Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 272: Einen Schritt, der erschüttert ------------------------------------------- Ich schau dem jungen Mann besorgt hinterher und will ihm kurz nach, als die Staatsanwältin das Wort an mich richtet. Sie entschuldigt sich dafür, dass sie dachte, ich hätte bei Kaiba Seto übertrieben. Ich nicke ihr nur zu, als Zeichen, dass ich Verständnis dafür hab. Schließlich kennen wir uns ja kaum und sie hat nur rudimentär Ahnung von der japanischen Kultur und deren Gepflogenheit. Sie gesteht mir, dass sie auf Grund dessen, was sie von dem jungen Geschäftsmann schon alles gehört und gesehen habe, nicht erwartet hat, dass er mit dem Thema derart schlecht umgehen kann. Dann fragt sie mich, ob der Oberschüler schon in Therapie ist. Ich überlege kurz, doch dann nicke ich. Sage ihr, dass er von einem der besten Kinderpsychologen für Missbrauchsfälle betreut wird, aber das auch erst seit wenigen Monaten. Das erstaunt sie. Scheinbar hat sie gedacht, dass Seto direkt nach dem Ende seines Martyriums direkt Hilfe in Anspruch genommen hat. Doch ich schüttle nur den Kopf und frag sie, ob ihr der blonde, junge Mann neben Seto aufgefallen sei. Sie nickt. Ich erkläre ihr, dass dieser außergewöhnliche, junge Mann Setos Freund sei und dieser ihn leitet. Er habe die Vorarbeit geleistet, damit Seto die Hilfe eines Psychologen erst einmal akzeptieren konnte. Überrascht fragt sie mich, woher ich das weiß. Ich zier mich kurz, dann offenbare ich, dass ich seit diesem Fall mit Isono Akito bekannt bin, der Vormund von Kaiba Seto und dessen Bruder Mokuba. Er hat mal sehr bewundernd über Jonouchi Katsuya gesprochen und mir erklärt, dass der Blonde dort Erfolg hat, wo er früher gescheitert ist. Die Britin mustert mich kurz prüfend und fragt, welcher Art unsere Bekanntschaft sei, doch ich komm gar nicht dazu ihr zu antworten. Mein Telefon klingelt. Ich zieh es aus der Tasche und nehme das Gespräch an. Es kommt von meinem Einsatzleiter vor Ort, die immer noch versuchen dieses Labyrinth unter dem Herrenhaus zu lösen. Ich kann kaum glauben, was er mir sagt, dann schau ich zu Maggi Thompson und lächle. Endlich. Wir machen uns sofort auf den Weg und ich erzähl ihr von Daimon Kogoros Eindringen in das Herrenhaus, um sich ein weiteres Mal an Seto zu vergehen. Sie ist baff, denn solche Menschen haben eigentlich feste Präferenzen, wie Altersgruppen. Normalerweise interessieren sie sich nicht für mögliche Opfer, die außerhalb dieser Präferenzen liegen. Dann kommen wir auf den unterirdischen Irrgarten zu sprechen. Auch sie erkennt die ungewöhnliche Exzentrik des Erbauers oder Bauherrn. Sie meint, so was würde sie in einem Roman oder einer Fernsehserie erwarten, aber doch nicht im echten Leben. Ich muss kurz lächeln, denn ich hab fast das gleiche gedacht, als ich das erste Mal davon erfahren habe. Schließlich kommen wir an dem Anwesen mit dem Herrenhaus an, parken und laufen zu meinem Einsatzleiter. Er führt uns zu dem eigentlichen Ausgang des Fluchttunnels des Herrenhauses und dann durch die Tür, die sich dort befinden. Die Gänge sind mittlerweile gut ausgeleuchtet und der vermeintlich richtige Gang durch ein Absperrband gekennzeichnet, dass die falschen Gänge überspannt. Ich war schon einmal in Paris und hab dort die Katakomben unter der Stadt besucht. Das hat mir gar nichts ausgemacht. Aber in diesem Gangsystem fröstelt es mich. Eine Gänsehaut läuft mir über den Rücken und lässt mich kurz schaudern. Maggi Thompson geht hinter mir. Währenddessen referiert der Einsatzleiter, dass es einige Sackgassen gibt, die durchaus tödlich enden können. Sie haben schon Fallgruben gefunden. Wie in einem Videospiel, kommentiert er. Wir kommen an eine Treppe und er erzählt, dass sie bislang sieben Treppen gefunden haben, diese aber die einzige wäre, die nicht in eine Falle führen würden. Oben schließt noch ein kurzes Gangstück an, dann teilt sich der Gang. Ein Teil läuft geradeaus weiter, der andere Teil führt erneut eine schmale Treppe hinauf. Der Einsatzleiter erklärt, dass der gerade Gang zu dem Büro führt, dass Seto wohl bislang benutzt hatte, als er noch hier wohnte. Als ich frage, wohin die Treppe führt zuckt er mit den Schultern. Oben an der Treppe sei zwar eine Tür, aber sie hätten noch nicht heraus gefunden, wie man sie öffnen kann. Auf die Frage, ob ich mir das mal anschauen darf nickt er. Also besteig ich die zweite Treppe. Ich schau mir die dortige Tür - keine im üblichen Sinne wohlgemerkt - genau an. Sie muss ja irgendwie aufgehen, sonst wäre der Durchgang ja nutzlos. Maggi ist mir gefolgt und schaut mir über die Schulter. Dann greift sie an mir vorbei in eine Nische, die mir durch die spärliche Belichtung gar nicht aufgefallen war. Es macht Klick und ein Mechanismus setzt sich in Bewegung, wodurch die Tür aufschnappt. Nur ein oder zwei Zentimeter. Ich schau die Staatsanwältin verblüfft an und sie meint, dass sie gerne Krimis liest. Okay... Wir stemmen uns gegen die Tür und sie geht schwerfällig auf. Sie ist schwer und als wir durchgehen erkenne ich, dass es daran liegt, dass auf der anderen Seite der Tür ein Bücherregal als Tarnung angebracht ist, dass voller Bücher bestückt ist. Die Regalböden sind so stark verstaubt, dass der Staub mehrere Zentimeter aufragt. Erst jetzt sehe ich mich im Zimmer um. Die Fenster sind so dreckig, dass zwar noch Licht reinkommt, aber man nur schwammig erkennt, was draußen ist. Das hier ist ein Schlafzimmer. Der gesamte Raum protzt vor Extravaganz. Dominiert wird das Zimmer durch das herrschaftliche Himmelsbett zwischen zwei Fenster. Auch die Beistelltische sehen aus, als würden sie aus einem europäischen Museum stammen. Auf ihnen stehen unverkennbare Stickley-Lampen. Diesen Stil würd ich überall erkennen, vor allem weil ich sie echt hässlich finde. Während ich mich umschaue sehe ich einen Sekretär an einer Wand neben einer Tür stehen. Es ist so ein großer Sekretär mit Schrankaufbau, dessen Türen geschlossen sind. Die Luft hier drin ist trocken und kratzt in meinem Hals. Ich sehe neben der Tür beim Sekretär noch zwei weitere Türen, jeweils links und rechts an den gegenüberliegenden Wänden. Hinter der linken Tür find ich ein Badezimmer, welches ebenfalls einen Prunk widerspiegelt, der mich förmlich erschlägt. Es wirkt so, als wäre es überhastet zurück gelassen worden, denn auf dem Waschbecken steht noch ein Becher mit Zahnbürste und bei der Toilette liegen noch einige vergilbte Magazine. Wirtschaftsjournale, wie ich feststelle. Die andere Tür führt mich in ein Ankleidezimmer. Eine Reihe teurer, scheinbar maßgefertigte Anzüge, Hemden und Hosen hängen auf der Kleiderstange. Darunter steht exklusive Schuhwerk. Sehr hochpreisig alles. Als ich mich umdrehe, um das Zimmer wieder zu verlassen erstarre ich. Mir springt die Wand hinter der Tür in den Blick, an der ein Gitter angebracht ist und an diesem Gitter wurden verschiedene Gerätschaften aufgehängt, die ich sonst nur aus der BDSM-Szene kenne. Dann hör ich Maggi Thompson nach mir rufen. Als ich wieder in das Schlafzimmer komme sehe ich sie am Sekretär stehen, den sie geöffnet hat. Dahinter sind sechs Monitore angebracht, die alle dunkel sind. Es gibt zahlreiche Schubladen, die Maggi wohl aufgezogen hat und in denen hunderte, wenn nicht sogar tausende Bilder sind... und über den Monitoren sind zahlreiche antiquiert wirkende Filmbänder aufgereiht. Worauf sind wir hier nur gestoßen? . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)