Undiclosed Desires von King_of_Sharks (KuroFye) ================================================================================ Kapitel 18: Lez Be Friends -------------------------- So schön das letzte Wochenende mit seinem Bruder und Kurogane auch gewesen war, so sehr wurde Fye auch wieder auf den Boden der Realität zurückgerissen, als Kendappa und sein bester Freund in der Schule dauernd zusammen abhingen. Er war zwangsläufig immer dabei und konnte so bei dem Schwarzhaarigen sein, doch es war einfach nicht das gleiche als wenn er mit diesem alleine gewesen wäre. Ihn störte es, dass Kurogane auf einmal so nett zu einem Mädchen war, das er erst seit etwas über einem Monat kannte. Er hatte sonst nie irgendein Wesen weiblicher Art angelächelt außer seiner Mutter und die zählte nicht! Mit Touya und Yukito und auch seinem Bruder verstand sich der Große auch gut und behandelte sie netter als andere, doch da machte es Fye komischerweise nichts aus. Da wusste er ja, dass nichts passieren konnte, weil sein Bruder seines Wissens nach nicht auf Männer stand und Touya und Yukito glücklich zusammen waren. Hätte er von Yuis neuer Entdeckung in seinem Partnerspektrum gewusst, hätte er vielleicht anders gedacht, auch wenn er seinem Bruder in jeglicher Hinsicht vertraute. Dieser hatte vor nicht mal einem Monat sein Amt als Klassensprecher niedergelegt, was auf große Enttäuschung gestoßen war, aber man hatte es verstanden, da er seine Entscheidung gut begründet hatte. Von seinem Charme hatte Yui Flourite nichts eingebüßt, auch wenn er erwachsener und vernünftiger geworden war. Wenn man es genau nahm, war er bis zu dem Zeitpunkt an vernünftig gewesen, bis er von seinen Eltern erfahren hatte, wen er heiraten sollte. Das hatte eine rebellische Phase in ihm ausgelöst, die aber nun überstanden war, da sich seine Hormone zum Ende der Pubertät auch langsam wieder regulierten. Nun kümmerte er sich wieder fürsorglich  - vielleicht ein bisschen zu sehr – um seinen Bruder, der das eigentlich gar nicht mehr richtig brauchte, dem anderen das aber nicht zu sagen traute, weil er ihn nicht verletzen und ihn in keine weitere Dummheit treiben wollte. In der Mittagspause kam Kendappa nun auch immer mit aufs Dach und aß mit ihnen, sehr zu Fyes Verärgerung. Wenigstens hatte Yui sich auch dazu entschlossen, bei seinem Bruder zu bleiben und somit auch mit ihm die Mittagspause zu verbringen. Daher saßen sie nun zu sechst auf dem angestammten Platz und ließen es sich mehr oder weniger schmecken. Fye verging immer der Appetit wenn er Kendappa und Kurogane zusammen sah. Er hatte nichts gegen sie, nur mochte er es nicht, dass Kurogane sie so ansah. Dieser meinte damit aber eigentlich etwas anderes mit seinem Blick als es den Anschein erweckte. Er wollte nichts von ihr, nein, er wollte einfach wissen wer sie war und warum sie ihm so bekannt vorkam. Das konnten aber weder Fye noch Yui ahnen und daher hegten nun beide Zwillinge einen Groll gegen die Schwarzhaarige. Yui wurde ja von Fyes Emotionen mitgezogen, sodass sie gerade beide nicht viel aßen und immer wieder kritisch zu den beiden Schwarzhaarigen sahen. Yukito und Touya war diese Veränderung natürlich nicht verborgen geblieben, schließlich hatte noch nie irgendjemand von ihnen ein Mädchen mitgebracht und es war nicht zu übersehen, dass die Zwillinge nicht so ganz damit einverstanden waren. Yukito hatte nichts dagegen und Touya war es egal, aber sie konnten verstehen, dass Fye das nicht passte, schließlich wusste der Brillenträger von dessen Gefühlen und Touya konnte sich denken was los war. Warum Yui allerdings bei ihnen war und ein ähnliches Verhalten wie Fye an den Tag legte, war ihnen ein Rätsel. Es war auch so, dass Fye keine ganz so starke Bindung zu Yui hatte, bzw. dessen Gefühle nicht so gut übermittelt bekam wie umgekehrt. Der Ältere der beiden bekam beinahe jede kleinste Gefühlsregung des anderen mit, wenn sie nahe beieinander waren und wenn sie sich an den Händen hielten sowieso. Es fiel auch auf, dass Fye sich ab und zu an Kurogane wandte und somit das Gespräch mit Kendappa unterbrach, wobei er eigentlich nur ganz normal mit seinem besten Freund reden wollte, nun aber ein Störfaktor dazwischen gekommen war. Manchmal unterbrach er sie auch absichtlich, so wie jetzt gerade. „Kuro-tan hat keine Zeit am Wochenende, weil er mit mir weggeht“, antwortete der Blonde anstelle von Kurogane, den Kendappa gerade hatte einladen wollen. So weit würde es noch kommen, dass er sein Wochenende mit seinem besten Freund opfern bzw. alleine verbringen würde! „Oh, ach so“, entgegnete sie perplex, da sie sich inzwischen schon daran gewöhnt hatte, dass der Blonde sich hin und wieder ungefragt an ihren Gesprächen beteiligte, jedoch nicht erwartet hatte, dass dieser sogar für Kurogane antworten würde. „Haben wir, aber du könntest ja auch mit“, meinte der Große nun, leicht genervt. Was war nur in Fye gefahren? Früher hätte er sich nie getraut, jemanden so zu unterbrechen. Es war nicht schlecht, dass er selbstbewusster wurde, doch er verhielt sich immer so seltsam wenn Kendappa in der Nähe war. „Nein, das ist schon okay. Ich will eure Pläne nicht durchkreuzen“, meinte sie dann diplomatisch. „Außer Fye geht gerne tanzen. Sôma und ich wollten nämlich ins Detox.“ Nun fiel es Fye doch schwer, seine Begeisterung im Zaun zu halten. Er hatte sowieso schon mal in diesen Club gewollt und Kurogane und er wären ohnehin in eine Bar oder eine Disko gegangen, da konnten sie eigentlich auch mit… „Hm…dann könnten wir ja eigentlich mitgehen“, lächelte Fye nun vorfreudig und Kurogane nickte, auch wenn er sich fragte, was mit allen los war, dass sie so gerne in Clubs gingen. Er zog es vor, zu Hause fern zu sehen oder zu zocken und dabei ein paar Bier zu trinken. „Alles klar, dann treffen wir uns in der Stadt“, nickte Kendappa, schon ein bisschen beruhigt, dass Fye sie nicht ganz ablehnte. Sie fand die Leute hier nämlich wirklich nett und es wäre schade gewesen, wenn sie sich mit einem von ihnen nicht vertragen würde. Wenn nur Sôma auch noch auf diese Schule wechseln könnte, dann wäre alles perfekt. Doch diese ging noch immer auf ihre alte Schule. Kendappa war nämlich mit ihrer Familie umgezogen und der Schulweg wäre zu weit gewesen, deswegen hatte sie wechseln müssen. Das hieß aber nicht, dass sie sich nicht noch genauso oft mit Sôma traf. „Hyuu~“, stimmte Fye zu und drehte sich dann in Richtung Touya und Yukito um. „Wollt ihr auch mit?“ „Würden wir gerne, aber Sakura-chan feiert ihren Geburtstag nach und da müssen wir beide mit anpacken“, entgegnete Yukito kopfschüttelnd. Touyas kleine Schwester würde dreizehn werden und hatte sich dieses Jahr viel vorgenommen, sodass ihr Bruder und dessen Freund das Wochenende komplett ausgebucht waren. „Ein ander Mal“, meinte Touya und zwinkerte Fye zu. „Und was ist mit dir, Yui?“, sah Kurogane nun zu Fyes Zwillingsbruder, doch der winkte ab. „Ich hab demnächst erstmal genug vom Feiern“, erklärte er. Zwar mochte er es auch, zu tanzen und so weiter, doch war er die letzten beiden Jahre fast jedes Wochenende mit einer seiner Freundinnen weggegangen, sodass er sich nun eine Pause gönnen wollte oder zumindest nicht dauernd mitkommen würde. „Okay, dann sind wir wohl nur zu viert“, lächelte Kendappa und die anderen beiden nickten. Unter der Woche ging Fye immer dienstags und donnerstags nach dem Unterricht mit zu Kuroganes Training und schaute dem Baseballteam dabei zu, wie sie mehr oder weniger den Ball trafen und fingen. Die neuen taten sich noch ein bisschen schwer, weil sie sich erst einleben mussten, kamen aber immer besser mit den andern zurecht. Kurogane war natürlich in Bestform und Fye schmachtete ihn immer von den Zuschauerreihen aus an. Das fiel auch niemandem auf, da das noch ein paar andere taten – hauptsächlich Mädchen natürlich – und er in dieser ‚Fangruppe‘ ziemlich unterging. „Hyuu~ Du wirst immer besser~“, lobte der Blonde seine besten Freund als dieser aus der Umkleide kam. Seine Haare waren vom Schweiß ein bisschen nass, aber er würde lieber zu Hause duschen gehen. Es war ja auch kein weiter Weg und Fye störte das sowieso nicht. „Danke“, nicket Kurogane knapp und legte sich ein Handtuch um den Nacken, um sich keinen Zug zu holen, da auch sein restlicher Körper noch leicht feucht war. Er gab eben immer alles und das war auch gut so wenn man sich verbessern wollte. Fye bewunderte das, weil er nach nicht mal fünf Minuten Training schon aufgegeben hätte oder umgekippt wäre. Sie müssten nur noch den Freitag überstehen, dann würden sie mit Kendappa und Sôma ins Detox gehen, weswegen Fye schon die ganze Zeit hibbelig war. Nun gut, er musste dann zwar darauf aufpassen, dass Kurogane ihm beim Tanzen zusah und nicht ihr, aber das würde er schon hinbekommen! Es war auch besser als Kendappa zu vergraulen, was Kurogane bestimmt auch nicht gefallen würde und nicht dass er am Ende noch sauer auf Fye sein würde. Man musste die Sache eben geschickt angehen, sodass Kurogane nicht alleine mit ihr war, aber auch keinen Verdacht schöpfte, warum Fye immer bei ihnen war und ab und zu dazwischen ging. Der Blonde beachtete dabei nicht, dass es inzwischen schon jedem aufgefallen war, der ihn etwas kannte, dass er eifersüchtig war und nicht wollte, dass sein bester Freund eine Freundin hatte. Allerdings war dem Schwarzhaarigen das nur so halb klar, da er nur mitbekam, wie Fye sich ungewöhnlich verhielt, sich aber den Grund dafür nicht ganz erklären konnte. Es war ja nichts Schlimmes daran, wenn er mal ein Mädchen hatte, mit dem er sich gut verstand und mit dem er befreundet sein wollte. Und daher vermutete Kurogane nicht einmal, dass Fye wegen seiner Freundschaft mit Kendappa so seltsam drauf war. Der Blonde lächelte zwar, doch Kurogane merkte, dass es ein falsches Lächeln war, wie Yui es auch sehr lange getragen hatte. Dieser hatte sich aber in die andere Richtung verändert, dass er nun meistens nachdenklich und ernst, dennoch freundlich, aussah. Das war dem Großen fast lieber als dieses dauerhafte gute Laune Getue. Wenn man wirklich gut drauf war, hatte er nichts dagegen, doch es musste doch für einen selbst ganz schön nervig und anstrengend sein, andauernd freundlich zu sein und wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen. „Willst du noch mit zu mir?“, wollte Kurogane wissen als sie in die Straße einbogen, in der er wohnte. „Würde ich gerne, aber ich hab Yui versprochen, heute mit ihm mal wieder einen Fersehabend zu machen“, schüttelte Fye den Kopf und sah Kurogane entschuldigend an. „Schon okay, wir machen am Wochenende ja was“, erwiderte dieser. Die Zwillinge unternahmen in letzter Zeit wieder mehr miteinander und der Schwarzhaarige hatte auch schon länger nichts mehr von einer neuen Freundin des älteren Zwillings gehört. Es war schön, dass die beiden wieder so viel miteinander machten und es war auch nichts daran auszusetzen, doch Kurogane gefiel es irgendwie nicht, wie sich Yui gegenüber Fye verhielt. Er hing irgendwie viel zu sehr an ihm. Das konnte natürlich daher kommen, dass Yui bald in eine Wohnung ziehen würde, weil er studieren würde, doch so ganz konnte das nicht der Grund sein. Da steckte garantiert noch etwas mehr dahinter, von dem Kurogane nichts wissen konnte, schließlich wusste er es nicht, wie es war, Geschwister zu haben, schon gar nicht wie es bei Zwillingen war. Denen sagte man ja nach, dass sie einander ziemlich nahe stehen konnten und manchmal auch seltsame Verhaltensweisen an den Tag legten wenn sie beieinander waren. Das konnte er nur bestätigen, aber ihm war es noch nicht wirklich gelungen, in ihre Gefühlswelt einzutauchen oder ihre Handlungen zu verstehen. Vielleicht würde er eines Tages im Stande sein, die beiden besser zu verstehen, aber bis dahin würde es noch ein langer Weg sein. Kein langer Weg war es mehr für Fye von Kurogane aus zu seinem Elternhaus, an dem er um siebzehn Uhr ankam. Yui hatte schon Abendessen gemacht und sie aßen dann gemeinsam vor dem Fernseher. Den restlichen Abend verbrachten die Zwillinge damit, Filme zu schauen bis es Zeit fürs Bett wurde, da sie immer noch einen Tag Schule vor dem Wochenende vor sich hatten. Den Freitag verbrachte Kurogane dann wieder mit den Zwillingen, doch diesmal ließ er sich nicht darauf ein, mit beiden in einem Bett zu schlafen. Er ging dann wieder mit Fye in dessen Zimmer. Es war zwar ein bisschen komisch gewesen, nach der Abschlussfeier wieder in einem Bett miteinander zu schlafen, aber sie hatten sich wieder daran gewöhnt und es passierte im Normalfall auch nichts – außer Fye war ein bisschen zu angeheitert wenn sie zu Bett gingen. Das war aber nicht der Fall und so brachten sie die Nacht ohne Unannehmlichkeiten zu. Am Samstag dann gingen sie mittags in die Stadt um etwas zu essen, denn weder Yui noch Fye hatten Lust gehabt, etwas zu kochen. Gegen Abend machte sich Fye dann im Bad schick und brauchte dabei fast eine Stunde, auch wenn Kurogane nicht fand, dass sich besonders viel geändert hatte. Gut, der Blonde hatte geduscht und irgendwas in seine Haare geschmiert – Haaröl oder sowas – doch das sah man ja nicht. Aber er musste zugeben, dass es ganz gut roch. „Findest du, ich sollte mal wieder zum Friseur?“, wollte der Blonde wissen als er in seinem Zimmer vor dem Spiegel stand und eine Strähne um die Finger drehte. Seine Haare konnte er nun schon zusammenbinden, da sie nun auf die Schultern reichten, das Pony war aber immer noch kürzer als der Rest. „Weiß nicht…so sieht es auch gut aus“, gab Kurogane seine Meinung dazu ab. Er fand, dass Fye schöne Haare hatte. Sie waren weich und leicht gewellt und nicht so struppig und widerspenstig wie seine. Er musste deswegen auch jeden Monat zum Friseur, da er sonst Probleme beim Kämmen bekommen würde. „Ich glaub, ich lass die Spitzen schneiden“, erwiderte Fye und fühlte sich schon ein bisschen geschmeichelt. Dass er sich die Haare schneiden ließ lag auch daran, dass er sonst Probleme mit der Schulordnung bekommen würde. Es war Jungen nämlich nicht erlaubt, ihre Haare länger bis auf die Schultern zu tragen und selbst das wurde schon als kritisch gesehen. Die meisten hatten ohnehin viel kürzere Haare, aber Fye mochte seine eben etwas länger, genau wie Yui, doch der hatte sie auch ein paar Zentimeter kürzer als er. „Okay…aber wir sollten dann bald los“, merkte Kurogane an und stand vom Bett auf, auf dem er gesessen hatte, während er auf Fye gewartet hatte. „Ja, wäre besser“, lächelte Fye, auch wenn er sich schon innerlich darauf vorbereitete, Kurogane mit allen Mittel zu verteidigen bzw. sein Revier zu markieren. Er war vielleicht kein Draufgänger und ein bisschen schüchtern gewesen, doch er war immer noch ein Mann, der für seine Liebe kämpfen konnte, auch wenn er dabei gegen eine Frau gewinnen musste. Diese konnte ganz bestimmt nicht so gut tanzen wie er, redete er sich ein und machte sich damit ein wenig Mut. Als sie nach unten gegangen waren und das Haus verlassen hatten, stellte Fye fest, dass er sich vielleicht doch eine Jacke hätte mitnehmen sollen. Denn auch wenn es schon Sommer wurde, waren die Nächte noch immer kühl. Momentan war es noch in Ordnung, doch später würde es bestimmt kälter sein. Es war aber schon ein bisschen spät um umzukehren, also hoffte Fye einfach, dass er den Rückweg überstehen würde ohne sich zu erkälten. In der Stadt trafen sie dann auf Kendappa, die eine hochgewachsene junge Frau bei sich hatte, die ungefähr so groß wie Fye war und schulterlanges, ordentlich abgeschnittenes, braunes Haar hatte. Sie hatte eine starke Ausstrahlung, das merkten sowohl Fye als auch Kurogane, ihre Oberweite war aber auch nicht zu verachten. Kendappa stellte die beiden jungen Männer ihrer Freundin vor, die ganz nett zu sein schien, wie die beiden feststellten. Fye hoffte nur, dass sie kein Problem werden würde, weil sie auch ziemlich gut aussah und er schon die Befürchtung hatte, er müsse sich nun gegen zwei Konkurrentinnen durchschlagen. Dass das aber ganz und gar nicht so war, ahnte er nicht. „Ich hab uns schon mal ein Taxi gerufen. Es ist doch ein bisschen weit zu laufen“, meinte Kendappa nun und sah auf ihr Handy. Es müsste gleich da sein.“ Tatsächlich kam das Taxi dann um die Ecke gebogen und sie stiegen ein. Die Fahrt dauerte etwa fünfzehn Minuten, zu Fuß hätten sie erheblich länger gebraucht, aber es wäre machbar gewesen. Zumindest für die Jungs, Kendappa trug höhere Schuhe, Sôma hatte nur einen kleinen Absatz, mit dem sie Fye aber schon ein kleines Stück überragte. Er fühlte sich ein bisschen eingeschüchtert von dieser großen Frau, obwohl er sie nicht kannte. Er hatte aber das Gefühl, dass sie große Kraft besaß, immerhin konnte man an ihren Armen erkennen, dass sie wohl auch eine Sportlerin war. Sie besaß mehr Muskeldefinition als er, was ihm schon zu denken gab. Am Detox angekommen, hatte Kurogane sich schon ein wenig mit Sôma unterhalten und er stellte fest, dass er auch sie gut leiden konnte. Fye hatte sich inzwischen schon fast mit Kendappa angefreundet, auch wenn er ihr noch immer mit gemischten Gefühlen gegenüberstand. Es versprach aber ein netter Abend zu werden, sofern eines der Mädchen sich nicht als Zicke oder Säuferin entpuppen würde. Sie reihten sich in der Schlange ein und waren nach zehn Minuten Wartezeit im Club angekommen. Kurogane steuerte sofort wieder auf die Bar zu, wobei sich Sôma ihm anschloss. Sie schien entweder gerne zu trinken, oder nicht tanzen zu wollen. Fye und Kendappa tanzten sich gleich ein und überraschenderweise hatte der Blonde sogar Spaß mit ihr, worüber er fast vergaß, wie eifersüchtig er auf sie war. Kurogane plauderte unterdessen mit Sôma und stellte ihr ein paar Fragen, wie wo sie wohnte und zur Schule ging und so weiter. „Seit wann kennst du Kedappa?“, wollte er gerade wissen. „Schon seit der Grundschule“, erwiderte sie lächelnd und nippte an ihrem Swimming-Pool. „So ähnlich wie bei mir und Fye also“, dachte sich der Schwarzhaarige und stellte einmal mehr fest, dass sie ihm sympathisch war. Und nein, er wollte nichts von ihr, auch wenn er sie mochte. Am besten hätte er das Fye auf Zettel aufschreiben und ins Gesicht drücken sollen, doch er wusste ja nichts von dessen Eifersucht. „Und ihr?“, fragte Sôma den Großen nun, der gar nicht damit gerechnet hatte, nun selber ausgefragt zu werden. „Auch seit der Grundschule“, entgegnete er dann aber rasch. „Seit dem sind wir sozusagen unzertrennlich.“ „Das ist schön“, lächelte sie ehrlich, ehe sie die nächste Frage formulierte. „Und sie ihr schon länger zusammen? Kendappa und ich gehen seit fast einem Jahr aus.“ Kurogane hätte fas seinen Whiskey wieder ausgespuckt, doch der war ihm zu schade dafür. Also schluckte er erstmal, ehe er sie mit weit aufgerissenen Augen schon fast schockiert ansah. Er hatte erstens nicht damit gerechnet, dass Kendappa und Sôma lesbisch und zusammen waren und zweitens, dass er für schwul gehalten wurde und er gefragt wurde, ob er mit seinem besten Freund zusammen war. „Ach wusstest du das nicht?“, nahm die Brünette nun eine entschuldigende Haltung ein. „Ich dachte, Kendappa hätte dir davon erzählt.“ Kurogane schüttelte noch immer überfordert den Kopf und sie seufzte. „Na ja, jetzt ist es wohl raus“, lächelte sie leicht und nippte an ihrem Cocktail. „Ich hoffe, es macht dir nichts aus. „Überhaupt nicht“, entgegnete der Schwarzhaarige. Warum sollte es ihm denn bitte etwas ausmachen wenn Kendappa eine Freundin hatte? Ihn ging es ja nichts an, mit wem sie zusammen war, auch wenn es eine Frau war. Dennoch kam es überraschend, dass er gerade eine Lesbe kennen gelernt hatte und sich dann auch noch mit der so gut verstand. Hatte das vielleicht einen Zusammenhang? Er wusste es nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)