Mehr als nur ein Schachspiel von francislissy (Kagome und Inuyasha) ================================================================================ Kapitel 14: In was bin ich da nur reingeraten? ---------------------------------------------- Im Rumino Hotel war es ganz still geworden. Alle Gäste hatten sich in ihre Zimmer verzogen, da es draußen fürchterlich schüttete. Auch das Personal ging nur träge seiner Arbeit nach, was daran liegen konnte, dass alle sobald wie möglich nach Hause gehen wollten. Im achten Stock, erledigte Kagome noch die letzen Vorbereitung für den bevorstehenden Ball. Sie war etwas gestresst gewesen in letzter Zeit, da sie doch noch sehr viel zu tun gehabt hatte. Sie saß im Schneidersitz auf der Couch und ging noch einmal die Sitzliste der Gäste durch. Inuyasha musste lächeln als er bemerkte, wie konzentriert sie so vor sich hingrübelte. Er war damit beschäftigt die Reservierungen für den morgigen Ball durchzugehen. Der Hanyou seufzte und dachte an Kikyo: Sie würde ja schließlich seine Begleitung sein. Er wäre viel lieber mit Kagome hingegangen, doch er konnte Kikyo nicht einfach so hängenlassen, denn sie freute sich schon sehr auf den Ball. Außerdem wusste er, dass Kagome ihn niemals begleiten würde. Sie ging ihm zwar nicht direkt aus dem Weg, aber sie ließ ihn ganz deutlich spüren, dass sie ihre Meinung nicht geändert hatte. Vor ein paar Wochen hatte sie ihm erzählt, dass sie umgezogen war und dass sie sich nun ein wenig einsam fühlte. Er wünschte, er könnte sie aufmuntern aber sie ließ ihn ja nicht wirklich an sich heran. Er hatte ihr gesagt, dass er auf sie warten und ihr Zeit lassen würde. Aber nun hatte er seine Zweifel. Zweifel, dass sie nie seine Gefühle erwidern würde. Diese Gedanken bereiteten ihm heftige Kopfschmerzen und er rieb sich angespannt die Schläfen. "Bist du schon fertig?", fragte Kagome neugierig. "Ja, so gut wie", antwortete Inuyasha. Der Hanyou verhinderte es sie anzusehen, da er nicht wieder emotional werden wollte, kaum, dass er in ihre Rehbraunen Augen blickte. Kagome sah auf ihre Armbanduhr und stand nun gestresst von der Couch auf. Eilig schlüpfte sie in ihre schwarzen Stöckelschuhe, holte sich Mantel und Tasche und sagte: "Also ich muss jetzt los, wir sehen uns dann Morgen" "Jap", sagte Inuyasha bloß ohne den Blick vom Monitor zu wenden. "Und vergiss nicht im Anzug zu erscheinen", erinnerte Kagome ihn noch streng. Inuyasha verdrehte gelangweilt die Augen und erwiderte zynisch: "Vergiss du lieber nicht auf deinen Schlüpfer" Kagome spitzte die Lippen und warf ihm einen angeekelten Blick zu: "Dir fällt auch immer nur der gleiche Mist ein" "Naja, wenigstens ist es verführerischer Mist", sagte er und grinste sie frech an. Kagome stemmte die Hände in die Hüfte und meinte sarkastisch: "Ja, über meine Unterwäsche zu sprechen ist ja auch wirklich sehr verführerisch" "Du sagst es!", gab Inuyasha ihr recht. Kopfschüttelnd verließ Kagome nun das gemeinsame Büro. Inuyasha grinste derweilen in sich hinein. Wenn er sie schon nicht gernhaben durfte, musste er sie zumindest necken dürfen. Das hielt ihn zumindest auch davon ab ihr wieder an den Hals zu springen. Er hatte schließlich Bedürfnisse, die leider Gottes nur sie befriedigen konnte. "Uhh, Paps schau mal, Yashi hat ja einen Anzug an!", rief Sesshomaru und lachte. Inuyasha knurrte verärgert als er seinen Bruder im Spiegel bemerkte. "Verpiss dich gefälligst!", warnte er Sesshomaru. Sesshomaru lachte nochmal kurz auf, verließ aber dann doch das Zimmer. Dann betrachtete Inuyasha sich wieder im Spiegel. Er hatte nun schon drei Anzüge anprobiert, doch keiner wollte so richtig passen. Ein fester Handdruck umfasste Inuyashas Schultern. "Dein erster Ball Inuyasha, dass ist eine große Sache", sagte Inutaisho und sah seinen Sohn stolz an. "Ach was, ist doch bloß eine dämliche Ansammlung von Menschen", sagte Inuyasha abschätzig. "Ich gehe auch nur hin weil ich Kagome helfen muss, ohne mich kommt die ja nicht klar", fügte er angeberisch hinzu und schnürte seine Krawatte etwas enger. "Apropos, wie läuft es bei dir und ihr denn so? Hast du es ihr schon gesagt?", wollte sein Vater gespannt wissen. Inuyasha biss die Zähne zusammen und wollte nicht so recht antworten. Sesshomaru, der währenddessen wieder das Zimmer betreten hatte sagte belustigt: "Ich glaubs ja nicht! Seit Wochen heulst du vor dich rum wegen dieser Frau und am Ende unternimmst du ja doch nichts. Das war ja vorherzusehen." "Ich hab sehr wohl was unternommen!", fuhr Inuyasha ihn verärgert an. "Also hast du ihr gesagt, dass du in sie verliebt bist", stellte Inutaisho glücklich fest. Inuyasha knurrte nur. Sesshomaru verzog skeptisch das Gesicht: "Hmm nein, dazu ist er nicht Manns genug" Inuyasha machte nun eine freundliche Miene und fragte interessiert: "Sesh glaubst du, dass du jemals in deinen Leben dazu im Stande bist, auch nur eine Minute lang keine Scheiße zu labbern?" "Ach Yashi, ich muss mich doch schließlich auf dein Niveau begeben, damit ich mit dir kommunizieren kann", erklärt Sesshomaru und grinste selbstgefällig. "Vergiss es Sesh, ich streite mich heute sicher nicht mit dir", war Inuyashas Antwort und er wandte sich von seinem Bruder ab. "Och, jetzt hast du mir doch glatt den Tag verdorben", sagte Sesshomaru gespielt beleidigt. "Ist Kagome nun deine Begleitung oder nicht?", kannte sich Inutaisho nun gar nicht mehr aus. Inuyasha klatsche sich frustriert die flache Hand ins Gesicht, da er das Unwissen seinen Vaters unmöglich fand. "Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich mit Kikyo hingehe", sagte Inuyasha genervt. "Aber ich dachte du wärst in Kagome verliebt. Das verstehe ich jetzt nicht ganz", konnte sich sein Vater nun keinen Reim mehr auf das Ganze machen. "Kagome geht schon mit diesem dämlichen Wolf hin. Und Kikyo und ich haben das sowieso schon länger ausge-... Ach für was erzähl ich dir das überhaupt, du verstehst es ja eh nicht", sagte Inuyasha, der es nun aufgegeben hatte, seinen Vater auch nur irgendetwas zu erklären. "Mein Sohn, ich muss schon sagen, dein Liebesleben ist schon sehr verwirrend für dein zartes Alter", war sich der Yokai da sicher. "Ach, und was soll ich deiner Meinung nach dagegen machen?", fragte Inuyasha trotzig. Inutaisho seufzte schwer, legte seine Hände auf Inuyashas Schultern, machte ein sehr ernstes Gesicht und sprach: "Ich kann dir nur einen einzigen Rat geben: mach die Fliege." Der Ball war ein echter Hingucker. Alle Gäste bestaunten das eindrucksvolle Ambiente und tanzten genüsslich zu der Musik. Es waren noch nicht alle Gäste eingetroffen, doch Kagome hatte jetzt schon einen Rießenstress. Sie hatte ein hautenges, schwarzes, knielanges rückenfreies Kleid an. Dazu trug sie Diamanten-Ohrringe und ein Harry Winston Collie, welche sie beide von dem hoteleigenen Juwelier ausgeliehen hatte. Ihre Hochsteckfrisur war noch das Billigste an ihrem Outfit gewesen. Sie hatte einen Woki-Toki bei sich, damit sich die Arbeiter mit ihr in Verbindung setzen konnten. "Higurashi kommen, Higurashi kommen", kam es aus dem kleinen Gerät. "Ich bin ja gleich da!", sagte sie etwas barsch. Eilig schritt sie den Gang entlang, weichte Gästen freundlich aus und stieß sich etwaige Male die Knie bei den Stehtischen an. "Was ist denn passiert?", wollte Kagome wissen als sie am Zielort ankam. "Ein Mann steht nicht auf der Gästeliste, behauptet aber eingeladen worden zu sein", erklärte ihr ein Mann der Security. "Hat er seine Einladung dabei?", fragte sie nach. "Nein, daran hat er nicht gedacht", seufzte der Mann. Kagome überlegte kurz und sprach: "Sag ihm, er soll einen Augenblick warten, ich werde im Computer nachschauen" Der Mann gab ihr den Namen des vermeintlichen Gastes. Sie musste nun wieder in den achten Stock rennen, um in ihrem Computer nachzusehen. "Kagome, kannst du bitte kommen. Es gibt ein Streit zwischen zwei Gästen", kam es wieder aus den Woki Toki. Kagome lief eilig weiter und fragte gestresst: "Was für ein Streit?" "Wegen den Sitzplätzen", sagte eine männliche Stimme aus dem Gerät. Kagome wog nun ab ob der Streit oder der vermeintliche Gast wichtiger waren. Sie entschied, dass der Streit definitiv wichtiger war. Sie stoppte und ging nun in die andere Richtung. Eine Hand schloss sich plötzlich um ihre Hüfte und hielt sie zurück. Es war niemand anderes als Koga, der in einem schwarzem Smoking vor ihr stand und wie immer fabulös aussah. "Du hast ja heute gar keine Zeit für mich, wie es scheint", flüsterte er und schaute sie verführerisch an. "Oh, tut mir Leid, ich hab nur alle Hände voll zu tun. Später, wenn alles ruhiger ist habe ich bestimmt Zeit", entschuldigte sie sich. Koga ließ das aber nicht gelten und schlang seine Arme um ihre Hüften: "Ich dachte wir wären gemeinsam hier. Irre ich mich oder hast du mir nicht zugesagt meine Begleitung zu sein?" Nervös befreite sich Kagome aus seiner Umarmung und entgegnete: "Ja, du hast ja recht aber die feuern mich wenn irgendetwas schiefgeht" "Na gut, aber lass mich nicht zu lange warten", sagte Koga noch und zwinkerte ihr zu. "Nein bestimmt nicht", versicherte Kagome ihn und ging entschlossen weiter. Als sie auf den Weg zu dem Tisch war,wo Streit herrschte, stieß sie mit einer älteren Dame zusammen. "Oh, Entschuldigen Sie", sagte Kagome und sah die Lady an. Diese lachte jedoch nur und meinte: "Aber Kindchen, dass kann doch jeden passieren. Warten sie mal, sind sie nicht Kagome Higurashi?" "Ehm ja", antwortete Kagome, überrascht darüber, dass die Frau ihren Namen wusste. Aus dem Augenwinkel sah Kagome plötzlich Inuyasha mit Kikyo. Er sah leider umwerfend aus in seinem dunkelgrauen Anzug. Und heute hatte er sein silbernes Haar zu einem Pferdeschwanz am Nacken gebunden, was ihm älter und reifer wirken ließ. Er sah seinem Vater in diesem Aufzug extrem ähnlich. Kikyo trug ein zartgelbes, bodenlanges Kleid. Es war leicht erkennbar, dass es ziemlich teuer gewesen sein musste. Na ja, sie konnte es sich ja leisten, dachte Kagome. Die beiden passten wirklich prima zusammen, stellte Kagome nüchtern fest. Und trotzdem bekam sie so ein seltsames Gefühl als sie sah, wie Inuyasha die Hand von Kikyo in seine eigene nahm. Plötzlich blieb Inuyashas Blick aber an Kagome haften und sie konnte nicht anders als in seine goldene Augen zurückzustarren. Die Zeit schien für ein Augenblick stehengeblieben zu sein. Verschämt wandte sie den Blick von ihm ab, wohlwissend, dass er sie jedoch noch immer im Visier hatte. Kagome widmete ihre Aufmerksamkeit dann aber wieder der älteren Dame, die anscheinend die ganze Zeit seelenruhig weitergeredet hatte. "Eh Entschuldigung, was sagten Sie?", fragte Kagome verwirrt. "Ach Liebes, ich wollte mich ja nur vorstellen, da mein Neffe schon so viel von ihnen erzählt hat", sagte die Angesprochene lachend. "Ihr Neffe?", hob Kagome nun die Brauen. "Ja, ja, er sagte, dass sie eine ganz tolle Assistentin sind und ihm sehr geholfen haben den Ball zu organisieren", erzählte die nette Lady. "Wer ist denn ihr Neffe?", wollte es Kagome, jetzt aber endlich wissen. "Na, Inuyasha natürlich", lächelte die fremde Frau Kagome freundlich an. Kagome holte unweigerlich tief Luft, schlitzte die Augen und grinste falsch: "Oh vielen Dank, ich werde mich sofort bei ihm dafür BEDANKEN" Die letzen Worte kamen leider nicht mehr so freundlich rüber wie sie wollte, da sie verärgert war. Was erlaubte sich Inuyasha eigentlich? Sie hatte den ganzen Ball organisiert und nicht er! Es war anscheinend wieder Zeit, ihm eine ordentliche Lektion zu erteilen. Sie verabschiedete sich nun schnell von Inuyashas Großmutter, die ihr noch sagte, dass ihr Name Clarice sei. Als Kagome nun endlich am Kriegstisch ankam, warteten bereits zwei eingeschnappte Frauen und ein verwirrter Ober auf sie. "So meine Damen, was ist denn hier das Problem?", fragte Kagome freundlich. "Ich bin zuerst hier gesessen, mein Mann kann das bestätigen!", sagte die eine Frau aufgebracht. "Aber auf meiner Karte steht das dass mein Platz ist", klagte nun die andere. Kagome lächelte und sagte: "Meine Damen ich werde mich sofort darum kümmern. Wahrscheinlich ist uns ein Fehler bei den Platzierungen unterlaufen. Ich bitte Sie um Entschuldigung. Herr Ober, auf der oberen Ebene wäre noch ein Vierer-Tisch frei. Bitte führen sie eine der Damen hinauf", klärte Kagome die Situation auf. "Higurashi, bitte kommen, der Gast wartet noch immer darauf, dass er rein darf", flötete es wieder aus dem Woki-Toki. "Mir ist was dazwischen gekommen, ich bin jetzt aber auf dem Weg", sagte Kagome in das Gerät hinein. Als sie im achten Stock ankam, war sie total verschwitz. Am liebsten hätte sie das nervige Woki-Toki im nächsten Mülleimer beseitigt. Es war dunkel und still am Gang. Kein Mensch war zu sehen, denn alle waren logischerweise beim Ball. Sie wollte geradewegs in ihr Büro gehen, doch auf einmal sah sie Schatten näherkommen. Panisch versteckte sie sich hinter einen Kopierer. Sie konnte selbst nicht sagen, aus welchem Grund sie das tat aber ihr Instinkt riet ihr dazu. "Ich rate dir, es ziemlich plötzlich zu beschaffen, hast du verstanden?", vernahm sie eine männliche Stimme. "Ich weiß aber auch nicht wo er es versteckt hat. Glaub mir, ich hab ihn schon ausgefragt", sagte eine weibliche Stimme verzweifelt. Die männliche Stimme wurde drohender: "Dann sieh gefälligst zu, dass du es bald aus ihm rausbekommst! Vergiss nicht, dass ich genau weiß was du getan hast. Und ich bin bereit es der Polizei zu sagen, wenn du mir nicht diese Akte besorgst" "Aber Koga, ich bitte dich, du weist wie schwierig das für mich ist", sagte die weibliche Stimme weinerlich. Kagome hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund als sie Kogas Nams hörte. "Ist mir scheißegal, wie schwierig es für dich ist! Du wirst mir dabei helfen dieses Hotel zu übernehmen. Vergiss nicht, verliere ich, verlierst du auch. Und dann kann dir nicht mal mehr dein Papi, da raushelfen", drohte Koga und seine Stimme klang beängstigend. "Und hör mit diesem Geheule auf, davon krieg ich ja schon Ohrenkrebs!", fuhr er sie wütend an. "Was soll denn Inuyasha denken wenn er dich so sieht? Der Vollidiot darf keinen Verdacht schöpfen, hast du kapiert!", fügte er noch heftiger hinzu. Kagome lugte nun vorsichtig aus ihren Versteck. Und da erblickte sie Kikyo, die von Koga in eine Ecke gedrängt wurde und wie ein Haufen Elend dreinblickte. Kikyo nickte ängstlich. Dann packte Koga sie an den Haaren, zog es aggressiv hinunter und küsste sie aufdringlich. "Ach ja, ich erwarte mir dass du später zu mir ins Hotelzimmer kommst, vergiss dass nicht. Nun lach gefälligst wieder und mach dich an dieses Arschloch ran", sagte er bevor er von ihr abließ und sich davon machte. Es klang ganz so als ob es nicht eine Bitte sondern ein unmissverständlicher Befehl war. Kagome konnte das alles gar nicht fassen. Ihr Herz klopfte so schnell als hätte es gerade einen Marathon hinter sich. Und die Schweißperlen rannten vor Aufregung ihrer Stirn entlang. Erst als Kikyo auch endlich weg war, getraute sich Kagome wieder aus ihrem Versteck. "In was bist du da nur reingeraten Kagome? In was bist du da nur reingeraten?", flüsterte sie zitternd zu sich selbst. "Higurashi, bitte kommen!", rief schon wieder der Security Mann aus dem Woki-Toki. Kagome erschreckte sich durch das Geräusch so sehr, dass sie beinahe umfiel. "Tut mir Leid aber mir ist schon wieder etwas dazwischengekommen", schnaufte sie angestrengt ins Mikrofon. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)