Ein Austausch mit Folgen von SuperCraig ================================================================================ Epilog: Eine letzte Momentaufnahme ---------------------------------- Das restliche Schuljahr verlief, gemessen an unseren bisherigen Erlebnissen, ruhig. Was auf dem Luftschiff passiert ist, wurde unter Verschluss gehalten. Offiziell hatten Joey und ich gemeinsam den zweiten Platz erstritten. Kaiba und Yugi waren die Sieger und damit die Könige der Spiele. Der CEO hatte laut offiziellen Angaben auf ein Match gegen Yugi notgedrungen verzichtet, weil sich bei der Eröffnung Kaiba-Lands in Korea einige Schwierigkeiten aufgetan hatten und er dementsprechend vor Ort hatte sein müssen. Ich und Yugi wurden wirklich beste Freunde. Er hing so oft es ging gemeinsam mit Joey und Tristan bei mir ab. Tea hatte sich Shin geangelt und Mokuba war mit Serenity zusammen. Dukes Spiel Dungeon Dice Monsters wurde ein voller Erfolg. Wir waren sogar zur internationalen Veröffentlichung in Belgien eingeladen worden. Einzig Bakura hielt sich von uns fern, wenn auch mit der Begründung, er müsse noch verarbeiten, dass er den Ring los sei. Joeys Vater kam in eine psychiatrische Anstalt. Er hatte irgendwie den Verstand verloren, nachdem Mahad und der Pharao ihn geschlagen hatten. Kaibas Stiefvater, oder besser gesagt dessen Wirtskörper, wurde vom CEO persönlich in einer eigens für ihn gebauten Hochsicherheitszelle festgehalten. Zeitweise kam Gozaburo, wie der Mann hieß, zu sich. Ein spezielles Forscherteam hatte sich daran gemacht ihn auf Herz und Nieren zu untersuchen. Ich blieb die Sommerferien über noch in Japan und wurde dann vor die Wahl gestellt, ob ich dort bleiben wollte oder nicht. Kaiba hatte sich mir gegenüber ein wenig verändert: Er war weit weniger distanziert als früher. Yugi und ich waren eben doch seine wichtigsten Bezugspersonen. Dementsprechend war mir auch ein Zimmer in der Kaibavilla angeboten worden, nebst der Wohnung, die mir durch meine Arbeit an seinem Computerspiel zustand. Ich hatte lange Zeit überlegt und mich schlussendlich für eine Japanpause entschieden. Ein Anruf würde aber genügen und der Privatjet stünde bereit. Ein letztes Mal besuchte ich noch unsere Schule. Die Sonne beschien den Hof und ich ließ das Jahr noch einmal Revue passieren. Es war so viel passiert, Wahnsinn. Seufzend stieß ich mich vom Gittertor ab und drehte mich um, da stand plötzlich ein kleiner Junge vor mir. Er starrte mich mit großen Augen an. „Du bist doch David, oder? Der, der im Battle-City Turnier Zweiter wurde?“ Ich gluckste und nickte dann. „Ja, der bin ich.“ „Kann ich ein Autogramm haben?“ „Hast du denn einen Stift dabei und was zum draufschreiben?“ Der kleine Zwerg nickte eifrig und zog einen Filzstift sowie eine Monsterkarte aus den Untiefen seiner Hosentaschen. Er plapperte auf mich ein und erklärte mir, er wäre gerade Sachen für die Schule einkaufen gewesen, unter anderem Hefte und einen Filzstift. Dabei fiel mir erst jetzt die Plastiktüte an seinem anderen Arm auf. Ich bedachte die Monsterkarte mit einem neugierigen Blick: Die Panzerechse. Schmunzelnd unterschrieb ich und reichte sie dem Jungen wieder, der sich tausendmal bedankte und davonhüpfte. Ich schaute noch ein letztes Mal auf die Domino High und ging dann. Der Ring an meiner Brust klimperte dabei. Das war mein Souvenir, das ich auch behalten würde. „Ein Austausch mit Folgen?“, fragte ich schmunzelnd, als Mahad meinen Körper übernahm. „Das kannst du laut sagen“, lächelte er und wir gingen in Richtung der Innenstadt. „Ich bin schon gespannt auf deine Freunde und deine Familie.“ „Ich auch“, stimmte ich in das Lächeln ein. „Ich auch.“ Ich würde verändert heimkehren: Mit einer Fernbeziehung, einem Göttermonster und einem ständigen Begleiter. Den Millenniumsstab hatten wir dem ägyptischen Museum übergeben bzw Kaiba, der auch Ra behielt. Ich würde wohl im nächsten Jahr wieder bei einem Battle City Turnier antreten müssen. Bis dahin blieb aber noch genügend Zeit sich zu entspannen, vorzubereiten und ein wenig normalen Alltag zu pflegen. Ich freute mich wirklich auf zuhause, auf alle und ich war nicht mehr alleine: Mahad war bei mir und würde es auch immer sein. Dieser Gedanke beruhigte mich. Und wo Mahad war, da war auch der Pharao nicht weit und damit Yugi. Vielleicht würde ich sie in den Winterferien besuchen? Das stand alles noch in den Sternen, irgendwie. Ich würde es aber auf mich zukommen lassen, denn jetzt hatte ich keine Angst mehr. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft – alles nur Momentaufnahmen. Die Zeit konnte man nicht beeinflussen, genauso wenig wie das Schicksal. Man konnte sich aber dagegen wehren und am Ende sagen, man hätte es versucht. Das war es, was ich gelernt hatte. Wie auch, dass in mir weit mehr steckte als ich glaubte: Priester, Feldherr und Schüler. Vor allem aber war ich eins: Ein guter Freund. Und ich würde meine Freunde vermissen, ganz sicher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)