Kill this Killing Man (III) von Kalea (Ein neuer Anfang) ================================================================================ Kapitel 84: Weil Du heut Geburtstag hast ---------------------------------------- 084) Weil Du heut Geburtstag hast Dean setzte den Blinker und bog in einen Wald ab. Der Weg war gut ausgefahren, so dass es wohl nicht auffallen würde, dass hier heute Nacht jemand gewesen war. Er fuhr noch ein ganzes Stück in den Wald hinein, bevor er anhielt. „Nehmen wir sie gleich mit oder bauen wir erst einen Scheiterhaufen?“, fragte Sam, bevor er ausstieg. „Wir nehmen sie mit. So viel Holz brauchen wir sicher nicht, so trocken wie die sind. Außerdem will ich sie aus meinem Wagen haben.“ Sie hoben die Plane mit den vier Mumien aus dem Kofferraum und schleppten sie in den Wald. Schnell war eine Unterlage aus Holz ausgelegt. Sie legten die Leichen darauf und schichteten noch eine Lage Holz darüber. Dann kippte Dean Benzin darauf und Sam warf das brennende Streichholzbriefchen hinterher. Fauchend erwachte das Feuer. Die letzte Flamme war noch nicht ganz erloschen, als sie auch schon begannen erst Erde und dann Laub auf den Überresten zu verteilen. „Erledigt“, erklärte Dean zufrieden, schulterte die Schaufel und ging zu seinem Baby zurück. „Jetzt braucht sie nur noch einen Tag Wellness und dann erinnert nichts mehr an die Leichen im Kofferraum!“ Sanft strich Dean über das Lenkrad. Sam verbiss sich einen bissigen Kommentar. Er war zu müde für das dann unweigerlich folgende Geplänkel. Er lehnte seine Schulter gegen das Fenster und war gleich darauf eingeschlafen. Dean kutschierte sie sicher zurück zu ihrer kleinen Wohnung. Auf dem Parkplatz vor ihrem Wohnblock stellte er den Motor aus und streckte sich. Sam blinzelte ihn träge an, nicht gewillt wirklich wach zu werden. „Na komm, du kannst dich gleich richtig hinlegen“, erklärte Dean, stieg aus und ging um den Wagen herum. Vorsichtig öffnete die Beifahrertür, immer bereit Sam zu stützen, sollte der ihm entgegen kippen, doch der Jüngere war schon wach genug und hievte sich leise grummelnd aus seinem Sitz. Er schlurfte die Treppen nach oben, ging in sein Zimmer und schälte sich aus seiner Kleidung. Schnell kroch er unter die Decke. Lächelnd hatte Dean das Schauspiel verfolgt. Er sammelte Sams Kleidung auf und legte sie, ordentlich zusammengefaltet, auf den Stuhl. Er zog die Decke noch etwas höher über Sams Schulter. Er strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. „Schlaf schön, Sammy“ wünschte er ihm, nahm sich sein Handy und verließ den Raum. Schnell schrieb er sich die Telefonnummern von den Freunden Sams auf, die er noch nicht hatte. Frisch geduscht schaute er noch einmal nach seinem Bruder und legte das Handy auf den Nachttisch. Zufrieden mit sich und der Welt ging er jetzt ebenfalls ins Bett. Im Einschlafen überlegte er sich, was er am nächsten Tag alles tun wollte. Ausgeruht stand er auf, zog sich an und ging in die Küche, um sich Frühstück zu machen. Danach fuhr er zu Bransons, um einen Container, oder zwei, zu bestellen und die ersten Arbeiten mit Karan durchzusprechen, damit es ab Montag endlich losgehen konnte. Er besorgte einen Grill und eine größere Kühlbox und telefonierte mit Sams Freunden und Kollegen und erklärte ihnen sein Vorhaben. Als Sam von der Uni kam, brütete Dean über ihrem Terminplan. Durch die Wohnung zog ein herrlicher Geruch nach Essen. „Was machst Du?“ Dean schaute auf. „Ich dachte, dass ich nächste Woche endlich mit dem Haus anfangen kann, jetzt wo wir die Geister los sind.“ Er schaute auf. „Ich versuche alles unter einen Hut zu bekommen. Ist nicht ganz einfach, aber es sollte funktionieren. Wenn du deine Nachmittage zwischen Prof. Davenport, Tylor und Mity und deinem Job im Supermarkt aufteilst und ich, je nach Schicht, zwei Vor- oder Nachmittage in der Schule verbringe, zwei weitere zu Stan gehe und zwei Tage im Haus arbeite, bleibt uns ein Tag, um auszuspannen.“ Dean schaute zu Sam auf. „Was denkst du?“ „Ich frage mich, wann du lernen willst?“ „Das kann ich während meiner Schicht machen, wenn nichts los ist. Tue ich ja jetzt schon und sonst muss ich einen Tag Haus streichen und dafür hier lernen.“ „Dann müssen wir das Ganze nur an deinen Schichtplan anpassen“, nickte Sam. „Und du willst wirklich nicht, dass ich dir im Haus helfe?“ „Wollen? Gerne! Aber ich kann dir nichts zahlen und im Moment leben wir von dem, was du im Supermarkt verdienst. Mein Gehalt geht für die Uni und den Lehrgang drauf und den Rest finanziert Bobby mit unserem Gewinn. Mir wäre es schon lieb, wenn der Betrag nicht noch größer werden würde.“ Sam holte Luft. Doch, bevor er etwas sagen konnte, würgte Dean ihn mit einer Handbewegung ab. „Ich will Bobby immer noch nicht fragen, ob er unser Polster noch weiter angreift. Auch wenn für den Hausumbau gesorgt ist. Keiner weiß, wozu wir das noch brauchen. Solange es so geht, würde ich es gerne so belassen wie es ist“, er zuckte mit den Schultern. „Bitte Sam!“ „Ich verstehe dich ja, auch wenn ich es nicht verstehe. Aber gut. Keiner weiß, was noch kommt. Machen wir es erstmal so. Sollte es dir aber zu viel werden, versprich mir bitte, dass du mir Bescheid sagst und wir planen neu!“ Dean nickte. Er übertrug seine Hieroglyphen in ihren Kalender. Gerade als er den wieder an den Kühlschrank hängte, klingelte der Ofen. Er nahm den Chicken-Pot-Pie heraus und stellte ihn auf den Tisch. „Lass uns essen.“ „Wie sieht´s aus Sammy? Brauchst du noch lange?“, rief Dean durch die geschlossene Badezimmertür. „Was ist denn? Wir haben doch noch jede Menge Zeit“, fragte der und öffnete die Tür. Letztendlich hatte er sich für Minigolf entschieden. Sie wollten sich in der kleinen Bäckerei treffen und nach dem Essen zum Minigolf fahren. Ausklingen sollte der Abend dann in einem Pub. Es war nicht unbedingt das, was er sich für seinen Geburtstag vorgestellt hatte, aber mehr als überhaupt in seinem Leben. Seine Geburtstage waren ja schon besonders, wenn John dagewesen und mit ihnen in einem Diner essen gegangen war. „Karan hat angerufen. Er war im Haus. Nächste Woche will er sich um das Dach kümmern.“ Dean schüttelte genervt den Kopf. „Ist ja auch egal. Er meinte, irgendwo im Keller würde Wasser laufen! Wir sollen uns mit ihm treffen, um das wenigstens zu besprechen.“ „Wasser? Aber wir waren doch erst vor ein paar Tagen da und da lief nichts!“ „Keine Ahnung. Vielleicht haben wir unwissentlich eine Leitung zerstört.“ Dean kaute auf seiner Unterlippe. „Ich würde es mir gerne anschauen, bevor wir feiern fahren. Ich meine, du musst nicht mitkommen ...“ „Nein, ist okay. Ich bin ja fast fertig“, erwiderte Sam und verschwand nochmal im Bad. Zwanzig Minuten später bog Dean in ihre Einfahrt ein. Links und rechts davon flatterten rot-weiße Bänder an den Bäumen. Diese Orientierungshilfe würden sie wohl noch eine Weile brauchen, überlegte Dean. Er fuhr zum Haus hoch und parkte vor dem Eingang. Gemeinsam stiegen sie aus und gemeinsam schlugen sie die Türen des Impala zu. Sam war mit seinen langen Beinen einen Schritt schneller an der Tür. Er schob sie auf und … „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag“, scholl es ihm aus mehreren Kehlen entgegen. Völlig perplex starrte Sam mit großen Augen auf seine Gäste. „Wie seid ihr denn hierhergekommen und was macht ihr hier?“, fragte er etwas dümmlich. „Party“, lachte Dean. Er freute sich diebisch, dass seine Überraschung geglückt war. Nacheinander gratulierten alle Sam, der sich noch immer nicht von seinem Schock erholt hatte. „Aber wir ...“ „Minigolf ist langweilig. Das können wir machen, wenn du ein alter Mann bist. Hier und jetzt haben wir etwas viel besseres.“ Fragend musterte Sam seinen Bruder. „Aber was wollen wir denn hier machen, hier ist doch nichts!“ „Eben! Und wenn wir fertig sind, ist hier noch weniger, und ich habe mir Arbeit erspart.“ Erst jetzt fiel Sam auf, dass alle nicht gerade die besten Kleidungsstücke trugen und der Groschen fiel. „Abrissparty“, nickte Dean. „Deine alten Klamotten liegen im Kofferraum, genau wie meine. Bleibt nur die Frage: Erst essen oder erst arbeiten?“ „Mit leerem Bauch arbeitet es sich schlecht“, erklärte Tarek und Chris und Felicia nickten zustimmend. Mity stand etwas abseits neben Omar. „Dann folgt mir“, bat Dean und ging nach oben. Er führte die Gruppe in das, was mal sein Wohnzimmer werden sollte. Hier gab es auch einen kleinen Balkon, auf dem er den Grill ausgebaut hatte. Sam staunte nicht schlecht. „Du hast dich ja richtig ins Zeug gelegt“, stellte er leise fest. „Für meinen kleinen Bruder tue ich doch fast alles.“ Sam nickte nur. Darüber wollte er nicht näher nachdenken. Dean holte einige Thermoskannen und Kühltaschen hervor, aus denen er Bleche mit Muffins und Cupcakes und eine Geburtstagstorte für Sam holte. „Bier, Wasser, Cola stehen unten im Keller. Mit einem Kühlschrank können wir leider noch nicht dienen.“ Nach dem Essen zogen sich die Brüder um. Dean verteilte Hämmer, Äxte und Brechstangen und stellte Schuttkübel und Schaufeln bereit. Danach erklärte er ihnen, dass überall wo ein rotes X prangte, Fliesen, Vertäfelungen und Bodenbeläge runter könnten. „Dann mal gut Schlag“, gab Dean den Abriss frei. „Das wollte ich immer schon mal machen“, erklärte Mac begeistert und ließ seinen Vorschlaghammer gegen die Fliesen in der Küche krachen. „Tu dir keinen Zwang an“, erklärte Sam und ging mit Felicia in die Bibliothek. Tarek und Omar ließen sich in der zukünftigen Wellnessoase aus und Dean ging mit Pat und Mity ins Esszimmer. Drei Stunden später gab es in den Räumen keine heile Fliese mehr. Die Paneele waren von den Wänden gerissen und auf den Fußböden klebten nur noch Reste des ehemaligen Belags. Chris ging nach oben, um ihnen eine neue Runde Getränke zu holen, die sie alle bitter nötig hatten. Er warf einen Blick in den angrenzenden Raum. „Mac“, brüllte er nach unten. „Was?“ wollte der weniger enthusiastisch wissen. „Komm mal hoch!“ Leise murrend lief der nach oben, wo ihm Chris mit leuchtenden Augen, eine alte, löchrige Badewanne zeigte. Sofort strahlte auch Mac breit. „Lass uns die mitnehmen!“, forderte Chris. „Und wenn Dean die behalten will?“ „Das löchrige Ding?“, wunderte sich Chris, zuckte mit den Schultern und ging zur Treppe. „Dean? Was ist mit dem Zeug, was noch hier oben in den Räumen ist. Willst du was behalten?“ Dean verdrehte die Augen. Er hatte Sams Kollegen nur gesagt, dass das Haus einem Bekannten gehörte und sie sich hier mal so richtig auslassen durften. Die Entscheidung ihnen zu erzählen, dass das Haus hier ihnen gehörte, wollte er Sam überlassen. „Nein, kann alles raus.“ Sofort liefen Mac und Chris zurück in das Bad, holten die Wanne und stellten sie vor die Treppe. „Achtung da unten“, brüllen Chris und gab dem Teil einen Stoß. Laut polternd rutschte sie nach unter, wo sie von ihrem Schwung getragen bis zur Eingangstür schlidderte und dort gegen die Wand donnerte. „Jah“, freute sich Chris. „Das sollten wir nochmal machen!“ „Du willst die wieder hoch schleppen?“ Mac musterte den Freund, als wäre der nicht mehr ganz dicht. „Nein, aber hier gibt es bestimmt noch eine?“ „Du kannst auch runter kommen die Wanne mit Schutt füllen und rausbringen“, erklärte Sam grinsend, während er mit einem leeren Kübel in die Bibliothek ging. „Könnte ich“, nickte Chris. Aber vorher wollte er schauen, ob es nicht doch noch eine Wanne gab. Er schlug Mac gegen den Arm. „Komm mit“, forderte er. Gemeinsam durchsuchten sie das obere Stockwerk und fanden noch zwei Wannen, die sie mit viel Spaß und lauten Poltern nach unten rutschen ließen. „Du kannst gerne oben weiter ausräumen“, meinte Dean grinsend. „Wolltest du nicht Getränke holen?“, fragte Tarek. „Ich geh ja schon!“, erklärte Chris und verschwand nur, um gleich darauf mit zwei Sixpacks Bier aus dem Keller zu kommen. Er verteilte sie. „Das tat gut“, sagte Omar und warf die Flasche in eine Wanne. Tarek warf seine Flasche hinterher und gemeinsam nahmen sie eine der Wannen mit in die Küche. „Du kannst gerne wiederkommen und oben weiter ausräumen, wenn dir das so viel Spaß macht“, lachte Dean, warf seine Flasche in eine Wanne und ging ins Esszimmer. Die Sonne verschwand hinter dem Horizont. Dean trug einem Teller voller Steaks ins Zimmer und stellte den auf den Tisch. Er schaute zu dem faulen Haufen, der satt, müde, zufrieden und ausgelaugt auf den beiden Sofas lümmelte, die er am Vortag hier zusammengestellt hatte. Zufrieden, nahm er sich noch ein Steak, holte sich Beilagen und begann in aller Ruhe zu Essen. „Dass du das noch runter kriegst“, wunderte sich Felicia. „Dean ist ein Vielfraß“, entgegnete Sam. „Aber selbst der sollte mal satt sein“, überlegte Mac. Er nahm sich ein neues Bier. Nach ein paar Schluck stellte er die Flasche auf seinen Bauch, streckte die Beine aus und lehnte sich gegen die Lehne der alten zerschlissenen Couch. Mity gähnte leise. „Oh Gott, das tut mir leid“, nuschelte sie, als sie Sams Blick auf sich gerichtet fühlte. „Ich bin sonst eigentlich nicht so eine Spaßbremse, aber ich bin hundemüde und fix und alle. Das hier“, sie deutete nach unten, „hat tierisch Spaß gemacht. Ich bin es nur nicht gewohnt.“ „Du musst dich nicht entschuldigen“, beruhigte Sam sie. „Außer unseren Feuerwehrmännern sind, glaube ich, alle rechtschaffen fertig.“ „Wenn ihr fahren wollt, sagt Bescheid“, bat Dean und schob sich den letzten Bissen in den Mund. Er hatte kaum Alkohol getrunken und allen schon bei der Einladung angeboten sie nach Hause und am nächsten Tag wieder her zu bringen, damit sie ihren Wagen holen konnten. „Du kannst in Ruhe aufessen, aber dann würde ich das Angebot gerne annehmen“, erwiderte Felicia. Nacheinander nickten alle. Tarek lotste Dean die letzten Meter zu seiner Wohnung. „Hier kannst du mich rauslassen.“ „Ruf an, wenn ich dich morgen zu deinem Auto bringen soll“, sagte Dean, während er den Wagen anhielt. „Mache ich, und Danke. Das war eine tolle Idee. Mal was ganz anderes als nur essen und trinken.“ „Gern geschehen und bis morgen“, verabschiedete sich der Winchester. Er wartete noch bis Tarek im Haus verschwunden war dann fuhr er zurück zu ihrem Anwesen. Müde, satt und mit sich vollkommen zufrieden ließ sich Dean in sein Bett fallen. Er hatte Chris, Mac und Mity ebenfalls nach Hause gefahren und die beiden Männer hatten ihnen versprochen, dass sie auch weiterhin zur Verfügung stehen würden, sollten sie sie im Haus brauchen. Natürlich hatten die Winchester dieses Angebot angenommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)