Hate That I Love You von SocialDistortion ([OikawaxOC]) ================================================================================ Kapitel 36: one big problem --------------------------- ● • . »Lass das, Tōru. Wir kommen zu spät«, murmelte Asuna und klang absolut nicht überzeugend. Wie könnte sie auch, wenn sie seit dem Aufwachen seine morgendliche Erektion an ihrem Oberschenkel spürte und eine Hand den bekannten Weg unter ihren Slip fand? Sie war kaum wach und schon konnte sie spüren, wie feucht sie war. Anstatt auf ihre Worte zu hören, ließ er seine Finger ohne Vorwarnung durch ihre Schamlippen gleiten, entlockten ihr damit ein gequältes Stöhnen. »Bist du sicher? Sollten wir nicht zuerst diese Feuchtigkeit sinnvoll nutzen? So kannst du nicht zur Schule gehen.« Sie fühlte sein Grinsen an ihrem Hals und wollte ihre Beine zusammenpressen, doch mit seiner überlegenen Kraft hielt er sie einfach davon ab. »Tōru«, keuchte sie und bog ihren Rücken durch, als er zwei seiner Finger langsam in sie gleiten ließ und ihren G-Punkt traf. »Wieso soll ich aufhören, wenn ich es liebe, wie du meinen Namen stöhnst? Und das nur, weil ich solche Dinge«, er rieb mit seinem Daumen über ihre empfindlichste Stelle, »tue?« Sie wimmerte bei dieser verdammt erregenden Unverschämtheit: »Wenn wir schon zu spät kommen, dann fick mich wenigsten richtig«, forderte sie verzweifelt. Er liebte es, sie an ihre Grenzen zu bringen. Und sie liebte es, von ihm gefingert zu werden. Eigentlich eine Win-Win-Situation, wenn es nicht in weniger als 45 Minuten zum Unterricht läuten würde. »Hm, das wäre so einfach...« Auch wenn er sie reizte, konnte er mit seiner rauen Stimme nicht verstecken, dass er genauso aufgeheizt war. Der Unterschied war nur, dass er mehr Selbstbeherrschung hatte als sie. Deshalb zog er seine Hand abrupt aus ihrem Slip zurück. Asuna, die ihre Augen bis jetzt geschlossen hatte, sah ihn atemlos an. Er richtete sich auf und obwohl sie seine zerzausten Haare und den nackten Oberkörper furchtbar ansprechend fand, erregte etwas Anderes ihre Aufmerksamkeit. Plötzlich hellwach verfolgte sie, wie er seine Finger, die gerade eben noch in ihr gewesen waren, zu seinem Mund führte. Mit einem dreisten Grinsen schloss er seine Lippen um diese. Sie war sprachlos, weil sie selten etwas heißeres gesehen hatte. »Mein Lieblingsfrühstück übrigens«, kommentierte er nonchalant und ließ eine verdatterte und unbefriedigte Asuna in seinem Bett zurück. Was für ein...nerviger Idiot. Seufzend stand sie ebenfalls auf, um sich für die Schule fertigzumachen. Zum Schutz ihrer eigenen Sicherheit verzichtete sie auf ein gemeinsames Duschen. Auch wenn alles in ihr danach verlangte, wollte sie nicht zu spät kommen. Außerdem gab es da eine Sache, weshalb sie besonders darauf bedacht war, pünktlich zu sein. Weder Jana noch Iwa wusste davon, dass sie zusammen waren. Und es wäre auffällig, wenn sie gemeinsam zu spät erscheinen würden. »Jana hat mich wieder gefragt, ob wir uns mittlerweile vertragen haben«, meinte Asuna, als sie auf dem Weg waren. »Iwa mich auch. Er klang richtig verzweifelt.« Tōru grinste, während er mit ihren Fingern in seiner Hand spielte. Es war nur möglich, da hier keine Mitschüler unterwegs waren. Dafür nahmen sie den kleinen Umweg in Kauf. Die Gründe für diese Geheimnistuerei war, dass Asuna keine Lust auf Tōrus Fangirls hatte. Was Jana und Iwa betraf – die beiden wollten sie eigentlich nur damit aufziehen. Dafür hatten sie eine Wette abgeschlossen. Tōru meinte, dass sie bestimmt schnell draufkommen würden. Asuna hingegen hatte auf mindestens zwei Wochen getippt. Der dritte Grund war etwas banal, denn der Reiz, dass niemand von ihnen wusste, war...aufregend. Bei jedem Blick, jeder zufälligen Berührung auf dem Gang oder jedem Kuss, wenn sie alleine waren – es war verflucht erregend. »Noch hast du die Wette nicht gewonnen«, meinte sie dazu. Zwei Tage. Dann wären die zwei Wochen vergangen. »Erinnere mich nochmal an den Wetteinsatz.« Bemüht unschuldig lächelte der Setter und sorgte bei Asuna dennoch für ein erhitztes Gesicht. Trotz der kalten Temperatur. »Werde ich nicht. Du weißt genau, was es war.« Sie würde das hier nicht laut aussprechen. Nie im Leben. Nicht wenn hier andere Menschen unterwegs waren und sie hören konnte. »Hm, ja. Es hat mit einem absolut unterhaltsamen Spielzeug zu tun. Mehr weiß ich leider nicht mehr.« »Du willst mich nur leiden sehen«, murrte sie und trotzdem fühlte sie das aufregende Kribbeln bei dem Gedanken an diesen besonderen Wetteinsatz. »Stimmt. Das und feucht, stöhnend und bereit, von mir gefhmhmp.« Mit aufgerissenen Augen stoppte sie ihn, indem sie ihm die Hand auf den Mund presste. Die Blicke zweier älterer Männer bemerkend, lächelte sie diese peinlich berührt an. Ihr Freund hatte echt keinen Scham! »Was denn? Jeder darf und soll wissen, wie ich Kurasaki Asuna, meine Freundin, am liebsten sehe.« Er musterte sie und stoppte plötzlich. »Okay. Ich hab es mir gerade anders überlegt. Ich will doch mein Frühstück nachholen.« Der Setter zog an ihrer Hand, doch Asuna stemmte sich dagegen. »Zu spät. Du hattest deine Chance. Und jetzt geh voraus, oder wir verbringen die Nacht nicht mehr gemeinsam«, drohte sie, wohl wissend, dass es ein Eigentor war. »Als ob du das ertragen würdest«, meinte er überheblich, »aber weil ich dich liebe, werde ich deinem Wunsch nachkommen.« Er beugte sich zu ihr und drückte seine Lippen auf ihre. Sie war zu perplex über die Liebesbekundung, obwohl sie es mittlerweile gewohnt sein sollte. Doch es würde noch länger dauern, bis sie damit umgehen können würde. Seufzend sah sie ihm nach und spürte wieder diese Welle des Glücks. Wie als würde sie auf einer flauschigen Wolke schweben. »Jetzt wirst du kitschig, Asuna«, murmelte sie zu sich selbst und machte einen kleinen Umweg. Alles nur, damit ihr kleines Geheimnis nicht aufflog, welches rein theoretisch nicht notwendig war. ♛♔ In der 4. Unterrichtsstunde langweilte sich Asuna zu Tode. Sie hatten eine Doppelstunde Japanische Geschichte und mussten eine Gruppenarbeit über eine Epoche ihrer Wahl erledigen. Sie war mit ihrem Teil der Arbeit bereits seit zehn Minuten fertig und die Stunde würde erst in 30 Minuten enden. Asuna sah sich in der Klasse um. Die meisten arbeiteten unter dem strengen Blick von Frau Fumi, die manche Epochen selbst miterlebt hatte, so alt wie sie war. Bei Jana musste sie grinsen. Heimlich schrieb sie gerade eine Nachricht. Vermutlich an Iwa. Oder an ihre Mutter, um zu erfahren, was es heute zu essen geben würde. Plötzlich hörte sie ein leises Vibrieren, weshalb sie hektisch nach ihrem eigenen Handy in dem Bankfach griff. Unbegründete Panik, denn Frau Fumi überhörte die meisten Geräusche sowieso. Mit einem unruhigen Puls las sie die Nachricht. Shittykawa ❤️ A Hals, B Lippen oder C Bauch? Verwirrt starrte sie auf die Frage. Was hatte er vor? Asuna ???? Shittykawa ❤️ Wo willst du gerade am liebsten geküsst werden? War das sein ernst? Asuna sah sich um, ob jemanden aufgefallen war, dass sie nervös auf ihr Handy gestarrt hatte. Sie wusste, was er vorhatte und konnte nicht verhindern, dass sie bei dem Gedanken unruhig auf ihrem Platz herumrutschte. Sie räusperte sich, als ihr Lu einen fragenden Blick zuwarf und schüttelte nur den Kopf. Das war ihrer Freundin Antwort genug, weshalb sie beruhigt ihre Beine überschlagen konnte. Schnell tippte sie eine Antwort, wobei ihr bei der eigenen Nachricht die Hitze ins Gesicht und in andere Regionen kroch. Asuna D ~ Zwischen meinen Beinen Shittykawa ❤️ Warum ausgerechnet D? Asuna biss sich auf die Unterlippe und erwischte sich dabei, wie sich ihre Finger in den Stoff des Rockes gruben. Sie holte tief Luft und tippte konzentriert auf dem Touchscreen. Dabei sah sie immer wieder nach vorne, um sicherzugehen. Asuna Ich liebe jede einzelne Stelle, aber am meisten liebe ich es, wenn du deine Lippen und Zunge dafür nutzt, um mich zu lecken. Sie schickte die Nachricht ab, nur um sofort wieder zu tippen. Asuna Als Gegenleistung würde ich auf meine Knie gehen und meinen Mund um deinen Schwanz schließen... Sie grinste nun über ihre eigenen Worte, während die reine Vorstellung daran ihre Mitte zum Glühen brachte. Doch in der Zeit, in der sie über eine mögliche Antwort nachdachte, klopfte es auf einmal an der Tür. 20 Köpfe drehten sich zu dem Geräusch und auch Asuna legte ihr Handy zurück. Mit der Person hatte sie allerdings nicht gerechnet. »Entschuldigen Sie, Fumi-senpai. Ich bräuchte dringend Kurasaki-sans Expertise als Schulsprecherin für ein großes...Problem. Könnte ich sie mir kurz ausleihen?« Tōru schenkte der Lehrerin sein überzeugendstes Lächeln. Zu geblendet von dem Charme nickte diese. »Natürlich. Gehen Sie ruhig, Kurasaki-san.« Perplex, dass sie dank dieser einfallslosen Lüge von Tōru einfach so den Unterricht verlassen konnte, stand Asuna langsam auf. Sie vermied es, zu Jana oder irgendjemand anderen zu sehen, denn sonst hätte sie ihr Pokerface nicht aufrecht halten können. Erst, als Tōru hinter ihr die Tür schloss, fand sie ihre Worte wieder. »Ein großes Problem? Du~«, begann sie, wurde aber von ihm unterbrochen, als er sie einfach so gegen die Wand drücke und seine Lippen fordernd auf ihre legte. Sie stieß einen überraschten Laut aus, gewährte seiner Zunge aber liebend gerne Einlass. Der Reiz, dass sie jederzeit jemand entdecken konnte, war deutlich spürbar. Tōru löste sich von ihr, seine Iriden deutlich erweitert. »Zehn Minuten. Komm mit«, meinte er bestimmend und griff nach ihrer Hand, nur um sie den Gang entlangzuziehen. Zehn Minuten? Das...sollte machbar sein. Vor allem, wenn sie an ihre feuchte Unterwäsche dachte. Er schien genau zu wissen, wo er hinwollte. Zumindest zog er sie in ein leeres Klassenzimmer, in dem sie jederzeit jemand erwischen konnte. Asunas Herz schlug bis zum Hals. Vor Erregung und vor Nervosität. Das war verrückt. Und bescheuert. Aber definitiv aufregend. Sie hatte allerdings keine Zeit, über irgendwelche potentiellen Gefahren oder Konsequenzen nachzudenken. Das wollte sie auch gar nicht. Viel lieber konzentrierte sie sich auf seine Lippen an ihrem Hals und seine Hände, die ungeduldig über den dünnen Stoff ihrer Bluse strichen. Währenddessen bewegten sie sich weiter in den Raum hinein, bis sie ein Hindernis hinter sich spürte. Sie stemmte sich nach oben und setzte sich auf den Lehrertisch. Mit ihren Armen stützte sie sich hinter ihr ab. Indes fühlte sie seine Hände, die sich ihren Oberschenkeln widmeten und keine Zeit verschwendeten, unter ihren Rock zu gleiten. Asuna beobachtete ihn dabei, wie er ihren Slip über ihre Hüften schob. Bereitwillig hob sie ihren Hintern. Ihre Blicke trafen sich, als der schwarze Spitzenstoff schließlich auf dem Boden landete. Als er grinsend seine Lippen auf die erhitzte Haut ihrer Oberschenkelinnenseite legte und ihre Beine auseinanderdrückte, holte sie tief Luft. »Dafür...Dafür haben wir keine Zeit«, brachte sie stockend heraus, denn sein Atem strich verführerisch über ihre feuchte Mitte. »Dafür ist immer Zeit. Vielleicht solltest du aber auch aufpassen, was du dir so wünscht.« Mit diesen verheißungsvollen Worten überbrückte er den geringen Abstand und entlockte ihr mit seiner Handlung einen erstickenden Laut. Sofort presste sie ihre Lippen zusammen, während eine Hand den Weg zu seinen Haaren fand und frustriert, dass sie kaum einen Laut machen durfte, daran zog. Das brauchte sie auch, denn Tōru sparte nicht mit seinem Geschick. Viel zu schnell spürte sie den Knoten, der sich zu lösen drohte. Ihr Durchhaltevermögen war miserabel, aber dafür setzte ihr der Reiz des Verbotenen zu sehr zu. Das Verbotene und Tōrus Finger, der in kreisender Bewegung ihre Klitoris stimulierte. »Tōru«, stöhnte sie leise und gequält. Obwohl sie es liebte, was seine Zunge und seine Finger mit ihr taten, wollte sie mehr in ihr spüren. Verflucht mehr. Doch genauso sehr genoss sie diesen Moment. Genoss das Gefühl, welches sich stetig aufbaute. Allerdings erschwerte es die Mission, leise zu sein, deutlich. Tōru, der ihren inneren Kampf spürte, ließ von ihr ab. »Mach dir keine Sorgen. Ich werde dich gleich kommen lassen«, raunte er vielversprechend. Asuna schnappte nach Luft, als ihr eine kurze Pause vergönnt war. Dennoch richtete sie sich auf und griff sofort nach seinem Gürtel. Den Blick dabei auf die Erhebung gerichtet, die sich deutlich abzeichnete, öffnete sie anschließend den Knopf. Ungeduldig schob sie die Hose mitsamt seiner Boxershort über seinen Hintern und leckte sich über die Lippen, als sein imposantes, hartes Glied in ihrem Sichtfeld erschien. Ungeduldig rutschte sie weiter nach vorne, sodass sie seine Spitze an ihrem Eingang fühlen konnte. Wie von selbst suchten ihre Hände Halt bei seinen Schultern. Ohne Worte packte er ihren Hintern und legte eine Hand in ihren Nacken, ehe er sein Becken nach vorne stieß. Ein Keuchen entkam ihr trotz des Verbots, als er in sie eindrang und Tōrus Kiefer spannte sich bei dem Gefühl ihrer warmen Wände um seine Härte an. Asuna schlang ihre Beine um ihn, wollte ihn tiefer aufnehmen. Es kostete ihr jegliche Selbstbeherrschung, nicht wie üblich ihren Gelüsten freien Lauf zu lassen, nicht wie üblich seinen Namen zu stöhnen. Nichtsdestotrotz entkam ihr in der Hitze der Erregung ein Stöhnen, sodass Tōru kurzerhand seine Lippen auf ihre legte. Während sich seine Zunge fordernd in ihren Mund schob, verstärkte er seine Stöße. Immer wieder drang er unbarmherzig in ihre feuchte Höhle ein. Asuna vergrub ihre Nägel in seinen Schultern, als sie der Erlösung immer näher kam. Ihr Herz pochte heftig und sie kniff ihre Augen zusammen, sein Mund nach wie vor dafür sorgend, dass kein Laut über ihre Lippen kam. Ein Wimmer drang hindurch und wurde von Tōru ignoriert. Viel zu beschäftigt war er damit, sein pochendes Glied in ihrer engen und heißen Mitte zu versenken. Das Ziehen in ihrem Bauch wurde stärker, unerträglicher. Bis sich schlussendlich der Knoten löste und der langersehnte Orgasmus mit voller Wucht traf. Wie von einer Klippe stürzte sie in die Tiefe, begleitet von dem magischen Gefühl des Höhepunkts. Asunas Muskeln zuckten, schlossen sich auch um Tōrus pulsierende Länge, die sich nach wie vor in ihr bewegte. Die sich immer wieder schließende Enge, die ihn stetig willkommen hieß, sorgte dafür, dass auch der Setter zum erhofften Orgasmus kam. Nur wenige Augenblicke nach ihr machten sich die Auswirkungen bemerkbar. Fest drückte er sie näher zu sich, bis kein Zentimeter zwischen ihnen zu finden war. Heiß ergoss er sich in ihr, pumpte jeden Tropfen in sie. Sie konnte sein zuckendes Glied spüren und genoss aus diesem Grund diesen Moment umso mehr. Sekunden verstrichen, ehe sie langsam die Augen öffnete und ihre Atmung beruhigte. Seine Bewegungen wurden langsamer und kamen zum Stillstand, doch keiner wagte es, sich von dem anderen zu entfernen. Asuna war die erste, die ihre Anspannung verlor und ihre Beine lockerte. Tōru nahm dies als Anlass, um sich vorsichtig aus ihr zurückzuziehen, wohl wissend, dass seine Freundin dieses Gefühl nicht mochte. Sanft und im Kontrast zu vorhin platzierte er einen Kuss auf ihrer Stirn, während er ihr auf die wackligen Beine half. »Ich hätte nie gedacht, dass mir Schule mal so gut gefallen würde«, meinte er und brachte Asuna zum Lachen. Diese strich sich die Haare nach hinten, in der Hoffnung, es würde etwas an ihrem zerzausten Aussehen ändern. Nach wie vor mit weichen Knien schob sie ihn widerwillig von sich und wollte nach ihrem Höschen greifen, jedoch kam ihr Tōru zuvor. Vor ihren Augen schnappte er sich den dünnen Stoff und hielt es provokant aus ihrer Reichweite. »Was soll das? Gib das her«, jammerte sie und langte danach. Vergeblich. »Nah. Das gehört jetzt mir. Dafür, dass du mich im Unterricht mit deinen Nachrichten scharf gemacht hast.« Er grinste und erntete einen fassungslosen Blick. »Ich hab...Du hast doch angefangen«, verteidigte sie sich, »Ich mein das Ernst, Tōru. Ich kann doch nicht ohne rumrennen!« »Oh, kannst und wirst du. Wir sehen uns später, Baby.« Er beugte sich zu ihr und verschloss ihren Mund mit seinem, während sie perplex an Ort und Stelle verharrte. Ohne eine Antwort sah sie ihm dabei zu, wie er den schwarzen Hauch von Nichts in seiner Hosentasche verstaute und anschließend die Klasse verließ. Zurück ließ er eine verdatterte Asuna, die plötzlich Flashbacks bekam. Hastig tat sie es ihrem Freund gleich, nur dass sie auf die Toilette verschwand, um sich frisch zu machen. Die ganze Zeit zog sie ihren Rock weiter nach unten, da es ihr vorkam, als könnte jeder...alles sehen. Am schlimmsten wurde es, als sie kurz vor dem Läuten wieder in die Klasse zurückkehrte. Jeder starrte sie an und sie hatte das Gefühl, alle wussten Bescheid. Sie räusperte sich und verbeugte sich vor Frau Fumi, die als Antwort nur ein Nicken übrig hatte. Sie war nun mal kein charmanter Oikawa Tōru. ♛♔ Nach der Stunde ging sie gemeinsam mit Jana in die Cafeteria. Mittagspause. Nachdem sie sich ein Tablett mit dem heutigen Menü geholt hatten, steuerte ihre beste Freundin direkt auf den Tisch zu, an dem die Volleyballspieler der dritten Klasse saßen. Die Euphorie, als sie Tōru entdeckte, entfachte ein Kribbeln auf ihrer Haut und sein Lachen ließ ihre Knie weichwerden. Ahhh, konzentriere dich, Asuna. Vorsichtig ließ sie sich auf dem Stuhl nieder, wohl wissend, dass bei einer falschen Bewegung mehr als nur ihre Unterwäsche freigelegt werden würde. Tōrus Blick entging ihr dabei nicht, genauso wie sein Grinsen, welches bei ihrer offensichtlichen Anspannung deutlich größer wurde. Und schadenfroher. »Wieso grinst du so dämlich?«, murmelte sie in seine Richtung, klang jedoch wenig verärgert und mehr schmollend. »Tu ich das?« Unschuldig zuckte er mit den Schultern. »Ich habe mich nur gefragt, ob du diesen Luftzug spürst.« Er wandte sich zu den anderen. »Leute, habt ihr den Luftzug gespürt? Irgendwie frisch, oder?« Seine Freunde sahen ihn verwirrt an und Asuna ließ es sich nicht nehmen, ihm gegen das Bein zu treten. Nicht fest und nur so, dass er seine Aufmerksamkeit wieder auf sie lenkte. »Welche merkwürdigen Anwandlungen hast du dieses Mal, Bakakawa?«, fragte Iwa mit hochgezogenen Augenbrauen. »Mir geht es bestens, Iwa-chan. Danke der Nachfrage«, säuselte er. Hanamaki musterte Tōru skeptisch. »Seit du vom Unterricht verschwunden bist, bist du irgendwie...unausstehlich gut drauf.« »Und Asuna ist genervter als sonst, seit sie mit ihm verschwunden ist. Klingt, als wäre alles endlich wieder beim Alten.« Matsukawa zuckte mit den Schultern und sorgte mit seiner Aussage damit, dass Asuna ihre Stäbchen sinken ließ. »Das war also der Grund, weshalb du plötzlich unbedingt zur "Krankenschwester" musstest?«, murmelte Iwa, während Jana sie mit zusammengezogenen Augenbrauen anstarrte. Diese beugte sich zu ihr und starrte sie forschend an. »Was genau habt ihr zwei getrieben? Habt ihr gestritten? Euch wieder vertragen?«, fragte sie, sodass nur Asuna ihre Worte hören konnte. Bei diesen Fragen regte sich etwas in Asuna. Getrieben ist genau das richtige Stichwort, kam ihr in den Sinn. »Nichts davon.« Mehr konnte sie dazu nicht sagen. Inmitten der Cafeteria war nicht der richtige Zeitpunkt, um über ihre Beziehung mit Tōru zu reden. Auch wenn sie gerade den Drang verspürte, ihn einfach vor den Augen aller anderen zu küssen. Weil...es niemand außer ihr konnte und durfte »Sie hat Recht. A-Kurasaki-san musste mir nur bei etwas helfen.« Tōru schmunzelte und sie wunderte sich, dass er die Chance verpasst und nicht die Phrase zur Hand gehen verwendet hatte. »Absolut nicht interessant«, begann Asuna und schob ihr Tablett weg, »sagt mir lieber, ob ihr Ende Dezember auch dabei seid.« »Party bei Mias Luxusbungalow mitten in den Wäldern Miyagis?«, hakte Hanamaki nach. »Wir sind auf jeden Fall dabei.« Matsukawa nickte euphorisch für seine Verhältnisse. Asuna erinnerte sich, dass sich der Wing Spiker mehr als nur gut mit ihrer Freundin verstand. Vielleicht wäre dieser Ausflug die Chance, dass da mehr laufen würde? »Gut. Ich sag Bescheid und~« »Hey, Oikawa-san«, kam es zuckersüß von der Seite und unterbrach Asuna unhöflich. Sie holte tief Luft, da es nicht das erste Mal war, dass ihr Freund angesprochen wurde. Klar, er war Oikawa Tōru und niemand wusste davon, dass sie zusammen war. Ein Nachteil ihrer Geheimnistuerei. Aber es störte sie mehr denn je, seitdem sie zusammen waren. Außerdem konnte sie es nicht leiden, unterbrochen zu werden. Deshalb war es unmöglich, das Augenverdrehen zurückzuhalten. »Hey, ehm...« Tōru runzelte die Stirn und es war offensichtlich, dass er ihren Namen nicht wusste. Unangenehm. Vor allem für die Schülerin aus dem unteren Jahrgang. Iwas gekünsteltes Husten hätte Asuna trotz der Situation beinahe zum Lachen gebracht. »Sana. Itadori Sana.« Sie strich ihre Haare zurück und erst jetzt richtete sie auch ihre Augen auf die anderen am Tisch. Ausnahmslos jeder sah sie abwartend an. Asuna runzelte die Stirn, denn ihre anfängliche Überzeugung schien geschmolzen zu sein. »Okay, Itadori-san. Können wir etwas für dich tun?« Er lächelte höflich, wissend, dass dieses Wir nicht das war, was sie hören wollte. »Also eigentlich...können wir kurz unter vier Augen reden?«, versuchte sie es erneut. Jetzt begann sie, nervös an ihrer Weste zu spielen. Asuna verschränkte ihre Arme und lehnte sich nach hinten. Das zweite Mal in zwei Wochen. Mittlerweile musste doch jedes Mädchen, das Interesse an ihrem Freund hatte und mutig genug war, gefragt haben. Das letzte Mal und auch dieses hier testete ihre Geduld. Natürlich hatten sie alle das Recht dazu, zu fragen oder ihre Chance zu nutzen. Jedoch war sie drauf und dran, für Tōru zu antworten und zu sagen, dass ihre Bemühungen umsonst gewesen waren, weil seine Freundin direkt vor ihren Augen saß. Sie tat es aber nicht, sondern wartete ab. Wie damals in der Klasse, als er Maya vertröstet hatte. »Eigentlich würde ich meine restliche Pause gerne mit meinen Freunden und meiner«, er stoppte sich selbst und nach einem kurzen Blick zu Asuna fuhr er fort, »besseren Hälfte verbringen.« Sie erwischte sich dabei, wie sie unbewusst die Luft angehalten hatte. Kurz hatte sie gedacht, dass er Freundin sagen würde. Allerdings sah Sana trotzdem zu ihr. Immerhin war sie die einzige weibliche Person neben Jana an dem Tisch. Nicht wissend wie sie sich verhalten sollte, mied sie ihren Blick. Iwa, der die Situation unbewusst rettete, stieß seinem besten Freund fest in die Seite. »Yo, Shittykawa. Ich bin nicht deine bessere Hälfte! Wie oft muss ich dir das noch sagen?« Jana kicherte und sofort spürte Asuna, wie sich ihre Lippen ebenfalls zu einem Grinsen formten. Sana beinahe vergessen. »Autsch! Iwa-chan«, jammerte der Setter übertrieben, »Wie du siehst, Itadori-san, habe ich hier alle Hände voll zu tun. Tut mir leid.« Er zuckte mit den Schultern, was die Angesprochene dazu veranlasste, ihre Mission abzubrechen. Asuna sah ihr nach, als sie mit hängenden Schultern die Gruppe verließ. Das Mitleid hielt sich in Grenzen und sie widmete sich wieder Jana, die ihr vorhin noch etwas erzählen wollte. Fünf Minuten später, als Asuna ihr Tablett zum vorgesehenen Wagen brachte, drehten sich ihre Gedanken im Kreis. Die Tatsache, dass die Schülerin aus der zweiten Klasse nicht die einzige sein würde, die in den nächsten Wochen nochmals ihr Glück versuchen würden, machte sie verflucht wütend. Sie gab zu, dass sie es nicht mochte, wenn jemand Tōru anmachte. Ihren Tōru. Sie stieß frustriert die Luft aus. Wow, so fühlte es sich also an, eifersüchtig zu sein. Sollte sie so empfinden? Nur deshalb? Verärgert schmiss sie die Essensreste in den Behälter. Eigentlich gefiel ihr der Gedanke, dass jeder über ihre Beziehung Bescheid wissen würde. Auch wenn der Reiz des Geheimnisses aufregend war, wollte sie seine Hand halten, wenn sie in der Schule waren. Sie wollte ihn vor dem Klassenzimmer küssen, wenn der Unterricht beginnen würde. Sie wollte sogar bescheuerte Pärchenbilder posten. Ihre Augen suchten wie von selbst nach Tōru, der vor einem anderen Tisch stand und mit dem Kapitän des Schwimmteams sprach. Keine Ahnung worum es ging, aber er hörte aufmerksam zu. In zehn Minuten würde es jedoch zum Ende der Pause läuten. Sie fasste einen Entschluss. Energisch schmiss sie die Serviette weg und ging auf Tōru zu. Zielstrebig. Asuna versuchte so selbstbewusst wie möglich zu wirken, als sie kurz davor war, zu die letzten Meter zu überwinden. Bescheuert, denn immerhin war Tōru ihr Freund. Ihr fester Freund, für den sie mehr empfand als sie je für möglich gehalten hatte. Selbst jetzt schlug ihr Herz nicht vor Nervosität, sondern als Verräter der tiefen Gefühle für den Setter. Sie lächelte dezent, als er sie bemerkte und fragend die Stirn runzelte. Seine plötzliche Unachtsamkeit sorgte dafür, dass bald einige Augenpaare mehr auf ihr lagen. Sie ließ sich davon nicht beirren. Nicht zur Gänze, denn sie konnte es kaum erwarten, das Folgende zu tun. »Tōru«, murmelte sie, während sie eine Hand in seinen Nacken legte und sich auf Zehenspitzen stellte. »Genug mit der Spielerei.« Mit diesen Worten überbrückte sie den Abstand und küsste ihn. Einfach so vor der halben Schule und manchen Lehrern. Sie spürte Tōrus Hand, die sich sachte auf ihren Rücken legte und näher zu ihm zog. Sie genoss den Kuss in vollen Zügen. Wie jeden anderen auch, obwohl es weit davon entfernt war, romantisch zu sein. Dafür erinnerte die Umgebung zu sehr an ein...Schaufenster. Und dennoch fühlte sie sich so geborgen, als könnte ihr nichts auf der Welt etwas anhaben. Schließlich musste sie sich widerwillig von ihm lösen. Atemlos, obwohl es kein langer Kuss gewesen war, warf sie einen unauffälligen Blick zu den anderen Schülern. Es war, abgesehen von einigen Gesprächen, unnatürlich still geworden. »Irgendwie unangenehm«, brachte sie hervor und spürte, wie ihr Gesicht heiß wurde. Tōru hingegen, der die Blicke gewohnt war, lachte leise. Ohne Vorwarnung legte er dieses Mal seine Lippen auf ihre und sorgte für fassungsloses Keuchen unter manchen Schülern. »Ich liebe dich für solche Momente umso mehr«, erwiderte er, sodass nur sie es hören konnte. Sie lächelte dezent und richtete ihre Augen auf Tōrus Gesprächspartner. »Tut mir leid, dass ich euch einfach so unterbrochen habe«, meinte sie peinlich berührt zum Kapitän des Schwimmteams. Dieser wirkte weniger überrascht als manch andere Schüler. »Kein Ding. Das gerade eben war ohnehin das Spannendste, das passieren hätte können.« Er grinste. »Ist dein Leben so langweilig, Tamako-chan?«, erwiderte Tōru wie üblich höhnisch. Als Antwort bekam er ein belustigtes Lachen. »Oh, Oikawa-san, du hast ja keine Ahnung.« Sein Blick wurde zweideutig. »Und jetzt hau endlich ab und reservier uns eure Halle!« »Zu Befehl, Tam-chan!« Es fehlte nur noch, dass er salutierte. Da Tōru sie mit sich zog, schaffte sie es nur noch, ihre Hand zum Abschied zu heben. »Ich wusste gar nicht, dass du so auf Aufmerksamkeit stehst«, meinte Tōru und schmunzelte neben ihr. Mehr als ein »Halt die Klappe, Idiot« und ein Grinsen hatte sie dafür nicht übrig. Mit ineinander verschränkten Hände verließen sie die Cafeteria mit dem Wissen, dass sie wohl das Gesprächsthema für die nächsten Tage sein würden. Ob sie das störte? Absolut nicht. Immerhin würden sie ihren Namen im Zusammenhang mit Tōrus Freundin zu hören bekommen. Und das war sie. Oikawa Tōrus Freundin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)