Feuer und Flamme von Hotepneith (Zwei Hundebrüder, zwei Schmiede und jede Menge Feuer) ================================================================================ Kapitel 31: Von Fallen und sonstigen Schwieirigkeiten ----------------------------------------------------- Shinishin verwandelte sich in seine wahre Gestalt, als er durch die schwarzen Nebel an den Rand des Abgrundes trat. Dort unten wartete So´unga, das wusste er, konnte es förmlich schon hören, vermittelt durch das Bruchstück, das in seiner eigenen Klinge war. Nicht mehr lange. Bannkreise, mit denen es gewiss gesichert war, konnten ihn nicht aufhalten, ihn, den mächtigen Magier und starken Krieger, ihn, den Einzigen, der je lebendig die Unterwelt betreten hatte. Er warf einen prüfenden Blick an seinen Flanken entlang zu seinem Schwanz. Nun ja. Dieser Säureregen hatte trotz aller Magie immer wieder Stellen seines Fells förmlich abgemäht und rosa Flecken leuchteten in dem wunderbaren, seidigen, Schwarz. Sein Schwanz regenerierte sich, aber noch ragten nur einzelne Haarbüschel aus der nackten Haut. Nein. So sah das nicht nach der Würde und Eleganz aus, die er verströmen wollte um die Wesen hier zu beeindrucken, natürlich auch nicht nach jemandem, den das Höllenschwert ohne weiteres als Herrn anerkennen sollte. Es würde das tun, das hatte es ihm schon versprochen, aber er wollte das auch demonstrieren. Nun gut. Er nahm wieder seine menschliche Form an. Lieber ein wenig langsamer hinab kommen, als sich so scheckig lächerlich zu machen. Ein wenig Stolz besaß Kater doch auch.   Die Hundebrüder blieben unwillkürlich stehen, als sie den Beginn der Gebirgskette erreichten. Diese war mit nichts zu vergleichen, dass sie bereits gesehen hatten. Aus der Ebene stiegen die Berge, steil, schwarz und schroff empor, nach rechts und links scheinbar endlos weiter. Direkt vor ihnen befand sich allerdings eine Art Pfad, der sich schlangenförmig empor zog. „Die laden einen ja geradezu ein,“ erklärte Inu Yasha das Offensichtliche. „Ich habe gedacht, hier soll niemand rüber.“ Nein, dazu würde er nichts sagen, dachte der große Bruder verbissen. Dieser Narr hatte doch nicht etwa schon wieder vergessen, dass der Todesgott ihnen zuvor erklärt hatte, dass für den Kater Hindernisse eingebaut worden waren, die leider auch nun vor ihnen lagen? Natürlich war Shinishin auf diese Fallen gelenkt worden. Und ebenso natürlich war der Weg auch jetzt noch da. Von Magie hatte dieser … dieser halbe Hund einfach nicht die mindeste Ahnung. Der Jüngere blickte denn auch etwas besorgt nach oben. „Noch regnet es nicht diese Säure. Naja. Sollte uns nicht abhalten, wenn Katerchen hier durch tobte.“ Das stand in der Tat nicht in Frage. So machte Sesshoumaru die wenigen Schritte, die ihn noch vom Beginn des steilen Pfades trennten. Kaum, dass er einen Fuß darauf gesetzt hatte, erkannte er, was der Todesgott mit der Falle der Schwere gemeint hatte. Er hatte das Gefühl förmlich im Boden zu versinken und es kostet Kraft, eine ungewohnte Anstrengung, um den Fuß auch nur den nächsten Schritt vorzusetzen. Nein, springen oder gar fliegen war hier unmöglich. Unwillkürlich blickte er den Pfad empor. Das würde hart werden. Aber ebenso war das zu schaffen. Für ihn. Vaters zweiten Sohn würde das doch erheblich mehr schwächen. Ob da niemand daran gedacht hatte? Immerhin war das nur ein halber Dämon. Shinishin und auch er selbst würden deutlich besser diese Prüfung, denn nichts anderes war es, bestehen.   Inu Yasha hatte nach wenigen Schritten, die er in neu gewonnener Kleiner-Bruder-Manier hinter dem Hundefürsten ging, ebenfalls begriffen. „Na, das kann ja heiter werden. Wie lange das wohl dauert? Gleich. Wir müssen diesen Idioten einholen, ehe der So´unga schwingt.“ Warum nur erklärte dieser Narr immer das auf der Hand Liegende?   Für eine Weile herrschte Schweigen, ehe der Halbdämon nach einem Blick um sie meinte: „Ich sollte diesem Todesdämon, nein Todesgott, echt eine hinter die Ohren geben, wenn wir den je wieder treffen. Der hat doch gesagt, erst regnet es Säure, dann wird das schwer. Irgendwie fehlt mir hier der Säureregen.“ Nun, Geschmäcker waren durchaus unterschiedlich, aber Sesshoumaru hätte sich beim besten Willen keine Situation vorstellen können, in der ihm höllisch heißer Säureregen je gefehlt hätte. Wie schon ein paar Mal zuvor fragte er sich, ob Inu Yasha vielleicht das war, was man ihm einmal als Masochist beschrieben hatte. Auch in Kämpfen, gleich ob gegen ihn oder andere, lief der ja immer erst zur Hochform auf wenn der verletzt war. Aber er sollte wohl irgendetwas dazu sagen, sonst ging der Monolog endlos weiter. „Warte ab.“ „Keh! Ich hasse Warten. Egal worauf.“ Gut, damit konnte man wohl die Beweisführung abschließen. Standen alle Halbdämonen auf Schmerzen oder war das Inu Yashas private Marotte? Bei dem nächsten Duell sollte er ihm nicht den Gefallen tun und ihn verletzen, sondern geradewegs töten. Gleich. Wichtiger war es bewusst den nächsten Schritt zu tun. Jedes Mal, wenn er einen Schritt machte und ein Bein nachzog, fühlte es sich an, als ob er es aus einem Morast ziehen müsste, der ihm bis zum Oberschenkel reichte. Ungewohnt schwierig.   Der Todesgott, der wohlweislich weit über ihnen und dem Katzenfürsten seine Kreise zog, stellte für sich fest, dass diese Hunde wahrlich stur waren. Da gab es kein Zögern, auch, wenn sie mitbekommen haben mussten, dass jeder Schritt anstrengend war, keine Pause. Sie stiegen langsam aber stetig höher und …. Ja, wo war denn der Säureregen? Er blickte sich um. Keine Wolke zu sehen. Nicht, dass er durch seine Anwesenheit hier etwas blockierte. Magie war manchmal sehr schwierig, zumal, wenn sie von solchen Leuten gewoben worden war, die einem kleinen, harmlosen Todesgott um Welten überlegen waren. Dann jedoch dämmerte es ihm. Die Fallen konnte nicht mehr verschwinden, die Bannkreise nicht aufgehoben werden, da mussten die Jungs nun durch – aber, man konnte sie verschieben. Warum auch immer zuerst die Müdigkeit und dann der Säureregen kommen sollte. Nun gut. Vermutlich würden diese Zwei sich auch davon nicht beeindrucken lassen. Hunde auf der Jagd. Was dazu führte – was trieb der Kater? Er war bereits in den Nebeln des Abyss verschwunden und würde sicher in keiner halben Stunde die unterste Ebene erreicht haben, wo sich das Höllenschwert samt den Bannkreisen befand. Vielleicht sollten die Jungs dann direkt hinunter springen? Aber, das war eine gute Strecke und er wusste nicht so genau, ob Lebende das überleben würden. Die Hundebrüder mussten jedenfalls lebendig unten ankommen und lebendig sein, wenn sie den Kater umbrachten. Nur dann konnten sich die Wesen des Jenseits um den kümmern. Und, da war sich der Todesgott sicher, seit diesem Drachen, der das Schwert aus der Unterwelt entführt hatte, gab es niemanden mehr, um den sich so sorgfältig und speziell in alle Ewigkeit gekümmert werden würde.   Es war in der Tat hart und wurde immer härter, dachten die Halbbrüder in seltener Einmütigkeit. Wie viele Schritte waren sie nun schon bergauf gestiegen, immer schwerer schienen die Beine zu werden und immer höher der Berg. Nach manchen Kehren des Pfades hatten sie den Eindruck die Felshörner, die die Passhöhe anzeigten, seien nur noch wenige Höhenmeter entfernt, dann schienen sie wieder zu entschwinden. „Keh,“ murmelte Inu Yasha, sich nur zu bewusst, dass ihn der Ältere hörte. „Ja, ich weiß ja, Onkelchen, also Myouga, hat mir mal gesagt, dass der Weg das Ziel ist. Aber, ich fände es wirklich langsam toll auch mal anzukommen!“ Das erforderte wirklich keine Antwort, beschloss der geplagte große Bruder. Interessanter war, was kam, wenn diese Prüfung aufhörte. Der Säureregen? Oder diese seltsame Falle voller Schmetterlinge? Was der Todesgott damit wohl gemeint hatte? Man würde sehen, wenn es soweit war. Und da der Kater hier durchgekommen war, stellte sich nicht im Mindesten die Frage, ob er, ob sie, das auch schaffen würden.   Keiner der Zwei hatte eine Ahnung wie lange sie schon emporstiegen. Jeder Schritt war mühsam. Schritt, nun, eher ein Aufstampfen, das nächste Bein nachziehen … Wie oft war das schon passiert? Aber es gab keine Pause. Sie mussten diesen durchgeknallten Kater einfangen und ins Jenseits schicken, genauer, umbringen, damit der auch hier bleiben würde. Beiden war nur zu bewusst, was das Höllenschwert in dessen Hand mit dessen Gehirn alles anstellen würde. Und keiner der Zwei bezweifelte auch nur, dass Shinishin gegen So´unga nur bedeuten konnte, dass der Geist des Höllendrachen die Oberhand bekam. Zögern kam daher nicht in Betracht. Dennoch atmete selbst der Hundefürst unwillkürlich auf, als sie eine Art Plateau erreichten und der nächste Schritt bemerkenswert leicht fiel. So blieb er stehen und sah sich um. Inu Yasha kam prompt neben ihn, allerdings wohlweislich zwei Meter in Distanz bleibend. Sie benötigten doch beide für allfällige Angriffe Platz. Sie standen in einem etwas breiteren Tal, wie alles hier schwarzer, schroffer Fels, der Boden mit kleinem Geröll bedeckt, das hier seltsam hell wirkte. Der Pfad, dem sie bislang gefolgt waren, wies nach vorne, wand sich, soweit man erkennen konnte, nach der nächsten Kurve wieder augenfällig höher. Etwas oberhalb dieser lag eine deutlich sichtbare Grotte mit einem Überhang. Nun, es gab keinen anderen Weg und Sesshoumaru wollte bereits wieder losgehen, als es zu regnen begann.   „Ah, das ist ja….“ Inu Yasha spürte nur zu deutlich, wie ätzend die kochende Säure sich auf Kopf und Ohren niederließ. Und der Regen wurde dichter. Mehr als heiße Chemikalien wurden aus dem offenkundig wolkenlosen Himmel über sie gekippt. Instinktiv zog er die Arme aus seinem Oberteil und zerrte sich das so rasch es ging über den Kopf, bemüht, sich darunter zu verbergen. Wieso wurde es gerade so dunkel? Ein vorsichtiger Blick verriet ihm, dass es sich noch immer nicht um Wolken handelte, sondern er im Schatten eines ziemlich großen, weißen, Hundes stand.   Sesshoumaru hatte seine wahre Gestalt angenommen, um sich besser gegen den heißen, ätzenden Regen schützen zu können. In dieser Form konnte er deutlich mehr Energie und Magie einsetzen. In eine Höhle oder diese nur scheinbar so einladende Grotte zu gehen und den Guss abzuwarten, wie es Shinishin vermutlich getan hatte, kam nicht in Betracht. Sie mussten ihn einholen. Was guckte denn dieser … nun gut, Vaters zweiter Sohn so irritiert? Der wusste doch, wie er aussah? „Los, geh schon,“ knurrte der Halbdämon, der nur zu deutlich sah, wie die kochenden Tropfen zumeist, vermutlich durch dessen Energie, vom Fell des Riesenhundes abgelenkt wurden. Die, die durchkamen, verbrannten allerdings auch Haare. Aber ihn selbst würde es viel übler erwischen. Das war auch dem Älteren klar und er beschloss, wenngleich mit zusammengepresstem Gebiss, seinem zuvor durchdachten Plan nachzukommen. Die einzige Möglichkeit, die er bedauerlicherweise sah, um gegen den Kater aufholen zu können, den umzubringen, nicht zu versagen. Mit allen Folgen, die das für das Dies- und Jenseits und ihn selbst haben würde. „Äh, Moment mal…“ brachte Inu Yasha noch hervor, als sich ein gigantischer Kopf mit einem nicht gerade kleinen Gebiss und daraus tropfender Säure ihm zuwandte. So schlimm war doch die Äußerung nicht gewesen? Er hatte schon mehr sagen können, zumal auf dieser Reise, ohne dass der Kerl ihm gleich den Hals umdrehen wollte? Dann erst sah er, dass er mit der Schnauze zwar fast umgeworfen wurde, aber eben nicht mehr – und, dass er danach unter dem Bauch des Hundes stand, geschützt vor dem Regen. Das war doch nicht dessen Ernst? Nun gut, erkannte er dann, Diskussionen mit oder ohne Schwert erübrigten sich, als er entdeckte, wie ein handgroßer Stein unter den Regentropfen aufschäumte und sich dann in Nichts verwandelte.   Sesshoumaru ging so rasch wie möglich weiter, noch immer die Zähne aufeinander gepresst. Das war einfach ….Er diente als Regenschirm! Für einen vorlauten Bastard! Das hier war in der Tat die Hölle, oder, wenn nicht, zumindest ein sehr guter Vorgeschmack darauf. Aber er sollte sich auf seine Energie und seine Magie konzentrieren. Sobald er abgelenkt war, sei es auch nur ein bisschen, drangen die Regentropfen heiß und schmerzhaft selbst durch sein Fell. Das hatte ihn schon einige Haare gekostet. Es war nicht notwendig, dass er mit kahlen Stellen herumlief, wenn er auf diesen mehr als lästigen Kater traf, der inzwischen eigentlich schon bei gut zweihundert Todesarten angekommen war. Leider würde er kaum die dafür notwendige Geduld aufbringen.   Der Taishou starrte unterdessen mit zusammengezogenen Augen seinen alten Freund an. „Ich habe mich gerade verhört, Toutousai. Waren meine Anweisungen nicht klar?“ „Doch, wir haben sie ja ausgeführt.“ Der alte Schmied seufzte. Wie die Söhne so der Vater. Impulsiv und für Leute im Ruhestand anstrengend. „Ich habe, wie erwähnt, höchstpersönlich So´unga samt Saya in den Brunnen geworfen, Inu Yasha hat es ja auch in der Zukunft gefunden. Aber, wie hätten wir denn ahnen sollen, dass der Junge mal durch die Zeit reisen kann?“ Das stimmt. „Und du hast Hosenki informiert, sagtest du.“ „Ja, und wir haben diese schwarze Perle auch in Inu Yashas Auge gesetzt, was nebenbei gar nicht so einfach war, denn Izayoi war eine sehr besorgte Mutter. Und Tessaiga selbst wurde in Eurem Grab, also, hier versteckt. Alles, wie Ihr es wolltet. Was meint Ihr denn nur?“ „Du hast Sesshoumaru Tenseiga nicht gegeben, sondern das Bokuseno überlassen.“ Der Herr der Hunde knurrte wie einst. Toutousai dachte kurz nach, aber er hatte doch nichts vergessen? „Ja, aber er hat es bekommen, und ehrlich, der war ziemlich … äh, missgelaunt, weil Ihr verstorben wart und das Höllenschwert und Tessaiga weg waren. Ich wollte nicht unbedingt Selbstmord begehen. Bitte, er hat Tenseiga ja bekommen.“ „Dir ist hoffentlich klar, dass er nicht die mindeste Ahnung hatte, was er mit dieser Klinge anfangen sollte?“ „Nun ja….“ „Du solltest ihm das mit der Wiederbelebung erklären!“ Und zumindest andeuten, was passieren würde, wenn der Junge dazu lernte. „Die hat er dann ja mal selbst gefunden.“ Das erklärte natürlich auch den doch etwas seltsamen Satz seines Ältesten, dass beide Schwerter gleichwertig waren, das Fragezeichen gerade noch unterdrückt. Für den musste das ja ausgesehen haben, als ob er etwas Drittklassiges an einem Baum bekommen habe, und die alten Freunde seines Vaters nur um Inu Yasha herumtanzten. Ein Wunder, dass der den Kleinen nicht umgebracht hatte. Hm. Warum eigentlich nicht? Als Teenager war Sesshoumaru deutlich weniger nachdenkend gewesen, als offenkundig heutzutage. Der verstorbene Taishou stellte mit jähem Misstrauen diese Frage laut. „Äh, ja, das gebe ich zu, aber er … also, Sesshoumaru, suchte nach Tessaiga. Ich vermute, er hatte von seiner Mutter gehört, dass das Höllenschwert in der Zukunft läge.“ „Halte mich nicht für töricht.“ „Nie im Leben. Ich verstehe nicht, was Ihr meint.“ „Wenn Sesshoumaru nicht wusste, wo Tessaiga ist, wobei er sich hätte denken können, ja, müssen, dass das Inu Yasha besitzt – hätte er doch nur dich oder Myouga fragen müssen … oder?“ Aber dann gab sich der Vater die Antwort selbst. „Du warst auf deinem Vulkan unter dem Schutz deines Meisters vor Sesshoumaru sicher und hast dich vermutlich auch nirgendwo anders aufgehalten.“ „Ziemlich lange, ja. Und als er mich fand, wollte er als erstes ein neues Schwert haben.“ „Und wieso ging er nicht zu Inu Yasha? Erzähle mir nicht, dass der mit Izayoi nicht aufzutreiben gewesen wäre. Oder Myouga?“ „Ja, äh, soweit ich weiß, genaueres könnte Euch natürlich Myouga sagen, lebte der Kleine zuerst mit seiner Mutter im Palast und ehrlich gesagt, da kommt auch jemand wie Sesshoumaru nicht einfach so rein, wenn man bedenkt, wer da die Protektion ausübt. Nach dem Tode seiner Mutter warfen sie Inu Yasha raus und er lief fortwährend von einem Eck Japans zum anderen. Es war für Myouga schon schwer genug ihn immer wieder zu finden.“ Immerhin hatte sich der alte Flohgeist um den Kleinen gekümmert. Nun ja, was in dessen bemühten, aber schwachen, Kräften stand. Dennoch, da war doch noch etwas. „Sesshoumaru konnte also zunächst weder dich noch Myouga fragen.“ Schön, das hatten die Zwei wohl als lebensgefährlich eingestuft. Aber so war das doch nie gedacht gewesen. „Warum hat er sich dann nicht die schwarze Perle geholt?“ „Hat er ja, aber erst später, als er den Hinweis begriff. Äh, Inu Yasha und Kagome sprangen hinterher.“ Was folglich bedeutete, dass der Ältere den Kleinen nicht umgebracht hatte. Soweit, so gut. „Und wer ist das jetzt schon wieder? Ah, eine der beiden Frauen, die Inu Yasha liebt.“ Das bedeutete, dass der Kleine zu diesem Zeitpunkt schon praktisch erwachsen gewesen sein musste. Folgerung: Sesshoumaru wollte Tessaiga, aber nicht notwendigerweise Inu Yasha umbringen. Das würde das doch gewisse brüderliche Verhältnis erklären, as sie nun hatten. „Aber, wieso hat dann Inu Yasha das Schwert? Gab ihm Sesshoumaru Tessaiga?“ „Äh, nicht direkt. Kagome konnte s wohl ziehen und gab es Inu Yasha.“ „Was für ein Chaos. Dann waren alle Zwei also hier und …“ Dem verstorbenen Herrn der Hunde dämmerte gerade die Ursache für das Aussehen seines Skeletts ebenso wie die gewisse Verlegenheit seines Nachwuchses. „Nicht nur Sesshoumaru gegen Naraku, sondern erst diese zwei … Bengel?“ „Nun ja, Herr …“ Nun ja, für einen Kampf zwischen Tessaiga und Bakusaiga sah er ja direkt noch manierlich aus. Sie hatten wohl nicht erst gekämpft. Kabbeleien unter Brüdern, eben. Sehr schön, wenn sein ursprünglicher Plan, dass die Beiden nie gegeneinander kämpfen sollten doch aufgegangen war, Sesshoumaru an Tenseiga gelernt hatte. Und das war passiert, denn sonst hätte er niemals ein eigenes Schwert aus sich erzeugen können. „Gut. Inu Yasha besaß also Tessaiga und kam zu dir um zu lernen.“ Toutousai kratzte sich erneut den Schädel und suchte nach Worten. Vorsicht war angesagt, wenn er sich nicht plötzlich zwischen zwei verärgerten Dämonenfürsten und einem ebenso sauren Halbdämonen wieder finden wollte. Einmischung in die inneren Angelegenheiten hatte diese Familie noch nie geschätzt. Aber, er musste antworten, die Energie stieg schon wieder so an. „Naja, eher weniger. Ich musste ihn meistens aufsuchen, weil er mit einem Trupp Menschen nach diesem Naraku suchte. Also, die meisten Duelle bestritten eure beiden Söhne gegen Handlanger dieses Naraku. Und natürlich gegen sich.“ „Das ist allerdings sehr schön, dass Sesshoumaru die Ausbildung des Kleinen doch zum Teil übernommen hat,“ freute sich der ahnungslose Vater. „Natürlich,“ ergänzte er, als er den verdutzten Blick seines Freundes sah: „Er ist selbst kaum erwachsen, da mag schon manches im Argen geblieben sein, aber ich habe ja im Pass der Elemente gesehen, dass er sich Mühe gibt. Für einen Dämonenfürsten zumal.“ Der alte Schmied beschloss um seines lieben Lebens und ruhigen Nachtodes willen nichts mehr zu diesem Thema zu sagen. „Äh, ja, Inu Yasha hat Tessaiga mit einigen Neuerungen ausgestattet, die nicht von mir kamen. Es kann jetzt Bannkreise lösen.“   Sesshoumaru bog um eine weitere Kurve des Pfades, den Jüngeren noch immer unter sich. Langsam wurde es wahrlich lästig. Zum einen alles, zum Anderen, dass jedes Nachlassen der Konzentration ihn Haare kostete. Zum Glück hatte er bislang keine kahlen Stellen, das wäre doch zu peinlich gewesen, zumal der vorlaute ..nun, Inu Yasha das kaum verschwiegen würde. Für einen Moment blieb er stehen, als seine Pfoten grünes Gras berührten. Vor ihm, vor ihnen, lag ein grünes, bewachsenes Tal mit vielen Blumen. Bunte Schmetterlinge flogen herum und er entsann sich, dass der Todesgott von einer Falle berichtet hatte mit Schmetterlingen. Und Shinishin habe hier viel Zeit verloren. Nun, das war gleich. Er machte noch ein oder zwei Schritte, sicher nicht mehr, als der regen schlagartig aufhörte – und die nächste Falle ausgelöst wurde. Für einen Augenblick verschwammen die Umrisse des riesigen Hundes und des deutlich kleineren Halbdämonen, ehe nur noch ein Welpe und ein Kleinkind auf der Wiese standen, beide begeistert nach den Blumen und den Schmetterlingen Ausschau haltend. Neben dem kleinen Halbdämonen lag ein Schwert in einer Scheide. Er bückte sich und nahm es auf. Das war irgendwie wichtig, dachte der Kleine, aber dann sah er zu seinem Begleiter. „Hundi, du bist lieb. Ich freue mich, dass du hier bist. Ihc wr immer so allein ...Komm, wir spielen mit den Schmetterlingen.“ Der Welpe wedelte mit dem Schwanz und sie machten sich auf die Jagd.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)