Der neue Kontinent [Arbeitstitel] von Arinna ================================================================================ Kapitel 12: Ein verhängnisvoller Sonnenaufgang ---------------------------------------------- Der Wind wehte ihm durch die Haare. Er liebte die salzig Luft des Meerwasser und ein wenig Heimweh machte sich in ihm breit. Seine Familie zu verlassen war nicht einfach gewesen. Sie waren Fischer und um überleben zu können, musste jeder in der Familie mit anpacken. Bisher war noch keiner aus seinem Dorf wirklich zu einer Pokemon Reise aufgebrochen. Er war der erste und er freute sich riesig über diese Chance, die ihm seine Eltern ermöglichten. Johns Blick glitt hinaus aufs Meer. Der Hafen war kaum noch zu sehen und die Sonne versank gerade am Horizont. Der ganze Himmel leuchtete in einem brennenden Orange, welches langsam von einmal nachtblau eingefangen wurde. Das war seine liebste Tageszeit. Sonnenuntergang. "Mir wird kalt. Wollen wir nicht langsam mal zum Essen gehen?", fragte Marik. John hatte seine beiden mitreisenden vollkommen vergessen, aber so ging es ihm immer, wenn er am Wasser war und sich nur auf dieses konzentrierte. Marik stand neben ihm und schlang seine Arme um seinen Körper. John nickte und es tat ihm schon ein wenig leid, dass er sich von dem Ausblick verabschieden musste. "Wo ist denn Marcel?", fragte er ein wenig verwirrt. Es war Marcels Idee gewesen, sich den Auslauf des Schiffes anzusehen. Nun konnte er ihn aber nirgendwo entdecken. John sah sich aufmerksam auf dem Oberdeck um. Nur wenige Leute standen hier und sahen sich den nächtlichen Himmel an. "Der ist schon vor einiger Zeit rein gegangen. Hat gemeckert, dass das alles zu langweilig wäre." John schüttelte den Kopf. Was konnte denn an dem Meer langweilig sein. Es war das interessanteste was er bisher kennen gelernt hatte. Das Meer gehörte mit zu den Orten, die die Menschheit bisher noch nicht vollständig erforscht hatten. Noch immer lagen Geheimnisse in ihnen verborgen. "Na gut, dann gehen wir mal essen", sagte John und warf noch einen Blick auf das Meer, bevor er Marik folgte. Er ihm sofort an, wie erleichtert Marik war. Er glaubte nicht das Marik etwas gegen das Meer das hatte, sondern ihm einfach nur kalt war. Bisher hatte er ihn als netten Jungen kennengelernt, der mit dem gleichen Los geschlagen war wie er. Sie beide mussten irgendwie mit Marcels Ego klar kommen.  John und Marik fanden Marcel im Restaurant des Saals, wie dieser sich gerade mit einem Kellner in den Haaren lag. Bevor sie bei ihm ankamen, zog der Kellner wütend ab. Weder John noch Marik fragten nach, was los gewesen sei. Sicherlich passte Marcel irgendwas nicht und der Kellner konnte nicht mal was dafür.  "Da seit ihr ja endlich. Ich hab schon gedacht, ihr hättet da oben Wurzeln geschlagen", begrüßte Marcel sie.  "Ich habe mir den Sonnenuntergang angesehen", erklärte John und bekam leichtes Heimweh. Damit hatte er echt nicht gerechnet. Das ihm mal sein Zuhause fehlen würde. Er hatte es echt unter Schätz was es heißt auf Reisen zu gehen und besonders auf so eine lange.  "Du kamst aus Alola oder?", fragte Marik  "Ja, ich gehöre dem Seevolk an. Wir leben in einem kleinem Dorf in der Nähe von Poni."  "Echt, ich bin auch sowas wie ein Seemann", freute sich Marik "Ich lebe in einer Hafenstadt"  "Du kamst aus Johto oder?" fragte John und sofort fühlte er eine Art komische Verbindung zu Marik.  "Anemonia City" "Echt. Ich hab von der Stadt gehört. Sie liegt in der Nähe der berühmten Strudelinseln. Mein Vater hat mir davon schon viel erzählt. Ich bin echt gespannt die mal Live zusehen."  "Dann herzlichen Glückwunsch euch beiden", warf Marcel ein  "Wo kamst du nochmal her?", fragte John  "Er kommt auch aus Johto", erklärte Marik "Wir sind zusammen nach Galar gekommen." John tat Marik sofort leid. Er hatte also schon mal das kurzes Vergnügen gehabt, mit ihm zu Reisen. Aber das war vielleicht auch ein Vorteil. So hatten sie schon jemanden dabei, der Marcel kannte. Wobei John sich nicht so sicher war ob das gut war. Das die beiden sich nicht mochten das hatte er sofort bemerkte. Vielleicht war etwas auf der Reise hierher passiert. Er nahm sich vor Marik mal danach zu fragen.  "Wenn man das so nennen kann", meinte Marcel  "Und aus welcher Stadt kommst du?" fragte John. Er wollte wenigsten versuchen gut mit Marcel aus zukommen.  "Ich komme aus Dukatia City. Habe also mit Meer nicht soviel am Hut wie ihr zwei" "Na ja, so richtig ist das auch nicht. Dukatia City liegt doch am direkt am Meer", warf Marik ein.  "Schon möglich, aber ich hasse den Strand" "Warum das denn? Ich könnte mir ein leben ohne Strand und Meer gar nicht vorstellen", sagte John  "Ich mir auch nicht", stimmte Marik zu  "Ich mag ihn eben nicht." Mit diesen Worten stand Marcel auf und ließ die beiden alleine. John und Marik sahen sich verwundert an. Im Anschluss bestellten sie sich was zu essen und unterhielten sich über Heimatstädte und übers Angeln. John erfuhr von Marik das seine Eltern eine Pokemon-Apotheke besaßen und John verriet ihm dass seine Eltern Fischer waren. Nach dem Essen beschlossen sie ins Bett zugehen und stellten fest, das Marcel schon lief.    In der zwischen Zeit war auch die Gruppe nach Kalos auf den Weg. Wie sich allerdings herausstellte, mussten sie in den Zug steigen, der in Keelton abfahren sollte und nicht mit einem Schiff, wie Jess die ganze Zeit geglaubt hatte. Die vier saßen an ihrem Platz und machten sich für die Nacht fertig.  "Wie lange brauchen wir nach Kalos?" fragte Novie die in ihrem Rucksack nach ihrem Schlafanzug kramte.  "Wenn ich die Karte richtig lese, sollen wir morgen Nachmittag in Illumina City ankommen", sagte Abriel, der schon fertig war mit umziehen und Zähne pusten. Er und Fips schliefen ein Abteil weiter. Die beiden Mädchen waren darüber sehr froh, dass sie nicht zu viert in einem Abteil schlafen mussten, wobei Novie gerne zu den Jungs gegangen wäre. Sie hatte immer noch Angst vor Jess.  "Wenigsten kannst du richtig lesen", warf Fips ein  "Das wissen wir nicht. Noch sind wir nicht da", meckerte Jess "Er kann aber wenigsten eine Zugfahrkarte von einem Schiffsticket unterscheiden", bemerkte Novie sehr leise, so das man es kaum hören konnte. An Jess' Gesichtsausdruck konnte man aber deutlich sehen, dass sie Novie sehr wohl verstanden hatte, aber sie zog es vor nichts dazu zu sagen. Was hätte sie auch sagen sollen. Sie hatte ja den Fehler gemacht und sich völlig lächerlich gemacht.  "Was gibt es denn alles in Illumina City?" fragte Jess und nahm Abriel die Karte weg  "Sehr viele Cafes und irgendwas mit Mode", sagte Abriel  "Da muss ich hin", sagte Jess begeistert  "Wir müssen als erstes zu Prof. Platan", sagte Fips  "Der kann ja wohl etwas warten oder" "Nein. Wir fahren da nicht zum Shoppen hin", meckerte Abriel. Jess überflog ihn kurz und rümpfte dann die Nase. "Es würde euch aber mal sehr gut tun, wenn wir das täten."  "Vielleicht holt uns Prof. Platan ja am Bahnhof ab," überlegte Novie "Das werden wir morgen ja sehen. Komm wir gehen jetzt ins Bett", sagte Abriel zu Fips. Sie wünschten den beiden Mädels eine gute Nacht und verschwanden in ihr Abteil. Auch Novie und Jess legten sich kurze Zeit später in ihre Betten und schloss die Augen.    Am nächsten Morgen wachte Marcel auf und ihm war sofort Speiübel. Schon immer hatte er das Meer gehasst und er würde drei Kreuze machen, wenn er endlich von diesem Schiff kommt. Umso länger er auf diesem Schiff verweilte umso unweigerlicher drängten verschlossenen Erinnerung hervor zu kommen. Erinnerung die er als vergessen glaubte. Erinnerungen an seinen Vater und einem Ausflug. Er fühlte wie sich etwas beklemmendes über seine Brust legte. Ein dunkler Schleier, der begann das Schloss zu öffnen.  Marcel schüttelte den Kopf, was eindeutig ein Fehler gewesen ist. Ihm stieg ätzende Magensäure die Speiseröhre rauf und er sprintete ins Badezimmer. Er riss den Deckel der Toilette gerade noch rechtzeitig hoch. Er riss einfach nur den Mund auf und schon schoss die eklige Magensäure aus seinem Mund.  "Bist du Seekrank?" Marcel hätte sich sicher zu Tode erschrocken, wenn er nicht gerade bei wäre sich die Seele aus dem Leib zu kotzen. Er konnte nicht mal sagen wer von den beiden Idioten hinter ihm stand.  "Wenn du willst. Ich habe zufällig Reisetabletten dabei." Marcel würde alles tun, damit diese Übelkeit verschwand. Er hob den Daumen, damit wer auch immer hinter ihm stand, wusste dass er das Angebot gerne an nahm. Es dauerte einen Moment, dann trat entweder John oder Marik herein. Das Wasserhahn wurde aufgedreht und kurz darauf reichte ihm jemand ein Glas Wasser und eine Tablette.  "Danke", schaffte er noch gerade herauszubringen.  "Schon gut. Manchmal wird mir auch schlecht." Jetzt erkannte Marcel dass es Marik war, welcher ihm gerade freundlich zur Seite stand. Ein wenig schämen tat er sich jetzt schon. Er hätte sich vielleicht lustig gemacht oder sowas in der Art. Sicherlich wäre ihm aber nicht eingefallen zu helfen.  "Was ist denn los?" trat müde nun auch John ins Badezimmer.  "Alles gut. Marcel ist nur Seekrank", antwortete Marik.  "Sollen wir an die frische Luft gehen? Das hilft mit am besten", schlug John vor.  "Woher willst du das denn wissen?" Marcel konnte einfach nicht aus seiner Haut. Auch wenn er es vielleicht gerne würde. Sein Mund war oft schneller als sein Gehirn. Die beiden machten sich sorgen um ihn. Was er echt nett fand, aber konnte es nicht zeigen. Das war sicher auch der Grund dafür, warum er keine Freunde hatte.  "Glaub mir Marcel, ich habe mein bisheriges Leben auf Schiffen verbracht. Ich kenne den Umgang mit Seekrankheit." Marcel war irgendwie froh, das John ihm seine Feindseligkeit nicht übel nahm. Die beiden würden für die nächsten Zeit seine Kollegen sein und mit ihnen musste er auskommen. Vielleicht konnte das auch tatsächlich eine Chance sein, Freunde zu finden und sich zu ändern. Nur hatte er keine Ahnung wie er das anstellen sollte.  "Sollen wir dir helfen?"  "Nein, ich glaube es geht schon und frische Luft klingt wirklich nicht schlecht." Gemeinsam liefen sie über die Flure des Schiffes. Da es noch sehr früh war, schlief die meisten Gäste noch und es wirkte als wären sie auf einem Geisterschiff. Mit der Hilfe von John und Marik traten er hinaus an die frische Luft und gleich wurde das flaue Gefühl im Magen leichter.  "Wow", mehr konnte er nicht sagen. Er wusste nicht was er erwartete hatte, als sie nach draußen gingen. Aber so einen wunderschönen Sonnenaufgang hatte er noch nie gesehen. Der ganze Himmel war in ein Orange gehüllt, als würde es brennen. "Ja wunderschön", sagte Marik  "Ich habe schon soviel Sonnenaufgängen und Sonnenuntergänge gesehen. Aber jedes Mal berühren sie mich wieder." Marcel konnte ihm da nur zu stimmen. Zwar hatte er noch nie einen Sonnenaufgang gesehen, weil er immer zu faul war so früh aufzustehen, aber in einem hatte John recht. Er war wunderschön und berühren tat es ihn auch.  "Mein Vater ist bei einem Schiffsunglück ums Leben gekommen. Darum mag ich weder Schiffe noch das Meer und auch keinen Strand." John und Marik stand der Mund offen. Damit hatte keiner von ihnen beiden gerechnet. Marcel wusste ebenso wenig. Aber er hatte das Gefühl, dass die beiden es wissen sollten. Sie beide liebten das Meer und waren damit eng verbunden.  "Das tut mir Leid", sagte John "Er war mit seinen Freunden hinausgefahren. Sie wollten einen Angelausflug machen. Der einzige der nicht zurück gekommen ist, war mein Vater." Er spürte wie ihm die Tränen kamen. Er fing an den Sonnenaufgang zu hassen. Sicherlich war dieser dafür verantwortlich, dass er plötzlich in so einer komischen Stimmung ist. "Ich wollte mich nicht auf andere verlassen und habe von daher keine Freunde..." "Hey..." Marik schlug ihm gegen die Schulter "Du hast ja jetzt uns"  "Wir sind zwar keine Freunde, aber wir sind ein Team und was nicht ist, kann ja noch werden", grinste John. Marcel sah die beiden an, als hätten die den Verstand verloren und nicht er.  "Ihr spinnt doch." Er trat ein paar Schritt von ihnen weg "Ich brauche kein Team und auch keine Freunde. Wenn man sich auf andere verlässt, dann kann man nur verlieren." In dem Moment sprang ein Karpador aus dem Meer direkt auf das Schiffsdeck.  "Oh ein Karpador", sagte Marik und zog sein Pokedex aus der Tasche. John und Marcel sahen ihn verwirrt an.  "Du hast mit dem Ding geschlafen?" fragte Marcel  "Nein. ich habe ihn eingesteckt bevor wie los sind" "Warum das denn?" "Man weiß doch nie wann ein Pokemon auftaucht oder?" John nickte und Marcel glaubte sich verhört zu haben. Mit diesen beiden sollte also durch Hoenn reisen? Das konnte ja eine sehr heitere Reise werden.  "wir sollten ihn wieder ins Wasser werfen", schlug John vor. Marcel hielt das für die beste Idee des Tages, abgesehen davon dass Marik ihm etwas gegen seine Seekrankheit gegeben hatte. Er drehte sich um und wollte sich nach dem Pokemon bücken, dass hilflos auf dem Trockenen zappelte, als ihm ein Pokeball aus der Tasche rollte. Er konnte es nicht verhindern. Der Ball traf auf das Karpador und noch bevor sich versah zeigte der Pokeball schon an, dass er das Pokemon gefangen hatte.  "Du schläfst mit einem Pokeball in der Tasche?" fragte Mairk leicht schadenfroh  "Man weiß ja nie wann ein Pokemon auftaucht." Marcel hob den Ball auf und sah ihn finster an. Was sollte er denn mit einem Karpador anfangen?  "Ich lass es wieder frei", sagte er und wollte schon den Pokeball werfen, da hielt ihn aber John am Arm fest.  "Es mag ein Zufall gewesen sein, dass du es gefangen hast. Unterschätze es nicht. Es entwickelt sich zu Garados und dies zählt mit zu den stärksten Pokemon," "Ersten: Das war kein Zufall sondern ein Unfall. Zweitens: Garados ist ein Wasser/Flug Pokemon. Weißt das ich von Elektro vierfach getroffen werde?"  "Okay, ist deine Entscheidung. Aber ich glaube, dass es Schicksal war, dass du das Karpador gefangen hast." John drehte sich um und legte Marik einen Arm um die Schulter "Komm wir legen uns nochmal schlafen." Marik warf einen Blick auf Marcel und nickte dann. Er war auch noch müde und noch etwas Schlaf wäre sicherlich super.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)