geflügelte Gedanken von Saki-hime (Gedichtesammlung) ================================================================================ Kapitel 1: Das Kostbarste ------------------------- Fröhlich tanzen Freude strahlen Und in hellen Farben malen Wolkenreisen Sterne sehen Und auf dem Mond spazieren gehen Fische fangen Wellen schlagen Und in tiefen weiten Welten tagen Feen hören Wünsche schaffen Und von Unendlichkeiten hoffen Machen lassen Ohne Hassen Und zusammen in Worte fassen Nie allein Du dabei Und glänzen wie ein Edelstein Kapitel 2: Wünsche ------------------ Die Leben enden Es kommt so schnell Es formt Legenden In Aquarell Farben verblassen Töne sind laut Viele Erinnerungen Wurden aufgebaut Die Lichter dort spiegeln Das Wasser scheint blau Marienkäfer schütteln Von den Flügeln den Tau Leises Knistern Schatten im Traum Wahrheiten liegen Stumm unterm Baum Falsche Schwingen Der Blitz ist scharf Zusammen singen Zikaden im Gras Verpasste Chancen Papier, das reißt Diamanten schmieden Schönheit meist Schnitte im Herzen Ein Lächeln ganz fein Lass uns zusammen Diese Welt hier sein Kapitel 3: Erwachen ------------------- Ein leiser Laut Es ist Morgengrau'n Der Mond, er schaut noch lieblich im Traum Der Nebel schwebt fein auf der Straße nass und erste wachende Vögellein fliegen Runden ohne Unterlass Kapitel 4: Katzengefühle ------------------------ samtenes Tappsen in leeren Gassen leises Miauen lässt Kinder schauen wo helle Augen Vertrauen bauen Kapitel 5: Musik ---------------- Ich höre fernen Schall ganz laut er kitzelt süß mich auf der Haut. Ein Blick dorthin, er sagt mir nichts, drum folg ich Fährten des Seelenlichts. Die Schritte kurz, der Atem lang, sodass ich leisen Klängen folgen kann. So steh ich hier in blasser Sucht und höre der Gedanken Frucht. Ein Klingeln dort, ein Streichen da tief in mir drin – ganz wunderbar. So hör ich hin: ein Herz – oh ja So hör ich klar: ein Gefühl – aha So hör ich wahr: eine Seele – darin So hör ich Sinn: so hör ich mich. Kapitel 6: Nachtigallgesänge ---------------------------- Gleich hier die nasse Straße war blank, kalt, rau Im Park ganz nah, klang die Nachtigall Im spärlich‘ See der Mond schien gleich Kristall Die Vergissmeinnicht blühen kobaltblau Ihr Gesang wiegte das Blätterdach Tückische Schatten flogen von Haus zu Haus Sie lieben Gassen gar so überaus Ein roter Mantel beschwingt wie ein Alpenbach Das sanfte Leuchten der Reklame Lässt die Klinge heimlich blitzen Und ihr Licht im Haare sitzen - erst zwölf Jahre klang ihr Mädchenname Das nächtliche Konzert gebrochen Adern zärtlich, reißen wie Papier Wildes Flattern fern von hier Im Schattenkörper lautes Pochen Wind zieht auf, es klingt kein Ton Der Mantel färbt sich rot in Rot Die Nachtigallen rochen Tod Und die Schatten grinsen schon… ____ ein ganz, ganz liebes Danke an für die Hilfestellung bei der Titelsuche Kapitel 7: weiße Weihnacht -------------------------- eisig, frostig, leichter Schauer sodass kleine, feine Wolkenteile schweben sanft und ohne Eile zu Boden - meist von kurzer Dauer die beinah weiße Öllandschaft Pinselstrich und Schwammespunkt so scheint es alles kerngesund wenngleich der Maler Pillen rafft bunt und grün in Licht getaucht wenn weißer Traum aus Schnee gebaut sind alle Wesen gleich vertraut denn Wut und Hass sind ungebraucht und Jahr auf Jahr streut Harmonie ihre Funken gar weit hinaus zyklisch wiederholt‘ Applaus und die Nachtigall singt Ironie Kapitel 8: Verlorenes Leben? Neues Leben! ----------------------------------------- Feuerspeiende Ungeheuer zwischen Worten groß und teuer, lassen Leben steht’s erblühen, wo sich Gedanke mit Staub belegt und die Zeit neue Fesseln schlägt. Blumen ranken hoch hinauf, Regenbögen im Flusses Lauf, solange auch nur einer glaubt; dünne Seiten mit großer Macht schaffen das, was keiner schafft. Feenstaub und Glitzerkram leuchten steht’s und leuchten warm, sodass sie teure Kräfte leih’n und die Phantasie, die bleibt, auch wenn‘s Buch geschlossen scheint. Kapitel 9: geflecktes Winterkind -------------------------------- meiner liebsten gewidmet!♥ weiche Flocken fliegen fein über hiesig‘ Berge und Tal lassen Rasen weiß erschein‘ und das Kätzchen sucht ihr Mahl pelz’ge Ohren schlucken Wind unsichtbare Pfotenspuren ein geflecktes Winterkind und der Wind kommt erst auf Touren zwischen Tannen voll mit Schnee fällt das letzte Winterlicht seine Augen erblicken Reh doch Beute ist dies heute nicht friedlich schläft er eingerollt schnurrt im Schlaf nach eig’ner Art hätt‘ den Sommer gern gewollt hier der kleine Schneeleopard Kapitel 10: Windflüsterin ------------------------- leichtes Brausen kündigt an, was im Sturm entstehen kann. Bäume wiegen starr im Wind ein Flüstern hört das Wolkenkind starkes Rauschen ganz hoch oben, wissen Vögel auch am Boden, schieben Wolken hin und her und bilden dort ein Spiegelmeer hier am Boden, gar so tief, blickt ein Traum in seine Zukunft und so gleich er Namen rief, die ihn trugen ganz alleine Windesflügel sprossen ihr, durch die Namen, die sie rief, blass in blass, der Lüfte Zier kein Blick zum Boden, nun sehr tief fließend schwimmt sie oder fliegt lautes Lachen hört sich dann an wie Wind der pfeifen kann, wenn der Geist ihm unterliegt im Himmel blass beschwingtes Lüftekind und weil sich Gleiches gern gesellt, war's um die Erde nie so fern bestellt; so wird die Flüsterin zum Wind Kapitel 11: geplante Obsoleszenz -------------------------------- kleiner Draht zum Tod gebannt steht's für seine Ideen bekannt feierte früher gar hundert Jahr längst ein Märchen, aber wahr graue Vorzeit in Nebel gemalt und für Schwarz wird schon angezahlt geheime Treffen ohne Moral sterben aus und setzen Saat große Welt, du wirst zu klein komm lass dein Innerstes unser sein und unser "uns" wird genauso klein Kapitel 12: Jahreszeitenode --------------------------- leises Tropfen alter Zapfen Bäche rauschen klar wie nie aus den Höhlen spähen Tatzen auch die Vögel - Frühlingssymphonie lautes Gurren zwischen Wäldern viel Gewirr um Sympathie wildes Summen auf den Feldern lauscht der Sommerprosodie feines Rascheln auf den Wegen süße Früchte purzeln Akklamie Böen pfeifen, lassen Äste sägen auch rotes Röhren - Herbstmelodie weiße Stille zu dieser Zeit Fell das leis‘ geschüttelt wie Flocken segeln in Gemeinsamkeit und das Knarzen - Winterrhapsodie Kapitel 13: In der Wiege des Nebels ----------------------------------- früher Morgen, kühl und frisch funkelnd schön im Dämmerlicht liegt ein Schleier zwischen Kronen und der Wind umkreist selbst sich Glitzerpuder umsegelt fein die Luft wo die schläfrige Morgensonne ganz beherzt und gar so warm sich schmiegt an der Tropfen Duft zwischen Plätschern und dem Rauschen singen Vogelpaare ihre Lieder tanzen Walzer in den Lüften denen untenher die Fische lauschen die Majestät malt Schattenbilder die den Spiegel leicht durchdringt leicht verzerrt den Grund erreicht wo dessen Spiel ist gleich viel wilder doch bald zieht der Nebel sich zurück er hinterlässt nur friedlich klares Glück Kapitel 14: vernunftbegabtes Wesen? ----------------------------------- müde Augen, ein treuer Blick; das Leid des Wesens spiegelt sich in der weiten Tränen Meer schnelles Rennen, ein kleiner Trick; das Glück des Wesens erklingt ganz frisch, doch ist zu oft noch ohn' gewähr Ein trautes Heim nicht immer Glück allein, denn ein Heim kann auch das Tierheim sein Verantwortung? was ist das? Pflicht? So lebt´s sich einfach! Oder nicht? Kapitel 15: falsche Rechnung ---------------------------- Stamm für Stamm und Laub, das fällt, verbranntes Gras und keine Luft, für jeden Meter ein Haufen Geld; grüne Lunge mit tiefer Kluft. feine Bäder mit teurem Öl gefüllt und toter Boden für Palmenmeere; sie haben Herzen, in Irrsinn verhüllt und in den Köpfen nichts als Leere! volle Taschen nur mit Scheinen, für jeden Stein ein Blatt Papier; volle Taschen nur vom Weinen, Regen sucht man vergeblich hier! Netze webten nicht nur Spinnen, auch die ganze Sphäre dort; Zusammenhalt wie Schlosses Zinnen für den blauen Lebensort. linear und strukturiert, scheint die Kunst des blinden Feinds, ganz egal ob's blutbeschmiert: so geht das Wirtschafts-Einmaleins... Kapitel 16: Herbstfarben ------------------------ grünlich altes Blätterdach schwindet langsam Tag für Tag Vögel reisen 'm Sommer nach und das Grün dem Braun erlag brauner Teppich deckt Meterweit Alle Igel suchen Schutz weiches Laub säumt Stachelkleid Blätter gelb, bedeckt mit Schmutz gelb gespickter kleiner Wald eine Sonne dunkler Jahreszeit die Schattenlichter wärmen kalt Morgenrot von der Nacht befreit rot um rot den ganzen Tag Morgen-, Abend-, Blättertod Und jedes Jahr das gleiche sag’ der Lebenskreislauf - ein Gebot __________ *letzter Vers überarbeitet Kapitel 17: Regenfarbene Menschen --------------------------------- Es tropfen harmonisch Die Tränen herunter Und feiern symphonisch Die Geburt eines Keimlings Der samtene Wolkenbruch perlt zart von einer Haut, die ihn auch zum Leben braucht Es prasselt ganz stark Der Regen ans Fenster Und säubert es arg von dem Schmutz der Zivilisation Das stetige Nieselwetter Wird schon lang‘ nicht mehr verehrt So wurden wir alle über Farben belehrt Es scheint hinter Wolken versteckt Die Sonne am Himmel Und leuchtet goldbedeckt Ohne alle Herzen zu wärmen Kapitel 18: Blumenstrauß ------------------------ Flügel schlagen Wurzeln schlagen stetig seine Träume jagen immer lieben lieben lassen und sich auf Vertrauen -lassen Wut und Trauer viel mehr Glück symbolisch Blume ich dir pflück! ____ Das Nikolaus-Geschenk an meine Mama Kapitel 19: friedlich --------------------- Wattewolken droben weit ziehen langsam mit Geschwindigkeit ungehindert ihren Weg nur das Blau sie unterlegt des weiten blauen Himmelszelt drinnen schlafen Berg und Feld friedlich, nur gewiegt vom Wind träumen Träume wie ein Kind Pusteblumen streuen Saat bilden Dörfer wie ein Staat lassen neues Leben sprießen und sich auch vom Regen gießen und mit einem Blick hinauf süßlich klingt der Bacheslauf Kapitel 20: Vom Sommer zum Winter --------------------------------- frische Sonne, gelbes Nass stille Wellen, wilder Wind sandig Träume beweisen, dass deine Seele lieblich Kind eilig schleichen, bedächtig laufen flinke Bäume, imposantes Reh Schattenlicht in deinen Augen, ist, was ich am liebsten seh‘ leiser Schnee, kaltes Fallen ruhiges Gewimmel, hektische Zeit dein Zittern hör‘ ich widerhallen; mein Mantel ist die Zweisamkeit Kapitel 21: Sehnsucht --------------------- Ich seh nach vorn Ich blick zurück, Es treibt mich an Dort ist mein Glück Alles drehet sich Entgleitet mir, Der Morgen frisch Klopft an die Tür Die Flügel auf dem Rücken Fesseln mich an diesen Ort, Der Horizont voll entzücken Und ich will nur noch fort Kapitel 22: Gaia weint ---------------------- Stürme wehen, Tropfen tanzen; lassen kaum etwas an seinem Ort, Tränen schlagen ein wie Ritterlanzen! Still! Sie begehen auch so manchen Mord… Berge brechen, Lava fließt; lassen kaum etwas in seiner Form, Funken gleich den Pfeilen schießt! Geduld! Sie sind Samen einer neuen Norm... Fluten kommen, Brecher stoßen; lassen kaum etwas im richt'gen Lot, Wellen zeigen der Schilder Possen! Sieh! Ganz unten ist der dunkle Tod... Platten zittern, alles tobt; lassen kaum etwas in einem Ganz, Schluchten tief vom Kriegshorn gelobt! Lass! Das alles hier ist der Epoche letzter Tanz... Kapitel 23: Bruchstück einer Depression --------------------------------------- Ein Leben, tief berührt. Ein Leben, ans Ende geführt. Ein Herz ganz zu geschnürt und am Ende zu Tränen verführt. Ein Traum, nie endend in der Wirklichkeit. Ein Traum, der immer einer bleibt. Gefragt, warum das Leben quält und selbst immer nur den Traum gezählt. Ein Tag, wo die Sonne scheint so hell. Ein Tag, der zerstört ist so schnell. Gepeinigt mit dem Glück der Welt und jenen, denen es so einfach zufällt. Eine Nacht, finst'rer als in einem selbst. Eine Nacht, ohne Mond, er diese Zeit erhellt. Zurückgelassen in dunkler Pein und getrennt von allen, mutterseelenallein. Ein Tod, der zuvor so sehr gefällt. Ein Tod, wird mit Zweifeln überfüllt. Denn mit einem Freund, dir an die Seite gestellt, wird nun deine ganze Welt erhellt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)