Ungewollte Bindung von Tales_ ================================================================================ Kapitel 27: Okara & Tales ------------------------- „Was hältst du davon?“, fragte Radditz und blickte zu Tales. Eine Hand lag auf dem Kinderbett aus Holz. Tales umrundete es einmal. „Es ist schön und sieht stabil aus, also meinetwegen können wir es nehmen“, stimmte Tales nach kurzem Überlegen zu. „Sehr gut… da hinten gibt es noch einen Schrank in dem gleichen Holz… den sollten wir auch mitnehmen…“, schlug Radditz vor und deutete in die Richtung. „Ja… gute Idee“, lächelte Tales. „Willst du ein Fell für den Boden? Zum Spielen für das Kleine“ „Hm, ja, wir sollten eines mitnehmen. Willst du auch schon etwas Spielzeug kaufen?“, wollte Radditz wissen. Was das anging, war er sich etwas unsicher. Er dachte da an ein kleines Stofftier. Kakarott hat seines immer noch und hing sehr an seinem Zaru. „Was hältst du von dem hier?“, fragte Tales und nahm ein Karún Stofftier. Ein Karún ähnelte einem Schaf von der Erde. Nur das ihre Ohren spitz waren und ihr Fell meist braun. Kritisch betrachtete Radditz das kleine Karún mit den großen, unschuldigen Augen. „Wieso nicht. Es sieht zumindest nicht gruselig aus“, stimmte er schließlich zu. „Was brauchen wir noch?“, fragte Tales überlegend. „Hm, ein paar Fläschchen vielleicht… ein Fell für das Kleine? Gerade jetzt, während des Rátev sollte es, es warm haben“, sagte Radditz. „Okay, dann holen wir das noch. Wenn etwas fehlt, können wir es immer noch kaufen“, schlug Tales vor. Er bezahlte die Möbel, die heute Nachmittag noch geliefert werden sollten. Dann verließen sie den Laden und besorgten noch ein paar Flaschen, eine Milchpumpe, die von Radditz mehr als kritisch beäugt wurde. Doch die Verkäuferin hatte ihm nahegelegt, sie mitzunehmen. Anschließend hatte Tales seinen Bruder zum Mittagessen eingeladen. Radditz hatte protestiert, da er das Gefühl hatte, Tales würde das nur tun, weil er wusste, dass er sparen musste. Aber Tales gab nicht auf. Also aßen sie eine Kleinigkeit zusammen in einer Taverne. „Sehr lecker“, sagte Tales lächelnd und schlug sich auf den vollen Bauch. Schmunzelnd legte er die Gabel zur Seite und blickte zu Radditz. „Ja, das war es“, stimmte Radditz zu und verdrehte spielerisch die Augen. Tales schüttelte den Kopf. Sein Bruder konnte so stur sein. Doch er bewunderte ihn dafür. Vor allem, wie er das alles gemeistert hatte, bisher. „Sag mal, Radditz. Wäre es okay, wenn ich zu Okara fliege? Ich möchte mich mit ihr unterhalten. Wenn die Möbel kommen, bin ich natürlich zurück“, sagte Tales vorsichtig. Radditz seufzte leise. „Natürlich… ihr beide solltet das klären. Ich fliege alleine nach Hause. Du kannst ruhig zu ihr fliegen“, antwortete Radditz ruhig. Wenn er ehrlich war, hoffte er die beiden würden sich trennen. Ja, das war gemein und ziemlich egoistisch. Deswegen sagte er das nicht, sondern unterstützte Tales. Mehr konnte er nicht tun. „Ich kann dich auch noch nach Hause begleiten“, meinte Tales schnell. „Tales… also wirklich. Ich schaffe den Weg nach Hause auch allein“, erwiderte Radditz lächelnd und schüttelte den Kopf. „Ja, das weiß ich… ich mache mir nur Sorgen. Was wenn du irgendeinen Idioten begegnest? Ich will nicht, dass euch etwas passiert“, verteidigte sich Tales. Sein Beschützerinstinkt wuchs mit jedem Tag. Er wollte nicht, dass Radditz alleine durch die Stadt lief. Radditz hob eine Augenbraue und seufzte. Schwangere Saiyajins zu verletzen wurde sehr schwer bestraft. Doch es gab genug betrunkene Idioten, die solche Regeln auch mal gerne vergaßen. Sollte ihn jemand angreifen, konnte sich Radditz nicht verteidigen. Auch wenn er es nur ungern zugab. „Vorschlag, begleite mich aus der Stadt raus und dann flieg zu Okara. Den restlichen Weg schaffe ich sicher alleine“, lenkte Radditz ein. Er fand es gut, dass Tales sich sorgte. Auch wenn er es immer noch nicht mochte, abhängig zu sein. „Gut“, antwortete Tales. Damit war er zufrieden. Langsam stand er auf und schlenderte an den Tresen, wo er kurz bezahlte. Anschließend ging er mit Radditz nach draußen und beide hoben ab. Der Flug verlief eher schweigend, da Tales bereits an das bevorstehende Gespräch mit Okara dachte. Radditz wusste nicht so recht, was er sagen sollte. In die Beziehung der beiden wollte er sich keinesfalls einmischen. Tales sollte nicht denken, dass er es wieder tat. Wenige Minuten später erreichten sie den Rand der Stadt. Radditz blieb in der Luft stehen. „Dann bis später, Sórek“, sagte er mit einem schiefen Lächeln. „Pass auf dich auf, Radditz“, meinte Tales ruhig und gab ihm einen Kuss auf die Lippen. Radditz blinzelte etwas verwirrt über diese Handlung. Doch dann nickte er. „Ich bin ja gleich da“, winkte er ab. „Ich weiß“, erwiderte Tales. Dann drehte er sich um und flog in die entgegengesetzte Richtung. Okara hatte gerade frei, das wusste er. Sie musste erst abends wieder zur Krankenstation. Obwohl Tales seinen Bruder nicht so lange alleine lassen wollte, ließ er sich Zeit. Ein wenig graute es ihm vor dem Gespräch. Hoffentlich war Okara dieses Mal ruhiger. Auf dieses hysterische Geschrei konnte er gut verzichten. Auch wenn es sich vielleicht fies anhörte. In seiner Familie gab es in den letzten Monaten viel zu viel Streit. Er wollte das einfach in einem ruhigen Gespräch klären. Schließlich landete Tales im Garten, des kleinen Hauses. Okara teilte es sich mit zwei Freundinnen, die aber beide auf Mission waren. Sie war oft genervt von ihnen. Denn wenn sie mal zu Hause waren, hinterließen sie eine Spur der Verwüstung. Okara durfte sich meist allein um die Hausarbeit kümmern. Deswegen hatte sie einige Male überlegt, bereits auszuziehen. Aber die Miete war echt günstig und die beiden wirklich selten zu Hause. Trotzdem freute sie sich, wenn sie etwas Eigenes hatte. Das hatte sie ihm erzählt, als sie darüber sprachen, irgendwann zusammenzuziehen. Tief atmete Tales durch. Er spürte ihre Aura im Haus. Dann klopfte er und wartete geduldig, bis man ihm die Tür öffnete. Es dauerte einen Moment, dann öffnete Okara ihm. Ihr Blick wurde ernst und etwas abweisend. „Fertig?“, fragte sie kühl. Tales wusste, dass sie auf Radditz‘ Váris anspielte. „Lass uns bitte miteinander reden“, bat Tales ruhig ohne darauf einzugehen. Sie seufzte und ihre angespannte Haltung löste sich auf. Seufzend ging sie ins Haus und setzte sich auf die Couch. Tales folgte ihr und setzte sich neben sie. „Tut mir leid… ich weiß, dass du mich nicht betrogen hast. Es ist nur… ich wollte dich nicht mit ihm teilen. Ich will dich mit niemanden teilen…“, sagte Okara ruhig, bevor er etwas sagen konnte. Ihr Blick war gesenkt und unschlüssig hob sie den Kopf. „Ich liebe dich“ Tales war überrascht, aber auch erleichtert darüber, dass sie nun doch ruhig blieb. Langsam rutschte er näher und nahm ihr Kinn sanft in seine Hand und zog sie zu sich. Behutsam trafen sich ihre Lippen zu einem unschuldigen Kuss. „Ich liebe dich auch, Okara“, wisperte Tales und stupste ihre Nase mit der seinen an. Beide lächelten für einen Augenblick. „Du musst mich auch gar nicht teilen… das waren besondere Umstände. Sobald Radditz nicht mehr schwanger ist, kann er sich selbst einen Partner suchen. Ich werde also nicht mehr mit ihm schlafen“, sagte Tales ruhig. Gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass er und Radditz wohl wirklich nie wieder zusammen Sex haben würden. Das machte ihn etwas… traurig? Vielleicht enttäuscht. Er wusste es nicht. Tales hatte es immer sehr mit seinem Bruder genossen. Es würde ihm fehlen… „Ich weiß“, antwortete Okara seufzend und lehnte sich an seine breite Brust. „Ich muss mich wohl bei ihm entschuldigen“, nuschelte sie. „Das wäre gut. Du hast ihn ziemlich beleidigt“, meinte Tales neutral. Kurz überlegte er, ob er Okaras Anschuldigungen ansprechen sollte. Doch da sie nichts mehr sagte, ließ er es sein. „Bleibst du noch etwas?“, fragte Okara und hob den Kopf. Nervös biss sie sich auf die Unterlippe. Sie wollte nicht, dass er wieder ging. Die Zeit ohne ihn war schrecklich gewesen. Okara wäre fast vor Eifersucht geplatzt. Auch wenn sie wusste, dass sie im Unrecht war, wollte sie Radditz am liebsten dafür bestrafen, dass er ihren zukünftigen Gefährten angefasst hatte. Doch sie wusste, dass wenn sie Tales nicht verlieren wollte, sie keinen Streit mit Radditz anfangen durfte. Also verhielt sie sich erwachsen. Doch erwachsen zu sein, war manchmal einfach scheiße. „Ein wenig… Radditz und ich haben heute Möbel fürs Kinderzimmer gekauft. Die werden bald geliefert und wir wollten sie zusammen aufbauen“, sagte Tales zögernd. Okaras Blick wurde etwas traurig. Enttäuscht blickte sie zur Seite. Tales hatte sie nicht nur warten lassen, wegen seinem Bruder. Jetzt zog er ihn sogar vor. „Kann… ich vielleicht mitkommen? Ich könnte euch helfen… und mich gleich bei ihm entschuldigen“, schlug Okara vor. Tales überlegte einen Augenblick, ehe er nickte. Je früher, desto besser. „Ja, sehr gerne“, antwortete er lächelnd. Okara erwiderte es und gab ihm einen Kuss. Dann nahm sie seine Hand und stand auf. „Dann lass uns gleich losfliegen“, sagte sie sanft. Innerlich war sie überhaupt nicht begeistert, Radditz zu sehen. Doch sie zeigte es nicht. Für Tales, würde sie es tun. Gemeinsam flogen die beiden los. Als sie bei Radditz‘ Heim ankamen, fanden sie mehrere zusammengeschnürte Pakete im Wohnzimmer vor. Radditz hatte die Saiyajins dafür bezahlt, damit sie sie ins Innere trugen. Er selbst durfte nicht mehr so schwer heben. Doch draußen im Schnee wäre alles kaputt gegangen. Radditz mochte den Rátev nicht. Da war ihm sogar der darauffolgende Zósek lieber. So nannten die Saiyajins die zwei Monate Regenzeit, die nach dem Winter folgte. Auch wenn es im Haus schön warm war, fror er doch etwas, seitdem er von draußen wiedergekommen war. Also hatte er sich mit einer Tasse heißen Yárap und einer Felldecke auf die Couch gesetzt. Gedankenverloren, las er ein Buch. Früher tat er sowas nie, doch da er dank der Schwangerschaft nicht viel tun konnte, gerade in den letzten Wochen hatte er damit angefangen. Zugegeben war es ziemlich interessant. Auch wenn jeder Saiyajin in der Kaserne die Geschichte der Saiyajins erzählt bekam, gab es in diesem Buch viel mehr Details. Als Tales und Okara das Haus betraten, sah er überrascht auf. Damit hatte er nicht gerechnet. Die Beiden schienen sich ja schnell vertragen zu haben. Fast bedauerte er diesen Umstand. „Wow, die Möbel sind ja schon da“, sagte Tales erfreut und stellte seine Stiefel zur Seite. „Ja, die waren richtig schnell“, antwortete Radditz ruhig. „Hallo Radditz“, sagte Okara vorsichtig und zog ebenfalls ihre Stiefel aus. Anschließend ging sie zu ihm und schloss einen Moment die Augen, ehe sie anfing zu sprechen. „Es tut mir leid, was ich letztens über dich gesagt habe… ich wollte mich für mein Verhalten entschuldigen“, sagte Okara mit weicher Stimme. Tales trat neben sie und Radditz blickte sie mit ernster Miene an. Das klang in seinen Ohren mehr als unaufrichtig. Fast war er gewillt es ihr zu sagen, doch er beherrschte sich. „Schon gut, alles in Ordnung“, antwortete er eher widerwillig. „Ich weiß… dass ich überreagiert habe… das kommt nicht mehr vor“, fügte Okara noch an. Beide sahen einander in die Augen und schwiegen für einen Moment. Tales spürte die Anspannung regelrecht zwischen den beiden, auch wenn Radditz die Entschuldigung angenommen hatte. „Wollen wir die Möbel zusammen aufbauen?“, fragte Tales, um die Stimmung etwas zu lockern. Radditz sah zu ihm und nickte knapp. „Holst du das Werkzeug und wir tragen alles nach oben?“, schlug der Dunkelhäutige vor. „Ja, mache ich“, antwortete Radditz schlicht und stand auf. Er ging in den Keller, wo er das Werkzeug vom letzten Aufbau lagerte. Bis er wieder nach oben kam, war schon alles bis auf ein Paket hoch getragen. Seufzend ging er nach oben, wo Tales gerade das Fell zusammengerollt auf die Seite legte. „Fangen wir mit dem Kinderbett an?“, fragte Okara. „Ja, mal sehen wo wir es hinstellen“, stimmte Tales zu und sah lächelnd zu Radditz, der ihm das Werkzeug reichte. Langsam setzte er sich auf den Boden, wobei ihn der Bauch etwas behinderte. Aber es klappte noch. Okara öffnete das Bündel und legte die Einzelteile alle ordentlich hin, sodass man sehen konnte, welche Teile gleich waren. Radditz nahm sich den Fellbeutel und sortierte das Zubehör. Die Anleitung wurde einem auf den Scouter geschickt. Tales rief sie auf und fing an mit dem aufbauen. Es war ruhig zwischen ihnen. Keiner wusste so recht, was er sagen sollte. „Das Bett ist wirklich schön“, sagte Okara schließlich irgendwann. „Ja, ich mag das Holz“, stimmte Tales lächelnd zu. „Und der Preis war okay“, meinte Radditz schmunzelnd. „Das ist gut… vielleicht kaufen wir uns auch dieses, wenn es bei uns bald losgeht“, sagte Okara unschuldig und lächelte Tales süß an. Radditz stockte, als er das hörte, ließ es sich aber nicht anmerken. Tales und Okara wollten auch bald Kinder bekommen? Wow, das war… Radditz wusste nicht was er denken sollte. Tales und er bekamen gerade ein Kind und da dachte er schon daran, welche mit Okara in die Welt zu setzen? Tales schluckte schwer, als er das hörte. Kurz blickte er zu Radditz, ehe er zu Okara sah. Er wollte ihr sagen, dass er doch noch warten wollte. Aber nicht unbedingt vor Radditz, um sie damit noch mehr zu verletzen. Außerdem sollte sie nicht denken, dass es wegen ihm war. „Stimmt was nicht, Tales?“, fragte Okara besorgt, als von ihm keine Reaktion kam. „Okara… ich…“, begann der Dunkelhäutige vorsichtig. Radditz spürte regelrecht wie die Stimmung gerade kippte. Er ahnte, dass was immer Tales sagen wollte, nicht für seine Ohren bestimmt war. „Willst du keine Kinder mehr mit mir bekommen?“, fragte Okara mit belegter Stimme und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Doch… natürlich. Aber ich finde wir sollten doch noch etwas warten“, sagte Tales schnell. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)