Der letzte Sieg von BuchTraumFaenger (Böse Vorahnung) ================================================================================ Kapitel 1: 1. Böse Vorahnung ---------------------------- Vor ihr stand eine Gestalt. Um ihn herum war es dunkel und kalt. Schnee fiel von Himmel herab. Aber der Schnee war nicht weiß. Er war schwarz. Ascheflocken aus dunklen Wolken. Rund herum Feuerlichter wie aus weiter Ferne. Sie kniff die Augen zusammen, um mehr Details von dieser fremden Gestalt zu erkennen. Aber die Person hatte ihr den Rücken zugekehrt. Zögernd trat sie näher heran. Sehr langsam und vorsichtig. Als sie sie fast erreicht hatte, streckte sie ihren Huf aus. Plötzlich breitete die Figur ihre Flügel aus. Der Vogel wurde größer. Seine Federn sahen verbrannt aus, als hätte ihn eine Feuerwand getroffen. Die Frau wich zurück. Die Augen des Vogels brannten wie Feuer. Er begann zu fliegen. Sein langer Federschwanz schwang in Fetzen. Die Frau hielt den Atem an, als der Vogel die Gestalt eines Pfaus annahm. „Wer ist das?“, fragt sie sich im Stillen. Shen, bist du das… oder jemand anderes? Der fliegende, verbrannte Pfau fing ihren Blick auf und stürzte sich mit einem lauten Pfauenschrei auf sie. Völlig erschrocken öffnete sie die Augen. Schnell setzte sich die alte Ziege in ihrem Bett auf. War das ein Traum? Mit zittrigen Hufen befühlte sie die Decke. Nein, sie lebte nicht in einem Traum. Aber diese Bilder, die sie da vorhin gesehen hatte waren ein Traum gewesen. Ein Albtraum. „Großtante?“, fragte eine Männerstimme nach ihr. „Alles in Ordnung?“ Ein kleines Schaf im dunkellila Pyjama betrat den Raum und sah sie besorgt an. „Nein, Ling. Es war nur…“ Sie blicket sich um. Aber alles im Zimmer war so wie bevor sie zu Bett gegangen war. „Nur was?“, hackte ihr Großneffe nach. Die Wahrsagerin seufzte erleichtert. Es war nur ein Traum. Nur ein Traum. „Nichts“, sagte sie. „Geh wieder ins Bett. Es war nur das Essen von heute Abend.“ Ling legte den Kopf schief, aber dann zuckte er die Achseln. „Na gut, dann gute Nacht.“ „Gute Nacht.“ Er verschwand. Sie versuchte wieder einzuschlafen, aber sie konnte keine Ruhe finden. Schließlich stand sie auf und trat ans Fenster, von wo aus sie einen schönen Überblick über die Dächer der Stadt Yin Yan hatte - der neuen Heimatstadt von Lord Shen. Sie schloss die Augen. Wieder diese Bilder des verbrannten Pfaus. Nein, es war nur ein Traum, es war nur ein Traum. Hinzufügen möchte ich an dieser Stelle, dass jede Art von Vorahnungen in diesen Geschichten nicht auf Vorhersagen oder Botschaften aus dem Universum basieren. Generell besitzen Tiere ein feines Gespür für bevorstehende Gefahren, die sich hier in Form von schlechten Träumen und geplagten Gefühlen äußern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)