren dürfen. Aber ich weiß, ich bin selbst Schuld. Ich bin selbst Schuld an dem ganzen Drama, denn ich habe gewusst, dass das passieren wird. Ich hab gewusst, dass ich dir nicht trauen darf. Dass du mein Herz brechen wirst und dich auf und davon machen wirst, mit irgendeiner Frau. Wieso hab ich dich nur in mein Leben gelassen? Ich habe mich dir geöffnet, ich habe dir vertraut. Aber ich danke dir für diese Lektion, denn das wird mir sicher nicht noch einmal passieren. Wie man sieht, bist du doch nicht anders als alle anderen Arschlöcher auf dieser Welt. Aber weist du was, ich verzeihe dir. ich habe dir schließlich geglaubt und dir alles abgekauft, was du gesagt hast. Du kannst ja nichts für meine Dummheit und noch weniger für meine Blindheit dir gegenüber. Du bist eben ein reicher, verzogener, untreuer Halbdämon. Das passt ohnehin nicht zu mir. Das Hotel, Koga, deine Familie...das ist alles zuviel für mich. Es wäre also sowieso auch ohne deinen kleinen "Ausrutscher" mit Kikyo, nichts aus uns geworden. Und ich verspreche dir, du musst dir keine Sorgen machen, dass ich aus Wut heraus dein Geheimnis verrate. Du musst also nicht mehr so tun als wolltest du mit mir zusammen sein" Sie brach in Tränen aus und weinte bitterlich. Inuyasha schaute sie ernst an. Es war wie ein Schock, das alles zu hören. Er war für einen Moment wie gelähmt. Das dachte sie also von ihm? Sie wollte verlassen werden?! Sie gab ihn gar keine Chance es nicht zu tun. Aber als er so über ihre Worte nachdachte, erkannte er dass er sowieso nie eine ernsthafte Chance bei ihr gehabt hatte. Inuyasha holte tief Luft, es brach ihm das Herz es zu tun. Er wollte sich nicht von ihr trennen, doch wenn sie das alles ernst meinte, was sie eben gesagt hatte, war es wohl das Beste für sie. Er nahm ihren Kopf in seine Hände und blickte ihr ins verweinte Gesicht. Seine goldenen Augen durchdrangen sie und gingen ihr bis ins Mark. Inuyasha legte den Kopf schief und zog sie näher an sich. Er presste seine Lippen gegen die ihren und küsste sie hingebungsvoll. Er liebte ihre Lippen und er wollte sich nur noch ein letztes mal in Erinnerung rufen, wie sie schmeckten um es nicht zu vergessen. Wie immer waren sie unglaublich süß und er konnte fast nicht aufhören. Doch er wusste, dass er musste. Sie war zu schwach um ihn abzuwehren. Inuyasha hielt ihre Hand als sie versuchte ihn wegzudrücken. Dann ließ er sie wieder los und beendete den Kuss. Als er zu ihr herabblickte waren ihre Lippen leuchtend rot. Sie glänzten regelrecht. Kagome sagte nichts, sie konnte spüren, dass sie gleich wieder zum Heulen anfangen würde. Plötzlich umarmte er sie fest und küsste ihren Schopf, mit wispernder Stimme sagte er: "Lebe wohl" Der Halbdämon wandte sich ab und ging ohne ein weiteres Wort aus der Wohnung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)