Magi: The alternative of Magic von MimiTenshi ================================================================================ Kapitel 9: 9. Nacht: Erinnerungen an Ala (Teil 3) ------------------------------------------------- Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie Alayna damals Shiba und mir das kennenlernen besondere Menschen aus ihrem Leben uns zeigte. Es waren Menschen, die ihr zeigten, dass es auch welche gab, die jemandem Mächtiges nicht ausnutzen wollen. Jedoch gab es einen einzigen unter ihnen, der ihr erst das Gefühl der Familie schenkte und dann wieder stahl, womit am Ende dann sie ihre Welt zerstörte und den Menschen, den sie über alles geliebt hatte, tötete. Was uns jedoch zu dieser Zeit nicht erklärt wurde war, dass diese eine Person, seitdem ihre Welt nicht mehr existierte, sie Jahrzehnte lang verfolgte und versuchte, sie auszulöschen. “Was hast du dann gemacht, als du von der Welt gingst?” fragte ich sie, sodass sie mich ansah und dann wieder zu Aladin rüber. “Ich war im Heiligen Palast.” antwortete sie. “Zeig es uns. Bitte.” bat Shiba sie, doch Alayna meinte nur, dass sie da wieder in ihrer göttlichen Gestalt war und wir sie somit nicht sehen könnten. Doch wir meinten, dass es uns egal sei und wir ja hören könne, was ihre Rukh uns erzählten. So überlegte sie erst und nickte dann mit dem Kopf. --- Es vergingen einige Jahrzehnte nach dem ich meine Welt verlassen hatte und versuchte mich wieder zu reinigen. Es kamen immer noch verstorbene Rukh zum Heiligen Palast, die von den Menschen bestanden, die ich eins geliebt und vertraut hatte. Doch ich wollte sie nicht mehr sehen, da man mich nur für diesen beschissenen Traum ausnutzen wollte. Den Traum die Magie zu erlangen, die ich besaß. Ich hatte versucht zu erklären, warum dies nicht ging. Doch man ignorierte mich, misshandelte mich und verstand mich einfach nicht. So bin ich an einem Tag, wo Dark mich missbrauchte und mir Schaden zugefügt hatte, einfach durchgedreht und hatte alle Menschen auf dieser Welt vernichtet. Ich bat die Rukh, mit denen ich vorher zusammengelebt hatte, sich um die verstorbenen Seelen zu kümmern, während ich mich zurückzog und versucht hatte, meinen Geist wieder ins Licht zu führen. Doch es war verdammt schwer, aus dieser Hölle, in der ich gefangen wurde, wieder raus zu kommen. Als ich zurück zum Heiligen Palast kam, erschuf ich zwei gläserne Kuppeln, in denen ich meine menschlichen Körper versiegelte, die ich erschaffen hatte. Ich brauchte sie ja nicht mehr, wollte sie jedoch auch nicht vernichten, weswegen ich sie auch einfach im Heiligen Palast versiegelte. Ich sah zu ihnen rüber, als ich von einem kleinen Schlaf erwachte. Die 10000 Jahrzehnte, die ich bei den Menschen verbracht hatte, hatten mir ein Zeitgefühl gegeben, sodass ich einschätzen konnte, welche Jahreszeit, welche Uhrzeit und welches Jahr es auf der Erde war. Außerdem hatte ich mich einfach dran gewöhnt, mich hin zu legen und etwas zu schlafen. Etwas, was ich eins geliebt hatte und es jetzt bereue. Ich erhob mich von meinem Platz und ging langsamen schritten zu den beiden Sägen, in denen meine Körper waren. Sie fingen Staub auf, etwas was es eigentlich im Heiligen Palast nicht geben sollte. Vielleicht, weil sie aus Fleisch bestanden und deswegen auch Staub fingen …? Die Schilder, an denen die Namen meiner menschlichen Körper standen, waren von einer dicken Staubschicht bedeckt. Ich strich über dem Schild meiner weiblichen Gestalt weg und strich auch über das Glas, damit ich mir das Gesicht des Menschen ansehen konnte. Ich gab diesem Körper den Namen *Alayna*. Ich erschuf sie im 6000ten Jahrzehnt, wo ich mich wieder als normalen Menschen fühlen wollte und auch die Menschen in der Nähe beobachten wollte. Ich bat meinem Berater auf zu passen, dass meinem männlichen Körper nichts geschieht, während ich in meinem weiblichen Körper war und ein bisschen auf Reisen ging. Dieses Mädchen wurde in kürzester Zeit eine Berühmtheit. Ich traf auf eine kleine Straßenband, wo ich etwas vor mich herum summte und dann von ihnen gebeten wurde, ein bisschen bei ihnen zu bleiben und ihre Songs zu singen, was ich dann auch tat. Ab da wurde die Straßenband mit mir, als ihre Leadsängerin, eine große Berühmtheit. Nach dem sich diese Band jedoch trennte und irgendwann diese Menschen starben, wegen Drogen und Alkohol, kehrte ich zu meinem männlichen Körper zurück und versiegelte meinem weiblichen in dieser Kuppel. Was ja dann einige Zeit später geschah, wollte ich mich nicht mehr dran erinnern. Ich ging dann zu meinem männlichen Körper, strich den Staub auf dessen Schild und Gesicht weg. Bei ihm hatte ich überhaupt keinem Namen. Ich wurde bei ihm immer nur als meine Göttlichkeit, Meister oder mein Gott genannt. Aber nie gab mir jemand einen Namen, was mich, wenn ich so dran zurückerinnere, relativ verletzt. Ich meine ja! Ich sagte vielleicht mal, dass man mich ruhig Gott nennen dürfe, jedoch dachte ich, aus Naivität halt, dass man mir einen schönen Namen gebe. Jedoch bekam ich keinen. So kehrte ich wieder zu meinem Platz zurück, legte mich wieder hin und wollte versuchen mich aus dieser Dunkelheit zu befreien. Als ich aber dann Menschenstimmen und Gelächter hörte, schock ich auf und sah zu meiner Welt runter. Wie konnte das sein? Warum waren da noch Menschen? Ich dachte, ich hätte sie alle getötet! Also warum lebten zum Teufel nochmal da diese abartigen Kakerlaken noch auf meiner Welt?! Ich spürte Hass in mir aufkommen und ehe ich mich versah war ich schon wieder auf meiner geliebten Welt. --- “Ab da an ... kann ich mich nicht mehr erinnern, was ich getan habe.” sagte Alayna zu uns, als dass Bild wieder schwarz wurde. Wir sahen uns wieder an, ehe wir zu Alayna sahen, die sich von ihrem Platz erhob und zum Sag von Aladin ging. Sie strich mit ihrer Hand über das Glas und fragte uns, ohne uns anzugucken, wie sie auf uns den wirke. Shiba und ich sahen uns an ehe das 12-jährige Mädchen antwortete. “Nun, für mich wirkst du freundlich und offen. Ich habe nicht wirklich das Gefühl, dass du ein Monster bist, was einfach so die Menschen umbringen will.” sagte Shiba und sah dann mich an. Ich sah auf meine Hände und erinnerte mich zurück, als ich 10 war und beobachtet hatte, wie Alayna damals kurz und drauf war meine Eltern zu töten. Sogar mich. Allerdings spürte ich, dass sie dies nicht wollte und ich hatte das Gefühl gehabt, als hätte jemand mich gerufen und mich gebeten, ihm zu helfen. Dies sagte ich dann und sah nur, wie Alayna nickte. “Ich ehre dich für dein Vertrauen in mir, Shiba … Jedoch ... bin ich ein Monster, was einfach die Menschen töten kann, selbst dann, wenn ich sie sogar liebe.” sagte sie, kam wieder zu uns und saß sich zwischen uns. Sie hob wieder ihre Hand und rief neue Rukh hervor, die uns ihre Vergangenheit zeigen sollten. --- Ich öffnete flatternd meine Augen auf, als ich Vögel Gezwitscher hörte. Mein Blick wanderte sofort auf ein buntes Muster an der Decke, die sich vom Fenster, was direkt rechts neben mir war, spiegeln ließ. Es war ein Mosaikfenster was ein verspieltes Muster hatte und von der aufgehenden Sonne, die sich leicht in mein Gesicht ausstrahlte, das Zimmer in einen bunten Raum verwandelte. Ich saß mich aufrecht, zumindest versuchte ich es, da mir sofort ein Stechen durch den Kopf dröhnte, sodass ich mich auf meine Ellenbogen stützte, und mich etwas umsah. Ich war in ein relativ kleines Zimmer, was eine Holztür hatte, halt dieses eine Mosaikfenster, ein Bett, auf das ich eben lag, eine hölzerne Kommode und ein Holztisch mit einem kleinen Hocker. Die Wände waren mit einer schlichten Tapete geschmückt, die schon langsam abblätterte und der Boden war ein einfacher Holzboden, wo jedoch ein kleiner runder Teppich war, der sehr dreckig war. Der müsste mal gesäubert werden, dachte ich. Außerdem hing eine kleine Glühbirne von der Decke runter und eine ganze Menge Netze an den Ecken, die wohl die vorherigen Bewohner hinterließen. “(Wo bin ich?)” fragte ich mich und hielt mir an den Kopf, als wieder ein stechender Druck kam. Ich spürte ein Verband um meinen Kopf gewickelt. Bin ich gegen irgendwas gestoßen? “(Was ist überhaupt passiert?)” fragte ich mich nun etwas gezwungen, saß mich darauf nun aufrecht und sah zur Tür, als jemand sie vorsichtig öffnete. Eine junge Frau mit dunkel rosarotem kurzem Haar und rosa Augen trat in das Zimmer ein und hielt in den Händen eine Schüssel mit Wasser und einem Lappen. Sie trug weiß goldene Kleidung, die für mich wie eine Nonne aussah. Sie stupste die Holztür mit ihren goldenen Schuhen auf und sah dann zu mir rüber. “Oh! Du bist ja endlich erwacht!” sagte sie zu mir, ging dabei zum Schreibtisch, um die Schüssel in ihren Händen abzustellen und kam dann zu mir. “Wie geht es dir?” fragte sie mich und legte dabei ihre Hand an meiner Stirn. Mit der anderen tastete sie dann ihre Stirn ab, wobei sie ihren Pony zur Seite strich. Ich denke mal schon, dass es mir gut ginge … oder? “Hmm … Dein Fieber ist gesungen. Das ist gut. Zwar hast du noch etwas, aber darüber mach ich mir keine Sorgen.” sagte sie lächelnd zu mir. Ich starrte die Frau an, als sie sich wieder von mir wegbewegte und den Lappen in die Hand nahm. Was hatte sie gerade gesagt? Ich hatte Fieber? Wer ist sie überhaupt? Sie dünkte den Lappen ins Wasser, ring ihn dann aus und tupfte mir dabei leicht über meine Stirn. Ich zischte leicht auf und drehte leicht mein Kopf zur Seite, wobei ich dabei ein blutiger Verband bemerkte, was auf meinem Schoß lag. Warte … Wie zum Henker hatte die Frau mir etwas den Verband um meinen Kopf entnommen, ohne dass ich es bemerkte? War ich so sehr in meinen Gedanken vertieft, dass ich es nicht bemerkte? “Tut mir leid.” entschuldigte sie sich bei mir. Ich starrte wieder zu ihr, als sie sagte, dass sie mich hätte warnen solle, dass es etwas schmerzen könnte. Ich sah etwas sprachlos sie an und dachte mir, dass sie es hätte machen sollen. Sie kicherte nur, entschuldigte sich nochmals bei mir, dünkte den Lappen nochmals ins Wasser und wieder auf meiner Stirn, ehe sie ihn dann am Rand der Schüssel legte und mir ein Teil des Verbands abmachte. Dabei starrte ich sie die ganze Zeit über an. Ich versuchte sie zu fragen, wer sie sei, doch alles, was aus mir kam, war nur Krätzen, wobei ich dann anfing zu husten. “Schone dich noch etwas! Du hast immerhin drei Monate geschlafen! Dein Hals ist Mitsicherheit ganz ausgetrocknet! Ich hole dir etwas zu trinken.” meinte sie, strich mir dabei über den Rücken und erhob sich von meinem Bett, um aus dem Zimmer zu gehen. Währenddessen sah ich ihr hinterher, kratzte über meinem trockenen Hals und dann an meiner Wange. “Wer ist diese Frau … Und wer bin ich überhaupt?” Nach gefühlten Stunden kam sie mit einem Tablett, auf dem ein Krug mit Wasser, zwei Gläser, zwei gestapelte Teller und einem kleinen Topf, wieder. “Tut mir leid, dass ich etwas gebraucht habe. Ich hatte das Essen aufgewärmt, da du Mitsicherheit großen Hunger haben wirst!” erklärte sie lächelnd, stellte das Tablett auf dem Tisch, goss etwas Wasser in einem Glas und wand sich darauf zu mir. Etwas zögerlich sah ich es an, dann zu ihr, die mich mit einem strahlenden Lächeln anguckte und dann wieder zum Glas, ehe ich meine Hand hob und das Glas annahm. Darauf berührte ich für einen kurzen Moment ihre warmen und zierlichen Finger, die meine kalten Finger sofort die Wärme übergab. Ich spürte, dass sie etwas aufzuckte, als unsere Finger sich berührten, jedoch zeigte sie es nicht auf ihrem Gesicht an, was mich erstaunte. Sie ging etwas in die Hocke und nahm den Hocker, der vor dem Schreibtisch stand, stellte ihn neben meinem Bett, um sich darauf zu setzen und sah mich erstaunt an. Als ich einen Schluck genommen hatte, atmete ich etwas erleichtert aus, da endlich etwas feuchtes durch meinen getrockneten Hals kam, und sah sie dann genauso an, wie sie mich. Ich räusperte etwas und sah zum Topf rüber. Ich hatte erst versucht zu sagen, dass ich etwas Hunger habe, doch mein Hals fühlte sich noch etwas … taub an, weswegen ich auch räusperte. “Oh! Du solltest vielleicht noch etwas warten. Das Essen ist ziemlich heiß.” meinte sie lächelnd. Ich starrte sie an, zuckte innerlich mit den Schultern und nahm noch einen Schluck von meinem Glas. Als es dann leer war, entnahm sie ihn mir sofort, schüttete noch was rein und gab ihn mir darauf wieder. Dabei nahm sie sich dann auch ein Glas und sah mich wieder an. Irgendwie gefiel mir das ganz und gar nicht! Hatte ich was im Gesicht oder warum sah sie mich so an? Ich versuchte sie das zu fragen, doch … hehe … es kam immer noch kein richtiger Ton aus mir, den sie hören könnte. “Oh! Tut mir leid! Ich habe dich nur noch nie gesehen … bzw. habe ich ein so schönes Gesicht noch nie in meinem Leben gesehen.” meinte sie lächelnd. Ich starrte sie an und kratzte mich abermals an der Wange. Ein … schönes Gesicht? Sie erkannte, dass ich von ihrer Aussage verwirrt war, denn sie kicherte leicht und sah mich dann wieder an. “Tut mir leid! Aber dein Blick vorhin wirkte wie ein Kind!” meinte sie dann und kicherte wieder. Ich starrte diese Frau weiterhin an, ehe ich mich wieder normal hinsaß und einen weiteren Schlug aus meinem Glas nahm. “Wer bist du überhaupt?” fragte ich sie leicht kratzig. Ich hatte eigentlich gedacht, dass sie mich nicht verstehen könnte, da meine Stimme recht … leise war, aber sie sah mich mit weit glitzernden Augen lächelnd an. “Habe ich mich noch nicht vorgestellt?” fragte sie mich zurück, sodass ich mit dem Kopf schüttelte. Sie schlug sich leicht an der Stirn und entschuldigte sich abermals bei mir. “Ich war wohl in meinen Gedanken so sehr vertieft, dass ich nicht bemerkte, mich bei dir vorzustellen.” meinte sie grinsend und schüttelte mit dem Kopf. Dann sah sie mich lächelnd an und stellte sich vor. “Mein Name ist Timpani. Timpani Pixl.” Timpani? Was für ein schöner Name, dachte ich. “Wo … bin ich denn?” fragte ich Timpani. “Du bist in meiner Kirche.” “Deine Kirche?” fragte ich, sodass sie lächelnd nickte. “Ja! Ich habe dich nicht weit von hier gefunden!” meinte sie lächelnd. “Du hast mich gefunden?” “Ja! Vor ungefähr drei Monaten. Es war der 08. Dezember. Ich kann mich noch daran erinnern, weil es an diesen Tag so schön geschneit hatte und es eine starke Lichterscheinung gab.” erzählte sie mir. “Ich bin wegen diesem Licht, was ich gesehen hatte, hinausgerannt und fand dich dann. Du bist etwas herum getolkt und dann auf einmal zusammengeklappt, worauf du mit deinem Kopf an einen Stein stieß. Ich habe dich darauf mit viel Mühe und Not in meiner Kirche geschleppt.” sagte sie dann und hob dabei ihren Arm, wobei sie mit der anderen ihren Oberarm anfasste. “Dabei habe ich nicht malst Muskeln!” sagte Timpani lachend. Als sie mich wieder ansah, erhob sie sich von ihrem Platz und kramte in der Kommode herum, worauf sie blutige Kleidung raus kramte. “Ich weiß nicht, was dir widerfahren ist. Jedoch trugst du diese zerrissene, dünne und blutige Kleidung an deinem Leib. Ich war die ganze Zeit am überlegen, ob ich sie wegschmeißen solle. Jedoch dachte ich mir, dass du mir vielleicht etwas erklären könntest.” meinte sie dann, kramt in den Klamotten herum und zeigte mir ein Holzstab. Ich starrte ihn mir an und sah dann zu ihr, als sie mich fragte, was passierte. Ich überlegte, zuckte jedoch dann mit den Achseln, als mir keine Antwort kam. Darauf sah sie zu meiner Kleidung, erhob sich wieder von dem Hocker und legte sie wieder in die Kommode hinein. “(Hat sie gerade nach etwas nachgedacht?)” fragte ich mich, da sie in den kurzen Moment mir in Gedanken verloren schien. “Wie heißt du denn überhaupt?” fragte mich Timpani. “Ich habe keinen Namen.” sagte ich und als Antwort bekam ich nur ein Gelächter. “Jeder Mensch hat einen Namen! Auch du!” meinte sie lachend. “Ich kann mich aber nicht erinnern, ob ich einen Namen habe.” meinte ich dann, worauf sie aufhörte zu lachen und mich ansah. “Oh, tut mir leid! Ich vergaß, dass du dir deinen Kopf gestoßen hattest und daher womöglich dein Erinnerungsvermögen verloren hast.” entschuldigte sie sich bei mir, wobei ich nur leicht mit dem Kopf schüttelte und meinte, dass sie sich dafür nicht entschuldigen müsse. Wir unterhielten uns etwas, ehe sie mir ihr Essen in einen Teller goss und es mir übergab. Ich starrte das Essen regelrecht an. Ein bisschen Hunger hatte ich zwar schon … obwohl man hätte in meinem Falle eigentlich einen Riesen Hunger haben sollen, da ich ja drei Monate im Koma war, aber ich hatte halt eigentlich keinen Hunger ... Na ja, ich nahm ihr dann doch das Essen ab und hätte es fast wieder weggeschmissen. Es roch ekelhaft! Ich starrte es erst an, starrte sie dann an, die mich lächelnd ansah, und zwang mich dann dazu, einen Löffel zu nehmen. Ich hätte fast gekotzt, so ekelhaft hat es geschmeckt! Aber ich Rieß mich, Timpani zu liebe, zusammen. Ich meine, sie hatte mich aufgenommen, gesund gepflegt, obwohl ich ein wild fremder für sie bin, und mir dieses Essen gekocht, was echt abartig war. Ich meine, was zum Teufel hatte sie da alles rein gegeben?! Ich zwang mich, einen weiteren Löffel zu nehmen und drückte den Würgereiz mit runter. Währenddessen beobachtete sie mich und fragte mich, ob ich ihr Essen mochte, wobei ich den Mund fest geschlossen hielt, da mir das Essen immer noch hochkommen wollte, und zwang mich zu nicken. “Zum Glück! Meine Freunde brechen mein Essen immer aus, wenn sie es essen. Deswegen kommen sie nicht mehr hierher.” meinte sie lächelnd. Kein Wunder! Dieses Essen ist zum kotzen ekelhaft! “Weißt du, als ich dich gefunden hatte, hast du förmlich geglüht vor Fieber! Ich glaube du hattest so um die 40°, wenn nicht sogar darüber! Eigentlich hättest du sterben müssen!” meinte sie, sodass ich sie nur fragend ansah und weiterhin versuchte, den Würgereiz runter zu bekommen. “Jedoch hast du es überlebt. Du musst ja richtig gesegnet sein, dass Gott dir das Leben rettet.” meinte sie dann. Wieder sah ich sie verwirrt an, bekam auch endlich den Würgereiz runter, sowie das Esse, drückte leicht den Teller von mir und fragte sie: “Gott? Wie meinst du das?” Sie starrte mich erst an, ehe sie lächelte und folgendes sagte: “Nun, ich glaube nicht, dass Gott Menschen einfach sterben lässt, wenn sie noch ihr ganzes Leben vor sich haben.” Wie ein schlag in meinem Gesicht, sah ich mit weit aufgerissenen Augen sie an und dann zu meiner Decke. Wieso … habe ich plötzlich so ein Schuldgefühl in mir? So, als hätte ich was Angestellte, was mich ganz langsam auffrisst. “Na ja, ich bin wohl die Einzige die an diesen Gott glaubt.” sagte plötzlich Timpani, sodass ich wieder zu ihr aufsah. Sie nahm sich auch einen Teller von diesem ekelhaften Eintopf. “Wie … meinst du das?” fragte ich sie. Sie sah mich an und nahm einen Löffel. “Nun, ich bin die Einzige, die hier in der Kirche lebt.” antwortete sie. Sie nahm noch einen Löffel und sah dann zu ihrem Eintopf. “Vorher lebten hier mit mir meine Freunde zusammen. Jedoch hatten sie nie mit mir an diesen einen Gott geglaubt. Sie glauben an einen anderen Gott.” “An ... einen anderen Gott?” fragte ich, sodass sie nur nickte. “Sie glauben an einen alten großen Mann mit langem weißem Bart.” sagte sie und fing leicht an zu kichern. Ich sah sie verwirrt an. “Und … an welchen Gott glaubst du?” fragte ich sie nun. Sie sah von mir weg und meinte, dass ich sie genauso nicht verstehen würde, wie ihre Freunde. Doch ich schüttelte mit dem Kopf und meinte, dass ich niemanden verurteilen würde. So sah sie mich an, überlegte kurz und antwortete. “Ich glaube an einen Gott, der kein Geschlecht hat.” Ich sah sie wieder verwirrt an, sodass sie es mir genauer erklärte. “Na ja! Niemand hat beweise, dass dieser Gott ein Mann ist, oder?” fragte sie mich, sodass ich kurz überlegte und dann mit dem Kopf schüttelte. “Jedoch kann auch niemand beweisen, dass Gott eine Frau ist. Das heißt, dass Gott ein etwas bzw. ein Zwitter ist.” sagte sie lächelnd und nahm mein Teller von mir. Ihr Gesicht sprach Bände. “Was ist ein Zwitter?” fragte ich sie. Sie überlegte und schmiss dabei mein Essen im Topf zurück. “Nun, laut meinen Recherchen ist ein Zwitter sowohl männlich als auch weiblich. Also ein drittes Geschlecht, was es nur unter Pflanzen und Lebewesen existiert.” meinte sie und goss ihr Essen mit in den Topf hinein. “Jedoch denke ich, dass Gott ein menschliches aussehen hat und kein Tier oder Pflanze ist.” sagte sie und kicherte dabei etwas. “Wieso glaubst du denn, dass er ein menschliches Aussehen hat?” “Na ja! Sonst würden wir Menschen nicht existieren!” meinte sie lachend. Ich sah sie abermals verwirrt an, sodass sie noch lauter lachte. “Ich glaube nicht, dass Gott ein alter Mann ist. Ich glaube auch nicht, dass er irgendwas anderes ist! Ich glaube, dass er relativ schön und jung aussieht und langes weiches Haar hat. Ich würde ihn so gerne kennenlernen. Jedoch werde ich dies erst können, wenn ich von dieser Welt verschwinde.” meinte sie dann. Ich sah sie fragend an und fragte sie, warum sie denn gerne diesen Gott kennenlernen wolle, worauf sie mich mit einem wunderschönen lächeln ansah. “Na ja, ich will mich bei ihm bedanken.” “Bedanken? Wofür denn?” “Nun, dafür das es uns Menschen gibt. Hätte er damals nicht uns erschaffen, würden wir heute nicht hier sitzen und miteinander reden! Außerdem will ich mich dafür bedanken, dass er mir das Licht gezeigt hat. Weiß du, ich hatte eine sehr schlimme Kindheit die, wenn ich weiterhin dageblieben wäre, höchstwahrscheinlich mein Ende bedeutet hätte. Doch als ich aus dieser schlimmen Kindheit befreit wurde, hatte ich das Gefühl, als wäre dies Gott gewesen, der über mich gewacht und beschützt hat.” meinte sie lächelnd, ehe sie sich von ihrem Hocker erhob und den Eintopf wegbrachte. So saß ich wieder alleine im Zimmer, dachte an ihren Satz nach, was mir seltsamerweise Magengrummeln gab, und sah dann zum Mosaikfenster. “Seltsam … Dieses Muster habe ich irgendwo schon mal gesehen … Nur wo und wann?” fragte ich mich und sah dann wieder zur Tür, als Timpani mit einem Verbandskasten hineinkam. “Ich schau eben nach, ob sich deine Wunde geschlossen hat. Es könnte etwas schmerzen.” sagte sie, sodass ich leicht nickte und sie darauf den kompletten Verband abmachte. Er fiel auf meinem Schoß, sodass ich das Blut sah und dann zu Timpani sah, als sie ein leichtes ausatmen gab. “Seltsam? Deine Wunde ist vollständig verschwunden. Nicht mal eine Narbe zu sehen.” sagte sie und sah mich an. Ich sah sie genauso verwirrt an, wie sie mich. Wie konnte sich eine solche Wunde, die ich mir an einem Stein angetan hatte, einfach so verschwinden und keine Narbe hinterlassen? Sie lächelte dann nur, statt mich das zu fragen, schlug meine Decke von mir, sodass ich nur noch mit einer kaputten und weiten Boxerschorts im Bett saß. “Das ist gut, dass die Wunde verschwunden ist! So kannst du dich etwas frisch machen!” meinte sie und sah etwas verschämt zur Seite. Ich verstand nicht, warum? Aber ich nickte, schwing meine Beine übers Bett und versuchte aufzustehen, was relativ schwer war, da ich seit ca. 3 Monaten nur gelegen hatte. Nun fing ich an, mich zu fragen, ob sie versucht hatte, mich zu säubern und wollte sie daraufhin fragen. Jedoch sah sie so verschämt aus, dass ich sie dies nicht fragen konnte. Sie packte mein linker Arm und half mir, ins Bad zu kommen. Mit ihren rechten Fuß stupste sie die Badtür auf, schaltete mit der linken Hand, die sie kurz von meiner Brust nahm, das Licht an und saß mich auf die Toilette. Ich war vielleicht nicht allzu helle, aber dies war mir irgendwie unwohl. Na ja! Der Deckel war ja unten, sodass man ihn auch als 'Stuhl' nutzen konnte. “Also! Die Dusche ist etwas Schrott. Wenn du warmes Wasser haben möchtest, muss du auf diesem blauen Knopf drücken. Es kommt erst etwas kaltes Wasser, wird jedoch dann schnell warm. Die Toilette funktioniert leider nicht. Dafür musst du diesen Eimer nutzen, wenn du dein … gemachtes weg machen möchtest. Handtücher hängen da. Du kannst dir beliebig welchen auswählen.” meinte sie und zeigte zu den Handtüchern. Dann sah sie mich an und nahm mein langes blaues Haar. “Für dein Haar muss ich wohl ein längeres Handtuch suchen. Ich und meine Freunde haben eigentlich kurzes Haar, sodass uns ein kleines Handtuch reichte. Aber ich habe Mitsicherheit irgendwo ein längeres herum liegen.” meinte sie lächelnd und ging darauf aus dem Bad. “Ich bringe dir auch frische und saubere Klamotten. Du bist relativ klein und nicht gerade breit. Also habe ich eine Kleidung, die dir wie angepasst passen wird.” sagte sie lächelnd und ging darauf dann hinaus. Ich sah ihr hinterher und dann zur Dusche. Ich weiß nicht warum, aber ich fühlte mich irgendwie hier so vertraut und wohl. Auch dieses Mädchen bzw. diese Frau gab mir ein Gefühl der Sorge und Liebe. Ich fragte mich, ob ich so was je schon mal gespürt hatte, denn es kam mir so fremd vor … aber auch irgendwie vertraut ... Ich versuchte nicht viel drüber nach zu denken und stieg einfach in die Dusche ein, nach dem ich mir die Boxershorts auszog. Ich zog den Vorhang vor, der da hing und schaltete das Wasser ein. “Timpani sagte, dass ich auf diesen blauen Knopf drücken solle, wenn ich warmes Wasser haben wollte.” sagte ich zu mir, drückte darauf auf dem Knopf und schrie auf, als eiskaltes Wasser kam. “Oh! Tut mir leid! Ich habe vergessen, den Beuler an zu machen!” rief Timpani und ich schrak auf, als ich ihre Stimme im Zimmer wahrnahm. Wann ist sie denn bitte hier reingekommen?! Ich hörte solche dreh Geräusche, die von einem etwas verrosteten Regler kam. Ich wollte gucken, was sie machte, doch das Wasser war verdammt kalt, sodass ich mich nicht bewegen konnte. Ich spürte dann warmes Wasser, sodass sich meine Muskeln wieder entspannten und ich mich wieder bewegen konnte. “Ist es jetzt okay?!” fragte sie mich, sodass ich nur ein 'Ja, es ist schön warm!' gab und hörte, wie sie wieder das Bad verließ. Nach ca. einer halben Stunde hatte ich den ganzen Schmutz von meinem Körper runter bekommen und schaltete das Wasser wieder aus, zog den Vorhang wieder auf, nahm mir ein Handtuch von der Wand, um mein Körper zu trocknen und sah um mich herum. Hatte sie nicht gesagt, sie würde mir Klamotten hinlegen, die ich dann anziehen könnte? Ich kratzte mich etwas am Hinterkopf, sah zwar ein Handtuch, was lang genug war um meine Haare zu trocknen, was ich auch tat, ging jedoch dann hinaus und wollte Timpani nach Klamotten fragen. Allerdings musste ich sie erst mal suchen. So lief ich etwas herum und hörte in einem Raum klapperndes Geschirr. Da müsste sie sein, dachte ich und öffnete kurz darauf die Tür. Tatsächlich sah ich Timpani, die Geschirr in der Spülmaschine packte und vorher noch abspülte. “Äh, Timpani-” wollte ich sagen. Doch sie stoppte mich und sagte: “Oh! Du bist fertig mit Duschen? War es ...”, fing sie an und stoppte abrupt, als sie sich zu mir drehte und mich anblickte. Sie hielt einen Teller in der Hand, ließ ihn jedoch dann fallen, als sie etwas weiter runter guckte. Doch dann fing sie an zu schreien, wurde ganz rot im Gesicht und fragte mich schreiend, warum ich nackt sei. “Du hast vergessen mir Klamotten zu geben.” meinte ich schlicht. “Habe ich gar nicht!!” schrie sie und hielt ihre Hände vor ihr Gesicht. “Aber ich habe keine gesehen.” meinte ich wieder schlicht. Ich verstand einfach nicht, warum sie mich anschrie. Habe ich was falsch gemacht? Sie ging auf mich zu, packte mein Handgelenk und schubste mich ins Bad wieder rein. “Da auf der Toilette liegen doch deine Klamotten!!” schrie sie und zeigte mit der Hand zu den weißen Klamotten, die ich vorher nicht erkannte. Kein Wunder. Der Toilettendeckel hatte dieselbe Farbe, wie die Kleidung. “Zieh dich gefälligst an, du Perversling!!” schrie sie dann und knallte die Tür hinter mir zu. Ich sah nur verwirrt zur geschlossenen Tür und dann zu den Klamotten. Ich hörte noch, wie sie stampfend zurück zur Küche ging und etwas sagte. “Oh heiliger Gott!! Ich habe sein ...” war alles, was ich noch von ihr hörte. So zog ich die weiß-goldene Kleidung an, die Timpani auch trug. Als ich mich im Spiegel betrachtete, kam mir meine Kleidung etwas vertraut. Aber nur etwas. “Diese Kleidung trugen doch mal welche, die ich gesehen hatte … Aber warum kann ich mich nicht daran erinnern?” fragte ich mich, starrte mich im Spiegel an und zuckte dann mit den Achseln. So ging ich aus dem Bad zur Küche, wo Timpani, immer noch außer Rolle, die Scherben wegfegte. Sie hatte wohl gehört, dass ich reinkam, denn sie fragte mich, ob ich jetzt was anhatte. Ich beantwortete mit einem leichten ja und sah ihr Gesicht, was Kirschrot war. “Ähm, ist alles okay, Timpani?” fragte ich sie. “Ja!! Alles okay bei mir! Setz dich einfach irgendwo hin, Ala.” sagte sie lächelnd und wurde etwas ruhiger. “Ala?” fragte ich sie und saß mich auf einem Stuhl, der an einem Tisch war. “Ja, Ala.” “Warum Ala? Und wer ist Ala?” fragte ich sie, sodass sie sich nur an der Stirn schlug. “Oh Mann! Du bist doch der Einzige, der hier ist, oder? Außerdem hast du doch gerade darauf gehört!” meinte sie und brachte ein Tablett mit einem Krug und zwei Gläser am Tisch. Ich sah sie fragend an und bat sie dann zu sagen, warum sie mich Ala nannte. “Nun, du kannst dich nicht an deinen Namen erinnern, nicht wahr?” fragte sie mich, sodass ich ihr antwortend nickte. “Es ist jedoch dumm, wenn ich dich die ganze Zeit nur mit du anspreche. Deswegen dachte ich mir einen Namen aus und der ist Ala.” “Und warum jetzt Ala?” fragte ich sie und meinte dann noch, dass mir dieser Name gefallen würde ich es jedoch nur wissen wollte. Darauf lächelte sie und antwortete: “Ich habe dich an einem verschneiten und licht ereignisreichen Tag gefunden. Außerdem spüre ich in deiner Nähe so eine wohlige Wärme und bist obendrauf noch von Gott gesegnet. Daher gebe ich dir den Namen *Ala Jehovah Abram*! Als Bedeutung von Göttlichkeit!” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)