Caught Cold von Komori-666 ================================================================================ Kapitel 16: ------------ Er konnte es nicht begreifen. Konnte nicht verstehen, was gerade geschah. Sein bester Freund würde sterben. Und das sagte Shuichi ihm einfach mir nichts-dir nichts ins Gesicht. So ganz ohne Skrupel? Machte er denn alles falsch? Was musste man machen, damit auch er einmal Glück hatte? Es würde ihm reichen, wenn es wenigstens nicht immer worst-case-Szenarien wären. Oder war ihm derartiges verwehrt? War es Kakashi verwehrt? "Möchtest du rein gehen?" Wollte er das? Wollte er zusehen, wie sein bester Freund - und mehr - sterben würde? Stopp! Shuichi sagte, er wird vielleicht sterben. Er sagte nicht, dass er bereits tot sei. Daran durfte er gar nicht erst denken. Aber ließ es sich vermeiden, wenn er jetzt zu ihm ging? Nein. Das war ihm von Anfang an klar. Der Ältere stand mit verschränkten Armen neben der Tür an der Wand gelehnt, wartete auf eine Antwort. Die Tür war immerhin schon einen Spalt geöffnet, jetzt musste man sie nur noch ganz öffnen und hineingehen. Alles leichter gesagt, als getan. Obito stand unbewegt da, zitterte immer noch. "Ist es sicher?" Der Größere musste kurz überlegen, was der Uchiha meinte, verstand aber recht schnell. "Ist es denn sicher, dass wir alle morgen noch leben?" Nein. Natürlich war es nicht sicher. Nichts war sicher festgelegt. Das bedeutete Kakashi hatte eine Chance, er musste nicht sterben! Er umfasste die Türklinke, krallte sich Halt suchend daran fest. Er schloss die Augen, öffnete die Tür einen weiteren Spalt, als er inne hielt und Shuichi ansah. "Allein?" "Kannst du machen. Ich schätze mal, dass du niemanden zum Händchen halten brauchen wirst." Der Ältere schubste sich leicht von der Wand hinter sich ab und ging weg. Weg von Obito, weg von hier. Wie gerne würde der Uchiha das auch machen? Einfach nur gehen... Weit weg, wo ihn keiner fand. Aber das ging aus vielerlei Gründen nicht. Zwei der schwerwiegendsten waren Kakashi und sein Gewissen. Er atmete nochmals Mal tief ein, öffnete die Tür nun komplett, betrat den Raum und schloss sie hinter sich. Er sah weder gerade aus, noch irgendwohin, wo er vielleicht Kakashi sehen könnte. Vorerst starrte er nur den Boden an. Er war hier. In diesem Zimmer. Er war bei Kakashi, der angeblich sterben sollte. Alles nur seine Schuld. Das war keine Einbildung, er redete es sich auch nicht zwanghaft ins Gewissen. Er war an dieser Situation schuld. Er fühlte sich fehl am Platz. Hier sollte er nicht stehen. Hier sollte jemand stehen, der die Hoffnung hatte, dass der Maskierte leben würde. Jemand, der ihn nie in so eine Situation gebracht hätte. Doch da stand er nun und wusste, dass er der Einzige war, der jetzt hier sein konnte. Auch, wenn er kein recht dazu hatte. Rin hatte Recht dazu. Sie hatte ihnen immer geholfen. Sie hatte sie nie in eine solche Situation gebracht. Und würde es auch nie. Und dennoch war er, Obito Uchiha, hier. Und er würde bleiben. Er würde so lange bleiben, bis der Hatake ihm entweder befahl zu verschwinden, oder starb. Er hob den Blick, nahm endlich die Umgebung wahr. Welch Wunder, dachte er zynisch als sich der erste Eindruck gelegt hatte. Weiß. Alles weiß. Er hätte es wissen müssen. Das Bett, welches mittig im Raum stand, legte sich wie Fesseln um seine Brust, umklammerte sein Herz. Er konnte sich nicht bewegen. Es war schlimmer, als er es sich vorgestellt hatte. Schlimmer, als er es sich jemals hätte ausmalen können. Nein, in seiner Vorstellung war es harmloser, schöner. Nicht so...leblos. Der Anblick versetzte ihm einen Schlag in die Magengrube. Er verlor das Gleichgewicht, seinen Halt, stützte sich an der weißen Wand ab, sank an ihr herab. Unzählige Geräte. Überall. Rund um Kakashi herum Geräte. Er wusste nicht einmal, wofür sie alle gut waren. Auf alle Fälle bereiteten sie ihm Angst. Mehr Angst, als ein Feind jemals in ihm ausgelöst hatte. Seine Gesichtsfarbe wich nun endgültig, zurück blieb ein leichenblasser Obito mit leerem Blick, der am ganzen Leib bebte. Es war nur das Piepen der Geräte zu hören, die Geräusche des Beatmungsgerätes und das leise Wimmern des Uchihas. Beinahe hätte er sich übergeben, beinahe hätte er geweint. Schreien konnte er nicht, dafür war der Druck in seinem Brustkorb, der Kloß in seinem Hals zu groß. Was hatte er getan? Wieso musste es so kommen? Er fühlte sich wieder einmal so fehl am Platz, wie bereits viele Male zuvor. Manchmal fühlte er sich so beim Training, wenn er allein Zuhause saß oder auf Missionen. Doch so schlimm war es noch nie gewesen. Er gehörte hier nicht hin. Kakashi schon gleich gar nicht. Einen Moment wünschte er sich, dass er mit seinem Partner tauschen könnte. Er wünschte es sich zutiefst. Was wohl der Grauhaarige machen würde? Würde er auch hier sitzen und sich Sorgen machen? Schuldgefühle haben? Angst? Übelkeit? Unwissenheit? Wohl kaum. > Atmen, ganz ruhig atmen. < Kakashi wäre es wahrscheinlich egal, was mit ihm wäre. Würde selbstbewusst weiterleben. Mit oder ohne ihm. Ach Quatsch! Das war Unsinn. Mit Kakashi an seiner Stelle wären sie gar nicht erst in eine solche Situation gekommen! Blieb nur die Frage offen, wer im Moment erbärmlicher, nein, mitgenommener aussah. Kakashi oder er. Obito schalt sich innerlich selbst, ein solcher Vergleich war unangemessen, falsch. Er hatte kein Recht sich mit Kakashi gegenüber zu stellen, er konnte nicht behaupten, dass er auch nur ansatzweise so schlecht aussah, wie sein Teamkollege. Natürlich ging es Kakashi um ein Weites schlechter, da war es keinen Vergleich wert. Es wäre zu dreist. War er zu dreist gewesen? Hatte Obito aus reinem Egoismus gehandelt? Waren sie aus reiner Dreistigkeit wo sie jetzt waren? Langsam versuchte er aufzustehen, suchte Halt an der weißen Wand. Himmel, dieses schreckliche, abgestorbene weiß. Es machte alles noch viel lebloser. So wirkte dieses Zimmer nur tot, endgültig. Ein Krankenhaus sollte lebendig wirken, Hoffnungen übrig lassen. Auch wenn so viele in diesem Gebäude ihr Leben ließen. Aber nein, hier war dem nicht so. Sie hätten es ebenso gut in schwarz halten können und es hätte nichts geändert. Es vermittelte einfach nur den Wunsch zu sterben. Als er sich vollständig aufgerichtet hatte, blieb er erst an der Wand stehen, sah zu Kakashi. Beinahe wäre er wieder zusammengesunken, wenn nicht umgekippt. Wie eine Leiche, die man vergeblich versuchte am Leben zu halten. ' Er wird vielleicht sterben' < Dieser Satz hallte in Obitos Kopf, dröhnte durch seine Gedanken. Er hatte ihn noch nie so hilflos gesehen. Hilflos. Das war das richtige Wort. Er sah so schwach aus, als hätte man ihm das Leben entzogen. Wenn der Uchiha so recht darüber nach dachte, das hatte man eigentlich auch. Infusionen, Beatmungsgeräte, Transfusionen etc. Einfach alles war vorhanden. Er hörte das Piepsen. Es war langsam, nicht normal. Zu langsam. Würde er jetzt sterben? Das durfte er nicht. Nein, das durfte Kakashi nicht! Er schuldete ihm noch eine Antwort! Und Obito ihm eine Menge mehr. Den Schwarzhaarigen würde diese Piepserei nicht derart stören, wenn der Hatake doch nur nicht so leichenblass wäre. Wenn Kakashi den Eindruck der Situation nicht noch verstärken und bestätigen würde. Langsam und wie im Trance ging er auf den Stuhl zu, der in der Ecke stand, stellte ihn neben das Bett. Er hockte sich darauf, umklammerte mit den Armen die angezogenen Beine, bettete seinen Kopf auf seinen Knien. Er saß eine halbe Ewigkeit so da, horchte auf das Piepsen, merkte nicht einmal mehr, wie die Tränen sich den Weg über seine Wangen bahnten. Mit seinen Gedanken war er in der Vergangenheit. Erinnerte sich an jeden Streit, jeden Kampf, jede Mission und den Ärger, den es danach gab. "Ah! Da bist du ja!" Eine Frau mit kurzen, braunen Haaren lächelte Ren liebevoll an, grüßte dann den Rest der Gruppe mit selbiger Freundlichkeit. "Ja, bin ich Mutter. Weißt du vielleicht, wo-" "Der ist schon weg." "Woher weißt du, was ich sagen wollte?" "Das ist immer das Gleiche mit dir. Kaum bist du wieder da, suchst du auch schon deinen Bruder, um ihn wieder um irgendetwas zu bitten." Sie tat gespielt tadelnd, verschränkte dir Arme vor der Brust. Ren fühlte sich ertappt, wurde etwas rot. Es stimmte. Es war immer so. Ausnahmslos. Kaum war er wieder von einer Mission oder dergleichen zurück, brauchte er seinen Bruder. Sei es, weil er verletzt war, oder weil er etwas ausgefressen hatte. Der arme Kerl durfte immer herhalten, um seine eigene Weste wieder rien zu waschen. Rin und Minato fühlten sich etwas überflüssig, standen nur schweigend da. Auch, wenn sie die Ungeduld drängte – eine Wahl hatten sie nicht. Der Blonde war in Gedanken, machte sich Sorgen um seine beiden verschwundenen Schüler. Die beiden hatten jetzt oberste Priorität, das stand fest. "Wir gehen dann mal wieder, bis später, Mutter." Er hob zum Abschied noch schnell die Hand ging dann schon aus der Tür. Sie wanderten erneut durch die Straßen des Dorfes, sahen sich genau um. "Wo gehen wir jetzt hin?", fragte Rin, alles genau beobachtend. Sie sah sich überall um, betrachtete neugierig die Geschäfte. "Wir müssen zuerst noch jemanden besuchen." "Zu deinem Bruder?" "Ja." "Wo genau gehen wir denn jetzt hin?" "Zu meinem Bruder. Rin, wie oft denn noch?" "Und wo ist der?" Also Rin platzte langsam der Kragen. Sie rannten quer durch dieses ganze, verdammte Dorf und Ren hatte nicht vor seiner vorlauten Klappe dieses Mal freien Lauf zu geben. Zudem ihnen allen klar war, wen sie suchten. Sie wollte aber wissen, wo man eben genau diesen finden konnte. Sie musste wissen, was mit ihren beiden Jungs passiert war. Sie hatte doch versprochen, auf sie aufzupassen. Ihr Sensei indes ignorierte beide durchwegs, war mit seinen Gedanken voll und ganz abgedriftet. Er ging einfach nur Ren hinterher, sah nicht einmal so aus, als würde er zuhören, geschweigedenn irgendetwas wahrnehmen. "Es ist doch nicht mehr weit, Rin..." "Wo?" Also langsam ging ihm diese Kunnoichi ganz schön auf die Nerven. Nicht nur, dass sie an Kakashi klebte und überhaupt nicht schnallte, was mit Obito los war, nein, jetzt musste sie ihn auch noch angiften. "Ren, nun sag doch endlich wo-" "Wäre es möglich, dass du jetzt endlich mal die Klappe hältst?!" Es war im Grunde nicht seine Art laut zu werden, doch was genug war, war geung. Rins Gesichtsausdruck stimmte ihn für einen Moment ruhiger, zufriedener. Es war eine Art Befriedigung, sie so geschockt zu sehen und es war wohltuend, sie nicht zu hören. Es war einfach nur schön. Er grinste und seufzte wohlig, richtete seinen Blick wieder nach vorne. Durch das plötzliche Geschrei und die Ruhe hinterher wurde Minato aus seinen Gedanken gerissen. Er wunderte sich etwas darüber, dass Rin auf einmal noch bedrückter und Ren so überraschend zufrieden aussah. Irgendetwas stimmte wohl nicht. Ihm sollte es egal sein. Was sollte man dazu sagen wenn Mann und Frau, Junge und Mädchen, aneinander gerieten? Geschweigedenn unternehmen? Zwei seiner Begleitungen zickten sich offenbar unentwegt an und die beiden, die das für gewöhnlich taten und die es - so kam es ihm zumindest vor - es fast zu ihrer Lebensaufgabe gemacht hatten, waren ihm abhanden gekommen. Wie erklärte er das dem Hokage? Was war, wenn einer von ihnen ernsthaft verletzt wurde? Nein, es war nicht nur die Sorge um die beiden, sondern auch die um sich selbst, die ihn bedrückte. - Tut mir Leid alter Mann, ich habe versehentlich zwei Schüler verloren - Das wäre doch der perfekte Satz. Die perfekte Antwort auf die Frage, wo die beiden Vermissten geblieben waren. Der Sandaime würde ausrasten... Obito indes saß stumm neben Kakashi. Er sah ihn einfach nur an, stoppte seine Tränen nicht. Was hatte er nur angerichtet...? Er merkte, wie das Piepsen manchmal schneller, manchmal langsamer wurde. Es machte ihm Angst. So schlimm hatte er es sich nicht vorgestellt und es war vorher schon viel zu schwer gewesen. Eine Steigerung hatte er nicht in Betracht gezogen, viel mehr eine Besserung. Bei jedem Zug des Beatmungsgerätes rührte sich Kakashis Körper leicht. Sonst war da keine Bewegung, nichts. Und nicht einmal das geschah durch eigene Reflexe. Nein, es war nur durch eine Maschine verursacht worden, ohne die sein Kamerad nicht leben konnte. Er umklammerte seine Beine stärker, zog sich mehr zusammen. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Es war nicht wahr und das alles nicht geschehen. Wie in einer Endlosschleife wiederholte sich dieser Gedanke in Obitos Kopf. Plötzlich öffnete sich die Tür und eine Krankenschwester kam herein. Obito war sich ziemlich sicher, dass es die gleiche von vorhin war. Die, die nicht so ahnunglos war. Die Schwetser, die Shuichi alles mitteilte. Sie sah Obito anfangs überrascht an, schenkte ihm jedoch im nächsten Moment bereits ein warmes Lächeln. "Entschuldige, ich wusste nicht, dass jemand hier ist." sagte sie noch, ging dann zu einem der unzähligen Geräten und schrieb die angezeigten Werte ab. Es handelte sich vermutlich um Kakashis Patientenakte. Obito kannte diese bereits nur zu gut, immerhin war seine nicht gerade kurz. "Ich möchte dich bitten keinen Krach zu machen, oder dich auf das Bett zu setzen." Obito nickte nur leicht, beachtete sie nicht weiter, starrte in die Leere. Die junge Frau schmunzelte. Der Uchiha sah wirklich nicht gut aus. Zitterte, war leichenblass und sah durch seine weiten Augenringe erschöpft und krank aus. Die verwischten Tränen und rot geweinten Augen machten den Anblick nicht schöner. "Wenn du etwas trinken oder essen möchtest, dann kann ich dich mit in die Caféteria begleiten..." Keine Reaktion, kein Wimpernschlag, kein Zucken. Hoffnungslos. Obito hatte seine Entscheidung bereits getroffen: Man würde ihn heute nicht mehr hier weg bekommen. Er hatte Kakashi schon einmal im Stich gelassen. "Hey...Junge? Geht es dir nicht gut? Fehlt dir etwas?" Ja, mein Freund....< "Minato-san, wir sind so gut wie angekommen." "Im Krankenhaus?" "Gut kombiniert." "Hä?" Rin verstand wieder nichts. Konnte ihr das mal jemand erklären? Was machten sie denn im Krankenhaus?! "Mein Bruder arbeitet dort. Deswegen hilft er mirletztendlich immer und die Leute kennen mich schon recht gut. Und außerdem hat dieser Idiot dadurch mehr Einfluss als ich, verstehst du es, oder war es zuviel für dich?" "Nein, nein... Ich hab es schon verstanden." Sie wollte noch ein "Mistkerl" oder "Schwachkopf" anhängen, unterließ es jedoch. Sie wollte friedlich klingen, sie wollte jetzt nicht streiten. Sie wollte zu Obito und Kakashi. Namikaze konnte darüber nur den Kopf schütteln. Wieso mussten sie ausgerechnet jetzt angfangen sich zu provozieren? Hatten sie nichts besseres zu tun und wirklich nichts anderes im Kopf? Sie gingen geradewegs auf das große Gebäude zu, wurden schneller. Als sie durch die Eingangstür schritten und im Inneren angekommen waren, sahen sich der Blonde und Rin genau um, blickten als letztes zur Rezeption. "Ren? Du schon wieder. Was ist es denn dieses Mal?" Die alte Faru lachte förmlich, klang sehr freundlich. "Misami, ich suche eigentlich nur meinen Bruder..." "Der ist gerade auf der Intensiv. Ren, möchtest du warten oder soll ich ihm etwas ausrichten?" "Kann ich hoch? Was macht er dort eigentlich?" "Er ist wegen einem Patienten dort." Sie seufzte, sah schlagartig traurig, mitfühlend aus. "Das war schon eine schlimme Sache..." "Was meinst du? Was hat er denn gemacht?" "Ich weiß nicht so recht. Shuichi kam mit einem ziemlich zugerichteten, armen Kerl hier angestürmt. Der Junge sah nicht gut aus." "Aha,... kann ich jetzt hoch, oder nicht? Ich hab keine Zeit um zu warten. Ach komm schon Misami! " Ren bettelte direkt. Er wollte einfach keine Zeit verschwenden, den die hatten sie auf dieser Mission schon unnötig zurückgelassen. "Dass du immer so ein Theater machen musst, Idiot." "Ah! Dich hab ich gesucht - Aber bestimmt nicht vermisst", Ren grinste genervt, sah in die Richtung aus der die Stimme kam. Rin wären beinahe die Augen ausgefallen. Der Mann, der gerade im Raum erschien, sah unglaublich gut aus! Stilvoll gekleidet, hübsch und diese Augen! Schon fast übertrieben und unwirklich, aber nur fast. Das typische Klischee eines Weiberhelden verkleidet in der Hülle eines Arztes - und in Rins Augen dennoch wunderschön, nahezu perfekt. Wenn da nicht noch Kakashi wäre. "Was brauchst du jetzt wieder, Ren?" "Bruderherz! Lange nicht gesehen!" "Komm zur Sache." Minato überraschte es nicht, dass die beiden Brüder waren. Sie hatten gewisse Ähnlichkeit, Rin hingegen war zutiefst erschüttert. Ren sollte mit diesem Schönling verwandt sein? Der hatte doch eine ganz andere Ausstrahlung, eine andere Art. Oder irrte sie sich? "Ich suche jemanden." "Das ist schön für dich. Und jetzt zieh Leine!", immerhin bedeutete sein kleiner Bruder in der Regel nur Ärger für ihn. Und Arbeit. Ja, eindeutige Bruderliebe, wie Namikaze feststellen musste. So kamen sie zu nichts. Er trat ein paar Schritte näher, lächelte Shuichi freundlich an. "Guten Tag. Sie mussten also meinen Bruder ein ganzes Weilchen ertragen. Ich kann mich für die Unanhemlichkeiten", ein vielsagender, genervter Blick richtete sich auf Ren, "nur entschuldigen..." "Halb so wild. Wir suchen tatsächlich jemanden. Eher gesagt zwei Personen." "Und da kommst du ins Spiel." "Sei ruhig, Ren!" Wieso wurde er eigentlich immer nur angefaucht? Erst Rin - zugegeben, das machte ihm nicht viel aus - und dann sein Bruder. Na ja, und da war es eigentlich ständiger Bestandteil seines Alltags. Shuichi gab Minato zu verstehen, sich alleine mit dem Erwachsenen unterhalten zu wollen, damit sein Bruder nicht immerzu seinen Senf dazu geben konnte. Als die beiden etwas weiter weg waren, beugte sich Misami zu dem kleineren der beiden Brüder vor. "Sag mal, kommt es nur mir so vor, oder sieht er wirklich etwas unglücklich aus, Ren?" "Und ich dachte, es wäre nur Einbildung..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)