Worlds Travel ~ Band Eins: My new Destiny von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 12: Chapter 12 ~ Das Nichts und der Kampf um die Freiheit ... oder so ----------------------------------------------------------------------------- Ein Lachen entwich seiner Kehle, als er am nächsten Tag an seinem Schreibtisch saß und die Schriftstücke las, die seine Liebste am Abend zuvor auf seinem Werk verewigte. Er musste gestehen, es war auch mal interessant, das Ganze ein bisschen aus ihrer Sicht zu sehen. Doch nun war er hier, um seine Geschichte weiter zu erzählen. Und es wäre unpassend, wenn er die Situationen, die sie bereits aufschrieb, noch einmal erwähnte. „Also fang ich einfach dort, an wo sie aufhörte“, sprach er mit sich selbst, ehe er die Feder in die Hand nahm, und diese in das Tintenfass tunkte. Ich blickte mich um, kaum war ich aus dem Portal getreten. Dämonen. Überall um mich herum befanden sich Dämonen. Sie erinnerten mich an die untoten Wesen, die uns in Redcliff noch begegnen würden. Kein Schatten oder sonst etwas, nur Wesen, die wie Zombies wirkten und aus ihren untoten Augen zu mir hinüberblickten. Doch wieso war solch eine Vielzahl hier? Sollte dies nicht einfach ein Traum sein? Sollten sie nicht eine gewisse Tarnung tragen? Und weshalb griffen sie nicht an? Mein Blick versuchte die Szenerie, die mich umgab, zu erfassen. Es schien, als würde ein gewaltiger Scheinwerfer einen bestimmten Radius erhellen, in dem ich selbst stand. Um diesen Bereich herum tummelten sich diese Dämonen. „Ihr seid kein Dämon.“ Ich wurde plötzlich aus meinen Gedanken gerissen. Erst jetzt bemerkte ich die blonde Frau, die mich aus ihren smaragdfarbenen Augen heraus anblickte. „Solona.“ Die Angesprochene nickte nur, während sie eine Braue fragend in die Höhe schob. „Ich bin es. Aidan. Es ist kompliziert. Eigentlich heiße ich Alexander, doch …“ „… er wurde durch den Erbauer in unsere Welt gesandt, um uns zu helfen. Er landete im Körper des Wächters Aidan Cousland, der in diesem Augenblick dabei hilft, unsere restlichen Gefährten aufzuwecken. Darüber weiß bisher niemand etwas.“ Wann war Leliana bitte aus dem Portal getreten? Vermutlich war ich abgelenkt gewesen aufgrund dieser Wesen des Nichts. Solona blickte mich an. Man konnte keinerlei Gedanken aus ihr herauslesen. Hatte sie Lehrstunde bei dem Rotschopf genommen? „Verstehe. So ist das also. Dieses seltsame Gefühl, das ich bei Euch bemerkte.“ Überrascht blickte ich die Magierin an. Man fühlte bei mir etwas? Und fühlten dies alle Magier? Ich entschied mich dazu, diese Gedanken nach hinten zu drängen, da wir noch immer in dieser Traumwelt waren und schließlich jede Sekunde zählte, bevor dieser Dämon uns die Körper aussaugte oder was er auch immer tat. Für einen Moment überblickte ich die Szenerie noch etwas genauer, bis mir eine Erkenntnis kam. Der Grund, weswegen sich diese Wesen nicht tarnten, oder weswegen Solona sie bereits enttarnt hatte. Wie es ihr möglich war, so viele dieser Wesen auf Abstand zu halten. Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. „Du bist eine Träumerin.“ Solona zuckte kurz zusammen, was auch den Lichtschein kurzweilig veränderte, doch ehe sich die Dämonen in Bewegung setzen konnten, war die Ordnung in diesem wiederhergestellt worden. „Woher …“ „… die Szenerie verrät dich. Du hast offenkundig von alleine den Traum durchschaut und deshalb einen Schutzring geschaffen. Sie wenden keinerlei Tarnung mehr an, sondern warten darauf, dass dich deine Kraft verlässt. Das sind zwar alles noch keine Indizien dafür, doch die Menge an Dämonen, die dich unbedingt für sich beanspruchen wollen, gab mir zumindest den Hinweis. Dass kein großer dabei ist verwundert mich, doch vermutlich schirmt der Hausherr, der uns hierherbrachte, das etwas ab.“ Leliana blickte verwundert zwischen mir und der Magierin hin und her. „Eine Träumerin? Was soll das sein?“, stellte sie ihre Frage, die ich ihr nur zu gerne beantwortete. „Träumer sind extrem selten unter den Magiern. So selten, dass sie an und für sich bereits für ausgestorben gehalten werden. Sie sind sich der Tatsache bewusst, wenn sie im Nichts sind und haben auch eine besondere Macht über dieses. Können zum Beispiel bewusst in die Träume anderer eindringen, diesen nach ihren Vorstellungen verändern und dem Träumenden dies als Wirklichkeit vorgaukeln. Eine Macht, die auch eine Bürde sein kann, schließlich sind sie bei Dämonen deshalb besonders beliebt und auch diesen gegenüber anfällig. Deshalb Solonas Spielgefährten hier.“ Mit einem Nicken deutete ich zu den Wesen, die uns abwartend anstarrten. Wie Tiere, die auf eine schwäche ihrer Beute warteten. „Ihr müsst mir helfen“, sprach mich nun Solona direkt an, weswegen ich nickte. „Natürlich. Deshalb sind Leliana und ich auch hier. Könnt Ihr uns Ausrüstung erschaffen?“ Nun war es an dem Blondschopf zu nicken. „Was benötigt Ihr?“ „Für Leliana einen hervorragenden Bogen samt einer Vielzahl an Pfeilen. Für mich …“ Für einen Moment überlegte ich. In Aidans Körper war ich stets Schwertkämpfer, der einen Schild trug. Doch ich war kleiner als Aidan. Schmächtiger. Schwächer. Allerdings war ich auch schnell. Nicht sehr schnell, doch schneller als diese Wesen hier bestimmt. Es war an der Zeit, etwas auszuprobieren. „Ein Kurzschwert und ein Beil.“ „Habt Ihr solche Waffen schon einmal benutzt?“, erklang auch schon die verwunderte Stimme Lelianas neben mir, weswegen ich diejenige, die mich aus meinem Alptraum befreite, anlächelte. „Nein. Doch jedes Mal ist ein erstes Mal. Und die Klappergestelle können sich doch schon kaum auf den Füßen halten. Der einzige Grund, weswegen Solona sie nicht schon selbst erledigt hat, ist, dass sie eben anfällig ist und diese Übermacht sie überrannt hätte. Mit uns beiden ist es für sie einfacher. Zumal Solona den Weg jetzt für die Lieben verkompliziert.“ „Inwiefern?“ Neugierig blickte mich die Magierin an. „Fallgruben, Wände, erhöhte Position für Euch und Leliana, und ich, der am Ende auf die Überlebenden wartet.“ Ein finsteres Lächeln legte sich nun auf mein Gesicht. Ja, die Dämonen hätten keine Chance, wenn wir eine Frau an unserer Seite hatten, die mit dieser Wirklichkeit spielte, als wäre sie im Minecraft-Kreativmodus. „Sicher, dass dies reicht?“, wollte die Magierin wissen, als ich unseren kleinen Spießrutenlauf für die Dämonen noch einmal beäugte. Ja. Es war genauso, wie ich es gewollt hatte. Solona würde jeden Augenblick einen kleinen Teil ihres Schutzkreises auflösen. Bei dieser Stelle hatten wir Wände angefertigt, schmale Wände, die einen kleinen Irrgarten abgaben, worin sich die Dämonen ohnehin wie Zombies überrennen würden. Dann Fallgruben mit Stacheln innendrin. Pendel mit Klingen dran, wie ich es aus Skyrim zur Genüge kannte. Zwei erhöhte Positionen, von denen Solona und Leliana alles überblicken und am Ende ich. Mit meinem Kurzschwert und meinem Beil. Ja, so würden wir diese Kreaturen besiegen. Ich hatte ihnen noch mitgeteilt, dass man stetig auf den Kopf zielen sollte, und sollten sie auf die Idee kommen, zu Solona hochzuklettern, würden Leliana und Solona ohnehin diese daran hindern. „Natürlich. Und jetzt, los!“ Und schon hörte ich sie. Diese Horde, die wie wilde Tiere unseren kleinen Irrgarten betraten. Schmerzensschreie erfüllten die Szenerie. Explosionen vernahm ich, weswegen ich annahm, dass Solona solch manchen Feuerball hinunterwarf. Aus meiner Position aus konnte ich Leliana dabei bewundern, wie schnell sie einen Pfeil nach dem anderen in ihre Hände nahm, um sie in ihre Bogensehne zu legen und feuerte. Doch das durfte ich nicht mehr länger, denn schon kamen auch bei mir ein paar wenige Dämonen an. Sie griffen mich mit ihren Pranken an, doch wie ich es mir schon gedacht hatte, sie waren langsam. Natürlich konnten sie mich zerfetzen oder überrennen, weswegen ich sie auch nicht unterschätzte. Unter der einen oder anderen Pranke sprang ich hindurch, ehe ich mit meiner Axt oder meinem Schwert stetig ihren Hals anvisierte. Bei normalen Körpern hätte solch ein Angriff von mir niemals gelangt, einen Kopf vom Hals zu trennen, gerade durch den Knochen und alles was dazugehörte, doch hier war das so, als würde man mit einem Buttermesser Butter zum Aufstrich fürs Brot benutzen. Dämonen beobachteten zwar aus dem Nichts die Sterblichen, doch vom Aufbau oder der Festigkeit deren menschlicher Körper besaßen sie keinerlei Ahnung, also war dies ein Freispiel für mich. Das, was Dämonen menschliche Körper nannten, waren schlecht zusammengenähte Fleischstücke, die nicht einmal zäh waren. Wir brauchten nicht wirklich lange, um diese Dämonen mit unserer Strategie zu erledigen. Und mir selbst konnte das nur guttun. Schließlich waren diese Dämonen optimale Trainingspartner für mich und meinen eigenen Körper gewesen, mit neuen Waffen, die ich mal ausprobieren konnte. Hätte zwar selbst schneller sein können, doch das würde ich, sobald ich meinen eigenen Körper wieder besaß, schon hinbekommen. Irgendwann. Falls ich ihn wiederbekomme. „Darf ich den Damen helfen?“ Ich hielt den beiden eine Hand hin, um ihnen zu helfen, von ihrer Erhöhung herunterzukommen, und gerade als Leliana meine Hand ergreifen wollte, senkte sich besagte Erhöhung von selbst herunter. Hätte ich besser wissen müssen, dass die Träumerin das, was sie nach oben erschuf, auch wieder senken konnte. „Dann eben nicht.“ Ich zog schmunzelnd meine Hand zurück, wodurch Solona mich nur entschuldigend anlächelte und auch Leliana mir aufgrund meiner Geste ein bezauberndes ihrerseits schenkte. Doch länger bewundern konnte ich es nicht, denn unweit von uns befand sich nun eine weitere Tür und ich nickte dorthin, weswegen sich die Frauen zu dieser umdrehten. „Also geht unsere Reise weiter.“ „Sieht wohl so aus“, pflichtete ich Leliana bei, ehe ich nun erneut die Führung übernahm, indem ich mich der Tür näherte und schließlich durch diese trat, wissend, die beiden dicht hinter mir zu haben. „Was soll das heißen, Mädchen?“ „Lasst Eure Posse, Dämon. Wie oft muss ich Euch noch sagen, dass Ihr nicht meine Mutter seid?“, hörte ich zwei mir nur zu vertraute Stimmen miteinander sprechen, als sich so langsam wieder meine Sicht klärte. Vor mir befanden sich, mit ein wenig Abstand, Morrigan wie auch ihre Mutter. Wobei ich ja wusste, dass es sich bei letzterer um einen Dämon handelte, wie Morrigan so schön erkannte. „Ah, Ihr seid endlich hier“, begrüßte mich Morrigan, während sie mich musterte. „Das ist also Euer wahrer Körper? Ihr seht ja brauchbarer aus, als ich erwartet hätte.“ Überrascht hob ich meine Brauen. Sie hatte mich also sogleich erkannt? War an Solonas Behauptung, dass man bei mir solch ein seltsames Gefühl spürte, also doch etwas dran? Und warte … hatte mir Morrigan gerade ein Kompliment über mein Äußeres gemacht? Das war … erfreulich. Komplimente hörte man ohnehin gerne und wenn es dann von solch einer verschlossenen Person wie Morrigan kam, hatte es noch eine besondere Strahlkraft. „Sie weiß davon?“, hörte ich die überraschte Stimme von Leliana hinter mir, die Morrigans Worte gleich richtig deutete. „Ich habe in tierischer Gestalt eurem kleinem Gespräch im Wald beigewohnt. Nachdem Ihr ihn verlassen habt, gab ich mich zu erkennen und habe das Gespräch mit ihm gesucht. Ihr wart also, neben dem wahren Aidan, die Erste, der er sich anvertraut hat. Wobei nein. Meine Mutter hatte ebenfalls vorher noch die Ehre.“ „Ganz genau“, mischte sich nun das Flemeth-Double ins Gespräch ein. „Nicht Ihr, Betrügerin. Ich meinte meine wahrhaftige Mutter.“ So schnell hat Morrigan nicht schauen können, da wurde sie auch schon von dieser geohrfeigt. „Nicht schlecht. Das hätte tatsächlich von Mutter kommen können.“ Sie nickte lobend dem Dämon zu, ehe sie sich wieder an uns richtete. „Kann mich endlich einer von diesem lästigen Dämonen befreien?“ Meine Augen wandten sich Leliana zu, die auch sogleich zu verstehen schien, denn so schnell hatte niemand schauen können, da befand sich bereits in „Schein-Flemeths“ Hals ein Pfeil. Ein ekelhaftes Gurgeln entkam ihr, ehe sie sich auch schon auflöste. „Vielen Dank.“ Die Magierin kam nun auf uns zu. Neugierig blickte ich mich kurz um, doch ich bemerkte keinen weiteren Dämon. Was man bei Solona wohl zu viel gebracht hatte, war bei Morrigan viel zu wenig. Wobei ich mich nun wirklich nicht beschweren wollte. „Na endlich.“ Mit diesen Worten lief die Schwarzhaarige auch schon auf die soeben erschienene Tür und trat durch diese. Irritiert blickten sich meine beiden Begleiterinnen und ich an, ehe ich mit den Schultern zuckte und der Hexe folgte. Als ich dieses Mal wieder die Augen offen hatte, erkannte ich schon die Arme verschränkende Morrigan, wie sie vor einem Wesen stand, auf das sie hinabblickte, während wir alle selbst in der Szenerie einer großen Wiese zu sein schienen. „Das ist doch Eurer, oder?“ Sie nickte auf dieses Wesen, welches umringt von Grashalmen war und erst als ich mich näherte, erkannte ich, dass es sich dabei um einen Mabari handelte. „Fenrir!“, rief ich überrascht, als sich der Hund erhob, und sich überrascht umblickte. Erst fiel sein Blick auf Morrigan und dann auf mich. Und während er mich in Augenschein nahm, näherte er sich mir vorsichtig, während er mit seiner Nase am Schnuppern war. Doch zu meiner völligen Überraschung begann er plötzlich, mit dem Schwanz zu wedeln und leckte mich ab. Also ging ich auf ein Knie zu ihm herunter und streichelte mein Fellknäul. „Er scheint Euch zu erkennen.“ „Aber wie ist das möglich?“, stellte ich die Frage, als er mich nun im Gesicht ableckte. „Tiere haben ein feines Gespür. Er wird Euch erkannt haben, wie ich es tat.“ Morrigan wandte ihre Worte an mich und wenn sie mir so etwas sagte, glaubte ich ihr. Sie kannte sich mit Tieren deutlich besser aus als vermutlich jeder unserer kleinen Gruppe. „Jetzt scheint es wirklich schnell zu gehen, oder nicht?“ Ich blickte verblüfft auf die nun auftauchende Tür, der nun auch die Hexe samt der anderen beiden Frauen, die sich dieses Mal im Hintergrund hielten, ihre Aufmerksamkeit schenkten. Während es bei Solona schon etwas anstrengender war, war es bei Morrigan und Fenrir ja wirklich lachhaft einfach, doch ich wollte mich wirklich nicht darüber beschweren und fragte mich vielmehr, wer sich hinter der nun neuen Tür befinden würde von unserer Gruppe. Und mit diesem Gedanken schritten wir nun alle hindurch. Wärme. Sie breitete sich auf meiner Haut aus und als ich die Augen wieder öffnete, erkannte ich, dass wir uns in einer kleinen Hütte befanden. Zwei Kinder spielten gemeinsam in der Ecke, während nicht unweit, an einem Tisch sitzend, zwei Erwachsene saßen. Die eine Gestalt war eine mir fremde Frau, doch ihr gegenüber saß Alistair. Also war das diese Goldanna. Sah sie nun wirklich so aus in dieser Welt oder war dies lediglich die Wunschvorstellung unseres werten Prinzen? Sie hatten uns noch nicht bemerkt und die drei Frauen samt meinem Hund sahen mich abwartend an. Also sollte ich hier das Heft übernehmen? Von mir aus. „Alistair weiß noch nicht, dass in Aidans Körper zwei Seelen hausen und er mit mir nur die Zweitseele kennengelernt hat und nicht den Hausherren persönlich. Also müsste jemand von euch mit und behutsam auf ihn einreden“, sprach ich leise zu ihnen. Leliana schien sich freiwillig melden zu wollen, als mir ein „Pah!“ in den Gehörgang drang. Morrigan blickte mich abschätzig an. „Für Behutsamkeit haben wir keinerlei Zeit. Wir müssen hier raus, bevor uns dieser elendige Dämon komplett aussaugt oder was dieser auch immer mit uns vorhat. Ich werde mit Euch gehen und das beschleunigen.“ Mit diesen Worten schritt sie auf den Tisch zu und erlangte die Aufmerksamkeit der beiden. „Das kann ja heiter werden“, sprach ich zu mir selbst, ehe ich Flemeths Tochter folgte. „Morrigan!“ Erschrocken sah sie der beinahe-Templer an. „Welch … unerwünschte Überraschung.“ Er konnte sie wirklich nicht ab. Und dabei war sie sogar noch relativ handzahm gewesen, im Gegensatz zu dem, was ich aus dem Spiel kannte. „Jaja, ich weiß. Wir haben keine Zeit für so etwas, Kirchenjunge. Erkennt Ihr nicht, gefangen zu sein, in der Täuschung eines Dämons? Wir befinden uns hier im Nichts und das da …“, sie deutete auf Goldanna, „… samt ihrer Brut sind ebenfalls solche Dämonen.“ „JETZT REICHT ES!“ Wütend schlug Alistair auf den Tisch und erhob sich. „Dass Ihr Eure Späße über mich macht, ist noch okay, aber dass Ihr Eure seltsamen Witze auch noch über meine Familie tätigt, das geht entschieden zu weit!“ „Alistair, beruhige dich doch. Sie ist es nicht wert!“, versuchte der Dämon an seiner Seite ihn zu beruhigen, als ich nun die Bühne betrat. „Und wer ist das? Euer nächstes Opfer?“ Abschätzig blickte er mir in die Augen. „Es ist schwer zu glauben, doch ich bin Aidan oder vielmehr heiße ich Alexander. Eine zweite Seele, die sich in Aidans Körper befindet und hier im Nichts materialisiert hat. Ich besitze Wissen über eure Welt. Über Euch und all unsere Gefährten wie auch zukünftige Gefährten, das ich auf normalem Wege niemals haben könnte.“ „Was ein Quatsch! Verlasst auf der Stelle das Haus meiner Schwester, sonst bringe ich euch noch dazu!“ Morrigan hatte super Arbeit geleistet. Jetzt wehrte er sich auch noch und vertraute keinem unserer Worte. Gut. Ich wollte es nicht inmitten der Gefährten machen, doch wenn nun nur noch Geheimnisse halfen, ihn zu überzeugen, musste ich wohl plaudern. „Alistair Theirin, König Marics Sohn. Großgezogen von Arl Eamon. Ihr besaßt eine Spieluhr mit dem Foto Eurer Mutter, das Ihr Besagtem gabt oder zugeschmissen habt, innerhalb eines Wutanfalls. Das da sollte Eure Schwester Goldanna sein, wie Ihr sie Euch vorstellt.“ Erschrocken weitete er seine Augen, während ich kurz zur Fake-Goldanna nickte. Er wollte etwas sagen, doch er schloss augenblicklich wieder seinen Mund. Zu erschrocken war er von den Offenbarungen, die ich ihm gegenüber getätigt hatte. Ich erkannte die Zweifel in den Augen Alistairs, wie er zu seiner Schwester blickte, als ich mich dem Wächter weiter näherte. „Im Lager sollte ich Euch suchen. Gemeinsam mit zwei weiteren Rekruten, Daveth und Ser Jory, gingen wir durch den Sumpf, sollten drei Fläschchen der Dunklen Brut suchen. Wir trennten uns, als die Dunkle Brut uns zu sehr eingekesselt hatte und Morrigan brachte mich zu ihrer Mutter, wo sie euch später auch hinbrachte. Die anderen beiden verloren ihr Leben beim Ritual, ich überlebte als einziger Rekrut und erklomm mit Euch später den Turm. Oben auf der Spitze bekämpften wir einen Oger, mit Skippers Hilfe.“ Ich erkannte, wie er vorsichtig seine Hand um sein Schwert legte, während er mir fest in die Augen blickte. „Als wir uns auf der Spitze befanden und ich fragte, was der Oger dort macht, was sagtet Ihr da zu mir?“ Ein Lächeln umspielte meine Lippen. „Fünf Silber, wenn du ihn fragst.“ „AHHHHHHHHHH!“ So schnell hatte ich nicht reagieren können, da war Goldanna alias der Dämon leblos nach hinten gefallen. Die Dämonen, getarnt als Kinder, ließen besagte Tarnung fallen, doch ehe sie auch nur einen von uns attackieren konnten, befand sich in der Kehle des einen ein Pfeil, während der andere von einem Feuerball geröstet wurde. Die kleine Schlacht war so schnell vorbei, wie sie schließlich begonnen hatte. „Ich kann es nicht fassen.“ Fassungslos stand der hoffentlich spätere König von Ferelden vor dem leblosen Dämon, der die Rolle seiner Schwester gemimt hatte. Nun, ich war eher froh, dass die Dämonen weniger Infos wie ich besaßen, denn eigentlich besaß doch Goldanna ganze fünf Kinder, oder? Ich näherte mich ihm und legte eine Hand auf seine Schulter, was ziemlich seltsam aussehen musste, war er immerhin gut einen Kopf größer als ich. „Denkt nicht zu lange darüber nach. Ich helfe Euch, wenn Ihr es wollt, sie später tatsächlich zu finden. Unsere Wege führen ohnehin früher oder später nach Denerim“, sprach ich zu ihm, als er noch einmal seufzte und sich zu mir umdrehte. „Ihr seid also … aus einer anderen Welt? Und Ihr lebt im Körper, mit dem wir gemeinsam reisten?“ Mir blieb nichts anderes übrig, als zu nicken. „Ja.“ Ich wandte mich auch an die anderen, die einen gewissen Abstand zu uns hielten und nun war es an mir zu seufzen. „Ich wollte, dass niemand von euch dies herausfindet. Zumindest nicht so früh. Ihr seid die Einzigen, die darüber Bescheid wissen.“ „Also …“, wollte Alistair wissen, als ich die Hand hob und ihn dadurch zum Schweigen brachte. „Ich verstehe Eure Neugierde. Ihr habt Fragen. Verständlich. Jeder von euch kann sie mir gerne stellen, allerdings müssen wir erst einmal aus diesem Nichts hier heraus und die Magier im Turm retten. Das hat Priorität.“ Sie alle nickten und gaben mir somit ihr Verständnis entgegen. Als hätte das Nichts unseren Willen gespürt, offenbarte sich vor uns eine weitere Tür. „Wir sind jetzt schon über die Hälfte unserer Gruppe. Wenn wir jetzt wieder zu einem Begleiter gelangen, dann macht Aidan wirklich gar nichts.“ Und mit diesen Worten lief ich nun auf besagte Tür zu, gespannt, wohin sie mich dieses Mal bringen würde. Doch dieses Mal besaß ich ein anderes Gefühl. Wut drang mir entgegen, und als sich wieder meine Sicht klärte, befand ich mich auf einer Art schwebenden Felseninsel. Allerdings fiel mir auf, dass an meiner Seite all meine Gefährten standen. Jeder blickte sich ebenso verwirrt um, wie ich es tat und manche Blicke lagen verwirrt auf mir, doch nur für einen Moment. Schließlich hinterließ der Dämon in unserer Mitte wohl einen spannenderen Eindruck. „Meinen Respekt. Ihr schafftet es tatsächlich aus euren Gefängnissen. Doch wenn ihr alle brav wieder dorthin geht, erfülle ich euch jeden Wunsch, den ihr hegt. Wie klingt das?“ Mich nervte dieses Wesen, das mir eines meiner absoluten Horrorszenarien zeigte und meine Wut stieg deutlich an. „Wir wollen deinen Scheiß nicht, du verdammte Mistgeburt!“ Ich schritt wenige Schritte voraus, während ich noch immer meine Waffen in Händen hielt, die mir freundlicherweise von Solona zur Verfügung gestellt wurden. „Ah, der Weltenwandler. Euer Wissen über unsere Welt ist erstaunlich. Unglaublich, dass Ihr die Zukunft wie auch alles über die Gegenwart wisst. Ihr kennt jeden Eurer Gefährten. Ihre Geheimnisse. Und doch kennt Euch niemand in Eurer wahren Gestalt, da Ihr stetig im Körper des Wächters haust. Ich hätte mich auf Euch konzentrieren müssen, doch die Träumerin, Solona, war ein bisschen verlockender. Mit ihrer Macht hätte ich so vieles erreichen können. Es war eine schwierige Entscheidung, zumal sie sich von Anfang an der Tatsache bewusst war, im Nichts zu sein“, erklärte er seine Vorgehensweise. Jetzt hatte dieser verdammte Dämon vor allen auch noch Bescheid gegeben, was es mit mir auf sich hatte. Wären wir ohne dies aus dem Nichts gelangt, hätten sie sich höchstens gewundert, wer dieser fremde Typ war, außer die, in dessen Träumen ich mich aufgehalten hatte. Nun würden mir bei unserer Heimreise in die Wirklichkeit, allerspätestens nach dem Turm, noch viel mehr Fragen gestellt werden. Verdammter Scheiß! Es nutzte alles nichts, geschehen war geschehen, und ich wollte endlich dieses Wesen loswerden, also blickte ich verständnislos zu den anderen, und deutete mit meiner Axt auf unseren Hausherren. „Wollt ihr weiterhin warten, bis das da euren Lebenssaft ausgesaugt hat, oder töten wir es endlich?“ Und nun kam Leben in die Bude. Morrigan schleuderte Blitze. Solona warf ihre Feuerbälle. Eine Steinfaust schleuderte Wynne ihm entgegen. Leliana spannte ihre Sehne und schoss einen Pfeil nach dem anderen auf das Ungetüm. Sten kam mit einer riesigen Breitaxt und einem Kriegsschrei auf den Dämon der Trägheit zu gerannt. Die Mabaris fletschten ihre Zähne und rannten, ganz dem Image als Kriegsbestien bekannt, auf den Dämon. Die Wächter samt Roland taten es Sten nach. Und nachdem ich diesem freudigem Treiben zugeschaut hatte, war es schließlich auch ungewohnt, den Körper, in dem ich so lange gelebt hatte, auch mal aus der dritten Sicht bewundern und kämpfen zu sehen, war es auch für mich an der Zeit, mein Können unter Beweis zu stellen, also mischte auch ich mit. Und versagte. Schließlich hatte ich das Unglück, kaum wollte ich mich in besagten Kampf einmischen, zog sich der Dämon zusammen und verwandelte sich innerhalb einer mächtigen Druckwelle, die er auslöste, in eine andere Gestalt. Es schien keine „so“ gewaltige Welle zu sein, schließlich waren die anderen Nahkämpfer sogleich wieder aufgestanden oder nur leicht zurückgetaumelt. Nun muss man allerdings auch sagen, dass ich auch kleiner, leichter und ohne Rüstung in diesen Kampf ging, hatte ich Solona nach selbiger verpasst zu fragen. Also war es ein gutes Stück, das ich nach hinten flog und landete verkehrt. Mein Körper, oder vielmehr mein Geist, der gerade meinen Körper darstellte, schmerzte ungemein. Vermutlich wäre es den Damen ähnlich wie mir ergangen, doch da es sich hierbei um Fernkämpferinnen handelte, waren sie auch ausreichend auf Abstand gegangen. Meine Sicht war leicht verschwommen und ich versuchte mich zu sammeln, doch es gelang mir nicht. Doch meine Ohren funktionierten, also bemerkte ich, dass jemand zu mir trat. „Geht es Euch gut?“ Die besorgte Stimme unserer ehemaligen Laienschwester drang in meinen Gehörgang. „Sorgt Euch nicht um mich …“, keuchte ich leicht, während ich mich umdrehte und aufrecht hinsetzte. Sie nahm eine Hand von mir in die ihre und zog mich zurück auf die Füße. Ich blieb stehen und langsam klärte sich auch meine Sicht wieder, als sich bereits die nächste Welle vom Dämon der Trägheit zu materialisieren schien, weswegen mich unsere Bardin gedankenschnell, wie sie war, rechtzeitig nach hinten, außerhalb der Reichweite, zog. „Danke“, entkam es kurz meiner Lippen, als ich zwischen meinen Waffen, die auf dem Boden lagen, und dem Dämon hin und her blickte. Und gerade als ich meine Werkzeuge für den Kampf in die linke und rechte Hand nahm, hörte ich den Schmerzensschrei des Dämons und erkannte, dass wir den Sieg eingeholt hatten. Oder viel mehr die anderen. Scheinbar war ich doch etwas länger mit mir selbst beschäftigt gewesen, als ich angenommen hatte. „Klasse. Da sieht man mich zum ersten Mal im eigenen Körper und ich bin total nutzlos.“ „Nehmt es nicht zu schwer. Ihr habt schon viel für diese Gruppe geleistet.“ „Ja. Als Aidan.“ Aus dem Augenwinkel erkannte ich, dass Leliana noch etwas erwidern wollte, doch sie kam nicht mehr dazu. Denn durch den Tod des Dämons war der Bann, der uns im Nichts gefangen hielt, gebrochen und es war an der Zeit, zurückzukehren nach Thedas. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)