Das Bluterbe der Youkaifürsten von Weissquell (Fortsetzung zu "Die Blutfehde der Youkaifürsten") ================================================================================ Kapitel 25: Der amtierende Fürst -------------------------------- „Bleib stehen!“ Er hört sie ja. „Halt sofort an!“ Er weiß was sie von ihm will. „Inu Yasha, du sollst gefälligst stehen bleiben! Auf der Stelle!“ Er möchte ja gern gehorchen, aber kann es einfach nicht. Etwas ganz urtümliches in seinem Blut hat von ihm Besitz ergriffen und peitscht ihn in panischem Lauf immer weiter vorwärts. Seine Lunge rasselt bereits und er ist nassgeschwitzt. Und auf seinem Rücken sitzt seine Freundin und hämmert wie wild auf seine Schultern ein. Nicht dass das viel bringen würde. Er will einfach nur noch weg. „Bitte halt doch endlich an!“ In ihrem Aufschrei liegt nun eine solche Verzweiflung, dass es ihn schon fast erreicht. Wenn es irgendetwas gibt, dass ihn wieder auf den Boden der Tatsachen holt, dann das, dass Kagome in Gefahr sein könnte. Gehetzt wirft er einen Blick über die Schulter zu ihr. Er sieht ihr erschrockenes Gesicht und das Mitgefühl in ihrer Miene und sein Herz macht einen Satz. Wenn er sich doch nur dazu durchringen könnte, stehenzubleiben. „Kagome... ich...“, ist alles was er herausbekommt. Seine Schritte straucheln bereits. Bestürzt erkennt sie die Panik in seinem Gesicht. Sie ist sich bewusst, dass er völlig unwillkürlich handelt. Aber was kann ihn nur so aus der Fassung gebracht haben? Hat dieser fremde Youkai ihm wirklich so eine Heidenangst eingejagt? So sehr, dass er wirklich nur noch flüchten kann? Aber wie kann das sein? Nie zuvor war ihr Freund aus nackter Furcht nicht mehr Herr seiner selbst. Bisher hat er immer seinen Mann gestanden, auch wenn er Angst hatte. Und nie zuvor hat er es sich so sehr anmerken lassen. Flüchtig geht ihr Blick zu dem anderen Westyoukai neben sich. Auf seinem Gesicht erkennt sie den selben panischen Gesichtsausdruck, obwohl der Mann sicher nicht wie ein Schwächling aussieht. Wenn sie zwei und zwei zusammenzählt, wird das einer der Leibwächter von Matsuba sein und einem Leibwächter sollte man doch eigentlich zutrauen, sich etwas mehr in der Gewalt zu haben. Irgendetwas geht hier nicht mit rechten Dingen zu. Ob das Ganze tatsächlich doch etwas mit dieser sogenannten Dominanzaura zu tun hat, die Yarinuyuki erwähnte? Aber wenn es das ist, dann ist dies keine normale Angst. Dann ist sie dämonischen Ursprungs und das bedeutet, sie als Miko muss irgendetwas dagegen tun können. Im Augenblick wünscht sie sich wirklich, Kaede hätte ihr bereits viel mehr beibringen können. Zum ersten Mal bekommt sie das Gefühl, dass ihr Entschluss, ihrem Freund in dieses Abenteuer zu folgen, vielleicht doch etwas überstürzt und blauäugig war. Aber irgendetwas muss sie doch unternehmen können. Bisher haben sie beide sich doch immer gut ergänzt. Fieberhaft überlegt sie was sie tun kann. In der Vergangenheit hat sie ihm immer wieder in ausweglosen Situationen eine Hilfe sein können, auch wenn sie meist gar nicht wusste wie sie das angestellt hat. Die eigenartigen Mikokräfte, die sie von Kikyou geerbt hat, sowie ihre eigenen, sind selbst für Kaede noch immer ein Rätsel. Aber meistens wirken sie dann besonders stark, wenn sie ihren Hanyoufreund vor einer wirklichen Gefahr schützen will. Und meistens hat sie dann... Kagome errötet unwillkürlich ein wenig. Aber warum auch nicht. Sacht legt sie jetzt von hinten ihre Arme um Inu Yashas Oberkörper und drückt ihn sanft an sich. Wenn es ihm die Angst nimmt, wird sie ihn gerne immer wieder umarmen. Der Hanyou schreckt kurz zusammen. Er strauchelt erneut. Sein Herz macht einen Satz und ihm wird plötzlich so eigenartig zumute. Was macht sie da? Wieso schmiegt sie sich grade so zärtlich an ihn. Gerade jetzt wo er... wo er? Ihm fällt für einen Moment gar nicht mehr ein was er eigentlich gerade vorhatte. Er läuft noch ein Stück weiter dann verlangsamen sich seine Schritte und er bleibt schließlich stehen. Nur aus den Augenwinkeln sieht er wie sich nun auch die Schritte des Westkriegers verlangsamen und er schließlich ein Stück entfernt von ihm gänzlich kollabiert. Schwer atmend und noch immer recht zittrig steht er da und wirft einen fragenden Blick über seine Schulter zurück. „Kagome?“, kommt es zögernd. Er sucht nach den richtigen Worten, denn so allmählich geht ihm auf was sie da gerade tut. Und langsam kommt auch die Erinnerung wieder, nur dieses Mal nicht ganz so übertrieben verhängnisvoll. Und im gleichen Maße wie die Rationalität zurückkehrt, wird ihm auch bewusst, wie unglaublich unangemessen und beschämend er sich verhalten hat. Und es ist kein schönes Gefühl. Wirklich nicht. Am liebsten möchte er gerade im Boden versinken vor Scham. Dass sie ihn jetzt so behutsam umarmt, macht es nicht gerade einfacher. „Kagome...“, es ist nur ein leises Raunen, „du kannst mich jetzt loslassen.“ Er schämt sich. Nicht nur deshalb, weil sie gerade zu zutraulich ist, sondern auch aus dem Grund weshalb es nötig war. Der schmerzhafte Kloß in seiner Kehle schnürt ihm beinah die Luft ab. Bedächtig setzt er sie nun ab; sachte hat sie sich dabei von ihm gelöst. Auch sie blickt ihn nun ein wenig verschämt an, obwohl sie sicher nicht so viel Grund dafür hat wie er. Unbehaglich meidet er ihren Blick. „Inu Yasha?“, wagt sie nun behutsam zu fragen. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ Er ist nicht mal zu einer Antwort fähig. Er steht von ihr abgewandt und schüttelt leicht den Kopf. Sein Gesicht ist zum Boden gerichtet. Nun tritt sie näher und legt ihm sachte die Hand auf die Schulter. Er erstarrt unwillkürlich unter ihrer Berührung. „Es muss dir nicht peinlich sein, dass du Angst hattest.“ Er knirscht leise mit den Zähnen. Warum muss sie ihn immer sofort durchschauen? Warum kann er seine Gefühle einfach nicht vor ihr verheimlichen? Vor ihrem ehrlichen Mitgefühl liegt seine Seele offen wie ein weites Feld. Und eigentlich hatte er angenommen, dass er längst darüber hinweg ist, dass ihn das stört. In der letzten Zeit, seit sie wieder durch den Brunnen zurück ist, war er eigentlich mit sich überein gekommen, dass sie die Einzige ist, der er uneingeschränkt erlaubt, in ihn zu blicken. Bis jetzt! Im Augenblick wünscht er sich händeringend, dass seine Freundin nicht so schrecklich scharfsinnig wäre, denn er weiß wirklich nicht wie er ihr sein Verhalten von eben erklären soll. Und zudem spürt er noch immer dieses beklemmende Gefühl in der Magengegend, dass ihn eben noch dazu veranlasst hat, kopflos die Flucht zu ergreifen. Ohne es zu wollen, zittert er noch immer bis in die Fingerspitzen und es gibt nichts was er dagegen machen kann. Sie blickt ihn an, das weiß er, doch er bringt es nicht fertig ihr in die Augen zu sehen. Und auf einmal ist ein lauter Knall zu hören und selbst noch aus dieser Entfernung hört es sich an, als würde in unmittelbarer Nähe irgendetwas explodieren. Sofort schießt Inu Yasha das Adrenalin in die Adern. Er zuckt heftig zusammen und ehe er sich selbst zurückhalten kann, zwingt ihn die neu aufkeimende Panik sich erneut umzudrehen und sein Heil in der Flucht zu suchen. Doch dieses Mal kommt er nicht weit. Ein lautes verzweifeltes „Sitz!“ dringt an seine Ohren und schon im nächsten Moment findet er sich lang ausgestreckt auf dem Boden wieder. Er will sich aufrappeln, doch ein erneutes „Sitz!“, presst ihn erneut auf die Erde und diesmal gibt er sich kraftlos geschlagen. Mit starrem Blick und zittrigen Fingern blickt er vor sich hin und wünscht sich im Augenblick nichts anderes als das die Erde ihn verschlingen möge. Doch diesen Gefallen tut sie ihm nicht. Stattdessen fühlt er jetzt sanfte, warme Hände auf seinem Rücken und nimmt den vertrauten Geruch seiner Freundin wahr. Er schließt schwach die Augen. Am liebsten wäre er jetzt tot! „Inu Yasha?“, kommt es nun zaghaft von Kagome. „Bitte bleib hier, ja?“ Sanft streicht ihre Hand über seinen Rücken. Der Kloß in seiner Kehle verwehrt ihm eine Antwort. „Ich weiß, dass du Angst hast, aber das bist nicht du!“, kommt es nun von ihr. „Was auch immer er da mit dir gemacht hat, ich weiß du kannst dem widerstehen. Denn ich kenne wirklich niemanden der so mutig ist wie du. Und ich würde niemals auch nur ein bisschen schlechter von dir denken, nur weil du auch mal weggerannt bist.“ Ihre Hand krault sanft die Haare in seinem Nacken und urplötzlich wird ihm eigenartig blümerant zumute. Warum weiß sie so genau wie er sich gerade fühlt? Er hat doch gar nichts gesagt. Und warum macht sie ihm keine Vorwürfe für seine unrühmliche Flucht? Er hätte welche verdient. Mit aller Überwindung die er aufbringen kann, dreht er sich nun auf die Seite und blickt sie beschämt an. Der Kloß in seiner Kehle bleibt. „Du bist viel nachsichtiger mit mir, als ich es mit mir selbst sein kann“, quetscht er schwer heraus. Dabei schlägt er die Augen nieder. Sie kniet direkt vor ihm und blickt ihn betrübt an. „Ich kann verstehen, dass das bestimmt hart ist für dich. Egal was Sesshomaru vielleicht denkt, auch du hast deinen Stolz.“ Beschämt blickt er zur Seite. Doch Kagome redet schon weiter. „Aber in meinen Augen hätte er niemand besseren finden können um ihn zu vertreten. Und genau jetzt hast du die Chance ihm das zu beweisen.“ Nun blickt Inu Yasha doch auf. Er scheint schwer mit sich zu ringen. „Ich... Er ist... so unheimlich stark! Wie soll ich auch nur die leiseste Chance gegen ihn haben, wenn nicht mal Yarinuyuki gegen ihn etwas ausrichten konnte? Und sie ist immerhin ein echter Daiyoukai, und ich nur ein Hanyou...“, wieder wendet er den Blick ab. Nun atmet Kagome einmal vernehmlich durch. „Ist das dein Ernst?“, fragt sie nun skeptisch. „Du fängst jetzt auch noch mit diesem blöden Argument an? Du hast nun wirklich überhaupt keinen Grund dich klein zu reden. Immerhin hast du Naraku besiegt und darf ich dich daran erinnern, was du damals mit Sesshomaru angestellt hast? Und du willst doch sicher nicht behaupten Yarinuyuki wäre mächtiger als dein Bruder, oder? Du bist doch schon längst mit ihm auf Augenhöhe. Hinter irgendwelchen blaublütigen Daiyoukai brauchst du dich bestimmt nicht verstecken!“ „Aber er...“, will Inu Yasha einwenden. „Nichts 'Aber'!“, unterbricht sie ihn. „Ich weiß vermutlich wird es schwer werden, gegen ihn zu kämpfen, oder vielleicht ja auch nur ihm gegenüberzutreten“, fügt sie nachsichtig hinzu, „aber das darf dich nicht abhalten es trotzdem zu tun. Und wenn du darüber nachdenkst, dann wirst du das genau so sehen, denn zum einen hast du dich noch nie vor einer Herausforderung gedrückt, und zum anderen musst du dir eines endlich klar machen!“ Etwas verunsichert schaut Inu Yasha sie jetzt an. „Was denn?“ Ernst begegnet Kagome seinem Blick: „Du bist der amtierende Fürst des Westens! Und dieser Youkai bedroht dein Reich! Soldaten, Frauen, Kinder... und natürlich die Menschen die uns lieb und teuer sind. Wenn du ihn nicht aufhältst, wer wird es dann tun?“ Wie als makabere Antwort auf diese Frage vernehmen sie jetzt plötzlich einen Schrei. Einen Schrei der es ihnen eiskalt den Rücken runter laufen lässt. Es ist ein Schrei voller tiefster Verzweiflung, haltloser Qual und unaussprechlichem Schmerz und Inu Yasha weiß genau von wem er kommt. Namenlose Furcht macht sich in ihm breit. Seine Augen weiten sich geschockt und er beginnt am ganzen Körper zu zittern. Doch sogleich legen sich Kagomes Hände nun auf seine und halten sie nachdrücklich fest. Ernst blickt sie ihn an, doch wenn man genau hinsieht, kann man erkennen, dass ihre Lippe leicht zittert. „Niemand sonst ist mehr übrig, der sich zwischen ihn und seine Opfer stellen kann. Sie verlassen sich auf dich, so wie Sesshomaru sich auf dich verlässt, und ich mich auch!“ Noch immer spürt Inu Yasha sein Herz bis zum Hals schlagen. Doch langsam dringt die Erkenntnis zu ihm durch, dass Kagome Recht hat. Seine Hände greifen ihre nun behutsam fester. Er kann einfach nicht wieder davonlaufen. Auch wenn ihm noch immer diese unsägliche Furcht die Kehle zuschnürt, darf er sich einfach nicht länger davon vereinnahmen lassen. Er atmet tief durch. Es stimmt, mit Sesshomaru hat er nun schon mehrfach gleichauf gekämpft. Und selbst wenn sein Bruder gegen diesen Youkai keinen Stich gesehen hat - und diesen Gedanken schiebt er rasch beiseite - so steht es dennoch außer Frage, dass er im Augenblick noch immer die Verantwortung hat für viele Leben. Er hat zwar nicht darum gebeten, aber er ist sich durchaus klar, dass er es niemals mit seinem Gewissen vereinbaren könnte, wenn er jetzt kneift und deshalb jemand zu Schaden kommt, der sich auf seinen Schutz verlassen hat. Mit leichtem Zähneknirschen kommt er jetzt langsam wieder auf die Füße und zieht Kagome mit sich. „Du hast Recht“, sagt er gepresst. „Dieser Kerl muss aufgehalten werden. Er darf so auf keinen Fall weiter machen!“ Ein erleichtertes Lächeln liegt nun auf Kagomes Gesicht, trotz allem wirkt sie gerade ziemlich blass. Dann lässt er ihre Hände los. Nun richtet sich Inu Yasha bedächtig zu seiner vollen Größe auf und atmet einmal langsam und vernehmlich durch. Er ist noch immer blass, aber die Entschlossenheit ist in sein Gesicht zurückgekehrt. Dann wendet er den Kopf und geht dann zu dem am Boden liegenden Leibwächter hinüber. Der Youkai liegt zusammengekauert auf der Seite mit dem Gesicht von ihm abgewandt und atmet vernehmlich ein und aus. Man kann noch immer deutlich erkennen, dass er stark zittert. „Hey, du!“, nachdrücklich stupst Inu Yasha ihn mit dem Fuß an. „Shida war dein Name, nicht wahr? Ich denke, ich könnte deine Hilfe brauchen.“ Noch immer kommt nicht viel mehr als panisches Keuchen von dem Soldaten. „Ich werde jetzt zurückgehen und dieses Monster davon abhalten unser Volk anzugreifen. Kommst du mit?“, versucht Inu Yasha es erneut. Doch noch immer zittert der Youkai am ganzen Körper wie Espenlaub. Langsam lässt Inu Yasha die Luft entweichen. „Also schön. Von mir aus, dann nicht!“, sagt er ernst. „Ich verlange von niemandem, mir gegen seinen Willen zu folgen. Wenn ich eines damals gelernt habe, dann dass man echte Loyalität nicht erzwingen kann.“ Er richtet sich wieder auf. „Es ist nicht das erste Mal, dass ich allein dastehe, und dass ich es mit einem übermächtigen Gegner zu tun habe. Aber auch nicht das erste Mal, dass ich ihn besiegt habe“, fügt er nun mit ernsthaftem Nachdruck hinzu. „Wenn du dich irgendwie nützlich machen willst, dann lauf zurück zum Palast und erzähle ihnen was passiert ist! Sag ihnen, ich halte ihn so lange auf, wie ich kann, und sie sollen alle nötigen Vorkehrungen treffen um den Clan zu schützen, für den Fall, dass ich nicht zurückkehre. Meinst du, du bekommst das hin?“ Nun lässt das Zittern des Youkai ein wenig nach. Er wirkt stattdessen recht angespannt und blickt starr zu Boden. Schließlich kommt es zögerlich aber bitter: „Ich habe solche Nachsicht nicht verdient, mein Fürst! Mein feiges Verhalten ist unverzeihlich! Ich habe keinerlei Entschuldigung dafür! Gestattet mir, dass ich um meiner Ehre Willen mein Ableben selbst herbeiführe!“ Unwillkürlich zieht Inu Yasha scharf die Luft ein. Dann packt er den Inuyoukai vor ihm grob am Kragen und reißt ihn hoch. Er holt aus und verpasst ihm einen solch heftigen Faustschlag ins Gesicht, dass dessen Kopf schmerzhaft zur Seite fliegt. „Nein, gestatte ich nicht!“, schreit er ihn erbost an. „Das fehlt mir grade noch, dass ich meinen Soldaten jetzt, wo ich sie tatsächlich mal brauchen kann, erlaube, sich aus dämlichen Stolz heraus selbst umzubringen! Wenn du sonst zu nichts Brauchbarem im Stande bist, dann erstatte gefälligst unserem Heer Bericht, damit sie vorbereitet sind wenn etwas schief geht. Mit deiner Bestrafung befasse ich mich später. Jetzt muss ich erst mal diesen Kerl aufhalten, ehe er noch weiteren Schaden anrichtet.“ Er zieht Shida noch etwas dichter an sich heran und in seinen Augen funkelt es enthusiastisch. „Eins noch! Sag Kagemori, ich komme auf jeden Fall zurück. Er soll es sich auf seinem Thron bloß nicht zu bequem machen! Ich hab noch ein Wörtchen mit ihm zu reden.“ Dann lässt er ihn unvermittelt los. Shida strauchelt ein Stück zurück. Ein wenig unschlüssig starrt er Inu Yasha an. Doch der macht nun eine eindeutige Geste mit der Hand. „Verschwinde schon!“, befiehlt er nachdrücklich. Zunächst zögert der ehemalige Leibwächter noch, doch dann dreht er sich rasch um und verschwindet mit flinken Sätzen im Unterholz. Bebend steht Inu Yasha da; noch einmal atmet er tief durch. Kagome tritt zu ihm. „Du kannst ja doch ganz gut Befehle geben“, stellt sie anerkennend fest. Inu Yashas Nacken versteift sich. „Es funktioniert am Besten, wenn ich sauer auf diese ganze selbstverliebte Bande bin.“ „Du scheinst mir jetzt auch viel zuversichtlicher zu sein“, stellt sie behutsam fest. Nun wendet er sich ihr zu. „Was habe ich für eine Wahl?“, fragt er ernst. „Du hattest Recht. Ich muss ihn aufhalten, oder niemand tut es! Ist ja nicht so, als hätte ich keine Erfahrung mit so was, nicht wahr?“ Seine Stimme klingt bitter. Nun spürt er wie sie behutsam ihre Hand auf seine wütend geballte Faust legt. Mit klarem Blick sieht sie ihn nun an. „Aber eines hast du vergessen, Inu Yasha“, sagt sie ernsthaft. „Du stehst nicht allein da! Das hast du noch nie, denn ich bleibe bei dir, egal was passiert!“ Ein eigenartiger Ausdruck liegt nun auf ihrem Gesicht und Inu Yasha stutzt leicht. Schon wieder wird ihm so blümerant wenn er ihr hier in die Augen sieht. Er schluckt unwillkürlich. So vieles haben sie schon zusammen durchgestanden. Ob Verletzungen, Gefahr oder bitterer Streit, sie ist immer wieder zu ihm gekommen. Und sie haben immer schon gemeinsam gekämpft. Jeder von ihnen leistet seinen Beitrag. Und obgleich er noch immer Angst verspürt bei dem Gedanken Katsuken wieder gegenüber zu treten, hat er nun verstanden, dass es nötig ist und er diesmal nicht kneifen wird. Und auch wenn jede Faser seines Körpers danach schreit Kagome aus der Gefahrenzone herauszuhalten, weiß er, dass sie das nicht zulassen wird. Er hat es oft genug versucht und es hat nie funktioniert. So atmet er innerlich noch einmal durch und beschließt zu akzeptieren, dass sie bei diesem Kampf an seiner Seite bleiben wird. Und er ertappt sich dabei, dass er darüber doch von Herzen dankbar ist. Er empfindet eine enorme Erleichterung dabei, seinem Feind nicht alleine gegenüber treten zu müssen und still kommt er mit sich überein, dass er um keinen Preis zulassen wird, dass Kagome zu Schaden kommt. Ein milder Blick geht nun auf seine Freundin herab und dann zieht er sie sachte an sich und legt behutsam die Arme um sie. Still ruht sie nun an seiner Brust. Er spürt ihr heftig pochendes Herz noch durch sein Gewand und er spürt wie sie leicht zittert. Ein leichter Kloß bildet sich ihm im Hals. Natürlich hat sie auch Angst. Wie sollte sie auch nicht, bei dem was vor ihnen liegt? Innerlich schilt er sich selbst einen Dummkopf. Wie kann er sich nur immer wieder in Selbstmitleid ergehe, während Kagome ihn trotz ihrer Furcht versucht wieder aufzubauen und ihm ins Gewissen zu reden? Er kommt sich so schäbig vor bei dem Gedanken. Sanft zieht er sie noch etwas dichter und streicht ihr behutsam über ihr Haar. „Du brauchst keine Angst haben, Kagome!“, sagt er nun fest. „Ich werde auf dich aufpassen!“ Er kann spüren wie ihr erleichtert die Luft entweicht und für einen Moment wünscht er sich jetzt etwas ganz anderes als gleich in den Kampf ziehen zu müssen. Wenn es nach ihm ginge, könnte dieser Moment ewig anhalten. Doch das tut er nicht. Langsam löst Inu Yasha sich von Kagome und dann nickt er ihr aufmunternd zu. „Na, komm! Steig auf! Da gibt es eine Daiyoukai der um eine Abreibung bittet!“ Nun hellt sich auch ihr Gesicht auf. Sie nickt demonstrativ. „Ja, lass ihn uns fertig machen!“ Der Regen hat etwas nachgelassen. Nur noch vereinzelte Tropfen rieseln auf diesen Teil des Landes hernieder. Doch im Grunde macht das keinen Unterschied. Die Ebene auf der bis vor kurzem noch so vehement gekämpft wurde, ist nun in dichten Nebel getaucht. Die Luft ist unangenehm schwül und feucht und man kann kaum ein paar Schritte weit sehen. Vorsichtig betreten Inu Yasha und Kagome den Rand der Lichtung. Inu Yasha hat Tessaiga wachsam vor sich gestreckt, und rechnet jeden Augenblick damit sich und seine Freundin verteidigen zu müssen. Alle seine Sinne sind aufs Äußerste angespannt. Zu dumm nur, dass man hier kaum etwas erkennen kann. Die Luft ist voller heißer Dampfschwaden und jeder Atemzug brennt unangenehm in der Lunge. Vorsichtig bewegt er sich auf die verwüstete Wiese hinaus und blickt sich um. Hier und da treibt ein träger Windhauch den warmen Nebel auseinander und nun weiten sich seine Augen langsam, denn der Anblick der sich ihm bietet, ist in der Tat erschreckend. In einem Umkreis von bestimmt einem Kilometer ist kein einziger Baum mehr auszumachen. Der Wald besteht nur noch aus unzähligen Trümmern aus Holz und Gestein. Überall ziehen Dunstschwaden über die Ebene und hier und da erkennt Inu Yasha mehrere Körper die leblos zwischen dem Geröll klemmen oder über den Holzresten hängen. In erfasst das ungute Gefühl, dass der Zustand des Schlachtfeldes etwas mit der Explosion von vorhin zu tun hat und es hat tatsächlich den Anschein, dass ein Großteil der Nordkrieger diesen offenbar finalen Schlag nicht überlebt hat. Eine unheimliche Stille liegt in der Luft, lediglich der Regen tröpfelt jetzt wieder verstärkt auf das Schlachtfeld herab und betont damit noch einmal die Tragik der Szenerie. Neben Inu Yasha hat Kagome zu ihm aufgeschlossen und wachsam ihren Bogen gespannt. „Hörst du etwas?“, wispert sie angespannt, erhält jedoch keine Antwort. Inu Yashas Ohren sind hoch aufgestellt und er lauscht auf noch das kleinste Geräusch, damit ihm nur nichts entgehen möge. Umsichtig bewegen sie sich weiter vorwärts. Und plötzlich vernimmt Inu Yasha ein Geräusch das ihn aufhorchen lässt. Es ist kein angenehmes Geräusch, denn es klingt nach dem Knacken von Knochen und er spürt wie es ihm trotz der heißen Luft kalt den Rücken herunterläuft. Irgendwer scheint hier ganz in der Nähe zu fressen und seine langjährige Erfahrung ordnet diese Fressgeräusche einer großen Gestalt zu. Einer sehr großen! So sehr es eine Wohltat ist, dass der zunehmende Regen die unangenehm heißen Nebelschwaden zu Boden tröpfeln lässt, so sorgt er doch im gleichen Maße dafür, das der Ausblick über die verwüstete Ebene sich immer mehr lichtet und in einiger Entfernung ein gewaltiger dunkler Schemen enthüllt wird. Zwischen Dunst und herabfallendem Regen ist noch immer kaum etwas zu sehen, doch diese ominöse Dunkelheit dort hinten lässt auch so keine näheren Konturen erkennen. Es erscheint wie ein riesiger, nebulöser Bereich aus reiner Schwärze und seine Ausmaße überragen die wenigen noch stehenden Bäume um gut das doppelte. Wenn man die Gestalt, die sich offenbar darinnen befindet, auch nicht sehen kann, so ist sie noch immer gut zu hören. Inu Yasha atmet einmal tief durch, dann reckt er sich, fasst Tessaiga fester und tritt dann resoluten Schrittes auf die riesenhafte Erscheinung zu. Kagome folgt direkt hinter ihm. Sie hat einen Pfeil auf der Sehne und all ihre Sinne sind auf die Gefahr vor ihnen gerichtet. Doch gemessen an den fortwährenden Fressgeräuschen hat die hünenhafte Gestalt sie noch nicht bemerkt, oder sie beachtet sie nicht weiter. Inu Yashas Finger schließen sich fest um seinen Schwertgriff. Er ist etwas unschlüssig. Soll er sich bemerkbar machen, oder einfach einen Angriff starten. Einerseits ist es nicht seine Art einen Gegner hinterrücks anzugreifen, doch in diesem Fall bietet diese Strategie vermutlich mehr Aussicht auf Erfolg. Noch einmal atmet er durch, dann hebt er sein Schwert, beißt hart die Kiefer aufeinander und dann lässt er mit einem mächtigen Hieb Tessaiga herniedersausen. „Kaze no Kizu!“, ruft er grimmig und sofort walzen die gleißenden Energien des Schwertes von seiner Schneide hinüber auf diese nebulöse Dunkelheit zu. Für ein paar Herzschläge halten Inu Yasha und Kagome gespannt die Luft an. Dann trifft die Macht Tessaigas mit einem wütenden Prasseln auf ihrem Ziel auf. Doch der gewünschte Effekt bleibt aus. Ein leichtes, rötliches Flackern widersetzt sich den herannahenden Energiemassen und blockt sie rigoros ab. Doch immerhin hat die Attacke den Erfolg, dass durch die Windenergien, die ihr zu eigen sind, der diffuse Nebel um ihren ominösen Gegner zerrissen und davongeblasen wird. Und nun ist die gigantische Gestalt zum ersten Mal deutlich zu sehen. Unwillkürlich klappt Kagome die Kinnlade herunter. Wie im Grunde schon erwartet, stellt die Erscheinung einen gewaltigen Hund da. Trotzdem lässt sein Anblick den beiden einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Von der Größe her steht er dem Skelett von Inu Yashas Vater, im Jenseits, in nichts nach. Jedoch erscheint die Gestalt vor ihnen ein wenig schlanker und drahtiger. Lange jedoch nichtsdestotrotz massive und kraftvolle Gliedmaßen tragen einen kräftigen, muskulösen Rumpf dessen Nacken und Schultern von einer voluminösen Mähne umrahmt ist. Diese ganze Gestalt ist in ein tiefschwarzes Fell gehüllt und nur ihre Augen leuchten ein einem dunklen Blutrot. Auf diese Weise enttarnt, hält er gigantische Hund nun in seiner Tätigkeit kurz inne. Gerade hängt ihm noch der Körper eines der Nordyoukai aus dem Maul. Nun wendet er langsam seinen Kopf den beiden Neuankömmlingen zu. Mit einem kurzen Ruck der Schnauze befördert er die Leiche des Kriegers in seinen Rachen, zerkaut ihn kurz und schluckt ihn dann herunter. Dann wendet er sich Inu Yasha und Kagome ganz zu. Ein tiefes Knurren dringt aus seiner Kehle und nun bleckt er leicht die Zähne. Kraftlos sackt Tessaiga in Inu Yashas Griff hinunter gen Boden. Der Hanyou steht da wie zur Salzsäule erstarrt. Seine Knie werden ihm weich, sein Herz rast und er beginnt unkontrolliert zu zittern. Doch im selben Moment spürt er eine warme Hand auf seiner Schulter. „Nur Mut, Inu Yasha!“, raunt sie ihm fast beschwörend zu. „Lass dich nicht einschüchtern von ihm. Ich bin direkt an deiner Seite!“ Ein paar mal atmet Inu Yasha vernehmlich durch um die irrationale Angst in ihm niederzukämpfen. Dann beißt er die Zähne zusammen, krallt seine Hände um Tessaigas Schwertgriff und hebt es wieder auf Kampfhöhe. Verbissen begegnet er dem Blick der furchteinflößenden Gestalt vor ihm. Nun macht er mächtige Hund einen Schritt auf ihn zu und Inu Yasha muss sich gewaltsam zwingen dabei keinen Schritt rückwärts zu machen, doch sein Herz pocht bis zum Hals. Der schwarze Hund hebt leicht den Kopf. „Wie kannst du es wagen, mich anzugreifen, du erbärmliche Kreatur?“, ertönt es schauerlich aus dem gewaltigen Maul. Mit aller Kraft zwingt Inu Yasha seiner Zunge seinen Willen auf. „Irgendwer muss deinem Treiben ja ein Ende setzen.“ „Und du glaubst ausgerechnet du bist geeignet dafür?“, kommt die herablassende Antwort? Wieder kommt der schwarze Hund einige Schritte auf sie zu. Inu Yasha beißt die Zähne zusammen, bleibt aber stehen. Doch der monströse Hund redet schon weiter. „Mit deinen kümmerlichen Fähigkeiten bist du keine Gefahr für mich. Wenn dein Unterfangen nicht so hoffnungslos absurd wäre, könnte ich deinen sinnlosen Mut fast bemerkenswert finden.“ „Spiel dich bloß nicht so auf!“, trotzt im Inu Yasha nun grimmig. „Man hat mich schon oft unterschätzt. Dass ich jetzt hier stehe, straft all die überheblichen Besserwisser Lügen!“ „Was du nicht sagst!“, kommt es nun gefährlich von dem Riesenhund. „Schneid hast du wohl, doch der allein wird dich nicht retten!“ Mit diesem Worten macht er einen kräftigen Satz auf Inu Yasha zu und schnappt mit seinen Kiefern nach ihm. Doch der Hanyou hat schon damit gerechnet. Mit gefletschten Zähnen holt er blitzschnell aus und ein rotes Tessaiga geht auf die herannahende Schnauze nieder. Zu seiner Erleichterung scheint sein Konter den erwünschten Effekt zu haben, denn das bannbrechende Tessaiga durchdringt ohne Mühe das was wohl ein Schutzschild um die Gestalt gewesen ist und verpasst ihm einen beträchtlichen Schmiss quer über die Nase. Tatsächlich überrascht, zuckt der riesige Hund kurz zurück und bedenkt den Hanyou nun mit einem äußerst missgünstigen Blick. „Du mickrige kleine Laus!“, grollt er. Und schon im nächsten Moment springt er erneut auf Inu Yasha zu. Doch der Hanyou reagiert blitzschnell, schnappt sich rasch Kagome und springt hastig mit ihr aus dem Weg. Behutsam setzt er sie ein Stück entfernt ab. „Halte dich fern von ihm!“, zischt er nachdrücklich. „Wenn er dich erwischt, bist du Geschichte!“ Dann läuft er wieder auf seinen Gegner zu. Kagome zittert noch immer am ganzen Körper, so angespannt ist sie. Auch wenn sie als Miko ungewöhnlich mächtig ist, im Nahkampf wird sie kaum etwas ausrichten können. So bleibt ihr im Moment kaum etwas anderes als aus einiger Entfernung zu beobachten wie sich ihr Freund wieder in den Kampf stürzt und auf ihre Gelegenheit zu warten. Mit raschem, festem Schritt stürmt Inu Yasha auf seinen Gegner zu, der ihn lauernd erwartet. Im Grunde hat er nur eine einzige Chance gegen diesen übermächtigen Gegner. Er muss seinen Youketsu, seinen Energiewirbel zerschlagen, das Zentrum seiner Macht. Nur so kann er ihm womöglich genug Schaden zufügen um ihm beizukommen, oder ihn zumindest in die Flucht zu schlagen. Wie als Antwort auf diesen unausgesprochenen Wunsch ziehen nun fahl glänzende Schuppen über Tessaigas Oberfläche und tragen dem Begehr seines Herrn Rechnung. Grimmig fletscht Inu Yasha die Zähne während seine Augen höchst wachsam nach dem Youketsu seines Gegners Ausschau halten. Doch so sehr er sich auch umsieht, er kann ihn nicht entdecken. Unbehaglich verhärten sich Inu Yashas Kiefer je mehr diese Erkenntnis in sein Bewusstsein dringt. Das kann doch gar nicht sein. Jeder Youkai hat einen Youketsu. Es ist unmöglich, dass so ein mächtiger Dämon keinen besitzen sollte. Wo also ist er? Doch weiter kommt er in seinen Überlegungen nicht. Schon schwingt ihm eine gewaltige Pfote entgegen und es gelingt ihm nur im letzten Moment sich darunter hindurch zu ducken. Doch sofort schnappt auch schon wieder die riesige Schnauze nach ihm und wieder entgeht er den gefährlichen Kiefern nur mit knapper Not. Wieder und wieder muss er aus dem Weg springen um den Attacken der hünenhaften Gestalt zu entgehen. Und noch immer kann er den Energiewirbel seines Gegners nicht ausmachen. Es ist zum verrückt werden! Also schön, dann muss es eben anders gehen. Verbissen holt Inu Yasha erneut aus. „Kaze no....!“, doch er bringt die Worte nicht zu ende, denn in diesem Moment erwischt ihn eine mächtige Pranke und schmettert ihn mit aller Kraft quer über den Platz, mitten in die Bäume. „Inu Yasha!“, entfährt es Kagome besorgt und unwillkürlich läuft sie in die Richtung in die ihr Freund geschleudert wurde. Nun ruckt der Kopf des mächtigen schwarzen Hundes zu ihr herum und Kagome erstarrt. Mit tiefem beängstigendem Knurren kommt er nun auf sie zu und die junge Frau weicht erschrocken zurück. „Menschlein, du bist hier fehl am Platze“, kommt es so drohend, dass Kagome alle Farbe aus dem Gesicht weicht. Doch nur einen Moment später ertönt ein grimmiger Ruf hinter dem Monstrum: „Kongousouha!“ Im selben Moment entlädt sich eine beachtliche Ladung an langen, spitzen Diamantspeeren auf den riesigen Hund und bleibt herausfordernd in seiner rechten Schulter stecken. Sogleich wendet der Hund sich seinem Angreifer zu, dabei ignoriert er geflissentlich die Spieße in seiner Schulter. Das Knurren in seiner Kehle ist jetzt noch bedrohlicher. Vor ihm steht Inu Yasha. Er sieht ein wenig ramponiert aus doch er steht aufrecht und trotzt seinem Gegenüber mit entschlossenem Blick. „Ich bin dein Gegner, Kerl!“, schnaubt er wütend. „Darüber solltest du dich besser nicht freuen!“, grollt es von der riesenhaften Gestalt zurück. „Und du hast mich Katsuken zu nennen!“ „Ach, jetzt plötzlich doch nicht mehr Sesshomaru, was?“, gibt Inu Yasha herausfordernd zurück? Ein tödliches Funkeln liegt nun in den Augen des Hundes dann springt er mit einem Satz auf Inu Yasha zu, der ihm sofort eine weitere Ladung Diamantspeere entgegenschleudert und dann rasch aus dem Weg springt. Doch er muss nun wirklich flink sein, denn sein Gegner wirkt jetzt richtig aufgebracht. Wann immer er auf dem Boden aufsetzt, bebt die Erde und selbst Kagome in einiger Entfernung fällt es nicht leicht auf den Füßen zu bleiben. Sie befindet sich nun in direkter Schusslinie zu ihrem Gegner und dieser beachtet sie auch nicht weiter, jedoch bewegt er sich so geschwind, dass sie kein klares Schussfelds bekommt. Wenn er nur für einen Moment stillhalten würde. Mehr als einen Schuss wird sie wohl nicht bekommen, doch noch immer hetzt er ihren Freund durch die letzten verbliebenen Bäume und sie kann nur hoffen, das Inu Yasha noch ein wenig durchhält. Wieder dreht sich dieser um und schießt eine Salve Kristallspeere auf seinen Feind ab. Auch wenn einige tatsächlich in seiner Haut steckenbleiben, hat man nicht gerade den Eindruck, dass ihm das sonderlich viel ausmacht. Diesem Kerl ist einfach nicht beizukommen und langsam kommt er doch etwas außer Puste. Immer wieder landet er neben dem einen oder anderen Nordkrieger und der Gedanke bemächtigt sich seiner, ob diese stolzen Krieger sich kurz vor ihrem Tod ebenso hoffnungslos unterlegen gefühlt haben. Noch einmal wirbelt er herum und lässt eine weitere Attacke auf ihn los. Dieses Mal wieder ein Kaze no Kizu. Viel mehr bleibt ihm einfach nicht. Nichts was er tut scheint irgendeine Wirkung zu haben und so bleibt ausweichen scheinbar die einzige Option. Doch offenbar hat der mächtige Hund nun langsam auch keine Lust mehr auf die lästige Verfolgungsjagd. Er hält kurz inne, sieht das Kaze no Kizu auf sich zukommen und auf einmal reißt er seinen furchtbaren Rachen auf und ein gigantischer Feuerwirbel löst sich aus seinem Mund und rast dem Kaze no Kizu brachial entgegen. Inu Yashas Miene verzieht sich zu einem Grinsen. Sollte er wirklich so viel Glück haben? Von einem Moment auf den anderen wendet er sich zu seinem Gegner um. „Du willst es wirklich so haben? Das kommt mir gerade recht! Bakuryuuha!“ Mit aller Kraft lässt er Tessaiga hernieder sausen und nun vermengen sich die Wirbel des Kaze no Kizu mit den Energien der herannahenden Feuersbrunst und die gigantische daraus erwachsene Explosionswelle umschlingt die dämonischen Energiemassen und sendet sie umgehend postwendend zu dem gewaltigen Riesenhund zurück. Katsuken hält überrascht inne als er die heraneilende Energiemasse realisiert. Doch dann überzieht sein Gesicht ein schauerlichen Grinsen. „Zwecklos du Wanze! Deine Energie reicht niemals aus für mich!“ Sofort flammt ein wütend flackernder roter Schutzwall um ihn her auf. Grinsend erwartet er die Attacke. Doch im selben Moment bemerkt er etwas in seinen Augenwinkeln, ein eigenartiges Glimmen. Er wendet den Kopf. Es ist ein leuchtender Pfeil. Und ein ganzes Stück dahinter steht die Menschenfrau die ihn abgeschossen hat. Sie hält den Bogen noch immer erhoben und selbst von hier vernimmt er ihre gemurmelten Worte: „Und los!“ Seine Augen weiten sich ungläubig als der Pfeil beinah gleichzeitig mit den herannahenden Energiemassen auf seinem Schutzschild auftrifft, ihn flackernd verpuffen lässt und ihn somit dem Bakuryuuha schutzlos ausliefert. Die Explosion die dem mächtigen Aufprall folgt, holt Inu Yasha beinah von den Füßen. Es besteht kein Zweifel daran, dass sein Gegner von der Attacke voll getroffen wurde. Die Druckwelle und die darin enthaltenen Flammen brausen gefährlich über die Lichtung und hinterlassen nichts als eine düstere Staubwolke die sich schließlich über den Platz herabsenkt. Inu Yasha und Kagome halten angespannt den Atem an in der Hoffnung darauf, dass ihr vereinter Angriff ihren Feind ausgeschaltet hat. Es vergehen einige bange Sekunden als sich die Dunstschwaden beginnen wieder zu lichten und Kagomes Herz schlägt bis zum Hals. Noch immer steht dort unverändert diese monströse Gestalt und blutrote Augen funkeln nun beängstigend zu ihnen herüber. Je mehr sich der Staub lichtet um so mehr ist er zu erkennen. Hoch aufgerichtet und scheinbar unversehrt steht der gewaltige Hund da. Lediglich sein Fell brennt an einigen Stellen, was ihn jedoch nicht weiter zu kümmern scheint. Finster blickt der Riesenhund nun zu Inu Yasha hinüber. „Gar nicht mal so schlecht, du kleiner Bastard. Zu deinem Pech macht mir Feuer nicht wirklich etwas aus. Das einzige was du damit erreichst, ist dass ich Lust darauf bekomme deiner gesamte Familie so qualvoll wie nur möglich den Garaus zu machen.“ Mit erhobenem Haupt und starrer Miene bietet Inu Yasha ihm die Stirn. „Ich habe gar keine Familie mehr an du deine Wut auslassen könntest, du elender Mistkerl. Und du hast es schon einmal nicht fertig gebracht Sesshomaru umzubringen. Wenn er wieder zurück ist, wird er kurzen Prozess machen mit dir, verlass dich drauf. Er ist nämlich noch viel nachtragender als ich. Du kannst dich da schon mal auf was gefasst machen.“ Nun verziehen sich die Lefzen des Riesenhundes zu einem schauerlichen Grinsen. „Ich werde es mit Spannung erwarten, doch du wirst es leider nicht mehr miterleben.“ Inu Yasha packt sein Schwert fester. „Wollen wir wetten?“ „Du bist wirklich ein sturer, kleiner Mistkäfer“, schnaubt Katsuken verächtlich. „Es ist nicht so, als ob ich solche Leute in meinem Gefolge nicht brauchen könnte. Ich würde dir ja anbieten in meine Dienste zu treten, aber dafür verachte ich dich und deine Sippe zu sehr.“ „Warum?“, gibt Inu Yasha verächtlich zurück. „Weil wir dir bewiesen haben, dass du doch nicht so unfehlbar bist wie du vorgibst zu sein, du Heuchler?“ Ein boshaften Lächeln legt sich auf Katsukens Gesicht. „Die kleine Menschenfrau da hinten gehört doch nicht zufällig zu dir, oder?“ Inu Yashas Augen weiten sich unwillkürlich. „Dachte ich es doch!“, meint der Riesenhund genüsslich und dann wendet er sich demonstrativ von Inu Yasha ab und Kagome zu. Die junge Frau legt einen neuen Pfeil auf, doch sie zittert am ganzen Körper denn nun kommt wie von der Sehne geschossen der gewaltige Hund mit raschen Sprüngen auf sie zugesprungen. Inu Yasha wird es heiß und kalt. Er muss etwas tun und zwar schnell. Doch momentan befindet sich sein Gegner zwischen ihm und Kagome und keine seiner Attacken ist stark genug um ihn aufzuhalten. Und einholen wird er ihn so schnell auch nicht. Was kann er also tun? Blitzartig zuckt eine Idee durch seine Gedanken. Nun muss er schnell handeln. Für einen kurzen Moment hält er inne und konzentriert sich und unmittelbar darauf verfärbt sich Tessaigas Klinge schwarz. Ein eigenartiges, unwirkliches Glimmen umgibt sie und als Inu Yasha die Augen wieder öffnet, weiß er was er zu tun hat. Der riesige Hund hat Kagome fast erreicht, die vor Schreck wie erstarrt ihrem Ende entgegen sieht. Doch in diesem Moment holt Inu Yasha aus und von der Spitze seines Schwertes löst sich eine schwarze Kugel und saust in rasendem Tempo auf den mächtigen Hund zu, der seine Freundin fast erreicht hat. „Meidou Zangetsuha!“, verkündet er bestimmt und nur einen Wimpernschlag später findet die Kugel ihr Ziel. Im allerletzten Moment wird sich Katsuken der herannahenden Attacke gewahr und duckt sich geschmeidig unter ihr hinweg. Jedoch ein Teil der Kugel streift seine linke Schulter und wo sie seinen Körper berührt, nimmt sie unwiederbringlich einen kleinen Teil davon mit. Und das Unmögliche geschieht. Der gigantische Dämonenhund strauchelt und kommt dann zum Stehen. Für einen Augenblick scheint er völlig überrumpelt von der Wirkung dieser Technik, doch dann reißt er seinen Körper herum und wutschnaubend funkelt er Inu Yasha an. Grimmiger Geifer tropft aus seiner Schnauze und ein wütendes Grollen entfährt ihm. „Was war das? Was hast du getan, du dreckige Made?“, schreit er. „Woher, zum Teufel, kennst du diese Technik?“ Ebenfalls erstaunt über die Wirkung seiner Technik richtet sich Inu Yasha hoch auf. „Sag bloß die Meidou Zangetsuha ist dir bereits einmal untergekommen“, gibt er betont gelangweilt zurück. „Ja, ich kann schon verstehen, dass es etwas beängstigend ist, wenn ich einfach so Teile von dir in die Hölle schicken kann. Aber keine Sorge, beim nächsten Mal ziele ich nicht daneben, dann schicke ich dich in einem Stück runter zu Sesshomaru, damit er kurzen Prozess mit dir machen kann!“ Bedrohlich kommt Katsuken jetzt langsam auf Inu Yasha zu. „Dies ist eine Technik des Inu no Taishou. Wie kommst du zu diesem widerlichen Relikt?“ Trotzig erwidert Inu Yasha seinen Blick. „Wie schon, ich bin sein Sohn! Und ich kann dir gerne jederzeit beweisen, dass ich damit umzugehen vermag.“ Ein wütendes Schnauben entfährt Katsuken. „Du, sein Sohn? Das ist unmöglich!“ Ein tödliches Knurren dringt aus seiner Kehle, während er nun bedrohlich auf Inu Yasha zukommt. „Du dürftest diese Technik nicht besitzen. Sie gehört einzig dem Inu no Taishou!“ „Und er hat sie von seinem Urheber dem Dämon Shishinki“, gibt Inu Yasha unbeirrt zurück. „Und nachdem ich diesen Kerl ebenfalls aus dieser Welt entfernt habe, habe ich mir diese Technik gänzlich zu eigen gemacht, verlass dich drauf!“ Für einen Moment starrt Katsuken Inu Yasha nur verblüfft dann hasserfüllt an, und dann zieht sich seine Miene wieder zu. „Shishinki! Dieser miese, kleine Wurm!“, grollt er bitterböse. „Hat er wirklich behauptet, diese Technik wäre von ihm? Alleine schon dafür müsste ich ihn in Stücke reißen!“ „Da kommst du ein bisschen spät!“, gibt Inu Yasha großspurig zurück. „Um den Kerl habe ich mich schon fachgerecht gekümmert.“ Nun fliegt Katsukens Blick wieder zu Inu Yasha hinüber. „Es bleibt dabei, diese Technik steht dir nicht zu!“ „Wollen wir wetten?“, gibt Inu Yasha fest zurück und hebt bedrohlich das schwarze Tessaiga. „Na komm!“, fordert Katsuken humorlos, „Versuch ruhig dein Glück! Setze die Meidou ein, wenn du es vermagst!“ „Wie du willst!“, gibt Inu Yasha zurück. Jedoch fühlt er sich mit einem Mal nicht mehr so ganz zuversichtlich wie noch gerade. Zwar kann er noch immer die kleine Stelle an der Schulter seines Gegners sehen, wo er ihn eben noch mit der Meidou erwischt hat. Die Wunde blutet nicht und auch sonst sieht es lediglich so aus als fehle dort ein kleines Stück. Doch das Selbstbewusstsein mit dem der riesige Hund sich ihm jetzt entgegenstellt, verunsichert Inu Yasha doch etwas. Doch er kann jetzt keinen Rückzieher mehr machen. Zu viele Leben hängen jetzt davon ab, ob er hier seinen Mann steht. Immerhin ist er jetzt der Fürst und deshalb, wie sagt es Sesshomaru immer, ist Scheitern keine Option! Mit aller Kraft holt er aus und schleudert die schwarze Kugel an der Spitze seines Schwertes auf seinen Gegner. „Meidou Zangetsuha!“ Der gewaltige Dämonenhund sieht die für seine Ausmaße winzige Kugel direkt auf sich zufliegen. Doch urplötzlich leuchten seine Augen kurz hell auf und direkt vor ihm beginnt die Kugel sich nun aufzulösen und letztlich verschwindet sie in der leeren Luft. „Lächerlich!“, schnaubt der Dämonenhund verächtlich. „Das eben war allenfalls ein Glückstreffer. Hast du überhaupt eine Vorstellung davon, an wem du deine gestohlenen Techniken hier ausprobierst?“ Nun richtet auch er sich zu seiner vollen Größe auf. „Mein Vater war der Inu no Taishou! Der Fürst der Inuyoukai und diese Technik dient nur dem, dem es bestimmt ist über die Hölle zu herrschen. Ganz sicher nicht so einem mickrigen Abkömmling wie dir!“ Mit diesen Worten stürzt er sich nun auf Inu Yasha der ihm beklommen entgegenblickt. Ihm fällt nichts mehr ein was er noch versuchen kann. In diesem Moment vernimmt er Kagomes lauten Ruf: „Inu Yasha, schlag zu!“ Doch nicht nur Inu Yasha hat ihre Worte gehört. Der gewaltige Dämonenhund wendet ihr ebenfalls augenblicklich den Kopf zu und entdeckt nun den prismatisch schimmernder Pfeil der direkt auf ihn zukommt und schon fast erreicht hat. Sofort hebt Inu Yasha sein Schwert für die hoffentlich letzte Attacke. Wenn Kagomes läuternder Pfeil ihn noch einmal trifft, hat er vielleicht eine kleine Chance mit der Meido durchzukommen. Doch die Hoffnung erfüllt sich nicht. In eben diesem Moment stößt der Dämonenhund einen kurzen, scharfen Feuerstrahl in Richtung des Pfeiles, was ihn augenblicklich in Asche verwandelt und die herannahende Gefahr beendet. Kagome schluckt. „Beleidige mich nicht, kleine Hexe!“, grollt er. „Deine Tricks wirken kein zweites Mal bei mir.“ Und dann setzt er sich in Bewegung und trabt unverwandt auf Kagome zu. Diese spürt wie ihr nun doch alle Farbe aus dem Gesicht weicht und hastig legt sie einen neuen Pfeil auf und schießt erneut auf das Monster, dass nun direkt auf sie zukommt. Doch auch dieser Pfeil zerfällt unter den Flammen des Daiyoukai zu Staub. Und nun wird ihr wahrlich unbehaglich zumute, denn der riesige Hund ist schon fast bei ihr und sie kann nichts dagegen tun. „Kagome!“, vernimmt sie den panischen Ruf hinter dem Monstrum. Gerade jetzt sieht sie ihren Freund, der, so schnell ihn seine Füße tragen, versucht den riesigen Hund zu überholen um ihr beizustehen. Deutlich erkennt er die Angst in seiner Miene. Doch es hilft nichts, Katsuken ist schneller. Noch einmal spannt Kagome ihren Bogen und richtet ihn direkt auf die herannahende Hundeschnauze. Wenn sie ihn im allerletzten Moment abschießt, kann er vielleicht nicht mehr reagieren und ihr Angriff hat Erfolg und dann hat Inu Yasha immerhin eine Chance ihm den Rest zu geben. Innerlich wird ihr das Herz schwer dabei. Tut mir leid, Inu Yasha. Ich kann dir wohl doch nicht länger helfen. Doch sie kommt nicht dazu den Pfeil abzuschießen. Der letzte Schritt des riesigen Hundes ist offenbar bewusst heftig aufgesetzt und für einen Moment verliert sie das Gleichgewicht. Und noch während sie schwankt, spürt sie wie etwas ihren Bogen packt und nach oben reißt. Ihr bleibt keine Zeit mehr ihre Waffe loszulassen, denn schon baumelt sie in dreißig Meter Höhe und nun wäre diese Entscheidung fatal. So klammert sie sich lediglich verzweifelt an das dünne Stück Holz und versucht nicht abzustürzen. „Kagome, nein!“ Verzweifelt steht Inu Yasha nun direkt vor dem riesigen Hund der den Bogen seiner Freundin im Maul hat und boshaft und irgendwie sehr zufrieden auf ihn hinunterblickt. „Erstaunlich, dass so ein Wesen dir anscheinend so viel bedeutet“, stellt der gewaltige Hund zwischen den Zähnen fest. „Du bist ja noch armseliger als ich dachte.“ Inu Yasha fletscht die Zähne und packt Tessaiga fester. „Lass sie auf der Stelle runter, oder...“ „Oder was?“, kommt die spöttische Rückfrage. „Du bist doch wohl nicht so dumm, oder? Greifst du mich an, lasse ich sie fallen. So einfach ist das.“ Ein Knurren entfährt Inu Yasha. „Lass dich nicht beirren!“, ruft Kagome ihm trotzig zu. Die Bogensehne schneidet in ihre Hand, aber sie hält verbissen aus. „Mach ihn fertig, wenn du kannst! Denk nicht an mich!“ Inu Yasha wird es heiß und kalt bei den Worten. Er kann sie doch nicht einfach so ihrem Schicksal überlassen. „Auf keinen Fall!“, schreit er zurück. „Ich habe versprochen dich zu beschützen!“ „Du hast auch versprochen noch andere zu beschützen!“, ruft sie entschlossen zurück. Ihre Hände zittern und die Bogensehne schneidet immer mehr in ihre Finger, doch grimmig hält sie weiter fest, auch wenn ihr immer mehr die Arme lahm werden. „Denk dran, du bist jetzt der Fürst. Du bist für sie alle verantwortlich!“ Erschrocken zuckt Inu Yasha zusammen. Grimmig beißt er sich auf die Zähne und ballt die Fäuste. „Kagome, ich...“, er bebt am ganzen Körper so angespannt ist er. „Denk dran, was du Sesshomaru versprochen hast!“ Inu Yasha hebt erschrocken den Kopf. Doch nun kommt wieder Leben in den mächtigen Hund. „Du willst der Fürst sein?“, ertönt es verächtlich. „Verspottet mich besser nicht! Das ist sogar noch lächerlicher als die Führung einem Weib zu übergeben.“ Er hebt ruckartig den Kopf und Kagome schreit kurz auf vor Schmerz und vor Schreck. „Für was du dich auch hältst, ich werde dich auf deinen Platz verweisen. Doch wenn es dir so schwer fällt mich anzugreifen, werde ich dir die Entscheidung abnehmen.“ Mit diesen Worten schlenkert er einmal den mächtigen Kopf zur Seite und dann lassen seine Zähne den Bogen urplötzlich los. Mit einem spitzen Schrei wird Kagome einmal quer über den Platz und noch ein ganzes Stück weiter in die dahinter stehenden Bäume geschleudert. „Nein, Kagome!“, schreit Inu Yasha in heller Panik auf. Sofort will er hinterherrennen, doch schon einen Herzschlag später trifft ihn eine gewaltige, schwarze Pfote und begräbt ihn gnadenlos unter sich. Vernehmlich keucht der Hanyou auf. Unbarmherzig presst ihn die gigantische Tatze tiefer in den Boden hinein und Inu Yasha weicht jegliche Luft aus den Lungen. Er spürt einen rasenden Schmerz in seinem gesamten Körper und für einen Augenblick ist er kurz davor die Besinnung zu verlieren. Das darf nicht wahr sein! Kagome darf nicht tot sein! Er hatte ihr doch versprochen, dass er auf sie aufpassen würde, aber diesen Sturz kann sie unmöglich überlebt haben. Diese Erkenntnis schmerzt fast mehr als es seine Verletzungen könnten. Dieser elende Mistkerl! Damit darf er nicht durchkommen, das wird er ihm büßen! Gerade hebt sich die riesige Pfote um noch einmal erneut zuzuschlagen und ihm den Rest zu geben. Doch in eben diesem Moment packt Inu Yasha noch einmal sein Schwert dass noch immer neben ihm liegt und obwohl er sehr wohl spürt, dass sein Arm gebrochen ist, nimmt er all seine verbliebene Kraft zusammen für einen letzten Streich. Ein letztes Mal geht das schwarze Tessaiga hernieder und direkt unter dem Körper des mächtigen Dämonenhundes formt sich erneut eine Meido. Gerade als dieser erneut zuschlagen will, dringt die Kugel in seinen Körper ein. Unaufhaltsam durchquert sie seinen Leib vollständig und hinterlässt ein zwar kleines jedoch unübersehbares Loch durch seine Mitte und verpufft dahinter. Unwillkürlich hält der mächtige Daiyoukai inne. Ein schauerlicher Schrei gellt über den trostlosen Platz; er ist gezeichnet von Schmerz, Wut und Hass. In scheußlichen Zuckungen bäumt sich der Dämonenhund auf. Mühsam hebt Inu Yasha etwas den Kopf und nun kann er für einen winzigen Moment durch das Loch im Leib des Daiyoukai etwas erkennen: Ein Stück von einem grauen Wirbel. Das Youketsu! Der Energiewirbel des gewaltigen Hundes befindet sich also wohl geschützt in seinem Inneren. Kein Wunder, dass er ihn dort nicht entdecken konnte. Die Meidou muss ihn wirklich nur um Haaresbreite verfehlt haben. Zu dumm! In diesem Moment geht eine Verwandlung durch den massigen Körper. Unter scheußlichem Aufbäumen und wütendem Heulen verwandelt der gewaltige Hund sich in seine Menschengestalt zurück, jedoch nur für einen kurzen Moment, dann formt sich auch diese Gestalt zu einer tiefroten Kugel aus Energie und nur wenige Augenblicke später saust die Kugel davon und verschwindet über den Bäumen aus seinem Blick. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)