Ein Austausch mit Folgen von SuperCraig ================================================================================ Kapitel 117: Ein legendäres Monster ----------------------------------- „Schon Angst, Kleiner?“, grinste Panik höhnisch, auch wenn es deutlich gekünstelter wirkte als zu Beginn unseres Aufeinandertreffens. „Vor dir? Wohl kaum“, antwortete ich selbstsicher und wurde mit der Hebebühne auf Augenhöhe zu Panik gebracht. „Du wirst mich fürchten lernen.“ „Oder du mich.“ Ich schloss die Augen und verschmolz mit Mahad. Von meinem Herzen ging wieder diese wohlige Wärme aus und strahlte in meinen gesamten Körper aus. Ich ballte meine rechte Hand zur Faust und die Duel Disk an meinem Arm aktivierte sich. Mahad und ich waren eins und wir würden diesem Großmaul so in den Hintern treten, dass Panik sich wünschen würde, niemals mit uns in Berührung gekommen zu sein. „Duell!“, riefen wir zeitgleich und zogen unsere ersten fünf Karten. „Sieh einer an, das kommt mir ja wie gerufen…“ Panik legte seine erste Karte auf die Duel Disk. „Ich beschwöre die Burg der Finsteren Illusionen…“ Über ihm erschien eine steinerne Burg mit fünf Türmen. Um diese spannte sich ein Ring und in der Mitte prangte auf einer einzelnen schwarzen Scheibe das japanische Zeichen für Finsternis. Die Burg hatte 1.930 Verteidigungspunkte und war damit sicher ein guter Einstieg, aber meinen Karten nicht gewachsen. „Außerdem lege ich noch eine Karte verdeckt ab.“ Die Burg hätte mich weniger gestört als das, was jetzt folgte. Im Nu war das Spielfeld auf der Seite von Panik von einem undurchdringlichen Schleier aus Finsternis bedeckt. Es war mir kaum möglich ihn zu sehen, geschweige denn die verdeckte Karte, die er gespielt hatte. „Das ist die gleiche Nummer, die er bei Yugi abgezogen hat. Pass bloß auf!“, rief mir Joey von der Zuschauertribüne aus zu. „Ja, da hat der Blondschopf recht“, kicherte Panik. „Die lähmende Dunkelheit, die an einem entlangkriecht.“ „Halt die Klappe“, murrte ich und zog meine nächste Karte. Ich hatte mit Rache des Schwertjägers eine gute Karte auf der Hand, die in der Lage war, die Burg in ihre Einzelteile zu zerlegen, aber mir war bewusst, dass Panik sicher eine Falle ausgespielt hatte. Den Königlichen Erlass hatte ich nicht gezogen und zwei Exodia-Teile waren auch zu wenig. Sollte ich angreifen oder abwarten? Ohne Monster auf dem Feld war ich schutzlos und so wie ich Panik einschätzte, würde er mir so einen Fehler nicht verzeihen. „Ich spiele Rache des Schwertjägers im Angriffsmodus.“ Vor mir materialisierte sich der Schwertkämpfer mit der Fledermaus-Maske, dem schwarzen Umhang und dem riesigen Breitschwert. Er fletschte die Zähne und hielt die Waffe von sich gestreckt. „Damit beende ich meinen Zug.“ „Spitzenanfang!“, rief Joey wieder. „Dein Fanclub scheint ja ganz schön von dir überzeugt zu sein, aber…“ Paniks Stimme nahm einen amüsierten Unterton an, „weißt du, damit wirst du nicht gewinnen. Ich spiele ein Monster und lasse es sogleich angreifen.“ Ich hörte das Kreischen der Kreatur, die Panik beschworen hatte, konnte sie aber nicht sehen. Das musste zu seiner Taktik gehören: Den Gegner verunsichern. Dazu dieses Gefasel von der Dunkelheit, dass er sich auf seiner Seite des Spielfelds verbarg und so weiter. Wenn ich ehrlich sein sollte: Als die Schwärze sich um meinen schreienden Schwertkämpfer legte, und mir 200 Lebenspunkte abgezogen wurden, da verstand ich, warum sich andere Duellanten vor jemandem wie ihm fürchteten. Er beunruhigte mich jetzt weit weniger als etwa Kaiba, aber es würde kein Honigschlecken werden, zumal meine nächste Karte sich als Garoozis herausstellte. Diesen spielte ich auch im Verteidigungsmodus. Die gepanzerte Echse kniete vor mir, die Axt an die Brust gelegt. „Ah, die Verteidigungstaktik. Wie Yugi. Daran erinnere mich noch gut. Mai war genauso. Ihr wisst nicht, was ihr machen sollt. Meine Burg schwebt unangreifbar über dir und du kannst nichts machen.“ „Ich würde meinen Mund nicht so weit aufreißen, Panik. Mit nicht mal 2.000 Verteidigungspunkten kann ich deine Burg mühelos in Schutt und Asche legen“, entgegnete ich. „Noch spuckst du große Töne, Kleiner. Ich rufe ein weiteres Monster aufs Feld und lasse beide angreifen. Zuerst deinen jämmerlichen Garoozis erledigen und dann…“ Noch ein kreischendes Monster, wieder legte sich der Schatten um Garoozis, der von der Finsternis verschluckt wurde und dann ging es mir an den Kragen. Irgendetwas krallte sich in meine Brust, zog und zerrte an meinem Pulli und ich glaubte einen fauligen Atem zu riechen, bevor sich das Ding zurückzog und ich mich mit den Händen am Geländer abstützen musste. Das waren jetzt exakt 2.200 Lebenspunkte gewesen. Damit hatte ich noch 1.600 übrig während sich Panik bester Gesundheit erfreute. Vor meinen Augen verschwamm kurz alles. „Ist der große Held von Kaiba doch nicht so gut wie behauptet, hm? Einmal mit der Finsternis konfrontiert und schon klappst du zusammen.“ Der Hohn in Paniks Stimme war nicht zu überhören. „Ich bin aber noch nicht fertig. Meine nächste Karte nennt sich „Gemeinsam sind wir stark und ich kombiniere sie mit meiner Burg der Finsteren Illusionen. Für jedes offene Monster auf dem Feld erhält sie dadurch zusätzlich 800 Angriffs- und Verteidigungspunkte. Das macht 1.600 Verteidigungspunkte oben drauf… 3.530.“ Ein schallendes Lachen drang an meine Ohren. „Nicht einmal Kaibas Weiße Drachen könnten meiner Burg jetzt noch etwas anhaben. Du bist dran, Kleiner.“ Ich räusperte mich und drückte mich nach kurzer Zeit vom Geländer ab. Schwer atmend griff ich nach meiner nächsten Karte. Die Anfeuerungsrufe meiner Freunde blendete ich einmal aus und konzentrierte mich auf den folgenden Zug. Paniks erstes Monster hatte 2.200 Angriffspunkte. Wie stark das zweite war konnte ich nicht sagen, wahrscheinlich aber schwächer, denn sonst hätte er damit nicht Garoozis angegriffen. Das hieß für mich, ich brauchte ein Monster mit 2.300 Angriffspunkten oder mehr. „Komm schon, Herz der Karten“, murmelte ich und zog die Karte aus meinem Deck. Ich hoffte auf etwas wie mein Rotauge, bekam aber nur Gaia in die Hand. Mit 2.200 Angriffspunkten würde ich aber zumindest ein Patt erreichen. „Ich rufe Gaia, Ritter der Finsternis aufs Feld, und zwar im Angriffsmodus.“ Wiehernd und schnaubend schälte sich das Ross aus dem digitalen Nichts, gefolgt vom Reiter auf dessen Rücken, mit den zwei roten Kurzlanzen bewaffnet. Gaias Pferd scharrte mit den Hufen und tänzelte unruhig umher. Die Frage war nun, ob ich Paniks zweites Monster angreifen konnte, oder nicht. Ich sah es nicht und meine einzige Verteidigung zu riskieren lag mir fern. Auf Nummer sicher spielen also. „Damit beende ich meinen Zug.“ „Schlau, Kleiner. Unsere Monster sind gleichstark. Sie würden sich gegenseitig zerstören. Du spielst auf Zeit. Ich weiß auch warum.“ Ich konnte Paniks Gesicht zwar nicht sehen, aber das Grinsen bei seinen Worten war unverkennbar. „Das funktioniert aber bei mir nicht. Zuallererst werde ich dir mal die Chance nehmen, deine heißgeliebte Exodia einfach so zusammenzuraffen. Ich spiele… Kartenzerstörung! Wir werfen also unser aktuelles Blatt ab und ziehen so viele Karten, bis wir wieder die gleichen Anzahl in unserer Hand halten wie zu Beginn.“ Ich seufzte leise und tat wie mir geheißen. In meiner Hand waren das fünf neue Karten. „Und jetzt spiele ich die Zauberkarte Chaosschutzschild. Alle meine Monster werden in den Verteidigungsmodus versetzt, erhalten dafür aber auch 500 Verteidigungspunkte zusätzlich. Das schließt auch meine Burg der Finsteren Illusionen mit ein.“ Damit war das Ding stärker als Obelisk. Seine restlichen Monster konnten diese Runde nicht angreifen. Warum aber erhöhte der Typ seine Verteidigung immer mehr? Das war doch sinnlos? Nur mit Verteidigen konnte man kein Duell gewinnen. Es sei denn… „Verwirrt, Kleiner? Du bist am Zug und das schon eine ganze Weile“, riss mich Panik aus meinen Gedanken. Er wollte gar nicht verteidigen, sondern angreifen. Natürlich. Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Mit einer Schwert- und Schildkarte würde er die wahnsinnige Verteidigung seiner Burg in Angriffsstärke verwandeln. Gleiches galt wohl auch für die restlichen Monster. Ich rieb mir mit Daumen und Zeigefinger über die Schläfe. Jetzt saß ich in der Patsche. „Du zögerst. Wo ist deine große Klappe von vorhin?“, spottete Panik. „Lass dich nicht verunsichern, du packst das“, rief mir Tristan zu. „Genau!“, stimmte Tea mit ein. Ich kratzte mich hinter dem Ohr und schaute zu meinen Freunden, die mich allesamt anfeuerten, alle bis auf Yugi und Kaiba. Letztere schenkten mir einen neutralen, fast schon abschätzenden Blick. Bei Yugi war das ungewöhnlich, also musste es sich um den Pharao handeln. In Kaibas Augen leuchtete es förmlich. War da so etwas wie Freude zu erkennen? „Gibst du auf oder was wird das?“ Ich legte meinen Blick wieder auf die Karten in meiner Hand und bedachte gemeinsam mit Mahad kurz unsere Möglichkeiten. Ich hatte den Schwarzen Magier gezogen, nebst einer Angriff annullieren Karte und einer eigenen Schwert- und Schildzauberkarte. Damit konnte man durchaus was machen. Es kam nur auf das Timing an. Außerdem beschlich mich bei Panik ein mieser Gedanke. Ich schaute wieder zu Yugi, der die Arme vor der Brust verschränkt hatte und mir zunickte. Wir hatten uns doch einmal über diesen Panik unterhalten, oder? „Schiri? Mein Kontrahent ist handlungsunfähig. Ich glaube, wir sollten das Duell beenden, bevor wir…“ „Bin ich nicht“, fuhr ich Panik ins Wort. „Ich weiß jetzt, was du vorhast.“ „So? Was denn?“ „Du willst in den nächsten Runden mittels einer Schwert- und Schildzauberkarte deine Burg zu einer Waffe ummodellieren.“ „Schlau, Kleiner. Nur wird dir diese Erkenntnis kaum etwas nützen. Meine Burg ist unangreifbar und sogar stärker als deine Götterkarte. Zumal es nicht so aussieht, als würdest du sie gezogen haben. Du hast verloren.“ „Das habe ich erst, wenn meine Lebenspunkte auf 0 gefallen sind“, entgegnete ich ruhig und dankte dabei innerlich Mahad, der die aufkeimende Panik (welch ein Wortwitz) in mir verdrängte. Wir konnten ganz routiniert weiterspielen. Außerdem erinnerte ich mich jetzt wirklich an mein Gespräch mit Yugi. Dieser Panik arbeitete mit ganz miesen Tricks. „Ich brauche Obelisk auch gar nicht um dich fertigzumachen. Es genügt eine einzige Zauberkarte.“ „Was?“ Unmöglich“, fauchte Panik. „Oh doch. Willst du sie sehen?“ „Noch einmal falle ich auf diesen Trick mit den Lichtschwertern nicht herein. Außerdem nützen sie dir nichts in diesem Fall.“ Er klang schon nicht mehr ganz so selbstsicher. „Lichtschwerter? Wohl kaum. Was würdest du sagen, wenn ich selbst eine Schwert- und Schildkarte in meinem Deck habe? Sie eventuell sogar auf der Hand habe?“ „Dann lache ich dich aus, denn sie ist nirgendwo sicher. Ich habe in meinem Deck eine weitere Kartenzerstörungskarte, zumal in der Dunkelheit nächste Runde noch etwas Besonderes auf dich lauert.“ „Ich kann es mir schon denken. Aber ich brauche nur mehr einen weiteren Zug.“ „Wie bitte?“ Ich konnte mir bildlich vorstellen wie Paniks Gesichtszüge entgleisten. „Ja. Es ist ganz simpel, Panik. Als Erstes lege ich meine Schwert- und Schildkarte aufs Feld und spiele außerdem mein Rotauge im Angriffsmodus.“ Brüllend spreizte der Schwarze Rotaugendrache neben Gaia seine Flügel. Er kreischte lauthals und starrte zur Burg der Finsteren Illusionen hinauf. „Du bist ja völlig irre. Wie willst du denn etwas gegen mich ausrichten?“ „Das wirst du schon sehen.“ Ich lächelte und nickte dabei auf die verdeckte Karte auf dem Spielfeldrand. „Er dreht durch“, seufzte Mai und schüttelte den Kopf. „Der gleiche Anfängerfehler wie ich gemacht ha…“ Sie wurde von Joey mit einem Rippenboxer zum Schweigen gebracht. „Na dann, Kleiner“, lachte Panik. „Dein Ende naht!“ Er lachte erneut höhnisch. „Jetzt kommt mein persönlicher Liebling. Der Sensenmann der Karten. Verabschiede dich schon einmal von deinem Sieg, du Trottel.“ Damit hatte ich gerechnet. Ich verzog nicht einmal eine Miene, als der Sensenmann in seiner Kutte aus dem Schatten hervortauchte. Seine leuchtenden Augen und der weit aufgerissene Mund richteten sich auf die verdeckte Karte. Mit seiner Sense holte er aus und beförderte sie auf den Kartenfriedhof. Zuvor wurde sie aber noch aufgedeckt: Meine Schwert- und Schildkarte. „Der Trottel hat sie echt gespielt. Wahnsinn. Das war ein Bluff mit meiner zweiten Kartenzerstörung.“ Panik frohlockte. „Ich habe gewonnen. Wirklich.“ „Siehst du? Dein Freund hat die Nerven verloren. Er hat dem Druck nicht standgehalten“, kommentierte Mai die Aktion. „Hat er nicht. David hat sicher einen Plan“, fuhr Joey sie an. „Sieh ihn dir doch an. Er starrt auf seine Karten. Das war ein billiger Anfängerfehler. Er ist viel zu nervös und hält dem Druck nicht stand.“ „Mai, ich warne dich…“, setzte Joey an. „Schon gut“, murmelte ich und alle Blicke richteten sich auf mich. „War wohl doch ein dummer Anfängerfehler. Ich hätte mich dem Turnier nie anschließen sollen. Wenn nicht einmal Mai Valentine glaubt, ich sei diesem Druck gewachsen.“ Meine Mundwinkel wanderten dabei nach oben. „Freust du dich schon auf Obelisk, Panik?“ „Gibst du auf?“, fragte er überrascht. „Ob du dich freust, mit miesen, schmierigen Tricks gewonnen zu haben? Mit den Ängsten anderer zu spielen?“ Ich verschränkte die Arme vor der Brust und schloss die Augen. „Wie oft hast du die Nummer schon abgezogen? Wie viele Duellanten sind dir schon zum Opfer gefallen?“ „Mit dir mehr als ich zählen kann“, tönte er. „Ich mag es einfach, wenn ich Anfängern wie dir eins auswischen kann. Ihr gehört nicht in Duelle, ihr gehört an den Rockzipfel eurer Mami.“ „So?“ Ich konzentrierte mich. Jetzt brauchte ich das Herz der Karten und Vertrauen in mich. Mahad nickte mir geistig zu. Als ich die Augen wieder öffnete glühte der Milleniumsring an meiner Brust. „Dann wollen wie gut es dir gefällt, wenn du ans andere Ende der Nahrungskette versetzt wirst und selbst mit deinen schlimmsten Ängsten konfrontiert wirst.“ „Das zählt nicht. Mit diesem Ding zu arbeiten ist Betrug!“ Paniks Stimme zitterte vor Angst. „Keine Angst, so schlimm wird es nicht. Ich habe den Ring einigermaßen beherrschen gelernt. Der Hokuspokus zeigt nur, wie schwach und feige du wirklich bist. Ich besiege dich ganz sauber und legal. Pass auf.“ Das Glühen des Rings erlosch und schob meine erste Karte in den Schlitz der Duel Disk. „Ich spiele Topf der Gier und kann zwei weitere Karten ziehen.“ Die Karte deckte sich vor mir auf und ich schnappte mir zwei weitere. Genau das, was ich gebraucht hatte. „So, nun spiele ich die Zauberkarte Rote Medizin. Ich gebe gleich 2.000 Lebenspunkte auf um ein Fusionsmonster aus meinem Deck und zwar… den Schwarzen Paladin.“ Meine Lebenspunkte kletterten nach oben und fielen sogleich auf 100. Die Dimensionsfusionskarte erschien vor mir, leuchtete grell auf und der Schwarze Paladin entsprang dem Licht. Er gesellte sich neben mein Rotauge und Gaia. Die Arme vor der Brust verschränkt schwebte er neben meinen anderen Monstern, den Blick auf die Burg gerichtet. „Für jedes Drachenmonster auf dem Feld und auf dem Friedhof erhält der Dunkle Paladin weitere 500 Angriffspunkte. Ich habe vorhin meinen Meteordrachen abgeben dürfen und mit meinem Rotauge sind das 1.000 Punkte zusätzlich.“ Damit hatte er knapp 150 Punkte zu wenig. „Das reicht aber noch nicht für meine Burg“, wähnte sich Panik nun wieder siegessicher. „Doch. Denn ich opfere jetzt Gaia, den Ritter der Finsternis und auch meinen Dunklen Paladin…“ Meine beiden Monster lösten sich auf und wurden in meine nächste Karte gesogen aus der ein weißer Marmoraltar entsprang. Ein violettes Tuch war darübergelegt worden. Links und rechts davon standen zwei längliche Feuerschalen in denen jeweils eine helle Flamme weiß brannte. Die Intensität der Flammen nahm zu, so sehr, dass sie die Dunkelheit vom Kampffeld vertrieb. Paniks Monster hielten sich die Pranken vor die Augen und brüllten schmerzerfüllt auf, wie auch er es tat. „Dieses Licht, das ist ja noch greller als die Lichtschwerter.“ „Ich rufe nun den Legendären Schwarzen Paladin!“ Über dem Altar erschien wieder mein Schwarzer Paladin, doch er wirkte anders, noch erhabener, noch schöner und noch gefährlicher. Seine Rüstungsteile schimmerten schwarz-golden, sein Teint war ein wenig heller geworden und die Rüstung insgesamt feiner ausgearbeitet. Die Hellebarde war größer und breiter geworden. Er drehte die Waffe kunstvoll in seinen Händen. „Mit dem Boost von meinem Meteordrachen und meinem Rotauge hat der Legendäre Dunkle Paladin nun 4.700 Angriffspunkte. Mehr als genug um deine Burg vom Himmel zu holen. Los!“ Der Magier-Krieger folgte meinem Befehl und drückte sich mit einem eleganten Sprung vom Altar in die Höhe. Ein einzelner, gut platzierter Schnitt teilte die Burg entzwei. Sie brach auseinander und fiel mit einem ohrenbetäubenden Laut auf Paniks Monster, die sich gegen das schimmernde Kraftfeld, welches vom Chaosschutzschild ausging, pressten. Schutt und Geröll regnete auf das Kampffeld und ich konnte Panik verzweifelt „NEIN!“, schreien hören. Ich wartete die Animation gar nicht mehr ab. Der Weg war frei für Paniks restliche Lebenspunkte. „Rotauge, Angriff!“ Brüllend reckte mein Rotauge seinen Kopf in die Höhe und formte den glühend roten Energieball, der von schwarzen Blitzen umkreist über das Kampffeld flog. Er traf die Hebebühne auf der Panik stand und dieser wurde von den Füßen gerissen. Seine Lebenspunkteanzeige kletterte auf Null. „Der Sieger des Duells ist damit David!“, verkündete Roland unter dem ohrenbetäubenden Jubel meiner Freunde. „Danke, Mahad“, lächelte ich und sah dabei auch zum Legendären Dunklen Paladin auf, der ebenfalls die Mundwinkel angehoben hatte. Ich hatte tatsächlich gewonnen. Mein Blick sprang sofort zu Kaiba, der für einen kurzen Moment zufrieden wirkte, bis er seine Gefühle wieder hinter einer stoischen Miene versteckte. Er war zufrieden und dem Lächeln des Pharaos nach zu urteilen dieser auch. Ich war echt in der nächsten Runde! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)