Gestern erst von teilzeit_hero ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- „Arbeitest du immer noch?“, unterbricht Cana meine Arbeit genervt. „Ich kontrolliere doch nur, ob sie alle perfekt sind. Außerdem muss ich sowieso drauf warten bis jemand kommt und sie abholt.“, antworte ich, ohne mich von meinen Blumen abzuwenden. „Verschwinde endlich, sonst kommst du noch zu spät.“ Mein Blick wandert zu Uhr und zeigt mir, dass ich noch mehr als drei Stunden Zeit habe, um mich fertig zu machen. Gähnend wende ich mich seit Monaten endlich mal ab von den Blumen und strecke mein Rücken durch. „Es ist zu früh.“, beschwere ich mich und bekomme nur einen Zustimmenden Laut von Cana. „Ich habe dir drei Kleider zurechtgelegt und eins hat Levy auch noch dazu gelegt.“ Seufzend analysiere ich Cana. Sie ist ganze 10 cm größer als ich und besitzt für ihre große einen unglaublichen Vorbau. Dagegen kommt nicht mal mein Busen an, der recht groß ist für meine Schmale Figur, dazu ist ihre Taille auch deutlich schmaler als meine. Sie liebt knappe und enge Sachen, die nicht wirklich passend zu einer Hochzeit sind, deshalb hoffe ich insgeheim, dass Levy ihr rosa Kleid mitnimmt, den sonst müsste ich auf mein Kleiderschrank zurückgreifen. Meine andere Freundin ist zwar anders als Cana 10 cm kleiner als ich, trägt dafür aber sehr gerne lockere Kleider, die bei mir leider nicht so locker hängen würden, aber sich dafür passend in meine Rundungen legen, ohne eng auszusehen. „Ich freue mich schon darauf, mich fertig zu machen.“, gestehe ich lächelnd. Ich habe es schon immer geliebt mich zu stylen, besonders auf meine Klamotten lege ich großen Wert. An einem eigenen Laden gibt es den Vorteil, dass mich nie jemand dumm von der Seite anguckt oder mir sagt, dass ich zu gewagt aussehe auf der Arbeit. An manchen Tagen kann ich mit einer süßen Schleife im Haar kommen, an den anderen mit dem kürzesten Rock, den ich im Schrank habe und manchmal reicht auch meinen Pyjama. „Soll ich später vorbeikommen?“, deutet mir Cana auf meine Haare, aber ich verneine nur, denn Levy wird sich um meine Haare kümmern. Ich drehe mich märchenhaft um mich selbst, während ich vorm Spiegel stehe. „Du siehst gut aus.“, seufzt Levy wehmütig hinter mir. „Ich weiß.“, strahle ich über meine Schulter hinweg. Das Kleid war perfekt für eine Hochzeit. Es war schulterfrei und die Ärmel hängen locker an meinen Armen. Der Stoff schmiegt sich so weich an meine Haut und mein Rock flattert bei jeder meinen Bewegungen. „Mir gefällt, dass es oben mit Rüschen überzogen ist und bis zu den Ärmeln geht.“ „Genau deshalb habe ich es mir geholt.“, strahlt blauhaarige zu mir hoch. „Du solltest das Kleid auch mal tragen.“ „Ich weiß nicht. Irgendwie sieht es an mir nicht so aus wie an dir. Du kannst es behalten, wenn du willst.“ Ich schüttele mein Kopf über sie. Egal wie oft man ihr auf die Nase bindet, dass sie gut aussieht, sie sieht nur die Zweifel. Dabei hat dieses Kleid etwas Feenhaftes, welches perfekt zu ihr passen würde. Das Haar, welches jetzt kurz ist und grade so über ihre Schultern geht, verleiht ihr etwas kraftvolles, während ihre Augen so unschuldig braun strahlen, dass man behaupten könnte, es wären Kontaktlinsen. „Ich lade dich ein, wenn du dieses Kleid trägst.“ „Erwartet dich den nicht schon eine Begleitung?“, ihre Stimme hat etwas schelmisches und mich provoziert nichts mehr als diese Tonlage. „Pah, fang nicht an.“, beende ich das Thema und vergesse wieder einmal wie hartnäckig, die Frau voller Selbstzweifel sein kann. „Ich finde ihn süß.“, beginnt sie das Thema, welches schon seit Monaten läuft, „außerdem ist der dein Typ.“ „Ach, mein Typ hat also schlechter Humor?“, entgegne ich sarkastisch. „Genau das hat er. Aber wirklich, er war süß.“, beharrt Levy auf ihren Punkt. „Schade nur, dass er sich schon seit fast zwei Monaten nicht mehr gemeldet hat.“, hängt sie seufzend nach. „Schade für wem? Mich oder Dich?“ „Vielleicht ja für mich.“ Ich liebe den Blickduell, den wir uns liefern mit dem verzweifelten Versuch ernst zu bleiben. „Okay, ich schwöre, ich werde ihm eine Chance geben, damit er dich flachlegen kann.“ „Lucy.“, schlägt sie mir empört auf den Arm. Ich verdrehe nur meine Augen, während ich meinen Lockenstab raushole. „Er hat hässliche Augen.“, erwähne ich nur so nebenbei. „Aber grün ist dein Typ.“, werfe ich rein und sehe den Schalk, der in ihre Augen tretet. „Du bist ein emotionsloses Wrack.“ „Ey, ich tue mein Bestes, um mich von meinem Herzen leiten zu lassen.“, erwidere ich sarkastisch. „Lügnerin.“ „Und wie.“ Unser Lachen klingt in meiner ganzen Wohnung wieder und kurz habe ich Angst, dass Levy mir mein Ohr verbrennt. „Ich hoffe, dass er kommt.“ „Ich bete, dass er es nicht tut.“ So ein Wortgefecht ist typisch zwischen uns. Levy sagt, ich soll jedem Mann vertrauen, der mich schön anlächelt und ich überspiele meine Angst Menschen zu vertrauen mit Sarkasmus. „Ich finde, ihr seht zusammen gut aus.“, entgegnet die blauhaarige nachdenklich und nicht mehr mit dem Spott von grade. Ich lege mein Kopf schief und kassiere dafür gleich ein Schlag, dabei stelle ich mir grade vor, wie wir zusammen aussehen. „Stimmt, seine Größe passt perfekt, um mich zu küssen.“, denke ich laut, „Und seine kraftvolle Statur passt perfekt zu meiner schmalen Statur, aber ich bin eindeutig zu hell für ihn.“ „Zweimal Solarium und das gleicht sich auch wieder aus.“, scherzt Levy hinter mir. „Fertig, du siehst aus wie eine Fee.“ strahlt sie, während sie mich mit dem Stuhl vor den Spiegel schiebt. „Ob er wohl kommt, Lucy?“ Und das frage ich mich wirklich. Er kam nicht, dass war die Antwort auf diese Frage und ich verfluche mich, dass ich gehofft habe, dass er kommt. Müde leere ich mein drittes Glas eines teuren Champagners. Ich hasse mich noch mehr dafür, dass ich mich hier wirklich langweile, außerdem war es eine beschissene Idee allein her zu kommen. Die Männer denken, dass wir Frauen bedürftig werden auf Hochzeiten und nur drauf warten, dass uns Männer ansprechen. Augen verdrehend wimmle ich, einen Kerl ab, der aussieht wie der Sommer. Eigentlich war er nett, aber als er anfing über die anderen Frauen her zuziehen, wie billig sie den seien, in den kürzen Kleidern, wars vorbei mit der Sympathie. Ich hasse nichts mehr, als wenn Frauen dafür beleidigt werden, wenn sie sich freizügig anziehen. Es ist Frühling, die Temperaturen sind hoch und die Sonne prahlt auf uns aber ja bitte, ich ziehe für dich extra ein Rollkragenpullover an. Aber Gott sein Dank, hat er mir gesagt, dass ich in meinem Kleid gar nicht billig ausschaue, wobei mein Kleid ja fast schon zu kurz ist aber es verleiht mir eher etwas süßes und nichts nuttiges. Ich habe den ganzen Tag auf die Bestätigung eines Mannes gewartet, der mir sagt, dass ich nicht nuttig aussehe, vielleicht sollte ich mich also bedanken. Ich beobachte gelangweilt, wie er zu der nächsten Frau geht, die er vorher als billig bezeichnet hat und diese zum Lachen bringt. Die Überlegung rüber zu gehen ist stark und nach meinem vierten Drink tue ich auch genau das. „Hey, bist du nicht der, der mir grade sagte, dass wir uns auf dein Zimmer treffen?“ Ich sehe seinen verwirrten Blick und den angewiderten der Frau. „Ich stehe gar nicht drauf, wenn man mich warten lässt.“ „Aber du sagtest doch, dass du auf Frauen stehst?“, ich höre deutlich die Frage raus und ein kurzes Kichern erklingt aus mir. „Und ich dachte, dich stört das nicht.“, strahle ich ihm entgegen und beobachte, wie sich die Frau mit einem „Arschloch.“, entfernt. Kurz wandert sein Blick zu ihr bevor er sich wieder mir zu wendet. Arschlöcher wie er, die über Frauen urteilen sind das letzte und es kotzt mich an, wenn ich daran denke, dass sich wirklich eine Frau auf ihn einlässt. Es ist viel einfacher solche Männer wie ihn mit Aussagen abzuschrecken wie „Ich stehe auf Frauen“ oder „Ich habe schon einen Freund.“, leider ist er, der Typ Mann, der beim ersteren noch geiler wird, weil er sich jeden Abend vorm Schlafen gehen ein Lesbenporno reinzieht. Ekelhaft. „Okay, lass uns gehen.“, reißt sein Lächeln mich aus meinen Gedanken. „Sorry, ich war nicht interessiert an dir, sondern an ihr.“, wende ich mich endlich von ihm ab und hoffe, dass ich ihm den ganzen Tag nicht mehr begegnen werde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)