Undiclosed Desires von King_of_Sharks (KuroFye) ================================================================================ Kapitel 25: Twisted Transistor ------------------------------ Die letzten Schulwochen, die er mit seinem Bruder in einem Haus und auf einer Schule verbringen konnte, versuchte Fye so gut es ging zu genießen, auch wenn ihm der Gedanke im Nacken saß, dass bald nichts mehr so sein würde wie es einst gewesen war. Er versuchte sich damit abzulenken, dass er drei Wochenenden in Folge nur in Diskos rumhing, sehr zum Leidwesen von Kurogane, der natürlich immer mitgeschleift worden war. Das half aber nur mäßig, zumal Yui nicht immer mitkam und man sich dann auch noch um den Schwarzhaarigen kümmern musste, da dieser mehr als ein Mal über die Stränge schlug. So schlimm wie die Zwillinge nahm er es selbst gar nicht war, aber er musste sich ja auch nicht jedes Wochenende nach Hause geleiten und aufpassen, dass er genug Wasser in der Nacht trank. Dank der Fürsorge der Zwillinge, fiel der Kater, den Kurogane eben ab und an hatte, glimpflich aus, sofern er überhaupt einen hatte. Zwei Wochen vor den Prüfungen unterließen sie aber derartige Aktionen und büffelten was das Zeug hielt. Das führte bei Fye zu einer Lernflaute, da er sich einfach übernommen hatte und kein Algebra, keine Geschichtszahlen und all so ein anderer Scheiß einfach nicht mehr in seinen Kopf wollten. Er beschloss, eine kleine Pause einzulegen und sah ein bisschen fern, versuchte es sich auf dem Sofa gemütlich zu machen, was nicht ganz klappen wollte und stand dann doch wieder auf, um aus dem Fenster zu sehen. Die Abendröte brachte das letzte Licht in sein Zimmer und da er noch kein Licht eingeschaltet hatte, wurde es nun dunkler. Aber das Armband, das Kurogane ihm geschenkt hatte, funkelte noch schön im letzten Licht. Er betrachtete es und musste lächeln. So grimmig und böse Kurogane auch schauen mochte, er war ein lieber Kerl. Fye mochte es, dass Yui das gleiche Armband wie er trug – das sich nur von dem weißen anstelle eines hellblauen Steins unterschied – da es ihm das Gefühl gab, dass sie eine Person waren und doch unterschiedlich. Es war ein schönes Symbol für ihre Zusammengehörigkeit. Immer wenn er das Armband betrachtete, musste er sowohl an seinen Bruder, als auch an Kurogane denken. Er liebte dieses Geschenk wirklich sehr, fast genauso sehr wie die Kette mit dem Mondanhänger, die er seit dem Tag, an dem er sie erhalten hatte, nicht ein einziges Mal abgelegt hatte. Mit neuem Mut erfüllt, machte sich Fye nun endlich wieder ans Lernen, auch wenn er nicht mehr weit kam, da er bald müde wurde und nicht am Schreibtisch einschlafen wollte. Kurogane erging es ähnlich, auch wenn er einfach keine Lust mehr gehabt und einfach aufgegeben hatte. Er konnte im Prinzip ja alles – außer Mathe und das würde er auch nach stundenlangem Üben nicht draufhaben. Daher zockte er noch ein bisschen, ehe er den Kontroller beiseitelegte und zu schlafen versuchte. Nun blieb nur noch eine Woche bis zu den Prüfungen vor den Frühlingsferien, was auch hieß, dass die nächste Abschlussfeier bevorstand. „Geht ihr dieses Jahr auch wieder hin?“, wollte Yukito von Fye und Kurogane wissen als sie am Montag gemeinsam auf dem Dach zu Mittag aßen und das Thema Abschlussparty aufkam. „Ich weiß nicht, ob-“, setzte der Große gerade an, als Fye ihm ins Wort fiel. „Natürlich gehen wir hin, nicht wahr, Kuro-tan?“, lächelte er und stupste seinen besten Freund an. „Ich weiß noch nicht und nenn mich nicht Kuro-tan!“, knurrte dieser grimmig, brachte Fye aber nicht von seiner guten Laune ab. Yukito betrachtete die beiden skeptisch und seufzte dann. Sie waren sich so uneinig und ungleich und passten doch wunderbar zusammen. Vielleicht gerade weil sie so verschieden waren? Manche Menschen brauchten einen Ausgleich und diese beiden schienen dieser Kategorie anzugehören. Der gutgelaunte, heitere Fye mit den hellblonden Haaren und alabasterfarbener Haut und der grimmig schauende, mürrische Kurogane mit den rabenschwarzen Haaren und dem etwas dunkleren Hautton. Yukito stellte fest, dass auch Touya und er sich äußerlich sehr unterschieden. Er selbst hatte mittelgraues Haar und helle Haut, während Touyas dunkelbraun und sein Hut gut gebräunt war. Sie ergänzten sich wohl auch gut, auch wenn ihre charakterlichen Unterschiede keine so große Kluft aufwiesen wie die der beiden anderen. Yue sagte manchmal, dass sie sich schon fast zu gut verstanden und auch mal streiten sollten, doch dazu hatte es bisher keinen Grund gegeben. Touya und er waren schon immer ausgezeichnet miteinander klargekommen und hatten sich in all den Jahren nie wirklich gestritten. Diskutiert ja, da das normal war, aber gestritten noch nie. Sie waren jetzt ungefähr ein Jahr zusammen und Yukito musste sagen, dass es eine gute Entscheidung gewesen war, einen Schritt weiter zu gehen. Es hatte sich im Prinzip nichts zwischen ihnen verändert, außer dass sie sich küssten, mehr berührten und Sex hatten. Letzteres aber auch erst seit kurzem, da Touya zwar schon Erfahrung hatte, aber ein bisschen schüchtern war, da er sich erst hatte informieren müssen, wie das zwischen Männern genau funktionierte. Yukito hatte ihm Zeit gelassen und war auch nicht böse gewesen, dass sie sich Zeit gelassen hatten, da er zuvor noch mit keinem geschlafen hatte. „Warum nicht?“, kam es nun schon fast enttäuscht vom Blonden, der näher an seinen besten Freund herangerückt war. „Ich hab eben nicht so viel Lust drauf, okay?“, kam es grimmig von Kurogane, der in sein Sandwich biss. Er wollte nicht, dass wieder so etwas wie im letzten Jahr geschah und zog daher ernsthaft in Erwägung, nicht hinzugehen. Andererseits musste er auf Fye aufpassen und konnte ihn nicht alleine gehen lassen. Außerdem wäre es Yuis letzter Tag an der Schule und da wollte er schon dabei sein. „Bitte…für Yui und für mich“, sah der Blonde den Großen mit hellblauen, flehenden Augen an. „Na gut, vielleicht“, gab Kurogane schließlich nach und Fyes Lächeln kehrte zurück. „Sehr gut.“ Er hatte sich auch schon ein Outfit zurechtgelegt, das er unbedingt anziehen wollte und hätte es so oder so nicht zugelassen, dass Kurogane nicht mitbekommen wäre. Seine ehemaligen Peiniger ließen ihn inzwischen zwar in Ruhe, aber er traute sich noch immer nicht alleine in deren Revier zu treten. Auf der Abschlussparty war das aber unvermeidlich, da es nur zwei Räume, den Flur und die Toiletten gab. Des Weiteren war es Yuis letzte Feier an dieser Schule und einer der letzten Tage, an denen sie für längere Zeit zusammen weggehen könnten. Immerhin würden alle das Wochenende vor den Prüfungen mit büffeln verbringen, sodass keiner Zeit für irgendetwas hatten, schon gar nicht um in einen Club zu gehen. Als die Mittagspause vorüber war, trotteten sie zurück in ihre Klassensäle, die Fye schon bald nicht mehr sehen konnte, da ihm die Lust auf Schule gehörig vergangen war. Ihm machte es ja Spaß, neues zu lernen, doch hatte er momentan einfach zu viele private Sorgen, als dass er sich groß auf den Unterricht hätte konzentrieren können. Er hoffte nur, dass das keinen negativen Effekt auf seine Noten haben würde. Kurogane fiel Fyes mentale Abwesenheit auch auf, sagte aber nichts dazu, da er auch ohne zu fragen wusste, worüber sein bester Freund nachdachte. Über Yui und dass dieser bald weg sein würde und wie er damit zurechtkommen würde. Das hatte er ihm alles schon einmal gesagt und das war auch genau das, was Fye gerade tatsächlich durch den Kopf ging. Er rief sich aber immer wieder ins Gedächtnis, dass er lernen und sich später Sorgen machen sollte, doch das war leichter gedacht als getan. So ging das dann die ganze Woche bis zum Wochenende, an dem Fye eigentlich lernen sollte, es ihn aber immer wieder zu seinem großen Bruder ins Zimmer zog. Immerhin konnte er dort auch lernen und diesen fragen wenn er etwas nicht verstand. Auf diese Weise verbrachten sie wenigstens noch ein bisschen Zeit zusammen bis der unheilvolle Tag näher rücken würde. Yui verstand seinen Bruder nur zu gut, da es ihm nicht viel anders ging. Er wollte auch nicht weg und es fiel ihm schwer, Fye so leiden zu sehen und ihn alleine zu lassen. Er strich dem Jüngern liebevoll durchs Haar und beobachtete ihn ein bisschen beim Schlafen ehe er sich selbst hinlegte. Fye war auf seinem Bett über einem Geschichtsbuch eingeschlafen, das er ihm noch aus der Hand zog und dann auf den Boden legte, ehe er das Licht löschte. So schleifen sie dann nebeneinander in der Nacht vor den Prüfungen und konnten seit längerem endlich mal wieder gut durchschlafen. Das war auch gut so, da am nächsten Morgen gleich zwei Prüfungen geschrieben werden würden. Sie kamen überpünktlich bei Kuroganes Elternhaus an, welcher aber auch schon wach war und sich gerade noch die Schuhe anziehen musste, ehe sie los konnten. Während dem Weg zur Schule sprachen sie noch darüber, ob sie sich gut vorbereitet fühlten, genug gelernt hatten und eben all das Zeug, über das man sich vor Prüfungen unterhielt. Kurogane macht sich nur um Mathe Sorgen, während Fye das Gefühl hatte, er würde auf ganzer Linie versahen. Yui munterte ihn auf und meinte, er hätte genug für zwei gelernt und dass er sich keinen Kopf darum machen sollte, da das ohnehin nichts brachte. Kurogane stimmte ihm nickend zu und dann waren sie auch schon am Schultor angekommen. Im Gebäude trennten sie sich und die beiden wünschten Yui viel Erfolg, da es bei ihm immerhin um mehr ging als bei ihnen beiden. Sie mussten einfach nur bestehen, während er hervorragende Ergebnisse zu erbringen hatte, um den Anforderungen seiner Eltern und der Universität gerecht zu werden. Der erste Tag der Prüfungswoche verging und Fye dachte nach der ersten Prüfung schon, dass es doch gar nicht so schwer war wie er erwartet hatte. Nach der zweiten war er sich sicher, dass er genug gelernt hatte und ging mit neuer Motivation ans Lernen für die nächste Prüfung am morgigen Tag. Sie blieben am Mittag noch ein bisschen in der Schule, um für die Prüfungen zu lernen und gingen dann total erschöpft nach Hause. Dort erfuhr Fye, dass auch Yui ein gutes Gefühl hatte und freute sich für seinen Bruder. „Wenn alle Prüfungen so leicht werden, könnte ich es auf den ersten Platz schaffen“, meinte Yui ermutigt, ohne dabei überheblich zu klingen. Er hatte immerhin hart gearbeitet um so gut zu sein, da hätte er es auch verdient, zumindest unter die TopTen zu kommen. „Wirst du ganz bestimmt“, lächelte Fye und schmiegte sich dann an seinen Zwillingsbruder. Er wollte die letzten Tag mit ihm noch auskosten, um ein bisschen zu kuscheln, was auf Erwiderung stieß, denn auch Yui hatte dieses Bedürfnis, wenn auch nicht so stark ausgeprägt wie Fye. Tatsächlich verliefen auch die übrigen Prüfungen ohne Komplikationen, auch wenn Kurogane nicht glaubte, dass er in Mathematik sonderlich gut abschneiden würde. Fye hingegen hatte sich dieses Mal nicht so schwer mit den Aufgaben getan und versprach seinem besten Freund, dass sie im nächsten Jahr so viel wie möglich zusammen lernen würde. Nun hatten sie aber andere Sorgen, da es schon Freitagnachmittag war und sie sich noch für die in wenigen Stunden beginnende Feier fertigmachen mussten. Kurogane würde Fye wieder abholen so wie letztes Jahr, worüber sich dieser ganz besonders freute, vor allem nach dem ganzen Theater mit Kendappa. Dieses Jahr hatten zwar ganz besonders viele Mädchen mit Kurogane zur Abschlussfeier gehen wollen, da es sich herumgesprochen hatte, dass er nun ein fest aufgestellter Spieler war und dann natürlich alle mit dem tollen Sportler gehen wollten. Er hatte sie aber alle abgewiesen, da er einfach nicht mit irgendwem hingehen konnte wenn er doch in Fye verliebt war und außerdem fand er es sehr heuchlerisch, nur mit jemandem zusammen sein zu wollen, damit das eigene Ansehen stieg. Und ja, er konnte sich inzwischen offen und ehrlich eingestehen, dass er in seinen besten Freund verliebt war. Er würde mit niemandem etwas anfangen, solange er noch in den Blonden verliebt war. Das war seiner Ansicht nach einfach nicht richtig und schon fast so schlimm, als würde man den anderen betrügen, auch wenn man nicht mit ihm zusammen war. Man würde auch sich selbst und seine Gefühle betrügen, was Kurogane auf keinen Fall wollte. Er hatte seine Prinzipien und blieb ihnen in jedem Falle treu. Gegen achtzehn Uhr war Fye im Bad fertig und zog sich nun an. Dazu hatte er noch eine halbe Stunde Zeit und war stolz auf sich, dass er es diesem geschafft hatte, rechtzeitig fertig zu sein. Er zögerte diesmal auch nicht mit seiner Klamottenwahl und griff zielstrebig zu der engen, schwarzen Hose mit den Schlitzen an der Seite, die etwas von seinem Oberschenken und seinen Waden preisgaben. Als er sie übergestreift hatte, nahm er das graue Top heraus, das er sich selbst zurechtgeschneidert hatte. Es war von der unteren Kante an bis über seinem Bauchnabel offen und bot verheißungsvolle Blicke auf den Körper darunter. Allerdings hatte er die ausgeschnittene Stelle nachträglich noch mit einem transparenten Stoff ausgeschmückt, da ihm sonst zu kalt werden würde und er keine Lust hatte, schon wieder krank zu werden. Man sah aber trotzdem noch alles, was man sehen sollte, wenn auch durch einen hellblauen Schleier. Darüber zog er sich eine schwarze T-Shirtjacke mit Nieten an den Ärmeln und legte zum Schluss noch das silberne Armband an, das er von Kurogane bekommen hatte. Dieses zog er zum Schlafen und zum Duschen aus, da es sich nicht so gut eignete, um es dauerhaft zu tragen im Gegensatz zur Kette. Yui war auch schon fertig, wobei er sich für eine weiße Stoffhose und ein dunkelblaues Hemd entschieden hatte, das hervorragend zu seinen Augen passte. Sie sahen auch gut nebeneinander aus, da schwarz und weiß, sowie hell und dunkelblau einen hervorragend abgestimmten Kontrast ergaben. Sie hatten sich nicht einmal abgesprochen, waren sich aber einig, dass es so aussah als hätten sie eben das getan. Kurogane holte diesmal beide Zwillinge ab und staunte nicht schlecht, wie toll die aussahen. Die Armbänder glänzten an ihren Handgelenkten als sie ihre Jacken anzogen und ein zufriedenes Grinsen schlich sich auf Kuroganes Lippen. Er hatte einen guten Riecher was Schmuck anging, auch wenn er sich offen und ehrlich überhaupt nicht auskannte. Das könnte sich aber ändern wenn er den Zwillingen zu jedem Anlass Schmuck schenken würde, was er wahrscheinlich auch tun würde. Sie gingen los als Yui und Fye auch ihre Schuhe angezogen hatten, konnten sich aber Zeit lassen, da es noch früh war. Diesmal nahmen sie allerdings keinen Alkohol mit, da sie aus den Fehlern des letzten Jahres gelernt hatten und ohnehin ziemlich erschöpft waren. Sie würden wahrscheinlich nicht so lange wie das letzte Mal bleiben, da waren sie sich jetzt schon einig. Auf dem Weg trafen sie auf Kendappa, die in Begleitung von Sôma aus Richtung Stadt kamen. Sie erkundigte sich, wie die Prüfungen gelaufen waren und wurde dasselbe von Fye und Kurogane gefragt nachdem diese ihre Frage beantwortet hatten. Sôma hielt sich da zurück, da sie sich nicht einmischen wollte und auch nicht so viel mit den beiden zutun hatte, was sie aber bedauerte. Die Jungs waren nämlich echt nett und bei ihnen musste man sich auch nicht fürchten, dass sie einen abgraben würden. Fye war ganz offensichtlich schwul, was ihr auch einmal von Kendappa bestätigt worden war und Kurogane hatte nur Augen für Fye, was ein unbestreitbarer Fakt war. Jedenfalls ah der Rotäugige andauernd zu dem Blonden wenn er nicht gerade mit ihr, Yui oder Kendappa redet und selbst dann glitt sein Blick ab und an zu Fye. Ob er wusste, wie offensichtlich verliebt er sich verhielt? Sie bezweifelte es, da er die Sorte Mann zu sein schien, die Gefühle nur begriffen, wenn sie ihnen ins Gesicht geknallt wurden, was leide rauch für die eigenen gelten konnte. Als sie ein paar Minuten nach Eröffnung der Party ankamen, tummelten sich schon einige auf der Tanzfläche, auch wenn der DJ gerade noch ein paar letzte Tests durchführte. Sie gingen also erstmal an die Bar und bestellten sich alkoholfreie Cocktails – etwas anderes gab es hier offiziell auch nicht. Fye und Yui hingen aneinander wie zwei Kletten und Kurogane glaubte schon, er würde mit keinem der beiden an diesem Abend noch interagieren können. Dafür waren wenigstens Sôma und Kendappa da, sodass er sich nicht ganz ausgeschlossen vorkam. „Sind die beiden immer so?“, wollte Sôma wissen, als sie die Zwillinge eine Weile beobachtete. Sie hatte die beiden schon einige Male zusammen erlebt, konnte aber nicht sagen, ob dieses Verhalten sehr von ihrem normalen abwich oder nicht. „Eigentlich ist es nicht so schlimm“, schüttelte Kurogane den Kopf. „Aber Yui zieht bald aus, weswegen die beiden gerade mehr aneinander hängen als sonst.“ Das klang nach einer plausiblen Erklärung und so fragte die Brünette nicht weiter nach. Nach kurzer Zeit kamen auch Touya und Yukito an, die sich nach ihren Freunden umsahen und dann auch fündig wurden. „Na ihr?“, grinste Touya gutgelaunt und auch Yukito sah glücklich aus. Bei den beiden schien schulisch auch alles glattgelaufen zu sein, sonst wären sie jetzt nicht so gut drauf. Fye und Yui ließen sogar für kurze Zeit mal voneinander ab und begrüßten die beiden, wobei Fye den Brillenträger beiseite nahm, da er ihn noch etwas fragen wollte. Dafür gingen sie auf den Flur, da es da nicht so laut war und man sich besser unterhalten konnte. „Ich wollte dich noch was fragen…also nur wenn es nicht zu privat ist“, begann Fye und wurde dabei leicht rot, was bei Yukito die Frage aufwarf, was um alles in der Welt der Blonde ihn nun fragen wollte. „Frag einfach mal, dann werden wir ja sehen“, erwiderte er aber freundlich und wartete nun gespannt ab. „Also…“, setzte Fye an, sah dich dann um, ob auch niemand zuhörte und redete dann erst weiter. „Hast du schon mit Touya geschlafen? Also wahrscheinlich schon, aber…du weißt schon…“ So ganz genau wusste Yukito nicht, was Fye mit dem ‚du weißt schon‘ meinte, antwortete aber erstmal auf dessen eine Frage: „Ja hab ich. Warum?“ Diese Frage war nicht zu privat gewesen, weil sie auch irgendwie auf der Hand lag, schließlich waren sie inzwischen über ein Jahr zusammen. Es gab natürlich auch Paare, die sich noch länger Zeit ließen, aber bei ihnen hatte es dazu keinen Grund gegeben, schließlich hatten sie sich auch schon vor der Beziehung seit Jahren gekannt. „Na ja…ich hab mich gefragt, ob das weh tut“, gab Fye nun offen zu und seufzte leise. Ihm war das unangenehm, aber er wollte es wissen. Schließlich wollte er mit Kurogane schlafen – oder allgemein Sex haben – und musste davor wissen worauf er sich einstellen sollte. Im Internet hatte er zwar auch schon recherchiert, wusste aber nicht ob er sich auf die Aussagen verlassen konnte, da sie teilweise doch sehr unterschiedlich und nicht sachlich waren, wie die grundlegenden Informationen, die man wissen sollte, bevor man mit einem Mann ins Bett ging. Nun verstand Yukito und wurde seinerseits auch ein bisschen rot. Er konnte den Blonden nur zu gut verstehen, da er sich diese Frage auch vor nicht allzu langer Zeit gestellt hatte. Er würde sie ihm daher auch gerne beantworten, weil er Fye vertraute und wusste, dass dieser keinem anderen davon erzählen würde. „Am Anfang zieht es ein bisschen, aber wenn du dich daran gewöhnt hast, tut es nicht mehr weh“, lächelte er aufmunternd und Fye sah tatsächlich ein bisschen glücklicher als vorher aus. „Danke, Yukito“, umarmte der Blonde den Brillenträger kurz und zog diesen dann an der Hand wieder zurück in die Halle. Ihm war nun schon ein bisschen die Angst genommen, da er jetzt ahnte, auf was er sich einzustellen hatte. Das würde schon irgendwie klappen wenn er einen Partner hatte, dem er vertrauen konnte. Wäre es Kurogane – und es sollte bei ihm kein anderer als der Schwarzhaarige sein – dann würde er sich nur zu gerne in dessen Armen nehmen lassen. Als Fye wieder da war, erhob sich Yui und forderte den Jüngeren zum Tanz auf, zu dem sie sich dann weiter in die Mitte der Tanzfläche begaben. Kendappa und Sôma folgten ihnen, während Touya und Yukito erst einmal Kurogane an der Bar Gesellschaft leisteten. Der Grauhaarige wusste ja um Fyes Gefühle für den Großen und konnte sich nun auch denken, als er den Schwarzhaarigen genauer musterte, warum dieser so unbedingt hatte wissen wollen, ob es wehtat. Im Nachhinein wusste der Brillenträger nicht, ob es eine gute Idee gewesen war, Fye von seiner Erfahrung zu berichten, aber nicht weil es ihm peinlich war, sondern weil Kurogane ein gutes Stück größer als Touya war. Es ratterte im Hirn des Grauhaarigen und er wurde dabei rot um die Nase. Sein Freund war untenrum schon nicht gerade klein, wie würde das dann wohl bei einem Typen aussehen, der über zwei Meter groß war? „Alles okay bei dir?“, kam es nun besorgt von Touya, dem als fürsorglicher Freund natürlich sofort aufgefallen war, dass seinem Yukito etwas Sorgen bereitete, zumal dieser beim Nachdenken auch noch rot wurde. „Ähm…ja, alles in Ordnung“, winkte Angesprochener schnell ab, da Kurogane sich nun skeptisch Blickend zu ihnen umgewandte hatte, was Yukito nochmal röter werden ließ. „Wollen wir tanzen gehen?“, wechselte er schnell das Thema und schleifte seinen Freund mit diesen Worten auf die Tanzfläche, sodass auch Kurogane nichts anderes übrig blieb als ihnen zu folgen, da er nicht alleine auf einem Hocker sitzen wollte während sich die anderen amüsierten. Der Abend hatte so schön harmonisch begonnen und hätte auch weiter in diese Richtung verlaufen können, wären nicht ein paar angetrunkene Vollidioten durch die Halle getorkelt/getanzt. Kurogane bewegte sich ein bisschen zwischen Fye und Yui, die sichtlich Spaß hatten, Touya und Yukito bewegten sich aufeinander abgestimmt, aber nicht zu dicht zusammen und Kendappa tanzte eng bei Sôma, da ihr inzwischen ziemlich egal war, was andere dachten und zwei Mädchen ohnehin nichts zu befürchten hatten wenn sie zusammen tanzten. So wäre es auch weitergegangen, hätte man Fye nicht ein paar Sekunden später von hinten angerempelt. Der Blonde hatte das nicht kommen sehen und drehte sich zu dem um, der ihn angestoßen hatte als der nächste ihn auch noch voll erwischte. Das war wahrscheinlich keine Absicht gewesen, dennoch knickte er um und hätte sich voll auf die Schnauze gelegt, wären Kuroganes Reflexe nicht so gut gewesen. Er fing Fye noch bevor dieser auf dem Boden aufkam und hielt ihn dann in kniender Haltung in seinen Armen. Fye öffnete die Augen wieder, die er beim Sturz instinktiv geschlossen hatte und blickte verwirrt nach oben. Um ihn herum hatten sich seine Freunde geschart und noch ein paar andere, die in unmittelbarer Nähe getanzt hatte. Die Rempler gingen in der Masse unter, sodass man unmöglich erkennen konnte, wer es gewesen war, doch es hätte wohl ohnehin keinen Sin gehabt, sie zur Rede zu stellen. „Geht’s dir gut?“, kam es laut vom Schwarzhaarigen, der ihn dann versuchte auf die Beine zu ziehen. Erst jetzt bemerkte Fye, dass sein linker Fuß und das Gelenk höllisch wehtaten. Er konnte unmöglich alleine stehen und klammerte sich daher an Kurogane fest, der ihn an der Taille fixierte. Yui konnte dem Rest jetzt schon sagen was los war, denn auch er spürte den pochenden Schmerz in seinem linken Knöchel. „Er hat sich den Knöchel verstaucht“, teilte er Kurogane rufenderweise mit und dieser nickte. Er wusste zwar nicht, woher Yui das wusste, aber das war ihm im Moment auch egal. Fest stand nur, dass Fye auf keinen Fall hierbleiben konnte. „Ich bring ihn nach Hause“, legte Kurogane fest, ohne lange nachzudenken. Die Schaulustigen verstreuten sich, da es nichts spannendes mehr zu sehen gab, worüber Fye nur froh war. Er wollte aber nicht nach Hause und protestierte: „Nein, ich will hier bleiben. Bring mich zur Bar oder so!“ „Nichts da!“, kam es barsch vom Größeren, der ihn nicht losließ und es eigentlich nur gut mi ihm meinte, auch wenn er gerade wütend wirkte. Das war er auch, aber nicht auf Fye, sondern auf den Bastard, der ihm das angetan hatte. Hätte er mitbekommen, wer das gewesen war, hätte er ihm die Fresse poliert. Yui stimmte Kurogane zu und ordnete an, dass sein Bruder nach Hause gebracht wurde. „Wir bringen ihn heim und ihr könnt noch hier bleiben“, klärte Yui mit den Übrigen ab, die Fye gute Besserung wünschten und den dreien hinterher schauten, die am Rand der Tanzfläche zu Ausgang gingen. Das hieß Kurogane und Yui gingen, Fye wurde von Kurogane ein kleines Stück angehoben und getragen. Als sie draußen angekommen waren – Yui hatte ihre Jacken geholt – halfen sie Fye, seine anzuziehen. Dieser wurde keine drei Sekunden später von Kurogane auf dessen Arme befördert, sodass der überraschte Blonde seine Arme instinktiv um dessen Hals legte. Als er merkte, was er da tat, ließ er sie ein Stück sinken und an dessen Schultern ruhen. Er protestierte nun auch nicht mehr, da er es insgeheim mochte, so getragen zu werden und wurde nur ein bisschen rot, weil er dem Schwarzhaarigen so nahe war und dessen Körpergeruch wahrnehmen konnte, der ihn beruhigte. „Alles okay, Fye?“, erkundigte sich Yui nach den ersten hundert Metern. „Abgesehen davon, dass mein Fuß höllisch wehtut, ja“, lächelte dieser und machte das Beste aus der Situation. „Das ist gut“, erwiderte Yui erleichtert und sah dann zu dem Großen, der seinen kleinen Bruder trug. Er war in diesem Moment wieder so unglaublich dankbar, dass Kurogane bei ihnen war, dass er es unmöglich hätte in Worte fassen können. Das beruhigte ihn auch, weil er sich sicher sein konnte, dass jemand da war, der auf Fye aufpassen konnte wenn er nicht da war – und das wahrscheinlich besser als er es selbst je gekonnt hätte. Kurogane war stark und zuverlässig und man konnte sich darauf verlassen, dass er seinem Bruder kein Leid zufügen würde, nicht einmal im betrunkenen Zustand, da er sich da eher wie ein hilfebedürftiges Kind verhielt. Bei den Flourites zuhause angekommen, legte Kurogane erst mal auf der Couch im Wohnzimmer ab, ehe dieser sich die Schuhe und Jacke auszog, welche Kurogane zusammen mit seinen eigenen an die Garderobe brachte. Yui sah sich unterdessen den Knöchel seines Bruders an, nachdem dieser auch seinen Socken ausgezogen hatte. Man sah nicht viel, aber die Region um das Gelenk war gerötet. Es sah nicht schlimm aus, tat aber umso mehr weh, sodass Fye schon bei der kleinsten Berührung schmerzvoll die Luft einsog. „Ich mach dir Salbe drauf und einen Verband drum“, entscheid Yui und ging all das holen, was er benötigte um seinen kleinen Bruder verarzten zu können. Kurogane wies er dazu an, Kühlakkus aus dem Gefrierfach zu holen während er nach oben ging. Keine zwei Minuten später wurde Salbe auf Fyes schmerzenden Stellen geschmiert und ein Verband um seinen Knöchel gewickelt. Dann bekam er die Kühlakkus, die Linderung verschafften. „So hatte ich mir meinen letzten Schultag auch nicht vorgestellt“, ließ sich Yui nun auf die Couch fallen und wuschelte Fye lächelnd durchs Haar. „‘tschuldigung“, murmelte dieser, aber der Ältere schüttelte den Kopf. „Du kannst ja nichts dafür und außerdem können wir auch hier noch Spaß haben“, beruhigte Yui seinen Bruder und der lächelte dann auch schon wieder als er von Kurogane einen Eisbecher bekam, den dieser gerade in der Küche geholt hatte, als er den übriggebliebenen Kühlakku zurückgelegt hatte. Und so verbrachten die drei einen gemütlichen Abend vorm Fernseher mit ein bisschen Wodka und viel Eis, vor allem für Fyes Fuß. Sie gingen auch nicht spät zu Bett, wobei Kurogane Fye dann wieder tragen durfte, was ihm aber nichts ausmachte, eher im Gegenteil. Er fühlte sich gut dabei, dem Blonden helfen zu können, was wohl daran lag, dass das den Beschützerinstinkt in ihm weckte, der auch mit verantwortlich war, in wen sich ein Mann verliebte. Das traf nicht auf jeden zu, doch bei dem Schwarzhaarigen war dieser besonders stark ausgeprägt. Woran genau das lag, konnte man zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, doch auch das würde sich im Lauf der nächsten Jahre klären. Touya, Yukito, Sôma und Kendappa hatten trotz des Vorfalls noch einen schönen Abend auf der Abschlussfeier verbracht. Die Pärchen verabschiedeten sich und wünschten sich jeweils noch viel Spaß, da irgendwie klar war, was sie nach der Party noch tun würde. Sôma ging natürlich mit zu Kendappa, da es zu ihr nach Hause erstens zu weit war und sie zweitens ohnehin bei ihrer Freundin geschlafen hätte. Bei den Amaterasus angekommen, ging es natürlich nicht gleich zur Sache, auch wenn Kendappa die Größere noch im Flur zu sich herunterzog und leidenschaftlich küsste. Ihre Eltern waren ohnehin schon im Bett und sie mussten nur aufpassen, dass sie bis zu ihrem Zimmer nicht zu laut waren. Sôma schaffte es dann aber, die Kleinere noch bis zum Bett zu vertrösten, da sie erstmal ins Bad wollte und noch etwas mit ihrer Freundin zu besprechen hatte. Als sie in Kendappas Zimmer trat, lag diese schon nur noch in Unterwäsche gekleidet auf dem Bett und wartete auf sie. Sôma seufzte und setzte sich zu ihrer Freundin aufs Bett, diese schaute die Größere mit fragendem Blick an und ahnte schon, dass sie noch ein wenig länger warten musste. „Was gibt’s?“, setzte sich Kendappa auf und nahm die Hand ihrer Freundin. „Du siehst aus, als hättest du was auf dem Herzen.“ Sôma nickte und musste er darüber nachdenken, was genau sie eigentlich sagen wollte. „Also…glaubst du wirklich, dass Fye der Fye ist, den wir beobachten sollen? Oder ist Yui der, den wir im Auge behalten sollen?“, stellte sie sich nun die Frage, die ihr im Laufe des letzten halben Jahres immer wieder in Kopf gekommen war. „Hm, das ist allerdings eine gute Frage“, stimmte Kendappa zu und setzte eine nachdenkliche Mine auf. Sie hatte sich das auch schon gefragt, aber einfach gedacht, sie sollten den Auftrag von Yuuko ausführen und sich daher nicht weiter damit beschäftigt. „Ich glaube, dass der Fye den wir kennen, beide Zwillinge in sich vereint, also ihre beiden Persönlichkeiten. Das ist auch der Grund, weswegen er sich so verändert hat und je nach Lage eine andere Persönlichkeit aufweist. Du weißt ja wie er sein kann. Im einen Moment ernst und bedacht und im anderen hyperaktiv und kindisch.“ „Das ist eine gute Idee“, nickte Sôma, auch wenn sie das irgendwie beunruhigte. „Ist das, weil der Zwillingsbruder von unserem Fye tot ist?“ „Gut möglich“, seufzte die Schwarzhaarige und ließ sich nach hinten aufs Bett fallen. „Aber müssen wir das unbedingt jetzt besprechen? Wir haben doch noch so viel Zeit…“ „Auch wieder war“, lächelte die Brünette nun und öffnete den Reißverschluss ihres Kleides an der Seite, das sie dann abstreifte. „Es gibt auch Schönere Dinge zu tun~“ Mit diesen Worten beugte sie sich über Kendappa und küsste sie, welche sofort erwiderte und die Arm um den Hals der Größeren schlang. Touya und Yukito kamen um diese Zeit in Yukitos und Yues Wohnung an, wobei der Weißhaarige momentan nicht zu Hause war, da er Semesterferien hatte und mit ein paar Freunden weggefahren war. Daher hatten die beiden die Wohnung ganz für sich und das war auch einer der Gründe, weswegen das Herz des Grauhaarigen schneller zu schlagen begann. Er wusste, was sie in dieser Nacht noch tun würden und freute sich auch schon darauf, auch wenn er noch immer jedes Mal aufgeregt war. Sie hatten auch noch nicht so oft miteinander geschlafen – vor drei Monaten das erste Mal – was verschiedene Ursachen hatte: Zum einen wäre da die Tatsache, dass sie entweder sehr leise sein oder warten mussten bis sie bei Touya oder bei Yukito alleine zuhause waren, zum anderen war es ungeschickt, es unter der Woche zu tun, da Yukito doch am Morgen danach immer ein leichtes Ziehen verspürte, auch wenn sich das schon gebessert hatte. In diesem Zustand war es äußerst unangenehm, sportliche Aktivitäten nachzugehen und so hatten sie beschlossen, wenn überhaupt nur am Wochenende miteinander zu schlafen. Da sie die nächsten Tage aber sturmfrei hatten und nicht in die Schule oder sonst wo hin mussten, stand ein oder zwei Runden nichts im Wege, was sich Touya wohl auch denken musste. Dieser umarmte seinen Freund sogleich von hinten als sich dieser die Schuhe ausgezogen hatte und drückte sich von hinten an ihn. „Touya…“, stieß Yukito ein bisschen überrascht, aber nicht abgeneigt aus, da er die Erektion seines Freundes an seinem Hintern spüren konnte. Ihm ging es ja nicht viel anders, auch er hatte Bedürfnisse und es war einfach schon viel zu lange her seit sie sich das letzte Mal berührt hatten. Auf dem Gang wollte er es aber trotzdem nicht tun, auch wenn sie beide ungeduldig waren. Der Boden war doch eindeutig zu hart und an der Wand war es auch nicht so bequem, außerdem hatten sie beide noch nicht so viel Erfahrung, erst recht nicht mit Sexstellungen außerhalb des Schlafzimmers. Also löste Touya die Umarmung und wurde dann auch schon vom Kleineren an der Hand in dessen Schlafzimmer geführt. Dort angekommen, zog sich der Brünette gleich mal sein Shirt über den Kopf, was den Blick auf einen durchtrainierten Oberkörper möglich machte, der Yukito ein bisschen rot werden ließ. Er selbst war nicht ganz so ungeduldig wie Touya und zierte sich auch eher ein bisschen was das Ausziehen anging. Dafür wurde ihm aber gleich vom Größeren geholfen, nachdem dieser sich die Hose von den Beinen gezogen hatte. Er fackelte nicht lange und schlüpfte unter Yukitos T-Shirt, sodass dieser schon eine Gänsehaut von den Berührungen der warmen Hände auf seiner Haut bekam. Wenig später befand er sich bis auf die Shorts nackt auf seinem Bett und Touya über ihm. Der Brünette küsste den Untenliegenden liebevoll, aber auch verlangend und fuhr mit seinen Fingern zärtlich über dessen helle Haut. Von solch intimen Berührungen konnte Fye leider nur träumen, der inzwischen neben seinem besten Freund im Bett lag und nicht schlafen konnte. Es war noch nicht einmal Mitternacht und er hatte Schmerzen. Kurogane neben ihm schien auch noch wach zu sein, da er noch zu unruhig atmete, als dass er hätte schlafen können. „Kuro-mi?“, fragte der Blonde in die Dunkelheit und bekam ein Brummeln als Antwort. „Kannst du auch nicht schlafen?“ „Mhm“, kam es vom Schwarzhaarigen, der in dem Moment seine Augen aufschlug und zur Decke schaute. Er konnte aus anderen Gründen nicht schlafen, die teilweise – größtenteils – mit Fye zutun hatten. Er war aber auch noch nicht wirklich müde, obwohl es ein anstrengender Tag gewesen war. Als eine Weile nichts vom anderen kam, rang sich der Größere zu einer für ihn untypischen Frage durch, bei der er sich ein bisschen zum Kleineren umdrehte: „Tut dein Knöchel noch weh?“ Fye wunderte sich über das Interesse des anderen an seinem Leid, erwiderte aber sogleich lächelnd: „Es geht einigermaßen…wird bestimmt bald wieder besser sein.“ „Gut“, nickte Kurogane und sah wieder nach oben. Warum musste er sich auch ausgerechnet in seinen besten Freund verlieben? Es hätte jede oder jeder andere – so genau war sich Kurogane nämlich nicht sicher, auf was er stand – sein können! Aber gut, irgendwie musste er damit klar kommen, dass er neben Fye lag und sich am liebsten über ihn gebeugt und geküsst hätte, wenn da nicht die Barriere namens ‚Freundschaft‘ zwischen ihnen aufgebaut gewesen wäre. Natürlich hätte er auch noch gerne andere Dinge mit dem Blonden getan, doch er sagte sich, dass falls mal irgendwas zwischen ihnen laufen würde, er ein bisschen langsamer machen würde als es ihm seine Vorstellungen gezeigt hatten. Er wollte immerhin nicht wie ein notgeiler Bock wirken, der einfach nur ficken wollte, das wollte er nämlich wirklich nicht. Fye wollte das ganz eindeutig auch nicht, traute sich aber nicht, dem anderen endlich zu sagen, dass er ihn liebte, weil er – besonders nach dem seltsamen Verhalten des Größeren im letzten Jahr – der Überzeugung war, dass sein bester Freund einfach nicht auf Typen stand. Er beobachtete den Schwarzhaarigen noch eine Weile, bis dieser etwas davon mitbekam und sich auch zu ihm drehte. Die roten Augen funkelten dabei im schwachen Mondlicht wie zwei Rubine, doch der ernste Ausdruck in Kuroganes Blick, ließ Fye zurückschrecken. „Entschuldige“, nuschelte der Blonde und zog die Decke ein Stück höher. Er traute sich jetzt gar nicht mehr, den anderen anzusehen, was diesen verwirrte. Was hatte er denn nun getan, dass Fye so verschreckt war? Man hätte meinen können, er hätte ihm ein Messer an die Kehle gesetzt, so verängstigt hatte der Kleinere für ein paar Augenblicke geschaut. Dass sich Kuroganes Blick genau so für Fye angefühlt hatte, konnte dieser unmöglich wissen. „Was ist denn los?“, wollte Kurogane nun doch endlich wissen als der Blonde sich dann auch noch von ihm weg drehte. Verwundert über die ungewöhnliche Fürsorge des anderen, drehte Fye den Kopf wieder in dessen Richtung. „…nichts Wichtiges“, versuchte er es lächelnd abzutun, stieß damit aber auf taube Ohren, da Kurogane natürlich wusste, dass er log. Sie kannten sich einfach schon zu lange und gut als dass Fye seinem besten Freund hätte etwas vormachen können. „Ich hab dich ein bisschen lange angeschaut und du sahst so aus als würde es dir was ausmachen“, nuschelte Fye nun und drehte sich dabei wieder von Kurogane weg, der nun die Augen für einen Moment aufriss, ehe er seine Hand ausstreckte. Er hatte dem Blonden eigentlich übers Haar streichen und sagen wollen, dass es in Ordnung sei, zögerte dann aber und entschied sich, nur zu sagen, dass alles in Ordnung war. „Es hat mir nichts ausgemacht, ich war nur in Gedanken“, erwiderte der Schwarzhaarige und Fye wurde es damit leichter ums Herz. Er drehte sich auch wieder zu seinem besten Freund um und lächelte leicht. „Gute Nacht, Kurogane“, flüsterte er und schloss dann die Augen. Kurogane glaubte allerdings noch immer, dass etwas gewaltig nicht in Ordnung war, denn Fye nannte ihn nie bei seinem richtigen Namen. ‚Kurogane‘…das klang so falsch aus Fyes Mund. Hosted by Animexx e.V. 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