Umwege einer Beziehung von Iwa-chaaan ================================================================================ Kapitel 19: Selbstgebackene Milchbrötchen ----------------------------------------- Mittwoch, 29.11. Hatte er jemals so schlecht geschlafen? Ihm fiel keine Nacht ein. Selbst, als er Iwa bei der Party einen geblasen und es ihm gebeichtet hatte, war die Nacht danach nicht so schrecklich gewesen wie die letzte. Immer wieder hatte er geträumt, wie Hajime ihn geschlagen hatte, weil er so wütend auf ihn gewesen war. Sofort nach dem Schlag war er jedes Mal wach geworden und doch irgendwann wieder eingeschlafen. Erholt hatte sich aber weder sein Körper noch sein Geist. Am liebsten hätte Oikawa sich in seinem Bett verkrochen und es nicht verlassen, aber er sollte sich schon fertig machen, wenn Hodaka gleich klingelte, oder? Es war halb Zehn und er hatte sich am Morgen im Gruppenchat und beim Sekretariat krankgemeldet. Iwaizumi hatte sich daraufhin nicht gemeldet, nur Matsukawa hatte ihm gute Besserung gewünscht. Konnte es noch schlimmer kommen? Das Klingeln der Tür riss ihn aus seinen deprimierenden Gedanken und vorsichtig stand er auf. Da er weder ein Abendessen noch ein Frühstück gehabt hatte, fühlte er sich etwas wackelig auf den Beinen. Sein Kumpel war offenbar zwanzig Minuten zu früh dran – hatte wohl eine Bahn vorher bekommen, daher hatte er es nicht mehr geschafft, sich zu duschen oder anzuziehen, doch es störte ihn nicht mal. Dann sollte Hodaka ihn eben so sehen. Gestern Abend hatte er ihn noch vom Bett aus angerufen, total verheult und runter mit den Nerven, weil er sich einfach nicht hatte beruhigen können. Zu seinem Glück hatte der Blondschopf diese Woche Urlaub, sodass er ihm lange zugehört hatte und versprochen, dass er ihn heute besuchen würde, um ihm zu helfen. Nur mit Alienboxer und Schlabbertop bekleidet öffnete er die Wohnungstür, als er Schritte aus dem Treppenhaus hörte und Hodaka kam mit einem Beutel über der Schulter herein. „Hey …“, murmelte er leise und schloss hinter ihm die Tür. „Hey. Ich habe eine Kleinigkeit zum Frühstücken mitgebracht. Dachte mir, du hast bestimmt noch nichts gegessen …“ „Stimmt. Danke …“ „Leg dich schonmal aufs Sofa, hm? Ich weiß ja, wo alles ist …“ Hodaka lächelte ihn leicht aufmunternd an und steuerte zielstrebig die Küche an, nachdem er seine Schuhe ausgezogen hatte. Toru nickte nur und ließ sich kraftlos auf das große Sofa fallen. Es war unhöflich, den Gast alles machen zu lassen, das war ihm auch bewusst, aber er fühlte sich so schwach und leer. Und Hodaka würde es ihm bestimmt nicht übelnehmen, wenn er das so anbot. Tief atmete er durch und sofort roch er den herben Eigengeruch von Iwa. Tränen sammelten sich in seinen Augen und er erkannte die Lieblingsdecke des Asses, die unter seinem Kopf lag. Halb verzweifelt vergrub er sein Gesicht darin, wünschte sich nichts sehnlicher, als dass er hier wäre und sich um ihn kümmerte. Doch was er ihm angetan hatte, war nicht so einfach zu verzeihen. Nicht nur, dass er sich verraten vorkam – was schon schlimm genug war – er hatte auch noch die Hand gegen ihn erhoben. Beides ließ ihn noch immer fassungslos werden. „Hier … Dein Frühstück“, murmelte Hodaka gedämpft und Toru hob leicht den Kopf, als er das leichte Lächeln sah, mit dem er bedacht wurde. In der Hand hatte der Blondschopf eine Packung Meloneneis und in der anderen einen Löffel. Langsam setzte sich der Setter auf und griff beides. Hodaka verstand ihn. Der wusste, was er brauchte und leise schniefend öffnete er die Eispackung. „Das ist genau das richtige jetzt“, nuschelte er und stopfte sich einen Löffel mit Eis in den Mund. „Das dachte ich mir. Was bei meinen kleinen Schwestern funktioniert, kann bei dir nicht falsch sein“, meinte er mit einem Schmunzeln und Toru ignorierte den frechen Kommentar. Dafür war das Eis gerade zu lecker. „Gibt es irgendetwas Neues?“, erkundigte sich Hodaka nach einer Weile und Toru schüttelte den Kopf, während er sich noch immer am Eis zu schaffen machte. „Nein, nicht wirklich. Ich habe heute Morgen in die Gruppe geschrieben, dass ich heute zu Hause bleibe, aber Iwa hat nicht darauf reagiert. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll … Letzte Nacht war die Hölle. Ich hatte nur Alpträume und fühle mich so gerädert. Es war die erste Nacht ohne Iwa an meiner Seite, seit wir zusammengekommen sind und ich habe mich so allein gefühlt. Das Bett war plötzlich drei Mal so groß wie sonst. Aber das kann ich ihm nicht so einfach verzeihen. Er hat mich verleugnet und … geschlagen …“ Als er ihn im Sommer das erste Mal geschlagen hatte, hatte Toru ihm das verzeihen können. Er war in Panik gewesen, weil er kopflos weggerannt war und Iwaizumi Angst gehabt hatte, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte. Das hatte er abhaken können. Auch sein Schlag in der Mittelschule, als er Kageyama hatte schlagen wollen, war etwas anderes gewesen. Da hatte er den Jüngeren verteidigt. Dieses Mal jedoch … Er hatte ihn aus der Wut heraus geschlagen und das konnte er nicht einfach so beiseite wischen. Toru wollte nicht jedes Mal bei einem Streit Angst haben, dass sein Freund handgreiflich wurde. Dass er die Stimme erhob, war schon schrecklich genug. „Ich kann es immer noch nicht fassen, dass er das getan hat! Nie und nimmer hätte ich ihm das zugetraut! So, wie er sich sonst um dich kümmert … Ich bin zutiefst enttäuscht von ihm. Und das „nur“, weil du zurecht Zweifel an der Beziehung hast, da er sich vor diesem Berater als bester Freund vorgestellt hat?“ Toru nickte. Er konnte es ja selbst kaum glauben. Sein Freund hatte ihn tatsächlich verleugnet, dabei hatte er ihm immer beteuert, wie sehr er ihn liebte. Seit gestern Abend fragte er sich, wie viel Liebe das wirklich war und wie viel davon Iwas schlechtes Gewissen, weil er seine Gefühle so lange mit sich herumgetragen hatte. Vielleicht war er ja deswegen mit ihm zusammen. Um ihm ein gutes Gefühl zu geben nach all der Zeit, wo er so gelitten hatte und in Wirklichkeit empfand er gar nicht so viel, wie er ihm glauben machen wollte. Nein, das würde Hajime nicht tun. Oder? Nach dem Streit gestern wusste er nicht mehr, wozu er fähig war und wozu nicht. „Aber ich … Ich kann mich doch nicht in ihm getäuscht haben, oder? Er liebt mich doch, oder? War ich blind in den letzten Monaten?“ Er hörte die eigene Verzweiflung in seiner Stimme. Plötzlich stand alles in Frage. Und das tat so weh. Er wollte nicht glauben, dass die letzten Monate eine Lüge waren. Das würde er nicht verkraften. „Nein, ich glaube nicht, dass du blind warst, Toru. Ich bin mir sicher, dass er dich liebt. Aber ihr müsst darüber reden, wie er so ausrasten konnte. Was genau ihn so getriggert hat. Und dann musst du dir klar werden, ob dir die Begründung reicht, um ihm verzeihen zu können. Oder ob er irgendetwas tun kann, um dein Vertrauen zurückzugewinnen. Aber ich denke nicht, dass er dir was vorgemacht hat. Warum er dich aber verleugnet hat, ist mir auch nicht klar …“ „Er meinte, dass im ersten Moment irgendetwas an Herrn Shimura komisch gewesen wäre. Und Ushijima war ja auch noch im Raum …“ In seiner Verzweiflung gestern Abend hatte Toru ihm von dem Angebot und allem berichtet, auch die Vorgeschichte mit Ushiwaka, damit Hodaka alle zusammenhänge verstehen konnte. Zwar hatte er eigentlich nicht vorgehabt, ihm von dem Geheimnis bezüglich des Angebots zu erzählen, aber er war so durch den Wind gewesen, dass ihm alles nur so herausgesprudelt war. „Hm, hattest du auch das Gefühl, dass der Berater irgendwie seltsam war?“, fragte Hodaka nach und zog die Beine an und griff nach einer Decke, machte es sich gemütlich. Oikawa hatte den Mund schon geöffnet, um etwas zu sagen, als er sich die Situation noch mal vor Augen führte. War ihm etwas an Herrn Shimura aufgefallen? Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Begegnung. Er war so aufgeregt gewesen, dass er vielleicht nicht alles mitbekommen hatte. Wenn er jetzt so darüber nachdachte, war das Lächeln doch irgendwie aufgesetzt gewesen, oder? Wollte er jetzt etwas sehen, weil Iwa glaubte, etwas bemerkt zu haben? Der Setter war so unsicher und öffnete seufzend er die Augen. „Ich weiß es nicht. In dem Augenblick war ich so nervös. Vielleicht hat Iwa recht und der war vielleicht seltsam, vielleicht hat er sich auch geirrt. Keine Ahnung …“ Genervt und verzweifelt stellte er die leere Eisverpackung mit dem Löffel darin auf den Tisch und kuschelte sich in Iwaizumis Decke. Sein Magen tat vom vielem Eis weh, doch es kümmerte ihn nicht. Sein seelischer Schmerz war viel schlimmer. Wie sollte er die Wunden jemals heilen lassen? Konnte er das? Und was würde Hajime tun? Sich von ihm abwenden? Um ihn kämpfen? „Versuch noch etwas zu schlafen. Du siehst so fertig aus … Ich werde hier bleiben und leise den Fernseher laufen lassen, okay?“, schlug Hodaka vor und Toru nickte nur. Reden war so anstrengend und er war wirklich fertig. Vielleicht konnte er sich jetzt erholen, wo er da war und würde nicht nur von Alpträumen geplagt werden. Leise Stimmen holten ihn langsam aus dem Schlaf und unwillig öffnete Toru etwas die Augen. Sie waren ganz verklebt, weil er anscheinend noch mal im Schlaf geweint hatte. Wenigstens konnte er sich nicht daran erinnern, was er geträumt hatte. Und er fühlte sich auch etwas besser als vorhin noch. „Hey, guten Morgen …“, flüsterte Matsukawa mit seiner ruhigen Stimme und setzte sich auf die Sofakante wie eine besorgte Mutter, die nach ihrem Kind schauen wollte. Und da er sich wie ein gebeutelter, kleiner Junge fühlte, rollte er sich um Mattsun zusammen, dessen ausgeglichene Ausstrahlung ihn magisch anzog, und gab sich den zärtlichen Berührungen hin, als der Schwarzhaarige ihm vorsichtig durch die Haare strich. Das war genau das, was er gerade brauchte. Und so schlummerte er wieder halb ein, bis er plötzlich Iwaizumis Stimme hörte. Beinahe panisch schoss er mit dem Kopf hoch und starrte zur Balkontür, wo das Ass gerade wieder hereinkam, ihn aber nicht anschaute. Dahinter war Hodaka und lächelte ihn leicht an. „Hey, du bist ja wach.“ „Wie lange habe ich geschlafen?“, wollte er mit kratziger Stimme wissen und erschrak, als er auf die Uhr über der Tür schaute. Es war kurz nach 17 Uhr. „Oh nein! Schon so spät!? Hodaka, es tut mir leid! Du hättest mich doch –!“ „Mach dir keinen Kopf, Toru. Du hast den Schlaf gebraucht. Das ist in Ordnung, hörst du?“ Der Setter nickte und schaute unsicher zu Iwaizumi, der genauso wirkte. Er konnte ihm ansehen, wie schwer ihm das alles fiel, aber so einfach war das nun einmal nicht, auch wenn er sich das wünschte. „Können wir …“, begann das Ass leise zu reden und räusperte sich. „Können wir reden?“ Konnten sie das? „Wir sind in der Küche und werden die Tür nur anlehnen, okay?“, schlug Hodaka vor und er nickte. Das war ein guter Kompromiss. Damit konnte er leben. Trotzdem fühlte es sich irgendwie komisch an, als Matsukawa aufstand und es kurz kühl wurde. Schnell kuschelte er sich wieder in die Decke und bemerkte Iwas leichtes Lächeln, da es seine Lieblingsdecke war. Die Tür wurde leise angelehnt und Toru hatte sich aufgesetzt, schaute Iwaizumi an, der mit einer Hand hinter dem Rücken vor dem Couchtisch stand und so verloren wirkte, dass er ihn am liebsten umarmt hätte. Aber er konnte das gerade nicht, denn er hatte gleich zwei Grenzen überschritten und so sehr er ihn liebte, musste dieser begreifen, dass er das nie wieder tun durfte. Nie, nie wieder. „Ich weiß, dass ich gestern zwei große Fehler gemacht habe. Dass ich unsere Beziehung vor Herrn Shimura verleugnet habe, habe ich nicht aus Böswilligkeit getan, sondern weil er mir im ersten Moment suspekt vorkam. Wir kennen ihn nicht und deswegen wollte ich lieber auf Nummer sicher gehen. Immerhin können wir ihm bei späteren Treffen immer noch die Wahrheit sagen. Ich möchte nicht, dass unsere Beziehung deiner Karriere im Weg steht und da du Montag wegen der Gerüchte in der Uni so fertig warst, wollte ich kein Risiko eingehen. Wir hätten das vorher besprechen müssen, damit ich dich nicht so damit überrumpel, aber ich habe mir da keine Gedanken vorher drüber gemacht. Für mich war es immer normal, dass wir uns als Paar vorstellen. Bisher habe ich das schließlich so gehandhabt. Deswegen habe ich daran nicht gedacht. Das tut mir unendlich leid.“ Toru öffnete den Mund, weil er etwas dazu sagen wollte, doch Hajime sprach weiter, bevor er einen Ton herausgebracht hatte. „Warte bitte noch. Ich bin noch nicht fertig.“ Knapp nickte er und schloss seinen Mund wieder, dann fuhr das Ass fort: „Ich wollte dir nicht so vor den Kopf stoßen und verstehe, dass du enttäuscht und wütend über meine Reaktion warst. Das war nicht meine Absicht. Was den Streit danach angeht … Niemals … Nie-, nie-, niemals hätte ich dich schlagen dürfen. In dem Moment, wo du unsere komplette Beziehung in Frage gestellt hast, hat irgendetwas in mir ausgesetzt. Ich weiß nicht, was, aber ich konnte nicht glauben, was ich da gehört habe und plötzlich hörte ich das Klatschen und spürte das Kribbeln in meiner Handfläche. Ich konnte selbst nicht glauben, was ich getan habe und ich schäme mich so sehr dafür. Bitte vergib mir. Natürlich geht das nicht sofort, das ist mir bewusst. Aber ich will mit dir zusammen sein und die letzte Nacht war der reinste Alptraum. Ich werde um uns kämpfen, denn ich will dich nicht verlieren. Du bist mir viel zu wichtig. Ich … Toru, ich liebe dich.“ Die Augen Oikawas weiteten sich. Was hatte er da gesagt? Aufgeregt schaute er zu ihm auf und wisperte: „Sag das nochmal.“ „Ich liebe dich, Toru.“ Ob er ihm das auch noch hundert weitere Male sagen würde? Verdammt, bisher hatte keiner von ihnen diese drei Worte in den Mund genommen. Sie hatten immer gesagt, dass sie verliebt waren, aber das jetzt so von ihm zu hören. Sein Magen kribbelte und ein Teil der Verzweiflung und des Schmerzes fiel von ihm ab. Doch damit konnte das Ass nicht alles wiedergutmachen. Dafür wogen die Verleugnung und der Schlag viel zu schwer. Trotzdem war die Entschuldigung, von der er sicher war, dass sie ernst gemeint war, und das Liebesgeständnis ein Anfang in die richtige Richtung und dem Setter wurde klar, wie viel er ihm bedeuten musste, wenn er es schaffte, sich alles so von der Seele zu reden. Das war nämlich nicht selbstverständlich bei ihm. Offenbar nahm er ihr Versprechen vom Sonntag genauso ernst wie er selbst. Das war gut. „Wenn du … Wenn du eine Pause willst, dann verstehe ich das.“ „Nein!“, rief er und Hajimes Augen wurden groß vor Überraschung. „Wir sind zusammen, aber ich brauche noch Zeit, das zu verarbeiten. Den Punkt, dass du dich als bester Freund vorgestellt hast, verstehe ich mittlerweile. Du warst da objektiver als ich und hast eine gute Menschenkenntnis. Für mich war es wie ein Schlag in die Magengrube. Aber ich war auch so nervös in dem Moment, dass mir nichts an Herrn Shimura aufgefallen wäre, selbst wenn es offensichtlich gewesen wäre. Aber der Schlag … Der hat mich wirklich erschüttert. Ich weiß, dass du impulsiv bist und den Schlag damals, als ich weggelaufen war, konnte ich nachvollziehen, weil du in Panik warst. Aber das jetzt … Du hast mich geschlagen, weil du wütend warst. Muss ich bei jedem Streit Angst haben, dass du mich angreifst?“ „Nein! Nein, ich … Das wird nicht wieder vorkommen. Das verspreche ich.“ Er hielt seine freie Hand hin und spreizte den kleinen Finger ab, was Toru milde lächeln ließ. Es war eine süße Geste und er rappelte sich soweit auf, dass er seinen kleinen Finger mit ihm verschränken konnte. „Ich verspreche es“, hauchte Hajime und er nickte, schaute die beiden Finger an. Dort, wo sich ihre Haut berührte, kribbelte es und am liebsten hätte er ihn zu sich gezogen, aber etwas in ihm sträubte sich, also ließ er ihn wieder los und zog sich zurück. „Gib mir noch Zeit, ja? Wir müssen da beizeiten noch mal in Ruhe drüber reden. Und ich möchte, dass dann Mattsun dabei ist …“ „Na klar. Nimm dir alle Zeit, die du brauchst. Und wenn du das möchtest, können wir mit Matsukawa zusammen reden.“ Hajime atmete tief durch und fügte hinzu: „Ich ähm … Ich habe auch noch was für dich …“ Unsicher zog er die zweite Hand hervor und hielt eine Papiertüte in der Hand. Es war so eine, wie man sie beim Bäcker bekam und als das Ass sie auf den Tisch legte, hatte Oikawa eine starke Vermutung, was sich darin befand. Neugierig griff er danach und schaute hinein. Sofort stieg ihm der Duft von frisch gebackenen Milchbrötchen in die Nase und ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. Das war das erste Mal, dass er sich zu diesem Mittel genötigt sah. „Die hast du für mich gekauft?“, hakte Toru nach und holte eins der Brötchen hervor. Obwohl ihm das Eis und die Situation noch schwer im Magen lagen, wollte er zumindest einmal abbeißen und probieren. „Ähm nein, die habe ich selbst gebacken.“ „Du? Gebacken?“ Das hatte er getan? „Ja, also mit Matsukawas Hilfe. Ich war den ganzen Tag in der Küche der Uni. Es gibt doch diese eine, die nur bei Events genutzt wird, die man buchen kann und zum Glück war die heute frei. Am Ende war Matsukawa so nett, mir ein bisschen zu helfen, weil ich kein Händchen fürs Backen habe, aber ich glaube, die da sind ganz gut geworden. Also … hoffe ich zumindest.“ Noch immer ungläubig schaute er seinen Freund an, der unruhig dastand und ohne etwas zu sagen, biss er in das Brötchen hinein. Es war nicht so perfekt wie das seiner Mama oder seiner zweiten Mama, aber es war lecker und es war von Hajime selbst gebacken. Der, der sich um jegliche Aktivitäten, die mit Kochen oder Backen zu tun hatten, drückte, hatte den ganzen Tag in der Küche gestanden, um ihm diese herzustellen. Er war wirklich süß und er würde diese Brötchen besonders genießen. „Ich ähm … Ich lasse dich dann noch etwas allein, ja?“ „Schlaf gut, Iwa-chan. Ruh dich aus, du siehst echt fertig aus …“ Hajime nickte und wandte sich zum Gehen, als der Setter noch einmal das Wort ergriff: „Wir schaffen das zusammen, hörst du? Ich liebe dich auch.“ An der Tür angekommen, drehte sich der Braunhaarige noch einmal zu ihm und nickte. „Ich hoffe, sie schmecken dir.“ „Sie sind wunderbar.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)