Kill this Killing Man (III) von Kalea (Ein neuer Anfang) ================================================================================ Kapitel 138: Der Weihnachtsmorgen kommt leise --------------------------------------------- 138) Der Weihnachtsmorgen kommt leise Am nächsten Tag besorgten die Brüder einen Baum und kauften für die Feiertage ein. Danach brachten sie die letzten Gipskartonplatten im Fernsehzimmer an. Das machte den Raum zwar nicht wirklich schöner, aber Bobby und Jody sollten darin ja auch nur schlafen. Sie würden ein Bett mitbringen und Bäder hatten sie inzwischen ja genug. Am nächsten Morgen musste Dean zum Dienst. Er bedauerte schon, dass er die Beiden nicht in Empfang nehmen konnte, doch beim letzten Besuch war er der erste, der sie begrüßte. Jetzt gönnte er Sam dieses Privileg von Herzen, auch wenn er natürlich gerne mit eigenen Augen gesehen hätte, wie ihnen das bisher Geschaffte gefiel. Kurz nach zwei fuhr der Van endlich auf den Platz vor dem Haus. Sam setzte Baileys ab und lief nach draußen. Marley drängelte sich an Bobby vorbei und stürmte zu Sam. Sie schnupperte verwirrt an ihm herum, ließ sich kraulen und stürmte zum nächsten Baum. Jody schaute ihr lächelnd hinterher. Marley konnte zuhause gehen und kommen wann sie wollte. Jetzt so lange sitzen zu müssen, war auch für sie anstrengend. „Endlich“, begrüßte Sam die beiden und konnte nicht umhin, Jody länger zu mustern. „Du siehst toll aus“, sagte er während er sie umarmte. „Die Schwangerschaft steht dir.“ „Ihr wusstet es?“ „Wir hatten so eine Vermutung. Du hast keinen Alkohol getrunken. Bobby schien noch aufmerksamer als sonst schon und ihr beide habt irgendwie gestrahlt. Wann soll es soweit sein?“ „Mitte Mai“, sagte Jody. „Das ist so toll“, freute sich Sam. „Dean wird platzen vor Freude.“ „Warum habt ihr nichts gesagt?“, wollte Bobby jetzt wissen. „Ihr habt ja auch nichts gesagt.“ „Auch wieder wahr“, stimmte Jody ihm zu. Sie streckte sich und schaute zum Haus hoch. Viel hatte sich äußerlich nicht verändert. „Lasst uns reingehen, es ist unangenehm hier draußen“, bat Sam nachdem er sich von Bobby gelöst hatte. „Kennt Marley Katzen?“, fiel es ihm jetzt erst ein. Was wenn nicht? „Keine Angst. Sie kennt Katzen und sie weiß mit ihnen umzugehen.“ „Gut. Unsere Zwei sind im Wintergarten und noch klein genug, um sich an einen Hund zu gewöhnen, denke ich“, überlegte Sam. „Wollt ihr einen Kaffee, was essen?“ „Ein Kaffee ist auf jeden Fall eine gute Idee“, nickte Bobby. „Essen können wir nachher noch.“ Er schaute zu seiner Frau. Sie riefen Marley und folgten Sam ins Haus und in die Küche und waren genauso sprachlos wie Dean. Ein breites, wissendes Lächeln zierte Sams Gesicht. „Ist die schön“, wisperte Jody ehrfurchtsvoll und strich vorsichtig über die Arbeitsplatte. „Marmor?“ „Quarz“, entgegnete Sam, „günstiger und viel weniger empfindlich, hat man uns gesagt und zumindest das günstiger stimmt schon mal.“ Er ging zur Kaffeemaschine stellte eine Tasse darunter und drückte auf den Knopf. Als Beide ihre Tasse hatten, führte er sie durch die fertigen Räume, während Marley den Wintergarten untersuchte und die neuen Mitbewohner kennenlernte. Zum Schluss ließen sie sich im Wintergarten nieder. Marley saß neben dem kleinen Tisch und die Kätzchen musterten sie von der sicheren Höhe ihrer Kletterwand. „Ihr habt euch also schon kennengelernt“, bemerkte Sam und streichelte Marley über den Kopf. „Sei nett zu ihnen. Die haben spitze Krallen.“ „Wenn ihr den Rest des Hauses auch so hinbekommt ...“ Jody schüttelte den Kopf. „Ich glaube, ich ziehe hier ein.“ „Warte mal, bis ich euch den Pool gezeigt habe“, lachte Sam. „Wir machen es uns mindestens genauso schön“, versprach Bobby und gab ihr einen sanften Kuss. Als habe er verstanden was Sam sagte, sprang Whiskey von seinem Aussichtspunkt auf Jodys Schoß und bettelte schnurrend um Streicheleinheiten. Marley beobachtete das Ganze mit schiefgelegtem Kopf. So richtig wusste sie diese igeligen Wesen doch noch nicht einzuschätzen. „Wir könnten uns mal um unser Gepäck und das Bett kümmern“, schlug Bobby vor. „Ihr könnt auch in meinem oder Deans Zimmer schlafen“, versuchte Sam noch einmal einen Einwand. „Nein. Es sind eure Betten und wir halten es da schon aus! Es gibt ein richtiges Fenster und dass es nur Rigipswände sind, stört nicht. Es reicht schon, dass wir bei dem Wetter nicht mehr raus müssen!“, widersprach Jody. „Dann lass uns alles reinholen und aufbauen. Das Wetter wird sicher nicht besser. Und du kannst den Van in die Garage stellen. Der sollte reinpassen“ Jody setzte ihre Tasse ab und wollte das Kätzchen auf den Boden setzen. „Bleib noch. Lass die Männer arbeiten. Aber wenn du unbedingt was tun willst. Der Kühlschrank ist voll, der Vorratsschrank auch. Du könntest uns einen Imbiss zaubern?“ „Okay“, nickte sie und kraulte den Kleinen weiter. Als die beiden Männer die Sportgeräte ins Haus getragen und das Bett aufgebaut hatten, ging sie zu ihnen. „Sieht gut aus“, stellte sie fest, „aber jetzt kommt essen. So langsam habe ich Hunger.“ „Ohoh“, machte Bobby. „Jetzt sollten wir zusehen, dass wir zum Essen kommen. Sie kann Mengen verdrücken, das stellt selbst Dean in den Schatten.“ Sam machte ein entsetztes Gesicht. „Wirklich?“ „Schlimmer!“, nickte Bobby. Jodys Knuff in den Oberarm nahm er gelassen hin. Nach dem Essen bewunderten sie noch den Pool und Jody beschloss am nächsten Morgen eine Runde zu schwimmen. Der Abend klang ganz gemütlich vor dem Fernseher aus, den die Brüder erstmal provisorisch im Wintergarten aufgestellt hatten. Marley lag vor Bobbys Füßen. Baileys kämpfte mit ihrem Schwanz und Whiskey schlief auf Jodys Schoß. Leise pfeifend kam Dean die Treppe aus der Tiefgarage hoch und ging in die Küche. Er wollte in aller Ruhe einen Kaffee trinken und danach das Frühstück vorbereitet. Mal sehen, ob er die anderen dann damit wecken konnte. Aus der Küche kamen leise Geräusche. Er schob die Tür auf und ... „Guten Morgen“, grüßte er strahlend. „Was macht ihr denn schon alle hier?“ „Wir wollten dir einen guten Morgen wünschen und dich mit Frühstück überraschen“, entgegnete Jody. „Außerdem waren wir gestern von der Fahrt müde und sind zeitig ins Bett gegangen, um heute so schnell wie nur möglich diese Traumoase von Pool genießen zu können.“ Dean lächelte. „Die Frauen haben den Raum erst in die Oase verwandelt, die es jetzt ist.“ „Ich hoffe, wir lernen sie noch kennen“, warf Bobby ein. Er erhob sich ging um die Theke herum und zog Dean in eine feste Umarmung. „Schön dich auch endlich begrüßen zu können.“ Nur zu gerne erwiderte Daan diese Umarmung. „Willkommen in unserem Zuhause“ Er genoss diese Umarmung, bis Jody an Bobbys Ärmel zupfte und der den Jungen frei gab. „Die Schwangerschaft steht dir“, grinste Dean und blickte zu seinem Bruder. „Wir hatten Recht! Jetzt kannst du deine großer Bruder Ambitionen an dem Kleinen ausleben, wann immer du willst.“ „Ihr Beide“, entgegnete Jody. „Ihr Beide werdet große Brüder!“, stimmte Bobby ihr zu. Dean strahlte über das ganze Gesicht während er sie in eine feste zugleich aber auch sanfte Umarmung zog. Sam stürmte um die Theke herum und zog die Pfanne vom Herd, denn der Speck gab verdächtige Rauchzeichen. „Ich sollte mich besser um das Essen kümmern“, stellte Jody fest und löste sich von dem älteren Winchester. Er gab sie frei und half Sam das Wenige auf den Tisch zu legen, was noch fehlte. „Habt ihr an die Weihnachtsdeko gedacht?“, fragte er Jody. „Der Baum müsste noch geschmückt werden.“ „Das haben wir gestern schon gemacht“, erklärte sie zwischen zwei Bissen. „Nur hier müssten wir noch ein bisschen für weihnachtliche Stimmung sorgen. Etwas Tannengrün wäre schön.“ „Das kann ich nachher holen“, nickte Dean und versuchte ein Gähnen zu unterdrücken. „Anstrengende Nacht?“, wollte Bobby wissen. „Nicht wirklich. Zwei Unfälle, ein brennender Backofen und der erste Weihnachtsstreit des Jahres. Wir sind nur nicht wirklich zur Ruhe gekommen.“ „Dann leg dich erstmal ein paar Stunden hin. Du verpasst hier nichts“, bestimmte Sam. „Ich wollte eigentlich Jody beim Truthahn helfen.““ „Wenn du nicht den ganzen Tag schläfst, ist das kein Problem.“ „Gut“, nickte Dean. Er trank seinen Kaffee aus, brachte das Geschirr in die Küche und verschwand nach oben. Es war mal wieder sein Tag gewesen und die Einsatzleitungen waren doch anstrengender gewesen, als er vermutet hatte. Der Tag war ein Musterbeispiel für Ruhe und Frieden. Bobby, Jody und Sam genossen das Schwimmbad und die Ruhezone in vollen Zügen. Dean kam am frühen Nachmittag mit Sandwiches und Kaffee nach unten. Danach kümmerten sie sich um den Truthahn und gingen wieder nach unten, als der im Röhr vor sich hin brutzelte. In der Nacht schlich Dean noch einmal zum Baum im Esszimmer und verteilte Geschenke darunter. Als hätte jemand einen Wecker gestellt, waren am Weihnachtsmorgen alle zur gleichen Zeit wach und trafen sich in der Küche. Grinsend verteilte Sam Kaffee, dann gingen sie ins Esszimmer. Jody steuerte sofort auf den Schaukelstuhl zu und ließ sich hineinfallen. “„Du sitz richtig“, lachte Dean. “„Der ist für dich und den Zwerg zum Stillen.““„Ich danke euch“, sagte sie und bewegte sich ein bisschen vor und zurück. “„ich verstehe ja immer noch nicht so genau, woher ihr das wusstet, aber ich freue mich, das ... Allerdings wisst ihr nicht alles.“ Sie machte eine Pause und streckte ihre Hand nach Bobby aus, der sofort zu ihr ging. “„Es werden zwei.“ “„Zwei?“, echote Dean irritiert. “„Zwillinge?“, platzte es aus Sam heraus. “„Zwillinge“, lachte Jody. Dean schlug ihrem Ziehvater kameradschaftlich auf die Schulter. “„Entweder ganz oder gar nicht!“ Er schüttelte den Kopf und blickte zu Sam. “„Dann müssen wir noch mal los.“ Sam zuckte lachend mit den Schultern. Bobby holte einen Briefumschlag hervor und reichte ihn seiner Frau. Sie öffnete ihn und schaute verdutzt auf ein Foto mit einem Haufen Holzteile darauf. “„Was soll das denn?“ “„Das sollen zwei Babybettchen werden. Die wollte ich aber erst hier aufbauen.““„Danke“, sagte Jody und gab ihm einen Kuss. “„Deshalb warst du ständig in der Werkstatt?““„Deshalb“, nickte er mit einem warmen Lächeln. Er konnte es noch immer nicht fassen, dass er doch noch Vater wurde. Hoffentlich bekam er das mit der Erziehung wenigstens halb so gut hin, wie Mary es wohl bei Dean und damit auch bei Sam hinbekommen hatte. “„Wieso müsst ihr noch mal los?“, griff er jetzt Deans kryptischen Satz auf. Die Brüder grinsten sich an, holten einige Päckchen unter dem Baum hervor und legten sie Jody in den Schoß. Sie packte die aus und hervor kamen ein paar Strampler, Schühchen, Lätzchen und je ein Gutschein der Brüder fürs Babysitten. “„Wir haben immer nur einen Strampler“, erklärte Sam jetzt. “„Vielleicht will ich die ja gar nicht gleich anziehen?“, begann Jody. „Außerdem wissen wir nicht was es wird. Es können auch Junge und Mädchen sein.“ “„Okay, dann warten wir. Es gibt ja auch noch Ostern und den Geburtstag der Beiden.“ Er schaute zu Dean. “„Zwillinge!“ Das eine Wort drückte den ganzen Unglauben aus, der er noch immer empfand. Dean zuckte nur mit den Schultern. “„Für jeden von uns eins“, freute er sich. Sam schnaubte lachend. “„Ich nehme den Jungen.“ “„Mach nur. Ich hatte dich und wollte nach dir eine kleine Schwester.“Die werdenden Eltern schauten sich nur an. Ihre Jungs! Sie waren wirklich eine Familie und sie würden hier glücklich werden. Der Umzug war der richtige Schritt gewesen. In jeder Beziehung. Sam überreichte Dean einen Umschlag und bekam von seinem Bruder einen zurück. Dean öffnete seinen Umschlag. Über sein Gesicht legte sich ein Lächeln. „Hoffentlich habe ich mal Zeit dazu“, sagte er und zeigte Bobby und Jody den Reitgutschein. „Bestimmt“, nickte Sam und öffnete seinen. „Woher?“, fragte er und schaute zwischen Dean und dem Stück hin und her. Im Umschlag war eine Rechnung über einen ... über den Schreibtisch, in den er sich im Antikmarkt regelrecht verliebt hatte. “„Du hast von dem Besuch und dem Schreibtisch erzählt und als ich mir den letztens angeschaut habe, meinte der Verkäufer, dass schon mehrfach jemand dagewesen wäre, der sich für diesen Tisch interessierte. Wir haben schnell rausbekommen, dass er dich meinte. Also habe ich den Tisch gekauft. Er behält ihn, bis wir ihn holen kommen. Ich denke, wir stellen den in die Bibliothek, bis er seinen richtigen Platz bekommt.“ „Danke“, sagte Sam gerührt und umarmte seinen Bruder. Diesen Schreibtisch würde er gerne in einer eigenen Kanzlei haben, aber die war im Moment so weit entfernt, wie eine Reise zum Mond. „Ich denke, wir sollten uns fertigmachen und erstmal frühstücken“, schlug Bobby jetzt vor. Die drei anderen nickten und verschwanden in ihren Zimmern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)