Hate That I Love You von SocialDistortion ([OikawaxOC]) ================================================================================ Kapitel 20: fuck [me]. [special] -------------------------------- ● • . Sieben Monate zuvor… Asuna seufzte und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Sie fuhr sich über das Gesicht, da sie einfach schon viel zu lange in diesem Zimmer mit diesen anstrengenden Personen saß. Klassensprecherin zu sein, hatte durchaus seine Vorteile, aber wenn sie freitags um 20 Uhr noch immer in der Schule saß, um über ein neues Mülltrennungssystem zu sprechen, dann wusste sie, warum Jana sie bei der Klassensprecherwahl ausgelacht hatte. Wenn sie damals einfach Nein gesagt hätte, würde sie sich jetzt nicht dem Streitgespräch zwischen dem Klassensprecher der zweiten und dem der ersten Klasse auseinandersetzen müssen. Asuna sah aus dem Fenster. Es war dunkel. Niemand befand sich mehr in der Schule. Außer...Ihre Augen fixierten die hellen Fenster der Sporthalle. Sie hatten freitags meistens bis um 19 Uhr Training, also war es eigentlich schon seit einer Stunde zu Ende. Zumindest für einen Großteil des Teams. »Leute, können wir zu einem Ende kommen? Ich habe wirklich keine Lust, hier zu übernachten.« Riku rieb sich die Schläfe und brachte Asuna dazu, sich wieder auf die Sitzung zu konzentrieren. Erleichtert seufzte sie. Darauf hatte sie gehofft! Und zum Glück wurde das Gespräch tatsächlich schnell beendet. Das neue Mülltrennungssystem würde wohl durchgesetzt werden. Als sich Asuna erhob und ihre Tasche schulterte, meinte Riku: »Kommst du mit?« Er stand mit den anderen bei der Tür und sah sie abwartend an, doch sie schüttelte den Kopf. »Nein, geht schon mal vor. Ich habe ein Buch in der Klasse vergessen und brauche es zum Lernen am Wochenende.« Sie lächelte halbherzig. Es war nicht gelogen, aber sie hatte andere Pläne, als mit ihnen nachhause zu gehen. Asuna ging also zuerst zu ihrer Klasse, wobei sie sich echt beeilte, denn eine stockdunkle Schule echt unheimlich war. Sie war richtig froh, als sie die Tür nach draußen aufstieß und ihr die kühle Nachtluft entgegenschlug. Statt jedoch den Weg nachhause einzuschlagen, ging sie zu der Sporthalle. Der Tag war scheiße gewesen. Nach einem Anruf ihrer Mutter, dass sie es dieses Wochenende doch nicht zurück nach Japan schaffen würden, war Jana auch noch berechtigterweise wütend auf sie, weil sie ihre Laune an ihr ausgelassen hatte. Sie hasste es, wenn Jana wütend auf sie war. Deshalb wollte sie den Tag eigentlich hinter sich lassen, aber sie tat es nicht. Asuna kam bei der Sporthalle an. Die Halle war dunkel, aber in den Räumen der Umkleide brannte ein schwaches Licht. Sie klopfte nicht, sondern öffnete die Tür ohne zu zögern. Sie war nicht das erste Mal hier, aber zum ersten Mal war es nicht Nachmittag. Und noch nie war er der Grund dafür gewesen. Sie hörte das Rauschen des Wassers in den Duschen und stellte ihre Tasche langsam auf dem Boden ab. Der Dampf drang bis in den Raum mit den Spinden. Ohne viel Lärm zu machen, zog sie sich ihre Schuhe aus. Die Strümpfe ihrer Schuluniform folgten. Sie wusste nicht wirklich, was sie dazu antrieb, das hier zu tun. Vielleicht war es gerade deshalb, weil ihr Tag beschissen gewesen war und sie einfach nicht nachhause gehen wollte. Nachhause, wo sie alleine sein würde. Mal wieder. Der Duft nach Oikawas Duschbad stieg ihr in die Nase, während sie den Duschen näherkam. Sie ging um die Ecke und lehnte sich an die feuchten Fließen. Er hatte nicht gemerkt, dass sie hier war. Oder er wusste es und hatte sich dazu entschlossen, abzuwarten, was sie tat. Fürs Erste beobachtete sie ihn dabei, wie er mit dem Rücken zu ihr stand und das Wasser auf seine Haut prasseln ließ. Mit einer Hand stützte er sich ab und wieder einmal wurde Asuna bewusst, wieso sie ihm damals geschrieben hatte. Sie wollte es lange nicht wahrhaben und gab es heute noch ungern zu, aber Oikawa Tōru löste etwas in ihr aus, das sie kaum in Worte fassen konnte. Und damit meinte sie nicht das, was er während des Sex bei ihr auslöste. Er schaffte es, dass sie alles Negative vergaß und sie etwas fühlte, das sie sich selbst nicht erklären konnte. Ihre Finger glitten zu dem Kragen ihrer Bluse, als sie sagte: »Netter Anblick.« Sie konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, denn sie hätte so viele Dinge sagen können, die besser zu dieser Situation gepasst hätten. Das Beben von Oikawas Schultern machte ihr deutlich, dass er wohl Ähnliches gedacht hatte. Dennoch sorgten diese zwei Wörter dafür, dass er sich zu ihr drehte. Mit einem spöttischen Grinsen im Gesicht, welches nur Oikawa auf diese Weise konnte, lehnte er sich nach hinten. »Netter Anblick? Mehr fällt dir dazu nicht ein?«  Asuna biss sich auf die Unterlippe und konnte nicht verhindern, dass ihr Blick tiefer glitt. Unschwer zu erkennen, dass ihm  Ähnliches durch den Kopf ging. Sie fühlte ein Kribbeln in ihren Fingerspitzen, wollte ihn berühren, anstatt untätig hier auf der anderen Seite des Raumes zu stehen. Doch statt auf ihn zu zugehen, erwiderte sie: »Vielleicht war nett etwas untertrieben hierfür.« Ihre Augenbrauen zuckten nach oben. Sein Lachen hallte in dem kleinen Raum und übertönte das Rauschen des Wassers. »Das lasse ich durchgehen. Bist du nur hier, um mich anzusehen, oder…?« Er beendete seine Frage nicht und ließ seinen Blick über ihren Körper gleiten. Die Art und Weise wie er sie ansah und dabei das Wasser über seine Haut ran, sorgte für einen Schauer, der über ihren Rücken lief. Asuna stieß sich von der Wand ab. »Nein. Ich bin nicht nur deshalb gekommen.« Ihre Finger griffen nach dem ersten Knopf der Bluse. Ihr war heiß. »Außer dir ist niemand mehr hier.« Der zweite Knopf wurde geöffnet und auch mit dem dritten ließ sie sich nicht lange Zeit. »Und da dachte ich mir, dass ich vorbeischauen sollte.« Sie trug einen weißen BH mit Spitze. Bei jedem anderen hätte er pure Unschuld bedeutet, Asuna hingegen machte die Farbe der Unschuld plötzlich zur verführerischsten Farbe überhaupt. Der letzte Knopf folgte. Sie entfernte die Bluse und schmiss sie achtlos nach hinten ins Trockene. Sie spürte, wie er jede ihrer Bewegungen verfolgte, weshalb sie nicht zögerte, auch ihren Rock von ihrem Körper zu entfernen. Die Farbe ihres Slips passte nicht zu ihrem Oberteil. Tiefschwarz und aufreizend. Ein Kontrast, der Asunas Persönlichkeit unterstrich. Nach außen hin war sie die perfekte Schülerin und Tochter, die weder Probleme hatte noch Probleme machte und immer das tat, was man ihr sagte. Tief in ihrem Inneren war sie aber auch eine 17-jährige Frau, die es liebte, Lippen und Hände auf ihrer nackten Haut zu spüren. Und damit waren nicht irgendwelche Lippen und Hände gemeint. Nein. Sie liebte es, Oikawa zu spüren. Mit all ihren Sinnen. Sie ignorierte das Wasser, das auf sie traf und ihre Haare durchnässte, als sie kurz vor ihm zum Stehen kam. Sie blinzelte die Wassertropfen weg und legte ihren Kopf in den Nacken, um seinen Blick erwidern zu können. Seine Hände legten sich wie selbstverständlich auf ihre Hüften, damit er sie näher zu sich ziehen konnte. Das Wasser kribbelte auf ihrer erhitzten Haut. Sie hatte in den letzten Monaten unzählige Male mit Oikawa geschlafen und doch waren auch heute diese Spannung und diese Aufregung präsent, wenn sie an seine Berührungen dachte. Asuna griff nach dem Verschluss ihres BHs, öffnete ihn und schob die Träger von den Schultern. Sie ließ das weiße Stück Stoff achtlos zu Boden fallen. Oikawa holte tief Luft, als sie sich auf Zehenspitzen stellte, um ihm näher zu sein. Er legte seine Hand in ihren Nacken und betrachtete ihre verführerischen Lippen. Es fiel ihm sichtlich schwer, sich zurückzuhalten, nachdem sie sich vor ihm ausgezogen hatte und nun mit nacktem Oberkörper vor ihm stand. Doch Asuna wollte nicht, dass er sich zurückhielt, und deshalb war sie es, die den Abstand überbrückte. Fordernd legte sie ihre Lippen auf seine und presste sich mit ihrem Körper an ihn. Sie spürte sein dezentes Grinsen, während sie seine Arme um seinen Nacken schlang. Das Wasser ran ihnen über das Gesicht, doch keiner der beiden schien sich daran zu stören. Sie waren beide in ihrer eigenen Welt. »Tōru«, stöhnte sie heiser, als er seine Lippen zu ihrem Hals wandern ließ und heiße Küsse an dieser Stelle verteilte. Ungeduldig vergrub sie ihre Hände in seine nassen Haare. Zwischen ihren Beinen kribbelte es unaufhörlich. Er streifte mit seinen Lippen ihre Wange und stoppte, als er direkt in ihre Augen sehen konnte. »Ich liebe es, wenn du meinen Namen stöhnst.« »Dann hör nicht auf damit, mich dazu zu bringen«, erwiderte sie atemlos, denn er ließ ihr tatsächlich keine Zeit, Luft zu holen. Seine Lippen verschmolzen abermals gierig mit ihren. Sie liebte das hier. Sie liebte diese verbotenen und heimlichen Treffen mit Tōru, das Gefühl, begehrt zu werden und ihn nach mehr betteln zu lassen. Ohne eine Vorwarnung zu geben, löste er sich wieder von ihr. Sie war nicht begeistert darüber, als er sich von ihr entfernte, doch sie konnte kaum darauf reagieren. Er drehte sie mit einem Ruck um und drückte sie gegen die kühlen Fliesen. Sie keuchte bei der plötzlichen Kälte auf und senkte ihren Blick, als er ihr schwarzes Höschen über ihre Hüften schob. Wie auch der Rest ihrer Kleidung fand das letzte Stück den Weg auf den Boden. Asuna biss sich auf die Unterlippe, als sie seine Härte an ihrem Rücken und seine Hand an ihrem Bauch spüren konnte. Dass sie einen beschissenen Tag gehabt hatte, war längst vergessen. Alles, was ihr gerade durch den Kopf ging, waren Bilder von Oikawa und ihr. Sie wollte ihn mit jeder Faser. Hier, jetzt, sofort. Wie von selbst griff sie nach seinem Arm, mit dem er sich an der Wand abstützte und bohrte ihre Nägel in seine Haut, als er ihre empfindlichste Stelle berührte. Sie drückte ihr Becken seiner Hand entgegen, wollte mehr. Fuck, sie wollte so viel mehr! Asuna spürte, wie ihr Herz unruhig in ihrer Brust schlug und wie ihr heiß wurde. Heißer als das Wasser der Dusche. Und es wurde nicht besser, als er ihre Geduld und ihr Durchhaltevermögen weiter auf die Probe stellte. Quälend langsam drang er mit seinen Fingern in sie ein, bewegte sie langsam, aber gekonnt. Er wusste, was ihr gefiel und wie er sie um den Verstand bringen konnte. Ihre Atmung wurde flacher, als ihr mit seinen Zähnen über die empfindliche Haut an ihrem Hals kratzte. Asuna bewegte ihre Hand nach unten, um sie auf seine zu legen. Es war eine instinktive Geste, aber sie mochte das Gefühl, seine Bewegungen zu spüren. Es war intimer und persönlicher. Gepaart mit seiner schweren Atmung und den Küssen, die er auf ihrer Haut platzierte, brachte er sie bereits jetzt an ihre Grenzen. Sie stöhnte tief, als er mit seinen Fingern mehr Druck ausübte. Fest biss sie sich auf die Lippen, während ihre Atmung unregelmäßiger wurde. Verdammt…! Noch nicht! Sie schob seine Hand weg von ih, auch wenn es ihr noch so schwerfiel. Sie drehte sich um und legte ihre zittrigen Hände auf seinen Oberkörper. Sein Blick glitt tiefer zu ihren Brüsten, die sich schneller als üblich hoben und senkten. Bevor sich seine Finger selbstständig machen konnte, zog Asuna ihn zu sich runter. Kurz bevor sich ihre Lippen trafen, hielt sie inne. Es war nur eine kleine Spielerei ihrerseits, aber es machte Spaß, Tōru hinzuhalten. Vor allem, da es ihm gar nicht passte, so behandelt zu werden. Deshalb musste sie grinsen, als er seine Kiefer anspannte und seine Hand auf ihrem Hinterkopf platzierte, um sie mit leichter Gewalt näher zu sich zu ziehen. Asuna fand es heiß, wenn er ungeduldig wurde und sich kaum zurückhalten konnte, weshalb sie sich aufgeregt auf die Unterlippe biss und ihren Blick senkte. Sie klammerte sich an seine Schulter, während er mit seiner anderen Hand ihren nackten Körper erkundete. Eine zarte Gänsehaut bildete sich auf ihrer Haut, als er ihre Seite entlang strich. Sie hob ihren Kopf. Es war ein kurzer Blickkontakt, aber er reichte aus, um sie wissen zu lassen, was er vorhatte. Er zögerte nicht und hob sie mit einem Ruck hoch. Sie fühlte seine Arme, die sie hielten und sie fühlte die Hitze seines Körpers, die mit ihrer im Einklang war. Doch es war nichts im Vergleich dazu, als er in sie eindrang. Hart. Genauso wie sie es heute brauchte und wollte. Sie stöhnte auf und schlang ihre Beine bei dem überwältigenden Gefühl fester um seine Hüften. Asuna schloss ihre Augen und genoss diese Millionen Funken in ihrem Körper. Das hatte sie schon immer getan. Im Gegensatz zu Tōru, der seine Augen einfach nicht von ihr nehmen konnte. Sie wusste es. Sie konnte spüren, dass er sie ansah, während sie sich der Intensität hingab. Dabei achtete sie nicht auf ihre Umgebung oder die Lautstärke, mit der sie ihre Lust deutlich machte. Dabei schallte ihr Stöhnen von den Wänden des Duschraumes wider, machte ihre Stimme lauter, als sie schlussendlich war. Asuna ließ ihre Hände in seine nassen Haare gleiten. Indes fanden seine Lippen den Weg zu ihrem Hals, verteilten Küsse, die ein Brennen auf ihrer Haut hinterließen. Sie würde diesen Druck nicht mehr lange standhalten und sie wollte es auch nicht länger. Sie fühlte, wie das Ziehen in ihrem Unterleib stärker wurde und wie ihr Puls langsam aber stetig in die Höhe stieg. Es war wie in einem Rausch und das hier, Tōru, war der Grund dafür. Nur er war verantwortlich dafür, dass sie nachts das Gefühl der Ekstase vermisste und nur er war verantwortlich dafür, dass sie diese Ekstase nur mit ihm erleben wollte. Asuna biss sich auf die Unterlippe, doch sie konnte nicht ruhig dabei sein, wenn Tōru sie mit seinem Können, seinem Körper und den Küssen nicht klar denken ließ. Ungeduldig bog sie ihren Rücken durch und schob sich seinen Bewegungen entgegen. Sie spürte ihn tiefer und intensiver. Sie gab ihm indirekt zu verstehen, dass ihr Orgasmus zum Greifen nahe war. »Tōru«, keuchte sie abermals, »fick mich.« Normalerweise war sie niemand, der auf diese Art und Weise forderte, aber verdammt! Sie wollte es einfach so sehr, dass es ihr gerade scheißegal war, welche Wörter sie benutzte. Tōru zögerte nicht und küsste sie hart. Während er seine Zunge in ihren Mund gleiten ließ, wandelte er ihre Worte in Taten um. Er erhöhte sein Tempo. Es war wie ein kleiner Funke. Zuerst unscheinbar, aber angenehm. Mit jedem Stoß wurde dieser kleine Funke größer und stärker. Er pulsierte und schickte unzählige elektrische Impulse durch ihren gesamten Körper, der sprichwörtlich unter Strom stand. Und das heiße Wasser verstärkte diesen Strom, sodass sie keinen klaren Gedanken fassen konnte. Sie spürte Tōru und sie spürte das immer stärker werdende Gefühl, welches sie an den Rand ihres Durchhaltevermögens brachte. Fuck. Sie stoppte widerwillig den Kuss und presste ihre Kiefer aufeinander. Ihre Atmung ging unregelmäßig, als sie sich dazu entschloss, sich nicht mehr zurückzuhalten und dem mittlerweile großen Funken hinzugeben. Sie gab Tōru unmittelbar zu verstehen, dass sie nicht mehr warten wollte. Sie wollte den Höhepunkt sofort und sollte ihn auch bekommen. Asuna kniff ihre Augen zusammen und kratzte mit ihren Nägel über Tōrus Rücken. Es glich einer Explosion. Eine Explosion, die ein Beben durch all ihrer Nervenbahnen schickte und ihr Blut zum Kochen brachte. Jede Faser ihres Körpers glühte, pulsierte, kribbelte. Endorphine und Adrenalin schossen durch ihren Körper und benebelten ihre Sinne. Es war, als könnte sie förmlich fühlen, wie sich der Druck von vorhin gleichmäßig und intensiv verteilte und ihr Herz zum Rasen brachte. Ihr Stöhnen wurde lauter, vermischte sich mit jenem von Tōru. Es war unbeschreiblich und kaum in Worte zu fassen, was sie in diesem Moment spürte. Es war so viel mehr als ein schlichter Höhepunkt und obwohl sie es nicht gerne zugab, wusste sie, dass es an Tōru lag. Aber in dem Moment war es ihr egal. Es war ihr egal, denn diese überwältigenden Gefühle in ihrem Inneren machte alles andere irrelevant. Wie als würde ihr Leben davon abhängen, klammerte sie sich an ihn. Ihr Kopf lehnte an den kalten Fliesen, während Tōru nicht mit seinen rhythmischen und gezielten Bewegungen stoppte. Es intensivierte das Hochgefühl, obwohl eine Steigerung kaum möglich war. Asuna grub ihre Nägel fester in den Rücken von Tōru und schlang ihre Beine fester um seine Hüfte, um ihn noch tiefer zu spüren. Sie stöhnte auf, als er sie ein letztes Mal härter gegen die Wand drückte und sich auch selbst das holte, was er wollte. Wie in einem Rausch gaben sich die beiden der Lust hin, bis auch das letzte Stöhnen in den Duschen erlosch. Asuna brauchte einen kurzen Moment, ehe sie ihre Augen öffnete. Sie blickte direkt in Tōrus Gesicht und war nicht überrascht, dass er sie ansah. Das tat er immer. Sie holte tief Luft und versuchte, ihren Herzschlag wieder auf ein normales Tempo zu bringen. Sie ließ von seinem Rücken ab und glitt mit ihren Fingern zu seinem Nacken. Dort verweilten ihre Hände. Auch sein Griff lockerte sich merkbar, doch er änderte nichts an seiner Position und Asuna war froh darüber. Sie brauchte diesen kurzen Moment, um wieder auf den Boden der Tatsachen zu kommen. Sie wandte den Blick ab und entschied sich jedoch dazu, ihre Beine ebenfalls zu lockern. Er ließ sie auf den Boden. Sie fuhr sich über das Gesicht, da das Wasser ihr die Sicht verschwamm. »Geh schon mal vor. Ich werde mich gleich hier duschen, wenn das okay ist.« Sie blinzelte und griff nach dem Shampoo, welches auf der Ablage stand. Es gehörte Tōru. Das erkannte sie sofort an dem Geruch. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, dass er kurz zögerte. Als sie jedoch keine Anstalten machte, etwas an ihrer Aussage zu ändern, machte er kehrt und verschwand aus den Duschen. Asuna ließ sich Zeit mit dem Eincremen und dem anschließenden Duschen. Je länger sie brauchte, desto mehr schwanden die Endorphine und das Adrenalin. Sie schloss die Augen und lehnte sich mit dem Rücken die Wand. Das Wasser prasselte weiterhin auf sie herab. Wie zuvor, nur fühlte sie keine Aufregung. Sie fühlte nichts und gleichzeitig so viel. Es war ein plötzliches Durcheinander und überforderte sie maßlos. Verflucht! Sie musste sich zusammenreißen. Das Letzte was sie wollte, war, hier in Tränen auszubrechen. Es wäre peinlich und...übertrieben. Wieso nahm sie es so sehr mit, dass ihre Eltern nicht nach Hause kommen würden? Es war nicht das erste Mal, dass sie alleine war. Aber wieso tat es jetzt gerade so weh und wieso musste sie ausgerechnet jetzt daran denken? Asuna drückte ihre Handballen auf ihre Augen, wollte dadurch vermeiden, dass sich das Brennen in ihrer Nase nach oben stieg. Das abrupte Ende des Wassers sorgte jedoch dafür, dass sie ihr Vorhaben abbrach. Sie ließ ihre Arme sinken und hob ihren Kopf. Tōru sah sie eindringlich an und wenn sie sich nicht von seinem viel zu ernsten Blick losgerissen hätte, wäre ihr das Handtuch in seinen Händen gar nicht aufgefallen. Weil sie sich nicht rührte, war er es, der das Handtuch um ihren Körper schlang. »Alles okay?«, fragte er leise. Im Gegensatz zu ihr war er mittlerweile völlig angezogen. »J-Ja. Ich denke schon.« Es war eine dumme Antwort. Das Stottern und das Wort denken passte nicht zu dem, was sie eigentlich vermitteln wollte. Tōru sagte jedoch nichts dazu, sondern zog sie mit sich zu den Umkleiden. Es war kälter als gedacht. Erst als sie mitten im Raum stand und er ihr die Kleidung, die sie zuvor zu Boden geworfen hatte, in die Hand drückte, meinte er: »Du solltest dich erstmal anziehen. Ich mag es zwar, wenn du kaum etwas trägst, aber ich will nicht, dass du krank wirst.«   Asuna stieg die Hitze in die Wangen, als er sich so offensichtlich um sie sorgte. Er konnte sie noch so oft nackt sehen und noch so oft an ihren empfindlichsten Stellen berühren – wenn er sie so ansah und offensichtlich Sorge in seiner Stimme mitschwang, dann konnte sie nicht anders, als rot anzulaufen. Es ärgerte sie ungemein, dass sie so reagierte, aber verhindern konnte sie es genauso wenig. Es war einfach eine natürliche...Reaktion ihres Körpers.  Sie nickte langsam und sagte ausnahmsweise nichts darauf. Kaum hatte sie ihren Schulrock nach oben gezogen, kam ihr die Erkenntnis, dass sie wohl oder übel ohne Unterwäsche nachhause gehen musste. Immerhin lagen ihr BH und ihr Höschen nach wie vor auf dem nassen Boden der Duschen. Deshalb knöpfte sie hastig ihre Bluse zu und sammelte anschließend ihre Unterwäsche auf, die sie einfach in ein kleines und leeres Fach ihrer Umhängetasche stopfte. Sie strich sich durch die feuchten Haare, als Oikawa ihr zum zweiten Mal Kleidung entgegenhielt. Dieses Mal handelte es sich allerdings um einen dunkelblauen Pullover, der ihr bestimmt zwei Nummern zu groß war. Er sagte nichts dazu und auch sie schwieg, als sie ihm dieses Kleidungsstück ebenfalls dankend abnahm. Sie zog ihn sofort über den Kopf und musste sich zusammenreißen, um den Geruch nicht gierig zu inhalieren. Sie hatte schon immer eine Schwäche für diesen Duft gehabt. Als sie mit ihren Fingern die Ärmel weiter nach vorne zog, fiel ihr auf, wie bescheuert sie sich verhielt. Nur weil sie einen schlechten Tag hatte, musste sie dies nicht an Tōru  auslassen. »Danke«, sagte sie deshalb und brachte ein Lächeln zustande. »Wofür?«, erwiderte er und streckte seine Arme aus, um ihr die Kapuze langsam über den Kopf zu ziehen. Dabei sah er sie an. Asuna biss sich dabei auf die Lippen, weil es sie nervös machte. Weil es intensiv war und ihre Gedanken völlig durcheinanderbrachte. Und das Schlimmste daran war, dass sie ihn gerade so unheimlich gerne küssen würde. Sie wollte seine Lippen auf ihren spüren. Einfach so. Nicht weil sie kurz davor war, einen Orgasmus zu haben. Nein. Einfach so. Allerdings würde dies gegen ihre stumme Abmachung verstoßen und vor allem würde sie damit ihre eigenen Prinzipien über Bord werfen. Deshalb holte sie tief Luft und machte einen Schritt nach hinten. »Lass uns gehen. Ich sterbe vor Hunger.« Sie drehte sich um und griff nach ihrer Schultasche. Es war ihr noch immer unangenehm, dass er sie in einem so...schwachen Moment gesehen hatte. Vielleicht konnte sie das irgendwie vergesslich machen. »Warte.« Er griff nach ihrem Handgelenk und hielt sie davon ab, einfach so zu tun, als wäre alles bestens. Sie hielt inne und sah langsam auf. Da war er wieder. Dieser ernste Blick, der ihr Herz vor Nervosität klopfen ließ. »Willst du wirklich nicht darüber reden?« Asuna ließ ihre Schultern sinken, die sie vor Anspannung bereits die ganze Zeit angezogen hatte. Sie sah auf Tōrus Hand, die nach wie vor ihr Gelenk umschlungen hatte. »Danke, aber nein. Ich...komme damit schon klar.« Das tat sie immer irgendwie. Außerdem durfte sie sich nicht beschweren. Einige ihrer Freunde konnten nicht einmal behaupten, zwei Elternteile zu haben. »Musst du aber nicht«, kam es leise, aber eindringlich von ihm, sodass sie kurz überrascht aufsah. »Ich weiß, aber es ist nicht deine Aufgabe, dich mit meinen Problemen herumzuschlagen.« Sie entzog ihre Hand seinem Griff. »Und jetzt gehen wir. Ich sterbe nämlich tatsächlich vor Hunger. Das Treffen mit den anderen Klassensprechern entzieht mir immer jegliche Energie. Echt langweilig.« Sie gab zu, dass sie ablenkte. Und sie wusste, dass es Tōru bemerkte. Es war ihr allerdings egal, denn es war nicht ihre Pflicht, über ihre Gefühle zu sprechen. Schon gar nicht mit Tōru. Deshalb ignorierte sie auch das tiefe und etwas frustrierte Seufzen hinter ihr und setzte den Weg zur Tür fort. Jedoch stoppte sie, als sie bemerkte, dass er ihr nicht folgte. Sie drehte sich zu ihm. »Kommt du, oder was?« Mit ihm etwas essen zu gehen, war nicht gerade das, was sie unter normalen Umständen vorgeschlagen hätte, aber...an Tagen wie diesen konnte man doch mal eine Ausnahme machen, oder? Er starrte sie an, während er mitten Raum stand und sie sich die Kapuze aus dem Sichtfeld schob. Keiner ihrer Pullover war annähernd so gemütlich wie dieser und sie hasste sich dafür, dass sie ihn am liebsten nie wieder ausziehen würde. Zum Glück unterbrach Tōru ihre weniger förderlichen Gedanken. »Schön«, meinte er kurz angebunden, woraufhin er seine Sporttasche nahm. »Weißt du, wieso ich gerade die Tatsache ignoriere, dass du vom Thema ablenkst?«, setzte er fort und machte ein paar Schritte auf sie zu. Eine Armlänge entfernt von ihr, stoppte er. »Weil du gerade echt niedlich aussiehst und ich dich...«, er hielt inne, als wäre er kurz davor gewesen, etwas Verbotenes zu sagen. »Und du mich was?«, hakte sie nach einer kurzen Pause ihrerseits nach, da sie bereits bei der ersten Hälfte des Satzes für einen Moment aufgehört hatte zu atmen. Dabei schob sie ihre Hände in die Bauchtaschen des Hoodies, da sie gerade kurz davor gewesen war, ihn zu berühren. Einfach so. Ohne Anlass und ohne groß darüber nachzudenken. Ziemlich dämlich. Er lächelte etwas zu halbherzig. »Und ich dich jetzt echt gerne aus diesem Raum zerren möchte, um dich vor einem Hungertod zu retten.« Asuna runzelte die Stirn. »Dann...sollten wir gehen.« Sie war sich ziemlich sicher, dass er eigentlich etwas anderes sagen wollte, aber es konnte ihr auch egal sein. Egal was es war, es würde vermutlich nicht von Belang sein. »Gut.« Er nickte abwesend. »Gut.« Sie sah ihn auffordernd an und machte skeptisch ein paar Schritte nach hinten. Sie griff nach der Türklinke und drückte diese nach unten, sodass sofort die kühle Nachtluft ins Innere drang. »Du bist merkwürdig«, kam es plötzlich von Tōru, der den Prozess etwas beschleunigte und die Tür zur Gänze aufriss. Er schob sich an ihr vorbei und trat nach draußen. Asuna, die perplex blinzelte, sah ihm nach. Hatte er gerade gesagt, sie wäre merkwürdig? »Hast du gerade gesagt, ich bin merkwürdig? Ich?!«, rief sie ihm nach, ehe sie im folgte. Was stimmte denn nicht mit ihm? Und was zum Teufel wollte er ihr vorhin sagen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)