Unbekannte Fremde von Rizumu ([Hinata-center | Sasuke x Hinata]) ================================================================================ Kapitel 9 ◊ Ein unerwartetes, nostalgisches Geschenk ---------------------------------------------------- Kapitel 9 ◊ Ein unerwartetes, nostalgisches Geschenk       Hinata hatte zugesagt, weil sie Ablenkung von all den Treffen mit ihrem Vater brauchte. Naruto nannte es ein Date und sie wusste nicht wie sie damit umgehen sollte. Sie standen mitten in einer Spielhalle. Hinata selber etwas Abseits und Naruto war umringt von jungen Mädchen und wenigen Jungen, weil er gerade dabei war den Highscore von irgendeinem Ballerspiel zu knacken. Hinata befürchtete, dass Naruto sie schon lange vergessen hatte und sie eigentlich auch wieder gehen könnte, ohne das es irgendjemand bemerkt hätte. Der Gedanke, dass sie nicht jedes Mal abhauen konnte, wenn sie mit Naruto irgendwo alleine unterwegs war, hielt sie jedoch davon ab. Nach der Sache auf Kibas Party hatte Sasuke ihm den Kopf gewaschen und das vor der gesamten Gruppe, also den Zweien, Sakura und Hinata. Darauf hin hatte der Blondschopf versprochen das wieder gut zu machen und nachdem Hinata erst auf einen freien Tag warten musste, an dem ihr Vater sie nicht den ganzen Tag in Beschlag nahm, waren sie hier gelandet. In einer sogenannten „Spielhölle“. In Aomori war Hinata niemals in einer solchen Einrichtung gewesen. Allgemein war sie wenig ausgegangen und trotz ihrer mangelnden Erfahrung weigerte sie sich, dies hier als Date zu bezeichnen. Naruto war die ganze Zeit mit irgendwelchen Leuten beschäftigt, weil Hinata nichts mit diesen ganzen Spielautomaten anfangen konnte. Sie fühlte sich wie ein Gänseblümchen, mitten in einer Großstadt. Als würde sie nicht hier hin gehören und irgendwie fühlte sie sich unwohl an diesen Ort, mit all den Geräuschen, der aufdringlichen Musik, den lauten Stimmen und den grellen, bunten Lichtern. Außerdem hatte sie das Gefühl den Altersdurchschnitt unnötig anzuheben, während Naruto wie ein 16 jähriger Schüler wirkte und nicht wie ein erfolgreicher, junger Koch im Alter von 25 Jahren. Es hieß zwar, man sei nur so alt wie man sich fühlte, aber wenn sie Naruto so beobachtete, wunderte es sie nicht, dass er das Studium nicht gepackt hatte. Hinata zuckte zusammen, als sie sich ihrer Gedanken bewusst wurde und schämte sich dafür. Naruto war gewiss nicht dumm, er war nur eben keine Person, die stunden lang irgendwo sitzen und lernen konnte, sondern eher ein „Macher“. Jemand der immer in Bewegung bleiben musste und ein Freigeist. Letzteres war das, was Hinata immer an ihm bewundert hatte und was sie sich für sich selber wünschte. Es war der Grund warum sie überhaupt in Tokio war und nicht in Aomori, wo sie genug Plätze an Grundschulen gehabt hatte. Allein wegen ihrem Namen. »Oh Gott«, brüllte Naruto und er war über all die lauten Anfeuerungsrufe der Anderen zu hören. »Nur noch ein Kill, dann hab ich ihn!« Ein Mädchen warf sich ihm um den Hals. Sie wahr wahrscheinlich fast zehn Jahre jünger als Naruto und er schien sich nicht im geringsten daran zu stören. »Gleich, gleich, gleich.« Hinata wand sich seufzend ab und sah sich nach einer Sitzmöglichkeit um, jedoch gab es keine freie Bank für sie. Die Spielhalle war sehr gut besucht und die meisten waren Kinder, die laut tobten und ihren Spaß hatten. »Oh jeah«, brüllte Naruto und feierte sich kurz. So wie es aussah, hatte er endlich den bestehenden Highscore geknackt und badete in dem Applaus der Traube um ihn herum. Dann bemerkte er endlich, dass eine Person fehlte. »Oi, Hinata, wo bist du?« Und sofort brach schallendes Gelächter aus, denn weil er sich ablenken ließ, wurde er von dem Computer erschossen und der Bildschirm zeigte die Letter „Game Over“ und „New Highscore“ an. Er hatte den Punkte Stand gerade mal um fünf überboten und das ließen die Zuschauer ihn auch spüren. Als sich Naruto dann aufmachte um seine Begleitung zu suchen, verschwanden die Leute auch und ließen sie alleine. »Hey, Hinata«, fragte Naruto als er die junge Frau entdeckt hatte. »Hast du das gesehen?« Hinata schüttelte ehrlich mit dem Kopf. »Aber gehört.« »Das ist nicht das gleiche«, beschwerte er sich und griff dann nach ihrer Hand. »Komm, jetzt bist du dran.« Doch Hinata machte keine Anstalten zu dem Gerät zu gehen, sondern befreite sich aus Narutos Griff. »Ich denke nicht, dass das etwas für mich ist«, entschuldigte sie sich für ihr abweisendes Verhalten und lächelte ihn verlegen an. »Das weißt du erst dann, wenn du es probiert hast. Komm, das ist lustig«, forderte Naruto sie noch mal auf, doch eine Begleitung blieb standhaft. Sie verneinte höflichst und erklärte ihm, dass sie sich etwas zu trinken holen würde und fragte ob er nicht auch etwas haben wollen würde. Naruto verneinte und ließ sie ziehen. Er schien bedrückt zu sein und Hinata fühlte sich sofort schlecht deswegen, weil er sich doch so Mühe gegeben hatte. Er hatte nur einfach kein Händchen dafür, ein geeignetes Ausflugsziel für ihn und vor allem Hinata zu finden. Sie war eher ruhig und ein Zoobesuch wäre für sie angenehmer gewesen, als all dieser Trubel hier, nur war Naruto ganz und gar nicht der Typ dafür. Auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, war für sie aufgrund ihrer unterschiedlichen Charaktere schon nicht möglich. Hinata war an dem kleinen Kiosk abgekommen, der in Mitten der Spielhalle stand. Hier hingen dutzende von Schildern, die Gebote und Verbote aufzählten. Sie durften keine eigenen Speisen und Getränke mit bringen und gegessen durfte auch nur in einem Bereich um den Kiosk herum werden. Getränke durften nicht in die Nähe der Spielautomaten gebracht werden, durften aber den Bereich verlassen. Flaschen mussten zurück gebracht werden und durften nicht im Mülleimer entsorgt werden. Das Rennen in den Gängen, so wie das Springen und Tanzen war verboten, beziehungsweise nur in den gekennzeichneten Bereichen erlaubt. Fotos durften nicht gemacht werden, um zu verhindern, dass außenstehende Personen fotografiert wurden. Dafür gab es eine Wand, die mit bunten Postern von Animes, Filmen und Spielen plakatiert worden war. Dort drängten sich Freundesgruppen aneinander um Erinerrungsfotos zu schießen. Sie stellte sich an der Schlange vor dem Kiosk an und wartete eine Weile bis sie dran war, Sie hatte keine Ahnung wie lang sie da stand, aber als sie endlich dran war, bat sie um ein Wasser und zahlte einen unglaublich hohen Preis für die kleine Flasche, mit der sie wieder zurück ging, um Naruto zu suchen. Der hatte sich schon wieder mitten in das Getümmel geschmissen und war wieder voll in seinem Element. Sein neues Opfer war ein anderes Spiel, wo er zu tanzen musste. Mehr oder weniger tanzen, denn er musste in entsprechende Flächen zur richtigen Zeit mit dem Fuß betreten. Er tanzte gegen ein Mädchen, dass ihm Punktemäßig vollkommen überlegen war, trotzdem war er Feuer und Flamme um diesen Kampf zu gewinnen. Hinata setzte sich auf eine nahe Bank und atmete tief ein und wieder aus um sich etwas zu entspannen. Die ganze Zeit hatte sie nur bei Naruto gestanden und nun tat das Sitzen ganz gut, außerdem konnte sie in von hier aus gut beobachten. Ihr Blick schweifte jedoch gleich durch die riesige Halle, oder wohl eher soweit sie sehen konnte. Ihr Blick blieb an einem dieser Automaten hängen, an dem man Kuscheltiere angeln konnte. Als Kind hatte sie so etwas schon mal gesehen und auch andere Kinder mal dabei beobachtet wie sie daran spielten. Ein Junge hatte einem Mädchen einen Plüschhasen daraus geangelt. Warum auch immer sie sich jetzt daran erinnerte. Aber das brachte sie dazu aufzustehen und zu diesem Automaten zu gehen. Hinter den Scheiben konnte sie eine ganze Menge unterschiedlicher Plüschtiere sehen. Teddybären, Katzen, hübsche und niedliche und grauenhaft hässliche waren darin und mitten drin, wie auf einem Thron, lag dieser graue Plüschhase, mit stehenden Ohren, niedlichen Knopfaugen, einer süßen Stupsnase und einer überdimensionalen Schleife um den Hals. Er sah zwar nicht haargenau wie der Hase damals aus, aber er ähnelte ihm. Sie begutachtete den Automaten genau und zögerte. Es war zwar vollkommen kindisch, aber sie wollte diesen Plüschhasen haben, also entschied sie kurz um es auszuprobieren. Ihre Chancen waren zwar intergalaktisch gering, weil sie so etwas noch nie gemacht hatte, aber das Verlangen nach diesen Hasen war zu groß. Sie nahm eine entsprechende Münze und schob sie in den Schlitz. Sie legte die Hände wie von einem Bild beschrieben, an die zwei Joystiks und betätigte diese zaghaft. Langsam tastete sie sich in die Richtung des Hasens um ihn auch ja zu treffen und plötzlich fing der Automat an zu piepsen. Die Kralle bewegte sich keinen Millimeter mehr weit, stürzte sich in die Tiefe und fuhr wieder hoch. Nichts. Die Kralle entleerte sich über den Ausgabe Trichter und brachte sich wieder in Ausgangsposition. Dann versuchte Hinata es noch einmal. Ohne Erfolg. Und noch einmal ohne einen Gewinn zu machen. Noch einmal, noch einmal und noch einmal. Ein hässlicher, kleiner Zwerg mit rosafarbenen Haaren purzelte aus der Ausgabe heraus und Hinata seufzte enttäuscht. Immer und immer wieder hatte sie es versucht, ohne das sie einen Überblick darüber hatte wie oft und mehr hatte sie nicht heraus bekommen. Enttäuscht schob sie den hässlichen Zwerg in ihre Tasche und wand sich erneut dem Automaten zu, da wurde sie ganz plötzlich von hinten überrascht. »Hinata-chan!« Sie hatte mit Naruto gerechnet, doch Sakura stand neben ihr und lächelte fröhlich an. Neben ihr stand Sasuke, der abwesend in den Automaten mit den Plüschtieren sah. »Sakura-chan, Sasuke-kun. Was macht ihr hier«, fragte Hinata nachdem sie endlich wieder zu Atem gekommen war. »Naruto«, sagte sie nüchtern. »Er hat uns geschrieben und gefragt ob wir uns hier treffen wollen. Er hatte gesagt das du auch kommst.« Hinata zuckte innerlich zusammen. Hatte er wirklich gesagt sie würde auch kommen, oder hatte Sakura das nicht einfach falsch verstanden? Sie war mit Naruto hier. »Hast du ihn schon gefunden?« Hinata sah wieder zu dem grauen Plüschhasen. »Ja, er ist da vorne am Tanzen.« »Typisch für ihn«, sie seufzte. »Ich will auch mal. Kommst du mit, Hinata?« »Nein, nein«, sagte sie und lächelte ihre Freundin an. »Für mich ist das nichts. Geh ruhig alleine.« »Gut, dann werde ich Naruto mal gehörig einheizen«, verkündete sie und war auch gleich verschwunden. Hinata war ein wenig verwundert darüber, dass Sakura auch eine recht kindliche Seite hatte, den bisher war sie immer so erwachsen und vernünftig gewesen. Vielleicht lag das auch nur daran, dass sie schon so lange Kontakt zu Naruto hatte. Er färbte wahrscheinlich auf alle um ihn herum ab. Hinata wollte sich wieder auf die Bank zurück setzen, als sich plötzlich jemand neben sie stellte. Es war Sasuke, jedoch jagte es ihr keinen solchen Schrecken ein, wie es bei Sakura gewesen war. »Naruto und du seid zusammen hier«, stellte er nüchtern fest. »Ja«, war die Bestätigung. Sasuke seufzte. »Er wollte die Sache mit Kiba wieder gut machen.« »Das habe ich mir schon gedacht.« »Und dann lässt er dich hier allein und holt Sakura und mich dazu?« »Wahrscheinlich weil ich mich hier falsch fühle. Er hat es nur gut gemeint.« Sasuke seufzte lediglich und schwieg ansonsten dazu. Auch Hinata wollte das Thema beenden, weswegen sie ihn etwas anderes fragte: »Ich möchte mich setzten. Kommst du mit, Sasuke-kun?« »Nein, nein. Ich komme gleich nach.« Verwundert sah Hinata den jungen Mann an, ging dann jedoch zurück zu der Bank, auf der sie zuvor gesessen hatte. Sie hatte Glück, dass sie immer noch frei war, denn alle in diesem Bereich standen um die Tanzfläche herum, auf der sich mittlerweile Sakura und Naruto einen heftigen Kampf lieferten. Ein Kopf an Kopfrennen, wie Hinata es an den Punkten erkennen konnte. Die Stimmung war gut, aber es änderte sich nichts daran, dass sie sich an diesen Platz falsch fühlte. Sakura und Sasuke machten es da auch nicht besser, schließlich gingen auch sie ihren eigenen Vorlieben nach. Sakura war bei Naruto und Sasuke war verschwunden. Dort wo er eben noch gestanden hatte, stand nun eine Gruppe Jugendlicher und von ihm war nirgends etwas zu sehen. Sie konnte ihm nicht einmal einen Vorwurf machen, schließlich hatte jeder so seine eigenen Vorlieben und das sie nichts mit solchen Spielhallen anfangen konnte, war niemandes Schuld. Es war nur komisch, dass Sasuke sich darüber aufregte, dass Naruto sie alleine ließ und dann im gleichen Atemzug genauso handelte. Fast schon frustriert seufzend wand sich Hinata wieder Naruto und Sakura zu, während sie überlegte nach Hause zu gehen und dann schob sich ein grauer Stoffhase in ihr Blickfeld und das monotone »Den wolltest du doch haben«, verriet ihr, dass es Sasukes Handeln war. Verwirrt und überrascht sah sie ihn an und nahm zögerlich das Plüschtier. »Für mich«, fragte sie und Sasuke nickte. »Danke«, murmelte sie. Sasuke sah zu der Tanzfläche und seufzte. Irgendwie schien er genervt zu sein und Hinata fragte sich, ob es ihm vielleicht genauso ging wie ihr und er selbst nicht gerne hier war. Sie schwiegen eine ganze Weile. Wie lang das war, konnte sie nicht sagen und dann unterbrach Sasuke ihr Schweigen: »Wo möchtest du hingehen?« Da Hinata weder damit gerechnet hatte, dass Sasuke sie ansprach, noch das er ihr eine Frage stellte, hatte sie seine Worte nicht verstanden. Er sah sie hingegen nur abwartend an, weswegen es etwas dauerte, bis er sich regte. Er nahm ihre Hand und zog sie auf die Beine. »Hier in der Nähe gibt es ein kleines Atelier von unbekannten Künstlern«, sagte er und sie musste keinerlei weitere Fragen stellen. Sasuke wollte hier nicht sein, genauso wenig wie sie und er bot ihr an, von hier zu verschwinden. Sie nickte, ohne weiter darüber nachzudenken und sie gingen. Das er noch immer ihre Hand hielt, wurde ihnen erst bewusst, als Sasuke außerhalb der Spielhalle sein Handy aus seiner Hosentasche zog um Sakura und Naruto Bescheid zu geben. Zumindest wurde es Hinata klar und sie spürte wie sich zeitgleich ihre Wangen rötlich färbten. Sie wandte sich kurz ab, in der Hoffnung das Sasuke es nicht bemerkte. Es dauerte etwas, bis sie sich wieder zu ihm drehte. In dem Moment steckte er auch sein Smartphone wieder ein und sah sie kurz erwartungsvoll an. Ohne lange zu warten, ging er vor und Hinata folgte ihm. Sie lief schweigend neben ihm. Im Arm der graue Plüschhase, den sie aus nostalgischen Gründen haben wollte und nun nur noch viel wichtiger war. Sie schwiegen, erzählten sich nichts und trotzdem war es so viel angenehmer als in der Spielhalle. Es war so merkwürdig, dass sie zu Naruto – wegen dem sie ja beschlossen hatte nach Tokio zu ziehen – keinen Anschluss mehr bekam, so wie es in Aomori war, sich aber in Sasukes Nähe wohl fühlte. Selbst wenn sie sich nur anschwiegen. Das Atelier von dem Sasuke gesprochen hatte lag tatsächlich nicht sehr weit von der Spielhalle weg, es kam einem nur so vor, weil sie oft abbiegen und mehrere kleine Gassen entlang gehen mussten. Das Gebäude stand an einem kleinen Park, der um ein kleines, gut besuchtes Café herum wuchs. Hinata fühlte sich gleich von diesem angezogen, jedoch führte Sasuke sie zielstrebig zu dem Gebäude in dem das Atelier lag. Ein Spannbetttuch kündete die heutige Ausstellung an und eine Feuertreppe führte die Gäste hoch in das erste Obergeschoss. »Oh, Sasuke-kun«, sagte ein blasser, junger Mann, mit schwarzen kurzen Haaren. »Auch noch in Begleitung, die weder Sakura-chan, noch Naruto-kun ist. Guten Tag.« »Sai«, gab Sasuke nur von sich und Hinata empfand diese Begegnung als merkwürdig. Dieser Sai sprach zwar freundliche Worte aus und lächelte auch, aber es klang so merkwürdig künstlich. »Er ist einer der Aussteller in diesem Atelier und ein „Freund“ von Naruto.« »Du musst das „Freund“ nicht so betonen, Sasuke-kun«, sagte Sai und lächelte immer noch so merkwürdig. Als würde er es gerade lernen. »Ich stelle deine Freundschaft zu ihm ja auch nicht in Frage. Aber, warum stellst du mir nicht deine Begleitung vor?« »Ich wüsste nicht, was dich das angehen sollte, wer sie ist.« »Nicht so unhöflich Sasuke-kun, Wir sind doch alle Freunde, oder?« »Nicht das ich wüsste.« Hinata empfand diese Situation als äußerst unangenehm. Das Sasuke diesen Sai nicht wirklich leiden konnte, hatte man gleich bemerkt, doch warum waren sie dann hier her gekommen, wenn er doch wusste, das Sai ebenfalls hier ausstellte? Sie entschloss diese Situation zu unterbrechen und stellte sich dann selbst vor: »Hyuuga Hinata«, murmelte sie plötzlich ohne die Zuversicht, die sie vorher noch empfunden hatte. »Ah, Hyuuga«, sagte Sai und Hinata befürchtete, dass der junge Mann ihren Namen kannte und sie sofort wie eine Hyuuga behandelte. »Ich hoffe du wirst Freude an unserer Kunst empfinden. Einen schönen Aufenthalt in unserem kleinen Atelier.« Hinata lächelte und Sasuke und sie gingen an Sai vorbei in den Raum. Er war größer als man es von außen vermuten ließ und nicht wirklich gut besucht. An einem solch sonnigen Tag wollten die Meisten wohl lieber im Park spazieren gehen, statt sich hier Bilder von unbekannten Künstlern anzusehen. Selbst wenn sie kein Geld für den Eintritt verlangten. Wer wusste, wann die Sonne das nächste Mal wieder zusehen war? In diesen kalten Monaten musste man immer mit schlechtem Wetter rechnen. Langsam schritten sie die Wand entlang und betrachteten jedes der auf gehangenen Bildern. Sie waren wirklich gut und die wenigen Besucher vollkommen unberechtigt. Eigentlich sollten die Besucher Schlange stehen, um sich die Ausstellung ansehen zu können. Und warum nahmen sie eigentlich keinen Eintritt? »Sie verkaufen Kopien ihrer Bilder in unterschiedlichen Formen. Deswegen verlangen sie keinen Eintritt, in der Hoffnung, dass die Leute dann eher gewillt sind etwas zu kaufen.« Hinata lief leuchtend rot an, weil sie sich erst jetzt bewusst wurde, dass sie ihre Frage unbewusst laut ausgesprochen hatte. »A-ach so. Das klingt logisch«, murmelte sie und betrachtete das Bild vor dem sie standen angestrengt. Es war eine Landschaftszeichnung eines Ortes, den sie nicht kannte. »Wenn wir durch sind, werden sie dich fragen ob du Ausdrucke kaufen willst. Karten, Poster und andere Prints«, Sasuke zuckte mit der Schulter. »Kannst du ja machen, wenn du die Jungs unterstützen willst.« »Hast du dir jemals was gekauft?« »Karten, die ich dann verschickt habe.« Hinata musste lächeln. Vielleicht machte sie es genauso und kaufte ein paar hübsche Postkarten, die sie dann an ihre Schwester Hanabi, ihrer Mutter und an Neji-Oniisan schicken konnte. »Sie haben Talent.« »Ja, sie sind gut, nur schaffen sie es leider nicht in die Öffentlichkeit.« Sie gingen weiter zu einem Portrait einer jungen Frau. Sie lächelte und lud mit ihren Augen zum stehenbleiben und Träumen ein. »Vielleicht wollen sie das auch nicht? Vielleicht ist das genau das was sie wollen. Ihre Kunst Leuten zeigen, sie sich dafür interessieren und sie damit glücklich machen?« »Ich denke, sie würden in größeren Ausstellungen mehr Unterstützung bringen.« »Gehst du oft in Kunstausstellungen?« Sasuke antwortete nicht so fort. Es schien so, als müsste er sich noch überlegen was und wie er antwortete. »Öfters. Es ist ruhig und ein sehr guter Ausgleich für die Aktionen von Naruto.« Hinata kicherte leise und sie gingen weiter. Als nächstes war eine Vase mit kunstvoll dekorierten Blumen ausgestellt. »Er kann nicht still sitzen, oder?« »Niemals«, sagte Sasuke und irgendwie klang es ein wenig anklagend. »Habt ihr zusammen entschieden in die Spielhalle zu gehen?« »Nein, er hat mich nur gefragt ob wir uns treffen wollen und dann hat er mich dort hingebracht. Ich weiß immer noch nicht was ich davon halten soll. Irgendwie ist das nicht meine Welt.« Sasuke gab lediglich einen undeutlichen laut von sich. Wahrscheinlich hatte er es sich vorher schon gedacht und sich nur noch die Bestätigung einholen wollen. »Naruto wäre nie auf die Idee gekommen, dass du eher der ruhige Typ bist.« »Was gar nicht schlimm ist. Ich will mich ja auch verändern, aber das und die Party bei Kiba waren wohl noch etwas zu viel«, sagte sie und strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. »Ich bin ihm nicht böse. Wir sind wahrscheinlich nur viel zu verschieden.« »Wahrscheinlich.« »Was ist mit dir?« Sasuke schenkte ihr einen verwunderten Blick. »Betätigst du dich künstlerisch, Sasuke-kun?« Er drehte sich wieder der Vase zu und ging dann weiter zum nächsten Bild. »Ich spiele lediglich Gitarre, mehr nicht.« »Das ist doch such schön.« »Und du?« »Als Kind hatte ich Klavierunterricht«, sagte sie und schien dabei in Gedanken versunken zu sein. »Aber das mache ich schon lange nicht mehr.« »Warum nicht?« »Meine Wohnung ist zu klein für ein Klavier und während meines Studiums hatte ich keine Zeit mehr dafür. Oder eher, es hat mir was gefehlt.« »Hmmm«, gab Sasuke von sich. »Kennst du das auch?« Sie gingen ein Bild weiter. »Als Kind habe ich Violine spielen gelernt. Als Teenager habe ich dann auf die Gitarre gewechselt.« Hinata wollte ihn noch etwas fragen, aber ihr Smartphone unterbrach sie. Sie zog es aus ihrer Tasche und blickte auf den Bildschirm. Naruto hatte sie zu einer Gruppe hinzugefügt und auch gleich eine Nachricht geschickt. Heute Abend um 6:00 Uhr im Ichirakus? Hinata sah Sasuke an und lächelte dann entschuldigend. »Ich habe leider einen Termin, deswegen kann ich nicht.« »Sag das nicht mir, sondern Naruto.« Sie nickte und tippte sogleich ihre Absage. Nur wenige Sekunden später erschien auch eine von Sasuke. »Ein Familienessen«, sagte Sasuke, als Hinata ihn verwundert ansah. »Nichts großartiges.« »Ich auch. Mein Vater will mich einem Heiratskandidaten vorstellen.« »Sakura hat mir davon erzählt«, sagte er und schob seine Hände in seine Hosentaschen. Sie betrachteten nicht mehr die Bilder an den Wänden. »Du solltest ihm das sagen, wenn du das nicht willst, sonst landest du am Ende doch noch in einer Ehe, die du nicht willst.« »Leichter gesagt, als getan«, murmelte Hinata uns sah weg. Schweigen trat ein und dauerte ein paar Minuten an. Die anderen Besucher schoben sich an sie vorbei um das Bild, vor dem die beiden standen, besser sehen zu können. »Lass uns in den Park gehen, ehe du nach Hause musst.« »Gerne, Sasuke-kun«, sagte Hinata und drückte den Grauen Plüschhasen an ihren Oberkörper. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)