Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 286: Einen Schritt, um Antworten zu erhalten ---------------------------------------------------- In der Stadt herrscht reges Treiben wegen dem Tanabata. Die Hauptstraßen und viele der größeren Nebenstraßen sind mit jungem Bambus geschmückt. Die meisten biegen sich von der Last der vielen Zettel, die an sie gebunden wurden. Zettel, auf denen die Menschen ihre Hoffnungen und Wünsche kurz notiert haben. Natürlich anonym. Heute Abend, zum Höhepunkt des Festes, werden die zahlreichen Bambushalme in den Fluss geworfen, der sie mitsamt der Zetteln ins Meer tragen wird. Ich bin ganz froh, dass wir mit dem Auto bis vor das Restaurant fahren, denn auf den Gehwegen sind wesentlich mehr Menschen unterwegs als an einem normalen Werktag. Für meinen Drachen wäre ein Gang durch diese Massen der reinste Spießrutenlauf gewesen, an dessen Ende er schweißgebadet sein Ziel erreichen würde. In vielen Seitenstraßen wurden Stände aufgebaut, an denen man unterschiedlichstes Streetfood bekommt. Der Wagen hält und Fuguta lässt uns aussteigen. Wir betreten das unauffällige Restaurant und ich stelle geschockt fest, dass der Gastraum voll ausgebucht ist. Die Sorge um Seto flammt mehr auf. Er hasst es in Restaurants zu essen, das hat er mir mal anvertraut. Vor allem, wenn westliches Essen serviert wird, wie in diesem. Aber Mokuba hat sich gewünscht, dass wir zu seinem Geburtstag zu diesem Italiener gehen und Seto würde ihm niemals einen Wunsch abschlagen. Die Bedienung begrüßt uns freundlich lächelnd mit einer italienischen Floskel, die ich nicht verstehe. Seto lächelt kurz höflich, aber reserviert. Er nennt die Reservierungsnummer, die Bedienung schaut kurz in ein großes, schwer wirkendes Buch und grinst noch viel breiter, als sie den Eintrag gelesen hat. Dann führt sie uns durch den großen Gastraum und ich bete, dass wir nicht in der Mitte einen Tisch bekommen. Am Rand wäre der Stress für Seto wenigstens etwas erträglich. Doch zu meiner Überraschung führt uns die Bedienung an einer Wand aus blühendem Bambus vorbei. Dahinter befindet sich - wie ich feststellen muss - eine Glasfront, die den Hauptgastraum vom Wintergarten trennt. Der Wintergarten ist ebenfalls festlich zum Tanabata-Thema geschmückt und bis auf unsere Gesellschaft leer. Das ist wesentlich besser, geht es mir durch den Kopf. In der Mitte steht ein Tisch, um den sieben Stühle positioniert sind. Gerade als Seto der Bedienung mitteilt, dass wir nur zu fünft sein werden spür ich, wie mein Handy eine Nachricht empfängt. Ich leg Seto eine Hand auf den Arm, der sofort zu mir schaut. Ich berichtige, dass wir zu sechst sein werden, der letzte Gast aber noch auf dem Weg ist. Die Bedienung lächelt und nickt, dann entfernt sie ein Gedeck und einen Stuhl, so dass wir übrigen etwas mehr Platz gewinnen. Als die Bedienung uns mit der Karte alleine lässt fragt mich Seto, was das wohl zu bedeuten hat. Ich kann nur mit den Schultern zucken. Ich weiß nicht mehr, als das Honda gleich zu uns aufschließen wird. Eigentlich dachte ich, dass er bei Otogi bleibt, während dieser wohl etwas Schlaf nachholt. Dass er jetzt doch kommt... stimmt mich nachdenklich. Wir haben unsere Getränke schon serviert bekommen, als ein strahlender Honda herein geführt wird. Ein viel zu strahlender Honda. Ich kenn ihn lang genug, um zu erkennen, dass das nur aufgesetzt ist. Er grüßt uns alle erneut und setzt sich dann neben mich auf den freien Platz. Ich möchte ihn schon fragen, ob alles in Ordnung ist, doch Honda würgt die Frage mit einer unscheinbaren Geste direkt ab. Eine Geste, die ich gut kenne und von der ich weiß, dass sie 'nicht jetzt' bedeutet. Also folg ich der stummen Bitte meines besten Freundes und frage erst einmal nicht nach. Doch die Sorge bleibt. Normalerweise setzt Honda so ein Strahlen nur auf, wenn es ihm richtig mies geht und niemand es merken soll. Das letzte Mal hat er so versucht den Tod seiner Großmutter zu überspielen. Sie stand Honda sehr nahe und hat ihn immer bei allem unterstützt. Ihr Verlust hat ihn damals schwer getroffen und noch Monate später beschäftigt. Als ich von ihm wegschaue bemerke ich, dass auch Seto ihn besorgt mustert. Ich lege ihm eine Hand auf den Unterarm. Mein Drache blickt mich mit seinen blauen Augen fragend an und ich schenke ihm einen Blick, der einfach nur 'später' sagt. Ich hoffe, dass Seto diesen Blick versteht und tatsächlich wendet sich Seto wieder Mokuba zu, der mit Akito gerade diskutiert, was er bestellen soll. Stimmt. Das ist der Tag des Knirpses. Also setz auch ich ein Lächeln auf und werfe die eine oder andere Empfehlung ein. Doch Mokuba bedenkt mich dabei nur mit einem Seitenblick, bevor er mich wieder ignoriert. Wie schon die letzten Wochen. Dabei bemerke ich Yugis Blick, der mich bedauernd ansieht und mir mit einer leichten Traurigkeit zulächelt. Das macht mich stutzig. Weiß... weiß Yugi etwa, was mit Mokuba los ist? Hm... ich denke, ich werde Yugi bei nächster Gelegenheit mal ausquetschen. Wenn es etwas ist, was mich auch betrifft hab ich ein Recht darauf zu erfahren, was los ist. Wie soll ich schließlich etwas wieder gut machen, wenn ich keinen Plan hab, was ich falsch gemacht habe? Sicherlich war es etwas, was für mich rein nebensächlich und für Mokuba ein schwerer Schnitzer gewesen ist. Ich beginne mir mein Hirn zu zermartern. Als Yugi aufsteht und sich entschuldigt, weil er mal den Waschraum aufsuchen muss, steh ich auch auf und mein, dass ich den gleichen Weg habe. Etwas verdutzt schaut mich Yugi an, lächelt dann aber. Also gehen wir gemeinsam zu den Waschräumen. Erst als wir an den Waschtischen stehen und uns die Hände waschen frag ich den kleinen Punk, warum Mokuba mir gegenüber so komisch ist. Wie vom Blitz gerührt schaut mich mein Kumpel an und versucht auszuweichen. Doch ich lass ihn nicht ausweichen. Ich fleh ihn förmlich an mir zu sagen, was ich falsch gemacht habe und womit ich Mokuba so verärgert habe. Wieder schaut mich der Bunthaarige wie vom Blitz getroffen an und meint, dass es nicht an mir läge. Das sagt er so überzeugend, dass ich einen Schritt zurück trete, um ihm wieder etwas mehr Raum zu lassen. Yugi wirkt kurz erleichtert, doch da es für mich immer noch keinen Sinn ergibt, frag ich erneut nach. Mein Gegenüber bekommt einen leidenden Gesichtsausdruck. Er versucht der Beantwortung auszuweichen. Druckst rum. Versucht abzulenken. Bis aus mir meine Verzweiflung herausbricht. Ich verstehe einfach nicht, warum Mokuba sich mir gegenüber seit ein paar Wochen so abweisend und distanziert verhält. Meine Verzweiflung schindet wohl so viel Eindruck bei Yugi, dass er mir eine Hand auf die Schulter legt und sich nicht länger verweigern kann. Doch was ich dann erfahre... zieht mir die Schuhe aus und überfordert mich total! . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)