Ein Leben wert von Sharry ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 8 - Glück ---------------------------- Kapitel 8 – Glück   „An der Gabelung da vorne halten wir uns rechts und dann sind wir schon fast da“, meinte er und deutete nach vorne. „Und der linke Pfad führt wohin? Ins Innere der Insel?“, fragte Law interessiert und blieb auf Höhe der Gabelung stehen. „Ähm, einer der Nachbarn – Tuntun? – meinte es führt tiefer in den Wald und dann an eine Bergkette. Soll wohl sehr schön zum Wandern sein und da kommt man auch zu den umliegenden Dörfern und Städten.“ „Ich mag Wandern“, murmelte Law als sie ihren Weg fortsetzten. Die Ringe unter seinen Augen zeugten von dem fehlenden Schlaf der vergangenen Nacht, aber seit sie den Wald betreten hatten schien er vitaler, als würde die Schatten der Bäume ihm Kraft schenken. Dann hatten sie den Waldrand erreicht. „Das ist es“, meinte Rocinante und zeigte auf das Haus, das direkt vor ihnen auftauchte, „wie ich sagte, es sind kaum zehn Minuten.“ Erneut war Law stehen geblieben und als Rocinante sich zu ihm umdrehte, konnte er sehen wie eine Vielzahl von Emotionen über sein Gesicht huschten. „Willst du es dir ansehen?“ Law nickte nur und schritt weiter. Rocinante war sich sehr wohl bewusst, dass dieses Haus nicht einfach nur ein Haus war. Keiner von ihnen nahm den Begriff des Heimes für selbstverständlich, zu sehr überschattet von furchtbaren und schmerzlichen Erinnerungen. Aber genau aus diesem Grund war Rocinante auf den wahnwitzigen Vorschlag der Inselbewohner eingegangen. Das hier war ihre zweite Chance auf das Leben, was ihnen vor 17 Jahren verwehrt worden war, was ihnen mit ihren Familien verwehrt worden war. Rocinante wollte, dass das hier ihrer beider Heim wurde. Er schloss die Tür auf und ließ Law den Vortritt, folgte ihm hinein und beobachtete ihn. Wie er selbst am vergangenen Tag schritt Law aufmerksam durch die Räume, blieb hier und da stehen, sah sich behutsam um, strich mit den Fingern über verhangene Möbel und blanke Wände. Kein Wort sagte er während er die einzelnen Zimmer begutachtete, bis sie schließlich auf der Veranda vor dem Meer standen. „Mir war nie bewusst, dass du das Meer so magst“, murmelte er und sah den Wellen zu. „Wäre dir etwas weiter entfernt vom Meer lieber?“, fragte Rocinante nach. „Nein“, murmelte Law und wandte sich zu ihm um, „lass uns hier wohnen, Cora.“ Reines Glück breitete sich in ihm aus. Endlich würde dieses friedliche Leben beginnen. Freudige Ungeduld erfüllte ihn. „Dann komm mit. Ich habe mir schon etwas über die freien Räume überlegt.“ Er griff Laws Handgelenk und zog ihn mit sich mit. „Ich habe mir gedacht, dass das Zimmer zum Wald ein gutes Arbeitszimmer für dich wäre. In die vielen Wandschränke und Regale müssten alle deine Bücher reinpassen und noch viel mehr. Die beiden anderen Zimmer sind zwar deutlich kleiner, aber die sind ja dann nur zum Schlafen und…“ „Du hast dir ja schon wirklich viele Gedanken gemacht.“ Rocinante blieb stehen und sah den anderen an. Law lächelte und diese tiefen Augen funkelten spielerisch. Er neckte Rocinante nicht, sondern schien ehrlich begeistert. „Erzähl mir mehr.“ Nun schritten sie erneut durch die Räume, doch dieses Mal sprach Rocinante ganz ungehalten über seine Ideen während Law auch die seinen nicht zurückhielt. Sie sprachen über die Arbeiten, die getan werden mussten und was für Möbel sie noch benötigten, wie sie die einzelnen Räume einrichten wollten und mit jeder Minute wurden sie ausgelassener. Nicht in allen Dingen stimmten sie überein, aber ihre Differenzen konnten ihre Begeisterung nicht schmälern. Im Laufe des frühen Abends kamen verschiedene Nachbarn vorbei, manche, um sie einfach nur kennen zu lernen, andere, um ihre Hilfe anzubieten. Wieder andere, weil sie die Sprechstunde in der Praxis verpasst hatten und ein paar von ihnen ausgestattet mit Einrichtungsgegenständen, Alltagsutensilien oder Werkzeug. Bevor Law und Rocinante überhaupt wussten was passierte, war es spät in der Nacht und das halbe Dorf half ihnen dabei, dass Haus zumindest so weit herzurichten, dass sie bald umziehen konnten. Der Schreiner Sansan und seine Tochter boten an ein Bett zu schreinern, welches groß genug für Rocinante sein würde und die Söhne des Elektrikers Biubiu überprüften die alten Leitungen des Hauses. Sie alle ignorierten Laws und Rocinantes Worte der Zurückhaltung und dass solche Gesten nicht nötig wären und so kam es, dass die Arbeiten im späten Abend in eine kleine Feier übergingen. Noch mehr Leute kamen, brachten Speisen, Getränke, Decken und Stühle und die Stimmung war ausgelassen. Rocinante saß mit einer Zigarette auf dem Geländer der Veranda und beobachtete die Fremden, die sie so herzlich willkommen hießen. Schon jetzt fühlte er sich wie einer von ihnen, wie ein Freund, der nach einer langen Reise zurück nach Hause gekommen war. Die meisten im Dorf schienen eng befreundet zu sein und auch Rocinante wurde so behandelt, als hätte er schon immer dazu gehört. Während die meisten Law immer höflich mit Doktor oder seinem Nachnamen ansprachen, nannten sie Rocinante einfach Corazon, wie Law ihn Ninnin vorgestellt hatte – die übrigens auch anwesend war und anscheinend keine großen Mengen Alkohol vertrug – und irgendwie gefiel ihm das. Law hatte ihm gesagt, dass der Name seiner Familie durch die Taten seines Bruders für die meisten Menschen mit unangenehmen Erinnerungen verbunden war, aber er fand es gar nicht schlimm, dass die Anwesenden ihn bei diesem Namen riefen. Schließlich war dies der Name, mit dem er Law kennen gelernt hatte. Einst mochte Corazon sein Deckname gewesen sein, ein Name, den er mit Geheimnissen, Intrigen und furchtbaren Taten in Erinnerung gebracht hatte, aber dank Law wusste Rocinante mittlerweile, dass Corazon viel mehr war als nur ein Titel, es war sein Name, sein Wesen; er mochte, dass Leute ihn Corazon – Herz – nannten.  Ja, er fühlte sich glücklich, all diese freundlichen, herzlichen Menschen, die ein friedliches Leben führten und deren größte Unruhe die Ankunft des jungen Arztes und seines seltsamen Mitbewohners war. Manche von ihnen stellten recht neugierige Fragen, manche sogar recht aufdringliche, wurden dann aber meist von ihren Familienmitgliedern oder Freunden direkt eingenordet. Die meisten von ihnen schienen interessiert aber blieben höflich, erzählten eher als dass sie versuchten ihn auszuhorchen. Alles in allem was es ein sehr schöner Abend und langsam fühlte er, wie die Anspannung der letzten Jahre – die ja nun bereits auch schon wieder Jahre zurücklagen – doch allmählich nachließ, während er sich von Sansan erklären ließ, dass die Inselbewohner ihren Wohlstand insbesondere dem hochwertigen Holz zu verdanken hatten, das sie hier schon seit Generationen anbauten und verarbeiteten. Der alte Mann prahlte, dass das Holz dieser Insel so gut sein, dass selbst Werften auf der anderen Seite der Welt bei ihnen einkauften und dass im Landesinneren mehr Holzverarbeitungsfabriken standen als dieses Dorf Häuser hatte. Mehrfach schlug er Rocinante kräftig aufs Kreuz und beneidete ihm um seine Körpergröße und Kraft die bei einer solchen Tätigkeit nur förderlich sein könnten. Selten hatte Rocinante sich so behütet gefühlt, wie hier zwischen all diesen Fremden, die ihn schon jetzt wie einen der ihren behandelten. Law hingegen schien mit der ganzen Situation nicht so gut umgehen zu können. So wie die Leute ihn mit Respekt und etwas Distanz behandelten, so hielt auch er seine Distanz zu ihnen, blieb zwar höflich aber zurückhaltend, beteiligte sich weder an Unterhaltungen noch genoss er Speisen oder Getränke. Bis gerade hatte er mit verschränkten Armen an der entfernten Hauswand gelehnt, nun jedoch stieß er sich ab und ging zurück ins Hausinnere. Nach einem Moment der Überlegung entschied Rocinante ihm zu folgen, doch es kostete ihn deutlich mehr Zeit als er erwartet hatte, sich aus den Gesprächen zu entschuldigen. Als unfreiwilliger Gastgeber war es nicht einfach sich zurückzuziehen, aber irgendwann hatte er es dann doch geschafft. Law fand er schließlich in der Küche, die nun bereits wieder im funktionsfähigen Zustand war, wo dieser fleißig mit dem Abwasch beschäftigt war. „Alles in Ordnung?“ Der andere sah auf als Rocinante hineinkam und nickte dann sachte. „Feiern sind nicht so das meine und diese vielen Gespräche bereiten mir Kopfschmerzen. Tut mir leid.“ „Nicht doch, nicht doch. Du hast die ganze Nacht durchgemacht und musst völlig erschöpft sein.“ Law zuckte mit den Achseln und reichte ihm dann die Sachen zum Abtrocknen. „Das ist schon okay. Wir haben heute viel geschafft. Es ist zwar immer noch einiges zu tun, aber ich habe mir überlegt morgen nach der Arbeit anzufangen meine Sachen zu packen und herzubringen.“ „Hat Frau Paipai nicht gesagt, dass du dir morgen frei nehmen sollst? Sie scheint sich wirklich Sorgen zu machen, dass du dich überarbeitest“, meinte er und stellte die Sachen nach und nach weg. „Ja, hat sie und ja, macht sie. Aber hast du nicht eben Ninnin gesehen? Ich denke nicht, dass sie morgen arbeiten kann, daher werde ich das übernehmen.“ „So gewissenhaft.“ „Es ist nun mal mein Job“, entgegnete Law nur mit einem Schulterzucken. „Aber das ist in Ordnung. Ab Morgen werde ich auch viel zu tun haben. Die Biubius haben mir geholfen eine Liste zusammenzustellen was noch alles nach Dringlichkeit getan werden muss und das junge Mädchen Sansan wollte morgen vorbeikommen und mir helfen. Sie scheint deutlich mehr Erfahrung in solchen Dingen zu haben als ich und das in ihrem Alter. Ihr Vater wollte nach der Arbeit auch helfen kommen.“ Leise lachte Law. „Du scheinst dich gut mit den Dorfbewohnern zu verstehen, oder?“ „Ist das etwas schlechtes?“ „Nein, nein“, Law trocknete sich seine Hände an Rocinantes Tuch ab. „Es macht mich glücklich dich so fröhlich zu sehen.“ Überrascht sah er zu dem anderen hinab ehe er sich gegen die Küchenzeile lehnte. „Für einen so fröhlichen und geselligen Menschen wie dich muss die Zeit bei de Flamingo nicht einfach gewesen sein. Ich glaube ich habe dich noch nie so viel lachen und reden gesehen, wie heute Abend. Die Stille muss furchtbar gewesen sein.“ Rocinante sah auf seine eigene Hand hinab, ehe er sie hochhob und mit den Fingern schnipste, wie er es bis vor wenigen Tagen getan hätte, um die Welt zum Schweigen zu bringen. „Ohne meine Teufelskraft hätte ich mich gewiss verraten“, gestand er leise ein, „aber ja, auch wenn die Zeit mit dir auf See trotz allem eine schöne war, so bin ich doch froh, dass die Zeit des Verschweigens und der Lügen vorbei ist.“ „Ich auch.“ „Law“, flüsterte er, als dieser seinen Oberarm ergriff und er den Blick des anderen sofort erkannte, „ich kann nicht…“ „Ich weiß“, unterbrach Law ihn und griff nach der Hand mit der Rocinante gerade geschnipst hatte. „Ich weiß, dass du nicht so fühlst wie ich, Cora. Das erwarte ich auch gar nicht. Aber bitte… bitte weis mich nicht ab.“ Er wollte auf die Vernunft hören, er wollte mit Law ehrlich über dessen Gefühle sprechen und darüber, dass Rocinante sie nicht auf diese Art erwiderte und dass es sie unglücklich machen würde, wenn sie dies ignorieren würden. Aber Laws Blick brachte alle seine Vernunft zum Schweigen. Er wusste, dass Law sich nach einer Liebe sehnte, die er nicht geben konnte. Gleichzeitig hatte er sich geschworen, nie mehr der Grund für Laws Leiden zu sein. Er hatte versagt und ihn allein gelassen, nur deshalb war Law nun ein Erwachsener, der ohne bedingungslose Liebe hatte aufwachsen müssen. Rocinante wusste genau, dass egal wie liebevoll und sanft er nun Worte finden würde, er würde Law verletzten, würde ihm Schmerzen bereiten, und Law würde sich zurückziehen, von ihm distanzieren. Er wusste genau, dass dies hier nicht richtig war, nicht vernünftig war, aber wenn dies die Liebe war, die Law brauchte, um glücklich zu sein, wenn er nur das hier tun konnte, um ihn vor mehr Leid zu bewahren, dann hatte er kaum eine andere Wahl. Er wollte Law nie wieder so voller Hass sehen wie damals, ganz gleich wie alt Law nun war. Er wollte ihn nie mehr gefangen in der Dunkelheit sehen, sondern dass der andere das Licht, was er so strahlend in sich trug, nach außen brachte, damit alle das in ihm sehen konnten, was Rocinante schon immer in ihm gesehen hatte. Rocinante würde nichts tun, was dieses Licht gefährden könnte, also hingegen jeder Vernunft, hingegen jedes besseren Wissens, beugte er sich hinab und lächelte Law an. „Ich würde dich nie abweisen, Law.“ Als der andere ihn dieses Mal küsste war es anders, kein kurzes Berühren der Lippen, kaum der Erwähnung wert, sondern mehr, echter. Law griff sein Haar, legte seine andere Hand auf Rocinantes Schulter, als wollte er sichergehen, dass Rocinante sich nicht abwenden würde. Laws Lippen bewegten sich, rieben gegen die seinen, sanft und doch bestimmt. Rocinante wagte kaum sich zu rühren, wagte kaum zu atmen und dann war es vorbei. Law lehnte die Stirn gegen die seine, im Schatten konnte Rocinante das leise Lächeln sehen, doch viel mehr vereinnahmten ihn diese tiefen Augen, die ihn so intensiv ansahen, dass er vergaß zu atmen. „Ich liebe dich, Cora“, flüsterte Law und glitt mit seiner freien Hand Rocinantes Schulter und Hals hoch, stricht beinahe zärtlich über seine Wange, „und ich bin sehr glücklich hier mit dir zu sein.“ Er konnte diesem Blick nicht widerstehen. Gefühle von 17 Jahren und noch länger schienen in diesen Augen aufzubrechen und langsam verstand er wirklich was Law gemeint hatte als er gesagt hatte, dass er all die Zeit auf ihn gewartet hatte, dass die Gefühle nicht mehr nur die eines kleinen Kindes waren, dass alle seine Freunde das Loch in seinem Herzen nicht hatten füllen können. Denn das konnte anscheinend nur er. Nur Rocinante war anscheinend in der Lage Law wirklich glücklich zu machen und auch wenn es ihn verunsicherte – ihm regelrecht Angst einjagte – so erfüllte ihn das auch mit einer Wärme, die er weder erklären noch gutheißen konnte. Damals war es einer seiner größten Ängste gewesen, dass Law ihn hassen würde, sobald er herausgefunden hätte, wer und was Rocinante wirklich war, doch diese Angst hatte Law ihm am vergangenen Tag genommen, hatte ihm offenbart, dass er es immer schon gewusst hatte. Nun war es eine seiner größten Ängste gewesen, dass er für den erwachsenen Law keinen Wert mehr hatte, jetzt da Law weder Vormund noch Heilung brauchte, vermutlich mächtiger war - vermutlich deutlich mächtiger war – als er selbst und sich nicht mehr verstecken brauchte. Was konnte Rocinante ihm schon bieten als Kind eines zerbrochenen Adels und Soldat, der seiner Behörde den Rücken gewandt hatte? Er hatte keine speziellen Fähigkeiten, nicht einmal mehr seine Teufelskraft, und hatte Law nun noch nicht einmal die Weisheit des Alters voraus und dennoch, trotz allem schien seine reine Anwesenheit Law glücklich zu machen und das erfüllte ihn mit Dankbarkeit und Demut. Er konnte nicht viel tun, aber er konnte sicherstellen, dass Law dieses Glück nie wieder verlieren würde. „Ich weiß“, flüsterte er und umrahmte Laws Gesicht mit beiden Händen, „ich bin auch glücklich hier mit dir sein zu können.“ Für einen Moment verharrten sie in dieser intimen Position, doch dann ließ sie ein plötzliches lautes Gelächter von der Veranda her aufschrecken. „Lass uns zur Praxis zurückgehen“, meinte Law und löste sich von ihm. „Ich bin müde und bei diesem Lärm werde ich kein Auge zumachen können.“ „Ist es denn okay, wenn wir die anderen einfach zurücklassen? Schließlich sind wir die Gastgeber“, erwiderte er als Law ihn bereits mit sich zog und bereute für einen Moment dann doch, dass er seine Fähigkeit verloren hatte, damit hätte er Law so manches vereinfachen können. „Gastgeber ist jemand, der Leute zu sich einlädt. Wir haben niemanden eingeladen, sie sind einfach gekommen und solange sie alles wegräumen können sie noch so lange feiern, wie sie wollen.“ Lachend folgte er dem anderen. „Du hörst dich an wie ein alter Mann, Law. Sie haben uns dieses Haus geschenkt und helfen uns auch noch dabei es wiederherzurichten. Du solltest dankbar sein.“ „Ich bin dankbar“, meinte Law schlicht während sie den Wald erreicht hatten, „aber ich bin auch müde und ich mag nicht so viele Menschen um mich herum. Das ist mir zu laut.“ Erst als sie den Wald schon halb durchquert hatten bemerkte Rocinante, dass Law ihn immer noch nicht losgelassen hatte, immer noch seine Hand hielt und das obwohl sie nun im gemäßigten Tempo nebeneinander her schlenderten, über ihnen nur die Baumwipfel und die Sterne der Nacht. Mit einem leisen Lächeln sah Rocinante in den Himmel, spürte wie Law seine Hand noch etwas fester griff und entschied, dass es für den Moment in Ordnung war. Irgendwann würde er mit Law darüber sprechen müssen, aber vielleicht sollte er warten, bis Law nicht mehr so zerbrechlich schien, nicht mehr so nahe am Abgrund stand. In ein paar Tagen, Wochen, wenn die Normalität ihres Alltagslebens ihnen Sicherheit und Beständigkeit geben würde, dann würden sie über all das sprechen können und er würde Law helfen glücklich zu werden, auch wenn sie nicht das gleiche für einander empfanden. Aus dem Augenwinkel sah er zu Law hinab, der laut gähnte und sich mit der freien Hand durchs Gesicht rieb. Auch Rocinante war glücklich, seine Gefühle mochten nicht die gleichen sein, aber mindestens genauso stark und daher machte es ihn glücklich Law so zufrieden und unbekümmert zu sehen. Vielleicht musste er ihn nicht beschützen, nicht Entscheidungen für ihn treffen, vielleicht musste er ihm nicht die Welt bieten, vielleicht reichte es einfach aus, wenn Rocinante für ihn da war, der Fels in der Brandung, die unerschütterliche Zuneigung, um die Law nie bangen brauchte. Die ehrliche Liebe, die Law nie verlieren würde. Rocinante war jederzeit bereit für Law sein Leben zu geben und wenn dies seine Aufgabe war, dann würde er sie mit Freuden erfüllen. „Ich bin wirklich glücklich“, murmelte er dem Himmel entgegen und spürte nur wie Law seine Hand erneut etwas fester drückte und ihn nicht losließ, bis sie schließlich die Praxis erreicht hatten.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)