Fighting through the Shadows of Past von Kakarotto ================================================================================ Kapitel 34: Muttertier! ----------------------- Am nächsten Morgen donnerte es laut an der Tür. Gine zuckte unmerklich zusammen, sprang vom Tisch an dem sie gerade eine warme Tasse Yaráp genoss und öffnete die Haustür. Ein kräftiger Elitekrieger stand vor ihr mit verschränkten Armen vor der Brust. „Ich bin hier um Raditz wieder in die Kaserne zu bringen! Während der Wochenenden versuchen die Rekruten immer mal wieder zu flüchten! So holen wir sie jetzt selbst ab, zur Sicherheit!“, brummte Rota. Gine wurde blass und sah den Mann erschrocken an. „Nun das ist sehr vernünftig… aber… es gibt da ein kleines Problem… Raditz ist… im Blutrausch…“, erwiderte sie unsicher. „Ach was… das ist für unsere Spezialisten kein Problem… es kommt nicht selten vor, dass die Väter mit ihnen am freien Wochenende auf die Jagd gehen!“, erwiderte Rota und duldete keinen Widerspruch. „Einen Moment bitte…“, flüsterte sie leise und lehnte die Tür ran. Gine schloss einen Moment die Augen und keuchte erschrocken auf, als sie die Aura ihres ältesten Sohnes im Keller spürte. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und vorsichtig öffnete sie die Tür und erschrak. Der Langhaarige lag bäuchlings auf der Treppe und sah seine Mutter aus einem verweinten und blutigen Gesicht an. Irgendwie hatte er es geschafft sich zu erheben und auf die Treppe zuzugehen, er musste durch die Schwäche wohl das Gleichgewicht verloren haben. Sofort nahm sie ihn auf ihren Arm und setzte ihn auf das Sofa, ehe sie nach oben rannte und Lappen, Heilsalbe und ein Handtuch holte. Vorsichtig schob sie seine lange Mähne zur Seite und legte beide Hände um die Ki-Fesseln, ehe sie ihr Ki erhöhte. „Bei Sadurs goldenem Schwanz… warst du die ganze Nacht im Keller?“, fragte sie leise, ehe die Ki-Fesseln aufsprangen und sie sie zur Seite legte. Ein ersticktes Schluchzen war Antwort genug und kurz darauf schlang Raditz seine Arme um seine Mutter. Leise hörte Rota den Trost von Gine und betrat ungefragt das Haus. Mit langsamen Schritten trat der Elitekrieger durch den Flur ins Wohnzimmer und blieb vor dem Tisch stehen. „Seine Wunden können wir auch in der Kaserne versorgen, er muss jetzt wirklich mitkommen! Meister Freezer könnte jeden Moment eintreffen und er hasst es, wenn seine zukünftigen Krieger nicht pünktlich sind! Komm, Raditz!“ Der Schwanz des kleinen Saiyajin sträubte sich als er die Aufforderung hörte und nur mit größter Mühe löste er sich von seiner Mutter. Er spürte wie sein Ki sich langsam wieder normalisierte. Mit gesenktem Kopf trat er auf den Krieger zu, der ihm eine Hand fest auf die linke Schulter legte und ihn nach draußen führte. Kurz bevor sie jedoch die Tür erreichten, riss Raditz sich los und stürmte nochmal zu seiner Mutter zurück, ehe er sich ihr in die Arme warf. „Pass auf dich auf, mein Großer und höre auf das was Meister Freezer und die Ausbilder dir sagen… wir sehen uns nächstes Wochenende wieder“, flüsterte sie in sein Ohr und war bemüht ein heftiges Schluchzen zu unterdrücken. Ihr Ältester klammerte sich bei ihrer Bitte Freezer zu gehorchen fester an sie, während er sein Gesicht in ihrem Haar vergrub, die ihr über die Schultern fielen. Die Schlafzimmertür wurde geöffnet und Bardock trat auf den Flur. Er fuhr sich mit der linken Hand durch den Pony, der ihm jedoch wenige Sekunden später wieder in die Stirn fiel. Ernst warf er einen Blick nach unten zu Rota, ehe er auf Gines Kehrseite sah die seinen Sohn fest in den Armen hielt. Raditz öffnete seine verweinten Augen und zuckte innerlich heftig zusammen als er seinen Vater oben stehen sah. Langsam löste sich der Langhaarige aus der Umarmung seiner Mutter und ging nun mit Rota mit. Gine erhob sich und ging an die Tür, während sie Raditz nachsah. Bevor Rota mit dem Jungen abhob, warf Raditz am kräftigen Arm des Elitekriegers vorbei noch einen letzten Blick zurück zu Gine. Bardock spürte die Anspannung und tiefe Traurigkeit seiner Gefährtin und er seufzte innerlich auf. Wieso musste sie es Raditz so schwer machen? Kurz um rannte Gine wie von einer Tarantel gestochen in die Küche, band sich ihr Fleischmesser um die Hüfte und schob die gläserne Tür in den Garten auf. „Gine!“, rief Bardock ihr laut zu und eine minimale Sekunde zögerte sie, ehe sie sich kraftvoll vom Boden abstieß und Raditz folgte. Kurz sah der Krieger nach oben zum Zimmer der Zwillinge, ehe er mit einem großen Sprung die Treppenstufen überwand und die Tür öffnete. Tales und Kakarott schliefen noch selig in ihren Betten. Leise schloss der Vater die Tür wieder und verließ das Haus. Zur selben Zeit in der Kaserne Sämtliche Rekruten standen geordnet in Reih und Glied da und warteten teils angespannt, teils neugierig auf die Ankunft ihres zukünftigen Arbeitgebers. Einige wussten was in naher Zukunft auf sie zu kam, sie würden durchs All reisen und sämtliche Bewohner fremder Planeten eliminieren. Rota landete mit Raditz auf dem großen Gelände und dirigierte den Jungen in die Reihe zu den anderen. „Hey Radi, deine Nase ist dick, haben dich deine Sóreke wieder geärgert?“, flüsterte ihm sein Kamerad Yaku zu, ein etwas pummeliger gleichgroßer Junge mit einer stacheligen Frisur die ihm zu allen Seiten abstanden. Den an einigen Stellen haarlosen Schwanz hatte er um seinen speckigen Bauchansatz gelegt. Der Angesprochene schüttelte mit dem Kopf und sah in den Himmel, während er an Tales‘ Worte der vergangenen Nacht dachte. Das große Raumschiff des Imperators landete unweit auf dem Gelände und die Tür wurde kurz darauf geöffnet und die Gangway ausgefahren. Alle Augenpaare waren auf die gehörnte Gestalt in einem schwarzen Gefährt gerichtet, flankiert von zwei Kriegern. Einem großen dicken rosafarbenen Klops und einem humanoiden Schönling mit hellblauer Haut und grünen zu einem Zopf gebundenen Haaren. Rota sah auf die jungen Kadetten herab, ehe er den Galaxienherrscher mit ernster Miene empfing und sich vor ihm niederkniete. „Willkommen Meister Freezer, wie war Eure Reise?“, fragte er förmlich und hielt den Blick zu Boden gerichtet. Aus kalten roten Augen sah Freezer auf Rota herab, ehe er seinen Blick über die Kinder schweifen ließ. „Lassen wir doch die Förmlichkeiten und kommen wir zum Geschäftlichen! Nun meine lieben Kinder, mein Name ist Freezer zweiter Königssohn des mächtigen König Cold. Ihr dürft euch glücklich schätzen, meine kleinen Äffchen, denn heute werde ich jeden Einzelnen von euch auf Herz und Nieren prüfen… schließlich wollt ihr ja zu großen starken Kriegern werden, nicht wahr?“, säuselte die Echse mit gespielter Freundlichkeit und fuhr mit seinem schwebenden Thron der Reihe nach an den Jungen vorbei. Raditz spürte wie ihm die Hände kalt wurden und er versuchte unauffällig nicht in diese bösartigen Augen zu sehen. Freezer schaltete seinen Scouter ein und überprüfte die Kampfkräfte der Kinder, doch bei dem Langhaarigen stutzte er, da sie nur sehr langsam anstieg. Bei den anderen Kindern schwankte sie minimal, wahrscheinlich aus Nervosität und Angst. Langsam kam der Imperator auf den Zwölfjährigen zu und sah auf ihn herab, ehe er lächelte. „Wie heißt du, mein Junge?“ Raditz‘ Pupillen wanderten nun ein Stück nach oben und er sah direkt in Freezers Augen, während er den Kopf ein Stück anhob. Hilflos ließ er sich auf die Knie fallen und presste seine rechte Hand auf die Herzseite seiner Brust. Er konnte nicht sprechen, was sollte er also tun?! Inständig hoffte er, dass dieser Zoll an Respekt ihm gegenüber reichen würde und er sich einem seiner Kameraden widmen würde. Ein kaltes Lachen drang an seine Ohren. „Ohohoho es ist schön zu sehen, wie Loyal du mir gegenüber jetzt schon bist, mein saiyanischer Freund… trotzdem, würde ich jetzt gerne deinen Namen wissen“, lachte Freezer fast schon amüsiert über die Unterwürfigkeit des Jungen. „Ich an deiner Stelle würde innerhalb der nächsten 5 Sekunden antworten… eins…“ Raditz kniff die Augen fest zusammen und begann schnell mit dem linken Zeigefinger einige saiyanische Buchstaben in den Sand zu schreiben, da er die Gebärdensprache nicht beherrschte. Freezer fuhr ein Stück zurück und scannte mit seinem Scouter das Geschriebene um es lesen zu können, denn die Scouter fungierten auch hervorragend als Übersetzer in Schrift und Sprache. „Zwei… Drei…“ Raditz schrieb schneller als hinge sein junges Leben davon ab. Wahrscheinlich tat es das auch, denn Freezer strahlte eine unheilvolle Kälte aus, die ihm durch Mark und Bein ging. „Vier…“ Raditz klopfte sich den Sand an seiner Rüstung ab und sah dann angstvoll zu ihm auf. „Bitte verzeiht, Meister Freezer, mein Name ist Raditz und ich kann nicht sprechen“ „Hast du deine Zunge verschluckt?“, hakte Freezer nach und musterte den Saiyajin prüfend. Langsam schüttelte Raditz mit dem Kopf und senkte den Blick zu Boden. Freezers musterndes Gesicht wich einer verzerrt wütenden Maske, die seine Stirn grimmig in Falten legte. Er schwebte wieder ein Stück auf den Jungen zu, erhob sich aus dem Sitz, beugte sich über sein Gefährt und zog Raditz grob an den Haaren auf Augenhöhe zu sich hinauf. Mit der anderen Hand drückte er ihm die Wangen schmerzhaft zusammen. „Na los mach den Mund auf!“, knurrte er ungeduldig und der kleine Saiyajin öffnete soweit er konnte den Mund auch wenn es weh tat. Als er sah was er sehen wollte, knurrte er drohend und funkelte Raditz finster an. „Du willst mich also verarschen ja?! Machst du dich über mich lustig du kleine Ratte?!“, zischte er und bekam als Antwort ein heftiges Kopfschütteln. Raditz spürte wie seine Haare losgelassen wurden und er den Zeigefinger auf seiner Brust spürte und eine kleine heiße Ki-Kugel sich um die Fingerkuppe bildete. Keine Sekunde später landete Gine auf dem Gelände und sah ihren Sohn in den Klauen des Tyrannen. „Raditz!“, rief sie ihm zu und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, ehe sie auf Freezer zustürmte und das Fleischmesser von ihrer Hüfte löste. Kaum hatte Raditz die Stimme seiner Mutter gehört drehte er den Kopf ein kleines Stück in ihre Richtung und sah sie mit entschlossenem Blick auf ihn zustürmen. Bardock landete kurz nach ihr und sah ihr aus schreckgeweiteten Augen nach. Zarbon teleportierte sich vor seinen Herrn und begab sich in Kampfstellung und ballte seine Faust fest zusammen. Sie stürmte mit erhobener Klinge auf ihn zu und wollte ihm dem Kopf abschlagen, doch der zarbonische Prinz duckte sich unter ihrem Angriff hinweg und rammte ihr die Faust in den Bauch. Gine schnappte nach Luft und flog vor die Füße ihres Mannes. Doch sie rappelte sich auf und wischte sich den Speichel vom Mundwinkel, ehe sie wieder auf Zarbon zu preschte. Ein inneres Lächeln überkam Bardock ohne, dass er es nach außen hin zeigte und jetzt wusste er, wieso er sich damals in diese Frau verliebt hatte. „Du wagst es dich in Meister Freezers Inspektion einzumischen, elendiges Saiyajinweib!“, grollte Zarbon und schlug ihr immer wieder ins Gesicht, während sie immer höher in die Luft flogen. „Wenn es um meinen Sohn geht, dann mische ich mich ein! Téskum! Raaaaah!“, erwiderte sie, ehe sie ihm eine Salve an Ki-Attacken entgegenfeuerte. Zarbons Scouter übersetzte ihm das saiyanische Schimpfwort Téskum als Abschaum und ein drohendes Knurrend verließ seine Kehle. Freezer beobachtete den Kampf ebenfalls, ließ jedoch seinen Finger mit tödlichen Ki nahe an Raditz‘ Brust. Der Langhaarige sah mit einer Mischung aus Ehrfurcht, Stolz und innerer Freude nach oben. Er wusste nicht, dass seine Mutter so kämpfen konnte! Und das tat sie für ihn! Sie wirkte körperlich immer so zerbrechlich und zierlich. Zarbon teleportierte sich hinter Gine, doch sie reagierte schnell mit einer Rund um Drehung und donnerte dem Mutanten ihren Stiefel ins Gesicht. Lilafarbenes Blut rann Zarbon über die aufgeplatzte Lippe, welches er sich wegleckte und die Saiyajin aus gelben Augen finster anfunkelte. Kurz darauf schnellte er auf sie zu und teleportierte sich für den Bruchteil einer Sekunde um sie zu täuschen, er blieb jedoch an Ort und Stelle. Sie wirbelte herum und er packte sie mit einem Arm um die Brust und mit dem anderen Arm drückte er ihren Kopf auf seine Schulter und schnürte ihr die Kehle zu. Gine kniff die Augen zusammen und konnte sich in seinem Schraubstock-Griff nicht rühren. Ihr Gesicht entspannte sich und sie atmete ganz flach um Energie zu sparen. „Flach atmen… gut so… keine Panik bekommen…“, flüsterte Bardock leise und lächelte. In rasender Geschwindigkeit sauste Zarbon mit ihr zu Boden. Raditz kam diese enorme Geschwindigkeit gerade wie in Zeitlupe vor und sein Herzschlag beschleunigte sich um das Dreifache. Doch es war keine Angst, es war Wut! Ein innerer Funke glomm in Raditz‘ Herzen auf und seine gerade noch riesen große Angst verwandelte sich in einen mutigen Krieger! Freezer sah nur noch die kleine Hand des Jungen, die auf sein Gesicht zielte und ihm einen mächtigen Ki-Strahl entgegen feuerte. Er wurde losgelassen und schoss in die Luft auf Zarbon zu. Wütend bleckte er die Zähne, teleportierte sich hinter den Prinzen und bekam ihn am Zopf zu fassen. Er zog mit aller Kraft dran die er aufbringen konnte und bremste seinen Sturzflug etwas ab, während er ihm immer wieder mit den Stiefeln in den Rücken trat. „Hör auf du verdammte Made!“, grollte Zarbon und beschleunigte seinen Flug nochmals. Doch ehe der kleine Saiyajin reagieren konnte stürzten sie zu Boden und ein riesiger Krater entstand unter ihnen. Zarbon löste sich von Gine und schlug Raditz seinen Ellenbogen kräftig in die Magenkuhle. Der junge Saiyajin sackte auf Knien zusammen und ließ sich auf die Seite fallen, ehe er die Nähe seiner Mutter suchte. Nach wenigen Minuten drehte er sie vorsichtig auf den Rücken und legte seinen Kopf auf ihre Brust. Er schloss erleichtert die Augen, als er ihren Herzschlag hörte. Kurz darauf strich seine sanfte Hand durch seine wilde Mähne und Gine öffnete einen Spaltbreit die Augen, ehe sie lächelte. „Danke, mein Großer…“, sagte sie leise und drückte ihn sanft an ihre Brust. Raditz schnurrte leise und lächelte sie glücklich an, ehe er sich eng an sie kuschelte. Ein dunkler Schatten warf sich über das friedliche Bild und Bardock sah mit ernster Miene auf seine Frau und seinen Erstgeborenen hinunter. Innerlich schlug sein Herz Purzelbäume vor Stolz, Raditz ließ sich nichts gefallen, doch den Respekt vor Stärkeren musste er ganz schnell lernen. Gerade so einer Übermacht wie Freezer, sonst würde er ihn schneller verlieren als ihm lieb war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)