Die Sonnenprinzessin und der Koboldprinz von SainzDeRouse (Fortsetzung von "Prinzessin Aline und die Groblins") ================================================================================ Kapitel 23: Die Leiden einer Ehefrau ------------------------------------ Kapitel 23 – Die Leiden einer Ehefrau Eine warme Hand strich sanft über meine Hüfte und riss mich sogleich aus dem Schlaf. Kaum war ich richtig wach, stieg die Leidenschaft in meinem Körper auf und drehte mich bereitwillig zu Froschlippe um. Unsere Lippen fanden gierig zueinander und beschlossen das die letzte Nacht wiederholt werden sollte. Erschöpft nach unserem Liebesakt lagen wir zwischen den Fellen und hielten uns in den Armen. Den Kopf auf seiner Brust streichelte ich geistesabwesend seinen Bauch und kam nicht umhin über seiner Narbe an seiner Lende nachzufahren. „Was ist passiert?“, fragte ich neugierig. „Verletzungen vom Kampf“, erwiderte er kurz angebunden. „Ja, dachte mir schon das du sie dir nicht eingefangen hast als du dich gekratzt hast“, kommentierte ich sarkastisch. „Manchmal kann es sein das deine Untertanen dich testen wollen.“ „Öhm. Was? Heißt das...?“ „Ein paar Groblins sind übermütig geworden.“ „Wie kann sowas passieren?“ „Wenn sie daran zweifeln das du der König bist, den sie brauchen.“ „Wie viele waren es?“ „Vier? Fünf? Ich weiß nicht mehr.“ „Aber warum haben sie das getan?“, fragte ich ehrlich besorgt und verstand nicht wie er das so runter spielen konnte. „Ich bin seit zwei Jahren König, habe eine Sonnenfrau, noch kein Kind gezeugt und noch immer nicht König der Sonnenmenschen. Noch immer leben wir hier unten, fliehen vor den Menschen und verlagern sogar unser Reich.“ „Aber … als du mich herbrachtest. Sie hatten angst gehabt, sie fürchteten das mein Vater käme und Jagd auf sie machen würde.“ „So etwas kann schnell in Vergessenheit geraten. Bisher ist nichts passiert, alle haben Steinschuhe und etwas für ihre empfindlichen Ohren. Sie fühlen sich unbesiegbar und glauben das wir weglaufen.“ „Ich schätze das werden wir nicht tun.“ „Nein, ganz und gar nicht. Doch ich benötige Zeit.“ „Dann bin wohl ich das Problem“, sagte ich zunächst unbedarft. Doch je näher ich über diesen Satz nachdachte, umso mehr schmerzte er. Ich war ein verweichlichter, hässlicher Sonnenmensch. Mehr nicht. „Nein, sie sind nur keine Menschen gewohnt. Noch nicht. Und all die Männer die mich begleitet haben, haben dich als Königin nie kennengelernt. Sie sind noch immer misstrauisch.“ Während der nächsten Tage konnten wir kaum die Hände von einander lassen und nur eine Berührung reichte aus um meinen Körper die Kontrolle zu übergeben. Das war das erste Mal das Froschlippe und ich so viel Zeit miteinander verbrachten. Und es tat gut privat allein zu sein und nicht als Königspaar auftreten zu müssen. Jeden Tag begleitete er mich hinaus in die Sonne, jedoch zu einem anderen Platz als früher. Als ich nach unserem alten Platz, der Klippe hoch oben am Berg fragte, sagte er nur das diese nicht mehr zur Verfügung stand. Froschlippe war privat einfach anders als vor anderen Groblins. Ich bemerkte hier und da im Laufe unserer Gespräche das ihm meine Meinung über sich nicht egal war und das ich durchaus in der Lage war ihn zu verletzen. Er hatte mir erzählt das er immer Eifersüchtig auf die Menschen gewesen war, weil sie von allem das Beste hatten. In den Tunneln des Berges war alles grau und fad, es passierte nichts. Doch draußen gab es vier Jahreszeiten, alles wuchs, es gab Essen in Hülle und Fülle. Man konnte den Wind in den Haaren und die Sonne auf der Haut spüren. Es machte ihn mir viel sympathischer und mit der Zeit hatte ich ihn lieb gewonnen. Allerdings hatte ich stark das Gefühl das unsere körperlichen Aktivitäten stark dazu beitrugen, das ich begann ihn mit anderen Augen zu sehen. Auch musste ich erkennen das nicht leicht war in einer Ehe zu leben und alles miteinander zu teilen. Eines Abends hatten wir wieder einen unserer sich häufenden Streitereien. „DU UNGEHOBELTER GRÜNER WICHT.“ „DU VERWEICHLICHTE DÜRRE HEXE.“ „OH WIE KANNST DU ES WAGEN DU GROßOHRIGER TÖLPEL.“ „ICH HABE WENIGSTENS ANSTÄNDIGE OHREN UND NICHT SOLCHE UNTERENTWICKELTEN, VERKÜMMERTEN LAUSCHER WIE DU SIE HAST.“ „VERKÜMMERT? NICHTS AN MIR IST VERKÜMMERT, DU HAST EINFACH VON ALLEM ZU VIEL BEKOMMEN, NUR NICHTS IN DEINEN ÜBERGROßEN SCHÄDEL.“ „WAS WILLST DU DU DAMIT ANDEUTEN?“ „DAS DEIN HIRN SO KLEIN IST WIE DER NAGEL AUF DEINEN ZEHEN.“ „DAS DU DAS DENKST IST TYPISCH FÜR DICH DU EINGEBILDETER, SELBSTVERLIEBTER MENSCH.“ „LIEBER EIN MENSCH ALS EIN GRÜNER WILDER IN LENDENSCHURZ.“   „WILDER? DU WIEDERSPENSTIGES..... BORSTIGES, KLEINES GIFTIGES DING.“ „BORSTIG?“ „JA DEINE VERKÜMMERTEN KRALLEN AN DEN FÜßEN. WENN DU SIE LÄNGERE ZEIT NICHT GESCHNITTEN HAST DANN KITZELST DU MICH BEIM SCHLAFEN AN DEN BEINEN DAMIT. WO WIR SCHON BEI DEINEN KOMISCHEN FÜßEN SIND, DIE SIND IMMER SO KALT WIE EIN EISKLOTZ.“ „ES IST SO KALT HIER UNTEN, ICH KANN NICHTS DAFÜR. WIE NIEDERTRÄCHTIG MIR DAS VORZUWERFEN. ABER WO WIR GRAD BEI KRALLEN SIND, DEINE KRATZEN MICH REGELMÄßIG, DU GROBER KLOTZ.“ „WAS KANN ICH DAFÜR DAS DEINE DÜNNE HAUT SO EMPFINDLICH IST?“ „SIE IST NICHT EMPFINDLICH, SIE IST NORMAL.“ „UND MEINE UNNORMAL ODER WAS?“ „VON HAUT KANN KEINE REDE SEIN, EHER LEDER.“ „GANZ SCHÖN HOCHNÄSIG FÜR SO EIN HÄSSLICHES EXEMPLAR DER GATTUNG MENSCH.“ „Was?“, war deutlich die Kränkung in Alines Stimme zu hören. „Ich spreche kein Wort mehr mit dir du …. du Biest“, schluchzte sie. „Was ist denn hier los?“, fragte Helmut, Froschlippes Vater. „Das Weibsstück das ich mir angeheiratet habe macht mich wahnsinnig.“ Wie aus einem Reflex heraus schlug Helmut mit seinem Stab, den er immer mit sich führte auf den rechten Fuß seines vorlauten Sohnes. „AAAAHHHH.... warum... warum hast du das gemacht?“, rief Froschlippe wütend aus, hielt seinen schmerzendes Fuß und pustete. Erschrocken blickte Aline zu ihm, wollte sich ihm schon zuwenden um ihn zu trösten, doch überlegte sie es sich anders. Dieses Detail entging Helmut nicht. „Mein Sohn so spricht man nicht mit seiner Gattin.“ „Das sagt der Richtige, sei du mal mit einem Menschen verheiratet.“ „War ich.“ „WAS?“, riefen Aline und Froschlippe im Chor aus. Froschlippe hatte plötzlich seine Schmerzen vergessen. „Ihr habt richtig gehört.“ „Aber?... Wo ist sie? Ich meine... Es gab immer nur Mutter.“ „Nein. Deine Mutter hat nur verboten je wieder über meine erste Frau zu sprechen.“ „Was ist passiert?“, fragte Aline und konnte das Mitleid in ihrer Stimme nicht verbergen. „Setzt euch das dauert etwas länger. Vor deiner Mutter, mein Sohn habe ich eine Menschenfrau geheiratet. Ich hatte sie im Wald vor unseren Haustieren gerettet, so lernten wir uns kennen. Schnell hatte sich herausgestellt das sie von hohem Stand war und so brachte ich sie zum Schloss zurück. Ja dem Schloss in dem du gelebt hast, Aline. Sie war wunderschön. Ihre Augen sahen aus wie Haselnüsse und ihr Haar gelb wie Stroh. Selbst unter den Menschen war sie eine Schönheit. Doch so schön sie war, so gütig und geduldig war sie auch. Wir hatten uns immer wieder getroffen und irgendwie hatte sich Zuneigung entwickelt. Es kam der Tag an dem ihr verkündet wurde das sie heiraten sollte und der Kandidat war schon betagt, jedoch von großem Reichtum. Allerdings hatte er schon drei Ehefrauen gehabt und jede ist aus unbekannten Gründen verstorben, man hatte nie heraus gefunden woran. Ihr könnt euch aber vorstellen das es schreckliche Gerüchte gab. Sie hatte große Angst, bangte um ihr leben und so bot ich ihr an als meine Königin hier unter der Erde zu leben. Zu meiner großen Überraschung nahm sie an und schon bald wurde daraus eine tiefe Liebe. Und aus der Liebe ein Kind...“ „DU HAST EIN ANDERES KIND?“, rief Froschlippe ungläubig aus. „Hör einfach zu Junge. Sie heiratete mich, zog hier hinunter und wurde alsbald schwanger. Wie Aline lief sie immer mit Schuhen und ging regelmäßig hinauf um sich zu sonnen. In der Nähe gab es eine kleine Kate, in der sie den Tag verbrachte. Kurz vor ihrer Niederkunft wollte sie ein letztes Mal hinauf gehen. Denn ihr war klar das die Geburt sie für unbekannte Zeit ans Bett fesseln würde. Sie kam für gewöhnlich vor Sonnenuntergang wieder hinunter. Dieses Mal jedoch nicht. Ich hatte gedacht dass das Kind sie überrascht hatte und lief mit Begleitung eilig zu ihr. Im Fenster war kein Licht zu sehen, die Tür stand offen. Ganz in Dunkelheit gehüllt stand die Kate da, merkwürdig still. Und dort sah ich sie liegen. Blutüberströmt, brutal erstochen. Zusammengerollt und die Hände über den Bauch gelegt, so lag sie da. Wir trugen sie in den Wald, genau zu dem Platz wo ich sie das erste Mal getroffen hatte. Bei uns Aline ist es Tradition das wir unsere Familie allein begraben und verabschieden. So grub ich das Grab, tief genug das keine Tiere dort nach Nahrung suchen würden. Sechszehn Stiche hatte ich gezählt als ich sie begutachtet hatte. Doch nicht eines hatte den Bauch getroffen. Jahrelang habe ich mir Vorwürfe gemacht. Wenn ich früher gekommen wäre hätte ich vielleicht wenigstens unseren Sohn retten können.“ „Woher wusstest du das sie einen Sohn in sich trug?“, fragte Aline neugierig, mit Tränen aufgeweichten Wangen, ohne darüber nachzudenken ob ihr die Antwort gefallen würde. „Ich habe ihn herausgeschnitten. Einmal wollte ich ihn sehen. Die inzwischen grünbraune Brühe in die er gelegen war, hatte mich nicht gestört. In diesem Augenblick war es keine Schändung des Körpers, es war noch immer meine Frau und mein Sohn. Er war so schön. So wunderschön“, schluchzte Helmut und versuchte mit aller Macht seine Tränen zurück zu halten. „Beschimpfe deine Frau nicht weil sie anders aussieht als du mein Sohn. Ihr solltet beide schätzen was an dem anderen anders ist. Ich weiß aus eigener Erfahrung das es sehr schwer ist, aber man muss sich anpassen. Ich begrub sie mit unserem Sohn in den Armen. Doch ich bin nie darüber hinweg gekommen. Kurz darauf baute ich ab, wurde dünner und bekam diesen immerwährenden Schnupfen. Schnell hatte ich deine Mutter geheiratet, denn ich brauchte sie um mein Ansehen und meine Stärke nicht zu verlieren. Sonst hätte man mich bald vom Thron gestoßen.“ „Trägt Hannelore Schuhe weil...?“ „Ja, richtig Aline. Sie möchte meiner ersten Frau in nichts nachstehen. Ich liebe sie, doch sie weiß das es auch immer eine andere Frau geben wird. Hannelore ist so wütend und eifersüchtig auf meine erste Frau, das sie ihre eigenen menschlichen Füße verbirgt und Schuhe trägt um nicht unter meiner ersten Frau zu stehen.“ „Menschliche Füße?“, fragte Froschlippe überrascht. „Stimmt du hast die Füße deiner Mutter nie gesehen. Sie hat sechs Zehen, weil ihre Großmutter ein Mensch war.“ „WAS?“, riefen Aline und Froschlippe wieder aus. „So ist es, du bist zu einem Achtel ein Mensch, mein Sohn. Und anhand der Entwicklung deines Körpers sehe ich das etwas durch gekommen ist. Also pass auf was du zu deiner Frau sagst.“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)