Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 240: Einen Schritt nach Hause ------------------------------------- Lustlos schieb ich die Gurken-Maki mit den Stäbchen auf meinem Brettchen hin und her. Ich spüre Katsuyas und Mokubas besorgte Blicke auf mir. Normalerweise liebe ich das einheimische Essen und verspeise es mit großem Genuss, vor allem wenn Katsuya - oder in diesem Fall Katsuyas Dad - das Essen zubereitet hat. Katsuyas Dad kam vorhin vorbei. Er wollte sehen, wie es uns geht, nachdem was heute Morgen in der Zeitung stand. Heute Morgen... für mich fühlt es sich bereits wie eine Ewigkeit an. Als wäre es eine Woche oder länger her. Ich fühle mich so bloß gestellt und gleichzeitig scheint alles so unwirklich. Ich versteh mich selbst nicht. Eigentlich hab ich ja vorgehabt eine umfassende Aussage bei Detective Nagasato zu machen und Kogoro das Handwerk zu legen. Da habe ich doch auch damit gerechnet, dass es medial aufgegriffen und zu Schlagzeilen verarbeitet wird. Also wieso haut mich das jetzt so aus der Bahn? Erst als mein Streuner mir antwortet, wird mir bewusst, dass ich laut gesprochen habe. Seine Antwort ist so einfach, wie richtig: Es wirft mich aus der Bahn, weil es unvorbereitet kam. Mokuba ergänzt, dass es mich auch völlig falsch darstellt, so als sei es meine Schuld, dass das alles passiert ist. Dann legt mir Katsuyas Vater eine Hand auf die Schulter und meint, dass nichts davon meine Schuld sei. Das ich mir das nicht einreden lassen darf. Als ich zu ihm aufblicke schaut er mich unfassbar stolz und väterlich an. Für einen Moment seh ich Mokubas und mein Vater in ihm und einmal mehr vermisse ich unsere Eltern schmerzlich. Da schwingt plötzlich die Küchentür auf und Akito steht in der Tür. Überrascht springen wir auf und gehen zu ihm. Hinter ihm sehe ich Doktor Akari mit einigen Sachen in das Haus kommen. Unser Dienstmädchen hilft ihm dabei. Akito zieht mich, als ich nah genug bin, in seine Arme, dann auch Mokuba. Katsuya ist bei seinem Vater stehen geblieben, der nun einen Arm um seine Schultern legt. Warum ist Akito hier? Egal, es tut so gut, dass er da ist. Aber geht das schon? Was ist mit seiner Schusswunde und der Heilung? Doch nicht so egal... Nur langsam lösen wir uns von einander und er lächelt Mokuba und mich ermutigend an. Dann erklärt er, dass er Doktor Akari angerufen hat, weil er nicht länger im Krankenhaus bleiben wollte. Doktor Akari übernimmt von nun an seine Nachbehandlung und wird in einem Zimmer hier unten im Erdgeschoss ein 'Krankenzimmer' einrichten. Doktor Akari wirkt darüber nicht sehr glücklich, aber er scheint sich zu fügen und geht mit Kikyo-san in den abgehenden Flur. Akito wirkt immer noch furchtbar blass und ich frag ihn, ob das Krankenhaus nicht besser sei? Er schüttelt nur seinen Kopf und meint, dass sein Platz hier ist und er hier genauso unter ärztlicher Aufsicht stehen kann. Irgendetwas scheint ihn im Krankenhaus geärgert zu haben, aber nun gut. Ich kann es ihm nicht verdenken, dass er nicht dort bleiben möchte. Mich würde dort auch nichts halten, wenn ich hier eine Alternative habe. Dennoch nagt etwas an mir, dass ich daran die Schuld trage, dass sich Akito nach nicht mal zwei Tage scheinbar selbst aus dem Krankenhaus entlassen hat. Ich stütze ihn etwas und führe ihn in die Richtung, in die Doktor Akari verschwunden war. Es ist ein leichtes das Zimmer zu finden, dass in den nächsten Tagen das Krankenzimmer sein wird. Immerhin ist in diesem Haus nur ein Bruchteil der Räume vorhanden, die wir in der Villa zur Verfügung hatten. Das Mädchen schlägt gerade das frisch bezogene Bettzeug zurück, so dass ich Akito auf die Kante setzen kann. Es strengt ihn ziemlich an, dass seh ich am Schweiß, der sich auf seiner Stirn bildet. Wieder lächelt er mich an und scheint sagen zu wollen, dass ich mich nicht so sorgen soll. Kikyo-san verlässt das Zimmer und Doktor Akari beginnt das Hemd von Akito aufzuknöpfen. Sofort wende ich mich ab und will schon gehen, als Akito mich bittet zu bleiben. Ich bleib mit dem Rücken zu Akito stehen. Hab das Gefühl, dass ich so zumindest etwas seine Privatsphäre wahre. Doch dann bittet mich Doktor Akari um Hilfe. Akito muss kurz aufstehen, um die Hose zu wechseln. Als ich mich umdrehe ist sein Pyjamahemd noch offen und ich seh den Verband, der um seine Brust geht. Ich trete wieder näher, helfe Akito aufzustehen und stehen zu bleiben, während er aus seiner Anzughose steigt und in die Pyjamahose schlüpft. Doktor Akari meint, dass in einer halben Stunde eine vertrauenswürdige Pflegekraft eintreffen wird, die sich dann in den nächsten Tagen um Akito und seine Belangen kümmern wird. Er würde aber morgens und abends vorbei schauen und Werte checken und was sonst noch notwendig wäre und die Befugnisse der Pflegekraft übersteigt. Ich bin wenig begeistert davon, dass eine fremde Person ins Haus kommen wird, aber wenn dafür Akito zu Hause sein kann, werde ich das so hinnehmen. Langsam lass ich ihn wieder auf das Bett nieder, knie mich hin und beginne vorsichtig das Pyjamahemd zuzuknöpfen. Akito lächelt mich dankbar an, dann schließt Doktor Akari ihn an eine Infusion an. Derweil helf ich Akito die Beine auf das Bett zu legen und decke ihn zu. Frage, ob er noch ein Kissen braucht oder ob ich ihm etwas holen soll. Hat er überhaupt was gegessen? Doch er lächelt mich nur dankbar an, bevor er sagt, dass er nichts braucht, jetzt wo er endlich wieder bei seiner Familie ist. Dass er uns seine Familie nennt macht mich unglaublich glücklich und stolz. Dann ist Akito auch schon eingeschlafen. Er wirkt völlig anders als im Krankenhaus. Entspannter. Glücklich. Doktor Akari schließt Akito noch an einen Gerät an, das wohl seine Funktionen überwachen soll, dann lassen wir ihn in Ruhe weiterschlafen. Vor der Tür schau ich Doktor Akari an und dank ihm. Doch er schüttelt den Kopf und meint nur, dass das so für alle besser sei, bevor Akito wirklich noch das gesamte Krankenhaus aufkauft, nur um die Leute, die ihm lästig sind, versetzen zu lassen. Überrascht schau ich ihn an und der ältere Arzt lächelt, während er meint, dass ich wohl auf Akito abgefärbt habe. Dann begleite ich ihn zur Haustür und nach draußen zu seinem Auto. Er gibt mir eine kleine Karte, auf dem ein Bild der Pflegekraft zu sehen ist, mit ihren persönlichen Daten. Ich geb das Kärtchen einer vorbeikommenden Wache, die wohl den Angestellten am Tor ablösen möchte und sag ihm, dass diese Person rein darf. Er nickt und eilt weiter. Schließlich kehre ich - nachdem Doktor Akari losgefahren ist - wieder in die Küche zurück und kann endlich das Abendessen etwas genießen. . 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