Kill this Killing Man (III) von Kalea (Ein neuer Anfang) ================================================================================ Kapitel 1: Far, far away ------------------------ Fandom: Supernatural Autorin: Kalea Disclaimer: Die Jungs gehören (leider immer noch) nicht mir. Ich habe keinerlei Rechte, an "Supernatural" und verdiene kein Geld damit. Wichtigste Charaktere: Dean und Sam Winchester, hin und wieder oder öfter mal Bobby Singer und Jody Mills Spoiler: Kill this Killing Man I und II Es ist nicht zwingend notwendig den ersten und/oder zweiten Teil der Geschichte gelesen zu haben – würde aber einiges verständlicher machen, denke ich. Hier ist er nun, der dritte und definitiv letzte Teil meiner Trilogie. (Ich wollte schon immer mal eine schreiben ;-)) Wieder wird es viel Auf und Ab im Leben der Jungs geben und ich hoffe, dass es euch gefällt und ihr mir, und den Jungs, die Treue haltet und mir vielleicht auch das eine oder andere Review dalasst. So, genug geredet. Lasst uns loslegen! LG Kalea 001) Far, far away „Der Schneefall wird im Laufe des Tages noch zunehmen und der Wind frischt weiter auf. Es kann zu Schneeverwehungen kommen. Fahrt vorsichtig, alle die ihr da draußen auf den Straßen des Landes unterwegs seid!“, tönte die Stimme aus dem Radio. Dean schnaufte. „Wenn ich noch langsamer krieche, komme ich zur Schneeschmelze in Bloomington an. Wo ist die Klimaerwärmung wenn man sie mal braucht?“ Er grinste schief. „Wahrscheinlich steckte die auch im Schneetreiben fest!“ Etwas wehmütig schaute er zum Beifahrersitz, auf dem normalerweise Sam sitzen würde. Irgendwie fehlte er ihm. Dabei war das doch nur ein Vorstellungsgespräch! Sammy hatte in den letzten Monaten mehrere solcher Reisen unternommen und auch nicht gejammert! Okay, er hätte es in seinem damaligen Zustand auch nicht verstanden, warum. Aber er hätte es schon mitbekommen. Also Augen zu und durch. „Besser nicht“, grinste er und konzentrierte sich wieder auf die Straße. Das Schneetreiben schien noch stärker zu werden. 'Vielleicht hätte ich doch schon vor Silvester fahren sollen?', überlegte er, nur um sofort den Kopf zu schütteln. „Das meinst du nicht ernst, oder?“, fragte er sich laut. Er hatte jede einzelne Minute genossen, die er bei Bobby und Jody und mit Sam verbringen konnte. Ihm tat es noch immer leid, wie er Bobby und auch Sam im letzten halben Jahr behandelt hatte. Das würde er in hundert Jahren nicht wieder gut machen können. Klar, Bobby hatte ihm verziehen. Bobby würde ihm wohl immer verzeihen und vielleicht hatte er sogar ein dickes Pluspunktekonto, weil er es war, der Jody so in Bobbys Leben gebracht hatte. Aber er konnte sich das nicht verzeihen. Er konnte nicht verstehen, warum er mit so einem Argwohn auf den Freund reagiert hatte. Das war nicht nur die enttäuschte Erwartung in Bobbys Gesicht, die ihn wohl unbewusst immer wieder an John erinnerte. Da musste mehr sein. Ein mehr, dass er nicht ergründen konnte, egal wie sehr er sich den Kopf zerbrach. Außerdem wäre ihm, wenn er vor Silvester gefahren wäre, dieser tolle Familientag entgangen. Bobby und Jody hatten ihren Gutschein eingelöst und sie waren gemeinsam erst Minigolf spielen und dann essen gegangen. Natürlich hatte er bezahlt, schließlich war es sein Gutschein gewesen und er war froh, dass sein Geld gereicht hatte. Jetzt würde er erstmal den einen oder anderen Abend beim Billard verbringen müssen, um seine Kasse wieder aufzufüllen. Aber der Tag war es mehr als wert gewesen! So ausgelassen hatte er seine Familie schon lange nicht mehr gesehen. Sie hatten gescherzt und gelacht und sich gegenseitig immer wieder auf die Schippe genommen. Diesen Tag hätte er für nichts in der Welt verpassen wollen. Er würde ihn sein Leben lang nie vergessen und vielleicht kam ja bald ein weiterer solcher Tag dazu, wenn er mit Sam loszog. Hin und wieder huschte sein Blick zum Beifahrersitz und er wünschte sich nicht nur einmal, dass Sam neben ihm saß. Irgendwie war es nicht richtig, jetzt alleine unterwegs zu sein. Nicht, nachdem er Sam so angefahren hatte an dem Tag, als er mit seinen Erinnerungen aufgewacht war. Ja, Sam war freiwillig alleine unterwegs gewesen, genauso freiwillig wie er jetzt. Sie suchten beide nach einer Zukunft. Mit den Gedanken mehr in Sioux Falls, als im Hier und Jetzt, lenkte er den Wagen in eine leichte Kurve. Das Heck brach aus. Adrenalin flutete seine Adern während er den Impala vorsichtig wieder auf Kurs brachte. Sein Herz hämmerte! Er atmete tief durch, rieb sich über das Gesicht und starrte in das Schneetreiben. Vielleicht sollte er es für heute gut sein lassen? Im nächsten Ort suchte er sich ein Zimmer. Er schloss die Tür hinter sich, warf seine Tasche auf den Tisch und ließ sich auf das Bett fallen. Sein Blick wanderte kurz über die Wände. Keine Blümchentapete, aber auch nicht wirklich ansprechend, egal. Morgen früh wäre er hier ja wieder weg. Dean holte sein Handy aus der Tasche und wählte Sams Nummer. „Hey“, grüßte er, kaum dass der abgenommen hatte. „Wo bist du?“, fragte Sam. „Kurz vor Bloomington.“ „Du bist die ganze Strecke durchgefahren? Aber wie ...“ Er schaute auf die Uhr und runzelte die Stirn. Das war unmöglich! „Illinois“, grinste Dean breit. „Du … Trottel!“ „Blödmann!“ „Wie war die Fahrt?“ „Schneetreiben, fast durchgängig“, erwiderte Dean leichthin. Nie würde er Sam erzählen, dass er es als ganz schön anstrengend empfunden hatte. „Und wie geht´s euch?“ „Hier ist alles ruhig. Jody muss arbeiten, aber ich soll dich grüßen“, und dann begann er noch ein wenig von ihrem Tag zu erzählen und Dean wünschte sich um viele Meilen weiter nach Westen. Die Welt war doch einfach ungerecht! Nachdem er aufgelegt hatte, schrieb Dean seinen drei zurückgebliebenen „Musketieren“, Javier, Krista und Rohan eine SMS. Sie hatten sich versprochen in Kontakt zu bleiben und noch nahm Dean dieses Versprechen ernst. Erst durch die Amnesie hatte er festgestellt wie gut Freunde taten und wie viel er auch in dieser Beziehung in seinem bisherigen Leben verpasst hatte. Natürlich hätte er Freunde bis zu seiner Amnesie nie wirklich und auf Dauer haben können. Welche Freundschaft hielt schon ein ständiges Lügen aus? Es gab nur wenige, die er, warum auch immer, ins Vertrauen gezogen hatte und selbst davon wollten nur ein Bruchteil weiterhin mit ihm befreundet sein. Jetzt würde er über sein Leben nicht mehr lügen müssen und es tat ihm gut, Freunde zu haben. Auch deshalb hielt er an diesen Beziehungen fest. Er wollte wissen, wie es war, nicht nur Sam, sondern richtige Freunde zu haben und er wollte wissen, ob Freundschaften wirklich alles, oder zumindest vieles, aushielten. Ein kurzer Blick ins Fernsehprogramm zeigte ihm eine Live-Übertragung des Schneetreibens vor seinem Fenster und überzeugte ihn sehr schnell, duschen zu gehen. Anschließend kroch er, von der Fahrt erschöpft, ins Bett. Nach einem ausgiebigen Frühstück machte er sich am nächsten Morgen wieder auf den Weg. Das Wetter hatte sich über Nacht etwas gebessert und die Straßen waren meistens gut geräumt. Schon am frühen Nachmittag erreichte er Bloomington und suchte sich ein billiges Motel. Das Zimmer war, wider Erwarten, ansprechend eingerichtet. Die Zeiten der Blümchentapeten schienen endgültig vorbei zu sein und auch die Bettwäsche war neutral gehalten. Hier könnte er es sogar eine Weile länger aushalten, als nur die zwei oder drei Nächte, die er bleiben musste. Mal sehen, was der morgige Tag brachte. Er packte seine wenigen Habseligkeiten aus, richtete sich ein und machte sich dann noch einmal auf, um seine nähere Umgebung zu erkunden und in dem kleinen Dinner, das er fand, etwas zu essen. Wie schon am Vorabend telefonierte er mit Sam und an diesem Abend auch mit Bobby und ging dann zeitig ins Bett, um für seinen Test ausgeschlafen zu sein. Der folgende Morgen war der blanke Horror. Er hatte schlecht geschlafen, war hypernervös und fahrig. Alles was er anfasste, fiel ihm entweder aus der Hand oder funktionierte nicht und er verzweifelte so langsam an sich selbst. Es war doch nur ein Test! Klar! Ein Test, von dem sein weiteres Leben abhing! Ein Test, der ihm zeigen würde, ob er der Versager war, den John in ihm gesehen hatte. „Stopp!“, fuhr er sein Spiegelbild an. Dieser Gedanke war vollkommener Blödsinn! Trotzdem fühlte er sich, als ob er zur Schlachtbank geführt würde. Im Impala musste er erstmal tief durchatmen, bevor er den Schlüssel ins Zündschloss schob und ihn startete. Wie gerne hätte er jetzt Sam an seiner Seite. Der würde ihn runterbringen und aufbauen, aber Sam war tausende Kilometer weit weg! Okay, dann musste es ohne gehen, das war es ja früher auch. Allerdings wollte er eigentlich nichts mehr ohne Sam machen! Sie waren zu zweit immer besser gewesen! Alleingänge waren meistens in die Hose gegangen und zu dritt mit John hatte es auch nicht wirklich funktioniert. Argh! 'Verdammt! Winchester! Jetzt reiß dich aber zusammen! Wann ist denn so ein Jammerlappen aus dir geworden?', schimpfte er in Gedanken. In dem Moment, als er den Impala starten wollte, kündigte sein Handy eine SMS an. Er seufzte und zog das kleine Ding aus der Tasche. Sofort huschte ein Lächeln über sein Gesicht. Sammy. Er konnte sich denken, was da stand und das wollte er sich noch etwas aufheben. Trotzdem ging es ihm schon besser. „Dann mal auf zur Schlachtbank“, murmelte er und startete jetzt endlich den Wagen und fuhr los. Er stellte den Impala auf dem Parkplatz neben die Gebäude ab und nhm sein Handy vom Beifahrerplatz. Er öffnete die SMS. Ich kenne dich und weiß was in deinem Kopf vorgeht. Hör nicht auf die Stimme. Du bist bestens vorbereitet. Du bist gut. Du wirst das mit Bravour meistern. Ich glaub an dich. Egal was passiert ich bin stolz auf dich. Sofort stieg seine Laune. „Danke Sammy!“, wisperte er und nahm sein Tasche aus dem Fond. Langsam stieg er die Stufen zum Eingang hinauf. Schon vor der Tür wies ein Hinweisschild ihm die Richtung zu den Aufnahmetests. Er straffte die Schultern, richtete sich auf und ging zur Anmeldung. Energisch verbot er sich jeden Gedanken an John und sein Versagen. Er hatte nichts zu verlieren! Sammy hatte Recht! Vor der Tür standen einige junge Männer, von denen ein paar auch ziemlich nervös aussahen. Er stellte sich an das Ende der Schlange und harrte der Dinge, die da kommen sollten. In kurzen Abständen wurde einer der Wartenden ins Zimmer gerufen und schon bald war er an der Reihe. Er betrat den Raum und musste zuerst einen Fragebogen ausfüllen und seine Unterlagen abgeben. Dann bekam er den schon bekannten MMPI-Test ausgehändigt. Ihm wurde ein Platz zugewiesen. Einer der anwesenden Prüfer stellte die Uhr und dann durfte er loslegen. Routiniert arbeitete er die Fragen ab und war kurz vor dem Zeitlimit fertig. Gut, dass Jody noch einmal alles mit ihm durchgegangen war. Er packte alles zusammen, erhob sich und gab die Blätter ab. „Verlassen Sie den Raum bitte durch diese Tür und folgen Sie den Pfeilen zum Ausdauertest“, sagte der Prüfer, nachdem er die Bögen in der Hand hielt, und drückte ihm eine Karte mit einem Strichcode in die Hand. „Den geben Sie bitte an jeder Station ab, bevor Sie die geforderten Übungen absolvieren.“ Dean nickte, griff nach seiner Tasche und verließ den Raum. Den Hinweisschildern folgend, betrat er einen Umkleideraum, zog sich um und ging in die große Sporthalle, in der sich schon mehrere Kandidaten an den unterschiedlichsten Geräten quälten. Schon bald gehörte er zu ihnen. Nachdem auch er alle Stationen durchlaufen hatte, musste er, nach einer verdammt kurzen Pause, noch eine Hindernisstrecke absolvieren. Seine Gedanken wanderten zurück, als er sich damals bei Bobby, mit Sams Hilfe auf ihrem selbstgebauten Parcous ins Leben zurück gekämpft hatte. Er konnte die Unterstützung seiner Familie regelrecht fühlen. Jetzt war dieser Hindernislauf nur noch ein Klacks für ihn. Abschließend folgte ein Ausdauerlauf. Erschöpft ließ er sich auf eine Bank fallen. Er hatte es geschafft. Viele seiner Mitstreiter waren nach und nach, bei dem einen oder anderen Hindernis oder dem anschließenden Lauf gescheitert und mussten nach Hause gehen. Nicht einmal die Hälfte der Teilnehmer waren durchgekommen. Er atmete noch einmal tief ein und aus, ging duschen und wartete danach mit einigen anderen darauf, seine Ergebnisse zu bekommen. Endlich war er dran und durfte in das kleine Büro. „Dean Winchester, Sir“, stellte er sich vor. Der Deputy Chief nickte und wies auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Er nahm die Mappe mit Deans Unterlagen. „Sie kommen nicht aus Indiana“, stellte er leise fest. „Warum wollen Sie gerade hier zur Feuerwehr?“ „Meine Familie hat sich entschlossen hierher zu ziehen und da dachten wir, dass es sinnvoll wäre, wenn ich mich gleich hier bei der Feuerwehr bewerbe.“ „Sie haben eine Ausbildung als Rettungssanitäter. Was haben Sie davor gemacht?“ „Ich habe bei meinem Vater und Onkel in der Werkstatt gearbeitet. Ich sollte die mal übernehmen, wollte aber eigentlich immer schon Feuerwehrmann werden. Mein Vater war dagegen, weil meine Mutter bei einem Feuer ums Leben kam. Er gab der Feuerwehr die Schuld. Ich sehe das ganz anders und will helfen, dass solche Tragödien noch weniger werden. Nachdem mein Vater letztes Jahr starb, habe ich meine Chance ergriffen.“ „Sie denken, Sie sind der psychischen Belastung gewachsen?“ „Wir haben in der Werkstatt auch Unfallwagen geborgen und als Rettungssanitäter bringt man auch nicht nur Babys zur Welt.“ „Sie sagten, Sie ziehen gerade hierher? Das heißt, Sie gehen in Bloomington noch keiner Beschäftigung nach?“ „So sieht es aus“, nickte Dean und überlegte irritiert, was der Mann von ihm wollte. „Sie könnten also auch sofort anfangen?“ Mit schief gelegtem Kopf schaute Dean den Mann vor sich fragend an. „Schon“, antwortete er leise und fragte sich, was hier gerade vor sich ging. „Das klingt gut. Wir hatten eine Absage, also kurzfristig einen freien Platz im nächsten Kurs frei. Sie wollten eine Chance haben, das hier ist sie. Die Ausbildung ist in Vinneces und beginnt am Mittwoch! Sie könne doch, oder?“ Er reichte einem völlig verdattert dreinschauenden Dean seine Unterlagen. Der Winchester nickte wie in Trance. „Viel Erfolg! Ach, eins noch. Da es seit einiger Zeit einen Erlass gibt, dass bei der Feuerwehr von Bloominton nur Einwohner unserer Stadt arbeiten sollten, wäre es gut, wenn sich sich beim Einwohnermeldeamt anmelden würden.“ „Okay“, nickte Dean und erhob sich. Auch der Deputy Chief erhob sich kurz, reichte Dean erst die Unterlagen und dann die Hand. „Ich habe selten jemanden Ihres Alters gesehen, der so gut abgeschnitten hat.“ Er lächelte. „Viel erfolg beim Lehrgang, Mr. Winchester. „Danke Sir.“ Dean verließ das Büro und ging zu seinem Baby. Erst als er wieder hinter dem Lenkrad saß, atmete er durch. 'Was war das denn? Wieso Mittwoch?' Reichlich verwirrt startete er den Wagen. Irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, gerade überfahren worden zu sein. Dabei sollte er sich doch freuen, die Tests so gut gemeistert zu haben! Jetzt brauchte er erstmal ein Bier, mindestens eins, um diese zwiespältigen Gefühle zu sortieren. Einerseits war er mehr als glücklich es geschafft zu haben, andererseits war er traurig ein halbes Jahr ohne Sam hier leben zu müssen. Weder Bobby und die Schrauberei noch Sammy und Jody und ein richtiges Familienleben! Er zog sein Handy aus der Tasche, um Sam die gute, traurige Nachricht mitzuteilen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)