B L O O D von Dassy (-If you're sick like me-) ================================================================================ Kapitel 3: Into The Fire ------------------------ Nachdem Zack aus dem Gefängnis ausgebrochen war und Ray aus der Anstalt geholt hatte, war viel passiert. Die Beiden waren ständig auf der Flucht gewesen, von einer Stadt in die nächste, von einem Mordopfer zum Nächsten. Und ehe sie sich versahen, waren bereits 2 Jahre vergangen. 2 Jahre, in denen Zack ihr nun schon verheimlicht hatte, dass er sie eigentlich gar nicht mehr töten wollte. Er hatte aus purem Egoismus gehandelt, als er das Mädchen bei sich behielt, weil sie die einzige war, die ihn jemals wie einen Menschen behandelt hatte. Sie hatte ihm die Einsamkeit genommen. Teilweise wurden sie immer noch gesucht. Zumindest Zack, denn Rachel Gardner wurde bereits für tot erklärt. Es wurde vor einigen Monaten offiziell bekannt gegeben, dass der Serienmörder Isaac Foster weiterhin auf freiem Fuß war und das Mädchen, welches er damals gejagt und entführt hatte unauffindbar und damit für tot erklärt war. Tatsächlich aber existierte Rachel Gardner sehr wohl noch weiter und war in den Mordzügen von Issac Foster nicht ganz unbeteiligt. Sie war der Kopf und er die ausführende Hand. Sie waren ein perfekt aufeinander eingespieltes Team. Es war bereits spät am Abend, als aus einer Kneipe drei junge Männer traten, die vermutlich etwas zu tief ins Glas geschaut hatten. Lachend und gröhlend torkelten sie die drei kleinen Stufen hinunter, die zum Eingang der Kneipe führten. Nicht weit von diesem Eingang entfernt stand eine junge Dame. Sie hatte sich in ihren schwarzen Lederstiefeln und dem kurzen Jeansrock, in den ein einfaches weißes Tshirt gesteckt war, an die Wand des Gebäudes gelehnt. Einen Fuß an der steinernen Wand abgestürzt und die Hände tief in den Taschen ihrer Lederjacke vergraben. Gelangweilte, baue Augen sahen unter blonden Haarsträhnen hervor. Als die Männer aus der Kneipe traten, wurden sie von diesen fixiert. Einer von ihnen schien die Blicke des Mädchens bemerkt zu haben und riss sich von seinen Freunden los. "Eh, wo willst du hin?", gröhlte einer von den übrigen zweien hinterher. "Ich möchte dieser hübschen Lady hier Hallo sagen.", lallte der, der eben zu ihr gestoßen war. Nun kam sie auch dazu die Männer näher zu mustern. Der, der nun direkt vor ihr stand und seine Hand neben sie, an der Wand ab stützte, war der größte von den dreien und der Einzige mit braunem Haar. Die Anderen Beiden waren etwas kleiner und beide blond, wobei einer von ihnen einen Drei-Tage-Bart trug. "Was machst du denn so spät hier alleine?", wollte der Braunhaarige von ihr wissen. Unbeeindruckt sah sie von einem zum Anderen und erwiderte tonlos:"Ich warte auf jemanden." "Darf ich fragen wie du heißt?", bequatschte er sie einfach weiter, ohne zu merken, dass sie gar kein richtiges Interesse zu zeigen schien. "Rachel.", lautete die knappe Antwort. Sie sah ihn oder seine Freunde nichteinmal an, sie starrte einfach durch sie hindurch. "Also Rachel, ich bin Lonny, das sind Fred und Sam.",stellte der Große sich und seine Freunde vor. Von Rachel erntete er nur einen kurzen, nichts sagenden Blick, bevor sie sich wieder der Luft zu wandte. "Was hältst du davon", fuhr Lonny unbeeindruckt weiter fort, "Wenn du uns noch ein Stück begleiten würdest?" Seine Hand neben ihrem Kopf abgestürzt, kam sein Gesicht ihrem gefährlich nahe. Doch auch dies schien die junge Dame mehr als kalt zu lassen, als sie versuchte ihn mit einem:"Nein danke." abzuwimmeln. Diese Antwort schien dem Lonny jedoch nicht zu passen, denn er verzog wütend das Gesicht, als er ihre beiden Hände aus ihren Taschen hervor riss und sie oberhalb ihres Kopfes gegen die Hauswand drückte. "Das war keine Frage.", machte er ihr seinen Standpunkt klar. Eine Alkoholfahne umspielt Rachel's Nase, als er ihr so nahe kam. Auf einmal wurde ihr speiübel. Dieser Gestank erinnerte sie so sehr an ihren Vater, dass sie den Typen am liebsten auf der Stelle, mit eigenen Händen, zur Strecke gebracht hätte. Warscheinlich hätte sie ihn, so besoffen wie er war, mit einem einfachen Tritt zwischen die Beine außer Gefecht setzen können. Dann wäre es ein Leichtes ihn zu erschießen. Doch sie tat es nicht. In diesem Moment kam ihr eine bessere Idee. "Das würde ich an deiner Stelle nicht tun.", redete sie weiterhin relativ unbeeindruckt auf den großen Mann, vor ihr, ein. Dieser schien von Aussage zu Aussage jedoch nur wütender zu werden. ____________________________________ I'm not too sure what I'm supposed to do with this These hands, this mind, this instability From a cage I created, to a hell that heaven made Can't let go of the hatred 'cause I love the way it tastes ___________________________________ Als dann aber zwei Gassen weiter ein Markerschütternder Schrei ertönte, breitete sich auf Rachel's Gesicht doch ein kleines Grinsen aus, das jedoch nicht ihre Augen erreichen konnte. "Ey, du Schlampe was grinst du so dreckig?!", schrie Lonny sie an und begann sie zu schütteln, "Du sollst mir antworten, habe ich gesagt!" Da erklang ein unsagbar irres Lachen aus der Nebengasse und Schritte näherten sich ihnen. "Wuahahaha! Oh Ray, du glaubst gar nicht wie viel Spaß ich gerade hatte!", rief ein dunkelhaariger Mann aus, der soeben wie ein Irrer aus der Gasse gesprungen kam. Als die Männer ihn genauer begutachten, mussten sie fest stellen, dass er warscheinlich sogar ein Irrer war, denn er war von oben bis unten mit Blut verschmiert und hielt ein großes Messer in der Hand. "Hey, Ray!", rief eben dieser Irre wieder aus, als er sie an der Hauswand erblickte, "Wer sind denn deine neuen Freunde?" Seine Stimme drang düster und kratzig aus seiner Kehle hervor. Ubeeindruckt, wie Rachel von der ganzen Situation nunmal war deutete sie mit ihrem Kopf in die Richtung der einzelnen Männer, da ihre Hände ja immer noch von einem von ihnen zusammen gehalten wurden. "Oh, das sind Lonny, Fred und Sam." "Freut mich.", Zack lachte dreckig, als Lonny sich wieder Racgel zuwandte und sie anfauchte:"Sag mal hast du überhaupt einen Plan was ich mit dir vor habe?!" "Ich glaube du hast keinen Plan, was er gleich mit dir vor hat.", entgegnete Rachel eiskalt und nickte mir dem Kopf rüber zu Zack, der ihnen nun gefährlich nahe kam, sein blutiges Messer dabei in der Hand hin und her drehend. "Sag mal Ray", drang seine Stimme wieder düster durch die Dunkelheit, während seine Augen bei jedem Schritt gefährlich aufzuleuchten schienen, "Haben diese Typen dich belästigt?" "m-hm", machte sie und ein einziges Nicken von ihr reichte, um Zack in hochstimmung zu bringen. Ein diabolisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als alle Schalter in ihm um klickten. "Ahahahahaa!",lachte er erfreut, "Ihr habt es also gewagt meiner Ray zu nahe zu kommen?" "Alter, wir w-wussten nicht, dass sie zu d-dir ge-hört.", versuchte Lonny sich zu rechtfertigen, als er Rachel endlich los ließ. "Zieh uns da bloß nicht mir rein!", schrie Sam ihn entsetzt an und begann schonmal zu rennen. "Dir werde ich auch genau 3 Sekunden geben, mein Freund.", sagte er, als er ein Messer neben Lonnys Kopf in die Wand schlug und Rachel schonmal zu zählen begann. "Eins..." "Lauft, ihr Penner, lauft um euer Leben!", schrie Zack ihnen hinterher. "Zwei..." Sein Grinsen wurde noch breiter, als er seine Klinge fest umschloss. "Drei." "Fertigbode  nicht ich komme! WUAHAHAHA!" ____________________________________ I've come to terms with the fact I'll never change And that's just fine, I find solace in the pain I don't mind the darkness, it's easy on the eyes I'm praying for something to make me feel alive ____________________________________ Klekse von dunkelroter Flüssigkeit breiteren sich auf dem Asphalt aus, auf dem der große, dunkelhaarige Mann stand und darauf wartete, dass seine Komplizin ihm das Zeichen gab, auf das er wartete. Eben genannte war vor kurzem in die Rezeption eines Motels getreten, um ein Zimmer zu besorgen. Nachdem Zack die Typen, die Rachel belästigt hatten, abgeschlachtet hatte, war es an der Blonden gewesen ihnen ihr Hab und Gut anzuknüpfen. Sie alle hatten ihre Brieftasche dabei, in denen sie- warscheinlich für ihren Saufabend genügend Bargeld verstaut hatten, sodass für Ray und Zack nicht nur ein paar Nächte im Motel, sondern auch noch ein warmes Abendessen drinnen waren. Zack seufzte, als dunkle Wolken sich zusammen zogen und kurze Zeit später der Regen auf sein bandagiertes Gesicht nieder prasselte. Sie waren knapp bei Kasse. Ihre letzten Opfer hatten kaum Geld dabei gehabt, geschweige denn Kreditkarten. Diese drei waren die ersten seit langem gewesen. Mit einem Blick durch die Glastür musste Zack fest stellen, dass es ein Mann mittleren Alters war, der Rachel da gerade bediente. Beunruhigt lief er vor der Tür hin und her. Das Ganze dauerte ihm viel zu lange. Ray hatte ihn, wie einen dreckigen Köter draußen im Regen stehen gelassen, weil sie der Meinung war, dass sein Aussehen und das Blut, das an ihm klebte zu viel Aufsehen erregen würde. Etwas Gutes hatte der Regen jedoch, er spülte das Blut seiner Opfer nun zumindest ein bisschen von ihm ab. Endlich kam die Blondine wieder zu ihm nach draußen. "Das hat ganz schön lange gedauert.", grummelte er ihr entgegen. "Ich habe noch ein wenig verhandelt, was den Preis angeht.", gestand Ray. "Tch" , machte Zack verächtlich, als Rachel an ihm vorbei lief und er sich in Bewegung setzte, um ihr zu folgen,"Der hat dir in den Ausschnitt geglotzt, stimmts?" "So haben wir zumindest diese eine Nacht hier umsonst bekommen.", kam es ziemlich unberührt von Rachel. "Pff, geiler, alter Sack.", schimpfte er weiter vor sich hin, nachdem Ray die Tür zum Motelzimmer aufgeschlossen hatte und er hinter ihr eintrat. "Argh, ich vermisse meine Sense.", schimpfte er weiter vor sich hin, als er seine Stiefel von den Füßen trat und sie achtlos in eine Ecke des Zimmers schmiss. "Wir finden schon noch einen guten Ersatz.", versuchte Ray ihm beizupflichten. "Ich werde mir erstmal eine ordentliche Dusche gönnen!",verkündete Zack, als er seinen Hoodie auf dem Weg bereits aus zog und achtlos in eine Ecke schmiss. "Gut.", meinte Ray daraufhin bloß, "Dann werde ich uns in der Zwischenzeit etwas zu essen besorgen." Sie hatte sich bereits ihren Rucksack um die Schultern geschwungen, als Zacks Worte sie auf hielten. "Warte, warte, warte!", rief er ihr hinterher, was die Blondine sofort zum Stehen brachte. Etwas entnervt warf sie ihm einen Schulterblick zu. "Ich will mit kommen, bevor du wieder solchen komischen Fraß mit bringst." "Komischer Fraß?", stellte sie einfach nur eine Gegenfrage und legte den Kopf schief, "Ich fand ja den veggie Burger echt lecker." "Oh nein!", kam es wieder von Zack, der wütend mit den Händen umher fuchtelte,"Ich bin ein Mann, ich brauche Fleisch zwischen den Zähnen!" "Okay.", erwiderte Ray mit einem Schulterzucken und wollte sich erneut zum Gehen wenden. "Nein, Ray!", kam der erneute Ausruf des Schwarzhaarigen, als er sie an den Schultern fest hielt und zu sich herum wirbelte. "Ich. Komme. Mit." "OK. Dann musst du dich aber beeilen." "Grr.", mit einem Grummeln drehte Zack sich um und verschwand in dem kleinen Badezimmer. Wenige Zeit später kam er wieder heraus. Heute hatte er nur um sein Gesicht neue Bandagen gewickelt. Er hatte zwar, wie so oft, einen Hoodie an, doch Ray erkannte seine 'nackten' Hände. Vermutlich hatte das Verbandsmaterial nicht mehr gereicht. "Also dann", tönte Zacks Stimme energisch durch den Raum, "Holen wir uns Futter, ich hab Knast!" -*- Auf dem Weg zum nächst besten Diner hatte Rachel den andauernden Drang sich umzusehen. So sorglos, wie Zack die Meiste Zeit war, musste sie zumindest ihre Umgebung im Auge behalten, sonst konnte es noch vor kommen, dass sie von irgendwelchen Passanten, oder schlimmer noch, der Polizei, erkannt wurden. Als sie durch die Tür des hell beleuchteten Diners traten, atmete Zack einmal tief durch die Nase ein. "Ahh, richest du das, Ray? Der süße Geruch des Fettes." Rachel ignorierte diese Aussage ihres Begleiters gekonnt. Es war zwar bereits spät am Abend aber dennoch war das Diner sehr gut besucht. Als sie sich an den Tisch gesetzt hatten und ihre Bestellung aufgenommen wurde, lehnte Zack sich zufrieden in seinem Sitz zurück. "Oh Ray, du glaubst gar nicht wie sehr ich mich auf eine richtige Mahlzeit freue.", gab er bekannt, "Ich meine Cornflakes und Cracker sind ja schön und gut aber es geht doch nicht über das saftig, warme Burger Fleisch!" "M-hm.", machte Rachel zur Zustimmung, schien aber mit ihren Gedanken schonwieder woanders zu sein. Ihr Blick hing an dem Pärchen, das soeben das Überbefüllte Diner betreten hatte. Ein großer, dunkelhaariger Mann, von der Statur Zack seh ähnlich, lief soeben Richtung Thresen, gefolgt von einer ebenfalls recht großen, blonden Frau. Der Mann sah im allgemeinen sehr gepflegt aus, so auch der Vollbart, der sein eher schmales Gesicht zierte. Die große Frau, die ihm dennoch von der Körpergröße her, nur bis zur Schulter reichte, hatte ihr langes blondes Haar mit einer Klammer nach oben gesteckt. Sie trug eine Brille mit dunklem Rahmen auf der Nase. Beide Personen hatten eine dunkelblaue Regenjacke an. Aus der Ferne konnte Rachel ihre Stimmen hören, dennoch war es schwer zwischen dem Gemurmel der vielen Menschen genau diese beiden Stimmen aus zu machen. "Guten... Klein und... - Hawk-ye", hörte sie die abgehackten Worte des Mannes, als er mit der Bedienung sprach. Ray strenge sich an, sie versuchte den Leuten von den Lippen abzulesen, was sie gerade besprechen. Ganz geheuer war ihr die Situation nicht. "Wir ermitteln...", konnte sie die Worte ableiten, die soeben von dem bärtigen Mann gesprochen wurden, "... Morde... Hier in der Nähe-" Ihre vor Schock weit aufgerissenen Augen konnten nach diesen Worten erst einen genaueren Blick auf die gelben Schriftzeichen erhaschen, welche die Jacken der beiden Personen schmückten. F-B-I "Zack,wir müssen hier weg!", zischte sie ihrem Gegenüber zu und sprang ohne weitere Vorwarnung auf. "Was meinst du? Ich hatte mein Essen noch nicht.", empörte er sich. "Keine Zeit, komm!", stammelte Ray vor sich hin, als sie ihn am Arm zog und er hinter ihr her stolperte, was nicht gerade wenig Aufsehen erregte. Die zwei FBI-Beamten drehten sich bei dem Radau um und sahen gerade noch, wie Zacks Kapuze hinter einer Ecke verschwand. Ein kurzer Blickaustausch und die Beiden waren sich einig: Verdächtiges Verhalten= Verfolgen und umstellen. "Ray, was ist los, wieso sind wir im Weiberklo?", wollte- der immer noch ahnungslose- Zack wissen. "Mist, Mist, großer Mist!", schimpfte die 17-Jährige, als sie sich suchend um sah. "Ray!", rief Zack dann wieder ihren Namen, was sie dazu brachte herum zu wirbeln und ihn an zu sehen. "Beruhige dich.", riet er ihr mit sanfter Stimme, als er ihre beiden Wangen in seine Hände nahm und einmal kurz in diese hinein kniff. Ray zuckte kurz zusammen, schenkte ihm aber nun ihre volle Aufmerksamkeit. "Sagst du mir nun was los ist?", hakte er erneut nach. "Das FBI ist hier.", brachte sie panisch hervor. Nun wurden auch Zacks Augen Tellergroß. Suchend sah er sich um. "Da ist ein Fenster, schnell Ray, ich heb dich rauf.", erkannte er und deutete auf ein kleines Fenster oberhalb der letzten Toilettenkabine. Blitzschnell war dies geöffnet und Rachel wurde von Zack hoch gehoben und durch das Fenster geschoben. Er selbst kam mit den Armen mühelos dort oben ran. Das Hindurchzwängen stellte für den großen Mann schon eher ein Problem dar. "Nun mach schon Zack!, drängte Ray, die bereits draußen stand,als Zack es gerade geschafft hatte seinen Oberkörper durch die schmale Luke hindurch zu bekommen. In diesem Moment wurde die Tür zu den Damentoilette gewaltsam auf gestoßen und man hörte eine Frauenstimme rufen:"FBI! Sofort stehen bleiben! " Der weibliche Agent konnte gerade noch Zacks Stiefel erkennen, die aus dem Fenster verschwanden. Doch die beiden Agenten waren nicht von gestern und so hatten sie sich getrennt, um die Flüchtigen besser umstellen zu können. "Kommen Sie langsam, mit erhobenen Händen hervor!", dröhnte die Männerstimme des bärtigen Agenten um die Ecke. Die beiden Flüchtigen befanden sich nun hinter dem Diner und der Agent schien noch um die Ecke zu sein. Gerne hätte Ray sich einen Fluchtplan zurecht gelegt, doch sie waren nun von Mauern umzingelt. Vor ihnen die Wand des Diners, hinter ihnen eine weitere Hauswand und neben ihnen eine hohe, steinerne Mauer, vor der mehrere Müllcontainer standen. Ihr einziger Ausweg war jener, der ihnen durch das FBI blockiert wurde. Zur Straßenseite: Der bärtig Mann, zurück Richtung Toiletten: Die große Frau. Keiner der beiden Geflohenen wagte es sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen, als die Schritte des männlichen Agents immer näher kamen. Bevor Ray irgendetwas sagen oder reagieren konnte, war Zack bereits um die Ecke gegangen und stand dem Agenten nun direkt gegenüber. "Isaac Foster.", tönte die Rauchige Stimme des Mannes durch die Dunkelheit, "Wir dachten uns schon, dass du dahinter steckst." Ohne ihm etwas zu erwidern zückte Zack sein Messer und baute sich Angriffslustig vor ihm auf, als Rachel plötzlich hinter Zack auftauchte. "Kleine, hau ab! Der Typ ist gefährlich!", rief der Agent aus, doch Rachel dachte gar nicht dran. Die einzige Gefahr, die sie in diesem Moment wittert, ging von dem fremden Mann aus. Und so offenbarte sie, was sie in ihren Händen hielt und richtete es Zielsicher auf ihren Gegenüber. Eine Pistole. "Rachel Gardner also!", rief der Mann etwas lauter aus, sodass seine Partnerin ihn durch das offene Fenster sicher hören konnte. "Ich hatte mir schon gedacht, dass du eher eine Komplizen bist, als ein Opfer." Anstatt eine Antwort zu geben feuerte Ray eine Kugel ab, welcher der Mann allerdings sehr gekonnt aus wich. Er antwortete, indem er ebenfalls eine ab feuerte. Langsam öffnete Ray ihre, vor Schreck, zusammen gekniffenen Augen wieder. Sie war auf den Schmerz vorbereitet gewesen, hatte den Tod erwartet, doch stattdessen fühlte sie sich wie immer. Eine andere Art von Schmerz übermannte sie, als sie sah, wie Zack vor ihr kollabierte. Wann war er vor sie getreten? Hatte er die Kugel etwa mit seinem Körper abgefangen? "Isaac Foster, sie sind hiermit Verhaftet, sie haben das Recht zu schwe-" "Bang.", sagte Rachel eiskalt und mit ruhiger Stimme, als sie ihre Pistole erneut auf den Mann richtete und abfeuerte. Ein sauberer Kopfschuss war das Ergebnis. "Kannst du laufen?", fragte Ray, als sie sich zu Zack hinunter beugte. Er hielt sich seine Blutende Flanke. "Geht schon.", antwortete er knapp, als er auf stand. "Tony? TONY!", hörten sie die besorgten Rufe der Frau. "Weg hier!", forderte Rachel ihren Begleiter auf, als sie ihn hoch scheuchte und sie gemeinsam davon rannten. ____________________________________ I wouldn't take back a moment Not one miserable moment I'll give it all till there's nothing I'll walk into the fire ____________________________________ Zurück im Motel war Rachel schnell das Nötigste in ihren Rucksack, bevor sie wieder zu Zack nach draußen kam. "Und nun?", fragte er sie mit schmerzverzerrtem Gesicht, als sie mit voll bepacktem Rucksack vor ihm stand. "Nun klauen wir ein Auto.", verkündete sie ihm entspannt, während sie bereits auf das zu ging, welches sie sich insgeheim als 'unauffällig' ausgesucht hatte. "Ohoho, das gefällt mir!", gab Zack begeistert bekannt und folgte ihr direkt. Das Auto wurde durch Zack auf gebrochen und Rachel schloss es kurz, damit sie so schnell wie möglich fahren konnten. Die Marke kannte keiner von ihnen, das war zu diesen Zeitpunkt auch unwichtig, sie interessierten sich sowieso nicht für Autos. Rachel richtete sich so schnell wie möglich ihre Fahrerseite ein. Auch wenn sie noch nie gefahren war, hatte sie bereits viel darüber gelesen und es in Filmen gesehen. So schwierig konnte das doch nicht sein. Zack indessen ließ sich erschöpft auf den schwarzen Stoffsitz, neben ihr, als Beifahrer nieder. Als Ray zügig und Ruckartig ausgepackt hatte, trat sie mit Karacho auf das Gaspedal und düste los, während Zack seinen Kopf an die Rückenlehne legte. "Du hast ganz schön viel Blut verloren.", stellte die Blonde mit einem Seiten Blick fest., "Laber nicht rum, schau lieber auf die Straße.", grummelte der gesuchte Mörder und drehte seinen Kopf in Richtung Fenster. Sie entfernten sich allmählich von der Stadt. In den letzten Jahren wurde er zwar weiterhin polizeilich gesucht, aber niemand war ihm bis dato so dicht auf der Spur gewesen wie die beiden Beamten in dieser Nacht. "Wir müssen erst ein ganzes Stück weg, bevor ich deine Wunde behandeln kann.", gab Rachel bekannt, den Blick eisern auf die Straße gerichtet. "Ja, ja." -*- Special Agent Amanda Klein, musste soeben mit ansehen, wie ihr Partner special Agent Tony Hawkeye soeben von einem Krankenwagen abtransportiert wurde. Dennoch war es mehr als eindeutig, dass die Ärzte und Sanitäter bei diesem Kopfschuss nichts mehr für ihn tun konnten. Nun stand Amanda da, am Tatort, vor dem Diner und weinte sich die Augen aus. Hätte sie doch bloß nicht sinnlos herum gestanden, wäre sie doch bloß zu ihm gestoßen. Allerdings hätte sie Isaac Foster damit wieder die Möglichkeit gegeben durch das Fenster zurück zu klettern. Wie sie es auch drehte und wendete, kein Weg schien der Richtige zu sein. Und war seine Begleitung tatsächlich Rachel Gardner gewesen? Sie hatte das Mädchen an dem Abend nie zu Gesicht bekommen, doch wenn sie ihrem Toten Partner glauben schenken konnte- und das tat sie- dann war sie tatsächlich das einzige Opfer, das Foster zwar gejagt, aber nicht umgebracht hatte. Stattdessen hielt er sie als eine Art Schoßhündchen, widerlich. Oder vielleicht, ganz vielleicht, war diese Gardner ja gar kein so unschuldige Mädchen, wie es den Anschein hatte. Fest stand: Agent Hawkeye wurde von dem Serienkiller Isaac Foster umgebracht. "Das tut mir so leid M'am.",hörte sie die tröstende Stimme der Bedienung- die sie zuvor noch im Diner befragt hatte-hinter sich. Mit Tränen verschmiertem Gesicht lächelte sie die Bedienung dankend an, als sie das Taschentuch entgegen nahm, welches sie ihr anbot. " Sie standen sich wohl sehr nahe?" "Ja", nach einem Schniefen schluckte sie den Kloß, der sich in ihrem Hals gebildet hatte, hinunter. "Wir waren liiert." ____________________________________ I wouldn't take back a moment I'll walk into the fire Into The Fire- Asking Alexandria Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)