Senshi-Duelle von Venedig-6379 ================================================================================ Kapitel 7: Runde 2-3 -------------------- Zitronenzuckerbonbons   „Fiore“, säuselte die Stimme der jungen Frau mit den rosafarbenen Zöpfen. „Du bist der neue Moderator. Hoffentlich versagst du nicht so sehr wie Mimette, das hirnlose Fangirl.“ „Wie ihr wünscht, Herrin!“    Er straffte seine Uniform und stieg in seine Limosine. Er würde den Leuten ordentlich einheizen. Das war eine reale Schlacht, kein Pillepalle-Showkampf. In diesem Moment durchdrang ein schwarzer Stern seinen Kopf und er fiel reglos auf das weiße Kalbsleder der Rückbank.    „Pah“, zischte Eudial. „Von so einem weinerlichen, emotionalen Floristen, lass ich mir doch nicht meinen Kampf moderieren.“  „Recht so, Schwesterherz“, feixte Tigerauge. Sie gaben sich ein High Five. „Fischauge sitzt schon am Mikrophon.“   „Hallo, hallo!“, jauchzte Fischauges fröhliche Stimme durch die 1000-Kristall-Arena. „Heute gibt’s ein paar heiße Kämpfe! Seid ihr bereit??“ „JA!“, schrien alle fröhlich. „Ich kann euch nicht hö-ren!“ Das noch lautere JA! dröhnte durch die Zuschauerränge. „La Ola!“ Die Menschen und Aliens und dämonischen Wesen erhoben sich und schwangen ihre Arme! „Kämpfen, Kämpfen!“   Eine Luke im Boden sprang auf und zum Remix des Knight Rider Themes brauste ein weißer, blitzblank geschrubbter und polierter Wagen in die Arena! „YEAH!“, schrie Eudial. In die Luft ballernd präsentierte sie ihre Kunststücke. Sie umfuhr präzise Hindernisse in einem atemberaubenden Tempo, driftete quietschend quer übers Parkett, raste über eine Rampe und fuhr nur auf den beiden linken Reifen ihrer Karre am Publikum vorbei.  „EU-DI-AL – ihre Gegner sind ihr SCHEISS-E-GAL!“, skandierten ihre Fans. Dann knallte der Wagen zurück in die Waagerechte. Eudial drückte einen Knopf, woraufhin das Vorderteil des Wagens auf- und abwippte.   „Was für eine Angeberin“, seufzte Telulu.  „Eine gute Show gehört einfach dazu“, erwiderte CereCere, die sich mit Telulu mittlerweile angrefreundet hatte. Der Spruch mit meinen spinnenweben-produzierenden Tentakelpflanzen wärst du nicht durchs Fallnetz gestürzt, hatte sie einfach überzeugt. Beide liebten Blumen und zusammen mit Falkenauge wollten sie das Kräuter- und Blütenparadies in Ginza eröffnen. Der Finanzierungsplan stand bereits.  Was war derweil mit Mimette geschehen? Hatte Telulu ihre kleine Rivalin, die von CereCere in das Zirkusbuisness eingeladen worden war, etwa durch Intrigen und Lügen fortgeekelt? Nein. Als sie sah, wie ernsthaft Mimette hinter den Kulissen arbeitete, überhaupt in irgendeiner Form arbeiten konnte, empfand sie so etwas wie Rührung. Das dunkle Büro unter Doktor Tomoes Stadtvilla war einfach nie der richtige Ort für Mimette gewesen. Dieses rotblonde Girl brauchte die bunte Welt der Unterhaltungskunst. So waren alle drei Freundinnen geworden und Wohnwagenpartnerinnen.   Doch zurück zu Fischauge. Wird sie sich in ihrem neuen Posten bewähren? Sie trug heute ein bezauberndes Kleid aus kristalinen Seifenblasen. „In der linken Ecke – und dem was noch davon übrig ist – sehen sie Hexe Eudial! Entgegen ihres ruppigen Auftritts ist sie Lehrerin für Manieren und Eleganz. Besucht doch gern einen ihrer Kurse in der Mugen Gakuen II!“ Eudial winkte vornehm ihren Fans zu. „Begrüßen wir nun unseren Gegner. Er ist heißer als der Lauf seines Maschinengewehrs, das er in seiner Hose trägt: Rubeus!!! Und falls ihr ihn nicht erspähen könnt, er trägt sexy Tarnfleckhosen! Rubeus, komm raus!“   Der junge Heißsporn hüpfte vom oberen Gestänge der Arena hinab und schoss seinen Namen in den Boden. „Du bist tot, Süße!“  „Das werden wir noch sehen!“ Eudial warf ihm eine Kusshand zu. Sofort begannen sie aufeinander zu schießen. ChibiUsa sei Dank bestand die Kristallwand um die Arena herum aus kugelsicherem Kristall. Antibulletcrystal. Es war dermaßen robust, dass es nicht einmal splitterte und somit stets freie Sicht auf den Kampf gewährte. Gesponsort von der Beryll-Jewel-Corporation. ChibiUsa selbst saß zurückgezogen in ihrer Einzelloge. Sie hasste Rubeus. Das Schwein hatte sie über Raum und Zeit wie ein Irrer verfolgt. Auf seine Tricks fiel sie nicht herein. Aber auch Eudial konnte sie nur wenig leiden. Sie war Hotaru zwar nie begegnet, aber Eudial hatte ein Kaninchen auf der Straße überfahren. Unverzeihlich.   Der Kampf zwischen Eudial und Rubeus mutete wie eine Paintballschlacht unter Profikillern an. Keine Bewegung war zu viel, jeder Schuss ging haarscharf vorbei. Rubeus wechselte das Magazin.    „Was ist das?“, rief Fischauge. „Ja, was ist das?“, rief das Publikum im Chor.  Eudial schoss aus einer neuen Waffe Bonbons ab.  „Damit bringst du mich nicht zum Stolpern!“, höhnte Rubeus und schwebte empor. Die blassgelben Bonbons folgten ihn. „Soll ich etwa in der Luft ausrutschen? Ich lach mich tot!“ „Lach du nur“, flüsterte Eudial. Sie betätigte einen Schalter an ihrer überdimensionierten Waffe und ein Feuerstrahl brach sich Bahn. Er schmolz die Süßigkeiten zu einer warmen, klebrigen Masse zusammen, die Rubeus in ein lebensgroßes Karamellmännchen verwandelte. Er streckte noch einen Arm hilfesuchend aus, ehe dieser goldbraun erstarrte. Lediglich der zuckrige Mittelfinger gab Auskunft darüber, was er in diesem Moment gedacht haben mochte.    „Gewonnen!“ Eudial heimste all die Bewunderung und Liebe ein. Sie drehte sich lachend im Kreis. Plüschtiere prallten an der Antibulletcrystal-Wand ab und füllten den Sicherheitsgraben. Leute sprangen spontan aus ihren Sitzen und tauchten in den Fluss aus weichem Fell ein. Es war ein guter Tag für Eudial. Und selbst Chibi Usa lachte sich ins Fäustchen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)