Glücklich sein von Dolly-Bird ================================================================================ Kapitel 1: Eine neue Schule --------------------------- Nach langer Zeit melde ich mich zurück! Ich hab die Geschichte überarbeitet und fertiggestellt, daher ist das teilweise ein Reupload. Ich werde jede Woche ein neues Kapitel hochladen. Und jetzt viel Spaß beim Lesen! ^_^ Ciel seufzte. Es war sein erster Tag an seiner neuen Schule. Überhaupt sein erster Tag an einer richtigen Schule, bisher hatte er nur Privatunterricht zu Hause gehabt. Ciel hatte schon lange versucht seine Eltern zu überzeugen, ihn auf eine richtige Schule zu schicken und nun, als Geschenk zu seinem 15. Geburtstag, haben sie es ihm ermöglicht. Er trug zum ersten Mal eine Schuluniform, bestehend aus einer blauen Hose, einem weißen Hemd, einer blauen, karierten Krawatte, schwarzen Schuhen und einem schwarzen Jackett. Manche trugen auch eine graue Wollweste stattdessen. Mit großen Augen starrte er das große Gebäude, das komplett mit einem Zaun umrandet war, an. Unsicher fasste er den Träger seiner Schultasche fester und trat dann durch das hohe, schwarze Tor. Er blickte sich kurz um. Überall standen kleine Gruppen von Schülern, die sich unterhielten und lachten. Die Bäume, die am Zaun entlang standen, waren kahl. Links und rechts neben dem Weg, der vom Tor bis zum Eingang des Gebäudes führte, war schneebedeckte Wiese. Ciel ging auf die große Tür zu und betrat das warme Schulgebäude. Draußen war es wirklich kalt. Er sah sich um. Von der Eingangshalle gingen mehrere Gänge weg und eine große Treppe führte in den ersten Stock, der sich auch in verschiedene Gänge aufteilte. Na toll. Ciel seufzte lautlos. Wie sollte er so sein Klassenzimmer finden? Unsicher blickte er sich um. Wen könnte er nun fragen? Ciel hatte wenig Erfahrung mit Gleichaltrigen, hatte er doch den Großteil seines Lebens bisher im großen Anwesen seiner Eltern verbracht. Normalerweise war er nicht so schüchtern, doch alle überragten ihn hier um mindestens einen Kopf. Er kam sich in diesem Moment wie ein Zwerg vor. Ciel seufzte nochmal. Was hatten seine Eltern sich nur dabei gedacht ihn mitten im Schuljahr auf eine richtige Schule zu schicken? Leicht schüttelte er seinen Kopf. Er sollte froh sein, dass sie seinem Wunsch überhaupt nachgegeben haben. Es war zwar eine reine Jungenschule, aber das störte ihn nicht so sehr. Alles war besser, als weiterhin alleine Privatunterricht zu Hause zu haben. Ciel erhoffte sich dadurch vor allem ein paar Freunde zu finden. Doch zuerst einmal musste er sein Klassenzimmer finden! Mit neu geschöpfter Motivation drehte er sich um und lief los, oder zumindest wollte er das. Sein Lauf wurde gestoppt, ehe er wirklich begonnen hatte und Ciel sah im ersten Moment nur schwarzen Stoff. Da es weich und warm war, musste es eine Person sein. „Entschuldige…“, murmelte er. Unsicher hob er seinen Kopf, um die andere Person, in die er gerade reingelaufen war, anzuschauen. Was er sah ließ ihn schlucken. Er war in einen Riesen gelaufen, der Kerl überragte ihn um locker zwei Köpfe. Rotbraune Augen schauten ihn erstaunt an. „Bist du neu hier? Ich hab dich noch nie gesehen.“ „Ähm, ja …“ Sein Gegenüber lächelte und hielt ihm die Hand hin: „Mein Name ist Sebastian Michaelis, ich bin der Vertrauenslehrer hier.“ „Ciel Phantomhive“, nuschelte er. Dieser Sebastian war nicht nur groß, er sah auch wirklich gut aus. „Freut mich, Ciel. Wenn du Fragen hast oder ein Problem, kannst du dich jederzeit an mich wenden.“ Er nickte. Sebastian wollte gerade gehen, als Ciel ihn am Ärmel festhielt. Der Größere drehte sich fragend um. „Ähm, können Sie … können Sie mir sagen wo ich hin muss?“, fragte Ciel leise. Seit wann war er so unsicher? „Sicher“, lächelte der Angesprochene. „Sebastian~!“, erklang es von irgendwo und dann sah Ciel nur noch rot. Ein fast genauso großer Mann mit langen roten Haaren hatte sich dem Gerufenen um den Hals geworfen. Er trug ein rotes Jackett und eine rote Brille. „Grell“, seufzte Sebastian und schob diesen genervt von sich. „Warum trägst du nicht deine Uniform?“ „Aber das tu ich doch“, flötete Grell. Der andere schüttelte nur den Kopf. Der Blick des roten Kerls fiel auf Ciel: „Und wer ist das? Nehmen wir hier jetzt schon kleine Kinder auf?“ Seine Stimme klang abfällig. „Hey! Ich bin schon 15, klar? Mein Name ist Ciel.“ „Ignorier ihn einfach“, sagte Sebastian, griff nach Ciels Arm und zog ihn sanft mit. Was konnte er denn dafür, dass er jünger aussah, als er war? Sein kleiner, schmächtiger Körper und seine großen, blauen Augen ließen ihn nicht gerade älter wirken. Ciel hasste es, so auszusehen. Er hörte immer nur, wie niedlich er wäre und dass es auf die geistige Größe ankäme, nicht auf die körperliche. Seine Eltern hatten leicht reden, schließlich waren sie beide groß. Selbst seine Cousine Elizabeth, die nur ein Jahr älter war als er, überragte ihn mittlerweile um fast einen Kopf. „So, da sind wir“, riss Sebastians Stimme ihn aus seinen düsteren Gedanken. „Danke.“ „Kein Problem“, lächelte der Größere und verabschiedete sich dann, der Unterricht würde bald beginnen. Ciel ging durch die offenstehende Tür und betrat den Klassenraum. Dort herrschte eine beachtliche Lautstärke und niemand beachtete ihn wirklich. Er ging in die hinteren Reihen, dort waren noch einige Tische frei, und setzte sich. Er blickte sich neugierig um. Auf der linken Seite waren große Fenster, auf der rechten Schränke, sowie die Tür, durch die nun ein Lehrer trat. Vorne befand sich ein Pult und an der Wand dahinter eine große Tafel. Ein gewöhnliches Klassenzimmer, doch es war das erste Mal für Ciel, dass er eins von Innen sah. Seine Mitschüler hatten sich ordentlich auf ihre Plätze gesetzt und der Lehrer ging die Anwesenheitsliste durch. Am Ende wies er auf Ciel als neuen Mitschüler hin und hieß ihn in der Klasse willkommen. Zu seiner, mehr oder weniger großen, Freude war die erste Stunde Mathematik und der Lehrer, Mr. Spears, wirkte auf Ciel ziemlich streng und wollte einen Test schreiben. Der erste Tag ging schon so gut weiter wie er begonnen hatte. Innerlich rollte er mit den Augen. Als Mr. Spears vor Ciel stand, fragte er: „Du hattest bisher Privatunterricht, nicht wahr? Ich möchte dich bitten den Test mitzuschreiben, damit ich sehe, wie dein Wissensstand ist. Ich werde ihn nicht bewerten, keine Sorge.“ Er nickte nur. Ein Raunen ging durch die Menge, als sie hörten, dass er bisher Privatunterricht hatte. Als ob das so toll wäre! Da konnte man bei einem Test nicht einmal schummeln! Er schaute auf das Blatt, das vor ihm lag. Integralrechnen also. Er schauderte innerlich. Gab es denn etwas Schlimmeres mit dem man arme Schüler quälen konnte? Das gab es, stellte er nach der Mittagspause fest. Sportunterricht. Anfangs hatte er sich nichts dabei gedacht, schließlich war er bisher immer davon verschont geblieben. Da der eigentliche Lehrer krank war und sie somit nur eine Vertretung hatten, sollten sie Fußball spielen. Etwas von dem Ciel keine Ahnung hatte. Das Einzige, das er wusste, war, dass man den Ball so oft wie möglich in das gegnerische Tor schießen musste. Es wurden zwei Kapitäne gewählt und die sollten dann ihre Mannschaft selbst auswählen. Nach dem sie abwechselnd immer einen wählen durften, war am Ende nur noch Ciel übrig. Der Kapitän, der nun dran war, seufzte hörbar: „Na schön Neuer, komm her.“ Es war ein großer Junge mit blonden Haaren und grünen Augen. Er schien recht beliebt zu sein in der Klasse, aber Ciel fand ihn unsympathisch. Während des Spiels hielt er sich möglichst am Rand und hoffte, es würde bald klingeln. Ciel war nicht gerade sportlich, er hatte noch nie Freude an körperlicher Betätigung gefunden. Doch er durfte sich nicht beschweren, schließlich gehörte das nun mal dazu, wenn man auf eine richtige Schule wollte. Alles war besser, als sein alter, strenger Privatlehrer! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)