B L O O D von Dassy (-If you're sick like me-) ================================================================================ Kapitel 2: Send me home ----------------------- So send me home, I have lost my way And I don't even know if we'll make it through today Take another step, take another breath I fill my lungs with the deepest regrets And I don't know if I'll make it home again ____________________________________ "Raaaay!", tönte das Geschrei eines gewissen Serienkillers durch den Wald. Rachel war ihm voraus gelaufen, während er lustlos hinter ihr her trottete und ab und an einige Äste oder Blätter von den Pflanzen, um sie herum, ab Schnitt. "Ich hab hungeeer!", nörgelte er weiter, wie ein kleines Kind. "Du hättest weniger Hunger, wenn du unser Proviant nicht in den Fluss geworfen hättest.", entgegnete sie ihm kalt. Kurzerhand blieb Isaac stehen und starrte sie entsetzt an. "Was laberst du? ICH habe den Hasen doch für uns erlegt!" "Ja, und du hast ihn weg geschmissen." "WEIL DU IHN WIEDER ZUSAMMEN GENÄHT HAST!", brüllte er nun komplett entnervt, quer durch den Wald. Einige Vögel flatterte erschrocken aus ihren Nestern. Das Mädchen sah ihren Begleiter unbeeindruckt an, bevor sie sich wieder umdrehte und erneut begann von ihm zu laufen." Er war halt kaputt.", lautete ihre Antwort und sie sagte dies so, als wäre es das plausibelste der Welt. "Tch", machte Zack, der weiterhin damit beschäftigt war die armen Bäume zu verunstaltet, "Als wäre es das normalste der Welt sein Proviant zusammen zu nähen." -*- Eine Weile waren die Beiden noch im Wald unterwegs, bis dieser sich plötzlich lichtete. Freudig wollte Rachel weiter voran schreiten, doch sie wurde durch Zack aufgehalten, der sie auf ein Mal unsanft zurück zog." Hey! ", schrie sie beleidigt auf, bis er auf etwas vor ihnen zeigte, was ihren Protest direkt wieder verstummen ließ. Vor ihnen befand sich eine, mehr oder minder, tiefe Klippe und unter ihnen rauschte ein tosender  Fluss. Wie hatte das Mädchen es nicht bemerken können? Argh, das lag bestimmt an diesem Blödmann Zack, ER hatte sie doch wegen dem blöden Hasen beschuldigt und nun war sie vollkommen Konzentrationslos! "Woah", machte Zack, nachdem er die Kleine sicher in seinen Armen wissen konnte, "Pass lieber auf, bevor du noch durch deine eigene Dummheit stirbst anstatt durch mich!", blaffte er sie an. "Äh, ja", war alles, was sie dazu zu sagen hatte. "Komm, weiter!", er winkte sie hinter sich her, während er den Weg, entlang der Klippen, vor gab. "Bloß nicht fallen, Ray.", murmelte der Mörder vor sich hin, während sie am Abgrund entlang liefen. Nach einer Weile des Balancierens wurden die Bäume doch tatsächlich weniger. Sie standen nun direkt auf einem Felsvorsprung, unter dem ein Wasserfall entsprang. Zack bemerkte den Zug auf seinem Arm, als Ray plötzlich stehen blieb und wie hypnotisiert in die Ferne starrte. Er blieb also ebenfalls stehen, um zu sehen, was für Rachel so interessant zu sein schien. Und dann sah er es: Vorher war es aus ihrer Perspektive nicht so genau zu erkennen gewesen, aber nun konnten sie jenseits des Flusses ein paar abgeflachte Landschaften erkennen. Die Klippe und das rauschende Wasser zogen sich wie ein Schutzwall um diese. Hier und da standen vereinzelt einige Jägerhütten und weiter hinten waren sogar riesige Felder um ein großes Farmhaus zu erkennen. "Ray?", fragend beugte der Dunkelhaarige sich zu dem Mädchen hinunter, ihr in die Augen starrend, versuchend ihren Blick zu deuten, doch dieser blieb ohne jede Regung, wie so oft. "Schön.", flüsterte sie letztendlich jedoch in die Weite hinein und Isaac war sich sicher vielleicht sogar eine Art begeisterndes Funkeln in ihren steifen, blauen Augen aus gemacht zu haben. "Dir gefällt die Aussicht?", hakte er nochmals nach und erntete ein eifriges Nicken von dem Mädchen. "Ich habe noch nie so etwas schönes gesehen!", rief sie aus und hüpfte näher an den Abgrund. "Oh, ich schon.", murmelte Zack mehr zu sich selbst, während er das Mädchen beobachtete, einen Mundwinkel nach oben gezogen. "Achja?", fragte sie und drehte sich nun wieder zu ihm um. Ihre Augen funkelten im Licht der untergehenden Sonne tatsächlich. Eng Umschlag er mit seinen Finger den Griff seiner Sense, als er aus sprach, was er begehrte:"Die ängstlichen Blicke in den Augen meiner Opfer, wenn sie merken, dass sie erledigt sind." Über diese Aussage war Rachel nicht verwundert, immerhin waren ihm die fröhlichen Opfer am Liebsten und er mochte es nunmal, wenn das Leben langsam aus deren Augen entschwand. Also das genaue Gegenteil von ihren eigenen Augen. Diese waren nie voller Leben. Auch wenn Rachel dies nicht bemerkte, aber in diesem einen Moment, hatte ihre Begeisterung ihr tatsächlich etwas Leben in die Toten Augen gehaucht. "Schön.", war nun Zack an der Reihe in sich hinein zu flüstern, als er dies bemerkte. Doch alles Flüstern half nichts, denn die Blonde schien Ohren wie ein Luchs zu haben. "Ja, nicht?", rief sie erneut aus und hopste einmal um ihre eigene Achse, um wieder die Aussicht genießen zu können. Doch dabei kam sie immer näher an den Rand des Felsvorsprungs. "Ray, pass auf!", rief Zack gerade aus, als sie mit ihrem Fuß an der Kante weg knickte. Sofort sprintete der Dunkelhaarige auf sie zu, in der Hoffnung sie gerade noch abfangen zu können, doch er verfehlte ihre Hand nur knapp. Auf ein Mal schien in Rachel's Augen soetwas wie Furcht gespiegelt zu sein, als sie bemerkte, dass seine Hand  ihre eigene niemals erreichen konnte. "Zack.", sagte sie seinen Namen, beinahe als würde sie bereits tief unter Wasser stecken und ertrinken. "Nein.", war alles, was der Mörder in dem Moment hervor brachte. "Ray!", rief er ihr hinterher. Her konnte nun nichts mehr tun. Auf Knien, am Abgrund kauernd, sah er zu wie das einzige Wesen, das ihn jemals verstanden hatte, ihn jemals akzeptiert hatte, so wie er war, den Abgrund hinunter stürzte und mit einem lauten 'Platsch', vorderhalb des Wasserfalls, in das rauschende Gewässer eintauchte. "RAAAY!", brüllte er aus Leibeskräften, so laut er konnte, doch es kam keine Antwort. Weder ein Laut, noch ein Körper, der aus dem Wasser empor stieg. "Verdammt!", rief er aus und schlug mit seinen Fäusten auf das Gestein ein, "RACHEL! - Ray..." ____________________________________ It gets a little harder day by day The loneliness is swallowing me I listen to the silence to hear what it might say ____________________________________ Zack musste einmal schwer schlucken. Er hatte einen Entschluss gefasst. Tief atmete er ein, als er sich aufrichtete, seine Sense hinter sich warf und einen Schritt nach vorne trat. Ein verrücktes Lächeln zierte sein Gesicht, als er bereit war ab zu springen, ihr hinterher, in die tosende Naturgewalten, zu springen. Er ließ sich selbst keine 3 Sekunden Zeit, er sprang einfach. Er spürte den Windzug auf seinen Ohren, den Druck, der seine Arme nach oben riss und letztendlich auch das kalte Wasser, das urplötzlich seinen Körper umhüllte. Aber er hatte sich darauf vorbereiten können einzutauchen, Ray nicht. Worauf er sich aber definitiv nicht vorbereitet hatte, war die Strömung, die ihn, noch unterhalb der Wasseroberfläche, grob umher schleuderte. Mühsam kämpfte er sich nach oben und versuchte Ausschau nach einem blonden Haarschopf zu halten. Dabei rief er immer und immer wieder ihren Namen,so lange, bis er tatsächlich etwas aus machen konnte. Bei genauerem Hinsehen, erkannte er, dass es ein menschlicher Körper war, der leblos an der Wasseroberfläche tieb. "Bitte sei nicht tot, bitte sei nicht tot.", murmelte er vor sich hin, als er in kraulenden Schwimmbewegungen auf ihren Körper zu schwamm. Als er sie erreichte, musste er sie zunächst umdrehen, um ihr ins Gesicht sehen zu können. Ihr einst so hübsches Gesicht war Leichenblass und eine rote Flüssigkeit rann von ihrer Schläfe hinunter. Blut. Sie hatte sich anscheinend den Kopf an einen der Felsen aufgeschlagen. Sofort nahm Zack das Mädchen fest in seine Arme, ihren Kopf über Wasser haltend. "OK", murmelte er, schwer atmend, vor sich hin, "jetzt lass uns erstmal versuchen hier raus zu kommen." Mit einigen Blicken vor und zurück entschloss er, sich an einem der herausstehenden Felsen abzufangen. Und... Verdammt! Zu glitching! Den Gedanken, zu versuchen, gegen den Strom, ans Ufer zu schwimmen, konnte er ebenfalls verwerfen. Da sah er erneut seine Chance auf ihn zu driften. Eine ganze Reihe von Felsbröckchen ragte nun aus dem Wasser. "Sorry, Ray.", entschuldigte er sich bei dem, hoffentlich nur, bewusstlosen Mädchen, als er sie über seine Schultern schwang und frontal auf die Felsen zu schwamm Mit beiden Armen und Beinen Kralle er sich an der rutschigen Oberfläche zweier Brocken fest. Mit hohem Kraftaufwand kletterte er schließlich seitwärts von einem Stein zum Nächsten. So lange, bis sein Ziel endlich erreicht war. Seine Hand berührte das sandig, morrastige Ufer und er kroch auf allen Vieren aus dem Nass heraus, Rachel weiterhin um seine Schultern gelegt. Kaum hatte er Atem gefasst, löste er sie sanft von seinen Schultern und legte sie auf dem Boden ab. Das Erste, was er checkte war ihre Kopfplatzwunde. Die sah ziemlich übel aus, schien aber nicht mehr zu bluten. Eine Welle des Schocks durchzuckte ihn, als ihm auf fiel, was in diesem Moment viel wichtiger war als diese blöde Wunde. Nass, wie er war, beugte er seinen Kopf über ihren Brustkorb und presste sein Ohr hoffnungsvoll an diesen. Was er vernehmen konnte, war ein dumpfes Geräusch, leise, schwach und dennoch war es da. Badumm badumm Erleichtert musste der Dunkelharige durchatmen. Ihr Herz schlug, sie atmete, sie lebte. Dennoch wachte sie nicht auf. Vorsichtig schob er seine Arme unter ihren zarten Körper, darauf bedacht sie nicht noch mehr zu verletzen, als sie es bereits war. Langsam richtete er sich auf und trug sie mit sich, als er sich langsamen Schrittes vom Fluss entfernte. Erneut traten sie in einen Wald. Der Weg durch das Gewächs kam ihm vor wie der Weg nach draußen... Damals, mit ihr im Arm. Damals war sie ebenfalls verletzt gewesen. ____________________________________ Who will pick me up again? I need you here, I need a friend We'll get lost on time that's stolen So take my hand and send me home ____________________________________ Nach einem etwas längeren Fußmarsch konnte er eine der Jagthütten erkennen, die sie zuvor von ihrem Blickpunkt aus hatten sehen können. Ohne zu zögern lief er auf diese zu, seine Schritte beschleunigten sich, stolperten durch das herumliegen Laub und Geäst. Dort schien niemand zu wohnen. Zumindest ging Isaac in diesem Moment davon aus. Es war bestimmt nur eine Hütte, in der sich ab und zu einige Leute einfanden, denen diese gehörte. Vielleicht war sie aber such schon lange verlassen, immerhin schmücken einige große und kleinere Äste, die von den Bäumen herab gefallen waren, das Dach und an einigen Ecken und Kanten wucherte Moos auf der Holzverkleidung. "Gleich bringe ich dich ins Warme, Ray", verkündete er dem bewusstlosen Mädchen, als er sie kurz auf dem Waldboden absetzt und mit aller Kraft versuchte die Tür ein zu treten. Warum hatte er seine Sense auch beiseite geschmissen? Nach einigen Angriffen auf die arme Tür hatte er es letztendlich auf diesem Wege aufgegeben. Suchend sah er sich um, bis seine Aufmerksamkeit auf einen großen Ast fiel, dessen Ende etwas abgespitzt war. Er hob diesen einmal an, warf, ihn dann jedoch direkt wieder beiseite. "Tch", machte er, als der Ast dumpf auf dem Laub auf trumpfte, "morsch." Da ihm nun nichts anderes mehr übrig blieb, ließ er seine geballte Wut weiter an der Tür aus und trat, hämmerte und schlug dagegen. "Geh doch endlich auf du beschissene Tür!" Nein, so konnte das nicht funktionieren. "Los, Zack, jetzt streng deinen Grips an, was würde Ray tun?" Seine ungleichen Augen ruhten für einen kurzen Moment auf der Blonden. Als würde ihm wortwörtlich ein Licht auf gehen, fiel sein Blick letztendlich auf eines der heruntergekommen aussehenden Fenster. Oh natürlich, wieso war er nicht gleich darauf gekommen? Ohne weitere Überlegungen anzustellen trat er auf das Fenster ein und die Scheibe sprang mit einem lauten 'Klirr' auseinander. Mit einer Hand, ellenbogentief in Glassplittern, öffnete er nun von innen das Fenster, bevor er sich hindurch schob. Beinahe wäre er auf einem Fahrrad und mehreren Waffen gelandet, doch er konnte sich gerade noch so fangen. Er schien sich in einer Art Abstellkammer zu befinden. Das Verlangen sich jede Waffe einzeln zu besehen und eine von ihnen vielleicht sogar als seinen Sensen-Ersatz auszuwählen, war groß. Doch nun zählte es erstmal Rachel in diese Hütte zu bringen. Von innen war es nun ein Kinderspiel die Haustür zu öffnen und durch diese trug er Rachel nun hinein. Empfangen wurde man von einem gemütlichen Ess- und Wohnzimmer mit einer Küchen Ecke, einem Zwei-Mann-Esstisch und einer großen Couch mit Kaffeetisch. Alle Möbel bestanden aus Holz und die Stoffbezüge waren allesamt in einem dunklen Grün-Ton gehalten. Links von ihnen befand sich nun die Kammer, aus der Zack soeben gekommen war. Rechts gab es ein kleines Badezimmer und neben der Couch gab es einen Durchgang zum Schlafzimmer. Ein kleiner Raum mit einem viel zu großen Bett, das gerade so in diesen hinein passte, zeigte sich ihnen. Das Bett und ein hölzerner Schrank, mehr befand sich nicht im Raum. Gerade wollte er Rachel in das große Bett legen, da fiel ihm auf, dass sie beide immer noch triefend nass waren. Grummelnd und vor sich hin fluchend setzte er Ray erneut auf dem Boden ab und öffnete die Schranktür. Irgendetwas nützliches würde er schon darin finden. Als erstes fiel ihm ein Handtuch in die Hände, welches er Rachel sofort um den Kopf schwang, um ihre nassen Haare darin zu trocknen. Eingestaubte Sachen fand er in diesem Schrank ebenfalls, für Rachel viel zu große, Tshirts inklusive. Eine Weile haperte der Mann mit sich, als er vor seiner Ray kniete, einige trockene Kleidungsstücke in den Händen haltend. Er sah von diesen zu Rachel und zurück. "Ahh, fuck it!", rief er dann schließlich aus, als er fest entschlossen, mit hochrotem Kopf - unter seinen nassen Bandagen- Rachel Stück für Stück die nassen Kleider vom Leib zog. Wie ein Püppchen gab ihr schlaffer Körper nach und kippte mal nach links und mal nach rechts. Als er ihr letztendlich das  viel zu große Tshirt über den Kopf gezogen hatte, das für sie auch ein Kleid hätte sein können, nahm er sie wieder behutsam in die Arme und legte sie, mitsamt der Handtücher auf dem Kopf, in das Bett. "Ich möchte nur nicht, dass du krank wirst.", sagte er wieder an sie gewandt, als er sie in den Kissen gebettet hatte. Nun war es für ihn an der Zeit sich selbst trocken zu bekommen. Das hieß für ihn also nicht nur sich die Klamotten aus zu ziehen, sondern auch sich seine Verbände vom Körper zu wickeln. Er sah sich überall um, doch im ganzen Haus schien es keine einfachen Verbände zu geben. Er hätte ja welche aus Rachel's Rucksack nehmen können, doch diese waren von dem Sturz von den Klippen ebenfalls durchtränkt, was bedeutet, dass er zunächst einmal alle ihre Sachen zum trocknen aufhängen musste, bevor er sich neu vermummen konnte. Auch er bediente sich an den Sachen aus dem Kleiderschrank. Selbst für Zack waren die Shirts etwas zu groß. "Meine Fresse", entfuhr es Ihm,"welcher Riese hat denn hier gelebt?" Mit einem Blick nach draußen musste er fest stellen, dass die Sonne bereits unter gegangen war. Er konnte spüren, wie sich die Erschöpfung in seinen Gliedern breit machte. Doch er konnte noch nicht schlafen, er wollte noch ein wenig auf Ray auf passen. Also setzte er sich neben das Bett, die Arme auf der Matratze verschränkt. Er sah dem Brustkorb des Mädchens zu, wie er sich gleichmäßig, aber schwach, hob und wieder senkte. Kurz pikte er ihr mit einem Finger in die Wange. Aus einem Pikser wurde Streichen, bis er ihr letztendlich mit gerunzelter Stirn die Fläche Handfläche auf die Stirn packte. "Verdammte Scheiße, Ray, du bist eiskalt.",stellte er fest, als er eine zweite Decke nahm, und Ray gut in dieser ein packte. Er selbst setzte sich wieder auf den kühlen Boden und legte den Kopf aufs Bett. Hauptsache sie war warm. -*- Sonnenstrahlen kitzelten die Nase des Mädchens mit ihrer wärmenden Anwesenheit, was sie dazu brachte ihre Augen langsam zu öffnen. Sie fühlte sich wie damals, als ihre Mutter sie immer und immer wieder geschlagen hatte, um den Schmerz, den ihr Mann ihr zugefügt hatte an ihre Tochter weiter zu geben. Ihr Kopf tat weh, in ihr drehte sich alles, ihr war kalt, sie zitterte und ihr war Kotzübel. Dennoch brachte sie die Kraft zusammen ihren Kopf zur Seite zu drehen, um sich um zu sehen. Sie befand sich in einem Raum, in dem alles aus Holz zu bestehen schien. Hokzverkleidung an den Wänden und hölzerne Möbel waren rund um sie zu erkennen. Zu ihrer rechten erkannte sie einen schwarzen Haarschopf, der mit ihr auf dem Bett lag, drler Rest des Körpers befand sich am Boden. "Zack", sprach sie sie seinen Namen leise aus. Als er nicht reagierte stupste sie ihm sanft mit dem Zeigefinger in die Wange. Seine Haut fühlte sich recht weich an, dafür, dass sie mit etlichen Brandnarben versehen war. Sie probierte es erneut. "Zack!", nun war ihre Stimme etwas energischer und lauter. "Huh?", hörte sie ihn in die Decken hinein Murmeln, bevor er seine Augen öffnete und sie direkt an sah. "Ray!", seine Stimme klang rau und verschlafen,"Ein Glück bist du wieder wach." Erleichtert ließ er sein Gesicht zurück in die Decken fallen. Etwas verwundert musste Rachel nun fragen:"Was ist passiert?" "Du bist die Klippen runter gefallen, weißt du noch?", drang sein Murmeln hervor. "J-Ja. Soviel weiß ich noch." "Dein Kopf war übel angeschlagen. Du hast mir ganz schön Angst eingejagt.", nun sah er wieder auf und sie direkt an. Eine Weile lang sahen sie sich an bis Rachel über seine Wort nach dachte. "Ich hab dir... Angst eingejagt?" Da schien Zack plötzlich eine ganz wichtige Sache ein zu fallen, die er bis dahin vergessen hatte. Er sah an sich runter und musste fest stellen, dass er seine Bandagen tatsächlich nicht mehr um hatte,sondern nur ein Shirt trug, das noch nicht einmal ihm gehörte. Noch dazu gab dieses eine - für ihn- gigantisch große Fläche seiner hässlichen Haut Preis. Sofort entzog er Rachel eine der Decken und schmiss sie über sich selbst, sodass man ihn nur noch als schemenhafte Gestalt darunter aus machen konnte. Rachel, die nun gar nicht mehr den Raum dazu hatte darüber nach zu denken, warum um Gottes Willen Zack sie schonwieder gerettet hatte ohne sie zu töten, sah den Deckenhaufen fragend an. "Zack?" Ihre Hand streckte sich nach ihm aus. "Seh' mich nicht an, Ray.", tönte die Stimme eines kleinen, verletzten Jungen unter der Decke hervor, "Tch, ich bin ein Monster." "Nein.", lautete Ray's knappe aber ehrliche Antwort. Als ihre Hand seinen Kopf, der unter der Decke steckte, berührte, zuckte er zusammen, als hätte sie ihn soeben geschlagen. "Zack für mich bist du vieles, aber kein Monster.", drang ihre Stimme erneut zu ihm durch, während sie beruhigend über seinen Kopf Strich. Aber anstatt wieder aus seiner Deckung hervor zu kriechen, schlang er das Ding nun wie einen Umhang um sich, was zumindest sein Gesicht entblößte. Allerdings hatte er Rachel den Rücken zu gewandt, sodass sie ihm nicht in dieses blicken konnte. Anstatt weiter auf Zack und seinen Komplexen herum zu hacken entschied Rachel sich stattdessen einige Fragen zu klären zum Beispiel die 'Wo zum Teufel sind wir hier' - Frage oder die 'Hast du mich etwa den ganzen Weg getragen' - Frage. Aber dann, nachdem sich dies alles geklärt hatte, schlich sich noch etwas in ihren Kopf. Ein Schrei, ein kleiner aber hörbarer Schrei, der durch ihren Schädel hallte. Warum? "Warum hast du mich nicht sterben lassen?" Nun hatte sie ihn so weit, dass er sich ruckartig zu ihr um drehte, die Decke tief über seine Stirn gezogen. Sein Mund war geöffnet und er atmete ein, als wolle er ihr alle möglichen Dinge an den Kopf werfen, doch er blieb stumm. Aus seinen Lippen drang kein Wort, kein Laut. Er konnte es ihr doch nicht so einfach sagen oder? Er konnte dem Mädchen, das sich nur in den kalten Händen des Todes endlich wohl fühlen würde, niemals sagen warum er sie nicht sterben lassen konnte,obwohl er es doch war, der versprochen hatte sie eigenhändig umzubringen. Weil ich sonst wieder alleine wäre. Weil ich einsam bin. Weil ich nicht mehr weiß, was ich ohne dich tun sollte. Weil du mir wichtig bist. ____________________________________ Take, all that I've got All I need is one more moment I just have to end this torment Take, all that I've got We'll get lost on time that's stolen Take my hand and lead me home again ____________________________________ Doch anstatt ihr dies alles zu gestehen, sagte er: "Dich sterben zu lassen und dich zu töten sind zwei verschiedene Dinge." Das stimmte. Sie zu töten würde ihn letztendlich warscheinlich brechen. Auch wenn dies absurd für ihn zu denken war, doch er wollte dieses Mädchen nicht gehen lassen, auch wenn es selbstsüchtig von ihm war. Aber irgendwie fühlte er sich zuhause, wenn sie bei ihm war, obwohl er nie ein richtiges Zuhause hatte. -*- "So", klang Rachel's helle Stimme durch den Wald, "kann es los gehen?" Sie befanden sich auf einem Waldweg, nicht weit von der Hütte entfernt. Zack hatte soeben das Fahrrad aus der Kammer geschoben und war zu ihr gestoßen. Nachdem sie sich zwei Tage ausgeruht hatte, fühlte Ray sich beinahe wie neugeboren. " Na wenn du meinst, dass wir so voran kommen.", grumnelte Zack, der sich vor dem Rausgehen noch einige scharf aussehende Messer eingesteckt hatte. "Damit sind wir um einiges schneller als zu Fuß.", versuchte sie ihm klar zu machen. Leise vor sich hin grummelnd stieg Zack also auf das Fahrrad, während Ray es sich auf dem Gepäckträger gemütlich machte. ____________________________________ So send me home, I have lost my way And I don't even know if we'll make it through today Take another step, take another breath I fill my lungs with deepest regrets And I don't know if I'll make it home again Send me home - Asking Alexandria ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ SOOOO, Kapitel 2. Heute mal kein Tod und Verderben hier, aber keine Sorge, damit geht es bald weiter. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir mal eure Meinung zu dem Ganzen sagt. LG Jessi. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)