Meine beste Freundin, ihr Vater und ich von animefan16 ================================================================================ Kapitel 5: Kane --------------- CHAPTER 5- Kane Ich hatte den ganzen Samstag im der Firma verbracht. Und ein ende war noch nicht in Sicht. Der Stapel an Papier wurde zwar etwas weniger, aber es würde noch Tage dauern, um endlich alles abgearbeitet zu haben. „Wollen Sie nicht langsam mal Feierabend machen, Sir?“ Ich sah auf und entdeckte Luca neben der Tür. „Wie spät ist es denn?“ Luca sah auf seine Uhr. „Drei Uhr morgens.“ „Scheiße!“ Ich nahm die Brille ab und legte sie neben die Tastatur. Müde rieb ich mir die Augen. „Na gut. Es bringt ja nichts. Lass uns fahren.“ Ich schaltete alles ab und stand auf. Das Jackett über meinem Arm gelegt, löschte ich das Licht und schloss dann die Tür hinter uns ab. „Tut mir leid, dass du so lange warten musstest.“ Entschuldigte ich mich bei Luca. Sicher, ich war streng was den Privaten Umgang mit meinem Personal anging. Aber so unmenschlich war ich nun auch nicht. „Kein Problem, Sir.“ Wir fuhren mit dem Aufzug direkt in die Parkgarage. Dort war es noch stickiger als in meinem Büro. Luca öffnete den Wagen und wir stiegen ein. Erst jetzt bemerkte ich die Müdigkeit und schloss für einen Moment die Augen. „Kannst du die Fenster ein wenig öffnen, Luca?“ Fragte ich ihn leise. Er Antwortete nicht, weshalb ich dachte er hätte mich nicht gehört. Doch dann nahm ich das leise Geräusch der herunterfahrenden Fenster wahr. Die angenehm kühle Luft tat gut. „Verdammt!“ Noch bevor ich fragen konnte was los sei, ging Luca auch schon auf die Bremse. Eine Vollbremsung wohlbemerkt. Die Reifen quietschten und ich nahm den Geruch des Gummis wahr. Plötzlich war ich wieder wach, mein Herz wummerte in meiner Brust. Schräg kamen wir zum Stehen. Für einen Moment war es beängstigend ruhig. Dann hörte ich nur noch wie Luca die Fahrertür öffnete und fluchend ausstieg. Ich tat es ihm gleich, hörte die Stimme meiner Tochter. „Lessley?“ Ihre Augen fanden meine und ich sah pure Panik in ihnen, weshalb ich zu ihr ging. „Hey, was ist denn los?“ Fragte ich sie und nahm sie in den Arm. Lessley hob den Arm und deutete zum Wagen. „Nelly sie… sie stand auf der Straße und…“ „Sekunde. Was?“ Abermals brauchte ich einen Moment. Ich ließ meine Tochter los, drehte mich zum Wagen und sah auf die Straße davor. Luca Kniete noch am Boden und ich bekam kurz Panik. Doch ich hörte dieses dämliche, betrunkene kichern. //Diese dämliche Kuh!// Schoss es mir durch den Kopf. „Es ist alles in Ordnung.“ Gab Luca dann bekannt. „Lessley!“ „Ja Dad?“ „Du wirst heute bei deinem Freund übernachten!“ Ich hörte, wie er sich freute und wie er sie mit sich zog. Als ich sicher war das die beiden weg waren, ging ich die letzten Schritte auf Luca und Nelly zu. Luca hatte sie derweil in eine Sitzende Position gebracht und begutachtete sie. „Luca!“ „Ja, Sir?“ „Kann sie Laufen?“ Ich war sauer. Und wie sauer! „Ich glaube schon. Vielleicht nicht unbedingt geradeaus, aber sie kann laufen.“ „Gut. Dann kannst du nach Hause fahren. Und ich werde mit Frau von und zu einen kleinen Spaziergang zum Ausnüchtern machen!“ Luca erhob sich, sah mich an. „Sind Sie sich sicher, dass sie ohne Begleitung sein wollen?“ „Ich habe doch Begleitung.“ Ich deutete auf Nelly die noch immer kichernd auf der Straße saß. Luca runzelte die Stirn. „Na wenn Sie meinen. Dann wünsche ich Ihnen noch einen entspannten Sonntag.“ Während Luca sich in den Wagen setzte, versuchte ich das betrunkene etwas von der Straße zu kratzen. „Steh auf!“ Herrschte ich sie an. Doch sie sah mich aus ihren glänzenden blauen Augen an und grinste. Verdammt noch mal! Dafür hatte ich nun wirklich keinen Nerv! Mein Geduldsfaden war zum Zerreißen gespannt. „Oooh, ist der liebe Mr. Kane Shiragi genervt?“ Kicherte sie und sah mich noch immer so unschuldig an. „Ja allerdings! Und jetzt steh verflucht noch mal auf!“ Ich hielt ihr meine Hand hin. Nach kurzen zögern nahm Nelly diese dann an und ich zog sie auf ihre Füße. Leicht schwankend stand sie da. „Lass uns von der Straße runter damit Luca weiterfahren kann.“ Mein Blick wanderte an ihrem Körper entlang. Bis auf ein paar Schürfwunden war äußerlich nichts zu sehen. Mit den Augen rollend ging sie ein paar Schritte. Doch wie Luca schon gesagt hatte nicht geradeaus, sondern sehr schwankend. „Ich fasse es nicht!“ Brummte ich, nahm sie etwas grob am Arm und zog sie mit mir. „Wie kann man sich nur so abschießen! Und was zur Hölle wolltest du überhaupt auf der Straße!“ Am Gehweg angekommen blieben wir wieder stehen. Luca grüßte noch kurz ehe er davonfuhr. Kurz bereute ich es diesen Vorschlag gemacht zu haben, aber nun war es nicht mehr zu ändern. Und so weit war es ja zum Glück auch nicht bis nach Hause. Vielleicht 20 Minuten. Langsam gingen wir also den Weg entlang. Doch Nelly wurde immer schweigsamer. „Alles okay?“ Fragte ich deshalb. „Ja. Ich bin nur todmüde.“ Murmelte sie. Seufzend beschloss ich also sie auf den Arm zu nehmen und nach Hause zu tragen. „Du bist viel zu leicht, weißt du das eigentlich?“ Ich atmete ihren Duft ein, verdränge jedoch das Gefühl in mir welches sich gerade breitmachen wollte. Nelly hatte ihren Kopf gegen meine Brust gelehnt und die Augen geschlossen. Ihr Atem war ruhig und ich nahm an das sie schlafen würde. Zu Hause angekommen öffnete ich unter erschwerten Bedingungen die Haustür und ging ins Obergeschoss. In meinem Schlafzimmer angekommen legte ich das schlafende etwas ins Bett und begann dann, sie von ihrer Kleidung zu trennen. Zuerst verschwanden die Schuhe. Dann öffnete ich den seitlichen Reißverschluss ihres blauen Rockes und zog ihn ihr von den Beinen. Auf ihrem Hüftknocken sah man eine blaue Stelle und ich vermutete mal das sie vom Sturz einen Bluterguss bekommen würde. Dann hob ich ihren Oberkörper etwas an und versuchte ihr das weiße Top über den Kopf zu ziehen. Das war jedoch nicht so einfach wie es in Filmen immer aussah. Nach weiteren 10 Minuten war das jedoch auch erledigt gewesen. Die Unterwäsche ließ ich ihr. Sachte legte ich sie also wieder hin und deckte die junge Frau zu. Diese Murmelte etwas vor sich hin. Seufzend strich ich Nelly über die Wange und ging dann ins das angrenzende Bad, um mich selbst der Kleidung zu entledigen und etwas frisch zu machen. Anschließend legte ich mich auf die andere Seite des Bettes. Ein Wimmern und wildes Gewühl neben mir ließ mich aus meinem sowieso schon viel zu leichten schlaf erwachen. Ich drehte meinen Kopf nach rechts und erblickte Nelly neben mir. Ihr Gesicht schmerzverzehrt, schweißgebadet, stellte sie sich ihrem Albtraum. Ich setzte mich auf und rüttelte sie leicht. „Nelly, hey wach auf.“ Sagte ich immer wieder. Plötzlich riss sie ihre Augen auf und atmete laut ein. Ruckartig setzte sie sich auf. Bevor ich fragen konnte was los sei, hatte sie die Bettdecke auch schon beiseite geschmissen und rannte ins Bad. Kurz darauf hörte ich sie nur noch würgen. Stirnrunzelnd stand ich auf und ging zum Bad. In der Tür blieb ich stehen. Nelly kniete vor der Toilette, die Hände fest an der Toilettenschüssel geklammert. Ihr Atem ging schwer und sie zitterte am ganzen Körper. Seufzend holte ich eines von meinen Hemden aus dem Schrank und legte es ihr über die Schultern. „Geh weg!“ Kam es kratzig von ihr wieder. „Auf keinen Fall!“ Konterte ich und setzte mich auf den kleinen Hocker. Nelly trocknete sich den Mund ab und betätigte die Spülung. „Das kommt davon, wenn man zu viel Alkohol trinkt!“ Drückte ich ihr rein und sah kurz darauf ihre blauen Augen, die zu mir sahen. „Ich habe nur zwei Becher Whiskey und ein Bier getrunken.“ Murmelte sie. „Ja klar. Deswegen warst du auch total benebelt und wärst uns fast vor das Auto gelaufen.“ Ihrem Ausdruck nach zu urteilen konnte sie sich nicht daran erinnern. In mir schrien die Alarmglocken. „Hast du dir deine Getränke selbst geholt?“ Nelly stand langsam auf. Doch verlor sie ihr Gleichgewicht. Ich erhob mich schnell und fing sie auf. „Vorsicht.“ Ihre Finger waren fest in meinem Shirt verankert. Okay, hier stimmte etwas ganz und gar nicht! „Setz dich.“ Sanft drückte ich sie auf den Hocker und ging vor ihr in die Hocke. „Ich weiß das ich mir den Whiskey selbst eingeschenkt habe. Und das Bier…“ Sie überlegte. „Da war so ein Typ.“ Murmelte sie und in meinem Magen rebellierte es. „Hast du es getrunken?“ Wollte ich von ihr wissen und sie nickte. „Glaubst du da war was drin?“ Fragte sie mich und dieses Mal nickte ich. „Aber scheinbar hat er dich nicht angefasst. Sonst wärst du jetzt nicht hier.“ Doch ich hatte das Gefühl, das da noch etwas war. „Ist sonst alles Okay? Du siehst so blass aus.“ Sie senkte ihre blauen Augen. „Ist es wegen deinem Traum?“ Ich bemerkte, wie sich ihr Körper versteifte. Ich hatte einen wunden Punkt getroffen. „Erzähle es mir.“ Nelly schüttelte den Kopf. „Ich habe schon zigmal darüber geredet! Und es hat nichts geändert! Gar nichts!“ So aufgewühlt kannte ich Nelly gar nicht. So verletzlich. Ihr Griff wurde fester und ihre Stimme zittriger. „Hey.“ Ich legte ihr eine Hand auf den Kopf, streichelte sie leicht. An ihren Wangen liefen stumm die Tränen und so langsam machte ich mir wirklich sorgen. „So eine Scheiße!“ Fluchte sie leise, ließ mein Shirt los und versuchte die verräterischen Tränen zu vernichten. Dann drückte sie mich etwas weg, stand auf und ging noch immer wackelig an mir vorbei. Ich folgte ihr. Nelly ließ ihre Arme in die Ärmel meines Hemdes wandern und verließ das Schlafzimmer. „Wo willst du hin?“ Erkundigte ich mich, griff vor der Treppe nach ihrem Arm und brachte sich dazu stehen zu bleiben. „In die Küche. Ich habe Durst!“ „Ich hole dir was. Leg dich bitte wieder ins Bett. Und dann erzählst du mir mal was los ist, okay?“ Stumm sah sie mich an. In ihren Augen spiegelte sich Trauer und Angst und ich fragte mich was dieses Mädchen erlebt haben musste. Ich wusste das ihre Eltern in Vietnam Arbeiteten und sie als Jugendliche bei ihren Großeltern gelebt hatte. Ob es was damit zu tun hatte? „Okay.“ Kam es dann leise von Nelly und ich ließ sie los. Während sie zurück in mein Schlafzimmer ging, ging ich in die Küche und holte ihr neben einer Flasche Wasser auch einen Tee. Das stellte ich auf den Nachttisch auf ihrer Seite und ging dann zurück auf meine um mich ebenfalls wieder ins Bett zu setzten. Nachdem sie etwas getrunken hatte sah sie mich an. „Du willst die Wahrheit?“ Fragte sie mich und ich nickte. „Dann solltest du wissen das niemand davon weiß. Abgesehen von meinen Großeltern natürlich.“ „Nicht einmal Lessley?“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich will nicht das alle um mich herumschleichen und mich wie ein rohes Ei behandeln.“ Nun war meine Neugier geweckt. Was hatte sie all die Jahre wie einen Schatz gehütet? Wann hatte sie diese Wand um sich herumgezogen? Warum vertraute sie nur den wenigsten Menschen? Als sie anfing zu erzählen stockte mir der Atem. Meine Augen wurden größer und ich konnte nicht fassen was ich hörte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)