Undiclosed Desires von King_of_Sharks (KuroFye) ================================================================================ Kapitel 21: Heartbreaker ------------------------ Inzwischen war auch schon wieder über ein halbes Schuljahr um und es ging Fye noch immer gesundheitlich sehr gut. Momentan war es auch noch warm, sodass die Chance, dass er sich etwas einfing, sehr gering war. Die Sommerferien hatten sie hauptsächlich am Strand verbracht, der nur ungefähr 150 km weit entfernt lag. Fyes und Yuis Eltern waren mal wieder in den Urlaub geflogen und hatten ihren Kindern die Wahl gelassen, ob sie während dieser Zeit auch weg wollten und ihnen das Strandhaus zur Verfügung stellten. Natürlich ließen sich die Zwillinge dieses Angebot nicht durch die Lappen gehen und verbrachten eine Woche am Strand. Natürlich hatten sie Kurogane auch mitgeschleift, der es aber recht angenehm fand, da ihm die beiden nicht so sehr auf die Nerven gingen wie sonst. Es war alles in allem eine entspannte Woche gewesen, auch wenn Fye immer bei Kurogane im Bett hatte schlafen wollen, was dieser aber immer zu verhindern gewusst hatte. Yui und er hatten es so gemacht, dass sie Fye immer abends vor den Fernseher gesetzt und dann einfach abgewartet hatten. Die Kiste tat ihr Werk und Fye schlief regelmäßig auf dem Sofa ein. Von dort aus war es dann ein leichtes, den Blonden ins Bett zu tragen, was natürlich der Große übernahm, da Fye doch ein bisschen schwer für Yui war, auch wenn er es geschafft hätte. Das hatte dann zwar zur Folge, dass Fye ein paar Tage lang beleidigt gewesen war, doch das verflog auch wieder schnell. Inzwischen war es September geworden und es wurde wieder langsam kühler, wenn auch nicht so kalt, als dass Fye schon eine Jacke gebraucht hätte. Im Oktober ändert sich das dann und im Winter erst recht. „Mir ist kalt“, jammerte der Blonde und rieb die Hände aneinander. Er hatte seine Handschuhe mal wieder vergessen und nun musste sich Kurogane anhören, wie schrecklich kalt es doch war und warum nicht länger Sommer sein konnte und so weiter. „Wir sind ja gleich da“, unterbrach der Schwarzhaarige das Gejammer des Kleineren und sie bogen um die Ecke, von der aus sie das Schultor schon sehen konnten. „Aber wenn wir nach Hause laufen, wird es auch wieder so kalt sein und in den Pausen auch“, merkte Fye an und der Größere verdrehte die Augen. Er würde da jetzt nicht weiter darauf eingehen, sonst hörte Fye gar nicht mehr auf. Der Blonde hatte sich tatsächlich den Kunst Klub angeschaut und sich auch dafür eingetragen. Seit dem ging er zwei Mal in der Woche dort hin, beratschlagte sich mit den anderen fünf Mitgliedern und dann widmeten sie sich jeder seinem Projekt. Momentan malte der Blonde mit Aquarellfarben auf dafür vorgesehenes Papier. Er war mit seinen ersten Versuchen nicht zufrieden gewesen, doch inzwischen hatte er den Dreh raus. Nun arbeitete er schon seit ein paar Wochen an einem größeren Gemälde, das wohl noch länger seine Zeit in Anspruch nehmen würde, aber wenn es so weiterlief, würde es am Ende ein hervorragendes Bild ergeben. Seine Stilveränderung hatte auch bewirkt, dass er sich nun wesentlich wohler in seiner Haut fühlte, auch wenn er in der Schule natürlich die Uniform tragen musste. Privat lief er nun in hauptsächlich schwarzen, grauen und anthrazitfarbenen Hosen herum mit einem oftmals farbigen Oberteil. Es konnte aber auch vorkommen, dass er mal ganz farblos ging, wobei er das meist mit seiner heiteren Art wieder ausglich. Er hatte außerdem seine Liebe zu bauchfreien bzw. kürzeren Oberteilen entdeckt. Wenn er ein Hemd trug oder irgendetwas mit Knöpfen ließ er die unteren immer offen, sodass man seinen Bauchnabel sehen konnte. Er hatte auch schon Stücke aus Shirts herausgeschnitten, die in einem spitzen Dreieck kurz über seinem Bauchnabel endeten. Er wusste nicht warum er das so mochte, aber Kurogane gefiel das heimlich auch und daher sagte er nichts dazu, weil er schlecht zugeben konnte, dass er es unterstützte, dass sein bester Freund so herumlief. Yui stand dem mit gespaltener Meinung gegenüber, da er einerseits fand, dass es gut aussah, andererseits aber nicht wollte, dass sein kleiner Bruder so freizügig herumlief. Allerdings konnte er ihm auch nicht verbieten, da Fye schon alt genug war, um zu wissen was er tat und er ihm sowieso nichts vorschreiben konnte. Selbst wenn er was gesagt hätte, hätte das den Jüngeren wahrscheinlich nur dazu gebracht, erst recht wenig anzuziehen als Protest. Er kannte das ja von sich selbst, auch wenn es bei ihm andere Dinge gewesen waren wie das mit seinen ganzen Freundinnen. In der Schule genoss er noch immer ein gewisses Ansehen, auch wenn sich seine Freunde von ihm zurückgezogen hatten und einige Mädchen nicht so gut auf ihn zu sprechen waren, aber das konnte er ihnen nicht verübeln. Ihn interessierte es auch nicht mehr so sehr, was andere von ihm hielten, es war ihm nur wichtig, einen guten Abschluss zu machen, da er schon wusste, was er später mal werden wollte und die Voraussetzungen kannte, die er dafür brauchte. Fye hingegen hatte noch keine genaue Vorstellung davon, was er später mal machen wollte. Irgendwas mit Kunst oder Sprachen oder so. Für Kurogane stand fest, dass er auf jeden Fall was mit Sport machen würde, da ihn sonst nicht viel interessierte und er wusste, dass er wirklich gut war. Allerdings begriff er auch langsam, dass er sich in den anderen Fächern mehr anstrengen sollte, da er schließlich nicht wusste, ob er mal Profi-Sportler werden würde und selbst dann war es gut, wenn er keinen schlechten Abschluss hatte. Nach dem der Unterricht an diesem Tag vorüber war, durfte sich Kurogane auf dem ganzen Heimweg wieder anhören, wie kalt es doch war und irgendwann schaltete er einfach ab. Wenn das den ganzen Winter über so weitergehen würde, würde er starke Nerven brauchen. „Nimm dir doch einfach Handschuhe mit“, meinte er schließlich und Fye ließ den Kopf hängen. „Ich weiß doch…hab sie ja nur vergessen“, gestand er und beklagte sich nicht mehr. „Soll ich dich da jetzt jeden Morgen dran erinnern?“, gab Kurogane fragend als Antwort. „Nein…ich werd Yui darum bitten“, schüttelte Fye den Kopf, schließlich wollte er dem anderen keine Arbeit aufbrummen. „Okay, mach das“, nickte der Größere kurz und verabschiedete sich dann auch schon von seinem besten Freund, da er an seinem Elternhaus angekommen war. „Bis Morgen.“ Viel Zeit bis Weihnachten blieb nicht mehr – etwa noch eineinhalb Monate – daher beeilte sich Fye nun langsam, mit seinem Gemälde fertig zu werden. Das war auch der Grund, weswegen er am folgenden Tag nicht mit Kurogane nach Hause lief, sondern noch in der Schule blieb und den Pinsel schwang. Während er malte, überlegte er, ob sein Geschenk wohl gut ankommen würde, war aber zuversichtlich, da es schon gut gemalt war. Ihm fiel dann ein, dass er noch gar nicht wusste, wie er das Bild transportieren sollte wenn es fertig war. Es hatte ein DinA2 Format und war damit ein bisschen sperrig, doch es war nicht unmöglich, es zu tragen. Fye hoffte nur, dass es heil zu Hause ankommen würde, falls es überhaupt rechtzeitig fertig werden würde. Er hatte das meiste schon, arbeitete aber gerade noch an den Feinheiten und den Licht- und Schattenreflexen, die gar nicht mal so einfach zu setzen waren. Nach zwei Stunden gab er dann für den Tag auf und machte sich auf den Heimweg. Es war schon fast dunkel als er zu Hause ankam und Yui hatte sich schon Sorgen um ihn gemacht. Wenigstens hatte der Blonde einen Schal und Handschuhe dabei gehabt, sodass er nicht so sehr gefroren hatte. „Ich glaub, ich brauch eine wärmere Jacke“, seufzte Fye als er seien aufhängte. „Dann sollten wir eine kaufen gehen“, nickte Yui, da er wusste, wie verfroren sein Bruder war. Das kam auch daher, dass dieser so dünn war, denn ihm selbst war selten kalt und auch erst bei Minusgraden. Elda hätte ihren Sohn bestimmt davon überzeugen wollen, er bräuchte keine dickere Winterjacke, denn er hatte gute Gene, doch so ganz einfach konnte man das nicht pauschalisieren. Nur weil ihr in ihrer Nerzjacke nicht kalt war, hieß das nicht, dass ihrem Jüngsten in einer normalen Winterjacke nicht kalt sein konnte. „Ja, wäre besser“, stimmte Fye zu und ging auf den Älteren zu, den er dann umarmte und sich ein bisschen an ihn kuschelte. „Was ist denn heute mit dir los?“, lächelte Yui und strich dem andern über den Kopf. „Weiß nicht…“, nuschelte dieser und legte seinen Kopf an der Schulter des Älteren ab. „Ich mach dir erstmal einen Tee, damit du dich aufwärmen kannst“, schlug Yui nun vor und Fye nickte. Er ging derweil ins Wohnzimmer und nahm sich eine Flies Decke, die er sich um die Beine schlang und diese dann an seinen Körper zog, sodass seine Füße auf dem Sofa ruhten. Der versprochene Tee kam auch ein paar Minuten später, den Fye schon sehnlichst erwartet hatte. Er nahm die Tasse in die Hände und wärmte sich am warmen Porzellan. Lange konnte er das aber nicht tun, da die Tasse schnell zu heiß für ihn wurde, sodass er sie auf dem Tisch abstellen musste. Yuis Tasse stand schon länger dort, da diesem ja nicht kalt war. „Ist es schon besser?“, wollte dieser nun wissen und betrachtete Fye mit einem liebevoll-besorgten Blick. „Ja, geht wieder“, nickte dieser und schloss die Augen. Das war gerade richtig schön gemütlich. Vielleicht mochte er den Winter ja doch, denn da konnte man besser kuscheln und sich zudecken und heiße Getränke trinken. Wie gerne hätte er jetzt Kurogane bei sich gehabt, um sich an ihn zu lehnen und seine Gesellschaft zu genießen. Stattdessen nahm er mit seinem Zwilling Vorlieb, der nahe bei ihm saß und dessen Schoß nun als Kissen diente. „Bist du müde?“, strich Yui durch die blonden Haare seines Bruders, die inzwischen wieder kürzer als seine eigenen waren. „Nicht wirklich“, erwiderte Fye, aber schloss die Augen. Er war nicht müde, nur erschöpft und in Kuschellaune. „Warst du eigentlich schon mal verliebt?“, kam es nach einer Weile plötzlich vom Jüngeren, der sich so seine Gedanken machte. Diese hatten sich um Kurogane gedreht und auch um seinen Bruder, da dieser ja viel Erfahrung mit Beziehungen hatte und da hatte Fye sich eben gefragt, ob Yui wirklich in eins oder mehrere der Mädchen verliebt gewesen war, oder sie einfach nur so gehabt hatte, um seinen Status zu halten oder sonstige Vorzüge zu genießen, wie zum Beispiel Sex. „Wie meinst du das?“, kam es überrascht vom Älteren, der in der Bewegung innehielt und seine Hand nun auf Fyes Kopf ruhte. Er hatte ihm zuvor diesen gestreichelt und mit seinen Haaren gespielt, doch nun wurde sein Interesse auf eine andere Sache gelenkt. „Na ob du mal in eins der Mädchen verliebt gewesen bist, mit dem du zu warst“, wiederholte Fye seine Frage und öffnete nun die hellblauen Augen. „Hm, schwer zu sagen“, überlegte Yui nun laut und kniff dabei die brauen leicht zusammen. Was war denn schwer daran zu sagen, ob man in jemanden verliebt gewesen war oder nicht? Für Fye war die Sache nämlich ganz klar: Entweder liebte man jemanden, man sah ihn als Freund an, stand ihm neutral gegenüber oder hasste ihn. Was er gegenüber Kurogane empfand, darüber musste er nicht einmal nachdenken. Er liebte ihn und würde das wahrscheinlich auch immer tun, was vielleicht ein bisschen deprimierend war, da sie ja nur beste Freunde waren und da nichts draus werden würde. „Ich weiß nicht…also ich mochte sie alle ganz gerne würde ich sagen“, antwortete Yui nach einer kurzen Pause. Wenn er eins der Liebesgeständnisse angenommen hatte, dann war es immer eine gewesen, die er gut hatte leiden können, wenn er auch nicht behaupten konnte, in sie verliebt gewesen zu sein. „Also nicht“, murmelte Fye und schloss die Augen wieder. „Nein, ich denke nicht“, schüttelte Yui den Kopf, obwohl der andere das nicht sehen konnte. Dafür begann er wieder, durch das hellblonde Haar zu streichen. „Warst du überhaupt schon mal verliebt?“, kam es nun leiser und genießend von Fye, der es mochte, wenn man ihn streichelte. „Ja“, lächelte Yui nun amüsiert über Fyes Verhalten. „In wen?“, hakte dieser sofort nach, ließ die Augen aber geschlossen. „Na ich liebe dich“, wuschelte Yui seinem kleinen Bruder durchs Haar, der sich dann mit weit aufgerissenen Augen zu ihm umdrehte und leicht den Kopf hob. Dabei sah er dann das amüsierte Schmunzeln seines Bruders. „Du bist blöd“, schmollte Fye nun und drehte sich wieder weg, blieb aber mit dem Kopf auf dem Schoß des Älteren liegen. „Ich weiß doch. Große Brüder sind immer blöd“, pattete er nun den Kopf des Jüngeren, ehe er wieder über diesen zu streichen begann. Wäre Kurogane bei dieser Szene dabei gewesen, hätte das nur seinen Verdacht bestätigt, dass Yui zu sehr auf Fye fixiert war und zu sehr an diesem hing, auch wenn Yuis Aussage angeblich nur ein Scherz gewesen war. Er sah doch genau, wie dieser mit dem Jüngeren umging! Fye machte sich aber keine Gedanken darum, er war einfach froh, seinen großen Bruder wieder mehr für sich zu haben und da war es ihm egal, was irgendjemand anders – Kurogane nicht ausgeschlossen – von ihrer Bindung dachte. Er genoss diese traute Zweisamkeit, bis Yui ihn darauf aufmerksam machte, dass sein Tee kalt wurde und Fye sich wieder aufrichten musste, da es sehr ungünstig war, im Liegen zu trinken. Er nahm ein paar Schluck von dem Jasmintee, der wirklich ausgezeichnet schmeckte und schaltete dann den Fernseher ein. „Musst du nicht noch Hausaufgaben machen?“, erinnerte Yui seinen jüngeren Bruder daran, dass er auch noch Pflichten zu erledigen hatte. „Schon…aber ich will jetzt nicht“, kam es leise von Fye, der überhaupt keine Lust hatte, jetzt noch irgendetwas zu machen, schließlich war es schon fast Nacht. „Soll ich dir helfen?“, bot Yui an und scheuchte seinen Bruder von der Couch. „Nein, geht schon“, schüttelte Fye den Kopf. Er war inzwischen wieder so gut wie letztes Jahr, da sich das kleine Aufmerksamkeitsproblem geklärt hatte seit Kurogane ihn wieder mehr beachtete und er sich keine Sorgen mehr um Kendappa machen musste. Es war ein bisschen störend, dass Ashura und Yasha – die eine Reihe vor ihm saßen – immer tuschelten, doch das ging klar. Es war vor allem Ashura, der dem anderen immer Zettel zusteckte und ihn anstupste, sodass man schon schwer vermuten konnte, dass die beiden ein Paar waren, oder der Gelbäugige zumindest mal was von seinem Freund wollte. Dass sie keine - Cousins oder sonst irgendwie verwandt waren – hatte sich inzwischen geklärt, doch was genau Ashura war, da stritten sich die Geister. Fye interessierte das auch irgendwie, konnte aber schlecht einfach zu Ashura hingehen und ihn fragen, was er in der Hose hatte oder auch nicht hatte. Inzwischen saß Fye an seinem Schreibtisch und dachte mehr über Dinge wie Ashuras Geschlecht nach als seine Schulaufgaben. Selbst wenn dieser beides oder gar nichts oder sonst was hatte, identifizierte er sich doch eher als Mann, oder? Schließlich hatte er die Jungenuniform an und gab sich nicht so weiblich wie man es von Mädchen erwarten würde. Außerdem war er auch über 1,70 m, was für japanische Mädchen eigentlich nicht so leicht möglich war, doch Ausnahmen gab es immer – man musste sich nur mal Sôma ansehen. Andererseits hatte Ashura auch eine interessante Ausstrahlung, die ihn sympathisch machte, auch wenn man ihn oder sie nicht gut kannte. Das hatte auch dazu geführt, dass die ganze Klasse ihn mochte und man ihn zum Klassensprecher ernannt hatte, was eine gute Idee gewesen war, da der Schwarzhaarige sehr offen und kommunikativ war. Nun riss sich Fye aber wirklich von diesen unnützen Gedanken los und begann seine Mathematik Hausaufgaben zu machen oder es zumindest zu versuchen. Danach folgten noch Geschichte und Japanisch, was ihm wesentlich leichter fiel. Nachdem endlich alles geschafft war, fiel Fye wortwörtlich ins Bett und stand dann auch nicht mehr daraus auf, wobei er sich einfach die Klamotten auszog und dann in die Decke kuschelte. Seine Kraft reichte einfach nicht mehr dafür aus, sich noch den Pyjama anzuziehen, aber in Straßenklamotten zu schlafen war doch sehr unangenehm. Fye bereute es allerdings am nächsten Morgen, dass er sich nicht doch noch etwas angezogen hatte, da ihm nun kalt wurde, sobald er die Decke auch nur ein kleines Stück hob. Yui hatte größte Mühe seinen Bruder zum Aufstehen zu überreden und schaffte es dann schließlich damit, dass er meinte, dass Kurogane ganz enttäuscht wäre, wenn er die erste Stunde alleine durchstehen müsste. Dass das wahrscheinlich nicht so war und dass man eigentlich nicht mit den Gefühlen anderer Menschen spielte, wusste Yui nur zu gut, aber er hatte auch gelernt, sie zu seinem Vorteil zu nutzen. Außerdem nutzte es auch Fye, da dieser so keinen Unterricht verpassen würde. Der Blonde stand inzwischen unter der Dusche und wärmte sich so auf. Außerdem wurde er dabei gleich etwas wacher und lief nicht mehr Gefahr im Stehen einzuschlafen. Aus irgendeinem Grund war er an diesem Tag nämlich besonders müde und fühlte sich kraftlos bis ihm einfiel, dass er am Vortag gar nichts zu Abend gegessen hatte. Er hatte es schlichtweg vergessen, worüber er selbst geschockt war. Dabei hatte er sich doch vorgenommen, sein Gewicht zu halten und nicht mehr abzunehmen! Daher beeilte sich Fye nun extra, sich die Haare zu föhnen und sich anzuziehen, um noch ausgiebig frühstücken zu können, worüber sich Yui wunderte, aber froh war, dass sein Bruder wieder mehr aß. Das hieß nämlich, dass es ihm gut ging und man sich keine zu großen Sorgen um ihn machen zu brauchte. Nach dem Frühstück holten sie Kurogane ab und liefen gemeinsam in die Schule. „Hast du an Weihnachten schon was vor?“, wollte Fye wissen, der seine Handschuhe schon lange nicht mehr vergessen hatte, da Yui ihn jeden Morgen daran erinnerte wenn sie sich die Jacken anzogen. „Eigentlich nicht…warum?“, entgegnete dieser. Seine Eltern würden ein paar Tage zu Verwandten fahren, doch er selbst musste nicht mit und wollte das auch nicht. „Unsere Eltern sind nicht da und da dachte ich wir könnten vielleicht zusammen feiern“, lächelte der Blonde und Yui nickte. „Können wir machen, meine sind auch nicht da“, stimmte Kurogane dem Vorschlag zu und bemerkte dann im Laufe des Tages, dass er ziemlich viel mit den Zwillingen unternahm. Sie waren zusammen im Urlaub gewesen und feierten nun auch noch Weihnachten zusammen. Das war irgendwie nicht so ganz das, was normale Freunde miteinander machten, doch wer war schon normal? Die Zwillinge auf jeden Fall nicht und er musste sich eingestehen, dass er auch sehr gewöhnungsbedürftig war. Außerdem war dem Großen aufgefallen, dass Yui dieses Schuljahr gar keine Freundin gehabt hatte, was im krassen Gegensatz zu den letzten beiden Jahren stand, in denen er immer von einem Harem umgeben gewesen war. Stören tat es ihn nicht, aber es war doch sehr auffällig, wie sich der ältere Zwilling gewandelt hatte. In der Grundschule war er auch eher ruhig und zurückgezogen gewesen, hatte viel gelesen und sich auf die Schule konzentriert, was sich dann aber in der Mittelschule geändert hatte. Kurogane mochte den ruhigen Yui aber wesentlich lieber als den Playboy, der sich auch einen Spaß mit ihnen erlaubt hatte und sie dauernd hatte zusammenbringen wollen. Das war wirklich nervig gewesen! Als ob sie das nicht selbst hinbekommen würden… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)