Ungewollte Bindung von Tales_ ================================================================================ Kapitel 34: Richtig oder Falsch? -------------------------------- „Sag mal, Kaki… könntest du später nochmal vorbeikommen?“, fragte Tales während des Fluges. „Ja, sicher. Willst du nochmal weg?“, wollte Kakarott wissen. „Ich möchte mir Arbeit als Wache im Palast suchen, für die Zeit nach der Geburt. Aber das muss ich erst noch mit Radditz besprechen“, sagte Tales ruhig. Lieber kümmerte er sich jetzt darum, nicht dass später kein Posten frei war. „Als Wache?“, fragte Kakarott erstaunt. Er wusste das Tales früher immer dagegen war, weil er die Arbeit als langweilig und öde bezeichnet hatte. „Ja, Radditz hat mir erzählt, dass seine Ersparnisse durch das Haus und die ganzen Lebensmittel so ziemlich aufgebraucht sind und ich habe auch nicht mehr so viel. Radditz will nach der Geburt nicht sofort auf Mission und ich will auch nicht weg. Also ist das eine gute Lösung“, erzählte der Dunkelhäutige ruhig. „Ja, das ist eine sehr gute Idee. Ich finde es gut, dass du das machen willst“, sagte Kakarott anerkennend. „Das ist doch das Mindeste… ich kann Radditz schlecht auf Mission schicken oder von ihm verlangen, direkt nach der Geburt sich eine Arbeit zu suchen“, antwortete Tales ernst. „Ja, da hast du wohl recht“, lächelte Kakarott. Er war so stolz auf seinen Zwilling. Tales war wirklich sehr verantwortungsbewusst geworden. Er und Radditz würden sicher großartige Eltern werden! „Kommt Okara später auch?“, fragte Kakarott beiläufig. „Ja, sie will uns ein Abendessen kochen. Aber ich will sie nicht allein bei Radditz lassen“, sagte Tales ruhig. Er landete im Garten und öffnete die Tür, nachdem er sich die Stiefel abgeputzt hatte. „Wir sind wieder zurück!“, rief er laut und zog seine Stiefel und den Umhang aus. Beides legte er ordentlich zur Seite und schritt mit den Einkäufen in die Küche. „Hey ihr Zwei, habt ihr was bekommen?“, fragte Gine erfreut und stand auf, um ihm einen Beutel abzunehmen. „Das sollte für die nächsten Wochen reichen“, sagte Kakarott vergnügt. „Und ich habe etwas ganz besonderes bekommen“, erzählte Tales und reichte Radditz das Säckchen mit den Samen. Neugierig öffnete Radditz ihn und lächelte als er den Inhalt sah. „Die sind etwas ganz Besonderes“, erzählte Tales lächelnd. Dass sie so teuer waren, behielt er für sich. Das musste er Radditz nicht erzählen. „Hm, sehr schön“, erwiderte Radditz und betrachtete sie einen Moment, ehe er sie wieder Tales übergab. Das war seine Aufgabe, sie nach der Geburt einzupflanzen. „Oh, ich finde es so schön, dass ihr die Tradition weiterführt“, sagte Gine mit einem wohligen Seufzen und nahm beide einmal in den Arm. „Natürlich, wie könnten wir nicht“, antwortete Radditz ehrlich. Nachdem er und Tales so eine innige Beziehung zu ihren Geburtsbäumen hatten, wäre es eine Schande, wenn ihr Kind keinen bekommen würde. „Bleibt ihr noch ein bisschen?“, fragte Tales an seine Mutter gewandt, nachdem er sich von ihr gelöst hatte. „Eigentlich muss ich jetzt dann in den Palast. Meine Schicht beginnt bald“, sagte Gine bedauernd und strich Radditz durch die langen Haare. Sie verließ ihren Sohn auch nur ungern, jetzt wo er so kurz vor der Geburt stand. „Ich wollte auch mit, da ich mich mit Broly zum Training verabredet habe“, rief Kakarott aus der Speisekammer. „Schade“, antwortete Tales ehrlich bedauernd. „Wir kommen morgen wieder“, sagte Gine. Liebevoll gab sie ihm einen Kuss auf die Wange. Tales lächelte milde. „Kommt denn Okara später?“, fragte Gine beiläufig. „Ja, sie hat vor zu kochen“, erzählte Tales. „Wirklich? Das ist sehr aufmerksam von ihr. Sie ist eine tolle Frau, Tales“, sagte sie begeistert. Tales‘ Lächeln verschwand etwas und er nickte langsam. Kakarott kam aus der Speisekammer zurück und legte seinem Zwilling eine Hand auf die Schulter. Radditz war diese Reaktion nicht entgangen, doch er ließ es sich nicht anmerken. „Wollen wir Takrá?“, fragte Kakarott. Gine nickte lächelnd und umarmte Radditz noch einmal zum Abschied. „Bis morgen, Takrá“ sagte Radditz lachend. Er fand es süß, wie lieb seine Mutter zu ihm war. Auch wenn er Erwachsen war, freute er sich trotzdem, wenn sie ihm zeigte, wie sehr sie ihn liebte. „Bis morgen, mein Großer. Pass gut auf ihn, Tales“, erwiderte Gine und hob die Hand zum Abschied. Kakarott winkte ihnen nochmals mit der Rute zu, ehe die Beiden nach draußen gingen. „Wie geht es dir, Radditz?“, fragte Tales. „Mir geht es gut. Genauso wie heute Morgen, Sórek. Es wird nur Zeit, dass unsere Kleine auf die Welt kommt“, antwortete Radditz mit einem seufzen. „Nicht mehr lange“, tröstete ihn Tales. „Ich weiß“, schmunzelte Radditz und strich mit beiden Händen über seinen gewölbten Bauch. „Ich wollte noch etwas mit dir besprechen, Radditz“, sagte Tales und setzte sich neben ihn. Fragend blickte Radditz zu ihm rüber. „Wir haben zwar schon einmal darüber gesprochen, aber ich möchte heute Nachmittag in den Palast fliegen und nach Arbeit als Wache für mich anfragen. Natürlich fange ich erst nach der Geburt an“, erklärte Tales sein Anliegen. Radditz war überrascht, dass Tales es wirklich durchziehen wollte. Bisher wollte er solcher Arbeit nicht nachgehen. „Bist du sicher, dass du das machen willst? Fandest du das nicht immer total öde?“, fragte Radditz neutral. „Ja, das finde ich immer noch. Aber du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich, wenn unser Kind da ist in ein Raumschiff steige und für mehrere Wochen weg bin? Trotzdem brauchen wir Geld, um unsere Kleine zu ernähren. Dafür ist die Arbeit perfekt. Immerhin muss ich nicht in der Palastküche arbeiten oder für irgendwelche hochnäsigen Elitekrieger“, antwortete der Dunkelhäutige ehrlich und ein freches Grinsen stahl sich auf seine Lippen. Er meinte das nicht abwertend, denn immerhin arbeitete seine Mutter in der Palastküche. Aber für ihn wäre solche Arbeit nichts. „Danke, Tales“, sagte Radditz aufrichtig. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen und er war stolz auf seinen Bruder. Auch ihm fiel auf, wie verantwortungsbewusst er inzwischen geworden war. Darüber war er wirklich froh. Die Unterstützung konnte er gut gebrauchen. „Ich werde mir dann auch Arbeit suchen… du musst also nicht allein Geld verdienen“ „Ja, aber nicht am Anfang, Sórek. Du erholst dich erst einmal von der Geburt“, unterbrach ihn Tales ernst. Das war ihm wichtig. Radditz sollte sich die Zeit nehmen, die er brauchte. „Nein, da hast du recht“, erwiderte Radditz schmunzelnd. „Sobald mir Escar erlaubt zu trainieren, will ich das erst mal machen. Die Bewegungen fehlt mir wirklich am meisten“, meinte Radditz mit einem kleinen Seufzen. „Außerdem können wir nicht beide gleichzeitig arbeiten… jemand muss auf unser Baby aufpassen. Kaki und Takrá können ja auch nicht immer“ „Das bekommen wir schon hin. Da bin ich mir sicher. Ich freu mich schon so darauf unser Mädchen im Arm zu halten“, sagte Tales ernst, ehe er sanft lächelte. „Und was ist, wenn es doch ein Junge wird?“, fragte Radditz. Er musste zugeben, dass es ihn ungemein freute, dass Tales ihr Kind nun angenommen hatte. Auch wenn es schon Monate her war, war er doch glücklich, wenn er die Freude in den Augen seines Bruders sah. Tales war mit Okara zusammen und das war für ihn okay. Ihr Kind würde seinen Bókra kennen und es würde geliebt werden. Auch wenn es etwas kitschig klang, war es das was Radditz so glücklich machte. Seine Mutter hatte von Anfang an recht gehabt. Er hatte eine Bindung zu diesem kleinen Wesen in seinem Bauch aufgebaut. Ja, er liebte sein Kind! Es wegzugeben, konnte er sich gar nicht mehr vorstellen. Auch wenn es nicht sein Plan fürs Leben war und ihn manche Dinge noch verunsicherten. „Wenn es ein Junge wird, werde ich ihn auch lieben“, erwiderte Tales lächelnd. „Aber es wird ein Mädchen, vertrau mir“ Radditz lachte amüsiert und nickte zustimmend. Etwas aus seinen Gedanken gerissen blickte er auf seinen Bauch herab. „Ich glaube ich gehe noch etwas Baden, bevor Okara kommt“, meinte Radditz schließlich. Inzwischen badete er nur noch, er fand es einfach überaus angenehm. „Okay, sie müsste bald kommen“, antwortete der Dunkelhäutige und seine Stimmung sank etwas. Ernst blickte er auf die Uhr und seufzte leise. Auch wenn er sich freuen sollte, über ihren Besuch, so konnte er es nicht. Radditz‘ Blick wurde etwas ernster, als er die seltsame Reaktion bemerkte. Schwerfällig erhob er sich und strich Tales im vorbeigehen über die Haare. Er dachte, dass Tales‘ Reaktion wieder einmal wegen Okaras Unfruchtbarkeit war. „Wenn du reden willst, bin ich für dich da, Sórek“, sagte Radditz ernst und ging ins Bad. Die Tür lehnte er hinter sich nur an, so wie immer, wenn er alleine hier war. Dann drehte er das Wasser auf und begann sich auszuziehen. Sein Brustpanzer störte ihn nur noch. Auch wenn er extrem elastisch war, war es ein regelechter Kampf ihn an und auszuziehen. Daher war er die meiste Zeit Oberkörperfrei zuhause. Nur wenn sie Besuch bekamen, zog er ihn an. Natürlich gab es auch andere Kleidung, auch extra für Gebärer. Doch Radditz weigerte sich vehement dagegen so etwas anzuziehen. Als er endlich aus der störenden Rüstung raus war, gab er noch einige Öle ins Wasser und stieg hinein. Entspannt seufzte er, als er die feuchte Wärme um seinen Körper spürte. Genießend schloss er die Augen und lehnte den Kopf zurück. Kurz öffnete er ein Auge, als er einen kleinen Tritt spürte. Sanft strich er über seinen Bauch und begann zu schnurren. Und seine Kleine wurde ruhiger. Radditz unterdrückte ein Gähnen und bewegte seine Hand langsam. Er merkte nicht einmal, dass er müde wurde. Tales spülte in der Küche das Geschirr ab und richtete alles für das Kochen her. Dann hörte er ein leises Klopfen und die Haustür wurde geöffnet. „Hallo, mein Süßer“, rief Okara erfreut, als Tales ihr entgegenkam. Stürmisch umarmte sie ihn und küsste ihn auf die Lippen. Tales erwiderte den Kuss etwas zurückhaltender und lächelte leicht. „Na, wie war dein Tag?“, fragte Tales sie freundlich und nahm ihr einen Beutel mit den Lebensmitteln für das Abendessen ab, den er in die Küche trug. „Ziemlich ruhig zum Glück. Aber meine Mitbewohnerinnen kommen heute zurück. Sie wollen mich später sehen. Ich hoffe es ist okay, wenn ich nach dem Essen nach Hause fliege“, sagte Okara. „Ja, natürlich. Ihr habt euch ja schon lange nicht mehr gesehen“, antwortete Tales milde. Wortlos half er ihr, alle Zutaten auf den Tisch zu legen. „Ich würde lieber hierbleiben, bei dir“, meinte Okara seufzend und nahm ihn in die Arme. Tales schob seine Bedenken zur Seite und küsste sie sanft, ehe er sich ein Lächeln auf die Lippen zwang. Wieso nur, fühlte sich alles so verkrampft an? Alles was sie tat, stellte er in Frage… „Du kannst morgen wiederkommen. Morgen hast du frei, oder?“, fragte der Dunkelhäutige neutral. Wenn er ehrlich war, war es ihm lieber, wenn sie wieder ging. Wo er sich früher über ihre Anwesenheit freute, wollte er sie heute nicht haben. Wenn er ehrlich war, wollte er lieber einen ruhigen Abend mit Radditz verbringen. Bei ihm fühlte er sich wohl und ihm konnte er trauen. Kakarotts Worte kamen ihm in den Sinn. Wenn er so intensiv das Gefühl hatte, das etwas nicht stimmte, war es vielleicht auch so. Hatte er Recht? Oder übertrieb er im Augenblick nur. Immerhin wollte Okara für sie beide ein Abendessen kochen. Sie war immer nett zu Radditz und benahm sich in keiner Weise daneben. „Ja“, stimmte sie ihm kichernd zu, ehe sie ihn von sich schob und sich setzte. Okara nahm sich eine Papri und fing an sie kleinzuschneiden. „Ich sehe mal kurz nach Radditz. Er ist baden gegangen“, meinte Tales und ging ins Bad. Seine Gedanken verwirrten ihn zusehends und er war froh, wenn er etwas von ihr wegkam. Doch als er Radditz friedlich schlafend in der Wanne vorfand, stockte er. Leise trat er auf ihn zu und tippte ihn an der Schulter an. „Hey Sórek, das ist kein guter Ort um zu schlafen“, sagte Tales besorgt. Müde öffnete Radditz die Augen und blinzelte verwirrt. Als er merkte wo er sich befand, setzte er sich auf. „Nicht gut“, sagte er gähnend und ließ das Wasser ab. Das Baby hatte ihn in den letzten Nächten oftmals geweckt und daher schlief er hin und wieder am Tag etwas. Doch die Wanne war kein angemessener Ort, da hatte Tales recht. Tales hielt Radditz eine Hand hin, als er aus der Wanne steigen wollte. Radditz ließ sich helfen und nahm dankend das Handtuch entgegen. Er war zu faul, um sich mit seinem Ki zu trockenen. Als er fertig war, wickelte er es sich um die Hüfte. „Willst du dich noch etwas hinlegen? Du siehst total müde aus“, bemerkte Tales lächelnd. „Ja… das wäre wahrscheinlich nicht schlecht“, sagte Radditz gähnend und verließ das Badezimmer. Erschöpft stieg er die Treppen hinauf in sein Zimmer, dicht gefolgt von Tales. Achtlos fiel das Handtuch zu Boden und müde kuschelte sich Radditz in die weichen Felldecken. Tales sah ihm lächelnd dabei zu und deckte ihn anschließend ordentlich zu. Radditz reagierte noch nicht einmal, er war sofort wieder eingeschlafen. Tales kniete sich neben dem Bett nieder und strich seinem Bruder einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sanft küsste er ihn auf die Wange und blieb noch einen Moment sitzen. Jedes Mal, wenn er bei Radditz war, fühlte er sich wohl. Er vertraute ihm von ganzem Herzen. So wie früher. Ganz anders, als bei Okara inzwischen. Bei ihr war er jedes Mal voller Zweifel und Misstrauen. „Vielleicht sollte ich mich wirklich von ihr trennen“, nuschelte Tales, ehe er sich erhob und nach unten ging. „Alles in Ordnung?“, fragte Okara und blickte besorgt zu ihm auf. „Radditz hat sich etwas hingelegt. Er ist nur müde“, antwortete Tales und setzte sich neben sich. Erleichtert atmete Okara auf und schloss einen Moment die Augen. „Da bin ich froh. Ich hatte Angst, dass es ihm nicht gut geht“, meinte sie ehrlich besorgt. Ja, sie war besorgt. Doch nicht um Radditz… „Nein, alles gut. Er konnte nur die letzten Tage nicht durchschlafen“, erklärte der Dunkelhäutige. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)