B L O O D von Dassy (-If you're sick like me-) ================================================================================ Kapitel 1: Pain Killer ---------------------- Mein lieber Zack, kannst du mich bitte, endlich töten? Na dann hör auf zu weinen und lächle. ____________________________________ Und das tat sie. Sie lächelte, wie sie noch nie zuvor gelächelt hatte. Ein Lächeln, welches nicht nur ihre Lippen bewegte, sondern sogar ihre Augen berührte. Augen, die sonst tot zu sein schienen lächelten, denn er war nun endlich zu ihr gekommen,um ihren lang ersehnten Wunsch zu erfüllen. Er war wieder bei ihr, an ihrer Seite, genau dort, wo er sein sollte. Als die Polizisten die Anstalt umstellten, liefen einige mit Pistolen bewaffnet in Richtung Rachel's Zimmer. Doch als sie die Tür auf traten, fanden sie nur ein Messer vor, welches zurück gelassen wurde, sowie Blut, das am Fenster klebte. Isaac Foster, der soeben, wie eine Katze auf seinen Beinen gelandet war, wurde soeben von den restlichen Polizisten umstellt. In einer Hand, seine markante Sense, in seinem anderen Arm trug er das blonde Mädchen. Im Moment stand der zum Tode verurteilte Serienkiller mit dem Rücken zur Polizeibrigarde. Die Lichter der Scheinwerfer, ihrer Autos warfen einen ungeheuerlichen Schatten auf ihn. "Er hat sie ermordet!", rief einer der Polizisten aus dem zerbrochenen Fenster hinaus. "Er hat Rachel Gardner ermordet!" Nun drehte der entflohene Sträfling sich zur Masse, ein böses Funkeln in den Augen und einen schrecklich widerliches Grinsen im Gesicht. Er präsentierte ihnen nun das blonde Mädchen, dessen weißes Kleid mit einer großen Blutlache benetzt war. Die rote Flüssigkeit klebte ebenso an ihm und seinem Hoodie. "Uhhhahahahaa!", lachte die einbandagierte Gestalt geistesgestört, "Das wird ein Spaß!", freute er sich. Mit einen Mal machte er einen Satz auf die Polizeibeamten zu, das Mädchen einfach hinter sich werfend. "Eins!", rief er beglückt aus, als er den Ersten von ihnen auf Schlitze, "Zwei! Muhahahahaa!" Was er in seinem Wahn nicht bemerkte, nicht alle von ihnen waren zu Salzsäulen erstarrt, einige zielten mit ihren Schusswaffen auf ihn. Gerade, als ein älter aussehender Officer dabei war einen Schuss abzufeuern, wurde sein Arm ruckartig nach oben gezogen. Eine, noch nicht sichtbare, Person trat ihm dann in die Rippen, bevor sie ihm die Waffe aus der Hand schlug und ihn mit ein paar geschickten Handgriffen erschoss. Mit der entrissenen Waffe, zielte die Person dann auf seinen vermeintlichen Partner, der ebenfalls drauf und dran gewesen war auf Zack zu Zielen. Doch nun fiel sein Blick auf seinen neuen Gegner. Für einen kurzen Moment musste er stocken und schüttelte den Kopf. "Ein Geist!?", rief er aus, als er die sehr lebendige Rachel Gardner erblickte, die ihn mit ihrem kalten Blick fixierte. "Zack gehört mir.", brachte sie ihm eiskalt und ohne jegliche Regung irgendwelcher Gefühle entgegen,bevor sie auf den Abzug drückte. "Hey Ray!", rief ihr Zack entgegen, der nun lachend und jauchzend von Auto zu Auto sprang und einen nach dem Anderen nieder mätzelte., "Du hast es ja noch in dir, kleine Ray!" Kalt lächelnd drückte das Mädchen die Waffe kurz dicht an sich, bevor sie auf die Männer in ihrem ehemaligen Krankenzimmer zielte und sie einem nach dem Anderen aus der Distanz auslöschte. "Naaw.", machte Zack, als er sah, dass Rachel somit die Letzten von ihnen erledigt hatte,"Ich dachte sie würden ein wenig mehr Wiederstand leisten." Etwas enttäuscht sprang er vom Polizeiauto und stand der Blonden somit direkt gegenüber. "Nicht schlecht dich in Action zu sehen.", lobte er sie. "Was hätte ich tun sollen, sie wollten dich töten.", erklärte sie Stumpf. "Tch." "Was mich zu meiner Frage bringt.", begann Rachel wieder. "Wieso hast du mich nicht getötet?" Zack starrte ihr nun genauso leer in die Augen, wie sie ihm, bis sie bereits die nächsten Polizeisirenen aus der Ferne hörten. "Das können wir später noch klären.", beschloss der Dunkelhaarige, als er ihre Hand nahm und sie hinter sich her zog, "Jetzt müssen wir erstmal hier weg!" -*- Schwer Atmend Bogen sie von einer Gasse in die nächste, immer darauf bedacht nicht in die Menschenmassen zu geraten. Als sie stoppten, musste Ray vorerst ihre Hände auf die Oberschenkel legen und sich etwas nach vorne beugen, um besser atmen zu können, während zack sich erschöpft gegen eine Hauswand sinken ließ. Plötzlich begann er dunkel zu kichern, was Rachel dazu brachte zu ihm rüber zu sehen. "Das hat echt Spaß gemacht.", er erwiedert ihren eiskalten Blick,während sein eigener brannte. In ihrem weißen Gewand kam sie nun ein paar Schritte auf ihn zu, bis sie sich vor ihm nieder kniete. Langsam nahm sie seinen linken Unterarm mit beiden Händen und drehte ihn so, dass seine Handfläche nun nach oben zeigte. Mit gemischten Gefühlen drehte er seinen Kopf von ihr und entriss ihr seinen Arm. Ein Gemisch aus Wut, Schuld und wiedereinmal Mordlust keimte in ihm auf. Schuld? Kannte er soetwas überhaupt? "Zack.", Rachel's mahnende Stimme ließ ihn sie dann doch wieder, zumindest aus dem Augenwinkel, ansehen. "Sowohl du als auch ich wissen, dass das", sie deutete auf ihr beflecktes Kleid, "nicht mein Blut ist." "Tch", gab er lediglich als Antwort. Doch das Mädchen ließ nicht locker. "Wieso hast du das getan?" "Dein Lachen.", antwortete er monoton, sie weiterhin nicht ansehend. "Oh", machte Rachel betroffen und sah zu Boden, "Hat es dir noch nicht gereicht?" Kaum merklich presste Zack seine Kiefer aufeinander. "Ich werde mich für dich bemühen, das verspreche ich dir!", rief die 15-Jährige ihm entgegen während sie immer noch versuchte sich seinen Arm zu besehen. Was sollte er denn jetzt tun? Er konnte ihr ja schlecht sagen, dass er schon lange nicht mehr das Verlangen hatte sie zu töten. Schon damals, als sie gemeinsam flohen, hatte er am Ende nichts lieber gewollt als sie an seiner Seite zu behalten. Sie waren ein unbesiegbar Team gewesen, sich gegenseitig ergänzend, einer verrückter als der Andere. Der Wahre Grund, warum er sie da raus geholt hatte? Er wollte nicht alleine sein. Er vermisste seine Komplizin. Auch wenn ihr Verhältnis Anfangs durch ein Versprechen gebunden war, so musste er doch zugeben, dass er inzwischen tatsächlich soetwas wie Zuneigung, wenn nicht sogar Freundschaft für das Mädchen empfand. Zumindest war es etwas, das sie ihm geben konnte, was ihm sonst in seinem Leben stehts verwehrt blieb. Als er sie dann mit sich aus dem Fenster gezogen hatte, spielte er tatsächlich kurz mit dem Gedanken sie umzubringen. Schließlich war es das, was sie sich längst gewünscht hatte. Doch dann sah er ihr Lachen. Er war kein Lügner. Ihr Lachen war eindeutig Schuld daran, dass sie jetzt noch lebte. Doch war es nicht, weil es ihm nicht reichte, um sie endlich zur Strecke zu bringen. Bei jedem anderen Menschen hätte er sofort seine Sense geschwungen, doch nicht bei ihr. Diese Puppe, die nie gelernt hatte zu lächeln, konnte bei seinem Anblick nicht anders als dies zu tun. Das hatte etwas in ihm geregt, was bisher noch niemand auslösen konnte. Seine Augen hatten sich bei diesem Anblick geweitet und schließlich hatte er seine Klinge lieber in seinen Arm gerammt, als dieses wunderbare Wesen zu zerstören. "Nun zeig mir doch bitte deinen Arm.", bat die Blondine ihn mit sanfter Stimme und leerem Blick. Als er das Blut bereits an seinem Oberkörper kleben spürte, gab er schließlich kleinbei. Er hielt ihr seinen linken Arm ausgestreckt entgegen, während er an sich hinunter sah. Er schien komplett durchtränkt zu sein. Rachel zog die Augenbrauen zusammen, während sie sich den Schnitt besah, der sich von seinem Handgelenk, längs, zu seiner Schulter hoch zog. Zack war nun vielmehr auf die roten Flecken konzentriert, die sich auf ihrer eigenen Kleidung angesammelt hatten. Nicht nur sein Blut, sondern auch das ihrer Gegner war darauf zu sehen. Mit einem leichten Kopfschütteln musste er fest stellen, dass sie ganz schön Angsteinflößend gewesen sein muss. Das unschuldige Mädchen, welches plötzlich mit Kugeln um sich ballerte. In solchen Momenten schien sie noch gestörter als er selbst. Seine Gedanken wurden durch das dumpfe Geräusch von reißendem Stoff unterbrochen. "W-Was wird denn das?!", rief er aus, als er sah, wie Ray ihr Kleid um ein ganzes Stück kürzte. "Ich muss deine Blutung stillen.", gab sie monoton bekannt, "Du scheinst deine Pulsader getroffen zu haben." Ihr kleinen Hände banden den, nicht mehr ganz so, weißen Stoff um seinen Oberarm und schnüren diesen kräftig ab. "Ich will nicht, dass du mir verblutest.", hab sie zu, bevor sie sich aufrichtete und sich suchend um sah. "Was ist?", wollte der Dunkelhaarige wissen, als er ihre Blicke bemerkte. "Ich brauche etwas zum nähen", gab sie bekannt. Schmerzerfüllt zog Zack kurz seine Gesichtsmuskulatur zusammen, als er sich aufrichtete. Er sah nun auf sie hinunter. "Komm", sagte sie, als sie seine verletzte Hand in ihre nahm und zu laufen begann, "suchen wir die Materialien, die ich brauche, dann kann ich dich ganz schnell wieder heile machen." und als sie ihn so hinter sich her zog, blitzte im Mondschein ein infernalisches Schimmern durch ihre Gefühlskalten Augen. -*- "Weißt du, Zack", begann die Blondine, als sie den ersten Stich tat, "Ich sorge gerne dafür, dass manche Dinge nur mir alleine gehören und ich habe schon lange nichts mehr zu meinem Eigentum gemacht." Er konnte den Faden spüren, der sich, wie ein lästiger Wurm, durch seine Hautschichten zog. "Ich werde dafür sorgen, dass du mir gehörst." Mit bestialisch, leeren Blicken schnürte sie die Hautlappen aneinander. So war es gut, so sollten sie sein,hübsch aneinander genäht. So gefielen ihre Liebsten ihr am Besten, so schenkten sie ihr endlich Aufmerksamkeit, so gehörten sie endlich ihr allein. "Ähm, Ray?", Zacks Stimme schien das Mädchen aus einer Art Trance geholt zu haben, "Du wirst mich jetzt aber nicht an dir fest nähen oder?" Dieses schauderhafte Funkeln, das selbst dem Serienmörder einen kalten Schauer über sein Rückenmark sandte, erlosch urplötzlich,als sie zu ihm auf sah. "Was?" "Naja, schau doch mal.", er deutete mit seiner anderen Hand auf die Stelle, an der Rachel soeben zu nähen begonnen hatte. "Oh shitt!, rief sie aus, als sie bemerkte, dass sie den Saum ihres Kleides, ode zumindest das, was davon ubrig war, mit an seine Haut genäht hatte. Während Rachel also die Fäden zog, um nochmal von Neuem zu beginnen, schaute Zack sich in dem alten Lagerhaus um, in dem sie Zuflucht gefunden hatten. Nachdem sie einen Ramschladen geplündert hatten, in dem es genau das gab, was Rachel zum Nähen benötigte, mussten sie sich ein unauffälliges Versteck suchen. Das verlassene Lagerhaus war ihnen am Nächsten gewesen. "So, fast fertig., gab die Blonde bekannt, als sie die letzten Stiche tat. Zack nahm indessen einen kräftigen Schluck von dem hochprozentigen Alkohol, mit dem sie zuvor seine Wunde desinfiziert hatte. Als nächstes begann sie seinen Arm neu zu verbinden, da er seine Bandagen ja ebenfalls durchtrennt hatte. "Wo sollen wir nun hin?", sprach Rachel leise, beinahe mehr zu sich selbst, was die Aufmerksamkeit des Killers auf sich zog. "Wohin du willst.", entgegnete er ihr mit festem Blick. Kurz schien sie zu überlegen, als sie die Binden fertig gewickelt hatte. "Am Besten raus aus der Stadt.", schlug sie vor, "Irgendwohin wo man weder dich, noch mich oder unseren Vorfall kennt.", sprach sie ihre Gedanken laut aus, als sie auf stand und zu ihrer neu erbeuteten Tasche lief, die sie in dem Laden ergattert hatte. Lieblos schmiss sie Zack einen frischen Hoodie entgegen mit den Worten:" Zieh den an." "Aber ich mag meinen Hoodie!", protestierte er lauthals. "So aufgeschlissen und abgetragen, wie der ist? Nun hab dich nicht so." Kurzerhand zog sie sich dann selbst ihr Kleid über den Kopf, ohne eine Miene zu verziehen. "Sag mal spinnst du jetzt komplett?!" , fuhr zack sie ungeniert an, "Zie dich gefälligst wieder an!" "Beruhigt dich.", brachte sie ihm monoton entgegen, als sie das zerfetzt, mitBlut beschmiert Teil in eine Ecke warf und sich erneut zur Tasche drehte, "Ich will mich nur umziehen." "Kannst du mich nicht wenigstens vorwarnen?", murrte Zack vor sich hin,als er sich selbst seine frische Kleidung über den Kopf zog. Zufrieden ließ sich Rachel neben Zack auf dem Boden nieder, als sie sich die frischen Sachen angezogen hatte. Kurz herrschte Schweigen zwischen den beiden Parteien, bis der Dunkelhaarige schließlich die Stille brach:"Du hast vorhin ganz schön weggetreten ausgesehen." "Hm? Wann?", neugierig sah sie zu ihn auf. "Du weißt schon, die ganze 'Zusammen nähen und besitzen' - Geschichte." "Achso", lautete ihre knappe Antwort, bevor sie ihren Blick wieder abwandte. "Mehr hast du nicht zu sagen?", erkundigte er sich mit dunkler Stimme, während er in die dunkle Leere des Lagerraum starrte, den warmen Körper des Mädchens neben sich spürend. "Ich habe das Gefühl nur glücklich sein zu können, wenn ich meine Lieben reparieren, sie heile mache, verstehst du?" "Hmm", dieses Mal war er es, der nur ein knappes Brummen als Antwort parat hatte. "Ich werde dir aber so oder so nicht von der Seite weichen.", gestand er ihr, Seine ungleichen Augen nun starr auf sie gerichtet. "Heißt das...", begann sie ihren Satz und drehte sich, sodass sie seinen Starren Augen entgegen blicken konnte, "... Heißt das du gehörst nur mir allein?" "Tch, naja, ich habe ja niemanden außer dir.", verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. "Schwörst du es mir?", fragte sie aufgeregt und stützte sich an seinem Knie hoch, von welchem er das Bein aufgestellt hatte, sodass sie ihre Nase nun direkt vor seinem Gesicht hatte. "Was soll das?", grummelte er etwas entnervt, "Etwa noch ein Versprechen?" "mhm", machte sie und nickte zustimmend.,"Ja,bitte Zack, ein Versprechen, nur zwischen uns beiden, zwischen Ray und Zack!" "Naschön.", lautete seine Antwort, die etwas leiser als sonst ausfiel,"Ich schwöre es." Und sie lächelte ein aufrichtiges, ehrliches Lächeln. Ein Lächeln, das nur ihm gehörte. ____________________________________ I’m sorry, now I see it clear For the first time For the last time You were the painkiller -Beyond the Black, Still Breathing- Hosted by Animexx e.V. 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