My divided soul von miladytira ================================================================================ Kapitel 17: Kann es sein...? ---------------------------- Mit geweiteten Augen sahen sie unglaubwürdig von Ruffy zurück zu mir.   Schweigend liess ich die überraschenden Ausrufe unkommentiert, war meine Aufmerksamkeit auf die Szene vor mir gerichtet. Ich spürte es. Es war da. Der Druck um meine Finger hatte sich verstärkt, doch ich konnte es fühlen. Das Zittern, welches durch die Hände fuhr. Schluckend spürte ich wie sich Tränen in meinen Iren ansammelten. Seine sonstige starke Ausstrahlung schien für diesen Moment zu brechen und ich erkannte den liebevollen Bruder vor meinem inneren Dasein. Wie schützend er seine Hände vor mir hielt, als ich in Reibereien geriet… wie in Kindesalter. Tief ausatmend spürte ich ein Erzittern meiner eigenen Lippen. Die Gefühle übermannten mich und nur die Stimme von Lysop hielt meine kommenden Tränen zurück, als er nochmals in die Runde fragte ob dies wahr sein würde. Ihm in die dunklen Iren sehend, lächelte ich zaghaft, als ich die weiteren neugierigen Blicke erkannte, welche auf uns lagen. Der Schütze schien die Frage, welcher ihnen alle auf der Zunge brannte, ausgesprochen zu haben. Nickend gab ich schweigend meine Antwort und spürte wie der Druck um meine Hände schwächer wurde. Die grünen Iren erfassten die Meine und ich spürte wie sich eine tiefe Wärme in meinem Körper ausbreitete. Wie hatte er schlussendlich doch noch gemerkt, dass ich es bin? Was hatte mich verraten? Ein Schmunzeln legte sich auf seine Lippen, als er die Hände sinken liess. «Dein Kampfstil», gab er zu verstehen und ich zog die Augenbraue hoch. Mein Kampfstil? Wie meinte er das? «Du warst einer der einzigen Mädchen, die unbedingt Aikido lernen wollte… und so viele Zufälle kann es nicht geben… der gleiche Name, die gleichen Haare und dann schlägt sie ihre Gegner noch immer mit der Rückseite ihres Schwertes, um die Verletzungen deines Gegenübers gering zu halten». Meine Augen weiteten sich leicht. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass ich dies schon früher getan hatte, aber es war wie aus Selbstverständlichkeit passiert und ich hatte mich nicht darüber gewundert. Hektisch ging mein Herzschlag auf und ab. Weshalb kam mir diese Erinnerung nicht hoch, wenn Zorro sie doch so gut im Gedächtnis hatte? «Erinnerst du dich nicht?». Die Lippen verzogen sich und ich schüttelte leicht den Kopf. «Aber du bist es doch, oder?» Zweifel keimte wieder in seinen Iren auf und nun war ich es, welche fest seine Hände umgriff, waren die unseren noch immer ineinander geschmiegt. «Ja, Zorro, ich bin es… ich kann mich nur nicht mehr an alles erinnern», war meine ehrlichen Antwort und sogleich schien er mich nach dem Grund Fragen zu wollen, als ein heftiger Stoss durch das Schiff ging. Aufgeschreckt war es Nami, welche zuerst aus der Starre von dieser Enthüllung erwachte. «Verdammt! Los! Alle raus!».   Ihre Rufe hallten gegen den Sturm, welcher über unsere Köpfe hinwegfegte und ich hatte grösste Mühe, das Seil fest in den Händen zu halten. Immer wieder zog ich daran, versuchte es soweit herunterzuziehen, damit ich endlich den Rundtörn binden konnte. Der Regen preschte auf meine Haut und er fühlte sich an wie feine Peitschenhiebe, die eine brennende Kälte mit sich brachten. Mit einem letzten festen Zug zog ich den Seemannsknoten an und versuchte durch den Sturm zu erkennen, wo die anderen standen, als mir mit Schrecken etwas ins Auge fiel. «Eine Felswand…» Hastig wandte ich mich um, sah nach oben zu Nami, welche durch ihre Haarfarbe gut erkennbar war. «Nami, eine Felswand!! Direkt vor uns!». So laut ich konnte schrie ich ihr entgegen und nur mit zusammengekniffenen Lidern erkannte ich wie auch sie nun das Gesicht mit einem Schrecken verzog. Angst schien in ihren Zügen zu gleiten. Wir mussten handeln. Jetzt. Sonst würden wir mit der Flying Lamb untergehen.   «Ruffy!!»   Seine Iren trafen die Meinen, als er auf mich zu gerannt kam und ohne ein Wort von mir geben zu müssen, verstand er sofort, was ich von ihm wollte. Er hielt den Daumen an seinen Mund und bliess sich selbst auf, als er einen weiten Sprung von mir nach vorne machte. Zwischen der Flying Lamb und dem Felsen geprallt, schaffte er es uns von der gefährlichen Situation weg zu lotsen. «Ruffy gib mir deine Hand!», schrie ich ihm entgegen und spürte sogleich seine Finger um die Meinen. Mit einem kräftigen Zug bekam ich es mit der Angst zu tun. Ich würde es nicht schaffen. Gegen den Sturm würde ich nicht ankommen!   Beide Hände griffen stark um die Finger von Ruffy und ich spürte wie mein eigenes Körpergewicht nach oben gezogen wurde. Der Herzschlag erhöhte sich, als ich sogleich starke Arme um meinen Oberkörper fühlte. Nach hinten sehend erkannte ich die braunen Augen des Smutjes. Sanji war zur Hilfe geeilt.   Ein weiterer kräftiger Stoss ging durch die kleine Karavelle, als wir den Berg zur Grand Line nach oben gezogen wurden. Mit einem heftigen Ruck an meinem Arm verzog ich die Lippen. Ruffys entgegenkommender Körper flog nach hinten und zog mich unweigerlich mit. Die Arme um meine Hüfte lockerten sich. Unfreiwillig. Sanji wollte mich nicht loslassen, aber das Gewicht… Der Sturm gab ihm keine Möglichkeit sich richtig zu balancieren und ehe ich mich versah, fühlte ich sogleich den hölzernen Mast in meinem Rücken, als ich mit einem kräftigen Stoss dagegen prallte. Ächzend lehnte ich mich leicht nach vorne. «Fuck…». Die zusammengepressten Lider nach oben gezogen, vernahm ich erst jetzt den Körper, welcher vor mir lag. In die schwarzen Iren sehend, welcher soeben meine grünlichen erhaschten, erkannte ich sein entschuldigendes Lächeln. Doch was war das? Weshalb erkannte ich in den Seen Schuldgefühle? Was bedrückte ihn? Warme Sonnenstrahlen legten sich auf meine Haut, als sich der Himmel öffnete. Verwundert liess ich meinen Blick an Ruffy vorbeigleiten und spürte wie meine Gesichtszüge entgleisten. Ein mulmiges Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit, als ich spürte wie mit voller Kraft das Boot nach unten rauste. Wie eine Achterbahn, die zu schnell nach unten fuhr und ich hasste Achterbahnen, die zu steil waren!   Den Atem angehalten, spürte ich wie mein Körper von der jetzigen Position nach vorne rutschen wollte und ich versuchte mich irgendwie am Mast hinter mir festzuhalten, was durch die vorherige Nässe nicht wirklich funktionieren wollte. Ruffy reagierte. Seine Gummiarme legten sich um uns, drückten uns fest an den Mast und für einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl mein Herz würde aussetzen. Da war sie wieder! Diese Wärme, welche mich schon in Loguetown erreicht hatte, als er meinen Händedruck erwidert hatte. Wäre es möglich? Nein, das wäre doch Unsinn!   Die Augen geweitet, spürte ich wie mein Herzschlag einen erhöhten Puls annahm. Ruffy hatte sich von mir gelöst, als durch den plötzlichen Aufprall mit einem Wal, welcher vor dem Fall den Übergang zur Grand Line versperrte, seinen Lieblingsplatz, die Gallionsfigur von Flying Lamb zerbrochen war und das erste Mal… Das erste Mal folgten meine Iren, seinen Bewegungen in einer Art, die mir den Atem raubte. Was war das, was mich zu ihm zog? Weshalb wollte ich abermals diese Körpernähe fühlen? Diese Wärme… Wäre es wirklich möglich?   Wäre es möglich, dass ich all das was eine Seele fühlte auch fühlen würde… auch die Liebe?! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)