Feuer und Flamme von Hotepneith (Zwei Hundebrüder, zwei Schmiede und jede Menge Feuer) ================================================================================ Kapitel 34: Das eigentliche Wesen des Ehrgeizes ----------------------------------------------- Sesshoumaru hörte den Satz seines Halbbruders. Der wollte heim? War der so schwach oder zu viele Probleme mit So´unga ... Oh. Moment. Das sollte wohl eine versteckter Hinweis sein, dass der seinen Auftrag erledigt hatte und sich beide Teile des Höllenschwertes wieder innerhalb des Bannkreises befanden. Er hatte nur nie damit gerechnet, dass das vorlaute Halbblut, nun gut, Vaters zweiter Sohn, beachtete, dass man Taktiken nicht vor den Ohren des Gegners quer durch die Gegend schrie. Nun gut. Dann konnte man ein wenig ernsthafter gegen den lästigen Kater vorgehen. Und der war ihm nicht nur in den letzten Tagen und Wochen auf die Nerven gegangen, sondern tat das auch jetzt. Der Mistkerl ahnte anscheinend, dass er selbst stärker war und blieb zur Vorsorge immer zwischen ihm selbst und dem Bannkreis. Würde er tatsächlich mit aller Kraft zuschlagen und Bakusaigas Angriff durch ein glückliches Ausweichen Katerchens daneben gehen … die Zerstörungswelle fraß sich durch alles, und er wollte eigentlich nicht ausprobieren, ob ein Bannkreis aus Elementmagie ihr standhalten könnte. Nicht hier und nicht in diesem Kampf, da das bedeutete, dass dann das Höllenschwert wohl in das Duell eingreifen würde. Schon bei diesem unsäglichen Takemaru hatte er bemerkt, dass sich das Stück selbstständig bewegen konnte. Und Shinishin plus So´unga würde nur unnütz Zeit kosten. Zeit, die ihm dieser Kater schon viel zu viel gekostet hatte. Er brauchte nicht nach oben zu sehen, um zu wissen, dass die inzwischen gut zwanzig Todesgötter, die über dem Krater kreisten, mitsamt deren Befehlshabern, ganz sicher seiner Meinung waren. Sein Buch der einhundert Todesarten auszuprobieren wäre nett, aber zu lästig. Also sollte er jetzt keine Kompromisse mehr eingehen und den Kater dazu bringen sich seitlich zu bewegen, aus der Rückendeckung des Bannkreises.   Shinishin hatte durchaus bemerkt, dass der Ruf des kleinen Bruders, er wolle heim, den Älteren für einen Augenblick abgelenkt hatte. Nun, das war im Prinzip nichts, das er nicht verstehen konnte, er selbst hatte sich ja auch nach dem frühen Tod des Vaters um Shishinki gekümmert. Aber es war natürlich ein Vorteil in einem solchen Duell und den musste er prompt und konsequent nutzen. Der Hundebengel war in der Tat stark und mehr als lästig. So ließ der Katzenfürst ohne zu zögern diesmal deutlich mehr an Energie in seine Klinge fließen als zuvor, ehe er sie mit raschem Schwenk auf seinen Gegner los jagte.   Sesshoumaru erkannte, dass sich die Macht des Katers diesmal erhöht hatte, aber er war nicht überrascht. Wie auch er selbst setzte Shinishin in einem solchen Duell nicht mehr Kraft und Fähigkeiten ein als notwendig, um den Gegner zu töten. Bislang war das nur ein Abtasten gewesen, Überprüfen von Macht und Taktik des Widersachers. So erwartete er regungslos die heranrasende Energie. Interessant, dachte er. Eigentlich ein wirklich attraktiver Gegner. Wenngleich mehr als nicht erwünscht. Nicht einmal sich selbst gegenüber hätte er zugegeben, dass die Lage riskant werden konnte, falls er in der Abwehr einen Fehler beging. Er hob Bakusaiga und schickte seinerseits seine Energie der heran rauschenden entgegen.   Als sich die beiden Mächte trafen, gab es eine hell aufleuchtende Explosion, die selbst die beiden Dämonenfürsten dazu brachte, ebenso wie Inu Yasha die Augen für einen Moment zu schließen. Das Donnern der Eruption war vermutlich in der gesamten Unterwelt zu hören. Selbst die oben fliegenden Shinigami gerieten ins Schwanken und beschlossen, ein wenig höher zu steigen. Immerhin wussten sie nun, warum der untere Teil des Höllenkraters durch einige Bannkreise deutlich erweitert worden war.   „Nett.“ Shinishin lächelte. Wirklich, ein fähiger Junge. Was ihn daran erinnerte, dass er ein Auge auf den Kleinen mit dem losen Mundwerk halten sollte. Er wich etwas beiseite, um den aus den Augenwinkeln zu betrachten. Der hielt sein Schwert in der Hand, schien jedoch nicht willens in den Kampf einzugreifen. Nun gut. Irgendwo schade, sonst hätte er die beiden Köter gegeneinander ausspielen können, den Älteren durch Angriffe auf den Jüngeren zwingen können, den zu beschützen und seine Deckung zumindest teilweise aufzugeben. Im nächsten Moment fuhr der Kopf des Katzenfürsten herum. Schneller als gedacht, stand der Hund direkt vor ihm, schlug zu, eindeutig Stahl statt Energie nutzend. Hielt der Narr ihn für so schwach? Nun, er war es nicht und dieser Sessboa auch nicht.   Für einen endlosen Moment pressten sich die Klingen aneinander. Es war ein direktes Messen der körperlichen Kräfte, um wenige Zentimeter. Schließlich löste sich Sesshoumaru mit einer raschen Drehung seiner Klinge aus dem Nahkampf und wich mit einem eleganten Sprung weit zurück. Er wusste nun, was er wissen wollte. Das durchaus magische Schwert des Katers hatte ein wenig, kaum bemerkbar, unter seinem Druck gezittert. Das hatte Shinishin also mehr angestrengt, als der erkennen ließ. Er landete und schlug ohne jede Verzögerung mit Bakusaiga auf den Boden. Eine hell blau leuchtende Drachenwelle schoss auf den Dämon vom Festland zu, der allerdings ebenso rasch weit beiseite gesprungen war – nicht zu weit allerdings, um nicht noch immer den Bannkreis im Rücken zu haben.   Inu Yasha sah zu und runzelte etwas die Stirn. Ihm war, durchaus aus gewisser Erfahrung, nicht entgangen, dass Bruderherz nur die Drachenwelle einsetzte, ja, in den Nahkampf ging – und ausgerechnet seinen mächtigsten Angriff zurück hielt. Was sollte das denn werden? Wieso spielte der nur herum und griff nicht einfach an, erledigte Shinimiez und sie konnten endlich heim? Weil der nicht konnte, erkannte der Halbdämon dann. Er selbst stand nur herum, neben sich, rechts die Kuppel des Bannkreises aus Elementmagie oder eher dagegen. Und davor, zwischen Sesshoumaru und dem Bannkreis trieb sich Katerchen herum. Das bedeutete, dass eine volle Attacke unter Umständen den Schutz treffen würde – und damit das Höllenschwert befreien. Leider bedeutete das anscheinend wohl auch, dass ihm sein Halbbruder mal wieder gar nichts zutraute, dachte er enttäuscht. Immerhin WAR er mit So´unga doch recht gut klargekommen, hatte jetzt auch das Bruchstück zurück werfen können. Was also … Ach, menno. Er war es, der dumm war. Ja, vermutlich dachte der dämliche Hund ganz anders, eben strategisch, so wie da im Pass der Elemente oder auf dem Weg zu Mines Vulkan. Und er selbst hatte nur mal wieder nichts mitbekommen. Blöd, schon wieder als der dumme kleine Bruder dazustehen. Vielleicht konnte er So´unga kontrollieren, aber es war doch viel besser, das dämliche Stück Altmetall da vor sich hin rosten zu lassen, es gar nicht erst zu befreien. Und dazu musste nur eines passieren. Wenn Sesshoumaru nicht mehr mit der Drachenwelle, sondern mit der, nun zugegeben, recht mächtigen Zerstörungswelle Katerchen angriff und der mal wieder schnell genug abhaute, müsste er sich hinstellen und diesen Angriff vom Schutzbann abwehren, zumindest ablenken und den in diese komische, scheinbar endlose, Sandebene um sie jagen. Da konnte ja kaum mehr etwas passieren. Na, wenn das stimmte, vertraute ihm Bruderherz schon. Und er würde sich hinterher wieder hübsch was anhören dürfen, weil er auf der Leitung gestanden hatte. So machte er die drei Sprünge um vor den Bannkreis zu gelangen, allerdings wohlweislich am Rand, da dieser dämliche Shinimiez ebenfalls, wenngleich vor ihm, hier herumstand.   Der Katzenfürst hatte die Bewegung gespürt und nutzte einen Energieangriff seinerseits auf den älteren der Hundebrüder, um einen Blick zu riskieren. Der Kleine stand da nur schon wieder, es war anscheinend nur eine unbewusste Reaktion gewesen, Neugier oder irgendwie doch der Instinkt dem Bruder zu helfen. Nun ja, das würde eben nichts nützen, denn er kam jetzt zum Ende. Erst den einen, dann den Anderen, dann So´unga. Sein Plan lag offen und einfach vor ihm. Die Hunde hatten genug gespielt. Jetzt war er dran.   Sesshoumaru hatte gesehen, dass sich sein Halbbruder vorwärts bewegt hatte und jetzt ebenfalls vor und nicht mehr neben dem Bankreis stand. Wollte der Narr ihm etwa schon wieder helfen, sich in sein Duell einmischen? Das hatte der oft genug probiert und er hatte dem doch nicht nur einmal gesagt, dass sich das nicht gehöre, ja, unerträglich sei! Aber der tat nichts weiter, außer Tessaiga in der Hand zu halten, nein, in beiden Händen, und breitbeinig da zu stehen, fast, als erwarte der eine Attacke, wie er aus doch gewisser Erfahrung bemerkte. Was sollte das denn? Shinishin hatte durch nichts erkennen gegeben, dass er auf den Halbdämon losgehen wollte. Natürlich schon schlicht aus dem Grund um ihm, Sesshoumaru, nicht den Rücken zuzuwenden, und prompt zu sterben. Während er erneut den Energieangriff dieses lästigen Katers abwehrte, erkannte er seinen Gedankenfehler. Inu Yasha wollte sich nicht einmischen, er wartete auch nicht auf eine Attacke Shinishins. Der wartete auf die Zerstörungswelle und plante den Bannkreis zu schützen. Seit wann dachte Vaters zweiter Sohn denn mit und das auch noch strategisch? Sollte der sich etwa durch diese Reise mit ihm verstandesmäßig verbessert haben, was natürlich wieder ein schlechtes Bild auf Myouga warf? Er sollte sich nicht ablenken lassen. Der nächste Energieangriff rauschte auf ihn zu, diesmal irgendwie anders.   Knapp eine Sekunde später erkannte er die Folge – die Energie des Katzenfürsten splitterte sich auf. Aus dem Strahl wurde ein Band, das sich um ihn wirbelnd immer fester um ihn legte, um sein Fleisch von den Knochen zu reißen, diese zu zertrümmern. Netter Versuch, dachte er. Aber jetzt würde er endgültig Schluss machen. Das reichte wirklich.   Hoppla, was trieb Katerchen denn da? Inu Yasha wurde misstrauisch. Das letzte Mal, als etwas sich so um Bruderherz gelegt hatte, waren das Narakus Ausläufer gewesen, der versucht hatte, den zu absorbieren. Natürlich war das misslungen. Um es mal so zu sagen, Sesshoumarus Energie stammte nicht von schlechten Eltern. Ihm war ja auch bewusst, dass das Dämonenblut in seinen Adern eine ganz andere Qualität hatte als das von vielen anderen. Und Bruderherz hatte das ja auch von seiner Mutter zusätzlich. Da konnte man schon etwas erwarten. Er entspannte sich allerdings nicht. Wenn er sich nicht täuschte, dann befreite sich Sesshoumaru gleich aus diesem Kreisel und er hätte wetten mögen, dass der jetzt die Zerstörungswelle einsetzen würde. Gesehen, dass er selbst hier abwehrbereit stand, hatte der ja.   Es gab tatsächlich einen Zuschauer, der das Ganze nicht so optimistisch hinnahm wie die Hundebrüder, deren Vater. Der verstorbene Inu no Taishou ließ die Blicke nicht von der seltsamen schwarzen Fläche, die ihm zeigte, was auf dem Boden des Kraters passierte. Warum versuchten die beiden Welpen nicht durch die Bannkreise zu gelangen und sich Sesshoumaru das Höllenschwert zu nehmen? Der Junge müsste doch inzwischen stark genug an Seele und Körper sein um So´ungas bösem Geist Widerstand bieten zu können? Mit dem Höllenschwert in der Hand wäre selbst dieser durchaus starke Kater zu besiegen. Er persönlich hätte, trotz gesundem Widerwillen den Höllendrachen zu beschwören, dazu gegriffen. Er sah beiseite, auf der unwillkürlichen Suche nach einer Erklärung oder einem Schuldigen. „Toutousai, was treiben die Zwei da?“ „Sie wollen diesen Shinishin umbringen.“ Der alte Schmied klang ebenso verwundert wie er war. „Diesen Auftrag habt Ihr ihnen doch selbst gegeben.“ War er nicht der Einzige, der hier vergesslich wurde? Aber der Herr war doch viel jünger als er nun gewesen, als der verstorben war. Ja, das gab der verstorbene Taishou zu. Nur, warum machten sie es nicht? Und, warum griffen sie den durchaus starken Katzenfürsten nicht zu zweit an? Und warum kam sein Ältester nicht auf den Gedanken sich So´unga zu nehmen? Hoffentlich war nicht er selbst mit seiner Anweisung, die er getreu der von „ganz oben“ weitergegeben hatte, schuld, dass sie als zweiten Punkt das Höllenschwert sichern sollten. Ließen sie es deshalb links liegen? Das konnte fatal werden. Er hatte ja gesehen, dass sie nur mit ziemlichem Aufwand zu zweit das Schwert zurück in die Hölle schicken konnten. Zugegeben, jetzt hatte Sesshoumaru dieses Bakusaiga und er war sich nicht sicher, welche Wirkungen ein voller Angriff damit haben würde. Aber dieser Energiewirbel, den der Kater da ausgeschickt hatte, war dazu geeignet auch hundert andere, starke, Dämonen in Stücke zu reißen. Hoffentlich hatte sein Ältester gewusst auf was er sich da einließ, als er das so scheinbar gelassen erwartete. Mangelndes Selbstbewusstsein hatte man ihm ja noch nie vorwerfen können, und der Kleine schien da ganz nach dem großen Bruder zu kommen. Der Taishou unterschlug dabei sogar vor sich selbst sehr elegant, von wem wohl seine beiden Söhne solche Eigenschaften erhalten haben könnten.   Aus der hell leuchtenden, wirbelnden, Energie, drang bläuliches Licht, das Inu Yasha zunehmend angespannt erkannte. Das war die Energie seines Halbbruders und er wurde immer sicherer, dass der gleich seinen mächtigsten Angriff starten würde. Nicht, weil der wütend wurde, so etwas passierte dem kaum, sondern weil er jetzt schlicht Schluss machen wollte. Shinishin fasste seine Klinge ebenfalls etwas fester, da er sah, dass sein Überraschungsangriff wohl fehlgeschlagen war, jetzt seine Energie unter der seines Widersachers zusammenbrach. Dieser Hund war wirklich stark. Leider konnte er jetzt den gleiche Attacke nicht noch einmal schicken, denn nun kam etwas anderes auf ihn zu, das er wohl abwehren müsste. Er konnte nur zu gut den Schemen erkennen, hinter dem bläulichen Licht, das sich nun immer grünlicher werdend um die Klinge des Köters sammelte, den Blick auf den frei gab. Nun ja, der atmete etwas schwerer, leichte Rußflecken zierten die ärgerlicherweise bis dahin blütenweiße Boa und an einen Ärmel … Wieso war dieser Mistkerl eigentlich so unbehelligt durch den Säureregen gekommen? Er selbst hatte zuerst Deckung gesucht, dann war er so schnell gelaufen, wie es ihm möglich war, und dennoch war sein Fell an einigen Stellen schlicht weg geätzt worden, seine beiden Boas hatten sich drastisch verkürzt … Was war das denn in Grün?   Na bitte. Inu Yasha klammerte sich an Tessaiga. Falls die Zerstörungswelle nicht Katerchen erledigte, müsste er sie abfangen. Und dabei sollte ihm besser kein Fehler unterlaufen, sonst wäre er gleich bei Papa. Immerhin war das deutlich heftiger als seine beste Windnarbe, das gab er neidlos zu. Und etwas, das tausend Dämonen umbringen konnte, sollte zum Einen für Katerchen reichen, allerdings auch für ihn, wenn er sich mit der Rückschlagwelle auch nur ein bisschen verrechnete.   Bakusaiga war die Verkörperung der Macht und des unbedingten Siegeswillens seines Eigentümers. Aus der nun grün leuchtenden Klinge schoss eine Energie, die, wie von allen Zuschauern nur Toutousai und die Hundebrüder wussten, sich rücksichtslos ihren Weg bahnen würde, alles zerstörend, was sie traf.   Shinishin war nicht zu einem Dämonenfürsten aufgestiegen weil er schwach oder selbstmörderisch veranlagt war. Er erkannte in einem Sekundenbruchteil, dass das, was da auf ihn zuraste, auch nicht von ihm irgendwie überlaufen werden konnte. So tat er, was in der kurzen Zeit noch möglich war. Mit seiner eigenen Energie baute er einen Schutzschild auf, vor sich, sprang aber gleichzeitig so weit es ging, nach rechts.   Die Zerstörungswelle traf auf den Schutzschild, schien zu stoppen, irgendwie doch aufgehalten, ehe sie weiter raste. Wäre Shinishin nicht so weit beiseite gesprungen, wäre das sein Ende gewesen. Auch so erreichten ihn noch Ausläufer und er stürzte verletzt in den Sand, allerdings noch immer sein Schwert umklammernd.   „Mist!“ Inu Yasha flüsterte es nur, ehe die Energie seines Halbbruders auch schon bei ihm war. Da er darauf gewartet hatte und Tessaiga bereits auf den Rückschlag vorbereitet hatte, gelang es ihm, die mächtige, aber doch ähnliche, Energie nicht aufzuhalten, aber abzulenken. Mit all seiner Kraft und Energie, jedoch. Der Aufprall ließ seine Arme zittern und er brach unwillkürlich keuchend in die Knie, als die Welle nun harmlos in der Weite der Unterwelt verschwand. Das war knapp gewesen, oder? Unwillkürlich drehte er den Kopf. Doch, der Bannkreis hatte gehalten, So´unga war noch eingesperrt.   „Die Zwei sind wirklich nichts für schwache Nerven,“ murmelte der Taishou, unwillkürlich aufatmend, dass der Kleine das überlebt hatte. „Sie hatten sich abgesprochen. Darum. Sesshoumaru muss Inu Yasha wirklich gute Nachhilfestunden in Taktik gegeben haben. Und Kampfschulung.“ „Äh, ja, so ähnlich.“ Toutousai sah keinen Grund jetzt auf den letzten Minuten noch etwas auszuplaudern, was er sicher auf die eine oder andere Weise bereuen würde. Und es waren die letzten Minuten, da war er sicher, auch, wenn Inu Yasha sehr mühsam und doch wohl irgendwie verletzt aufstand, Sesshoumaru sein Schwert fallen ließ. Moment mal. War der Bengel jetzt komplett übergeschnappt? Der Kater lebte doch noch! Das sah auch der einstige Herr der Hunde so. „Was machen sie denn jetzt schon wieder?“   Sesshoumaru hatte sich entschieden. Sein Handbuch der hundert Todesarten konnte er nicht an dem Kater ausprobieren, wollte er, wollten sie, keine Zeit mehr hier verschwenden. Aber eine kleine Genugtuung für die letzten Wochen und diese unsägliche Begleitung wollte er haben. Nein. Kein ehrenhafter Tod durch ein Schwert.   Shinishin erkannte, dass sein Gegner unbewaffnet vor ihm stand und wollte sich aufraffen, dem die Klinge um die Ohren hauen, um noch zu gewinnen. Hunde, was sollte man außer törichten Einfällen auch von denen erwarten. Immerhin schien der Kleine mit der großen Klappe verletzt, als ihn versehentlich diese Attacke des Älteren erwischt hatte, und ehe der Bannkreis ihn ablenkte. Wieso leuchtete eigentlich jetzt die Hand dieses Köters so grün? Gleich. Eine bessere Chance würde er kaum bekommen. Er ließ mit aller Kraft, die er noch aufbringen konnte, seine Klinge noch aus dem Knien zuschlagen.   Der Hundefürst ließ sich mit der ausgestreckten Linken schlicht nach vorn fallen. Die scharfe Klinge verfehlte ihn, raubte ihm allerdings einige Haare, was seine Meinung über dieses Höllenabenteuer wahrlich nicht steigerte. Damit hatte er allerdings den Kater unter sich zu Boden gedrückt und stützte sich mit der Linken auf dessen Brust ab. „Ich will dir meine Giftklaue vorstellen,“ sagte er leise, ehe er die grün leuchtende Rechte in den Körper unter sich sinken ließ.   Shinishin schrie unwillkürlich auf. Der Schrei brach ab, als sein Gegner aufgestanden war und er sich ebenfalls erhob. Zu seiner Überraschung drehte sich der Hund nicht einmal mehr um, sondern ging zu seinem Halbbruder. Der Narr drehte ihm den Rücken zu! Er wollte sein Schwert erneut schwingen, als er feststellen musste, dass er es gar nicht in der Hand hielt. Suchend blickte er zu Boden. Und erstarrte. Da lag es. Aber … daneben lag auch sein Körper. Was zur Hölle…? Er fühlte seine Handgelenke gepackt und starrte auf die Todesgötter rechts und links, die ihn schlicht hochhoben. Zwei andere fassten seine Knöchel. „Was…?“ brachte er noch hervor. „Komm nur, liebe Seele,“ sagte ein Shinigami fast schnurrend. „Du wirst schon sehnlich erwartet.“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)