Barbiersolist von -Kiara ================================================================================ Kapitel 2: Waschsalon (Deleted Scene) ------------------------------------- Unter lautem Sprudeln füllte sich die freistehende, kupferne Wanne im privaten Badezimmer des Kapitäns. Für gewöhnlich war der nächste Waschtag erst Ende der Woche geplant, aber das Angebot der jungen Piratin, ihm die Arbeit beim Bad abzunehmen, konnte der Rote doch nicht guten Gewissens ausschlagen. Gar nicht mal so ungeschickt zog sie sein weißes Hemd aus der roten Schärpe und knöpfte das ohnehin nur halb geschlossene Kleidungsstück bis zum Saum auf. Ihre Schüchternheit hatte sie längst abgelegt und voreinander zu verbergen hatten sie beide seit geraumer Zeit nichts mehr. „Womit habe ich diesen Service verdient?“, fragte Shanks interessiert, ein amüsiertes Lächeln in seinen Mundwinkeln. Locker ließ er den Stoff von seinen Schultern gleiten. Kiara nahm den Stoff entgegen, entknotete den linken Ärmel und drehte die Innenseite nach außen. Anschließend warf sie das Oberteil in einen Korb zur restlichen Wäsche. „Ich dachte mir, dass es an der Zeit ist, wieder etwas mehr Spaß in die Hygiene zu bringen“, antwortete sie langsam und Shanks merkte, dass sie ihre Worte mit Bedacht wählte. „Möchtest du mir damit durch die Blume andeuten, dass ich nicht gut rieche?“, schmunzelte er, während die Schärpe gelöst wurde. Kurz stutzte Kiara. „Oh. Nein, ganz und gar nicht.“ Sie mochte seinen Geruch. Sehr. „Aber es muss lästig für dich geworden sein, oder?“ Shanks zog skeptisch die Augenbrauen zusammen. „Baden war noch nie wirklich meine Lieblingsbeschäftigung.“ Von der Entspannung und dem Sake trinken dabei abgesehen, natürlich. „Aber wie kommst du darauf?“ Er bekam als Antwort ein langes Seufzen. Ursprünglich wollte sie auf ihn sauer sein. Ihm etwas verbal an den Kopf werfen und zetern, dafür, dass sie so litt. Und dann fiel ihr ein, dass das alles für ihn gar nicht mehr so einfach war. Er hatte schon Abstriche bei der Rasur gemacht, da war es nur logisch, dass die Motivation sich zum Erreichen verschiedener Stellen zu verrenken noch niedriger sein musste. „Du weißt, mir ging’s die letzten Wochen nicht sonderlich gut“, begann sie. Shanks nickte. „Blasenentzündung, hast du gesagt.“ „Ja. So eine hatte ich im Leben noch nie. Und die kam ja jetzt immer wieder.“ Sie knirschte etwas mit den Zähnen. „Ich habe herausgefunden, warum.“ Die Schärpe wanderte ebenfalls in den Korb. Allmählich dämmerte dem Kapitän worauf sie hinaus wollte. Kiara atmete erneut tief ein. „Es sollte nicht passieren, wenn beide Parteien anständig sauber sind.“ Shanks verzog schuldbewusst das Gesicht. „Es tut mir leid, wenn du wegen mir solche Umstände hattest.“ Ein versöhnlicher Kuss wurde auf ihrer Stirn platziert. Sie konnte ihm nicht böse sein, wenn er so empathisch und verständnisvoll war. Oder zumindest den Anstand hatte sich dementsprechend zu verhalten. „Wie wäre es daher also mit einem weiteren gemeinsamen Zeitvertreib? Der auch noch einen Nutzen hat.“ Ein Schmunzeln machte sich auf Shanks‘ Lippen breit. „Wenn es mit dir ist, bade auch gerne jeden Tag.“ Sie lachte. „Man muss auch nicht übertreiben. Zu viel Reinlichkeit ist ebenso nicht gut.“ Kiara drehte den Hahn ab, nachdem die Wanne mit genügend Wasser für eine Person vollgelaufen war. Erwartungsvoll drehte sie sich zum Rothaarigen um. Erstaunt stellte sie fest, dass er sich seiner Hose schneller entledigt hatte, als sie gucken konnte. „Ich wusste, das sind Druckknöpfe an der Seitennaht!“, stieß sie aus. Shanks stemmte die Hand in die entblößte Hüfte und grinste sie stolz an, als hätte er soeben einen Zaubertrick vollführt, die beiden Hosenhälften zu seinen nackten Füßen liegend. Er mochte Hosen, die etwas Besonderes an sich hatten. Meist waren es interessante Muster oder Farben. Diese gefiel ihm wegen ihrer speziellen Funktion. „Na dann, ab ins Wasser mit dir“, beorderte Kiara. Enttäuscht sanken die Schultern des Rothaarigen und er musterte, wie sie in Shirt und Shorts dastand. „Du nicht?“ Sie hob die Hände an und rollte mit den Augen. „Ich kann schlecht dabei mit in der Wanne sein – wie stellst du dir das vor?“ Ein leichtes Schmollen zierte die Lippen des Kapitäns, während er über den Rand der Badewanne stieg und sich in das dampfende Wasser hinabließ. „Ich wollte ja schon auf Avalugg Island mit dir in ein Badehaus gehen“, bemerkte er beiläufig und machte es sich bequem. Die Temperatur war angenehm, nur ganz beinahe zu heiß. „Die Bereiche waren getrennt. Das einzige gemischte Bad war draußen und da hättest du mich niemals zu überreden können“, erklärte Kiara sachlich, feuchtete einen Waschlappen an und verrieb Seife darauf, bis es schäumte. „Weil dich dann auch andere nackt gesehen hätten?“, hakte Shanks nach. „Weil es scheiße-kalt war!“ Kiara schauderte allein bei dem Gedanken. „Selbst wenn ich mich einmal dazu hätte ringen können durch die Kälte rüber in die Quelle zu gehen – kein zweites Mal. Ich wäre da nie wieder rausgekommen!“ Shanks lachte herzhaft auf. „Dann wärst du zur Nymphe der Heißen Quelle geworden.“ Behutsam begann Kiara damit den Waschlappen auf seiner Schulter zu kreisen. „Wenn sich niemand erbarmen würde, mich mit einer Decke ins Trockene zu bringen, müsste ich da wohl dann leben, ja.“ Entspannt lehnte sich Shanks zurück. Das Lächeln auf seinen Lippen verriet, wie sehr er die leichte Massage genoss. „Seemannsgarn spinnst du schon wie ein Profi.“ „Ich hatte ja auch ein glorreiches Vorbild“, grinste sie. Mit Sorgfalt arbeitete sich Kiara an seinem Arm hinab, bis hinunter zu den Fingerspitzen. Shanks gefiel es sichtlich, zur Abwechslung mit so viel Fürsorge und Zärtlichkeit behandelt zu werden. Ein willkommener Kontrast zu den sonst eher rauen Umgangsarten. „Wie kümmerst du dich eigentlich um den?“, fragte Kiara leise. Sie verlor nie allzu viele Gedanken daran, wie sich das Leben mit fünf Fingern weniger gestaltete. Zwar hatte sie anfangs mitbekommen, dass sich ihm Schwierigkeiten in den Weg stellten, jedoch hatte er sich nie lange davon aufhalten lassen. Er kam scheinbar gut klar, daher hatte sie sich nie bewusst gemacht, wie genau er dies bewerkstelligte. Shanks folgte ihrem Blick, als wüsste er nicht, wovon sie sprach. Eingehend betrachtete sie gerade seine Fingernägel, welche er am Tag zuvor gekürzt hatte. „Beim Waschen benutze ich einen Lappen, den ich, wie du, einseife und dann in der Hand zusammendrücke oder hinlege für Handrücken und Arm.“ Es schien so simpel und logisch, dass sich Kiara doof vorkam, nicht selber daran gedacht zu haben. Sie nickte eifrig. „Und ansonsten kann ich immer noch Dinge mit links einklemmen. Oder mit dem Mund festhalten geht natürlich auch.“ Kiara lachte. „Ja, manchmal sind Zähne die besseren Finger.“ Selbst zwei Arme und Hände reichten ihr manchmal nicht aus oder ihre Finger hatten nicht genügend Kraft, um zum Beispiel eine Flasche zu entkorken oder den Deckel an einem Drehverschluss zu lösen. „Aber ich schätze das hier sehr. Du bist so gründlich, da wäscht sich auch endlich der Dreck vom East Blue raus“, grinste er. „Ich hoffe, den hast du schon längst weggekriegt!“ Sein Aufenthalt dort lag immerhin inzwischen viele Monate zurück. Von einem solchen Souvenir hatte er sich mit Sicherheit inzwischen getrennt. Kiara legte nichtdestotrotz ein besonderes Augenmerk darauf, keine Stelle beim Waschen seines Rückens zu übersehen. Nur für den Fall. Als sie sich seinem Oberkörper widmete, fielen ihr zum ersten Mal die vielen, feinen, hellen Narben auf seiner Haut auf. Zaghaft strich sie mit der Fingerspitze an einer entlang. Jede von ihnen verbarg eine Geschichte, wie es zu ihr gekommen war. „Die meisten hab‘ ich vom Kämpfen gegen Falkenauge.“ Kiara blinzelte und sah zu ihm auf. Sie war wohl etwas zu befangen von seinem Anblick gewesen. Allerdings kam sie auch zu selten dazu, ihn auf diese Weise genauer zu betrachten. „Du hast keine, kann das sein?“ Sein Kopf neigte sich zur Seite, während er sie interessiert musterte. „Jedenfalls keine aus Kämpfen“, schmunzelte sie. „Aber so die üblichen von aufgeschürften Knien und Ellbogen.“ Kiara setzte sich auf den Wannenrand, hob die Arme an und drehte sie ein bisschen, um ihm ein paar kaum sichtbare helle Striemen zu zeigen. „Meine Haut ist echt blass von der Winterinsel. Normalerweise sieht man es etwas besser. Aber die hab‘ ich vom Maskenbasteln. Der Maschendraht, der für die Basis zusammengeknippst und zurechtgeformt wird, hat mir regelmäßig die Unterarme aufgekratzt.“ Shanks lächelte wohlwollend. Ihr Leben schien so besonnen gewesen zu sein. Kaum zu glauben, dass sie diese friedliche Idylle freiwillig hinter sich gelassen hatte. Aber er verstand auch, wie der Alltag einem eintönig und langweilig vorkommen konnte und man sich deshalb nach Abenteuern sehnte. Würde er nur ihre sanfte Seite kennen, bereute er die Entscheidung sie in diese gefährliche Welt mitzunehmen vielleicht. „Du hast Masken gebastelt?“, fragte er nach. „Ja. Auf Booty Island wird ständig Fasching gefeiert. Und dazu gehört das Verkleiden. Meistens mit Masken die dann verliehen oder verkauft werden.“ Shanks richtete sich auf und neigte sich in ihre Richtung. „Da wird ständig gefeiert?“ So nah wie er nun war, entging ihm nicht ihr überaus reizvoller Duft. Zweifelsohne hatte sie ihr Bad bereits am Tag zuvor genommen. „War ja klar, dass dich das interessiert“, schnaubte Kiara belustigt. Dabei bemerkte sie viel zu spät, wie sich ein Arm um ihre Hüfte schlang. „Dann müssen wir da wirklich mal hin“, grinste Shanks und zog die Piratin mit einer geschmeidigen Bewegung in die Wanne hinein, welche vor lauter Wasserschwankung prompt überlief. Kiara schrie überrascht auf und saß anschließend klatschnass in seinem Schoß. „Hey!“, empörte sie sich, verstummte aber direkt, als Shanks ihr mit einem verschmitzten Lächeln näher kam. „Ich dachte, von hier erreichst du die weiteren Stellen besser“, raunte er ihr entgegen und stahl sich einen Kuss von ihren Lippen. Die Anspielung ließ Kiaras Wangen erröten. „Unterhalb des Bauchnabels könntest du eigentlich selbst-“, stammelt sie. Ohne Umschweife arbeitete er sich vor zu ihrem Ohr, in das er zärtlich seine Zähne versenkte. „Aber wo bliebe dabei der Spaß?“ Mit Genugtuung bemerkte er das Schaudern, welches durch ihren Körper fuhr. Dies motivierte ihn dazu seine Liebkosungen sogleich fortzuführen. Etwas hilflos schlangen sich ihre Arme um seinen Oberkörper. „Ich würde dir dabei zusehen?“, nuschelte sie, die Tonlage nun deutlich höher. Seine Hand glitt unter ihr Shirt und er funkelte sie lüstern an. „Wie unartig.“ Kiara zog die Augenbrauen zusammen und sah ihn möglichst tadelnd an. Etwas, das ihr gerade nicht ganz gelingen wollte. „Wer fällt hier denn gerade über wen her?“ „Dabei wollte ich dir doch nur behilflich sein.“ Das Shirt klebte durch die Nässe an ihr und benötigte etwas mehr Überzeugung, um sich hochschieben zu lassen. „Damit du auch sauber wirst“, fügte er hinzu und ignorierte die Tatsache, dass sie das offensichtlich nicht nötig hatte. Mit einem dumpfen Klatschen landete das Kleidungsstück auf dem Boden. Begierig erkundeten seine Lippen die freigelegte Haut Zentimeter um Zentimeter. „Dann lass uns hier auch fertig werden. Wie soll ich dir sonst glauben, dass du dich besserst“, protestierte sie heiser. Ihr kribbelte es jetzt schon überall, wo er sie berührte. Er verstand es zu gut ihre Knöpfe zu drücken. Spitzbübisch lächelte Shanks gegen ihre weiche Haut. „Ich kann mich gedulden“, murrte er und knabberte sanft an ihr. „Kannst du?“ Er ließ es sich nicht nehmen ausgiebig von ihr zu kosten und mit der Zunge um ihre Knospe zu kreisen. Der kleine Laut, der ihr dabei entfloh, war wie Musik in seinen Ohren. „Ich könnte“, erwiderte Kiara zittrig. „So?“, murrte er amüsiert und setzte seine Verköstigung in ihrer Halsbeuge fort. Ein weiterer Schauer durchfuhr sie. „Aber ich will nicht.“ Shanks lachte beinahe tonlos und Kiara spürte seinen heißen Atem an ihrer Haut. Seine Hand bahnte sich einen Weg ihren Rücken hinab und verhakte sich schließlich in den Bund ihrer Shorts. Schlagartig wurde Kiara wieder wacher und sie griff an seine Schulter. Shanks löste sich ein Stück um sie ansehen zu können. Unsicher kaute sie auf ihrer Wange. „Erst du. Sag mir, was ich tun kann.“ Für einen Moment blieb der aufmerksame Ausdruck in seinem Gesicht, während Shanks versuchte sie zu lesen. Dann breitete sich ein warmes Lächeln in seinen Mundwinkeln aus. Er küsste sie sanft auf die Stirn. „Schließ die Augen.“ Etwas skeptisch folgte Kiara seiner Anweisung. Als nächstes spürte sie wie sich seine Lippen auf ihre legten. Genüsslich nippte er an ihnen und ließ dabei kaum Gelegenheit zum Durchatmen. Ihre Hand wanderte in seinen Nacken, hielt ihn somit bei sich und kraulte nebenbei ganz leicht durch seine roten Haare. Er schaffte es sie vollkommen einzunehmen. Seine Küsse allein raubten ihr den Verstand. Und sie liebte es viel zu sehr. Sie stand seiner Leidenschaftlichkeit in nichts nach, voller Enthusiasmus und Vorfreude, ob der Dinge die noch folgen sollten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)