Undiclosed Desires von King_of_Sharks (KuroFye) ================================================================================ Kapitel 17: Liar ---------------- Dass es nicht immer gut war, auf seinen Verstand zu hören, das kam Kurogane nicht in den Sinn. Er merkte, dass Fye stiller war als sonst, dachte sich aber nicht viel dabei, da dieser gegen Abend immer schnell müde wurde. Sie kamen bei den Ticketschaltern an und kauften für Kendappa noch eine Karte, was auch nur möglich war, da der Film schon länger lief und kaum einer reserviert hatte. Danach kauften sie sich zwei Tüten Popcorn, von denen eine kleine Kendappa gehörte und Kurogane und Fye sich wie immer eine mittlere teilten. Die großen waren schlichtweg zu teuer. Jeder nahm sich einen Becher Cola und dann suchten sie ihre Plätze. Der Saal war fast leer, bis auf etwa zehn andere Leute waren sie das einzige Publikum. Als die Werbung und die Trailer starteten, knabberte Fye schon eifrig am Popcorn, was von Kurogane nur zu gerne gesehen wurde, schließlich aß der Blonde dann immerhin irgendetwas. Dieser hatte auch schon wieder ein bisschen zugenommen, was ihm viel besser stand, war aber noch nicht wieder ganz fit. Fye war zwischendurch auch mal krank gewesen, aber das war nichts Ernstes gewesen und im Frühling war man eben ab und an mal krank. Im Prinzip sahen sich die drei einfach nur den Film an, der recht spannend, aber nichts Besonderes war, ohne dass dabei etwas unvorhergesehenes passierte. Ungefähr im letzten Drittel war es dann so weit, dass Kurogane und Fye tiefer in die Popcorntüte greifen mussten. Das Unvermeidliche geschah dann bald, als Fye seine Hand nur etwa eine halbe Sekunde vor Kurogane in die Tüte steckte und die Hand des Größeren für wenige Augenblicke auf der schmalen, zierlichen von Fye lag. Sie wurden beide leicht rot und zogen ihre Hände schnell wieder aus der Tüte. Beide sahen fast schon starr nach vorne und versuchten sich nichts anmerken zu lassen. Eigentlich wäre diese Berührung nichts weiter Schlimmes gewesen, doch in der Lage der beiden war jede unerwartete Berührung unvorteilhaft. Sie führte dann auch dazu, dass der Schwarzhaarige sich ein bisschen mit Kendappa austauschte, wenn auch nur leise und knapp. Das brachte Fye wiederum dazu, sich einfach die Popcorntüte zu schnappen und alleine leerzuessen, aus Protest. Er wollte von Kurogane beachtet werden und nicht, dass dieser neben ihm mit einem Mädchen flirtete. Dass er mal in so eine Lage kommen würde, dass sein bester Freund ein halbes Date hatte und er dabei war, hätte der Blonde sich auch nicht in seinen schlimmsten Albträumen vorstellen können. Doch nun war es geschehen und er war froh, dass der Film bald zu Ende war. Fye musste nämlich nun auch noch auf die Toilette, die er gleich aufsuchte als die Kredits durchliefen. Dass er Kurogane und Kendappa damit kurz alleine lassen musste, fiel ihm auch erst auf, als er sich die Hände wusch. Als er die Tür mit dem Fuß aufschob, sah er die beiden wie sie eng beieinander standen und sich ganz nett unterhielten. Kurogane lächelte sogar ab und zu, was Fye sehr misstrauisch stimmte. Das tat dieser sonst nie, außer bei ihm und vielleicht mal bei Yui! „Kuro-puuu~?“, kam Fye nun angelaufen und sah den Großen mit müden Augen an. „Können wir bald heimgehen? Ich bin müde….“ Das stimmte ganz und gar nicht, aber er wollte die beiden trennen und dafür war ihm gerade jedes Mittel recht. „Jetzt schon?“, sah Kurogane seinen besten Freund überrascht an. Gut, dieser hatte vorhin schon nicht viel geredet, aber es war trotzdem erst kurz nach 22 Uhr. Vielleicht war es aber auch besser, jetzt zu gehen, schließlich wusste er nicht, wann Kendappa zu Hause sein musste. „Ja…“, gähnte Fye verhalten, um seine Aussage zu bekräftigen. Er hatte diese Schauspielerei echt gut drauf, wie er selbst gerade bemerkte. „Na schön…“, willigte Kurogane ein und wandte sich an die Schwarzhaarige. „Ist es okay, wenn wir jetzt schon schlussmachen?“ Sie nickte und war auch ganz froh, weil sie nach Hause wollte. Immerhin war es dunkel und sie wollte um diese Uhrzeit nicht unbedingt noch draußen sein. „Ja, ist in Ordnung“, lächelte sie leicht. „Sollen wir dich noch irgendwo hinbringen?“, fragte Fye, höflich wie er war und so, dass es nicht wirkte, als würde er wegen ihr gehen wollen. „Das ist schon in Ordnung, ich nehm mir ein Taxi“, erwiderte sie und zückte ihr Handy. „Bis am Montag dann“, verabschiedete sie sich von den beiden Jungs, die erwiderten und sich dann auf den Heimweg machten. „Zu dir oder zu mir?“, wollte Kurogane wissen und merkte erst nachdem er die Worte ausgesprochen hatte, wie falsch das klingen konnte. „Zu mir“, lächelte Fye, dem aber nicht wirklich dazu zumute war. Zwar kam der Große mit ihm mit und nicht mit ihr, aber es gefiel ihm ganz und gar nicht wie nett er zu ihr war. „Meine Eltern sind wieder nicht da und Yui meinte, du könntest auch mal wieder zu uns kommen.“ „Okay“, willigte Kurogane ein. Immerhin waren sie in letzter Zeit fast nur noch bei ihm gewesen und es war auch mal wieder ganz schön, sturmfrei zu haben. Auf dem restlichen Weg brachte Fye wieder das Thema auf, über das sie sich schon am Anfang des Schuljahres unterhalten hatten. Er wollte öfter tanzen und daher mal n einen Club in der Nähe gehen. Zwar hatte Kurogane damals schon zugestimmt – oder sich vielmehr geschlagen gegeben – doch Fye musste ihn nun wieder erneut davon überzeugen, wie toll das doch sein würde. Schließlich kamen sie zu der Vereinbarung, dass sie am nächsten Wochenende in eine Disko, die ein paar Straßen weiter war, gehen würden. „Soll ich Yui fragen, ob er auch mitkommen möchte?“, wollte Fye wissen als er die Haustür aufschloss. „Kannst du machen“, fand Kurogane, der nichts gegen Yui hatte, solange der ihn nicht wieder mit Blicken zu töten versuchte. Der ältere Zwilling hatte manchmal Phasen, in denen er Kurogane nicht ausstehen zu können schien und dann an andern Tagen war er wieder ganz normal oder freundlich zu ihm. „Yui! Wir sind zu Hause!“, reif Fye in den Flur, während er sich die Schuhe auszog und die Jacke an die Garderobe hängte. Der Schwarzhaarige tat es ihm gleich und noch ehe er fertig war, kam ein Blondschopf um die Ecke und die Treppe heruntergerannt. Er fiel Fye um den Hals und besah den anderen mit neutralem Blick ehe er lächelte. „Willkommen zurück“, begrüßte er sie. „Kuro-tan und ich wollten nächste Woche Samstag in eine Disko gehen…willst du mit?“ So kam es, dass die drei eine Woche später vor dem Club standen, den Fye ausgesucht hatte. Es war keine allzu lange Schlange vor dem Eingang und sie waren auch schon fast drin. Kendappa war dieses Mal – sehr zu Fyes Freude – nicht mitgekommen, da sie etwas anderes vorhatte. Also waren es nur der Große und die beiden Zwillinge, die sich an diesem Abend vergnügen würden. Drinnen angekommen, sahen sie sich erstmal um, wobei Fye sogleich auscheckte, wo sich die Toiletten befanden und Kurogane die Bar zielstrebig ansteuerte. Die Zwillinge begaben sich ein paar Meter von der Bar entfernt auf die Tanzfläche, während Kurogane sich einen Drink bestellte und ihnen dann zusah. Als der Abend schon fortgeschritten war, hatte Kurogane schon einige Drinks und Shots intus, achtete allerdings darauf es nicht zu übertreiben und langsam zu trinken. Er hatte zu schlechte Erfahrungen gemacht. Fye und Yui hatten sich zwischendurch auch mal einen Cocktail gegönnt, hielten sich aber hauptsächlich auf der Tanzfläche auf. Der Schwarzhaarige beobachtete die beiden Blonden, sofern er nicht ins Glas schaute oder sich Nachschlag bestellte. Dabei fiel ihm einmal mehr auf, wie gut Fye doch tanzen konnte und wie toll er aussah. Das brachte seine unteren Regionen irgendwann dazu, nicht mehr so ganz seinem Verstand zu gehorchen und sich zu verselbstständigen, weswegen der Schwarzhaarige dann wohl oder übel kurz auf die Toilette verschwinden musste. Als er wiederkehrte, saßen die Zwillinge an der Bar und tranken seinen Cocktail leer, was ihm jetzt aber nicht so viel ausmachte. „Ah, da bist du ja!“, rief Fye erfreut als er Kurogane bemerkte, der sich nun neben ihm niederließ. „Willst du auch mal mit uns tanzen?“ „Weiß nicht“, erwiderte der Große und erinnerte sich dabei an das erste und einzige Mal, als er getanzt hatte. „Komm schon“, ermutigte Yui ihn nun auch noch und schließlich wurde der Große von den beiden Blonden auf die Tanzfläche gezogen. Yui achtete darauf, dass die beiden sich nicht zu nahe kamen, hatte aber auch Spaß und warf Kurogane sogar ab und an laszive Blicke zu, die dieser aber nicht erwiderte. Dazu war er zum einen zu schüchtern, zum anderen war es der falsche, der ihm diese Blicke zuwarf. Fye traute sich wie etwas im Moment nicht und wollte an diesem Abend einfach nur Spaß haben, weswegen er sich nicht groß um Flirtversuche kümmerte. Er bekam wohl mit, was Yui tat, aber das störte ihn nicht, genauso wenig wie er darauf einging, als ihn ein Typ versuchte anzutanzen. In diesen Stunden war ihm einfach alles so schön egal. Doch auch diese schöne Zeit musste irgendwann einmal vorbei sein und so kam es, dass die drei gegen 0 Uhr ausgelassen aus dem Club den Heimweg antraten. Kurogane war so schweigsam wie eh und je und die Zwillinge hielten sich jeweils an einem Arm von ihm fest während sie quatschten. Während Alkohol bei Kurogane anscheinen den Effekt hatte, dass er noch weniger als sonst sagte, wurden die Zwillinge bei jedem Schluck gesprächiger. Er war nur froh, als sie endlich angekommen waren und er seine Ruhe hatte. Fye und Yui hatten die tolle Idee, dass sie doch alle bei Yui im Zimmer schlafen könnten, da er das größte Bett im Haus hatte und so keiner alleine sein musste. Kurogane sagte nichts dazu und ging duschen, da er das Gefühl hatte, nach allen möglichen Dingen zu riechen, nach denen er nicht riechen sollte. Die Zwillinge gingen nach ihm ins Bad, wobei Yui nach unten ging, da dort auch noch eine Gästedusche war. Der Schwarzhaarige machte es sich schon mal gemütlich und wartete darauf, dass die anderen beiden auch endlich schlafen kommen würden. Yui war vor Fye fertig und ließ sich neben Kurogane ins Bett sinken. „Hat echt Spaß gemacht heute“, meinte Yui nach kurzer Zeit des Schweigens und lächelte Kurogane müde an, welcher nickte. „Fand ich auch“, erwiderte er knapp. Es war wirklich nicht so übel gewesen, auch wenn ihm die Ständer-Sache peinlich war. Doch das hatte glücklicherweise keiner mitbekommen. „Du bist eigentlich kein schlechter Kerl, weißt du?“, murmelte Yui und schloss die Augen. Er wusste schon, was er da sagte, auch wenn er ein bisschen entspannter war - dank dem Alkohol - als sonst. Er mochte den Großen ja eigentlich, nur wenn es um Fye ging und dieser wegen dem andern traurig war, konnte er eben nicht anders. Das war nun mal sein Großer-Bruder-Instinkt und das hatte nichts direkt mit Kurogane zutun. Dann endlich, nach weiteren zehn Minuten, kam auch Fye dazu, der ganz schön glücklich aussah, fast schon zu glücklich. Er schmiss sich auf die andere Seite von Kurogane und drückte das Kissen ganz eng an sich. „Gute Nacht~“, wünschte er den anderen beiden gähnen und drehte sich dann mit dem Gesicht zu Kurogane, ehe er die Augen schloss. Yui tat es ihm gleich und Kurogane hatte wohl keine Wahl, er musste auf dem Rücken liegenbleiben. Alles andere wäre zu gefährlich und sehr seltsam. Im Nachhinein war es sowieso nicht seine beste Idee gewesen, mit zwei Typen ins Bett zu gehen, auch wenn (bisher) noch nichts passiert war. Es kam ihm so unendlich schwul vor, was es wahrscheinlich auch war, aber viel ändern konnte er daran ohnehin nicht mehr. Die beiden rochen wenigstens gut, auch wenn er Fye vorzog. Woher dieser Gedanke nun wieder gekommen war, wusste er nicht, schob es aber auf den Alkohol und versuchte zu schlafen, damit er nicht mehr von sich selbst belästigt werden würde. Irgendwann in der Nacht erwachte Kurogane dann wieder, da Fye sein Kissen durch seinen Arm ersetzt hatte und sich mal wieder an ihn kuschelte, wenn auch nicht so aggressiv wie vor ein paar Monaten. Auch von der anderen Seite, also von Yui, nahm er seine Berührung war, auch wenn diese sich darauf beschränkte, dass seine Hand am Arm des größeren ruhte. Der Ältere der Zwillinge sah unerwartet ausgeglichen und friedlich aus, so schutzlos wie Kurogane ihn noch nie erlebt hatte. Fye hingegen sah er glücklich als ausgeglichen aus und da er die beiden nicht wecken wollte und es ihn nicht störte, dass sie ihn berührten, ließ er sie schlafen. Er selbst schlief dann auch bald wieder ein, ohne daran zu denken, dass das hier schon ein bisschen den Verdacht erwecken könnte, dass er schwul war. Am Morgen wurde Kurogane davon geweckt, dass Fye mal wieder versuchte, auf ihn zu steigen, wobei er sich nicht sicher war, ob dieser schon wach war oder schlafwandelte. Yui war auch nicht viel besser, da er sich inzwischen auch an Kuroganes Arm geklammert hatte. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Wären die Zwillinge jetzt weiblich gewesen, wäre das etwas anderes gewesen, doch irgendwie war Kurogane das alles zu viel. Was hatte ihn letzte Nacht geritten, dass er in dieses Bett gestiegen war?! „Leute…“, fuhr sich Kurogane mit seiner freien Hand über die Augen und dann durchs Haar. Leider erwachte davon nur Yui, der sich erstmal streckte und dann gähnte. „Was ist denn los?“, wollte dieser wissen und sah sich dann in seinem Bett um. „Oh…“ „Ja, kann man wohl sagen“, erwiderte Kurogane leicht genervt und versuchte Fye von sich herunter zu bekommen, der den Kopf nun auf den Brustkorb des Größeren gebettet hatte und wie ein Engel friedlich vor sich hinschlummerte. Eigentlich konnte Kurogane ihm das ja nicht antun, da der Blonde so friedlich aussah, doch dann meldete sich seine Morgenlatte. „Scheint, als wärst du bequem“, lächelte Yui und war nun doch wieder zuversichtlicher, dass das mit den beiden was werden würde. Er spürte, dass Fye es gerade sehr gut ging und das schaffte auch ein Gefühl der Wärme in ihm. Dennoch sah er ein, dass es nicht so gut wäre, wenn sein kleiner Bruder länger auf dem Schwarzhaarigen liegenbleiben würde und half diesem, den Blonden auf die Seite zu schaffen. „Ist schon morgen?“, nuschelte dieser vor sich hin und nahm dann wieder das Kissen, an das er sich drückte. Mit ihm war nicht viel anzufangen und er würde auch gleich wieder einschlafen wenn man ihn nicht davon abhielt. Von seinen nächtlichen Wanderungen hatte er selbst nichts mitbekommen,  was vielleicht auch besser so war, sonst hätte er sich wieder geschämt und das ganze Theater hätte von vorne begonnen. „Lassen wir ihn noch schlafen?“, wollte Yui wissen, der seinen Bruder amüsiert und liebevoll betrachtete. „Wir haben ohnehin nichts vor“, meinte Kurogane und erhob sich dann, wobei er darauf achtete, seinen Schritt so gut es ging zu schützen. Nichtsdestotrotz bemerkte Yui das Offensichtliche und hatte wieder dieses laszive Grinsen vom vorherigen Abend drauf, das Kurogane leicht erröten und schnell das Bad aufsuchen ließ. „Sieht so aus, als wäre unser Kurogane-san ganz schön gut bestückt“, streichelte er Fye über das weiche Haar und küsste es dann. Das bekam der Jüngere zwar nicht mit, aber das hatte er sich ohnehin schon denken können. Immerhin war Kurogane ein Riese und somit musste ja auch alles proportional groß zum Rest seines Körpers sein. Yui entdeckte in letzter Zeit verstärkt, dass er auch auf Männer abfuhr, versuchte sich aber nicht mehr dagegen zu wehren, sondern nahm es einfach so hin. Er bezweifelte zwar, dass er jemals was mit einem anfangen würde, aber es war nichts Verwerfliches daran, wenn man die Straße entlanglief und einen heißen Typen sah und sich das selbst eingestehen konnte. Als Kurogane wieder aus dem Bad zurückkam, war Yui nicht mehr im Zimmer, sondern nur noch der schlummernde Fye, den sich Kurogane nun doch entschied zu wecken. „Aufstehen“, tippte er ihn an die Schulter. „Dein Bruder macht Frühstück so wie es sich anhört.“ Beide Zwillinge konnten gut kochen, auch wenn Fyes Fähigkeiten an japanischen Gerichten meist scheiterten, da er diese ohnehin nicht so gerne aß. Wenn er müsste, würde er aber auch asiatische Gericht zubereiten können, er wollte ganz einfach nur nicht. „Noch fünf Minuten…“, kam es quengelnd vom Blonden, der sich von Kurogane wegdrehte. „Die hattest du schon“, entgegnete dieser und zog ihm schließlich die Decke weg, da das immer funktionierte. Wenn Fye zu kalt war oder er nichts mehr zum sich einkuscheln hatte, stand er für gewöhnlich auf. „Gemein…“, bescherte dieser sich, erhob sich dann aber und streckte sich. Dann gähnte er ausgiebig und tapste ins Bad davon. „Wenigstens ist er jetzt auf“, sprach Kurogane zu sich selbst und ging dann zu Yui, da es schon gut nach angebratenem Fleisch roch. Es gab wohl eher einen Bruch als ein Frühstück oder Mittagessen, da es ohnehin schon fast Mittag war, womit Kurogane aber keine Probleme hatte. Er mochte Fleisch und das bekam er auch sogleich vor die Nase gesetzt. „Du kannst schon mal anfangen, bis Fye fertig ist bist du verhungert“, gab Yui lächelnd von sich und lachte dann leise. Der Größere musste zugeben, dass der Blonde damit recht hatte und begann schonmal, Brötchen für alle zu schmieren, ehe er den Schinken auf eines legte und hineinbiss. Als Yui die Streifen alle angebraten hatte, setzte er sich zu Kurogane und begann auch zu essen. Fye ließ sich ein paar Minuten später blicken und tat sich Marmelade auf seine beiden Hälften. Er war kein großer Fleischfan und zog fruchtiges und süßes vor. „Nimm ein Stück, das gibt Kraft“, meinte Kurogane und legte ihm einen Schinkenstreifen auf den Teller, als Fye sich noch ein Marmeladebrötchen machen wollte. „Na schön“, gab er nach und aß dann schließlich den Schinken. Er aß nicht so viel Fleisch, was vielleicht auch einer der Gründe dafür war, dass er keine Muskelmasse aufbaute. Wenn er sich da Kurogane anschaute, der fast zu jeder Mahlzeit Fleisch zu sich nahm, machte das Sinn. Dieser machte natürlich auch viel Sport und hatte gute Gene, aber man konnte seinen Körper optimieren, indem man auf seine Ernährung achtete. Inzwischen war Fye aber ganz zufrieden mit seinem Gewicht, weil ihm vor allem seine Schuluniform wieder besser passte und sich die Röhrenjeans um seine Beine und seinen Hintern schmiegten, wie sie es sollten. Wenn er noch mehr zunehmen würde, würde sich das nur an Stellen ansetzen, an denen er es nicht wollte. Yui hatte ja auch schon gemeint, dass er besser aussah und das reichte ihm auch schon völlig. Kurogane hatte den gleichen Gedanken gehabt, doch davon wusste der jüngere der Zwillinge ja nichts. Die beiden redeten zwar viel, aber doch nicht genug, miteinander und waren nicht so ehrlich wie sie es sollten. Man konnte einem nahestehenden Menschen nicht alles geradewegs ins Gesicht sagen, aber wenn einen etwas belastete oder störte, sollte man darüber offen reden. Wenn das nicht funktionierte und der andere abblockte oder sich gekränkt fühlte, war die Beziehung entweder zum Scheitern verurteilt, oder es war etwas nicht in Ordnung, das man klären musste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)