Undiclosed Desires von King_of_Sharks (KuroFye) ================================================================================ Kapitel 30: Bewitched --------------------- Nach dem Film wurde das Date-Gefühl auch nicht wirklich besser, vor allem weil sie nun schon wieder in ein leeres Haus zu zweit gehen würden und es Kurogane inzwischen wirklich schwer fiel, sein Verlangen zu zügeln. Wenn er nicht so beherrscht wäre, hätte er den Blonden gegen die nächste Wand gedrückt und geküsst, doch so war er nicht…noch nicht. Wenn sich erst einmal genug Druck aufgebaut hatte, würde dieser auch irgendwo wieder herausgelassen werden wollen, dich wann und wo das passieren würde, stand in den Sternen geschrieben. Sie schafften es auch – oh Wunder – in dieser Nacht wieder nur zu kuscheln und sich sonst nicht gegenseitig zu befummeln, auch wenn Kurogane kurz davor gewesen war, weil sich Fyes Hintern für kurze Zeit in Reichweite seiner Hand befunden hatte. Er hatte sich dann aber doch noch zusammenreißen können und es nicht getan, da er sich danach sonst schlecht gefühlt hätte, weil er niemanden einfach so an solchen Stellen berührte ohne vor zu fragen. Fye bekam von den Qualen, die der Schwarzhaarige zu erleiden hatte, nichts mit, da er wieder schnell eingeschlafen war. Er hätte nichts dagegen gehabt, wenn der Größere ihn angefasst hätte, auch wenn es ihm – im nüchternen Zustand – zu schnell gewesen wäre, gleich mit seinem Arsch anzufangen. Dass er das im betrunkenen Zustand genoss, wusste man inzwischen bereits ja. Da hatte er sich förmlich gegen Kuroganes Hände gepresst und ihn somit angefleht, ihn zu berühren. Es war ja nur nicht ganz dazu gekommen, weil Yui dazwischen gegangen war, was auch wirklich keine schlechte Idee gewesen war. Sonst hätten sich die beiden vielleicht wirklich noch auf der Tanzfläche vernascht, oder zumindest rumgemacht, was aber auch schon zu viel gewesen wäre. Ein paar Wochen vergingen, in denen Fye nicht so wirklich das Bedürfnis hatte, am Wochenende weg zugehen. Er meinte, es wäre einfach nicht das Gleiche ohne Yui und wollte ich auch erstmal wieder auf die Schule konzentrieren, ehe er wieder jedes Wochenende in Clubs verbringen würde. Er hatte ja außerdem noch seinen Kunst Klub, in dem er noch immer Mitglied war und seine künstlerische Seite vollends auslassen konnte. Kurogane war während der Zeit, in der Fye den Pinsel schwang, auf dem Baseballfeld unterwegs und verbesserte sich stetig. Sein Coach hatte auch schon wegen eines Stipendiums mit ihm gesprochen, das ihm ganz gelegen käme, da er und seine Eltern so weniger kosten für das Studium zu tragen hätten und studieren gehen teuer war. Also hatte er gleich zugesagt und der Coach hatte ihm bestätigt, dass falls seine Leistungen weiter so hervorragend sein würden, er ihm auf jeden Fall das Stipendium zusichern konnte. Daher strengte sich der Schwarzhaarige in letzter Zeit noch mehr als sonst an, weswegen er nach dem Training auch meistens sofort ins Bett fiel. Das hatte natürlich auch Auswirkungen auf seine Konzentrationsfähigkeit im Unterricht, denn in den ersten Stunden war er oft müde und unaufmerksam. Fye fiel das natürlich auf und setzte sich dann immer an den Wochenenden oder in Freistunden mit seinem besten Freund zusammen, um diesem zu helfen, dass seine Noten nicht absackten. Er wusste, wie wichtig das Stipendium für den anderen war, deswegen machte er ihm auch keine Vorwürfe, dass er nicht immer aufpassen konnte. Außerdem war es eine gute Übung für Fye, Kurogane den Unterrichtsstoff zu erklären, da er ihn so gleich wiederholte, besser verstand und auch feststellte, dass er recht gut erklären konnte. Inzwischen war Fye sich schon fast sicher, was er werden wollte. Er würde sich wahrscheinlich in ein paar Monaten für ein Studium in Englisch und Chemie auf Lehramt bewerben. Er konnte diese beiden Fächer besonders gut und dachte sich, dass er wenn er Lehrer war, auch Schülern mit Problemen helfen würde können, sofern er sich auch noch als Vertrauenslehrer bereitstellen würde. Seinem besten Freund erzählte er aber noch nichts davon, da er sich ja auch noch nicht sicher war und nicht gerne übereilt Dinge ausplauderte – jedenfalls nicht wenn sie ihn selbst betrafen und so wichtig waren. Nachdem sie ein paar Wochen an den Wochenenden fast ausschließlich gebüffelt hatten und es wärmer geworden war, stellten sie fest, dass sie dringend mal wieder rausgehen und etwas unternehmen mussten. Da kam es ganz geschickt, dass Sôma und Kendappa sie einluden, mit ins Detox zu kommen. Wenn sie sich zu viert ein Taxi teilten, waren die Kosten auch nicht so hoch und da stimmten sie natürlich sofort zu. Die Schwarzhaarige hatte die beiden Jungs am Freitag gefragt und inzwischen war schon Samstag, für den sie sich verabredet hatten. Dass es so kurzfristig war lag daran, dass zwei andere Freunde von Sôma eigentlich mitgehen hatten wollen, aber abgesagt und sie noch Leute gebraucht hatten. Außerdem mochten sie Fye und Kurogane gerne und da war die erste Wahl natürlich auf diese beiden gefallen. Kendappa fragte sich nebenbei – genau wie ihre Freundin – weswegen die beiden noch immer nicht zusammen waren, doch einmischen würde sie sich da nicht, da das außerhalb ihres Eingriffsbereichs lag. Es war schon ein Wunder, dass Yuuko es ihnen überhaupt so lange gestattete, in dieser Welt zu bleiben, ohne dass es Konsequenzen für sie hatte. Allerdings war das wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass die Hexe der Dimensionen selbst Spaß an dieser Aktion hatte und ihnen nur zu gerne dabei zusah, wie sie Informationen für sie zusammentrugen. Manchmal fragte Sôma sich, ob Die Hexe sie die ganze Zeit beobachtete, bzw. wann sie es tat, da es ihr schon unangenehm wäre, wenn Yuuko Kendappa und ihr beim Sex zusehen würde. Aber sie hoffte einfach mal, dass das nicht so war und wollte an das Gegenteil auch nicht denken. Die Hexe der Dimensionen hatte zwar ihre Eigenheiten und war schon ein bisschen seltsam, aber als Voyeur schätzte die Brünette sie nun nicht ein. Gut, vielleicht wenn es um zwei Männer ging, aber niemals bei ihnen beiden. Als sie sich am Abend mit Kurogane und Fye in der Stadt trafen, musste Sôma mal wieder feststellen, was Fye doch für einen guten Geschmack hatte. Schwarze Hose, schwarzes Hemd, lockeren Gürtel um die Hüfte und ein Armband und eine Kette, deren Hellblau zu den vier Streifen am Gürtel passten. Das Hemd hatte er hochgekrempelt und nur drei Knöpfe in der Mitte zugemacht, das eine weil es warm war, das andere weil es gut aussah. Kurogane trug auch eine dunkle Hose mit Nietengürtel und ein Tank-Top, das seine Armmuskulatur schön zur Geltung brachte. Sie wusste, dass es ein blödes Vorurteil war, aber die meisten heterosexuellen Männer hatten nicht dieses gute Gespür für Mode. Kurogane musste doch zumindest mal ein bisschen an Männern – oder wenigstens an Fye – interessiert sein, verdammt! Es brachte Sôma schon regelrecht zur Verzweiflung, diese beiden zu beobachten als sie im Taxi saßen. Die Jungs saßen mit Kendappa auf der Rückbank und Fye stupste Kurogane die ganze Zeit über den Kopf ihrer Freundin hinweg an. Er hatte dabei großen Spaß – sie war sich nicht sicher, ob er schon was getrunken hatte – und der Schwarzhaarige tat nicht wirklich etwas dagegen, außer ab und an grimmig zu schauen. Hätte es ihn wirklich gestört, hätte er dem schon lange ein Ende bereitet; sie kannte ihn schließlich. Am Detox angekommen, reihten sie sich in die nicht gerade kurze Schlange ein, doch es war zum Glück nicht mehr kalt, sodass das Warten im freien kein Problem sein sollte. Es wäre auch keins gewesen, wäre Fye nicht so schrecklich hibbelig und hyperaktiv gewesen und hätte Kurogane nicht die ganze Zeit geärgert. Dieser hatte dann, als sie endlich drinnen waren, kaum mehr Nerven für irgendetwas übrig und gönnte sich gleich zu Beginn erstmal einen doppelten Whiskey. Fye ermahnte ihn, dass er nicht so schnell trinken solle, woraufhin er nur angeknurrt wurde und sich auf die Tanzfläche zurückzog. Sôma setzte sich erstmal ein bisschen neben den großen, grummelnden Schwarzhaarigen und plauderte ein bisschen mit ihm, während Kendappa mit Fye Spaß am Tanzen hatte. Die Brünette schaffte es dann auch schließlich, dass Kurogane nicht mehr so schlecht gelaunt aussah und auch mit ihnen tanzen ging, wenn er sich auch nicht annähernd so gehen ließ wie sein ‚bester‘ Freund. Dieser konnte auch ohne Alkohol im Blut Stimmung machen und sie beneidete ihn schon fast ein bisschen um die Leichtigkeit, mit der er seine Bewegungen ausführte. Kendappa stimmte dem Blick ihrer Freundin zu, indem sie ihr ins Ohr rief: „Ich hätte auch gerne so einen Hüftschwung!“ Sôma dachte sofort daran, dass diese Hüftbewegung auch gut im Schlafzimmer Verwendung finden konnte und stellte fest, dass sie zu viel Zeit bei der Hexe verbracht hatten, ehe sie die Reise angetreten hatten. Kendappa ließ sich davon jedoch nichts anmerken und war wahrscheinlich nicht so anfällig für den ‚Zauber der Versautheit‘ der Hexe der Dimensionen, wie die Brünette den Charme getauft hatte, den die Einrichtung Yuukos verspürte. Als der Abend Fortschritt und sie alle vier schon ein bisschen über den Durst getrunken hatten, tanzten Sôma und Kendappa wieder sehr eng und sehr erotisch beieinander, sodass Kurogane schon Angst hatte, sie würden sich bald gegenseitig die Kleider vom Leib reißen. Fye störte sich nicht sonderlich daran, da er ohnehin nicht an Frauen interessiert war und nur Augen für seinen großen, muskulösen Schwarzhaarigen hatte, der den beiden Mädels leider viel zu viel Beachtung schenkte. Also fasste der Blonde den Entschluss Kurogane anzutanzen, wenn auch nicht so eindeutig wie Kendappa das mit Sôma gemacht hatte. Er bewegte sich mit rhythmischen Bewegungen direkt vor den Größeren und schlang seine Arme um dessen Nacken. Kurogane ließ es geschehen, da er ein bisschen viel getrunken hatte und auch viel zu abgelenkt war, als dass er hätte begreifen können, was genau Fye da vorhatte. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, den beiden Mädchen dabei zuzusehen, wie sie sich nun zu küssen begannen und ihre Körper synchron aneinander bewegten. Manch anderem Kerl hätte dieser Anblick wohl eine Erektion verpasst, doch ihn ließ das kalt. Er fast schon, dass sie gut zusammenpassten und toll aussahen, doch auch die Tatsache, dass sie inzwischen rummachten, änderte nichts an seinem Zustand. Manchmal fragte sich Kurogane, was mit ihm nicht stimmte und dann sah er in die hellblauen Augen, die ihn von unten ansahen und vergaß diesen Gedanken. Er legte seine Hände schon fast automatisch an die Taille des Älteren und bewegte sich zusammen mit diesem im Takt der Musik. Das nächste Stück war sogar ein Kuschellied, bei dem der Schwarzhaarige normalerweise die Tanzfläche erst recht verlassen hätte, doch wie hätte er diese Schönheit in seinen Armen alleine zurücklassen können? Sôma und Kendappa zeigten sich unbeeindruckt davon, dass das Lied eigentlich nicht für das gemacht war, das sie gerade abzogen und bewegten sich dann immer weiter Richtung Wand, an der sie auch verharrten. Kurogane wollte gar nicht wissen, was die beiden im Halbdunkeln am Rand des Raum taten und wurde dann sowieso von Fye abgelenkt, der näher an ihn rückte, seine Arme dann um seinen Rücken legte und seinen Kopf an den Brustkorb des Größeren lehnte. Vielleicht würde heute Nacht doch noch ein bisschen mehr als kuscheln passieren? Kurogane hatte auf einmal wieder die Hoffnung, dass er vielleicht doch noch mit achtzehn seine Unschuld verlieren könnte, für Fye das allerdings schon ein bisschen spät kam, da er vor einer Woche neunzehn geworden war. Andererseits war es auch ziemlich egal, in welchem Alter man das erste Mal hatte, solange es mit der richtigen Person war. Als das Lied vorbei war, lösten sich die beiden jungen Männer ein bisschen peinlich berührt voneinander und wurden dann mit erwartungsvollen und wissenden Blicken seitens Sôma und Kendappa gemustert, die fertig zu sein schienen und sich wieder zu ihnen begeben hatten, sodass sie die letzten Sekunden des innigen Tanzes der beiden noch mitbekommen hatten. Ihnen wurde aber keine Antwort gegeben, da der Schwarzhaarige schnell an die Bar zu seinem Whiskey geflüchtet war und Fye ein bisschen durch den Wind wirkte, was nicht nur vom Alkohol kam. „Geht es dir gut?“, wollte Kendappa besorgt wissen, aber der Blonde nickte und lächelte dann wieder. „Es war nur so schön, dass ich dachte, ich würde träumen und ja…“, erklärte er sich und bemühte sich, fröhlich dabei zu wirken, auch wenn er ein bisschen traurig war, dass die Nähe zu Kurogane nicht sehr langeangehalten hatte. Dafür waren die wenigen Minuten von der Sorte gewesen, die man sein ganzes Leben nicht vergessen würde – sofern man sich nicht an diesem Abend noch abschoss. Kurogane aber war gerade auf dem besten Weg, eben das zu tun. Fye ging dann zu seinem besten Freund und beobachtete diesen, wie er schon wieder ein Shotglas Whiskey leer trank. Er setzte sich neben ihn und beugte sich vor, sodass der andere ihn anschauen musste. „Trink heute bitte nicht so viel“, bat Fye den anderen und dieser nickte nach kurzem Überlegen schließlich. Wenn er zu wäre, würde er ganz bestimmt nicht mit Fye schlafen können, auch wenn er das für heute auch nicht mehr erwartete, da sie beide noch total unerfahren waren und wenn überhaupt nur rummachen würden. Das würde allerdings auch flachfallen wenn er so weitermachen würde und das wusste er auch. Inzwischen merkte Kurogane nämlich selbst, dass sein Alkoholkonsum nicht mehr ganz normal war. Er trank zwar nicht jeden Tag oder regelmäßig, dafür aber wenn er feiern ging und da übertrieb er es so gut wie jedes Mal. An diesem Abend wollte er dies aber nicht tun, da er Fye das nicht alleine zumuten wollte und generell gefiele s ihm selbst nicht. Yui war auch nicht da, der seinen Bruder unterstützen konnte, sodass der Schwarzhaarige sich ab sofort vornahm, sich nicht mehr zu betrinken. Dass Yui erst hatte umziehen müssen, dass er das mal merkte, war schon traurig, da er den Zwillingen schon einiges zugemutet hatte im vergangenen Jahr. „Wollen wir dann bald heimgehen?“, schlug Fye vor als sich die Mädchen zu ihnen gesellten. Die beiden sahen so aus, als würden sie sich am liebsten die Klamotten vom Leib reißen, das sah er in ihren Blicken und konnte es ihnen auch nicht verübeln. Er hingegen war schon ein bisschen müde und wollte auch nicht, dass Kurogane sich wieder total vollsoff, weil er sich alleine nicht ganz so gut um ihn kümmern konnte wie mit Yui zusammen. Das brachte ihn dann auch wieder darauf, dass Yui ihm einfach fehlte, nicht nur wenn es darum ging, Kurogane ins Bett zu schaffen und nachts dafür zu sorgen, dass er genug zu trinken hatte. „Ja, wäre wohl besser“, entgegnete Kendappa, die einen Blick zu Kurogane warf, der schon halb mit dem Kopf auf der Theke hing. Es war aber noch nicht so schlimm wie sonst manchmal, aber soweit musste es ja nicht kommen. „Nimm deinen Grummelbär an der Hand, dann können wir gehen!“ Fye nickte daraufhin nur, bezahlte ihre Drinks und nahm sein Sorgenkind dann an der Hand und führte es aus dem Club. Kurogane ging es vergleichsweise gut und es bestanden gute Chancen, dass er sich am Morgen noch daran erinnern würde, mit Fye getanzt zu haben und dass es nicht nur ein schöner Traum gewesen war. Sie setzten sich ins Taxi und tatsächlich konnte man sich noch mit Kurogane unterhalten, auch wenn er ein wenig müde wirkte. Er war tatsächlich hauptsächlich müde und das rührte nicht nur vom Alkohol her. Er hatte sich am Vortag wieder im Training verausgabt und teilweise Muskelkater, was ihn auch dazu veranlasst hatte, nicht zu viel zu trinken. Es war nicht gut, wenn man als Sportler Alkoholiker war. Das war es allgemein nicht, aber in seinem Fall besonders. Er wollte seine Zukunft nicht wegen so einer blöden Sucht gefährden und schwor sich noch im Taxi, dass er sich ab sofort nicht ehr betrinken würde. Um Fyes Willen, um seiner Karriere Willen und um seiner Gesundheit Willen. Als sie nach Hause liefen, fühlte er sich schon fitter als noch in der Disko, da die Luft besser war und sein Alkoholpegel auch schon wieder etwas gesunken war. Er konnte außerdem alleine gehen und wusste den Weg auch ohne dass Fye ihn lotste. Trotzdem sagte er nicht dagegen, als dieser ihn die ganze Zeit an der Hand durch die Straßen führte. Sie kamen dabei auch an einer Gruppe Jugendlicher vorbei, von denen sich einer anscheinend ganz cool fühlte und ihnen noch irgendetwas mit „Schaut euch die Schwuchteln an!“ hinterherrief, woraufhin die anderen beiden zu lachen begannen. Fye wurde an Kuroganes Seite immer kleiner und hätte sich am liebsten im Boden vergraben und wollte dessen Hand schon loslassen, als der Schwarzhaarige stehen blieb und sich umdrehte. Er baute sich zu voller Größe auf und rief ihnen entgegen: „Halt die Schnauze, sonst komm ich und brech sie dir!“ Das zeigte tatsächlich Wirkung und die drei Jungs hörten sofort auf zu lachen. Sie waren etwas weiter entfernt, doch Fye glaubte die Angst und das Entsetzen in ihren Gesichtern sehen zu können. Jetzt war ihnen auf einmal das Lachen vergangen und der Blonde wusste, dass Kuroganes Worte nicht nur heiße Luft waren, sondern er wirklich zu ihnen hingehen und sie verkloppen würde, sofern sie auch nur einen Ton von sich gaben. Kurogane drehte sich wieder um und zog Fye an der Hand hinter sich her. Nun war er wieder vollkommen nüchtern - zumindest hatte er einen klaren Verstand. Wie sehr er solche vorlauten, ignoranten Menschen doch hasste! Am liebsten wäre er ihnen jetzt hinterhergerannt und hätte ihnen eine aufs Maul gegeben. Er hatte sich schon länger mit niemandem mehr geschlagen – unter anderem Fye zuliebe – und diese Kerle hätten es wirklich verdient. Dennoch zwang er sich zur Ruhe, da der Blonde neben ihm nicht so wirkte, als hätte er noch Lust, einer Schlägerei zuzusehen. Fye sah müde und erschöpft und nun auch ein wenig traurig aus. Ihn machten Worte noch immer so sehr fertig und zogen ihn runter, auch wenn es schon länger her war, dass er in der Schule gemobbt worden war. Die Narben saßen tief und würden auch für immer bleiben, da genügte schon ein kleines Wort um sie wieder schmerzen zu lassen. Als sie dann endlich zu Hause angekommen waren, zog Fye sich schnell die Schuhe aus und eilte ins Bad. Er drehte das Wasser auf und schlüpfte aus seinen Klamotten, ehe er sich unter das wohltuende Wasser begab. Der Blonde hatte sich vorgenommen, nicht deswegen zu weinen und das tat er auch noch nicht. Auch als er sich abtrocknete, hatte noch keine Träne sein Auge verlassen und auch nicht, als er sich umzog. Kurogane hatte anscheinend unten geduscht, denn seine Haare waren nass als Fye sich neben ihn ins Bett legte und ihn betrachtete. Er wollte eigentlich etwas sagen, merkte jedoch, dass sein Hals trocken war und er nichts weiter als ein Krächzen herausbekam. „Alles okay?“, kam es daraufhin besorgt vom Größeren, der sich nun leicht aufrichtete, sodass die Decke rutschte und Fye nun sehen konnte, dass sein Oberkörper nackt war. Das lenkte ihn nicht wirklich von seinen Sorgen ab, da er das sehr anziehend fand und ihn daran erinnerte, dass man ihn eben wegen seiner sexuellen Orientierung schon oft niedergemacht hatte. Dann fand er Männer eben scharf! Konnte denen doch egal sein, dass er sich jetzt am liebsten von seinem besten Freund durchnehmen lassen würde. Stattdessen aber setzte Fye sich aufs Bett zu dem Größeren und lehnte seinen Kopf gegen dessen Schulter und wurde von diesem in eine Umarmung gezogen, aus der er so schnell nicht mehr heraus wollte, denn die Tränen begannen nun zu fließen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)