Glücklich sein von Dolly-Bird ================================================================================ Kapitel 16: Das erste Mal ------------------------- Als Sebastian endlich am Krankenhaus angekommen war, stellte er sein Auto auf dem Parkplatz ab, dass er total schräg in der Parklücke stand, war ihm egal, und rannte zum Eingang. Kaum hatte er das Gebäude betreten, musste er nicht lange suchen. Im Wartebereich, der sich gegenüber des Empfangs befand, saß Ciel wie ein Häufchen Elend. Ganz allein. Die Schuldgefühle wollten Sebastian schier erdrücken. Er eilte zum ihm und hockte sich vor dem Kleineren hin. „Ciel! Ich bin da! Es tut mir so leid! Ich hab mein Handy zu Hause vergessen!“ Der Angesprochene reagierte erst nach einigen Momenten. Nur langsam drangen die Worte zu ihm durch. Wie in Zeitlupe hob er seinen Kopf und starrte Sebastian emotions- und wortlos an. „Wo warst du?“, fragte er mit leiser, brüchiger Stimme. Ehe der andere antworten konnte fragte er, diesmal lauter: „Warum hast du nicht abgehoben? Warum warst du nicht hier? Meine Eltern überleben das vielleicht nicht! Ist es nicht deine Aufgabe, dann bei mir zu sein?!“ Seine Stimme wurde immer lauter und der Ausdruck in seinen Augen immer verzweifelter. Sebastian wurde bei diesem Anblick richtig schlecht. Sein schlechtes Gewissen drohte ihn beinahe zu erdrücken, auch wenn es keine Absicht gewesen ist, dass er sein Smartphone in seiner Wohnung vergessen hatte. Er musste jetzt stark sein für Ciel, dieser brauchte ihn jetzt mehr denn je, also riss er sich zusammen und verdrängte die belastenden Gedanken. „Es tut mir leid“, sagte er leise. „Ach ja? Und warum hast du meine Anrufe nicht entgegen genommen?!“, schrie Ciel nun schon fast und stand auf. „Warum kommst du erst jetzt?!“, wütend ballte er seine Hände zu Fäusten und schlug kraftlos auf Sebastians Brust ein. Dieser hatte sich gleichzeitig mit dem Kleineren aufgerichtet und ließ ihn gewähren. Es tat nicht einmal wirklich weh. Nach einigen Minuten verlor Ciel endgültig die Kraft und sank weinend zu Boden. Bevor er auf diesem aufkam, fing Sebastian ihn auf und drückte den Kleineren an sich. Dann hob er ihn hoch und setzte sich, den Jungen auf seinem Schoß. Sanft streichelte er über seinen Kopf und Rücken, flüsterte ihm beruhigende Worte ins Ohr. Ciel tat ihm so unendlich leid. Sebastian konnte sich nur vorstellen, was es für ein Gefühl sein musste, nicht zu wissen, ob die eigenen Eltern den nächsten Morgen noch erleben würden. Als Ciel sich halbwegs beruhigt hatte, wischte er sich mit dem Handrücken über die nassen Wangen. „Ich hab Angst“, flüsterte der Kleinere mit brüchiger Stimme und krallte sich in Sebastians T-Shirt. „Ich weiß“, erwiderte dieser. „Ich würde dir gerne versprechen, dass alles gut wird, doch das kann ich nicht.“ Lange saßen sie so da. Ciel weinte stumme Tränen, bis er irgendwann vor Erschöpfung in einen wenig erholsamen Schlaf glitt. Sebastian blieb wach und hielt ihn die ganze Zeit im Arm. Es war mitten in der Nacht, als zwei Ärzte zu ihm kamen. „Ist das der Junge Phantomhive?“, fragte der eine Arzt. „Das ist er“, bestätigte Sebastian und versuchte den Kloß in seinem Hals herunterzuschlucken. Sein Magen verkrampfte sich unangenehm. Nun war also der Moment gekommen, der Ciels Leben komplett verändern könnte, jedoch nicht zum Positiven. „Würden Sie ihn bitte wecken? Die Operationen seiner Eltern sind vorbei.“ Ernst blickte er die beiden Männer vor sich an: „Ich werde ihn nur wecken, wenn Sie gute Nachrichten haben. Er hat für heute schon genug gelitten.“ Der zweite Arzt, der bisher geschwiegen hatte, lächelte sanftmütig: „Wecken Sie ihn auf.“ Sebastian streichelte über die Wange des Jungen in seinem Arm. „Ciel, Zeit aufzuwachen. Die Ärzte möchten mit dir reden.“ „Hmmnn… was ist los?“, fragte er müde und rieb sich über die Augen. Als er die beiden fremden Männer sah, bildete sich ein dicker Kloß in seinem Magen. Sofort hielt ihn die Angst um seine Eltern wieder in ihren kalten Klauen. „Es ist alles gut verlaufen, deine Eltern befinden sich im Aufwachraum und sind über den Berg“, lächelte der ältere Arzt. Ciel schaute sie mit großen Augen an, sein Herz pochte heftig in seiner Brust. Hatte er das richtig verstanden? Seine Eltern würden wieder gesund werden? „Sie… kann ich zu ihnen?“, fragte er mit einem hoffnungsvollen Unterton in der Stimme. „Natürlich, ich bringe dich hin“, sagte der Arzt, der eben gesprochen hatte, mit einem Lächeln. Ciel kletterte von Sebastians Schoß und folgte dem Mann. Nach ein paar Schritten blieb er wieder stehen und drehte sich um: „Sebastian, kommst du nicht mit?“ Ein ängstlicher Unterton schwang in seiner Stimme mit. Der Angesprochene stand sofort auf und kam zu ihm. Ciel griff nach seiner Hand und hielt sich daran fest. Es fühlte sich an wie ein Rettungsanker, der ihm Halt gab. Am Aufwachraum verabschiedete sich der Arzt. Eigentlich wollte Sebastian vor der Tür warten, doch er wurde mit in den Raum gezogen. „Mama! Papa!“, rief Ciel erleichtert, kaum dass er den Raum betreten hatte. Seine Eltern sahen zwar schrecklich aus, diverse Schläuche und Kabel hingen an ihnen, aber sie lebten und waren wach. Alles andere war in diesem Moment egal. Schniefend stand er zwischen den Krankenhausbetten und setzte sich dann auf die Bettkante von dem Bett, in dem seine Mutter lag. „Ciel“, lächelte sie schwach und nahm seine Hand in ihre. Er drehte sich zu seinem Vater um: „Ich bin so froh, dass es euch gut geht!“ Rachel blickte sich verwundert um: „Ciel, bist du etwa allein hier?“ Sie klang besorgt. Der Angesprochene schüttelte mit dem Kopf: „Nein, Sebastian ist auch hier.“ „Oh, dein Freund?“ Die Neugierde in ihrer leisen Stimme war kaum zu überhören. Bevor Ciel jedoch antworten konnte, kam eine Schwester ins Zimmer: „Ich muss Sie jetzt bitten zu gehen, Ihre Eltern brauchen jetzt Ruhe.“ Nach einem abschätzenden Blick auf Ciel fügte sie hinzu: „Und Sie offenbar auch.“ Jetzt, da er wusste, dass es seinen Eltern gut ging, machte sich die Erschöpfung bemerkbar. Das stundenlange Bangen und Hoffen hatte sehr an seinen Kräften gezehrt. „Sie hat recht. Geh nach Hause und schlaf dich aus, dann kannst du morgen wieder kommen“, sagte sein Vater und lächelte matt. Er klang auch noch recht schwach und erschöpft. „Ist gut“, willigte Ciel nach kurzem Zögern ein. Eigentlich wollte er seine Eltern nicht gleich wieder allein lassen, aber es ging ihnen den Umständen entsprechend gut und er fühlte sich plötzlich so unfassbar müde und erschöpft. Die tonnenschwere Last auf seinen Schultern war mit einem Schlag von ihm abgefallen. Nachdem Ciel sich von ihnen verabschiedet hatte, mit dem Versprechen am nächsten Tag mit Celest wieder zu kommen, wankte er zurück in den Wartebereich. Dort wartete Sebastian auf ihn, dieser wirkte auch ziemlich erschöpft. „Wie geht es ihnen?“, fragte er besorgt, als Ciel vor ihm stehen blieb. „Den Umständen entsprechend gut.“ Müde lehnte er sich an den Größeren und murmelte: „Aber jetzt will ich nur noch ins Bett.“ „Möchtest du mit zu mir kommen?“, fragte Sebastian liebevoll und legte ihm einen Arm um die schmalen Schultern. Müde nickte Ciel. Schweigend verließen sie das Krankenhaus und gingen zu Sebastians Auto, das zum Glück nicht allzu weit weg stand. Die Fahrt verlief schweigend. Sebastian wusste nicht wirklich, was er sagen sollte. Er war einfach nur erleichtert, dass es Ciels Eltern soweit gut ging. An die Folgen, wenn es nicht so wäre, wollte er gar nicht denken. Ciel hingegen hatte Mühe wach zu bleiben. Als die Welle der Erleichterung abgeklungen war, hatte sie nur noch Müdigkeit und geistige Erschöpfung zurück gelassen. Er nahm nur am Rande wahr, wie sie Sebastians Wohnung und dann das Schlafzimmer betraten. Schwerfällig zog Ciel seine Hose und seine Socken aus, dann kroch er mit Boxershorts und T-Shirt bekleidet unter die Decke. Dort blieb er einfach auf dem Bauch liegen und schloss seine schweren Augenlider. Sebastian legte sich neben ihn. Gerne würde er den Kleineren jetzt in seine Arme ziehen, doch er wusste nicht, ob dieser noch sauer war auf ihn. Noch dazu plagte ihn immer noch sein schlechtes Gewissen. Er konnte nur erahnen, wie sein Freund sich gefühlt haben musste die ganze Zeit. Kurz biss er sich auf die Unterlippe, dann fragte er leise: „Ciel? Bist du noch wach?“ Stille. Als Sebastian schon nicht mehr mit einer Antwort rechnete, bekam er doch noch eine. „Hmmm, was ist los?“, fragte der Angesprochene mit leiser Stimme und drehte sich langsam auf die Seite. Müde schaute er Sebastian an. „Es tut mir leid, Ciel! Wirklich! Ich hätte von Anfang an bei dir sein sollen. Ich hätte mein Handy nicht vergessen dürfen!“ „Sebastian, es ist okay. Du hast es doch nicht mit Absicht gemacht. Mir tut es auch leid“, nuschelte Ciel und kuschelte sich müde an den Größeren. Dieser gab ihm einen Kuss auf die Stirn: „Ich bin nur froh, dass es deinen Eltern den Umständen entsprechend gut geht.“ „Ich auch“, murmelte Ciel noch und driftete langsam in das Reich der Träume ab. In Sebastians Armen fühlte er sich einfach wohl und sicher. Hier war die Welt in Ordnung. Als Sebastian an diesem Morgen aufwachte, schlief Ciel noch tief und fest neben ihm. Leise stand er auf. Durch die Aufregung der letzten Tage hatte der Jüngere nur schlecht geschlafen. Sebastian nahm sich eine Jogginghose, ein frisches T-Shirt und Socken aus dem Schrank, dann schlich er damit ins Bad um sich anzuziehen. Nachdem er angezogen war, sein Gesicht gewaschen und rasiert hatte, aß er eine Kleinigkeit und beschloss dann, da es noch recht früh und dementsprechend angenehm kühl draußen war, joggen zu gehen. Er machte regelmäßig Sport und hoffte, Ciel irgendwann auch dazu motivieren zu können. Nachdem er mit seinem kleinen Frühstück fertig war und alles wieder aufgeräumt hatte, schrieb er noch einen Zettel für den Jüngeren, dann zog er sich seine Laufschuhe an und verließ die Wohnung. Beim Laufen ließ er seine Gedanken schweifen und die letzten Tage Revue passieren. Am nächsten Morgen, nach dem Unfall, den Ciels Eltern hatten, waren sie von Celest wachgeklingelt worden. Dieser war sofort nach Hause gekommen, als er hörte, was passiert war. Sie wollten direkt ins Krankenhaus und Sebastian hatte die Zwillinge nur mit Mühe zu einem kleinen Frühstück überreden können, da das immer noch die wichtigste Mahlzeit des Tages war und sie zumindest etwas im Magen haben sollten, bevor sie gingen. Er selbst blieb in seiner Wohnung, sein Smartphone immer an seiner Seite, falls Ciel ihn brauchen sollte. Dieser verbrachte den Tag entweder mit Celest im Krankenhaus bei ihren Eltern, oder in ihrem Anwesen um wichtige geschäftliche Dinge für ihren Vater zu regeln. Diedrich, ein guter Freund von Vincent, kam extra aus Deutschland angereist um ihn für die Zeit seiner Genesung zu vertreten. Erst spät am Abend kam Ciel dann nach Hause zu Sebastian. Er berichtete erleichtert, dass seine Eltern auf dem Weg der Besserung waren. Zwar noch angeschlagen, doch sie würden zum Glück keine Folgeschäden davon tragen. Allerdings mussten sie noch einige Zeit im Krankenhaus bleiben, bis sie entlassen werden konnten. Auch wenn sie sich freuten ihre Söhne zu sehen, sie hatten ihnen am Vortag ein vorübergehendes Besuchsverbot auferlegt. Sie lagen schließlich nicht im Sterben und würden wieder vollkommen gesund werden, es gab keinen Grund sie jeden Tag zu besuchen. Die Zwillinge sollten lieber auch ihre Ferien genießen. Aber vor allem brauchten ihre Eltern Ruhe und nicht zwei paar blaue Augen, die sie den ganzen Tag besorgt musterten und Fragen stellten, ob auch wirklich alles in Ordnung war oder sie nicht doch etwas brauchten. Derweil, in Sebastians Wohnung, wachte Ciel langsam auf. Er hatte komische Dinge geträumt, an die er sich nicht erinnern konnte. Irgendetwas hatte ihn geweckt, worüber er fast froh war. Nur am Rande nahm er wahr, dass Sebastian wohl schon aufgestanden war. Noch müde wollte er sich auf den Bauch drehen und noch etwas dösen, doch die Beule in seiner Boxershorts hinderte ihn daran. Murrend drehte er sich auf den Rücken und versuchte so wieder einzuschlafen. Es war nicht das erste Mal, dass er so etwas am Morgen hatte und bisher hatte sich das auch immer nach einer Weile wieder gelegt, doch irgendwie klappte das diesmal nicht. Stattdessen begann es nach einigen Augenblicken zu pochen. Was sollte das denn jetzt? Ärgerlich zog Ciel seine Augenbrauen zusammen. Was sollte er jetzt tun? Er hatte davon keine Ahnung, schließlich hatte es ihn bis zu diesem Moment auch nicht interessiert. Da das Pochen aber allmählich fast schon schmerzhaft wurde, kaute er unsicher auf seiner Unterlippe. Sollte er das jetzt wirklich machen? Sebastian dachte bestimmt, er würde noch schlafen, ihn also auch nicht stören. Der Gedanke, sich auf diese Weise dort anzufassen, war seltsam. Er wusste zwar, dass es normal war, aber es tatsächlich zu tun, war doch etwas anderes. Oder sollte er einfach kalt duschen gehen? Das sollte dieses „Problem“ schließlich auch lösen. Das starke Pulsieren in seinem Schritt nahm ihm die Entscheidung ab. Zögerlich ließ Ciel seine Hand unter der Bettdecke nach unten wandern, bis sie an ihrem Ziel angekommen war. Er zögerte kurz, dann strich er vorsichtig über die Spitze der Beule in seiner Boxershorts. Überrascht zuckte er zusammen, es fühlte sich gar nicht mal so schlecht an. Ein paar Mal wiederholte er diese Bewegung, doch schnell stellte er fest, dass es nicht reichte. Also schob er seine Unterwäsche ein Stück nach unten und fuhr mit den Fingerspitzen über seine Erregung. Die Haut fühlte sich weich an. Sachte strich er über die leicht feuchte Spitze und stöhnte leise auf. Die verschiedensten Emotionen kämpften in ihm um die Oberhand. Er drückte sein Gesicht ins Kissen und atmete Sebastians Geruch ein. Ein wenig mutiger umfasste er den Schaft mit der Hand und rieb vorsichtig darüber. „Hn!“ Ciel drückte sein Becken ein wenig nach oben. Sebastians Bild erschien vor seinem geistigen Auge und unweigerlich stellte er sich vor, es wäre die Hand des anderen, die ihn so verwöhnte. Langsam, ohne es zu realisieren, wurden seine Bewegungen in einem ungleichmäßigen Rhythmus schneller und fahriger. Leise seufzte er Sebastians Namen und wand sich auf dem Bett. Die Decke hatte er längst von sich gestrampelt, es war viel zu warm darunter. Und dann war es plötzlich so weit und Ciel erreichte beinahe explosionsartig seinen ersten Höhepunkt. Er ergoss sich über seine Hand und lag schwer atmend einige Minuten einfach nur da. Als sich seine Atmung wieder beruhigt hatte, zog er seine Boxershort nach oben und schlich ins Badezimmer. Dort wischte er sich notdürftig ab, warf seine Unterwäsche in den Wäschekorb und stieg unter die Dusche. Irgendwie war es ihm peinlich dabei an Sebastian gedacht zu haben. Hoffentlich hatte dieser das nicht mitbekommen! Aber war es nicht normal, dass er dabei an seinen Freund dachte? Ob dieser wohl auch an ihn dachte, wenn er das tat? Erschrocken riss Ciel seine Augen auf. Schnell schob er diesen Gedanken wieder beiseite, er war sich nicht sicher, ob er das überhaupt wissen wollte. Es war zu peinlich! Da er fertig mit Duschen war, stellte er das Wasser ab und griff nach dem bereitgelegten Handtuch. Er trocknete sich ab und zog sich frische Kleidung an, die er mitgebracht hatte. Dann verließ er das Bad und machte sich auf den Weg zur Küche. Dort roch es nach frischen Brötchen und Tee. „Morgen“, sagte Ciel leise, als er Sebastian sah. Dieser lächelte ihn an: „Na, ausgeschlafen?“ Mit roten Wangen nickte der Kleinere. Er konnte ihm nicht in die Augen schauen, nicht so kurz nachdem er [style type="italic"]das[/style] getan hatte. In Sebastians Bett. Und dabei an ihn gedacht hatte. So entging ihm auch die Belustigung in den rotbraunen Augen. Mit gesenktem Blick setzte Ciel sich an den Tisch und nahm sich ein noch warmes Brötchen. Während er aß, fühlte er sich irgendwie beobachtet. „Ist was?“, fragte Ciel nach einer Weile leicht genervt und durchbrach damit die Stille zwischen ihnen. „Nein, was sollte denn sein?“, fragte Sebastian möglichst unschuldig. Er weiß es! Dieser Gedanke schoss durch Ciels Kopf und ließ ihn prompt knallrot anlaufen. Langsam legte er die angebissene Brötchenhälfte auf seinen Teller. Finster blickte er Sebastian an: „Hast du mich beobachtet?“ Der Angesprochene hob überrascht seine Augenbrauen. „Nein.“ Ciels Blick wurde skeptisch. „Ich wollte nach dir sehen, als ich wieder da war. Ich dachte, du schläfst noch. Stattdessen windest du dich ekstatisch auf meinem Bett und stöhnst meinen Namen“, schmunzelte Sebastian. Der Kleinere wurde noch einige Nuancen röter und starrte auf den Boden, in der Hoffnung, es würde sich ein Loch öffnen, in dem er verschwinden konnte. Das Ganze war ihm so unsagbar peinlich! Sebastian stand auf und umrundete den großen Esstisch. Vor Ciel blieb er stehen und legte einen Zeigefinger unter dessen Kinn, zwang ihn somit hoch- und ihn anzuschauen. Der Größere beugte sich so weit nach unten, dass ihre Lippen sich beinahe berührten. Ciel konnte den warmen Atem des anderen in seinem Gesicht spüren und augenblicklich beschleunigte sich sein Herzschlag. „Ich fühle mich geehrt, dass du dabei an mich gedacht hast“, flüsterte Sebastian leise, dann legte er seine Lippen auf Ciels und küsste ihn liebevoll. Als sie sich wieder voneinander lösten wurde er von großen, blauen Augen überrascht angeschaut. „Du… du fühlst dich geehrt?“, fragte der Kleinere leise und mit immer noch roten Wangen. „Natürlich“, lächelte Sebastian sanft und küsste ihn nochmal. Schließlich war es normal und er dachte dabei auch oft an seinen Freund, seit sie zusammen waren. Gerne hätte er gewusst, was Ciel sich dabei vorgestellt hatte, doch fragen würde er nicht. Er war sich sicher, keine Antwort zu bekommen. Zudem war der Kleinere schon verlegen genug, da musste er es nicht auf die Spitze treiben. Sebastian war sich nicht sicher, ob es für Ciel das erste Mal gewesen war, schließlich hatten sie bisher nicht über das Thema Sex gesprochen. Solange der Kleinere nicht bereit war und nicht von sich aus auf Sebastian zugehen würde, würde er warten, auch wenn es ihm manchmal schwer fiel. Wenn er ganz ehrlich zu sich selbst war, wäre er zuvor am liebsten zu Ciel ins Bett gestiegen und hätte ihm gezeigt, wie schön es sein kann, wenn man sich gegenseitig streichelt. Doch damit hätte er wohl eher das Gegenteil erreicht und so hatte Sebastian sich, nach ein paar Sekunden, wieder leise davon geschlichen und Ciel seine Privatsphäre gelassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)