Fighting through the Shadows of Past von Kakarotto ================================================================================ Kapitel 25: Ein Streit unter Brüdern ------------------------------------ Schwer öffnete Tales seine von Tränen verklebten Augen am nächsten Morgen. Er setzte sich auf und rieb sich über das Gesicht, ehe er einen Blick zum Fenster warf. Leise hörte er die Vögel zwitschern und ein kleines Lächeln erschien auf seinen Lippen. Doch genauso schnell verschwand es wieder, als er daran dachte, dass Raditz heute zurückkommen würde. Aber bis dahin sollten noch einige Stunden vergehen, denn seine Mutter hatte ihm gesternabend gesagt, dass er am Nachmittag ankommen würde. Keine Minute später, nachdem er seinen Gedanken zu Ende geführt hatte, hörte er vom Flur ein freudiges: „Hallo Raditz!“, seines jüngeren Zwillings. Er schloss die Augen und atmete einmal tief ein und aus. Er straffte seine Gestalt, ehe er sich seine Rüstung, samt Stiefel und Armschoner anzog. Mit zittriger Hand öffnete er die Tür und trat nach draußen in den oberen Flur. Während Kakarott fröhlich um seinen großen Bruder herum sprang, drückte Gine ihren Ältesten an sich. Tales setzte ein gequältes Lächeln auf, als sich ihre Blicke trafen. Gine löste sich aus der Umarmung ihres Sohnes und sah lächelnd zu Tales hinauf. „Guten Morgen, Tales, willst du deinen Bruder nicht begrüßen?“, fragte sie freundlich und strich Raditz über die lange Mähne. Raditz' Lächeln verschwand, denn er spürte, dass Tales wieder etwas ausgefressen haben musste, an den Wochenenden zuvor, hatte er ihn nämlich ganz anders begrüßt. „Äh... ja gleich, ich gehe nur schnell Zähne putzen“, wich Tales aus und rannte fluchtartig ins Bad. Der Langhaarige sah lächelnd auf Kakarott herab und beugte sich zu ihm hinunter, ihm war schon seit dem Eintreten ins Haus dieser seltsam widerliche Geruch nach Tsufurujin in die Nase gekommen. Und nun wusste er auch, woher er herkam. „Kaki? Nimm doch mit Tales ein schönes Schaumbad, ich räume solange meine Sachen ein und dann erzählt ihr mir, was die Woche los gewesen ist ja?“, schlug er vor und sein Bruder nickte brav, ehe er nach oben rannte und die Tür öffnen wollte, doch sie war abgesperrt. „Tales?! Och Tales, komm schon, lass mich rein, sonst schimpft Papa wieder!“, rief Kakarott und rüttelte kräftig am Türknauf. Oben blieb Raditz stehen und hob eine Braue nach oben, den Reisesack auf seiner rechten Schulter geworfen und die linke Faust in die Hüfte gestemmt. „Geh mal bitte zur Seite, Kaki... Tales? Tales mach die Tür auf, sonst trete ich sie ein!“, rief Raditz und klopfte kräftig an der Tür. Tales verschluckte sich erschrocken beinahe an seinem Speichelschaum, ehe er ihn ins Waschbecken spuckte. Zaghaft öffnete er die Tür einen Spalt und versteckte sich halb hinter ihr. Der Vorfall mit Kakarott machte ihm doch mehr zu schaffen, als er gedacht hatte. Mit Leichtigkeit drückte sein älterer Bruder die Tür mit der Hand auf und sah ihn ernst an. „Was ist los mit dir? Habt ihr etwas ausgefressen? Los, Abmarsch mit euch in die Badewanne und dann komm ihr bitte in mein Zimmer“, befahl der ältere Bruder und schob Kakarott ebenfalls ins Bad, ehe er die Tür schloss, einmal tief durchatmete und in sein Zimmer ging. Schweigend zogen sich die Zwillinge aus, ehe sie die Badewanne mit warmen Wasser und einigen Badezusätzen aus Kräutern füllten. Ernst warf Tales immer wieder einen eindringlichen Blick zu seinem Bruder, der unbekümmert mit dem Schaum spielte, nachdem sie ins Wasser gestiegen waren. „Wehe du verrätst mich bei Raditz, Kaki! Ich schwöre dir bei Sadurs goldenem Schwanz, das werde ich dir nie verzeihen! Ich sage es ihm selbst... du weißt aber auch, dass du ihm dann erzählen musst wo du warst! Das wird ihm sicher nicht gefallen!“, drohte Tales und ein schadenfrohes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, als Kakarott mit dem spielen inne hielt und Tales erschrocken ansah. „Versuche du erstmal, deinen Schwanz zu retten, dafür, was du zu mir gesagt hast, weswegen ich überhaupt weggelaufen bin!“, erwiderte der jüngere Zwillingsbruder trotzig und begann sich gründlich zu waschen. Nach gut einer halben Stunde waren sie fertig und kamen frisch angezogen wieder aus dem Bad, ehe sie nach unten gingen und erstmal gemeinsam frühstückten. Auch der Vater saß bei ihnen und sah immer wieder mit ernster Miene zu Kakarott rüber. Der Jüngste hielt den Blick demütig gesenkt und konzentrierte sich auf sein Essen. „Wie ist es in der Kaserne, mein Großer?“, versuchte Gine die Stimmung am Tisch ein wenig aufzulockern und sah ihren Ältesten sanft lächelnd an. „Gut, aber sehr anstrengend... ständig müssen die Einheiten unterbrochen werden, weil einige unserer Gruppe aus der Reihe tanzen und sich raufen wie die wilden Tiere“, erzählte Raditz und nahm seinen ersten Bissen. „Das bleibt leider nicht aus, mein Großer“, lächelte Gine ihm zu und sah zu ihrem Gefährten rüber. „Raditz ist sehr stark geworden“, lächelte Kakarott seinen Bruder an und der Langhaarige erwiderte es. „Nächste Woche bekommen wir einen neuen Rekruten... die Ausbilder munkeln, er ist aus der Elitekaserne geflogen... ein Elitejunge bei uns Unterklassekrieger... das wird noch mehr Ärger geben...“, murmelte er zwischen den Bissen. Bardock warf seinem Ältesten daraufhin einen ernsten Blick zu. „Solange du dich raus hälst, wird es schon gut gehen... wenn er dich angreift, wehre dich und zeig ihm wessen Blut in dir steckt“, sagte er ernst und seine Mundwinkel verzogen sich zu einem minimalen Lächeln. Freudig hob Kakarott die Faust und feuerte seinen Bruder an: „Jaa! Raditz mach einen Elite-Gorash aus diesem frechen Jungen!“ Raditz' Wangen färbten sich ein wenig rot vor Verlegenheit, doch es freute ihn, dass Kakarott dachte, er sei so stark. Doch der strenge Blick des Vaters, der seinen Jüngsten mit seinen schwarzen Augen fixierte war wohl nicht seiner Meinung. „Steh du erstmal der Elite gegenüber und dann sag das nochmal, Kakarott! Du wirst der Erste sein, der winselnd um seinen Schwanz bettelt!“, grollte Bardock und erhob sich vom Tisch, ehe er seinen Teller in die Spüle räumte. Kakarotts Hände verschwanden unter dem Tisch und schützend nahm er seine Rute mit beiden Händen. „Ich bin beim Dienst, wartet nicht auf mich“, verabschiedete sich Bardock knapp und verließ das Haus. Gine wischte sich mit den Händen über das Gesicht, während sie schwer aufseufzte. Raditz rutschte näher an seine Mutter heran und strich ihr über den rechten Oberarm. „Ist alles in Ordnung, Mutter?“ „Ich weiß nicht, wie lange das mit eurem Vater noch so weiter geht... Kakarott gibt sich alle Mühe, es ihm Recht zu machen... aber ständig wird der Arme bestraft... vielleicht... vielleicht sollte er erstmal zu Paragus... damit er eine andere Art Vater kennenlernt...“, antwortete Gine mit erstickter Stimme und blinzelte die aufkommenden Tränen weg. Raditz überlegte einen Moment und sah zu seinem jüngsten Bruder rüber. Vielleicht war es gar nicht so schlecht. Paragus konnte seinem Vater Einhalt gebieten! Er hätte dann zwar in dieser Familie keine Mutter, aber Gine würde regelmäßig zu ihnen kommen. Sie wusste nicht, dass ihr langähriger Freund und sein ältester Sohn noch im Krankenhaus waren. Kakarott sah seine Mutter aus großen entsetzten Augen an. „Ich... ich will aber nicht von dir weg, Mama...“, schluchzte er und krabbelte zu ihr auf den Schoß, ehe er sein Gesicht an ihre Brust kuschelte. „Ich weiß, mein kleines Baby... aber ich kann dich leider auch nicht vor deinem Vater beschützen...“, sagte sie leise und legte ihre Arme schützend um ihren Sohn. „Es ist nicht für lange mein Schatz... Paragus magst du doch auch und du könntest jeden Tag mit Broly spielen“, sagte sie und sah in seine strahlenden Kinderaugen, als er den Namen seines neuen Freundes hörte. „Kommst du mich denn auch besuchen?“, fragte er und sah zu ihr auf. „Natürlich, jeden Tag“ Tales grinste innerlich und er freute sich, dass sein kleiner Bruder für eine Zeit lang weggeschickt wurde. Und genau das, sah Raditz ihm an. „Mutter? Ich will mich mal eben alleine mit Tales und Kaki unterhalten“, bemerkte ihr Ältester und nahm Kakarott auf seinen Arm. „Ist gut, Raditz“, sagte sie lächelnd und strich ihm durch die lange Mähne. Sie erhob sich und räumte den Tisch ab, während Raditz mit Tales und Kakarott in sein Zimmer ging. Er ließ Kakarott in seinem Zimmer runter und nachdem Tales eingetreten war, schloss er die Tür von innen. „Also... was ist passiert, Tales? Du benimmst dich mir gegenüber heute mehr als merkwürdig“, fragte er den Dunkelhäutigen direkt und Tales sog scharf die Luft ein. Tales ballte die Fäuste fest ineinander und sein Schwanz peitschte unruhig durch die Luft. „Ich habe mich bei Kaki entschuldigt, aber er wollte sie nicht annehmen!“, keifte er los, doch der strenge Blick seines großen Bruders, blieb auf ihm haften. „Und wofür hast du dich entschuldigt?“ „Dafür... dass ich... zu ihm gesagt habe, dass ich von Vater mit einer Heulsuse wie ihm verglichen werde und es die... die größte Schande ist, die ich erlebt habe... und... dass er lebt, als er mich gefragt hatte, was ich gegen ihn hätte...“, beichtete der jüngere Bruder reumütig und senkte den Blick zu Boden. Raditz' Augen weiteten sich für einen kurzen Moment, ehe er auf Kakarott herabsah. „Und was hast du getan?“ Traurig sahen ihm Kakarotts große Augen entgegen und seine Lippen zitterten. „Ich... ich habe ihn nur gefragt ob er schon schläft, da hat er mich von der Couch getreten... als Tales das zu mir sagte, was er dir gerade gesagt hat, bin ich weggelaufen, weil ich dachte, dass mich keiner mehr lieb hat... Ra... Raditz... hast du mich noch lieb?“, schluchzte Kakarott und der Rotz lief ihm aus der kleinen Nase, während dicke Tränen seine Wangen hinab rannen und er die Hände für eine Umarmung seinem Bruder entgegen hob. Raditz versetzte dieser Ausdruck und die kindliche Frage einen Stich ins Herz und er trat auf ihn zu, ehe er sich zu ihm kniete und ihn an sich drückte. „Natürlich hab ich dich lieb, Kaki... wir alle haben dich sehr lieb... aber so dürft ihr untereinander nicht umgehen... es werden die Jüngeren nicht getreten oder sonst wie verletzt, wenn ihr nicht beim Training seit! Hast du mich verstanden, Tales?! Kaki... hör mir zu... auch wenn es unter uns mal Streit gibt und ich manchmal etwas strenger und lauter werde, habe ich euch immer noch lieb... daran wird sich rein gar nichts ändern...“, erklärte er ihm ruhig und strich ihm durchs Haar. Tales zuckte bei der lauten Stimme ein wenig zusammen und lief ebenfalls weinend auf seinen großen Bruder zu. Raditz seufzte schwer, ehe er auch Tales umarmte. „Und wohin bist du gelaufen, Kaki?“, fragte Raditz weiter und nahm beide Brüder auf den Arm, ehe er sie auf dem Bett absetzte. „Zu... zu meinem Freund, Juju... er ist ein Tsufurujin...“, gestand der Jüngste und wischte sich den Rotz mit der Hand von der Nase, ehe er angeekelt das Gesicht verzog. Raditz holte ihm ein Taschentuch und reichte es ihm. „Du weißt, was wir von den Tufurujins halten oder?“, fragte Raditz und verschränkte die Arme vor der Brust. Kakarott wischte sich die Hand sauber, ehe er laut in das Tuch schnäuzte. „Ja, aber-“ „Nein, kein aber, Kakarott! Die Tsufurujins sind ziemlich hinterhältig! Als wir hierher kamen war ich gerade mal 2 Jahre alt... die älteren Kinder in meinem Alter etwa... benutzten ihre komischen Geschosse und töten jüngere Saiyajins, vor allem wenn sie ihr Ki noch nicht unter Kontrolle haben... Bitte Kaki... lass dich niemals mit ihnen ein... auch wenn du diesen Juju als Freund ansiehst... seine Familie denkt sicher genauso über uns wie wir über sie“, erklärte Raditz ihm ruhig. „Juju ist nicht böse, Raditz! Seine Familie ist total lieb, er hat eine kleine Schwester die in einer Glaskapsel schläft und einen großen Bruder... und zwei ganz liebe Eltern!“, erhob Kakarott seine Stimme zornig und setzte sich auf Knien auf. „Hör auf mich anzuschreien! Du wirst dich nicht mehr mit einem Tsufurujin treffen, hast du verstanden?!“, knurrte Raditz und rang um Beherrschung. Kakarott verstand es noch nicht, doch trotzdem gab es Regeln. „Wie soll ich mich nicht mehr mit ihnen treffen, wenn wir zusammen zur Schule gehen, Raditz hä?! Sag mir das?! Du bist genauso wie Papa! Willst du mir auch zur Strafe auf den Hintern schlagen?! Dann mach doch!“, schrie Kakarott unter Wuttränen, drehte sich auf Knien einmal herum und zog sich die kurze Hose herunter. Tales wurde etwas bleich im Gesicht und ihm überkam ein wenig die Angst. Als Raditz auf den blanken Hintern seines Bruders sah, der über und über mit Striemen versehen war, zitterten seine Fäuste vor Wut. Vor allem war er wütend auf seinen Vater, erst dann kam die Respektlosigkeit seines kleinen Bruders ihm gegenüber. „Worauf wartest du?! Hast du Angst, Raditz?!“, rief Kakarott unter Tränen, ehe er mit einem Mal am Schwanz gepackt und vom Bett gerissen wurde. Plump landete Kakarott auf dem harten Holzboden und sah erschrocken in das finstere Gesicht von Raditz. „Zieh dich an! Dein Verhalten ist beschämend, Kakarott! Es gibt Regeln an die sich jeder Saiyajin zu halten hat und du... bist ganz sicher keine Ausnahme!“, knurrte er und verließ wütend das Zimmer, ehe er aus dem Haus lief und in die Gebirge flog. Eine Minute länger und ihm wäre wirklich der Schwanz auf dem Hintern seines Bruders gelandet. Tales sah auf seinen jüngeren Zwilling herab, ehe er ihm aufhalf und in den Flur der offenen Tür sah. Auch sein großer Bruder hatte so eben eine Regel verletzt. Der Schwanz der Jüngsten unseres Volkes darf keine Gewalt erfahren, in welcher Form auch immer. Und als Jüngster galt ein Saiyajin vom Säuglingsalter an bis er seine Réthané hinter sich hatte, also den Wachstumsschub. Leise wimmernd zog Kakarott sich die Hose hoch und strich sich über seinen Pelz, ehe er sich aufs Bett warf und sein liebstes Stofftier eng an sich drückte. Tales war unschlüssig was er nun tun sollte und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, so beschloss er nach unten in den Garten zu gehen und zu trainieren. Er hoffte, dass Raditz heute noch zurückkommen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)