Zerstörer der Welten von ShaddiXx2611 (Wenn die Zeit dich zerfrisst) ================================================================================ Kapitel 23: Eine reuevolle Entscheidung --------------------------------------- Nerv tötend, mehr nicht, war mein Wecker der mich aus einem tiefen Schlaf riss. Ein knapper zorniger Blick auf die Uhr ließ mich wissen, dass der Morgen bereits anbrach. Genau 8 Uhr früh. Vor kurzen war ich erst eingeschlafen, stundenlang rollte ich mich wie eine Irre durch die Gegend. Keine Ruhe fand ich in dem bequemen Bett. Rastlos starrte ich in die Nacht die Decke an. Sicherlich war ich die Einzige, die trauerte und beängstigt über die Zukunft nachdachte. Verschwitzt mit zotteligem Haar in allen Himmelsrichtungen, wandelte ich wie ein Zombie ins Badezimmer und machte mich unter einer kalten Dusche frisch. Zog mir danach eine ähnliche Miko Kleidung aus dem Mittelalter über, die mich wunderbar vor leichtem Feuer schützte, denn dieser Stoff war ähnlich wie Inuyashas Gewand. Sowohl Schutz als auch Mobilität bot sie mir, wie das Fell der Feuerratte. Meine langen Locken kämmte ich mir zu Recht und glättete sie anschließend, nachdem ich sie halbwegs trocken Föhnte. Zähne geputzt, Wimpern getuscht und etwas Puder um die Nase und schon war ich nach einer halben Stunde fertig. Einen kurzen Blick in den Spiegel und ich stellte zufrieden fest, dass ich überhaupt keine Ähnlichkeit mehr mit Kikyo besaß. Mein Körper und Geist wurde erwachsen. Ich war nicht mehr dürr und habe eine gesunde weibliche Figur bekommen. Mein Pony bändigte ich mittlerweile, sodass er glatt herunterhing bis zu meinen Augenbrauen. Zugeben, etwas Kikoys Stil, doch meine Frisur war dennoch anders und sie hatte Stufen. Nun ja, der größte Unterschied waren wohl jedoch meine erwachten Augen. Warum sprach mich meine Familie darauf nicht an? Moment, dann wussten sie also von allem doch Bescheid?! Aufgewühlt verkrampfte ich meine Hände an einer Stuhllehne. Warum redete niemand darüber? Wusste keiner wie er anfangen sollte? Sota sollte bestimmt auf Mamas Wunsch hin schweigen, Opa vermutlich ebenfalls. Bei ihm jedoch war ich mir nicht sicher. War Sie noch zu erschöpft, um ein Gespräch aufzusuchen? Wusste sie nicht wie? Unwohl im Magen versuchte ich die Gedanken los zu werden. Bei meiner nächsten Heimkehr sollte ich mir erst den Kopf zerbrechen, wie wir die Sache angingen. Zurück in der Realität wurde mein Gehirn mit banalen Problemen überflutet. Angestrengt überlegte ich ernsthaft, ob ich noch Frühstück vorbereiten sollte, doch mit jeder Minute die verstrich, sorgte sich bestimmt Ruffy immer mehr um seinen Freund. Zudem sollte noch keiner einen großer Hunger nach der gestrigen Essenschlacht haben, vor allem ich sowieso nicht. Mir war schlecht, sehr schlecht, bis mir urplötzlich schwindlig wurde, dass ich mich auf den Boden setzte. Mein Magen verkrampfte und mir war speiübel, sodass ich zur Toilette auf allen vieren Krabbelte, doch es verblieb bei einem klärglichen Versuch. Mein Augenlicht verschwamm gefährlich… ……Du musst los….Schnell…………Wenn du ihn nicht rettest….dann wirst du scheitern….Gestallten werden…dich…..Jagen…Geh unbedingt….alleine ………………Sein Name ist…… Die Verbindung zu meinem Vater brach ab…. Doch Bilder blieben…. Schwarze lange Haare…… ein Rot Schwarzes Gewand……. Dunkle Augen…. Rapide schossen mir einzelne Bilder durch den Kopf und genauso schwanden diese pfeilschnell mit meinem Schwindelgefühl und Krämpfen. Übrig blieben mein kreidebleiches Gesicht und ein bebendes Herz. Bis zum Ende der Verzweiflung schlug es. Sollte ich Zeit verstreichen lassen und erst meinem Vater aufsuchen? Hatte ich überhaupt dafür Zeit? Seine Stimme hörte ich klar und deutlich heraus, sie war kristallklar wie Wasser. Warum war die Mission noch nicht vorbei? Ich verstand es nicht, Aaron war Tod. So hieß er doch, oder? Mir war dieses Arschloch egal, er lag nun 6 Fuß tiefer. Was meinte Dad nur mit Gestalten, wer oder was wird mich jagen? Langsam schlich sich meine Magensäure hoch, mein Magen fuhr Achterbahn. An der Kommode zog ich mich auf meinen zwei zittrigen Beinen wieder herauf. Standfest war etwas anderes, ich konnte kaum gehen, ich war gezwungen mich an der Wand entlang festzuhalten. Für die nächsten Minuten, bis ich mein Puls kontrollierte und wieder normal atmete. Ohne dies würde ich nur ein Sturz heraufbeschwören. Nach ausgiebigen Atemzügen zog ich einen Entschluss. Ich musste Sachen packen, für allmögliche bizarre Wetterumschläge, für Kämpfe und natürlich Essensvorräte. Wie lange ich diesmal unterwegs war, konnten mir auch die Sterne nicht sagen. Mein riesiger Rucksack schien aus allen Nähten zu platzen und doch hätte ich noch zu gerne mehr eingepackt. Doch nichts ging mehr hinein, weder ein paar Socken, noch ein Waschlappen auf Reserve. Ein erneuter Blick auf die Uhr verriet mir, das jeden Moment die Uhr 9 schlug und genau exakt auf der Minute hörte ich paar Räume weiter Sotas extrem lauten Wecker, der mir die Nackenhaare aufstelle, so schrill und widerlich erklang der Ton. Ich war mir sicher, dass selbst Zorro den Wecker hörte und davon genervt wach wurde. Als erstes mit dem falschen Fuß aufzustehen, war nie ein gutes Omen. Im Geiste ging ich alles nach, überlegte präzise ob ich alles Notwendige dabei hatte und nichts vergaß. Zu guter Letzt ergriff ich das Wichtigste von allen, meinen Pfeil und Bogen. Meinem guten Gehör nach, machten sie sich der Reihe nach im Badezimmer fertig. Somit ging ich als erstes in die Küche und wartete einen Augenblick auf die drei Kerle. Legte vor der Tür mein Gepäck ab. Nicht lange dauerte es, da trudelten sie alle nacheinander ein. Allesamt gähnten und wirkten verkatert, wobei nur Zorro Alkohol trank und dementsprechend auch fertig aussehen durfte. Die anderen reichte einfach nur nicht der Schlaf. Mein kleiner Bruder hatte Augenringe wie ein Panda, Opas Pullover war auf links und Zorro sah ich seine Kopfschmerzen an, ohne in seiner Haut zu stecken. Ein hoffnungsloser Haufen voller Elend. Ein liebenswürdiger Haufen Elend. Um die knautschigen Gesichter nicht länger ertragen zu müssen, kochte ich Kaffee und Tee. Stellte ihnen die Kannen auf den Küchentisch, was Opa ein hocherfreuliches glucksen entlockte. Mama brachte ich ebenfalls einen Tee mitsamt einer heimlich geschmierten Brotstulle vorbei, die ich diesmal nur für sie zubereitete. Ich war kein Dienstmädchen, auch Sota wusste bereits wie man kochte, doch er war zu faul. Freudig stellte ich fest, dass es Mama bereits viel besser ging und sie würde nicht mehr lange das Bett hüten. Somit konnte ich beruhigt von hier verschwinden und verabschiedete mich von ihr herzlich. Nur leider konnte ich auf all ihren Fragen nicht korrekt antworten. Es war jetzt kein guter Zeitpunkt über die Vergangenheit und Vater zu reden. Andeutungen wurden gemacht, doch ich tat etwas dümmlich und versuchte schleunigst das Weite zu ergreifen ohne unhöflich zu wirken. Ein voller Erfolg. Zurück in die Küche latschend, linste ich erfreulicherweise bereits in besser gelaunten Gesichtern. Der Schwertkämpfer lobte den Kaffee himmelsgleich, er trank eine Tasse nacheinander, wie Sake. Anscheinend gab es bei den Strohhüten kaum Kaffee oder eben keinen guten. Lange Zeit für Plaudereien hatten wir nicht. Im Flur rief ich bereits halb flüsternd nach meinem Helfer, der auch nicht lange auf sich warten ließ. „Zorro, wir müssen, auch wenn du gerne eine zweite Kanne Kaffee hättest.“ „Wir? Kommst du etwa mit in meiner Zeit?“ Währenddessen schnürte er sich seine Schwerter um seinen Gürtel. Verspätetet stellte ich erst fest, dass seine alte Kleidung bereits getrocknet war und das es noch so vieles gab, was ich ihn zeigen müsste in meiner Welt. Ein Tag war zu wenig. Dieser eine verdammt schöne Tag sorgte nur für mehr Seelenleid. Meine Kimono Idee konnte ich ebenfalls nicht ausnutzen und genießen. „Nein, ich muss noch woanders hin. Wir sollten los.“, ermahnte ich ihn argwöhnisch kalt. Mir selbst gefiel meine Ausdrucksweise nicht, jedoch hielt ich es keine Minute mehr aus, ihn zu sehen und zu hören. Immerhin wusste ich gleichzeitig, dass dies ein Abschied war und man konnte nicht wissen, ob sogar für immer…. „Aber Kagome, es ist doch erst halb 10… so früh wollt ihr los? Wo willst du überhaupt hin? Ins Mittelalter? Kannst du da wieder hin?“, Opa stellte Fragen, die mir Übelkeit einhamsterten. Niemals wollte ich lügen, ich hasse Menschen die immer wieder logen und doch konnte ich die Wahrheit nicht über mich bringen. Schämen sollte ich mich. „Ja Opa, ich habe da noch etwas zu klären.“, mehr rechtfertigte ich mich nicht, Sota klinkte sich mit ein, doch ignorierte ich seine Fragen, denn diese waren kniffliger zu beantworten. Mein Mund war wie versiegelt und ich musste mich mächtig zusammenreißen, um mich nicht zu verwandeln. [>Willst du zu Inuyasha? Mit wem bist du jetzt zusammen? Gehst du auch wirklich ins Mittelalter zurück? Und wie lange?< Mich zur Weißglut zu treiben war mehr als ungünstig. Zu besonnen und achtsam war ich zum Glück, um mich durch bloße Äußerungen zu verwandeln. Je weniger man an seinen Kräften denkt, umso einfacher konnte man mit ihnen Leben. Ohne Wenn und Aber schnappte ich mir den verdutzten Zorro, mit der Augenbraue bei dem Namen Inuyasha zuckte. Stöhnend holte ich mein gesamtes Gepäck, schmiss es mir mit Wucht über die Schultern. „Wir gehen, jetzt!“, entschied ich felsenfest. Riss ihn ohne Kraft anzuwenden wie Gepäck mit. Auf einen Widerspruch stieß ich nicht, er ließ es über sich ergehen. „Öhm ok.“ Hastig verließen wir das Haus, Wiederworte drangen an meine Ohren, auch Fußtritte, sie folgten uns noch bis zur Türschwelle und riefen uns hinterher. Vielleicht waren sie etwas naiv, jedoch niemals dumm. Jeder von ihnen wusste, dass etwas im Gange war, etwas Gefährliches. „Macht es gut, passt auf Mama auf. Ich komme bald wieder, macht euch keine Sorgen. Ich habe genug Freunde die auf mich aufpassen.“ Mit zugekniffenen Augen vor Scham, rief ich von weiten meiner Familie zu. Drehte mich nicht um, reuevoll strebte ich mein Ziel an. „Lügner.“, flüsterte mir Zorro zu und Recht sollte er behalten. „Ich habe Freunde!“, zischte ich beleidigt. „Das mag wohl stimmen, doch du erledigst deine Angelegenheiten gerne im Alleingang. Vermute ich mal.“ Wie so oft, erwischte er mich grandios. Darauf gab es außer ein brummen keine Antwort. „Helferchen, zeig uns den Weg zum Portal, damit Zorro zurück zu den Strohhüten kann. Bitte ein Portal am besten, welches direkt beim Schiff wäre. Er hat keine Orientierung.“ „HEY! Ganz schön frech…“, „Ja aber ist doch so… sonst habe ich noch ein schlechtes Gewissen, wenn du noch eine halbe Reise zu ihnen machst. Du wirst sonst noch verloren gehen.“ „Pff….“, mehr kam aus seinem Munde nicht, ich warf einen neugierigen Blick nach hinten und sah über meinen Schultern hinweg gerötete Wangen. Ihm war es unangenehm. Ziemlich niedlich einen Mann verlegen zu sehen. Schweigsame Minuten folgten, indem wir einfach nur in allen Himmelsrichtungen liefen, der kleinen Seele hinterher, die offensichtlich ein Portal fand, welches leider etwas weiter weg sich befand. Mühsam war der Lauf und ich spürte immer deutlicher wie schwer mein Rucksack war und wurde. Viele weitere Minuten vergingen bis ich plötzlich das Tor erspähte. Viel zu viele schräge Blicke von Passanten kassierten wir auf den skurrilen Weg den wir beschritten. Über Straßen hetzten wir, weiter über ungesicherten Baustellen, um dann durch ein Dickicht zu gelangen, welches aus Gestrüpp, Blätter und auch Dornen bestand. Schlussendlich kamen wir an einen Wald an und stoppten direkt vor einer Wasserspeienden Figur vor einem Brunnen. Endlich. Endlich, indem Sinne, der Spurt war beendet. Weinen würde ich nicht, ich hatte mich auf eine Mission zu konzentrieren und durfte meine Gefühle nicht die Oberhand gewinnen lassen. Niemals… Abschied nehmen war nie einfach, dass bekam ich immer wieder zu spüren. Verrückt wie schnell Amor seinen Pfeil abschoss. Wenige Tage brauchte es nur, damit ich wieder Schmetterlinge verspürte. Genau wie die tausenden Nadelstiche in meinen Herzen. „Kagome...“, er hielt mich in meinem Rennen auf, stoppte so rapide, dass ich nach vorne stolperte, doch er verhinderte es, indem er mein Handgelenk fest mit seiner Hand umschloss. Mit dem Rücken fiel ich stattdessen gegen seiner Brust. Peinlich berührt wandte ich etwas von ihm ab. Wenige Meter vor dem Portal standen wir nun da und das Schweigen wurde gebrochen, kurz vor der Abreise. Es hätte alles viel einfacher sein können. Seine Stimme teilte mein Herz bereits in zwei. Ich schluckte nervös und drehte mich um. „Hast es ziemlich eilig mich los zu werden?“ Kalte Worte trafen mich wie ein Stein ins Gesicht. „Was? Nein! Du willst doch eh zurück und ich habe noch viele ungeklärte Fragen… Ich muss zu meinem Vater…“, maulend kam es über meinen Lippen, auf der ich mich unbewusst biss. „Zu deinem Vater? Ich merke wenn du lügst. Du bist fast wie ein offenes Buch.“, entgegnete er mir ziemlich alarmierend, wenn nicht sogar schamlos. „Warum interessiert dich MEIN Leben so sehr?“, quittierte ich sein Verhalten und bat ihn Paroli. Auf diese Frage war er nicht gefasst, er atmete schneller und lockerte sein Griff. Geplättet starrte er mich an. Frischer Wind durchdrang selbst den tiefsten Wald und überschüttete mich mit einer Gänsehaut. „Wenn du keine Antwort hast, gehst du jetzt einfach gerade aus.“, hauchte ich ihn entgegen, ein intensiver Blick meinerseits dazu und dann ging ich erhoben trostlos an ihm vorbei. Nichtsdestotrotz ergriff ich erneut sein Handgelenk und zog ihn zum Portal, so malte ich es mir zumindest in meinen Gedanken aus. In Wahrheit bewegte er sich kein Zentimeter, als ich klärglich scheiterte, ihn mitzuziehen. „Eine andere Frage, wieso gibst du dir für Irgendjemanden solche große Mühen? Kochst du für Jeden Besucher 5 Sterne Menüs? Kaufst für jeden Besuch den besten Sake? Versuchst du allen Menschen ihre Wünsche von den Lippen abzulesen? Ich glaube nicht.“ „Das war mehr als nur eine Frage….Ich bin halt nett... würde ich sagen…“, konterte ich zittrig um irgendwie dieses Gespräch zu beenden. Mir war bewusst auf was er abzielte und deshalb drohten meine Beine einzuknicken. Alles schlotterte und zitterte, mein Körper gehorchte mir kaum noch. Wir waren unterschiedlich, in vielerlei Dingen und doch brachten wir uns dazu, die andere Seite von uns gegenseitig zu zeigen, die sonst keiner kannte. Er war erwachsener, beherzter als viele andere und gleichzeitig konnte er ziemlich in die offensive wechseln, wenn wir alleine waren. Charmant und anziehend. „Ich frag dich das jetzt nur einmal, Kagome. Soll ich dir bei deiner nächsten Aufgabe helfen? Wenn du dich verwandelst, ich bin bei dir.“ Charakterstark, todernst und motiviert. Es war keine Lüge, ich sah nur die Wärme in seinen Augen. Meinen Namen sprach er absichtlich expressiv aus. Fragte er mich dies gerade wirklich? Wollte er bei mir bleiben um mir zu helfen? Dumme Frage, er wollte es, doch ich konnte es mir nicht ganz erläutern. Wusste er nicht, wie lange er eventuell von seinen Freunden getrennt wäre? Bedeutete ich ihn doch etwas mehr? Zorro war ein wirklich hilfsbereiter toller Kerl. Sein Beschützer Instinkt war ausgeprägt. Es rührte mich schließlich zu Tränen. Dankbar für seine Worte schniefte ich und wusch mir die Tränen vom Gesicht, die mir meine Sicht verschleierten. Meine Antwort war schnell gefällt. Ganz klar. Was hätte ich auch anderes antworten können? Seine vertraute Stimme hauchte mir Kraft ein. „Nein.“ Flüsternd rollte mir dieses schwere Wort über die Lippen. Es brauchte meinen ganzen Mut um ihn zu antworten, denn sein Gesicht war des meinem so nah. Streng war kein Ausdruck mehr, wie er mich mit seinen Blicken fesselte. Auf jedem Friedhof war die Stimmung fröhlicher. Damit hatte der Schwertkämpfer nicht gerechnet, er wirkte wie überrollt, von den Socken gehauen. „Nein?“, leichte Wut wandelte sich, irritiert musterte er mich am Ende. Zugegeben, das war nicht die Antwort, die ich ihm geben wollte. Da ich nicht wusste, was mich erwartete, konnte ich ihn nicht einer unbekannten Gefahr ausliefern. Seine Freunde vermissten ihn bestimmt, machten sich sorgen und umgekehrt bestimmt genauso. Zwischen ihnen wollte ich nicht dazwischenfunken. Es war meine Aufgabe, meine allein. Was war, wenn er wegen mir starb? Das konnte ich nicht verantworten. Niemals. „Dann habe ich nichts mehr hinzuzufügen. Ich wünsche dir alles Gute.“ Freudig war sein Unterton nicht, er schaute mich nicht einmal an, als er die wenigen Schritte ein nacheinander setzte, um zum Tor zu gelangen. Für mich geschah alles wie in einer Zeitlupe, seine harten dumpfen Schritte halten in meinen Ohren. Jenes Klirren seiner Schwerter ließ mich schlucken. Sein Geruch entfaltete sich in meiner Nase wie ein Orkan, alle Sinne wurden verzaubert. Sein Rücken war alles was ich sah und ein trauriger Abschied, der nicht hätte beschissener sein können. Ich wusste selbst nicht was in diesem Moment das Richtige war, doch mein Herz gewann die Oberhand und meine Füße steuerten mechanisch auf ihn zu. Ohne zu zögern, ohne den Kopf zu benutzten, umarmte ich ihn von hinten und hielt ihn in meinen Armen fest. Einen Schritt weiter und er wäre bei seinen Freunden aufs Schiff gelandet. „Hmm? Hast du dich um entschieden?“, kam es monoton von seinen Lippen und nichts rührte sich ansonsten. Sein Blick war weiterhin nach vorn gerichtet und seine Haltung war noch immer angespannt. Zu mir drehte er sich einfach nicht, warum? „Bitte, schau mich an.“, flehte ich wie ein bettelnder Hund. Wenn es sein müsste, würde ich auch auf die Knie gehen. Das sollte es nicht gewesen sein, nicht so, kein Streit, keine kalten und leeren Worte zum Abschied! Kurz überlegte er und kam meiner Bitte verspätend nach. Meinen Griff um seiner Taille ließ ich nicht locker, meine Umarmung blieb standhaft bestehen, auch wenn er es mir nicht gleichtat. Seine Arme ruhten gelassen einfach runter. Umso schwieriger gestaltete es sich für meine kommenden Worte. Was für ein Sturkopf! Manchmal glaubte ich ihn zu durchschauen, halbwegs zu kennen und wiederum war es die geheimnisvollste, rätselhafteste und undurchschaubarste Person in meinem Leben, bis auf meinem Da, versteht sich…. Vielleicht war ich auch deshalb so von Zorro fasziniert. Ein Pirat mit drei Schwertern mit einem facettenreichen Charakter. „Zorro….“, begann ich leise, atmete ein und aus ehe ich weitersprach. „Ich kann dich keiner Gefahr aussetzten… weil….“, ich brach ab, mein Herz raste zu schnell. Seine Hand unter mein Kinn, die von hier auf gleich kam, machte mein Befinden nicht besser. Erneut schlucke ich vergebens meinen Frosch im Hals herunter. Mit jedem Atem der meiner Haut berührte, fror und schwitzte ich zugleich. Angenehm und unangenehm. Ein Gefühl, welches mich wahnsinnig machte, genau wie seine unwiderstehlichen Augen. Mit einem Finger hob er mein Gesicht an, sodass ich seinem Adlerauge nicht entkam. Sein Blick kroch mir durch jede Ader, es kam mir vor, als bräuchte ich nichts mehr zu sagen, denn all meine Gedanken las er so einfach wie ein Kinderbuch. Fühlte mich nackt und offenbart. Niemand war außer uns hier, nur wir beide, ganz alleine im Wald. Selbst die Vögel waren verstummt und lauschten unserem aufgewühlten Gespräch. „Weil?“, betonte der Mann neben mir deutlich und strikt. Ein Lächeln sah ich nicht. Was ging gerade in ihm vor? War er enttäuscht, da er glaubte, dass ich seine Stärke anzweifelte? Ich wollte einzig und allein nur nicht, dass er meinetwegen sich verletzte. Er ist stark, ich würde nie das Gegenteil behaupten. Das Unbekannte ist das, was ich fürchte. Hinterhalt, magische Kräfte, Monster oder Hexen... Die riesigen Schlangen die ich in meiner Traumwelt sah, zeigten mir die wahrhafte Angst. Ich muss alleine gehen, irgendwie werde ich es auch diesmal schaffen, ganz bestimmt! „Weil….nun…Ich will nicht, dass dir etwas passiert... Weil….“, wieder setzte ich ab, ich schlotterte mit meinen weichen Knie wie ein Angsthase. Rot wurde es um meinen Wangen und die Augen wurden langsam aber sichtbar nass. „Wenn ich noch einmal weil höre, dann stecke ich beim nächsten Treffen Sota, wie du vor mir jämmerlich weinst.“, grinste dieser besonnen und begann mir mein Kopf tröstend zu streicheln. Kichernd nickte ich und strich mir meine Tränen weg. „Ich finde, du solltest dich keiner Gefahr alleine aussetzen, gerade WEIL so viel auf dem Spiel steht.“ Verwundert darüber, dass er den Anfang machte und nicht ich, gewann ich meinen Mut zurück und schaute ihn in sein Gesicht, erfasste seine wunderschönen Augen in der sich mein Gesicht spiegelte. „Mein Gegner ist besiegt und doch habe ich eine weitere Mission. Mein Vater teilte mir ausdrücklich mit, dass ich alleine gehen muss. Es tut mir leid.“ „War das die WEIL Erklärung, die du mir nicht mitteilen konntest? Dies hatte ich mir doch bereits gedacht… Hmm?“, skeptisch beobachte er mich weiterhin, nahm seine Hand von meinem Haar runter und legte sie stattdessen behutsam auf meiner rechten Schulter. ~Die Zeit sie läuft mein Kind~ Kurz ermahnte telepathisch mich mein Vater und ich könnte ich dafür köpfen, dass er mir nicht mal eine weitere Minute mit Zorro gönnte. Vielleicht sah ich ihn nie wieder. Die Kopfschmerzen versuchte ich zu verdrängen, die jedes Mal kamen, wenn ich die Bilder oder Nachrichten erhalten. Doch Schwindel oder schlimmeres blieb zum Glück aus. „Hast du schon wieder etwas gesehen? Du zucktest gerade ordentlich zusammen. Ist alles gut?“, bedrückt mit einem milden Lächeln schaute er mich an. Suchte den Augenkontakt den ich ihm gewährte. „Mein Vater ermahnte mich… Ich muss los.“ Kaum gesprochen, schon kramte ich aus meinem Rucksack das Juwel heraus und band es ihm ohne seiner Zustimmung um seinen Hals. "Damit wirst du sicher in deiner Welt heimkehren. Ich werde es mir abholen kommen, seh' es als ein Versprechen." Wie mein Vater schon sagte, ich bin auch ohne das Juwel in fremde Welten gereist. Nicken, ein knappes monotones Nicken. „Ist gut…“, er wollte noch etwas sagen oder hinzufügen, doch war ich die Erste, die das Wort ergriff. „Damit ich es nicht bereue… Ich will nicht, dass dir etwas passiert… weil ich dich… wirklich...." Mögen war doch in Ordnung, es war kein Liebes Geständnis, oder? Seine Augen weiteten sich und wie ein Zeichen, ein Wunder, presste sich ein Sonnenstrahl durch das Dickicht und erstrahlte ihn wie einen Engel. Es war so magisch, dass ich einfach nicht anders konnte. In einem Schwung beförderte ich meine Arme um seinen Nacken und stellte mich auf meine Zehenspitzen um ihn zu küssen. Meine Sehnsucht, meine Gefühle, meine Trauer, all das steckte ich in einem einzigen Kuss voller Emotion. Schmeckte seine süßen weichen Lippen. Seine Augen waren weit aufgerissen, mehr erkannte ich nicht. Zorro war baff, zu überrascht um zu reagieren. Ob er meinen Kuss erwiderte, erfuhr ich nicht, denn ich stieß ihn im nächsten Moment hart von mir, sodass er haltlos durch das Portal flog. Es ging so schnell, dass ich nicht einmal seinen Blick im Falle sah. Ich wusste nicht, was er fühlte, hörte seine Antwort nicht und meine letzten Worte verblieben unausgesprochen in meiner erstickten Kehle. Wellen von Tränen überkamen mich, als brach über mir der Damm zusammen. Weinend folgte ich die ganzen nächsten Minuten der hüllenlosen Seele zu meinem Portal. Mein Körper fühlte sich schwer an und mein Herz zersplittert in tausenden kleinen Teilchen. Ich dachte es könnte nicht schlimmer werden, doch es kam wie immer. Am Portal angelangt, in welches ich musste, erblickte ich ein rotes riesiges Monster, das einem Affen glich, welches Feuer spuckte. Ich kam mir wie in einem schlechten Horrorfilm vor. Träumte ich? Wenn ja, bitte weckt mich aus diesem Albtraum. Wild und hektisch sauste die Seele um mich herum, ein Zeichen dafür, dass ich los musste. Für alle Fälle zog ich bereits meinen Bogen, ehe ich in das Portal schritt. WELCOME TO THE HELL ********************************************************************************* Ich hoffe es hat euch gefallen :3 Endlich geht es in einer neuen Welt :D   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)