Unbekannte Fremde von Rizumu ([Hinata-center | Sasuke x Hinata]) ================================================================================ Kapitel 20 ◊ Irgendwann kommt unsere Zeit ----------------------------------------- Kapitel 20 ◊ Irgendwann kommt unsere Zeit     »Das ist unglaublich«, sagte Sakura. Sie stand in ihrem kleinen Badezimmer vor ihrem Spiegel und machte sich fertig. »Und dein Cousin wohnt jetzt tatsächlich hier?« »Ja«, stimmte Hinata zu. »Er hat sich eine Wohnung gesucht und arbeitet von hier aus als Assistent für meinen Vater.« »Er hat echt noch Hoffnungen das du der Bedingung zu stimmst, oder wieder zurück gehst?« Sie zuckte mit den Schultern und im selben Moment wurde ihr bewusst, dass ihre Freundin sie gar nicht sehen konnte. Hinata saß im Wohnzimmer auf der Couch und blätterte ohne Aufmerksamkeit in einem Modemagazin, von dem einige auf Sakuras Couch lagen. »Ich denke ja. Ihm bleibt ja auch nichts anderes übrig, als den Befehlen meine Vaters folge zu leisten.« »Unglaublich, wie dreist dein Vater ist.« »Mein Vater ist es eben gewohnt, dass jeder das tut, was er will und ich denke Neji-Niisan hat genug Probleme weil er mir damals nach der Verlobungsfeier zur Flucht verholfen hat.« Sakura steckte ihren Kopf aus dem Badezimmer. Ihre Haare waren in einem Handtuch eingewickelt. »Du hast mir davon erzählt. Dein Vater wollte doch schon mal, dass ihr Heiratet und du bist weggelaufen und ich dachte Neji hat eingesehen, dass du dein eigenes Leben leben willst. Warum hat er dich sonst gehen lassen?« »Ich weiß es nicht. Vielleicht war das auch nur ein Trick, damit ich dann doch noch zusage. Ich verstehe es doch selber nicht. »Es ist wirklich sehr merkwürdig«, sagte Sakura und verschwand wieder in ihrem Badezimmer. »Das heißt er sucht dich nun immer auf und überwacht dich?« »Er sucht mich nach der Arbeit auf, oder in meiner Wohnung, aber bei Sasuke lässt er mich in Ruhe.« »Dann hast du wenigstens dort deine Ruhe. Traut er sich nicht ihm gegenüber zutreten?«, sagte Sakura, während sie das Badezimmer verließ und im Schlafzimmer verschwand um sich umzuziehen. »Was hat Sasuke-kun gemacht? Ihm gedroht?« Hinata schlug die Zeitschrift zu und nahm sich die nächste vor. »Zumindest in meiner Gegenwart hat er nichts in diese Richtung gemacht, aber sie schienen sich von Anfang an nicht gemocht zu haben.« »Das ist doch klar. Sasuke und du seid zusammen und Neji sagte, dass er dich heiraten will, da wird doch jeder Eifersüchtig.« Sie atmete tief ein und wieder aus und blätterte eine Weile stumm in der Zeitschrift vor sich. »Neji will mich sicherlich nicht wirklich heiraten, ich meine … Doch, aber nicht so. Er will meinem Vater gehorchen und mich irgendwie auch vor ihm beschützen«, versuchte Hinata zu erklären, jedoch verstand sie es selber nicht so genau. Es war verwirrend. »Das ist verwirrend«, bestätigte Sakura. »Wenn er dich vor deinem Vater beschützen will, warum hilft er ihm dann?« »Mein Vater will, dass ich alles hier aufgebe und seinen Vorstellungen entsprechend der Tradition der Familie folge. Wenn ich Neji heirate, wird mir erlaubt mich zurück zuziehen und mein Leben weiter zu leben. Als Grundschullehrerin und hier in Tokio.« »Ist das überhaupt legal? Ich meine, du und dein Cousin? Verheiratet?« »Legal?« In Hinatas Kopf ratterte alles. Sie hatte keinen Augenblick lang darüber nachgedacht, ob das legal war, ihren Cousin zu heiraten. Sicherlich mag es für außenstehende merkwürdig erscheinen, aber in Hinatas Familie war es in der Vergangenheit nicht unüblich, jemanden aus der Verwandtschaft zu heiraten. Aber den eigenen Cousin. »Ist ja auch egal. Du wirst ihn nicht heiraten und damit ist das Thema auch vom Tisch. Könntest du mir mal eben helfen?« Hinata stand auf und ging in Sakuras Schlafzimmer. Ihre Freundin stand vor einem großen Spiegel, sie befreite ihre Haare von dem Handtuch und glitt mit ihren Fingern hindurch. »Nur ganz kurz«, sagte sie, als sie das Spiegelbild ihrer Freundin sah. »Würdest du mir bitte meinen Reißverschluss zuziehen?« »Natürlich«, antwortete Hinata und trat an ihrer Freundin heran. Sakura trug ein Bodenlanges Chiffon Kleid, mit V-Ausschnitt und A-Ausschnitt an den Beinen in einem dunklen grünen Farbton. Die Verkäuferin hatte den Farbton als Pfauengrün bezeichnet, einer Farbe, von der weder Hinata noch Sakura je etwas gehört hatten. Die Farbe passte jedoch perfekt zu Sakuras rosafarbenen Haaren und betonte ihre grünen Augen. Sie sah einfach fabelhaft aus. Es war ein absoluter Glücksgriff. Vorsichtig zog Hinata den Reitverschluss hoch. Da der Rücken ebenfalls in einem großzügigen V-Ausschnitt frei lag, fragte sie sich, warum das Kleid überhaupt einen Reißverschluss besaß, aber das behielt sie seit dem ihre Freundin das Kleid das erste Mal zur Probe angezogen hatte für sich. Hinata trat zurück. Sie selbst trug ein Waden langes und Schultern freies Chiffonkleid in einem dunklen Marineblau. Während ihre Brust von Spitze dekoriert wurde, war der Stoff am Rücken leicht durchsichtig. Ihr war das unangenehm, weswegen sie einen großen fliederfarbenen Chiffonschal trug. Auch um sich vor Blicken auf ihre Oberweite zu schützen. »Fast fertig«, sagte Sakura. »Ich weiß nur immer noch nicht, was ich mit meinen Haaren machen soll.« Sie zupfte an ihrem Haar und starrte ihr Spiegelbild an. Dann huschte sie plötzlich an Hinata vorbei und verschwand aus dem Zimmer. Gleich darauf war sie auch wieder zurück, in der Hand einen Föhn haltend. Sie steckte das Gerät ein und trocknete sich endgültig die Haare. Währenddessen setzte sich Hinata auf das Bett ihrer Freundin um ihr dabei zuzusehen. »Deine Frisur ist perfekt. Niedlich und Sexy, irgendwie.« Hinata schüttelte verlegen den Kopf. »Warst du beim Frisör?« »Nein.« Sakura schaltete das Gerät ab und wandte sich mit einem ungläubigen Blick zu ihrer Freundin um: »Das hast du selber gemacht?« Hinata hatte sich in einer liebevollen Kleinarbeit ihr hüftlanges Haar zu einem Kranz geflochten, das mit Perlen verziert einem Diadem ähnelte. »J-ja...«, bestätigte sie mit rot glühenden Wangen. »Wow«, gab Sakura von sich. »Kannst du mir das auch machen?« Geschmeichelt von der Bitte, suchte Hinata nach einer Uhr im Raum und fand neben dem Bett einen alten Kinderwecker auf dem Nachttisch stehen. »Ich befürchte, dafür haben wir die Zeit nicht«, sagte Hinata mit einem Bedauern in der Stimme, Sakuras enttäuschter Blick ließ sie jedoch schlucken und ihre Entscheidung noch einmal überdenken: »V-vielleicht kann ich ja etwas anderes machen, das so ähnlich aussieht.« »Ohja! Bitte!« Sakura eilte zu ihrem Selfmade Schminktisch und zog eine Schachtel aus einer Schublade, mit der sie zu Hinata zurückkehrte. In ihr befanden sich allerlei unterschiedlichen Haarschmuck und Assessor. Haarbänder, Schleifen, Klammern, Nadeln, eben alles was man so im Alltag brauchte. Es befanden sich auch etliche verschiedene Blumenblüten darin. Lilien, Rosen, Kirschblüten und welche, die Hinata nicht erkannte. Hinata zog ein grünes Schleifenband heraus. Es hatte zu ihrem Glück in etwa die gleiche Farbe wie Sakuras Kleid. »Hast du vielleicht auch Perlen?« »Perlen?« »Mit einem Nylonfaden kann man sie ins Haar einflechten, so wie ich es getan habe.« Sakura überlegte kurz. »Ich könnte eine alte Kette ausschlachten. Es sind zwar nur einfache, billige Kunstperlen, aber das sollte kein Problem sein, oder?« »Natürlich nicht. Wo hast du sie?« Noch mal ging Sakura zu dem Schminktisch und holte aus einer anderen Schublade eine alte Schmuckkiste heraus aus der sie eine Kette hervorzauberte. »Hast du auch Nylonfaden?« Sakura verneinte mit einem Kopfschütteln. »Nur ganz normales Nähgarn.« »Das geht auch.« »Okay, ich gehe es eben holen.« Mit Nadel und Faden bewaffnet, machte sich Hinata an die Arbeit. Die Perlenkette wurde ausgeschlachtet und die Perlen in das Schleifenband genäht. Sakura saß daneben und begutachtete Hinatas Handarbeitsgeschick. Sie erzählte ihrer Freundin, dass sie mal das Nähen lernen wollte um sich selbst Kleider nähen zu können, aber nicht das Geschick und die Ruhe dafür besaß und deswegen total neidisch auf ihre Freundin war. Das fertige Band wurde anschließend von Hinata in Sakuras Haar eingeflochten. Da ihnen die Zeit fehlte, konnte sie ihrer Freundin nur mit ihrem Deckhaar einen Kranz rund herum flechten, sodass die übrigen Haare offen und in leichten Wellen hinabfielen. »Wunderschön«, kommentierte Sakura während sie in den Spiegel sah. »Danke dir Hinata, was hätte ich nur ohne dich gemacht?« »Habe ich doch gerne gemacht.« »Woher kannst du so etwas so gut?« »Neugierde«, gestand sie. »Ich habe in meinem Leben schon so oft die Haare gemacht bekommen. Schon als kleines Kind und ich war immer so fasziniert davon, das ich es mir selbst beigebracht habe.« »Und dann trägst du deine Haare so oft nur offen, oder in einem einfachen Zopf?« »Nur wenn es schnell gehen muss. Es So ist es praktischer«, gestand Hinata. Sakura wollte noch etwas sagen, doch der Klang der Türklingel hielt sie davon ab. »Das werden die Jungs sein«, sagte sie und eilte aus dem Zimmer. Noch bevor Hinata ihr gefolgt war, hörte sie Narutos vollkommen genervte Stimme. Anscheinend hatte er es satt unten zu warten, weil ihm langweilig war und Sasuke für ihn nicht die perfekte Gesellschaft abgab. »Seid ihr endlich mal fertig?«, fragte er und platzte in Sakuras Wohnung herein. Hinata konnte sehen wie er sich zu Sakura umdrehte und sie erst jetzt richtig ansah. Mit geöffnetem Mund stand er fassungslos vor seiner langjährigen Freundin und brachte kaum ein ordentliches Wort heraus, nur Gestammel. »Ja, wir sind gleich fertig«, sagte Sakura genervt. »Nur noch einen Augenblick.« »Äh .. Ja … Ja … Ja natürlich«, antwortete Naruto und trat ihr aus dem Weg. Dabei fiel sein Blick auf Hinata und er schien zur Salzsäule zu erstarren. »I-ihr seid wunderschön, beide. Auch du Sakura-chan.« »Was soll dieses „Auch du Sakura-chan“?«, empört und wütend trat Sakura ihm entgegen und Naruto machte sich reflexartig kleiner. »N-nichts, Sakura-chan, du bist immer schön, aber heute, ganz besonders«, verteidigte er sich. »Du s-siehst auch gut aus, Naruto-kun«, mischte sich Hinata ein und versuchte den Streit zu schlichten. Naruto trug einen schlichten Anzug in schwarz und sein sonst so zauses Haar war für seine Verhältnisse streng und glatt gekämmt worden. »Den Anzug hat dir doch Sasuke geliehen«, murmelte Sakura vor sich hin. Sie schien immer noch gekränkt zu sein. »Nein, wir haben ihn zusammen von meinem Geld gekauft. Er hat mich nur beraten’ttebayo.« »Wo ist Sasuke?«, fragte Hinata mit aufgeregt pochendem Herzen. Sasuke hatte sie vor etwas mehr als zwei Stunden bei Sakura abgesetzt und war dann zu Naruto gefahren um ihm Beine zu machen und dann die beiden jungen Frauen wieder abzuholen. »Er sitzt unten im Auto und wartet. Ich hatte einfach keine Lust mehr nur herumzusitzen.« Hinata sah zur Uhr an der Wand. »Wir liegen noch vollkommen im Zeitplan. Was kann ich dafür, dass ihr so schnell fertig seit?« Hinata befürchtete einen Handfesten Streit zwischen Sakura und Naruto ausbrechen und das an einem so wichtigen Tag wie diesem. »Wir sind doch nun auch fertig, Sakura. Wir können sofort los.« Die beiden sagten nichts. Sakura sah weg und Naruto starrte auf den Boden. Hinata wusste nicht was sie tun sollte, also nahm sie ihre kleine blaue Handtasche und signalisierte, dass sie fertig zum Aufbruch war. »Sakura? Naruto?« Keine Reaktion. Hinata überlegte schon wie sie noch einmal versuchen sollte zwischen den beiden Freunden zu schlichten, aber es fiel ihr keine Möglichkeit auf die Schnelle ein. Das Naruto von sich einen Versuch startete, erleichterte sie dann. »Es tut mir Leid Sakura. Du siehst wirklich wunderschön. Das Kleid sieht wunderschön an dir aus, Dattebayo.« Sakuras Wangen verfärbten sich rosa. »Danke schön«, antwortete sie gerührt. »Wir können auch schon los. Ich hole eben noch meine Handtasche und dann können wir los.« »Lass dir Zeit’ttebayo«, sagte Naruto als Sakura im Schlafzimmer verschwand um ihre restlichen Sachen zu holen. »Wir sollten uns heute echt nicht streiten.«, rief Sakura aus ihrem Schlafzimmer heraus. »Vor allem für Sasuke. Das wird ein echt schwerer Tag für ihn werden.« »Iwo, ttebayo, er ist ganz entspannt«, berichtete Naruto. »Ich glaub er sieht das alles weitaus entspannter als ihr. Es geht ja auch nicht um ihn, sondern um seinen Bruder.« »Ich denke wenn es um ihn gehen würde, wären Hinata und er nicht bei uns«, sagte Sakura. Sie hatte sich einen rosafarbenen Chiffonschal umgelegt, auf dem ein dezentes Kirschblütenmuster aufgestickt war, das man nur beim genauen hinsehen erkennen konnte. »Es ist jedoch ganz normal, dass erst die Verlobung seines großen Bruders bekannt gegeben wird, bevor Sasuke an der Reihe ist.« »Und ich dachte seine Familie wäre nicht so merkwürdig wie die von Hinata«, brummte Naruto während die drei Sakuras Wohnung verließen. »‘tschuldigung, Hinata … Das war nichts gegen dich’ttebayo.« »Schon gut, Naruto-kun.« »Du kannst die beiden Situationen auch nicht miteinander vergleichen«, sagte Sakura, während sie die Treppen von vier Stockwerken hinunter liefen. »Hinatas Familie verfolgt alte, ja fast schon historische Traditionen – Entschuldige das ich das so ausdrücke Hinata, du weißt wie ich das meine.« »Schon gut«, sagte Hinata erneut nur dazu. »Der Uchiha-Clan macht das aus Respekt vor den alten Traditionen, völlig Freiwillig und hat sich der Moderne angepasst.« »Aber«, begann Naruto und öffnete die Tür des Gebäudes, damit die jungen Frauen hinaustreten konnten. »Itachi heiratet doch auch eine Frau aus dem Uchiha-Clan. Ist das nicht auch arrangiert.« »Nein«, sagte Sasuke brummend. Er hatte sein Auto direkt vor dem Haus geparkt und lehnte lässig daran. Auch er trug einen schwarzen Anzug, nur war seiner deutlich teurer wie der von Naruto. »Izumi und Itachi kennen sich seit sie Klein waren. Sie ist zwar auch eine Uchiha, aber nicht direkt mit uns verwandt, der Uchiha-Clan ist, ähnlich wie der Hyuuga-Clan, riesig. Die einzelnen Familien haben oft nur noch den Namen und weit entfernte Vorfahren gemeinsam.« »Ach so. Wusste ich gar nicht.« »Deswegen erkläre ich es dir auch, Dobe.« Hinata ging mit einem Lächeln auf den Lippen zu ihrem Freund, der ihr die Hintertür seines Autos aufhielt. »Danke«, hauchte sie geschmeichelt. »Steigt bitte ein, wir müssen los. Ich habe noch etwas auf der Feier zu erledigen.« Sakura klatschte begeistert in die Hände. »Du wirst Itachis Trauzeuge sein, oder?« Sasuke hustete gekünstelt. »Ja.« Begeistert quietschte seine langjährige Freundin. »Wie süß.« »Das macht nicht sein bester Freund?«, fragte Naruto während er auf der Beifahrerseite einstieg und Sakura ebenfalls auf der Rückbank platz nahm. »Wird wohl der Trauzeuge von Izumi sein«, sagte Sasuke während er hinterm Steuer Platz nahm. »Schnallt euch an, wir haben nicht mehr viel Zeit.« »Ich sagte doch, ihr habt zu lang gebraucht«, sagte Naruto mit einem Blick in den Rückspiegel. »Was hast du gesagt?«, fauchte Sakura wütend und es sah aus, als wolle sie nach vorne klettern um Naruto ordentlich eine rein zu hauen, weswegen Hinata panisch versuchte sie festzuhalten. »Bitte!«, flehte sie, doch erst Sasukes strenge Worte konnten sie dazu bringen sich zu beruhigen und sich auf ihren Platz sinken zu lassen. Beleidigt blickte sie zum Fenster hinaus und bemühte sich Naruto ausgiebig zu ignorieren.   ・ ・ ・ ❈ ・ ・ ・   Hinata stand abseits von den tanzenden Gästen mit einem Glas Sekt in der Hand. Sie wusste nicht mehr wie viele Gläser sie bereits gehabt hatte, weil immer dann wenn sie eines leer hatte, hatte sie kurz darauf ein neues in der Hand. Die zeit war schon weit fortgeschritten. Viele älteren Gäste hatten sich zurück gezogen und den angemieteten Raum den engeren Familienmitgliedern und jüngeren Gästen überlassen. Die Stimmung war ausgelassen und es wurde getanzt. Zu Hinatas Überraschung waren Sakura und Naruto kaum voneinander zu trennen. Sie tanzten und tanzten, seit einigen Stunden. Sie hatte sogar ihre beiden Freunde dabei beobachtet, wie Sakura Naruto mit einem Stück Torte gefüttert hatte. Sie waren kaum wieder zu erkennen. Fast schon lautlos stellte sich Sasuke neben Hinata. So angeschwipst wie sie war, hätte er auch lauter sein können, sie hätte ihn wohl nicht gleich bemerkt. »Ich bin froh«, sagte Sasuke und Hinata schenkte ihm ein Lächeln. »Du scheinst dich recht gut zu amüsieren.« Sie nickte und sah wieder zu den tanzenden Pärchen. »Es ist ein wirklich wunderschönes Fest.« »Ich hatte ja zunächst Angst, dass es dich zu sehr an die vergangenen Tage erinnert. An die Verlobungspläne deines Vaters und das du dich hier deswegen nicht wohlfühlen wirst.« »Keine Sorge«, sagte Hinata und beobachtete mit einem fast schon traurigem Blick die Bläschen, die im Sekt aufstiegen. »Ich kann das voneinander trennen. Dein Bruder ist sicherlich glücklich. Izumi ist eine wunderschöne Verlobte.« »Ja, ist sie«, bestätigte Sasuke und nahm Hinatas freie Hand in die seine. »Laut meinem Bruder soll ich sie jedoch als Kind nicht gemocht haben.« Hinata sah ihren Freund verwundert an. »Sie nicht gemocht haben?« Sasuke zuckte mit den Schultern. »Ich soll schrecklich eifersüchtig gewesen sein. Als Baby muss ich wohl immer angefangen haben zu schreien, wenn sie mich auf den Arm hielt.« Seine Wangen verfärbten sich dunkel rot, während er diese private Geschichte erzählte. »Später soll ich mich wohl auch immer zwischen sie gedrängt haben.« Seine Freundin musste unweigerlich lachen. Nur kurz, aber deutlich genug. »Und? Bist du immer noch eifersüchtig?« Fast so als hätte sie mit ihrer Frage Sasuke direkt beleidigt, wandte er seinen Kopf ab. »Natürlich nicht. Ich freue mich für die beiden. Ich hoffe sie werden glücklich miteinander.« »Bestimmt«, sagte Hinata schwärmend. »Ich hoffe ich werde auch einmal eine so schöne Verlobungsfeier haben. Wo alle lachen und sich freuen und sich mein Glück auf meine Gäste projiziert.« »Wirst du sicherlich«, antwortete Sasuke. Erst dadurch wurde sich Hinata bewusst was sie da gesagt hatte und was sie da unter Umständen in Sasuke ausgelöst hatte. »Es … Tut mir Leid, ich weiß nicht warum ich davon angefangen habe«, stammelte Hinata beschämt vor sich hin. Sie drehte sich von Sasuke weg und trank mit einem Schluck ihr Sektglas leer um einer weiteren Unterhaltung zu diesem Thema entgehen zu können. »Du musst dich nicht entschuldigen. Wir sind auf einer Verlobungsfeier und du hast in den letzten Wochen und Monaten viel durchmachen müssen. Warum solltest du dir nicht wünschen dürfen auch eine glückliche Hochzeit haben zu dürfen?« Hinata drehte sich wieder Sasuke zu und sah ihn mit weit geöffneten Augen und geröteten Wangen an. Bei zweitem war nicht ganz klar, ob es nicht eher vom Alkohol kam, den sie zu sich genommen hatte. Ihre blicke trafen sich und ihr Herz schlug schneller. »Ich ...«, fing sie an, ohne überhaupt zu wissen, was sie sagen wollte und dann wurde ihr eines klar: »Ich habe dir noch gar nicht für alles gedankt.« Sasuke stupste ihr mit den Fingern sanft gegen die Stirn und Hinata verzog aufgrund der Überraschung das Gesicht. »Doch hast du. Nach dem Treffen mit Neji zum Beispiel. Außerdem ist es schon okay.« »Trotzdem«, sagte sie, während sie sich die Stelle rieb, an der er sie berührt hatte, sie konnte die Berührung immer noch spüren, auch wenn es nicht doll gewesen war. »Ich möchte ...«, fing sie an und stellte sich vor ihren Freund, der zu seinem Bruder herüber gesehen hatte. Sein Blick fiel nun wieder auf Hinata, ganz automatisch, als würden sie sich wie Magneten anziehen. »Du sollst wissen...«, stammelte sie beinahe unsicher. »Ich liebe dich«, sagte sie dann leise. »Ich liebe dich auch.« Hinata lächelte. Diese Worte schienen sie glücklicher zu machen, als irgendetwas anderes auf dieser Welt es tun könnte. »Ich hoffe das ich irgendwann auch eine solche Verlobungsfeier haben werde«, sagte sie mit einem kurzem Blick auf das glückliche Paar. Während ihrer folgenden Worte sah sie jedoch nur Sasuke an: »Und ich hoffe, dass du dann an meiner Seite sein wirst.« Er lächelte und strich ihr sanft über die Wange, ehe er sprach: »Irgendwann kommt unsere Zeit, versprochen.« und besiegelte dieses Versprechen mit einem Kuss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)