Kill this Killing Man (III) von Kalea (Ein neuer Anfang) ================================================================================ Kapitel 57: oh happy day ------------------------ 057) oh happy day Lange kaute Dean das Stück Fleisch, um genügend Zeit zu haben, sich die Antwort passend zurecht zu legen. Er schluckte: „Wenn die Zusage zu einer anderen Wache kommt, würde ich den Schrottplatz schon gerne übernehmen. Egal welchen Schichtplan ich dann bekomme, ich denke es wäre noch Zeit da, um an ein paar Wagen zu schrauben. Außerdem würde so noch Geld in unsere Kasse kommen und wir könnten über kurz oder lang da einziehen. Allerdings wäre es dann auch schön, wenn du in Bloomington bleiben würdest?“, fragend schaute Dean seinen Bruder an. „Letztendlich ist es doch egal, wofür du dich mit deinem Abschluss entscheidest. Nenn mich ein Weichei, aber ich wünsche mir, dass wir in einer Stadt wohnen. Du bist meine ganze Familie und ich möchte dich nicht, einmal im Jahr, am anderen Ende des Landes besuchen müssen.“ Jetzt grinste Dean schief. Er seufzte: „Wenn es keinen Platz bei der Feuerwehr für mich gibt, könnte ich mich am Bau umhören. Vielleicht kann ich da arbeiten, solange du studierst. Danach sehen wir dann weiter. Oder ich frage mal beim Rettungsdienst nach. Es sind ja nicht alle bei der Feuerwehr stationiert. Schön wäre es dann, wenn wir vielleicht hierher zurückkommen könnten." Sam lächelte. Das würde ihm auch gefallen und er hätte sogar schon das Angebot einer Stelle. „Und der Schrottplatz?“, musste er trotzdem fragen. „Den werde ich dann auf keinen Fall übernehmen. So leid es mir für Stan dann tut, aber den will ich mir nicht ans Bein binden, wenn ich kein Feuerwehrmann sein kann und du vielleicht nach dem Studium auch gehen solltest. Ohne den bin ich einfach flexibler, wo auch immer du hinwillst, dann kann ich dir wie ein Schatten folgen.“ „Dann sind wir also nicht wirklich weiter als vor einer Woche?“, stellte Sam fest, ohne auf Deans „finstere“ Anspielung einzugehen. Ein dunkler Schatten huschte über Deans Gesicht. „Ich denke doch“, begann er ernst. „Vor einer Woche stand ich knietief im Dreck und hatte die Kündigung noch vor mir. Ich habe mich beschissen gefühlt, weil ich so gerne Feuerwehrmann bleiben wollte, diese Wache aber keinen Augenblick länger ertragen konnte. Ich habe keine Sekunde damit gerechnet, dass Chief Reed mich behalten wollen könnte. Ich dachte, ich geb die Kündigung ab und das war´s dann. Jetzt habe ich entweder die Aussicht auf eine neue Stelle bei der Feuerwehr oder die Aussicht über kurz oder lang mach Sioux Falls zu ziehen. Ich finde schon, dass das ein großer Schritt ist." Sam lächelte. Er wusste, dass Dean sich noch immer mit den Möglichkeiten herumschlagen würde, aber immerhin hatte er jetzt Möglichkeiten und stand nicht mehr vor einem großen Loch. „Weißt du, was jetzt mir deinen Kollegen passiert? Warum hattest du eigentlich ständig mit denen zu tun? Ich dachte immer, auch wenn ihr 12 Stunden-Schichten macht, dass das System nur funktioniert, wenn ihr rotiert.“ „Stimmt schon“, begann Dean. „Es gab einen festen Kern von je vier Männern pro Schicht, der Rest rotierte. Keine Ahnung wie das funktionierte. Die Pläne haben Grady und Miller gemacht. Für mich gab es kaum eine Schicht ohne das Quintett infernale.“ „War das nicht das Trio infernale?“ Dean verdrehte nur die Augen. „Ich hatte gerade mal einen Tag, ohne einen der fünf, also Grady und seinen internen Kreis an Speichelleckern. Und ganz ehrlich? Es ist mir herzlichst egal, was aus denen wird. Ich hoffe nur, es geht ihnen so beschissen wie mir!“ Dean schnaufte und säbelte wütend an einem Stück Fleisch herum. „Dann warten wir also weiter ab, was die nächsten sieben Tage bringen?“, überlegte Sam. „Hmhm.“ Sam bat den Kellner ihnen die Rechnung zu bringen. „Es tut mir so leid, Dean. Wenn ich nicht in Bloomington studieren würde ...“, begann er als sie wieder im Impala saßen. „Sammy, hör auf. Dieses was wäre wenn verfolgt uns seit Moms Tod und zerstört alles Gute, das wir seitdem für Andere getan haben! Das will ich nicht.“ Sam musterte seinen Bruder. Was war mit ihm passiert? Hatte das Gespräch so viel bewirkt? „Wer bist du und was hast du mit meinem Bruder gemacht?“ „Es geht mir gut, Sammy“, erklärte Dean ruhig. „Ich frage mich ja nur, ob das jetzt an der körperlichen Arbeit liegt, oder an Bobby und Jody? Ganz bestimmt aber an Marley.“ „Ganz ehrlich?“, begann Dean leise. „Ich will wirklich wieder hierher zurückkommen, wenn das mit der Feuerwehr nicht klappt und du fertig studiert hast. Deinen Abschluss erkennen sie doch hier auch an, oder?“ Er wollte einfach wissen, ob das vorhin eher dahingesagte wirklich Bestand haben würde. Sam nickte. „Mit dem Abschluss kann ich überall arbeiten. Ich muss zwar einen Zulassungstest machen, aber den sollte ich wohl schaffen.“ „Also, was denkst du?“ „Dass das nach einem Plan klingt. Wir warten die Woche ab. Entweder du bleibst Feuerwehrmann, dann versuchen wir uns in Bloomington einzurichten, oder wenn nicht, mache ich mein Studium fertig und wir ziehen zurück nach South Dakota.“ Dean nickte. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Das war die Lösung, mit der er leben konnte, wenn es auch nicht seine erste Wahl war. „Aber egal wie, ich denke, wir sollten Samstagmorgen wieder zurück nach Bloomington fahren. Ich muss Montag wieder zur Uni“, nahm Sam auch gleich noch das vielleicht Unangenehmste in Angriff. Wieder nickte Dean nur. Seine Hände krampften sich kurz um das Lenkrad, dann hatte er sich wieder in Griff. Ja, sie mussten zurück, egal wie seine Zukunft aussehen würde, Sammy hatte seinen Traum verwirklichen können und das sollte er auch bis zum Ende tun! Am Montag nahmen die Winchesters den Rhythmus der Vorwoche wieder auf. Vormittags schraubten sie gemeinsam an dem Camaro, der so langsam wieder wie ein Auto aussah und nach dem Dinner half Dean am Montag Sam bei seiner Hausarbeit und dienstags versuchte er weiter in die Buchhaltung einzusteigen. Die Abendspaziergänge wurden mit Diskussionen über juristische oder buchhalterische Probleme gefüllt, oder sie versuchten einen ihrer alten Fälle noch einmal aufzurollen, damit Sam die in das Netzwerk einbringen konnte. Der Mittwoch begann mit Schneeregen, doch das störte höchstens Sam, der als Einziger immer mal wieder raus musste, um Dean und Bobby mit Kaffee zu versorgen. Die Beiden versuchten dem Camaro wieder ein Getriebe und einen Motor zu verpassen. Selbst Marley war nur mit Mühe zu bewegen, das Haus wenigstens für einen kurzen Spaziergang zu verlassen. Danach hatte sie sich wieder vor den Kamin gelegt und rührte sich freiwillig keinen Meter mehr. „Okay, ich glaube, das sollte so funktionieren“, sagte Bobby, der noch einmal alle Schrauben und Dichtungen überprüft hatte. „Füllen wir Öl auf und morgen versuchen wir ihn mal zu starten.“ Er wischte sich die Hände an einem alten Lappen ab. „Was haltet ihr davon, wenn wir uns heute Pizza bestellen?“ „Warum nicht?“, Sam rutschte von der Werkbank und sammelte die Tassen ein. „Ich geh schon mal rein und rufe an!“ Dean räumte noch ein wenig auf, während Bobby das Öl in das Getriebe füllte. Plötzlich klingelte Deans Handy. Irritiert schaute er auf das Display. Die Nummer konnte er so schnell nicht zuordnen. Zögerlich ging er dran. „Jah?“ „Mr. Winchester? Feuerwehr Bloomington, Milton. Chief Reed möchte mit Ihnen sprechen. Haben Sie Zeit?“ Alle Farbe wich aus Deans Gesicht. Jetzt war es also soweit! Er schluckte. „Ja, klar. Danke“, antwortete er heiser. „Ich verbinde Sie“, erklärte Mrs. Milton freundlich und schon tönte eine Wartemelodie aus dem Hörer. Bobby war die Veränderung Deans natürlich nicht entgangen. Sofort stellte er den Kanister ab und warf einen Blick durch das verschmierte Fenster. War Sam noch in der Nähe? Leider sah er ihn nirgends. Er trat neben seinen Jungen, um ihm wenigstens moralische Unterstützung zu geben und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Mr. Winchester“, grüßte der Chief knapp und Dean machte sich automatisch gerade. „Chief Reed!“ „Melden Sie sich bitte Montagmorgen 7 Uhr auf der Wache 17 bei Chief Bradley. Er setzt Sie über alles Weitere in Kenntnis und ich möchte dann in vier bis sechs Wochen nochmal mit Ihnen sprechen. Bis dahin behalte ich ihre Kündigung auf Abruf.“ „Ja, danke, Chief“, stammelte Dean, unfähig einen vernünftigen Gedanken zu fassen. „Gut Mrs. Milton meldet sich dann in drei oder vier Wochen bei Ihnen, um den Termin zu machen.“ „Ja, alles klar, Chief. Danke!“ Noch bevor Dean mehr sagen konnte, war die Leitung unterbrochen. Langsam ließ er die Luft aus der Lunge. Ihm war übel und er musste sich an der Werkbank abstützen. Seine Hände zitterten, als er versuchte das Handy wieder in der Hosentasche zu verstauen. Gott! Er hatte es sich so gewünscht und doch eigentlich nicht darauf zu hoffen gewagt. „Schaffst du´s ins Haus?“, fragte der Freund besorgt und drückte sanft zu. „Ich denke schon“, nickte Dean, atmete tief durch und drehte sich um. „Gott Bobby. Ich habe so auf genau diesen Anruf gehofft und doch nie wirklich damit gerechnet, dass ich bei der Feuerwehr bleibe!“, gestand er noch immer ziemlich blass um die Nase, aber mit leuchtenden Augen. Er fiel er dem Freund um den Hals. Mit irgendwem musste er sein Glück jetzt einfach teilen und Sammy war nicht da, doch den würde er sich gleich noch zur Brust nehmen! Im wahrsten Sinne des Wortes! Voller Freude schloss Bobby die Arme um den Jungen. Er freute sich so für Dean. Dean brauchte eine Weile, bis er sich wieder von Bobby löste, der seine Rührung unter einem bärbeißigen Gesichtsausdruck zu verbergen suchte. „Irgendwie müssen wir das feiern!“, erklärte der Winchester und hatte auch schon eine Idee. „Wann kommt Jody?“ „Sie sollte so gegen sechs hier sein.“ „Gut!“, nickte Dean und stürmte ins Haus. Hier lief ihm Sam über den Weg, der gerade ins Bad unten wollte, um zu duschen. Sofort packte Dean ihn bei den Schultern und zog ihn in eine feste Umarmung. „Was?“, nuschelte Sam überrumpelt. „Ich hab eine neue Wache“, erklärte Dean voller Freude. „Montag soll ich mich auf der 17 melden.“ Er strahlte Sam an, knuffte ihn in die Schulter, bevor er ihn noch einmal ganz fest an sich grückte.. „Das ist so toll", nuschelte der in Deans Schulter. „Ich freue mich so für dich!" Er schlang seine Arme ebenfalls fest um seinen Bruder. Wie sehr hatte er diesen Anruf herbeigesehnt. Oh Gott! Ihm fiel ein ganzes Gebirge von der Seele. Wie musste es Dean da erst gehen. Ob sie ihn am Boden festtackern mussten, damit er nicht abhob? Aber auch das wäre egal. Dean hatte diese Chance so sehr verdient! „Das sollten wir feiern!“, stellte Sam fest, nachdem sein Bruder ihn losgelassen hatte und schaute in das strahlende Gesicht. Hoffentlich war das jetzt die richtige Wache! „Ich hab aber nur Pizza bestellt!“ „Keine Sorge Sammy, ich hab da schon eine Idee“, erklärte Dean breit lachend und stürmte nach oben, um selbst erstmal zu duschen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)