Fighting through the Shadows of Past von Kakarotto ================================================================================ Kapitel 32: Der Blutrausch -------------------------- Zuhause hatte Gine Raditz sofort ins Badezimmer gebracht und ihn in die Badewanne gesetzt. Sie hatte ihm gründlich den Mund ausgespült und ihm mit kaltem Wasser das Gesicht abgebraust. Ihr Sohn hat die unangenehme Behandlung resigniert über sich ergehen lassen. Als sie ihn aus der Wanne holte trocknete sie ihn tüchtig mit einem großen Handtuch ab und schaltete ihren Scouter ein um seine Kampfkraft zu messen. Sie lag gerade einmal bei 50. Sie holte ihm eine saubere Shorts, eine lange Hose und einen weichen Pullover und zog ihn an. „Komm, mein Großer… gleich wird dir wieder schön warm“, sagte sie mit einem gequälten Lächeln und nahm ihn auf den Arm, während sie nach unten ins Wohnzimmer Richtung Küche ging. Kurze Zeit später kam Bardock mit den Zwillingen nach Hause und ging nach oben ins Bad, um sich das Blut vom Körper zu waschen. Krampfhaft krallte der Langhaarige sich in den weichen Pullover und hatte die Beine dicht an seinen Oberkörper gezogen. Seine leeren Augen starrten nun panisch geweitet auf seine noch leere Tasse und den kleinen Teller mit einigen Keksen. Natürlich hatte er das Blut erneut gerochen, als sein Vater das Haus betrat und das machte ihm Angst. Kakarott und Tales zogen sich ihre Stiefel aus, kamen ebenfalls in die Küche und sahen Raditz besorgt an. Der Dunkelhäutige ging auf seinen älteren Bruder zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter und spürte das schreckhafte Zusammenzucken, den er mit der sanften Berührung auslöste. „Lasst Raditz erstmal ein wenig in Ruhe… ich mache euch eine heiße Kótas“, sagte sie mit milden Lächeln und ging wieder zum Herd zurück um den Topf mit heißer Niriku aufzusetzen. Kótas bezeichnete man auf ihrer Heimat als süßes Milchgetränk, welches in etwa mit Kakao von der Erde vergleichbar war. Gine stellte auch den Zwillingen einen kleinen Teller mit etwas Gebäck hin und holte auch für sie 2 Tassen aus dem Schrank. „Was hat Raditz denn?“, fragte Kakarott und sah von seiner Mutter und seinem großen Bruder hin und her. Sie füllte die Tassen voll und verteilte sie an ihre Kinder. Gine setzte sich und überlegte einen Moment ob sie den Kleinen schon vom Blutrausch erzählen konnte. Früher oder später würden sie auch damit konfrontiert werden, so waren sie jetzt schon einmal theoretisch vorbereitet. „Euer Sórek hat einen Blutrausch… es ist sein Zweiter… denn normalerweise geht man als junger Saiyajin, je nachdem wie gefestigt der geistige Zustand ist also… ob er es verkraftet, denn es gibt Kinder, die nicht damit zurechtkommen ein Tier getötet zu haben… der Blutrausch wird einige Tage anhalten und je öfter er immer wieder mit dem Blut in Verbindung kommt, umso länger dauert der Zustand… Viele Gefühle prasseln gerade auf ihn ein und er wird in der Zeit nicht sprechen können… Zuerst kommt eine Leere, sobald das Blut seine Zunge benetzt hat… die einige Minuten bis zu 2 Stunden andauern kann… in der Zeit ist es wichtig, ihm das Blut vom Körper und aus dem Mund zu waschen und ihm gut zuzureden… Ich habe ihm auf dem Rückweg erzählt dass ich seine Mutter bin und ihr seine kleinen Brüder seid… denn manche Saiyajins… verlieren sich in ihrem Blutrausch und… können die eigene Familie angreifen… dabei unterscheidet er nicht mehr zwischen Familie, Freunde oder Leuten die er nicht kennt… er… will dann nur noch töten und Blut sehen… riechen und schmecken…“, erzählte Gine und sah die Zwillinge ernst an. Tales und Kakarott hingen gebannt an den Lippen ihrer Mutter und lauschten ihr aufmerksam. Auch wenn dem Jüngeren der Zwillinge ein unangenehmes Bauchgefühl heimsuchte und er unsicher zu Raditz rüber schielte. „Weiß er denn nicht mehr, wer wir sind?“, fragte Tales und runzelte die Stirn. „Tief in seinem Herzen schon, aber… der Rausch vernebelt sein gesamtes Gehirn… er hört und sieht alles und ich glaube auch, dass er versteht was wir erzählen… aber es kann auch zu plötzlichen Reaktionen kommen, die wir so von ihm nicht kennen… die kritische Zeit ist die Nacht… wir haben keine bestimmte Tageszeit in der wir auf die Jagd gehen, aber ein Saiyajin im Blutrausch bevorzugt es Nachts zu jagen…“, erzählte sie weiter und erhob sich langsam vom Stuhl. Sanft nahm sie Kakarott auf ihren Schoß, als sie sah, dass er seinen Schwanz eng an seine Brust drückte. „Ich will, dass Raditz wieder normal ist“, wimmerte der jüngere Zwilling und kuschelte sich schutzsuchend an die Brust seiner Mutter. „Je eher ihr davon erfahrt umso besser… das lindert eure Beißhemmung!“, brummte das Familienoberhaupt und setzte sich Raditz gegenüber. „Der erste Blutrausch ist wichtig ja, aber danach gilt er auf freiwilliger Basis! Und Raditz hatte bisher kein Verlangen mehr danach! Was ist wenn er dich heutenacht-„ „Mich angreift? Das soll der Bengel nur versuchen… ich schlafe nur mit einem Auge…“, unterbrach Bardock seine Frau, lachte leise und funkelte Raditz kampflustig an. „Sollen wir ihn nicht lieber in den Keller sperren, wenn er so gefährlich ist?“, warf Tales ein und laut polterte der Stuhl zu Boden, als Raditz aufsprang und sich unter dem Tisch verkroch. Gine, Tales und Kakarott zuckten unmerklich zusammen und vorsichtig lukte der Dunkelhäutige unter den Tisch. „Raditz, es tut mir leid…“, sagte er kleinlaut und sah hilflos zu seiner Mutter. Geradezu krampfhaft und zitternd klammerte sich der älteste Sohn Bardocks an das einzige Tischbein in der Mitte fest. Nur Bardock blieb ungerührt sitzen und legte sich beschämt die Hand auf die geschlossenen Augen. „Den Blutrausch kann man anders als unsere Ouzaru Verwandlung bei Vollmond nicht beherrschen… zumindest nicht, dass ich wüsste…“, erklärte Gine weiter und sah zu ihrem Gefährten rüber. „Jedenfalls können wir Raditz morgen so nicht in die Kaserne zurück lassen, Bardock! Du weißt wie wütend Freezer wird, wenn man ihm nicht antwortet und Raditz kann in dem Zustand nicht sprechen…“, sprach sie ihre Sorge aus. „Dann wird er zum ersten Mal lernen nicht zu widersprechen und sich seinem Platz fügen!“, knurrte der Familienvater und sah zu seinem ältesten Sohn unter den Tisch. Noch immer saß der Junge zusammengekauert in seinem Versteck und zitterte mittlerweile so heftig, dass die Tassen und Teller sich auf dem Tisch bewegten. Gerade noch nahm Bardock Gines Tasse in seine Hand, ehe sie ihr auf den Schoß fallen konnte und gab Raditz einen kräftigen Tritt in den Rücken. Nichts weiter als ein leises Wimmern gab der Langhaarige von sich, ehe er auf allen Vieren hinter den Vorhang der Küche kroch. „Bardock! Es wird nicht besser, wenn du ihn für sein Verhalten bestrafst! Wenn du keine Geduld mit ihm hast, dann geh in der Taverne schlafen! Ich sage dir Bescheid, wenn sich unser Großer beruhigt hat“, zischte sie ihrem Mann mit gebleckten Zähnen entgegen. Kakarotts Angst wich nun tiefes Mitleid für seinen großen Bruder und er rutschte langsam vom Schoß seiner Mutter hinunter. Er nahm sich einen leckeren Keks vom Teller und Raditz‘ Tasse, ehe er zuversichtlich auf den Älteren zu ging. „Raditz? Hier… deine Kótas wird kalt…“, sprach der jüngste Bruder ihm leise zu und stellte ihm die Tasse auf den Boden und legte das Gebäckstück daneben. Mit einer Mischung aus Verzweiflung und Hilflosigkeit starrte Raditz seinen kleinen Bruder aus dem linken Auge an. Die rechte Gesichtshälfte hatte er hinter dem Vorhang verborgen. „Kaki… es ist lieb gemeint, aber lass Raditz erst mal eine Weile in Ruhe… geht doch etwas in eurem Zimmer spielen“, bat Gine und versuchte zu lächeln. Kakarott seufzte leise, da er seinem Bruder nur helfen wollte und sah nochmal zur langen schwarzen Mähne die hinter dem Vorhang hervor schaute. Tales nahm seine und Kakarotts Tasse in beide Hände und sein Bruder nahm sich ihren Teller mit den Keksen mit nach oben. Tales drückte die Tür nachdem Kakarott als Erster hineingegangen war mit dem Rücken zu und setzte sich auf den weichen braunen Fellteppich auf den Boden. Nachdenklich sah der Dunkelhäutige in seine Tasse, ehe er den Kopf hob und einen Blick nach draußen warf. Einen minimalen Gedanken verschwendete er an seinen späteren ersten Blutrausch, bei dem er Kakarott für seine Schmach gegenüber seinem Vater angriff. Doch ihm war gerade nicht nach Lachen zumute, denn auch er sorgte sich sehr um Raditz und wenn er ehrlich war, hatte er sogar ein bisschen Angst vor der kommenden Nacht. Kakarott hatte sich seine Felldecke vom Bett gezogen und sich mit Zaru im Arm darin eingekuschelt. „Wenn man es mal so sieht… haben es die Tsufurujins sicher leichter als wir…“ Erstaunt keine abfällige Bemerkung über das intelligente Volk zu hören, sah Kakarott zu seinem Bruder rüber. „Wie meinst du das?“ „Naja… sie können sich immer den Vollmond ansehen… ohne Angst zu haben sich verwandeln zu müssen… und mit Blut haben sie sicher auch keine Probleme, dann gibt es ein Pflaster auf die Wunde und das war’s…“, erwiderte Tales und nahm einen kleinen Schluck aus seiner Tasse. Kakarott war verwundert wie ernst Tales eigentlich für sein Alter sein konnte. „Hm… ja, da hast du sicher Recht…“ Und so brach wenige Stunden später die Dunkelheit herein und Bardock beschloss nun doch Zuhause zu bleiben. Tales und Kakarott hatten sich gerade die Zähne geputzt und gewaschen, ehe sie beide im Flur stehen blieben und zu ihrer Mutter sahen, die Raditz versuchte zu beruhigen. Zusammengekauert lag ihr ältester Sohn auf dem Bett und mit dem Kopf auf den Oberschenkeln seiner Mutter. In den Armen strich er über sein Karúnkuscheltier und ihr sanfter Singsang beruhigte ihn ein wenig. So taff und stark wie ihr großer Bruder immer war, so wirkte er gerade klein und hilflos. Gine sah zu den Zwillingen rüber und nickte mit dem Kopf in Richtung ihrer Zimmertür. Die Jüngsten nickten ihr zu und legten sich schon einmal in ihre Betten, ließen ihre Felldecken aber noch auf dem Bett liegen. Sie liebten es, wenn ihre Mutter sie zudeckte und ihnen einen Kuss auf die Wange hauchte. Als Raditz merkte, dass seine Mutter aus dem Bett steigen wollte, klammerte er sich mit beiden Händen an ihre Hüfte und sah sie angstvoll an. „Raditz, mein Großer… deine Sóreke warten, ich muss sie auch ins Bett bringen… ich bin gleich nebenan im Schlafzimmer… wenn du Angst hast kommst du zu mir ins Bett, okay?“, versuchte sie ihm zu erklären und strich ihm den kleinen Pony nach oben durch die Mähne. Einige Sekunden sah der Langhaarige sie nur an und nickte langsam, ehe er sich nochmal mit dem Gesicht an ihre Brust drückte. Doch keine Sekunde später schreckte er wieder zurück und sah ihr traurig nach. Besorgt sah er nach draußen durch den Spalt seines Vorhangs, ehe er sich selbst zur Ruhe ermahnte und sich unter die Felldecke kuschelte. Mit sanftem Lächeln kam Gine zu den Zwillingen ins Zimmer, die sich auf ihren Betten schon eingerollt hatten. Sie setzte sich zuerst zu Tales, dem sie die Arme aufhielt und er sich nochmal an sie kuschelte. „Bitte nehmt es Raditz nicht übel… egal was in den nächsten Tagen und… Nächten passiert… euer Vater ist Schuld…“, sagte sie ernst und strich ihrem Zweitältesten sanft über den Rücken, während sie ihn ein wenig in den Armen wiegte. Dann legte sie ihn zurück ins Bett und deckte ihn zu, ehe sie ihm sanft durchs schwarze Haar strich und ihm einen Kuss auf die Wange hauchte. „Ich mache ihm doch keine Vorwürfe, Mama…“, erwiderte der Dunkelhäutige und zog sich die Felldecke über die Schulter. Sofort streckte auch Kakarott seine Arme nach seiner Mutter aus und setzte sich auf ihren Schoß. Sein Schwanz wickelte sich um ihren linken Unterarm und er fing sofort an zu schnurren. Ein wenig eifersüchtig sah Tales seinen Zwillingsbruder an. Das Kakarott auch immer gleich übertreiben musste! Eine einfache Umarmung reichte ihm wohl nicht! „Ich hoffe Raditz geht es bald wieder besser…“, murmelte Kakarott leise und sah seine Mutter aus großen unschuldigen Augen an. „Natürlich wird es ihm bald wieder besser gehen, mein Kleiner… wenn etwas ist, dann kommt ihr zu mir oder schreit so laut ihr könnt, okay?“, flüsterte sie Kakarott ins Ohr und strich ihm sanft über den Hinterkopf. Etwas besorgt musterte ihr jüngster Sohn sie eine Weile, ehe er sie mit seiner kleinen Nase anstupste. „Machen wir, Mama…“ Verspielt krabbelte Kakarott auf Zaru zu und nahm ihn schützend in die Arme, während er sich tief ins Kissen kuschelte. Gine deckte ihn zu, strich ihm durchs Haar und gab auch ihm einen Kuss auf die Wange, ehe sie langsam zum Zimmer ging und das Licht ausschaltete. Die Tür schloss sie hinter sich und ging ins Schlafzimmer zu ihrem Gefährten. „Wir sollen zu Mama gehen, wenn etwas ist oder ganz laut schreien“, informierte Kakarott seinen älteren Zwilling, doch Jener antwortete ihm nicht mehr und hatte ihm den Rücken zugedreht. Kakarott brauchte lange bis er eingeschlafen war, immer wieder ging sein Blick zur Tür und er zog die Felldecke bis über die Nase. Raditz war nach gut 2 Stunden noch immer nicht eingeschlafen. Immer wieder horchte der Langhaarige in die Dunkelheit hinein. Er hörte ein Pochen… ein Dröhnen… ein Trommeln… mehrere Trommeln. Krampfhaft hatte sich Raditz die Handflächen auf die Ohren gepresst und sich immer wieder in seinem Bett gewälzt. Nach einigen Minuten nahm er die Hände von seinen Ohren, doch das Trommeln verstummte nicht. Immer wieder schlug es im gleichen Takt wie ein Herz. Probehalber legte er seine Hand auf seine Brust. Doch sein eigenes Herz war es nicht. Vorsichtig rutschte er vom Bett und schlich auf Zehenspitzen durch sein Zimmer auf den Flur. Das Trommeln wurde lauter, doch er ging weiter auf das Zimmer seiner Brüder zu. Leise öffnete er die Tür und schlüpfte durch den Türspalt. Als er auf Tales zu schlich, legte er zaghaft seine Hand auf die Brust des Jüngeren. Eine der Trommeln in seinem Kopf glich Tales‘ ruhigem Herzschlag. Dann schlich der Langhaarige zu Kakarott rüber und überprüfte auch seinen Herzschlag. Mit demselben Ergebnis. Er hörte die Herzen seiner Familie, doch es machte ihn wahnsinnig! Leise schlich er wieder aus dem Zimmer und spürte wie seine Kampfkraft kontinuierlich anstieg. Seine Angst verflog und er öffnete das Fenster, ehe er die kalte Brise empfing. Keine Minute später flog er aus dem Fenster, denn der Blutdurst trieb ihn nach draußen. Sein Körper erwärmte sich durch sein steigendes Ki und er landete in einer dunklen Gasse in Traké. Neben seinem kräftiger schlagenden Herzen spürte Raditz, wie ihm das Wasser im Mund zusammenlief. Sein kleiner Körper wurde überschüttet mit Adrenalin. Er schärfte seine Sinne und sah einige Saiyajin sowie auch Tsufurujins sowohl zu Fuß als auch über sich hinweg fliegen. Raditz beschloss einigen tsufuruianischen Teenagern die in seinem Alter sein mussten zu folgen, behielt doch immer einen gewissen Sicherheitsabstand. Doch als die Scouter der Jungen losgingen drehten sie sich zu Raditz herum, ehe sie ihre Waffen luden und auf ihn zielten. „Verdammter Saiyajin! Seht ihr, was habe ich gesagt, nichts als Ärger mit den Biestern! Und mein kleiner Bruder Juju wollte sich mit einem von ihnen anfreunden! Kakadu… Kaka… ach wie auch immer der Kerl hieß, los Feuer!“, rief Gava seinen Freunden zu und sie drei schossen gleichzeitig auf den Langhaarigen. Als Raditz die ersten zwei Silben vom Namen seines jüngeren Bruders hörte weitete er die Augen für einen kurzen Moment, ehe er den Kugeln auswich und sich hinter einen von Gavas Freunden teleportierte. „Aaah! Lass mich los, du Monster!“, schrie Raditz erstes Opfer den er sich an der Kapuze seines Tésak gepackt hatte und ihn kurzerhand durch einen Wald schleuderte. Durch die enorme Kraft des jungen Saiyajin wurde der Tsufurujin hart durch zwei Bäume hindurch geschleudert ehe sein Flug bei einem weiteren Stamm abprallte. Sofort flogen Gava und sein Freund zu ihrem anderen Kumpel, doch sie mussten mit Entsetzen feststellen, dass er nicht mehr am Leben war. „Tejoco bleib auf Distanz!“, rief Gava seinem Freund zu, der ein Messer aus der Scheide an seinem Gürtel zückte. Ein breites irres Grinsen legte sich auf Raditz‘ Gesicht und er schlich im Seitwärtsschritt auf sein erstes Opfer zu. Grob riss er ihm die tsufuruianische Kleidung vom Leib und biss ihm in den Hals. Wie ein wildes Tier sprang Raditz mit seiner Beute auf allen Vieren durch den Wald als würde er einen Freudentanz aufführen, warf jedoch immer wieder den Kopf wild von links nach rechts. Der Arm wurde vom Körper getrennt und prallte gegen einen weiteren Baum, sofort hechtete Raditz hinterher um den anderen Arm abzureißen. Er zerfleischte sein Opfer regelrecht. Unsicher sahen sich Gava und Tejoco an, ehe sie dem grausam brutalen Szenario weiter zusahen. „Ich bin dafür, dass wir heimlich verschwinden, während er noch beschäftigt ist…“, flüsterte Tejoco seinem Freund zu und aktivierte seinen Fluggleiter. „Okay… aber keine hastigen Bewegungen… bis wir außer Sichtweite sind…“, erwiderte Gava und beide schlichen sich rückwärts schwebend aus dem Wald. Als sie einige Meter aus dem Wald waren schoss die blanke Angst durch die Körper der beiden Jungen. „Verdammt, hast du das gesehen, Gava?! Er hat ihn einfach in Stücke gerissen und gefressen! Dabei ist nicht mal Vollmond! Ich dachte nur dann, werden die zu Monstern!“, rief Tejoco und fuhr sich fahrig durch seine blauen Haare. „Anscheinend nicht nur bei Vollmond! Wir müssen verdammt aufpassen… ich bringe dich noch nach Hause“, erwiderte Gava und brachte seinen Freund wie versprochen nach Hause, da er wusste, wie panisch Tejoco werden konnte. Wenige Minuten später landete auch Gava bei seinem Elternhaus und lief durch die Garage ins Haus. Seine Eltern schliefen schon, genauso wie seine kleine Schwester in ihrer Glaskapsel. Zur selben Zeit bei Bardock Zuhause Kurz nachdem Raditz weggeflogen war, öffnete Kakarott die Augen und gähnte herzhaft. Er setzte sich auf und sah aus verschlafenen Augen zu seinem Zwilling rüber. Dann sah er an seinem Körper hinab und lächelte erleichtert. Sofort rutschte er aus dem Bett und tapste zu seinem älteren Zwilling rüber, den er etwas an der Schulter rüttelte. „Tales! Hey, Tales!“ Leise grummelnd drehte sich der Dunkelhäutige mit dem Gesicht in Kakarotts Richtung und öffnete einen winzigen Spalt breit die Augen. „Mmhrrr… was ist denn?“ „Wir leben noch, Raditz hat uns nicht angegriffen“, strahlte Kakarott euphorisch und kurz darauf saß sein älterer Bruder kerzengerade im Bett und starrte ihn fassungslos an. „Hast du wirklich geglaubt, Raditz würde uns töten?! Und das, wo du dich sonst immer bei ihm einschleimst?!“, knurrte er und seine Finger krallten sich in seine Felldecke. Kakarotts Lächeln verschwand augenblicklich wieder und ein großes Schuldgefühl lastete auf seinen Schultern. „I… ich… ich dachte nur…“, nuschelte der jüngere der Brüder unbeholfen und versteckte die Arme hinter seinem Rücken. „Du dachtest, dass dein eigener Sórek dich töten würde!“ „Pssst nicht so laut oder willst du Papa aufwecken?!“, ermahnte ihn Kakarott und legte sich den Zeigefinger auf den Mund. „Dann gehe ich jetzt zu Raditz ins Zimmer!“ Tales sah ihn einen Moment verdattert an, ehe er sich die Felldecke von den Beinen schlug und vom Bett rutschte. „Das traust du dich doch gar nicht“, feixte der ältere Zwilling und stemmte die Fäuste in die Hüften. Er war nun hell wach, da er die Mutprobe seines jüngeren Bruders nicht verpassen wollte. „Natürlich tue ich das! Du wirst schon sehen, komm doch mit, wenn du es nicht glaubst oder hast du Angst?“, stichelte Kakarott frech zurück und hörte wie Tales empört aufkeuchte. „Tz! Ich habe vor gar nichts Angst! Also los!“ Leise ging Kakarott zurück zu seinem Bett und nahm Zaru an sich. Tales verdrehte entnervt die Augen. „Ohne dein Kuscheltier schaffst du wohl gar nichts! Deine erste Mission will ich sehen… die lachen dich doch alle aus!“, kicherte der Ältere und schob seinen Bruder zur Tür raus auf den Flur. Kakarott sah ihn aus einer beleidigten Schnute an und drückte seinen Kindheitsfreund fester an sich. Beide Jungen schlichen leise über die kalten Dielen zu Raditz‘ Zimmer. Tief atmete Kakarott nochmal ein, ehe er die Hand hob und auf den Türgriff legte und sie öffnete. Tales war dicht hinter ihm und als er durch den Spalt sah, ballte er seine kleinen Fäuste fest zusammen um seine Körperspannung zu wahren. Er musste sich nach der Geschichte ihrer Mutter doch eingestehen, dass ihm Flau im Magen wurde und ihm das Herz bis zum Hals schlug. „Raditz? Bist du da?“, flüsterte Kakarott leise in die Dunkelheit hinein und tat zögerlich den ersten Schritt auf Zehenspitzen ins Zimmer. Tales grinste finster in sich hinein. Mit beiden Händen packte er seinen kleinen Bruder an den Hüften und erwiderte: „Ja, das bin ich, kleiner Sórek… und dich werde ich als erstes fressen!“ Kakarott schrie angstvoll auf und stürzte nach vorne. Seine Knie kamen schmerzhaft auf dem Boden auf und ein paar Sekunden lang kauerte er sich klein und zitternd zusammen. Doch als er Tales kichern hörte, öffnete er die Augen und sah böse zu ihm auf, als er über ihn drüber stieg. „Das war nicht lustig! Mach das nie wieder!“ „Schade, dass du mit dem Rücken zu mir standest, dein Gesicht hätte ich gerne gesehen“, feixte der Dunkelhäutige und trat auf das Bett zu. Seine Hände legten sich auf das Bett und befühlten die Laken. „Er ist nicht da“ Kakarott erhob sich langsam und rieb sich die wunden Knie etwas, ehe er zu Tales rüber sah. „Vielleicht ist er auf der Toilette…“ Kakarott ging zurück auf den Flur und klopfte leise an die Badezimmertür. Dann öffnete er sie langsam und spähte hinein, ehe er das Licht anschaltete. Tales folgte ihm und sah sich selbst kurz im Badezimmer um. „Ob er schlafgewandelt ist?“, fragte der Jüngere der Zwillinge und sah seinen großen Bruder unschuldig an. Tales schlug sich die Handfläche gegen die Stirn. „Dummkopf! Weißt du nicht mehr was Mama uns gestern über den Blutrausch erzählt hat? Er ist auf der Jagd… nach frischem Blut“, flüsterte Tales seinem Bruder unheilvoll ins Ohr und Kakarotts Fellhaare stellten sich vor Angst auf. Eng drückte er Zaru an seine Brust und schüttelte leicht mit dem Kopf. „Geh ihn doch suchen, wenn du mir nicht glaubst“, feixte Tales und schaltete das Licht wieder aus. Der Jüngere nahm seinen ganzen Mut zusammen und atmete einmal ganz tief ein und aus. „Das mache ich auch! Ich bringe ihn wieder nach Hause!“, erwiderte er trotzig und schlich zurück in sein Zimmer. Tales blieb einen kurzen Moment stehen, meinte sein Bruder das ernst?! „Ach komm, das glaubst du doch selbst nicht“, erwiderte der Dunkelhäutige und folgte seinem Bruder ins Zimmer. Kakarott zog sich gerade seinen Brustpanzer über, die Armschoner ebenfalls. Tales musste zugeben, wenn sein kleiner Bruder etwas sagte, dann tat er es auch. Er folgte ihm nach unten in den Flur, wo Kakarott sich die Stiefel überzog. Kurz sah der Jüngere nochmal zu Tales, als er die Tür geöffnet hatte. „Bitte verrate mich nicht bei Papa…“ Tales öffnete den Mund, doch ehe er etwas sagen konnte, war sein Bruder auch schon hinter der Haustür verschwunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)