SHaRKY SCaM von King_of_Sharks (SouRin) ================================================================================ Kapitel 23: Die Probleme des einen, sind die Probleme des anderen ----------------------------------------------------------------- Ende März, drei Wochen nachdem Sousuke zurückverlegt worden war, standen die Osterferien vor der Tür. Das bedeutete für Rin und ihn, dass sie sich bald wieder ins Schwimmbecken schleichen könnten, wenn der Großteil des Personals nach Hause gefahren war. Am Freitagabend, saßen die vier Jugendlichen im Aufenthaltsraum und tauschten sich über ihre Erfahrungen aus. Sousuke und Rin saßen nah beieinander, doch sonst bekam man nichts davon mit, dass sie seit wenigen Wochen ein Paar waren. Kisumi und Chigusa ahnten dies, auch wenn man sie offiziell noch nicht aufgeklärt hatte. „Also meine Therapie beschränkt sich im Moment darauf, dass er mir alle möglichen Fragen stellt und meinen Körper ab und zu untersucht“, teilte Rin den anderen mit, der unsagbar froh war, dass die körperliche Folter ein Ende gefunden hatte. „Ist bei mir ähnlich“, nickte Chigusa. „Nur das mit dem Untersuchen fehlt.“ „Und bei dir?“, wollte der Rothaarige von Kisumi wissen, da er von Sousuke selbstverständlich auf dem Laufenden gehalten wurde. „Vor kurzem hat Scarlett angefangen, meinen Körper auf Schmerzempfindlichkeit bzw. äußere Reize zu testen, weil ich ihr gesagt hab, dass ich letztens kaum mehr was beim Sex spüre“, zuckte der Rosahaarige mit den Schultern. „…aha…und was ist dabei rausgekommen?“, wusste Rin nicht ganz, was er davon halten sollte und kniff die Augen ein wenig zusammen, genau wie Sousuke, welcher dem anderen gegenüber noch immer misstrauisch gestimmt war. „Bisher noch nicht viel, aber sie hat auch erst Ende letzter Woche damit angefangen“, lächelte Kisumi schief. „Und was ist bei dir gerade los, Sousuke?“, wandte sich Chigusa nun an den Größten ihrer Gruppe, da sie und ihr bester Freund im Gegensatz zu Rin nicht wussten, wie er behandelt wurde. „Im Prinzip ist nicht viel anders als sonst“, erwiderte dieser widerwillig, da er nicht gerne über sich sprach, aber verstand, dass es wichtig war. „Nur hab ich das Gefühl, dass mich Dr. Kuznetsov in letzter Zeit mehr provozieren will als sonst.“ „Funktioniert es?“, blinzelte Chigusa neugierig, die noch nie gehört hatte, dass man einen Patienten bei einer Therapie auf irgendeine Weise provozieren wollte, um Antworten oder dergleichen aus diesem herauszukitzeln – oder viel mehr zu schlagen. „…ich weiß nicht. Ich hab mich schon so dran gewöhnt, dass es kaum mehr einen Unterschied macht“, meinte Sousuke gleichgültig, auch wenn er insgeheim schon eine Vermutung hatte, was als Nächstes auf ihn zukommen würde. So viel wollte er den anderen aber nicht über sich Preis geben, selbst Rin hatte er noch nicht davon erzählt, was der Doktor mit ihm anstellte, um ihn zum Reden zu bringen. Dass dieser seine Muttersprache beherrschte, da er Russe war, unterstützte diese Fähigkeit die Kraft seiner Worte. Wenn Dr. Kuznetsov ihn auf Japanisch, oder gar Englisch hätte versucht anzuschreien, oder Antworten aus ihm herauszubekommen, wäre das noch lange nicht so effektiv wie auf Russisch gewesen. Seit die Klinik herausgefunden hatte, dass Sousuke am meisten auf diese Sprache reagierte, war ihm der russische Arzt zugeteilt worden. Zuvor hatte Dr. Masefield seine Behandlung geführt. Japanisch beherrschte er auch beinahe perfekt, doch es war einfach nicht die erste Sprache, die er erlernt hatte…von Englisch ganz abgesehen, das er zwar verstand, aber kaum gesprochen in den Griff bekam. „Okay…sofern du bemerkst, dass was anders ist, sagst du es uns, okay?“, sah Chigusa Sousuke nun eindringlich an, woraufhin dieser nickte. „Oder erzähl es wenigstens Rin.“ „Das macht er schon, keine Sorge“, lächelte der Rothaarige leicht und sah dann zu seinem Partner. „Was läuft da eigentlich inzwischen bei euch?“, beugte sich Kisumi zu den beiden vor und sah sie neugierig mit einem anzüglichen Funkeln in den Augen an. „Lass die beiden doch, Shigi“, ermahnte Chigusa ihren besten Freund, dass er die anderen nicht unter Druck setzen sollte. „Ist schon okay“, wurde Rin nun leicht rot und tauschte Blicke mit Sousuke aus, um abzuwägen, ob es in Ordnung ging, dass sie den Stand ihrer Beziehung kundtaten. „Wir sind seit drei Wochen zusammen…“ „Na endlich!“, freute sich Kisumi nun und grinste die beiden an. „War ja kaum auszuhalten euch dabei zuzusehen, wie ihr umeinander geschlichen seid!“ „Ich freu mich auch für euch“, bestätigte Chigusa, drückte ihren besten Freund dabei auf seinen Stuhl zurück und wies ihn an, ein wenig leiser zu sein. „Danke“, atmete Rin erleichtert aus und blickte zu Sousuke, der seine Gefühle nicht ganz so offen zeigte, man aber schon erkennen konnte, dass es ihm ähnlich ging. Nachdem sich Kisumi und Chigusa schon auf den Weg zurück in ihre Zimmer gemacht hatten, bleiben Sousuke und Rin noch eine Weile auf der gepolsterten Eckbank sitzen. Der Kleinere tastete nach der Hand seines Freundes und drückte diese leicht. „Es ist doch alles okay bei dir, oder?“, wollte er ein wenig besorgt wissen, weil der andere so verschlossen und abweisend über seine Therapie gesprochen hatte und ihm auch nicht sehr viel erzählte. „Mehr oder weniger“, entgegnete Sousuke und erwiderte den leichten Druck. „Wenn was ist, sagst du es mir bitte“, sahen die roten Augen ihn eindringlich an. „Okay…“, gab der Größere viel zu schnell diesem Blick nach, dem er nicht Stand halten konnte. „Also wegen meiner Therapie…“ „Also ist doch was?“, wurde Rin unruhiger. „Es ist nicht schlimm, nur glaub ich, dass sie seit ich im 3. war herausgefunden haben, was mich wütend macht“, atmete Sousuke leise aus, weil es ihm gar nicht behagte, wenn jemand seine Schwächen herausfand und sie gegen ihn einsetzte. „Und das wäre?“, zog Rin die Augenbrauen besorgt zusammen, näher an den anderen rückend. „…alles, was mit dir zu tun hat“, gestand der Dunkelhaarige nun und sah dabei auf seine Füße. „Sousuke“, sah Rin ihn nun überrascht an, entschloss sich aber gleichzeitig, nicht weiter nachzufragen. Er konnte sehen, wie schwer es dem anderen fiel, darüber zu sprechen und so genau wollte er es auch gar nicht wissen, was man über ihn erzählt hatte, bzw. was man ihm anzutun androhte, sodass Sousuke wütend wurde. Solche Dinge erfuhr niemand gerne über sich selbst… Anstatt verbal zu kommunizieren, lehnte sich Rin nun an seinen Freund an, den Kopf an dessen Schulter, ihre Körper eng beieinander. Ihre ineinander liegenden Hände ruhten nun auf Sousukes Oberschenkel. „Wir sollten auf jeden Fall schnell einen Ausweg finden…“, raunte der Größere kaum verständlich. Rin schloss die Augen und nickte, die Nähe des anderen genießend. Sousuke konnte sich nur leider nicht so gut entspannen, weil er sich immer in Alarmbereitschaft befand. Irgendjemand musste schließlich wachsam sein und Rin beschützen… „Können wir zurückgehen?“, fragte Rin dann leise, da ihn der Klang von Sousukes Stimme und dessen Nähe doch schon ein bisschen erregte, auch wenn das sicher nicht dessen Absicht war. Nichtsdestotrotz konnte Rin die Tatsache nicht leugnen, dass er in letzter Zeit sehr leicht erregbar war, was wohl damit zusammenhing, dass er in der Woche, als Sousuke nicht bei ihm gewesen war, keine Lust gehabt hatte, sich selbst zu befriedigen und jetzt, da sie zusammen waren, auch nicht mehr wirklich konnte. Die Liebe stellte seltsame Dinge mit einem an, wie dass man sich zum Beispiel nicht mehr mit der eigenen Hand begnügte, sondern wollte, dass der Partner diese Aktion ausführte. Wenn es dann wie in ihrem Fall so war, dass Sousuke keinerlei Anzeichen von sich gab, in diese Richtung aktiv zu werden, und sich Rin nicht traute, blieb wohl mindestens einer auf dem Trockenen sitzen. Auf dem Weg zurück, lösten sich ihre Hände voneinander, weil sie nicht Gefahr laufen wollten, entdeckt zu werden. Auch wenn ihre Freunde die Botschaft gut aufgenommen hatten, hieß das noch lange nicht, dass jeder einem gleichgeschlechtlichen Paar wohlgesonnen war. Ganz im Gegenteil: Rin wollte sich nicht vorstellen, was Dr. Masefield tun würde, wenn er herausfand, dass seine Therapie nichts gebracht hatte. Dass der Doktor selbst nicht davon überzeugt war, dass man eine sexuelle Abart kurieren konnte, wusste schließlich niemand außer diesem selbst. Der Rothaarige war ein wenig angespannt, weil er ahnte, dass er seinen guten Vorsatz, Sousuke Zeit zu lassen mit der neuen Situation klar zu kommen, nicht so lange wie geplant durchhalten würde können. Seine Toleranzgrenze war schon lange überschritten und der Umstand, dass sie beinahe jede Nacht in einem Bett schliefen, erhöhte die Chance auf ein weiteres Durchhalten nicht. Sie schliefen immer gemeinsam in Rins Bett, außer wenn Sousuke einen schlechten Tag hatte und nicht einmal seinen Freund an sich heranlassen konnte. Dieser verstand de Probleme des Größeren allerdings und machte diesem keine Vorwürfe, auch wenn er sich in diesen Nächten ein wenig einsam fühlte. Immerhin schliefen sie so oder so im selben Raum, was die Sache erleichterte. In diesem angekommen, gingen sie beide nacheinander duschen, bevor Rin sich dann zu Sousuke ins Bett legte, aber nicht wie sooft sofort an ihn kuschelte. Es gab da nämlich etwas, über das sie dringend reden musste, jedenfalls wenn es nach ihm ging. Dass der andere auch ein Anliegen vorzubringen hatte, wurde aber im nächsten Moment klar, da dieser schneller als sein Freund war und das Wort ergriff, kurz nachdem dieser sich zugedeckt hatte. „…hast du eigentlich keine Angst vor mir?“, drehte sich Sousuke zu dem Kleineren um, ihn schon fast ein bisschen traurig anblickend. „Warum sollte ich?“, wunderte sich Rin sichtlich über diese Frage, während er in die hellen Augen des Größeren sah, in denen keine Spur Boshaftigkeit zu erkennen war. „Das vor ein paar Wochen und…“, setzte er an, wollte eigentlich noch seine Mutter ins Spiel bringen, ließ dann aber doch vorerst davon ab. „Aber du hast das doch für mich getan…oder viel mehr wegen mir…weil du mich beschützt hast“, glätteten sich die Züge des Kleineren, der seine Hand nach dem anderen ausstreckte, ihm sanft über die Wange streichelte. „Schon…“, erwiderte dieser überrascht und legte seine Hand dann auf die kleinere, diese schöne Geste genießend, die ihn außerdem von seinen schlechten Gedanken abbrachte. „Na also“, lächelte Rin daraufhin leicht. „Warum sollte ich mich da vor dir fürchten?“ Sousuke wollte auch glauben können, dass er sich zumindest ein bisschen unter Kontrolle hatte und seinem Geliebten nie ein Leid zufügen, sondern nur vor diesen beschützen konnte. Daher schob er seine Bedenken beiseite und zog dafür den Kleineren in seine Arme, diesen vorsichtig an sich drückend. Rin genoss die Nähe sehr, wollte aber auch gleichzeitig mehr, sodass er seinen Kopf hob, um den Größeren ansehen zu können. Dieser verstand die Geste, da der Kleinere das öfter tat bevor sie sich küssten und lockerte die Umarmung, sodass sie genug Bewegungsfreiheit hatten, um ihre Lippen zu verbinden. „Nicht erschrecken…“, hauchte Rin nachdem sie sich gelöst hatten gegen Sousukes Lippen, ehe er seine wieder auf dessen legte. Ihm gefielen die Küsse unglaublich gut, die sie bisher ausgetauscht hatten, auch wenn diese ihm noch zu unschuldig waren. Trotz der mangelnden Erfahrung des Größeren, schaffte dieser es ihn so scharf auf mehr zu machen, wie kein anderer. Sein Körper verlangte bei jeder Berührung nach mehr, sodass Rin nun wenigstens ausprobieren wollte, ob sie einen Schritt weiter gehen konnten. Er öffnete seine Lippen und leckte dann über Sousukes, um Einlass bittend. Dieser verstand wohl instinktiv und öffnete seine einen Spalt breit, dass Rins Zunge sich zwischen diese schob. Sich langsam vortasteten, das neue Gebiet erkundend, seufzte der Kleinere in den Kuss hinein und forderte den anderen bald darauf zum Wettkampf heraus. Das taten sie oft beim Training, warum sollte man dieses Verhalten dann nicht auf die Beziehung übertragen? Womit Rin allerdings nicht gerechnet hatte, war, dass Sousuke sehr dominant sein konnte, wenn man ihn erst einmal auf den Geschmack gebracht und sozusagen dazu aufgefordert hatte, sich zu beweisen. Als sich dessen Zunge jedoch in seinen Mund schieben wollte, musste der Kleinere den Kuss unterbrechen. Mit geröteten Wangen sah er den verwirrten Sousuke an und meinte: „Du weißt doch…meine Zähne…ich will nicht, dass du dir weh tust.“ „Mir macht das nichts aus“, erwiderte der Größere leise und fackelte keine Sekunde länger. Erst spürte Rin dessen Lippen auf seinen, dann dessen Zunge, die sich in seinen Mund schob, diesen neugierig erforschend. Schon jetzt schmeckte der Rothaarige etwas Blut, das von Sousuke stammte, diesen aber nicht davon abhielt, sein Tun fortzuführen. Und wie gut er das tat… Vollkommen unerwartet war die plötzliche Übernahme des Geschehens durch den Größeren, sodass Rin gar nicht wusste, wie ihm geschah, hatte Sousuke sich doch sonst eher zurückgehalten. Vielleicht erwachte sein Verlangen langsam durch ihre Küsse? Für einen kurzen Moment lösten sie sich voneinander, sodass Rin mit verklärtem Blick zu seinem Freund sah, den das auch nicht kalt gelassen zu haben schien. Sousuke leckte sich Blut vom Mundwinkel. „Mehr…?“, raunte er gegen Rins Lippen, der nicht wusste, ob das eine Frage, oder eine Aufforderung gewesen war, jedoch erwiderte, indem er den Abstand zwischen ihnen zunichtemachte. So komisch es auch klingen mochte, der metallische Geschmack in seinem Mund trug dazu bei, dass sich das Blut in seiner Lendengegend sammelte und er einfach nicht genug von den schönen Gefühlen bekommen konnte, die Sousuke in ihm auslöste. Diesem war höchstwahrscheinlich nicht bewusst, welches Ausmaß sein Handeln zur Folge haben konnte, doch als Rin näher an ihn rückte und seinen Schritt gegen seinen Oberschenkel presste, bekam er diese auch langsam mit. Der Kleinere wusste nicht mehr wohin mit seiner Lust, sodass er sich nun am Bein des anderen zu reiben begann, leise in den leidenschaftlichen Kuss stöhnen. Inzwischen hatten sie zwar herausgefunden, wie sie ihre Zungen bewegen mussten, um nicht ständig an die spitzen Zähne zu stoßen, doch der verminderte Blutgeschmack verringerte Rins Verlangen keineswegs. Durch die neugewonnene Sicherheit, dass Sousuke sich nicht seinetwegen wehtat, fiel es ihm leichter, sich diesem hinzugeben, auch wenn er nicht bedachte, dass seine Aktion auch nach hinten losgehen konnte. Immerhin hatten sie noch nicht darüber gesprochen, welche Ursache die Aphephosmophobie des Größeren hatte… Je mehr sich Rin an Sousukes Bein presste, umso mehr zog dieser sich aus dem Geschehen zurück, bis der Kuss schließlich sein Ende fand. Verwirrt und unschlüssig, blinzelte der Größere durch seine türkisen Augen den roten entgegen, die ihn so verlangend anblickten. „…was?“, wollte Sousuke ratlos wissen, welche Bedeutung es hatte, dass Rin sich so an ihn drückte. „Na du weißt schon…“, lief Rin noch eine Spur röter an, da ihm diese Situation unglaublich peinlich war. Für einen Moment hatte er schon gedacht, das würde Sousuke zu weit gehen, doch offenbar hatte dieser nur keine Ahnung, was gerade abging. Das war besser, als sich plötzlich einem aggressiven Selbst des Größeren gegenüber zu sehen, doch nicht viel. Vor allem für Rin, weil er sich nun erklären musste. „Kannst du…“, traute der Kleinere sich nicht, die Frage zu Ende auszuformulieren und griff stattdessen nach Sousukes Hand, um diese zu seinem Schritt zu führen. Dieser stoppte ihn jedoch, bevor sie an ihrem Ziel angelangten und sah schon fast schockiert zu seinem Freund, bevor er ihm ehrlich mitteilte: „Ich weiß nicht, ob ich das kann.“ „Nicht mal ein bisschen?“, bat Rin, deutlich unruhig, seinen Herzschlag deutlich spürend. „Ich glaube, ich muss dir was sagen“, seufzte Sousuke, sodass der Kleinere seine Hand nun freigab. Sousuke musste sich erst von diesem Erlebnis beruhigen, sodass sein Herz nicht mehr ganz so stark gegen seine Brust hämmerte, bevor er sich überlegen konnte, wie er das Thema am besten vorbrachte. Rin musste schlucken, da er bei dem Blick und Tonfall des anderen ahnte, dass nichts Erfreuliches folgen würde. Ihn beschlich die Vorahnung, dass er demnächst wieder selbst Hand anlegen musste, weil er von Sousuke nicht viel erwarten durfte. Irgendwie musste er sein Verlangen in den Griff bekommen… „O-okay…ich bin bereit“, erwartete Rin die Erklärung für Sousukes Verhalten und vielleicht sogar ein bisschen mehr als diese. Seine Erektion hatte sich auch wieder verabschiedet, da er aufgrund des ernsten Blickes des Größeren keine große Lust mehr verspürte. Wenn es Sousuke schlecht ging, oder ihn etwas bedrückte, konnte er unmöglich etwas von diesem verlangen, das nur ihm alleine etwas brachte. Außerdem empfand zumindest Rin es nicht sonderlich erregend, einen anderen leiden zu sehen. „Ich kann dich noch nicht auf diese Weise anfassen, weil…“, setzte Sousuke nun zu seiner Erklärung an, stoppte dann aber wieder, weil er merkte, dass er besser von vorne anfangen sollte. „Also das mit meiner Mutter…wir waren eigentlich immer auf uns gestellt und sonst gab es auch niemanden in meinem Leben, zu dem ich engeren Kontakt hatte.“ Rin nickte einfach nur, da er zwar ahnte, was folgen würde, dies aber nicht wahrhaben wollte. Vielleicht irrte er sich auch und es war etwas anderes gewesen, das Sousuke dazu veranlasst hatte, seine Mutter umzubringen. Vielleicht hatte auch ein anderer ihm etwas angetan, sodass er eine Berührungsphobie entwickelt hatte? „Am Anfang dachte ich, es wäre normal, dass sie…sie mich an diesen Stellen berührt“, fiel es dem Größeren deutlich schwer fortzufahren, weswegen Rin ihn verständnisvoll ansah und ihm über den Arm streichelte. „Aber irgendwie wusste ich, dass es nicht richtig war, doch bis es so weit war, dass ich mich wehren konnte, hat es lange gedauert.“ „Es tut mir leid…ich wusste nicht, dass du so etwas durchmachen musstest“, schämte sich Rin für seine mangelnde Selbstkontrolle und dass er nicht mehr Rücksicht auf seinen Freund genommen hatte. „Du kannst ja nichts dafür…“, schüttelte Sousuke den Kopf und schloss für einen Moment die Augen. „Ich will es trotzdem versuchen…“ „Es muss ja aber nicht gleich heute sein“, kuschelte sich Rin an den Größeren. „Irgendwann…lass dir Zeit…“ „Aber du willst es“, erwiderte Sousuke leise, die Umarmung erwidernd. „…ja“, nuschelte der Kleinere beschämt. Im Grunde war es nichts Unnormales, dass man in einer Beziehung früher oder später anfing intim zu werden, doch wenn einer der Parteien ein großes Problem damit hatte, erforderte es Zeit und vor allem Vertrauen, zu dem Punkt zu gelangen, dass es für beide angenehm war. „Ich tu mein Möglichstes“, küsste Sousuke den Kleineren auf die Stirn und schloss dabei die Augen. Wenn er wusste auf was er sich einstellen musste, konnte er sich auch darauf vorbereiten. Wenn man ihn aber überrumpelte und somit überforderte, konnte es konnte sein, dass er zurückwich, oder sich gar an ein unschönes Erlebnis erinnerte und sich in dieses zurückversetzt fühlte. „Danke. Ich weiß, wie schwer das für dich sein muss“, seufzte Rin. „Für dich bestimmt auch, oder?“, setzte Sousuke dagegen und traf damit voll ins Schwarze. „Schon, aber nicht so schlimm wie für dich“, entwickelte sich langsam eine Argumentation aus ihrem Gespräch. „Weißt du ja nicht“, merkte der Größere an. „Hm, du hast Recht“, gab Rin schließlich nach, wobei ihm eine Frage wieder einfiel, die er sich schon seit längerer Zeit stellte. „Wie machst du es eigentlich? Oder vielmehr: wann?“ „Was genau?“, wollte Sousuke verunsichert wissen, worüber sie nun sprachen. „Das was Jungs eben ab uns zu machen“, umschrieb der Kleinere seine Frage weiterhin, auch wenn ihm bewusst wurde, dass er beim anderen doch etwas mehr ins Detail gehen musste. „Also wann du dir einen runterholst…du gehst ja immer früh schlafen und brauchst auch nie lange im Bad und so…“ „Ach so…“, wurde es dem Dunkelhaarigen langsam klar, worauf der andere hinaus wollte. „Ich mach das eigentlich nicht.“ „Echt nicht?“, konnte Rin seine Überraschung nicht verbergen und sah den Größeren nun direkt an. „Wie hältst du das aus?“ „…ich kann es nicht“, wandte dieser den Blick peinlich berührt ab. „Wenn ich es versuche, kommen die Erinnerungen wieder hoch.“ „Oh…“, fühlte der Rothaarige sich wieder schlecht, weil er das Offensichtliche nicht in Betracht gezogen hatte. „Tut mir leid, dass ich so reagiert hab.“ „Kein Problem“, nahm Sousuke es dem anderen nicht übel, dass er nachgefragt hatte. „…sollen wir schlafen gehen?“ „Ja…ist wohl das Beste“, stimmte Rin zu, der nach der Aufregung die Müdigkeit stärker zu spüren bekam, als zuvor. „Schlaf gut“, küsste Sousuke seinen Freund diesmal auf den Mund. „Du auch“, gähnte Rin leise, als er sich einkuschelte. „Gute Nacht~“ Sofort fanden beide keinen Schlaf, da sich der Kleinere über das den Kopf zerbrach, das der andere ihm offenbart hatte. Außerdem verfluchte er seine eigene Dummheit und den Mangel an Feingefühl, der oft ein Problem darstellte. Glücklicherweise schien Sousuke ihm die Fragen nicht übel zu nehmen und ihn traumatisiert hatte Rin mit seinen Aktionen auch nicht. Das war zumindest ein Pluspunkt, den er in der Entwicklung ihrer Beziehung vermerken konnte. Bis sie soweit sein würden, dass sie miteinander intim werden konnten, konnte es nach dem neusten Stand der Dinge einige Zeit dauern. Wie Rin diese überstehen sollte, daran wollte er gar nicht denken… Für Sousuke war es sicher auch nicht leicht, wenn nicht sogar wesentlich schlimmer, da er mit mehr als nur der nicht befriedigten Lust zurecht kommen musste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)