Kill this Killing Man (III) von Kalea (Ein neuer Anfang) ================================================================================ Kapitel 144: Dämonen -------------------- 144) Dämonen Sam trat aus der Hintertür und lief so schnell er konnte über die Wiese zum Waldstreifen. Gut, dass es schon dunkel war. Blieb nur die Frage, wie er so mitbekommen sollte, wann die Dämonen auf ihrem Grundstück waren. Sein Handy hatte er bei Chris gelassen. Hoffentlich ging das irgendwie gut?!? Dean zog die kleine eingepackte Couch in die Mitte des Foyers und setzte sich. Die Schrotflinte offen neben sich liegend. Er atmete noch einmal durch und versuchte sich so gut es ging auf das vorzubereiten, was gleich kommen würde. Im Zimmer lehnte Anny grübelnd an der Fensterbank. Maddie versuchte sich klar zu werden, was gerade passierte. War das sowas wie mit diesem Vampir in Maine? Nick sicherte Fenster und Türen mit einer dicken Linie aus Steinsalz. Chris lehnte sich an die Wand neben Anny. Er legte den Arm um sie und starrte schweigend auf den Boden. Cooper trat zu Maddie, sagte aber auch kein Wort. Er fühlte die Anspannung, und er hatte auch jede Menge Fragen, sobald sich das hier entspannt haben würde. Nur Mity und Tylor tuschelten leise und versuchten so zu verstehen, was hier lief. Mity hatte von Dämonen gehört. Sie kannte auch die Legende über den Apachenhäuptling, aber konnte das wahr sein? Sam duckte sich noch tiefer hinter die Sträucher, hinter denen er Deckung gesucht hatte, als er die Dämonen im Licht, das aus den Fenstern fiel, vor ihrer Haustür erscheinen sah. Die waren aber schnell, wunderte und freute er sich. So würden sie wenigstens nicht ewig warten müssen. Er hängte den Hexenbeutel wieder in den Baum und murmelte den Spruch.  Aus dem Augenwinkel sah er wie die Haustür geöffnet und wieder geschlossen wurde. So schnell er konnte rannte er zurück. Dean würde Hilfe brauchen!  Einer der Dämonen riss die Tür auf. „Hallo Jungs. Kommt doch rein“, grinste Dean die beiden Scheußlichkeiten an, äußerlich, wie innerlich. Sie trugen fleckige Jean, alte, verschlissene karierte Hemden und ehemals weiße T-Shirts. Ihre Haare waren so strähnig wie die Bärte. Sie sahen sich verdammt ähnlich und schienen in den 60ern stecken geblieben zu sein. „Winchester!“, grinste der eine. "Lange nichts mehr von dir gehört!" „Zwei für einen“, lachte der Andere. „Vielleicht drei für einen. Wo ist denn Sammy?“, fragte der, der irgendwie älter aussah, obwohl sie beide alt aussagen. Dean musste grinsen. „Ach ihr wisst doch wie das mit diesen College-Fuzzies ist. Immer die Nase in Büchern“, er klang gelangweilt. Die Dämonen starrten sich verwirrt an. „Also echt, Jungs, eure Klamotten. Schon mal was von Waschsalons gehört?“, höhnte Dean. „Ein Friseurbesuch wäre auch fällig. So kann euch ja nicht mal eure Mutter lieben!" Dean zuckte mit den Schultern, Er bemühte sich nicht zu genau hinzusehen. Dieses schwarze wabernde, bis zur Unkenntlichkeit verzerrte Etwas in den Körpern, jagte ihm noch immer einen eisigen Schauer nach dem anderen über den Rücken. „Was macht Dean?“, flüsterte Tylor. „Woher kennen die ihn?“ „Er kennt sie nicht. Er provoziert“, stellte Nick fest, der das ja schon kannte. "Er versucht Zeit zu schinden, damit Sam wieder herkommen kann." „Aber ich dachte die wären gefährlich?“, fragend schaute Tylor in die Runde. Irgendwie klang das, was er aus der Eingangshalle hörte sich nicht danach an. „Ich bin so blöd!“, platzte es plötzlich aus Anny heraus, bevor Nick antworten konnte. „Dean Winchester! Du hast ihn mir heute vorgestellt. Dean und sein Bruder Sam!“, sie schaute zu Chris, der gerade aussah, als hätte sie eine Horde weiße Kaninchen aus dem Ärmel geschüttelt. Anny blickte auf und sah in fragende Gesichter. „Sam und Dean Winchester! DIE Winchester-Brüder! Verdammt gute Jäger. Sie jagen Übernatürliches. Geister, Vampire, Werwölfen und was es sonst noch auf Gottes schöner Erde gibt, aber nicht geben sollte. Die Söhne des berühmten John Winchester! Sie sind inzwischen sogar noch berühmter als ihr Vater. Aber ich habe schon so lange nichts mehr von ihnen gehört und dachte sie wären diesem Job auch zum Opfer gefallen. Kein Jäger wird alt." "Jäger? Berühmt?", hakte Cooper irritiert nach. "Es gibt Monster auf dieser Erde und es gibt Menschen, die diese Monster jagen. Die Jäger.  Die wenigsten Menschen wissen um diese Monster und ich bin froh darüber", versuchte Nick eine Erklärung. "Meistens haben die Jäger durch diese Monster einen geliebten Menschen verloren. Die meisten Menschen versuchen das zu verdrängen und weiterzumachen oder sie werden für verrückt erklärt, wenn sie davon sprechen. Nur wenige können dieses Ereignis, diesen sinnlosen Tod nicht verwinden und begeben sich auf die Jagd nach diesen Monstern, so wie John Winchester. Dean war von klein auf involviert. Sam begriff erst später, was sein Vater machte. Aber auch er wurde als Jäger erzogen." Nick schaute zu Maddie. Wusste sie davon? In ihren Augen sah er die Antwort. Aber auch Chris schien einiges zu wissen. "Sam und Dean Winchester. Wenn es jemanden gibt, in dessen Nähe ich mir sicher bin, unbeschadet aus einer Begegnung mit einem Monster herauszukommen, dann in der Nähe dieser Zwei“, nahm Anny den Faden wieder auf. Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Sie hätte nie gedacht jemals auf diese zwei zu treffen. Wie auch? „Woher kennst du sie?“, wollte Chris wissen, immerhin sah es am Escape-Room nicht so aus, als ob die Brüder sie erkannt hätten. „Kennen ist zu viel gesagt. Ich weiß von ihnen. Mein Onkel jagte auch Monster. Seine Schwester wurde von einem Wendigo entführt. Sie fanden sie Monate später in einer Höhle, oder das was von ihr übrig war." Sie schüttelte den Kopf. "Mein Onkel kannte John Winchester und er wusste, dass der seine Jungs sehr früh in dieses Leben gebracht hat. Mein Dad hat meinem Onkel gelegentlich bei der Recherche geholfen. Er war einer der wenigen, die den Absprung geschafft haben. Mein Onkel wurde vor Jahren von einem Ghoul getötet, doch das tut nichts zur Sache. Als ich alt genug war, bin ich von Zuhause weg und habe eigentlich gedacht nie wieder mit einem Jäger zu tun zu haben und jetzt lerne ich die zwei kennen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Sie sind berühmt?“, hakte Tylor nach. „Naja, ja. In diesen Kreisen schon. Sie legen sich auch mit Dämonen an. Jeder Jäger versucht denen aus dem Weg zu gehen und die, die das Pech hatten auf einen Dämon zu treffen haben diese Begegnung selten überlebt. Aber Sam und Dean? Sie haben sogar einen Gelbäugigen getötet und sollen für Liliths Tod verantwortlich sein.“ „Lilith? Gelbäugigen?“, hakte Cooper nach. Anny wollte gerade antworten, als einer der Dämonen im Foyer laut losbrüllte. „Rück die Kleine raus und wir lassen euch laufen“, forderte der jüngere Dämon. „Uns laufen lassen? Was heißt das denn? Stehen wir auf eure Todesliste nicht mehr ganz oben? Ich bin enttäuscht!“ Dean zog eine Schmollschnute. „Ihr steht auf der Liste der Weißaugen. Denen sollte jemand wie wir nicht unbedingt in die Quere kommen. Auch wir Dämonen hängen an unserem Leben. Wir haben nur mit der Kleinen ein Hühnchen zu rupfen, was nicht heißt, dass wir nicht von euch erzählen werden! Gibt sicher eine Belohnung, wenn wir denen sagen, wo ihr seid!“ „Menschen sind so dumm“, lachte der Ältere der beiden Dämonen. „Die Schlausten seid ihr aber auch nicht, sonst wäre euch die Kleine nicht entwischt, oder?“ Dean grinste. „Was wird das hier? Eine fröhliche Plauderstunde? Gib uns die Kleine, sonst...“ „Was sonst? Verschwindet ihr wieder?“ Dean grinste. „Gib uns die Kleine oder es wird dir noch leidtun, Winchester.“ „Das tut es jetzt schon, aber das hat eher mit euch als mit ihr zu tun“, knurrte Dean. „Dean ... Ach verdammt! Der Exorzismus", entfuhr es Chris. Er starrte auf das Handy, das inzwischen aber nur einen dunklen Bildschirm zeigte. "Wie kann ich ...?" ratlos blickte er in die Runde. Das hatte er jetzt wohl vergeigt! Sam hatte ihm in der Hektik das Passwort nicht gegeben und er hatte nicht gefragt. „Deinem Daddy tut es auch leid!“, zischte der Ältere. „Er hat es bitter bereut sein Leben gegen deines getauscht zu haben. Du warst das Opfer nicht wert. Du wirst es nie sein! Dein Leben ist wertlos. DU bist wertlos. Und das weißt du. Tief in dir drin weißt du es. Du klammerst dich so sehr an Sam. Doch der braucht dich nicht. Er hat dich nie gebraucht. Niemand braucht dich, Dean! Du bist ein FREAK!“ Der Schlag kam unerwartet und traf tief in Deans Magen. Doch es war nicht die Aussage an sich. Er fragte sich eher, ob er sich noch immer so sah? Tat es ihm wirklich noch immer leid, dass John für ihn gestorben war? Er verdrängte den Gedanken. Darüber konnte er später nachdenken. „Früher oder später werden dich alle verlassen. Wer will schon mit einem Freak zu tun haben. Du gehörst nicht in dieses Leben, Dean. Beende es! Verschwinde hier, solange du noch kannst!“, höhnte jetzt auch der Jüngere. Dean atmete tief durch. Seine Augen blickten kalt, als er dem Dämon direkt in die Augen schaute und aufstand. „John war ein Arsch!“, fauchte er schulterzuckend. „Außerdem hast du eins vergessen: Es ist immer der FREAK der tötet.“ Mit diesen Worten nahm er die Schrotflinte und schoss ohne zu zielen. Der Schuss krachte durch den Raum und traf den älteren Dämon direkt ins Gesicht. Der Dämon ging jaulend zu Boden. Er wand sich vor Schmerzen. Deans Ohren klingelten. Er hatte fast vergessen wie laut das war. Allerdings blieb ihm keine Zeit, darüber nachzudenken. Eine Handbewegung von dem jüngeren Dämon und eine unsichtbare Faust bohrte sich in Deans Magen. Er klappte zusammen. Mühsam versuchte er Luft zu bekommen. Er verdrängte den Schmerz und die Atemprobleme, richtete sich langsam auf und musste den nächsten Schlag einstecken. Der Dämon schleuderte ihn mit einer einfachen Handbewegung gegen die Wand. Er schaffte es gerade noch die Arme ein Stück hochzureißen. Es half nicht viel. Aus seiner Nase lief Blut als er auf den Boden plumpste. Er rappelte sich auf. Seine Schrotflinte lag unerreichbar weit weg. So schnell er konnte, versuchte er auf die Füße und zu seiner Waffe zu kommen. Eine weitere Handbewegung des Dämons und Deans Versuch endete mit einem weiteren Flug. Er brach durch die Tür des Raumes, in dem seine Freunde gewesen waren. Hoffentlich hatte Nick sie weggeschafft. Dean überschlug sich. Der Aufprall an der Ruderbank trieb ihm erneut die Luft aus den Lungen. Nick stand sofort bei ihm und wollte ihm wieder auf die Füße helfen. Seine Hand wurde rüde zur Seite geschoben. Dean kämpfte sich auf die Knie, schüttelte sich und kam auf die Füße. Kurz schaute er sich um. Maddie erschrak als sie Deans Augen sah. Sie waren kalt und voller Hass. In diesem Moment kam Sam zur Tür herein. Er hatte eine breite Salzlinie davor verstreut. Jetzt griff er nach dem Eimer mit dem Weihwasser, holte aus und kippte den Inhalt auf einen der Dämonen.  Nichts passierte. Lachend drehte sich der Dämon zu ihm um. Mit einem wütenden Knurren sprintete Dean los. Er rammte ihm seine Schulter in den Magen. Der Dämon landete auf dem Rücken und rutschte von Deans Schwung getrieben in die Mitte des Raumes. Sofort hockte Dean auf ihm. Wieder und wieder krachte seine Faust in das Gesicht des Dämons. Seine Knöchel platzten auf. Sein Blut verteilte sich auf dessen Gesicht. Der Dämon blutete nicht. Endlich blieb der Dämon reglos liegen. Dean kam keuchend auf die Füße.  Auch ohne nach oben zu schauen wusste er, dass der Dämon genau mittig in der Dämonenfalle lag. „Selber Freak“, schnappte er und schaute sich kurz um. Sam fing sich gerade einen harter Schlag in den Magen. Dean stürmte zu dem Dämon und schlug zu. Seine Faust schmerzte von dem Schlag, den der Dämon kaum zu spüren schien. Immerhin hatte er es geschafft, dessen Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Mit einer einfachen Handbewegung wurde er von den Füßen gerissen und gegen die nächste Wand geschleudert. Diesmal war es seine Schulter, die unsanft mit der Wand Bekanntschaft schloss. Irgendetwas knirschte unangenehm. Sein Kopf schlug hart an die Wand. Der Schmerz explodierte in seinem Hirn während er zu Boden rutschte. Er brauchte einen Moment, um wieder halbwegs klar denken zu können und er musste mehrfach blinzeln, um wieder einen klaren Blick zu bekommen. Nick schoss und traf den Dämon. Doch der ließ sich davon kaum beeindrucken, während Nick und den Anderen die Ohren klingelten. Der Dämon wandte sich dem Agenten zu. Sam vertrat ihm den Weg und rammte ihm die Faust in den Magen. Gleich darauf trat er ihm gegen die Außenseite des Knies. Es knickte ein und der Dämon ging zu Boden. "Sam!", rief Chris und zeigte ihm das dunkle Handy. "Geh!", sagte Dean rau. Beeil dich!" Sam warf ihm einen kurzen Blick zu. Dean sah nicht gut aus. Seine Schulter war ausgekugelt und eine Augenbraue aufgeplatzt. Er nickte und rannte zu Chris, um sein Handy wieder zu aktivieren und endlich den Exorzismus abzuspielen. Dean packte den Dämon bei den Schultern und wollte ihn ebenfalls in die Dämonenfalle befördern, doch der kam ihm zuvor. Mit einer kurzen Handbewegung schleuderte er den Winchester von sich und riss ihn in die Höhe. Dean hing mitten im Raum in der Luft. Etwas schnürte ihn die Luft ab und drückte seine Kehle zu. Er strampelte und versuchte sich zu befreien. Seine Hände fuhren automatisch zu seinem Hals, doch da war nichts. Seine Lunge brannte und sein Blickfeld wurde immer kleiner. Lange würde er das nicht mehr durchhalten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)